DE2410227B2 - Bremsanlage für ein mit einem hydraulisch betätigbaren Arbeitswerkzeug ausgestatteten Fahrzeug - Google Patents
Bremsanlage für ein mit einem hydraulisch betätigbaren Arbeitswerkzeug ausgestatteten FahrzeugInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Bremsanlage für ein mit einem hydraulisch betätigbaren Arbeitswerkzeug
ausgestatteten Fahrzeug, bei dem das Arbeitswerkzeug in einem eine Pumpe und einen Behälter umfassenden
hydraulischen Kreislauf angeordnet ist und bei dem die Räder der beiden Radpaare mit Bremsen
versehen sind, von denen die dem ersten Radpaar zugeordneten Bremsen durch eine pedalbetätigbare
Bremsvorrichtung unmittelbar betätigbar sind.
Durch die DT-OS 21 05 317 ist eine Bremsanlage bekannt, bei der eine erste Bremsgruppe dem Zugfahrzeug
zugeordnet ist und unmittelbar von einer pedalbetätigten Bremsvorrichtung betätigt wird. Für einen mitgeführten
Anhänger ist hierbei eine zweite Bremsgruppe vorgesehen, die über ein im hydraulischen Kreislauf
eines hydraulisch betätigbaren Arbeitswerkzeug« angeordnetes Steuerventil betätigt wird. Das bekannte
Steuerventil ist jedoch in der zum Arbeitswerkzeug führenden Zulaufleitung eingeschaltet, wodurch sich
während des Bremsens der Zugmaschine Belastungsänderungen des Arbeitswerkzeuges in ungünstiger Weise
auf das Bremsverhalten für die Anhängerbremsung auswirken.
Werden die meist als Erdbewegungswerkzeuge oder als Hebezeug ausgebildeten Arbeitswerkzeuge an der
iS Frontseite eines Schleppers angeordnet oder nachträglich
angebaut, so erhöht sich nicht nur durch die steigende Belastung der Bremsweg des Fahrzeugs, da die
ausschließlich den Hinterrädern zugeordneten Bremsen hierfür normalerweise nicht dimensioniert sind,
sondern es tritt auch eine Änderung in der Gewichtsverteilung in dem Sinne ein, daß die ungebremsten Vorderräder
des Fahrzeuges den größeren Anteil der Lasi zu tragen haben.
Es hat auch nicht an Versuchen gefehlt, die Vorderes
räder handelsüblicher Schlepper mit zusätzlichen Druckluftbremsen auszurüsten, was jedoch einen durch
die Antriebsmaschine antreibbaren Kompressor erforderlich macht.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, in einem Fahr-
Aufgabe der Erfindung ist es daher, in einem Fahr-
zeug der eingangs genannten Gattung eine Bremsanlage vorzusehen, welche das Fahrzeug bei voller Belastung
wirksam abbremsen kann und die in einfacher Weise mit geringem Aufwand in ein bestehendes
Bremssystem eingebaut werden kann.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1 gelöst.
Durch die Anordnung des Druckerhöhers und die Wirkung des Steuerventils wird erreicht, daß die Bremsen
beider Radpaare des Fahrzeugs von einer einzigen Bremseinrichtung, etwa einem Hauptzylinder, betätigt
werden können, ohne daß vom Fahrer ein merklich stärkerer Pedaldruck ausgeübt zu werden braucht, da
der zur Betätigung der Bremsen des zweiten Radpaares benötigte Druck durch den hydraulischen Kreislauf
des Fahrzeugs mit Unterstützung durch den Druckerhöher aufgebracht wird.
Vorzugsweise steht hierbei das den Durchflußquerschnitt der Rücklaufleitung steuernde Ventil mit dem
die Bremsen des ersten Radpaares betätigenden Hauptzylinder in Flüssigkeitsverbindung, so daß es,
wenn die Bremsen des ersten Radpaares betätigt werden und deshalb im hydraulischen Kreislauf dieser
Bremsen ein Druckanstieg eintritt, den Durchflußquerschnitt der Rücklaufleitung vermindert und in dieser
einen Rückdruck erzeugt, der durch Einwirkung auf die Niederdruckseite des Druckerhöhers die Bremsen des
zweiten Radpaares betätigt.
Die erfindungsgemäße Ausbildung der Bremsanlage ermöglicht einen nachträglichen Einbau in übliche
Schlepper. Dabei bleibt das Bremssystem für die hinteren Antriebsräder unverändert. Der nachträgliche Einbau
ist verhältnismäßig einfach und benötigt keine kostspielige Änderung am Schlepper, um das Steuerventil
in die Rücklaufleitung des hydraulischen Kreislaufes einzuschalten und es über eine Zweigleitung mit
der Flüssigkeitsdruckleitung des für die Bremsen vorgesehenen üblichen Bremssystems zu verbinden.
Die Ansprüche 2 und 3 sind als echte Unteransprü-
ehe zu werten, für deren Gegenstände Schutz nur im
Zusammenhang mit dem Gegenstand des Hauptanspruches beansprucht wird.
Die gemäß der Erfindung ausgebildete Bremsanlage ist in einem Ausführungsbeispiel in d^r Zeichnung dargestellt
und im nachfolgenden erläutert In der Zeichnung ist
Fig. 1 eine schematische Darstellung der au Γ die
Bremsen de«= vorderen Radpaares und auf die des hinteren Radpaares eines Fahrzeuges wirkenden Bremsanlage,
F i g. 2 ein Längsschnitt durch das in der Rücklaufleitung des Kreislauf» angeordnete Steuerventil.
F i g. 1 zeigt zwei Fahrzeugradpaare 6 und 7. Die dem Fahrzeugradpaar 6 zugeordneten, nicht veranschaulichten
Bremsen sind durch eine in herkömmlicher Weise ausgebildete, hydraulisch betätigbare
Bremseinrichtung zu betätigen, die allgemein mit 8 bezeichnet ist Ein hydraulisch betätigbarer an den Druckmittelkreislauf
angeschlossener Kraftzylinder 10 ist vorgesehen, um das oder die Arbeitswerkzeuge zu betätigen,
das bei einem Planierraupenschlepper ein Schürfblech, ein Planiergerät, einen Ladebaum oder ein
anderes hydraulisch zu betätigendes Gerät darstellen kann. Das Druckmittel wird dem Kraftzylinder durch
eine Pumpe 12 zugeleitet, die es aus einem Behälter 11 über eine Leitung 13 ansaugt Die aus dem Kraftzylinder
ausgestoßene Flüssigkeit fließt über eine Leitung 14 zum Behälter 2:urück. Die Leitungen 13, 14 sind
durch ein Druckbegrenzungsventil 15 und durch ein Steuerventil 16 miteinander verbunden, so daß, wenn
der Kraftzylinder nicht betätigt wird, die von der Pumpe geförderte Flüssigkeit zum Behälter zurückfließt.
Die dem Fahrzeugradpaar 7 zugeordnete Bremseinrichtung wird von der Hochdruckseite eines hydraulisehen
Druckerliöhexs 20 betätigt, dessen Niederdruckseite über die Leitung 21 mit der Rücklaufleitung 14
verbunden ist, in welche stromabwärts von der Anschlußstelle der Leitung 21 ein Steuerventil 22 eingeschaltet
ist.
Der auf die Bremsen des Fahrzeugradpaares 6 ein-
irkende Druckmittelkreislauf kann in üblicher Weise ausgebildet sein. Er enthält einen Hauptzylinder 25,
dessen Kolben duich ein vom Fahrer /1 bedienendes Pedal 26 zu betätigen ist und der mit eintm die Bremsflüssigkeit
enthaltenden Behälter 27 verbunden ist. Das aus dem Hauptzylinder ausgestoßene Druckmittel wird
über eine Leitung 28 den Kraftverstärkerzylindern der dem Radpaar 6 zugeordneten Bremsen zugeleitet.
Der Druckerhöher 20 enthält einen Doppelkolben 30, dessen einen großen Durchmesser aufweisender
einer Kolben in einem Niederdruckzylinder 31 und dessen einen kleinen Durchmesser aufweisender anderer
Kolben in einem Hochdruckzylinder 32 gleitbar ist. Der in der Rücklaufleitung 14 herrschende Druck wirkt
über die Leitung 21 auf den Niederdruckzylinder und auf den darin gleitbaren Doppelkolben und bewirkt im
Hochdruckzylinder 32 eine Druckerhöhung, durch welche über die anschließende Leitung 36 die Kraftverstärkerzylinder
der dem Radpaar 7 zugeordneten Bremsen betätigt werden. Eine auf den Doppelkolben
wirkende Feder 33 drückt diesen bei Druckabfall im Niederdruckzylinder zurück. Der Hochdruckzylinder
32 ist mit einem Flüssigkeitsbehälter 35 verbunden, der
die im Hochdruckkreislauf benötigte 'Menge an Druckmittel enthält.
Das in F i g. 2 veranschaulichte Steuerventil 22 besteht aus einem Ventilgehäuse 40, das einen Durchflußkanal
41 enthält, der in der Rücklaufleitung 14 liegt In einer Bohrung 23 ist ein durch eine Feder 45 vorgespannter
Schieber 42 verschieblich geführt, der bis in den Durchflußkanal 41 hineinreicht und, je nach seiner
Stellung, deren lichte Weile bzw. den Durchflußquerschnitt mehr oder weniger vermindert oder vollständig
absperrt und der in seinem Boden eine öffnung 54 aufweist
Das Ventilgehäuse enthält ferner einen mit einer Bohrung 43 verschieblich geführten Schaltkolben 46,
der unter Spannung einer Feder 50 steht und durch diese in Richtung gegen den Begrenzungsrand der
Bohrung 43 gedrückt wird, die eine dem Schaltkolben gegenüberliegende Durchflußöffnung 48 aufweist. Diese
öffnung steht über eine Leitung 47 mit dem Druckzylinder 25 in Verbindung. Der auf den Schaltkolben 46
wirkende Druck wird über die Feder 50 auf ein Schaltventil 51 übertragen. Dieses Ventil regelt den Durchfluß
durch die öffnung 54 im Ventilschieber 42 und durch einen im Ventilgehäuse 40 vorgesehenen Kanal
55, welcher mit dem Durchflußkanal 41 stromabwärts vom Ventilschieber 42 in Verbindung steht. Die freie
Länge der Feder 50 ist so gewählt daß sie bei Nichtbetätigung des Druckzylinders nicht wirksam ist, keinen
Druck auf das Schaltventil 51 ausübt und folglich das Druckmittel durch die öffnung 54 ungehemmt hindurchfließen
kann.
Im Betrieb ist der Ventilschieber 42 des Steuerventils 22 dem in der Rücklaufleitung 14 auf dessen stromaufwärts
gelegener Seite herrschenden Druck ausgesetzt und ist auf der abgelegenen Seite des Schaltventils
durch die Feder 50 und den auf das Schaltventil wirkenden und dieses in der Schließstellung haltenden Druck
ausgeglichen. Der durch den Durchfluß durch die öffnung 54 bewirkte Druckabfall im Ventilschieber ist
durch die Schieberfeder 45 ausgeglichen und bestimmt, die Stellung des Ventilschiebers und den resultierenden
Druck stromaufwärts in der Rücklaufleitung 14, der auf die Niederdruckseite des Druckerhöhers wirkt.
Das Schaltventil 51 wird durch den auf den Schaltkolben 46 wirkenden Druck gesteuert, der über die Feder
50 auf das Schaltventil übertragen wird. Wenn der Hauptzylinder betätigt wird, wirkt auf den Schaltkolben
der im Haupt-Bremssystem herrschende Druck, wonach der in der Rücklaufleitung 14 herrschende
Druck in bezug auf den im Haupt-Bremssystem herrschenden Druck durch die Fläche des Schaltkolbens gesteuert
wird. Ist das Haupt-Bremssystem drucklos, ist die Schaltfeder 50 frei, ist das Schaltventil 51 offen und
ist der Rückdruck in der RücklauPeitung 14 minimal. Die auf den Schieber wirkende Feder ist weitgehend
entspannt, so daß, wenn die Bremse nicht betätigt ist, in der Rücklaufleitung nur ein minimaler Druck herrscht.
Wenn zum Bremsen des Radpaares 6 der Hauptzylinder betätigt wird, wirkt der darin herrschende Flüssigkeitsdruck
auch auf den Schaltkolben des Steuerventils, der durch entsprechende Spannung der Feder 50
das Schaltventil 51 geschlossen hält. Aus diesem Grund wird der Durchflußkanal 41 weiter verengt, so daß der
Druck stromaufwärts in der Rücklaufleitung 14 ansteig*. Durch diesen Druckanstieg werden die Bremsen
des Radpaares 7 durch den hydraulischen Druckerhöher angezogen.
Diese Bremsanlage ist in einfacher Weise einzubauen, da sie das Brems- und Hydraulik-System des Fahrzeuges
nur unbedeutend beeinflußt. Auch wird der zusätzliche Bremseffekt durch eine beliebige Druckerhöhung
auf das Bremspedal erreicht. Der Rückdruck in
der Leitung 14 ist nicht so hoch, daß er die normale Betätigung der hydraulischen Bestandteile im Kreislauf
des Arbeitswerkzeuges beeinträchtigt. Die im Druckerlöher vorgesehene Feder 33 hat eine Spannkraft, die
ausreichend groß ist, um die Kolben 31 und 32 gegen den normalen Rückdruck in der Rücklaufleitung 14 zu-
-ückzuführen, damit die Bremsen des Radpaares 7 geöst werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Bremsanlage für ein mit einem hydraulisch betätigbaren
Arbeitswerkzeug ausgestattetes Fahrzeug, |>ei dem das Arbeitswerkzeug in einem eine Pumpe
«nd einen Behälter umfassenden hydraulischen Kreislauf angeordnet ist und bei dem die Räder der
beiden Radpaare mit Bremsen versehen sind, von denen die dem ersten Radpaar zugeordneten Bremsen
durch eine pedalbetätigbare Bremsvorrichtung unmittelbar betätigbar sind, dadurch gekennzeichnet,
daß
a) den dem zweiten Radpaar zugeordneten Bremsen (7) ein hydraulischer Druckerhöher
(20) zugeordnet ist, dessen Niederdruckseite mit der zum Behälter (11) führenden Rücklaufleitung
(14) des hydraulischen Kreislaufs und dessen Hochdruckseite mit den Bremsen (7) in
Verbindung steht,
b) in der Rücklaufleitung (14) stromabwärts von der Anschlußstelle der zum Üruckerhöher (20)
führenden Verbindungsleitung (21) ein Steuerventil (22) angeordnet ist, mit dem der Druck
,stromaufwärts dieses Ventils durch Veränderung des Durchflußquerschnittes steuerbar ist,
34,1 2. und das ein auf die Bremsbetätigung der Bremsen (6) des ersten Radpaares ansprechendes
Drosselorgan (Ventilschieber 42) enthält, mit dem bei einer Bremsbetätigung der Bremsen
(6) des ersten Radpaares der Durchflußquerschnitt drosselbar ist.
2. Bremsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremsen (6) des ersten Radpaares
durch einen Hauptzylinder (25) betätigbar sind und das Steuerventil (22) mit dem Hauptzylinder
(25) in Flüssigkeitsverbindung steht.
3. Bremsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Drosselorgan in dem Steuerventil
(22) ein in einer Bohrung (23) geführter hohler Ventilschieber (42) ist, der in Drosselrichtung
durch die Kraft einer Feder (45) vorgespannt ist und der eine den Durchflußkanal (41) durch das Steuerventil
(22) hindurch mit der Bohrung (23) verbindende öffnung (54) aufweist, daß ferner der von dem
Ventilschieber (42) begrenzte Raum in der Bohrung (23) über einen von einem Schaltventil (51) gesteuerten
Kanal (55) mit dem Behälter (11) in Verbindung steht, wobei das Schaltventil (51) von
einem den Druck im Hauptzylinder (25) ausgesetzten Schaltkolben (46) über eine Druckfeder (50) betätigbar
ist, der das Schaltventil (51) bei einer Druckerhöhung im Hauptzylinder (25) schließt.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
AU247773 | 1973-03-05 | ||
AU247773 | 1973-03-05 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2410227A1 DE2410227A1 (de) | 1974-09-19 |
DE2410227B2 true DE2410227B2 (de) | 1975-07-10 |
DE2410227C3 DE2410227C3 (de) | 1976-02-12 |
Family
ID=
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0015689A1 (de) * | 1979-02-23 | 1980-09-17 | Wabco Automotive U.K. Limited | Hydraulische Bremssysteme für Traktor/Anhänger-Kombinationen |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0015689A1 (de) * | 1979-02-23 | 1980-09-17 | Wabco Automotive U.K. Limited | Hydraulische Bremssysteme für Traktor/Anhänger-Kombinationen |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR2220407A1 (de) | 1974-10-04 |
GB1425787A (en) | 1976-02-18 |
AU6587474A (en) | 1975-05-08 |
FR2220407B1 (de) | 1976-10-08 |
DE2410227A1 (de) | 1974-09-19 |
US3890012A (en) | 1975-06-17 |
AU460793B2 (en) | 1975-05-08 |
CA981150A (en) | 1976-01-06 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
EHJ | Ceased/non-payment of the annual fee |