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Hydroxybuttersäure-Derivate und Verfahren zu ihrer Herstellung Die
Erfindung betrifft neue Eydroxybuttersäure-Derivate der allgemeinen Formel 1 Ar-C(OH)(CH3)-CH2-COOR
1 worin Ar 4-Biphenylyl, 2'-Fluor-4-biphenylyl oder 4 '-Fluor-4-biphenylyl, R H
oder A und A Alkyl mit 1 - 4 C-Atomen bedeuten sowie deren physiologisch unbedenkliche
Salze.
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Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, neue Verbindungen aufzufinden,
die zur Herstellung von Arzneimitteln verwendet werden können. Diese Aufgabe wurde
durch die Bereitstellung der Verbindungen der Formel 1 gelöst.
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In der DT-OS 21 62 038 sind ähnliche Verbindungen beschrieben. Verbindungen,
die unter die vorliegende Formel l fallen, sind dort jedoch nicht genannt.
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Es wurde gefunden, daß die Verbindungen der Formel I bei guter Verträglichkeit
wertvolle pharmakologische Eigenschaften besitzen7 Insbesondere treten antiphlogistische
Wirkungen auf, die sich z.B. im Adjuvans-Arthritistest nach der Methode von Newbould
(Brit. J, Pharmacol. 21. (1963) 127 - 136)an Ratten nachweisen lassen, Ferner zeigen
sich beispielweise cholesterinspiegelsenkende und triglyceridspiegelsenkende Wirkungen,
nachweisbar im Serum von Ratten nach der Methode von Levine et al. (Automation in
Analytical Chemistry, Technicon Symposium 1967, Mediad, New York, Seiten 25 - 28)
bzw. nach der Methode von Noble und Campbell (Ciin. Chem. 16 (1970), Seiten 166
- 170). Weiterhin können analgetische und enzyminduzierende Wirkungen nach hierfür
geläufigen Methoden beobachtet werden.
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Die Verbindungen der Formel I und ihre physiologisch unbedenklichen
Salze können daher als Arzneimittel und auch als Zwischenprodukte zur Herstellung
anderer Arzneimittel verwendet werden. Beispielsweise können sie durch Chlorierung
in andere wertvolle Antiphlogistica umgewandelt werden.
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Gegenstand der Erfindung sind Verbindungen der Formel I sowie ihre
physiologisch unbedenklichen Salze, In den Verbindungen der Formel I bedeutet der
Rest Ar vorzugsweise 4-Biphenylyl oder 4'-Fluor-4-biphenyly1, Der Rest R bedeutet
vorzugsweise H, Methyl oder Aethyl. Dementsprechend sind diejenigen Verbindungen
der Formel I besonders bevorzugt, in denen mindestens einer der Reste Ar und R eine
der vorstehend angegebenen bevorzugten Bedeutungen hat, Gegenstand der Erfindung
ist ferner ein Verfahren zur Herstellung der Hydroxybuttersäure-Derivate der Formel
I sowie von deren physiologisch unbedenklichen Salzen, das dadurch gekennzeichnet
ist, daß man ein Keton der allgemeinen
Formel II Ar-CO-CH3 II worin
Ar die oben angegebene Bedeutung hat mit einer Organometallverbindung der allgemeinen
Formel III M-CH2-COOR III worin M ein Aequivalent eines Metallatoms oder einen metallorganischen
Rest bedeutet und R die oben angegebene Bedeutung hat oder ein Ketosäurederivat
der allgemeinen Formel IV Ar-CO-CH2-COOR IV worin Ar und R die oben angegebene Bedeutung
haben mit einer Organometaliverbindung der allgemeinen Formel V CH3-M V worin die
oben angegebene Bedeutung hat umsetzt und das erhaltene Gemisch anschließend hydrolysiert
oder daß man eine Verbindung der allgemeinen Formel VI Ar-Q VI worin Q -C(OH).(CH3)-CH2-W
oder -CY(CH3)-CH2COOR, w eine funktionell abgewandelte Carboxygruppe bedeutet, jedoch
von COOR verschieden ist, Y X oder eine funktionell abgewandelte Hydroxygruppe und
X C1, Br oder J bedeuten und Ar die oben angegebene Bedeutung hat mit einem solvolysierenden
Mittel behandelt
oder daß man eine Verbindung der allgemeinen Formel
VII Arl-C(OH) (CH3)-CH2-COOR VII worin Ar1 2 -Amino-4-biphenylyl oder 4'-Amino-4-biphenylyl
bedeutet und R die oben angegebene Bedeutung hat diazotiert und das erhaltene Diazoniumsalz
anschließend mit einem Fluorierungsmittel behandelt und daß man gegebenenfalls in
einer erhaltenen Verbindung der Formel I den Rest R durch Behandeln mit veresternden,
umesternden oder solvolysierenden Mitteln in einen anderen Rest R umwandelt und/oder
eine erhaltene Carbonsäure durch Behandeln mit einer Base in ein physiologisch unbedenkliches
Salz umwandelt.
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Alle genannten Umsetzungen werden nach an sich bekannten, in der Standard-Literatur
(z,B, Houben-Weyl, Methoden der organischen Chemie; Organic Reactions) beschriebenen
Metlioden durchgeflthrt.
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Vorzugsweise werden die Verfahrensprodukte durch Umsetzung der Ketone
II mit Organometallverbindungen III (M = ZnX) unter den Bedingungen der Reformatskij-Synthese
(vgl. z.B.
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Organic Reactions, Band 1, Seite 1 ff.) erhalten. Die Ketone II sind
beispielsweise erhältlich durch Friedel-Crafts-Acetylierung der entsprechenden Biphenyle;
die Organometaliverbindungen III (M = ZnX) werden zweckmäßig in situ aus den entsprechenden
Halogenessigsäurederivaten und Zink hergestellt. Als Halogenessigsäurederivate sind
die Bromessigsäureester bevorzugt, insbesondere Bromessigsäuremethyl- und -äthylester.
Das Zink kann in beliebiger Form eingesetzt werden, z.B. als Zinkstaub, Zinkfolie,
Zinkwolle oder in granulierter Form. Die Umsetzung kann in Abwesenheit oder vorzugsweise,
in Gegenwart eines Lösungsmittels vorgenommen
werden. Als Lösungsmittel
eignen sich beispielsweise Kohlenwasserstoffe wie Benzol oder Toluol, Aether wie
Diät hylät her, Tetrahydrofuran (THF) oder Dioxan sowie Gemische derselben. Zusät
von Jod oder Trimethylborat können günstig sein, Die Reaktionstemperaturen liegen
zwischen etwa 0 und etwa 1500, vorzugsweise zwischen 200 und Siedetemperatur. Der
erhaltene Zinkkomplex kann zu Alkylestern der Formel I (R = A) hydrolysiert werden;
unter kräftigeren Hydrolysebedingungen werden die Ester im Reaktionsgemisch zu den
Säuren I (R = H) verseift.
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Es ist auch möglich, entsprechende Grignard-Verbindungen III (M =
MgX) mit den Ketonen II unter gleichen oder ähnlichen Bedingungen umzusetzen. Eine
Variante dieser Synthese besteht darin, daß man ein Keton II mit Essigsäure in Gegenwart
eines Alkalimetalls, vorzugsweise Li oder Na, und eines aromatischen Kohlenwasserstoffs,
vorzugsweise Naphthalin oder Phenanthren, umsetzt; dabei entsteht intermediär das
Dianion einer Verbindung der Formel III (M = R - Alkalimetall), Die Verbindungen
der Formel 1 sind ferner erhältlich durch Umsetzung der Ketosaurederivate IV mit
Organometaliverbindungen V wie Methyllithium, Methylmagnesiumbromid oder Methylmagnesiumjodid.
Die Ketoester IV (R = A) sind durch Friedel-Crafts-Acylierung der entsprechenden
Biphenyle der Formel Ar-H mit Malonesterchloriden erhältlich, die entsprechenden
Ketosäuren IV (R = H) durch anschließende Verseifung. Die Verbindungen IV und V
reagieren zweckmäßig unter den gleichen Bedingungen wie sie oben für die Umsetzung
von II mit III angegeben sind.
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Die Verbindungen I sind weiterhin durch Solvolyse (vorzugsweise Hydrolyse)
von entsprechenden funktionell abgewandelten Verbindungen der Formel VI erhältlich,
vorzugsweise durch Solvolyse von Säurederivaten der Formel r-C(OH)(CH3)-CH,-W.
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In diesen bedeutet W insbesondere einen der folgenden Reste (worin
die abzuspaltenden Gruppen R' und R" Reste beliebiger Art sein können und z.B, jeweils
Alkyl mit vorzugsweise 1 - 4 C-Atomen bedeuten, wobei sie gleich oder verschieden
und gemeinsam z.B. auch Tetramethylen oder Pentamethylen, gegebenenfalls unterbrochen
durch 0, sein können); CX3;COOR"' (worin R"' einen von A verschiedenen Rest bedeutet,
insbesondere Alkyl mit 5 bis 12 C-Atomen oder einen beliebig substituierten Alkylrest,
der jedoch von A verschieden ist); C(OR')3; COOAcyl [worin Acyl den Rest einer Carbonsäure
mit bis zu 20 C-Atomen, vorzugsweise einen der Säure (I) entsprechenden Acylrest
der Formel Ar-C(OH)(CH3)-CH2-CO- bedeutet]; CN; CONH2; CONHR'; CONR'R"; CONHOH;
C(OH)=NOH; CONHNH2; CON3; C(OR')=NH; C(NH2)=NNH2; C(NHNH2)=NH; CSOH; COSH; CSOR';
CSNH2; CSNHR' oder CSNR'R". Bevorzugt bedeutet W eine Nitril-oder Säureamidgruppe.
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In den Verbindungen der Formel VI [Q = -CY(CH3)-CH2COOR] bedeutet
Y vorzugsweise C1 oder Br, ferner z,B. J, -o-CO-R', -O-CO-C6H5, -O-SO2-R' oder -O-SO2-Aryl
(worin die Arylgruppe vorzugsweise 6 - 10 C-Atome hat), Die Verbindungen VI sind
in an sich bekannter Weise erhältlich, die Hydroxyester Ar-C(OH)(CH3)-CH2-COOR"'
z.B.
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durch Umsetzung der Ketone II mit Estern der Formel X-CH2-CQOR"' nach
den oben angegebenen Methoden, die Halogenderivate Ar-C?(CH3)CH2COOR z.B. durch
Anlagerung von HY an entsprechende ungesättigte Ester.
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Eine Hydrolyse von Verbindungen der Formel VI kann in saurem oder,
vorzugsweise, in alkalischem Medium bei Temperaturen zwischen etwa -20° und 3000,
vorzugsweise bei der Siedetemperatur des gewählten Lösungsmittels erfolgen,
Als
basische Katalysatoren verwendet man zweckmäßig Natrium-, Kalium- oder Calciumhydroxid,
Natrium- oder Kaliumcarbonat, Als Lösungsmittel wählt man vorzugsweise Wasser niedere
Alkohole wie Methanol oder Aethanol, Aether wie THF oder Dioxan, Amide wie Dimethylformamid,
Nitrile wie Acetonitril, Sulfone wie Tetramethylensulfon oder Gemische dieser Lösungsmittel,
besonders Wasser enthaltende Gemische, Die bevorzugte Hydrolyse von Nitrilen (VI,
W = CN) oder Säureamiden (VI, W = CONH2, CONHR' oder CONR'R") wird zweckmäßig in
alkalischem Medium durchgeführt (z,B. mit alkoholischem Alkali).
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Weiterhin kann man fluorhaltige Verbindungen der Formel I aus den
entsprechenden Aminoverbindungen der Formel VII erhalten, indem man sie zunächst
diazotiert, z.B. mit Salzen oder Estern der salpetrigen Säure (wie NaNO2 oder n-Butylnitrit)
in wässeriger Salzsäure, und das erhaltene Diazoniumsalz anschließend in die Fluorverbindung
umwandelt, vorzugsweise nach der Methode yon Schiemann durch Umsetzung mit HBF4
zum Diazoniumtetrafluorborat und nachfolgende thermische Zersetzung bei etwa 100
- 2000 in Abwesenheit oder Anwesenheit eines inerten Lösungsmittels wie Toluol,
Xylol oder Dioxan. Eine Zersetzung bei Raumtemperatur in wässerigem Medium in Gegenwart
von Kupferpulver ist auch möglich. Diazotiert man mit NaN02 in wasserfreier Flußsäure,
so erhält man durch anschließendes Erwärmen direkt die gewünschte Fluorverbindung.
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Gewünschtenfalls kann man in einer erhaltenen Verbindung der Formel
I nach in der Literatur beschriebenen Methoden den Rest R durch Veresterung, Umesterung
oder Solvolyse in einen anderen Rest R umwandeln,
Beispielsweise
ist es möglich, eine erhaltene Säure der Formel I (R - H) mit dem betreffenden Alkohol
der Formel A-OH zu verestern, zweckmäßig in Gegenwart einer anorganischen oder organischen
Säure, wie HC1., HBr, HJ, H2 SO H3P04, Trifluoressigsäure, Benzolsulfonsäure oder
p-Toluolsulfonsäure oder eines sauren Ionenaustauschers, gegebenenfalls in Gegenwart
eines inerten Lösungsmittels, wie Benzol, Toluol oder Xylol bei Temperaturen zwischen
0°° und vorzugsweise Siedetemperatur, Der Alkohol wird bevorzugt im Ueberschuß eingesetzt.
Man kann die Ester auch durch Anlagerung der Carbonsäuren I (R = H) an Olefine (z.B.
Isobutylen) oder durch Reaktion der Carbonsäuren mit Diazoalkanen, z.B.
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Diazomethan, erhalten, Weiterhin kann man die Ester herstellen durch
Umsetzung von Metall salzen der Säuren I (R = H), vorzugsweise der Alkalimetall-,
Blei- oder Silbersalze, mit Halogeniden der Formel A-X oder mit entsprechenden Chlorsulfiten
der Formel A-OSOC1, wobei man die erhaltenen Addukte anschließend thermisch zersetzt.
Die Veresterung kann auch mehrstufig durchgeführt werden.
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Weiterhin kann man die gewünschten Ester der Formel I (R = A) durch
Umesterung erhalten, insbesondere durch Umsetzung anderer Ester mit einem Ueberschuß
des betreffenden Alkohols oder durch Umsetzung der Carbonsäuren I (R = H) mit beliebigen
anderen Estern des betreffenden Alkohols (vorzugsweise Alkanoaten, worin der Alkanoylrest
bis zu 4 C-Atome hat), insbesondere in Gegenwart basischer oder saurerr Katalysatoren,
z.B. Nartiumäthylat oder Schwefelsäure, und bei Temperaturen zwischen 0° und vorzugsweise
Siedetemperatur,
Ferner ist es möglich, in einer erhaltenen Verbindung
der Formel I den Rest R durch Behandeln mit solvolysierenden Mitteln in einen anderen
Rest R umzuwandeln, insbesondere einen erhaltenen Ester der Formel I (R = A) zur
entsprechenden Säure I (R = H) zu verseifen. Die Solvolyse bzwv Verseifung kann
nach einer der oben für die Solvolyse der Verbindungen der Formel VI angegebenen
Methoden erfolgen.
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Vorzugsweise verseift man die Ester durch Behandeln mit alkoholischen
Alkalilösungen, z.B.äthanolischem Kaliumhydroxid, bei Temperaturen zwischen etwa
20 und 1200, vorzugsweise in der Siedehitze, Die Säuren der Formel I (R = II) können
durch Umsetzung mit einer Base in eines ihrer physiologisch unbedenklichen -Metall-
bzw. Ammoniumsalze übergeführt werden0 Als Salze kommen insbesondere die Natrium-,
Kalium-, Magnesium-, Calcium- und Ammoniumsalze in Betracht, ferner substituierte
Ammoniumsalze, wie z.B. die Dimethyl-, Diäthyl- und Diisopropylammonium.-, Monoäthanol-,
Diäthanol- und Triäthanolammonium-, Cyclohexylammonium-, Dicyclohexylammonium- und
Dibenzyläthylendiammonium-Salze, Umgekehrt können Säuren der Formel I (R = H) aus
ihren Metall- und Amrnoniumsalzen durch Behandlung mit Säuren in Freiheit gesetzt
werden.
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Die Verbindungen der Formel I enthalten ein Asymmetriezentrum und
liegen gewöhnlich in racemischer Form vor..
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Die Racemate können mit Hilfe bekannter Methoden, wie sie in der Literatur
angegeben sind, in ihre optischen Antipoden getrennt werden, z, Br mit Hilfe optisch
aktiver Basen.
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Die Verbindungen der Formel I und/oder gegebenenfalls ihre physiologisch
unbedenklichen Salze können im Gemisch mit festen, flüssigen ud/ oder halbflüssigen
Arzneimittelträgern als Arzneimittel in der Human- oder Veterinärmedizin verwendet
werden. Als Trägersubstanzen kommen solche organischen oder anorganischen Stoffe
in Frage, die für die parenterale, enterale oder topikale Applikation geeignet sind
und die mit den neuen Verbindungen nicht in Reaktion treten, wie beispielsweise
Wasser, pflanzliche Öle, Benzylalkohole, Polyäthylenglykole, Gelatine, Lactose,
Stärke, Magnesiumstearat, Talk, Vaseline, Cholesterin, Zur parenteralen Applikation
dienen insbesondere Lösung, vorzugsweise ölige oder wässerige Lösungen, sowie Suspensionen,
Emulsionen oder Implantate. Für die enterale Applikation eignen sich Tabletten,
Dragees, Kapseln, Sirupe, Säfte oder Suppositorien, für die topikale Anuendung Salben,
Cremes oder Puder, Die angegebenen Zubereitungen können gegebenenfalls sterilisiert
sein oder Hilfsstoffe, wie Gleit-, Konservierungs-, Stabilisierungs-oder Netzmittel,
Emulgatoren, Salze zur Beeinflussung des osmotischen Druckes, Puffersubstanzen,
Farb-, Geschmacks-und/oder Aromastoffe enthalten, Die Substanzen werden vorzugsweise
in Dosierungen zwischen 10 und 1000 mg pro Dosierungseinheit eingesetzt.
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Beispiel 1 a) Man löst 19,6 g 4-Phenylacetophenon und 11,1 ml Bromessigsäureäthylester
in einem Gemisch aus 75 ml Benzol und 75 ml Toluol. 40 ml dieser Lösung werden zu
7 g Zinkpulver (vorher aufeinanderfolgend mit iiger Salzsäure, Wasser und Aceton
gewaschen und getrocknet) gegeben und unter Rühren und Einleiten von Stickstoff
auf 700 erwärmt. Nach dem Beginn der Reaktion tropft man die restliche Lösung hinzu,
kocht eine Stunde, kühlt ab und tropft 40 ml ziege Schwefelsäure zu, Die organische
Phase wird abgetrennt, mit Igiger Salzsäure und Wasser gewaschen und eingedampft,
Der erhaltene rohe 3-(4-Biphenylyl)-3-hydroxybuttersäureäthylester wird durch Filtration
huber Kieselgel (Laufmittel Benzol/Aethyl acetat) gereinigt; F. 56 - 57°.
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Analog erhält man aus den entsprechenden Bromessigsäureestern: 3-(4-Biphenyl)-3-hydroxybuttersäure-methylester
3-(4-Biphenyl)-3-hydroxybuttersäure-propylester 3-(4-Biphenylyl)-3-hydroxybuttersäure-isopropylester
3-(4-Biphenyl)-3-hydroxybuttersäure-butylester 3-(4-Biphenylyl)-3-hydroxybuttersäure-isobutylester
3-(4-Biphenylyl)-3-hydroxybuttersäure-sek,-butylester 3-(4-Biphenylyl)-3-hydroxybuttersäure-tert,-butylester,
b) 10 g 3-(4-Biphenylyl)-3-hydroxy-buttersäureäthylester werden in 50 ml Aethanol
gelöst und mit 2 g KOH 15 Minuten'gekocht, Man dampft ein, nimmt den Rückstand in
Wasser auf, wäscht mit Aether, säuert an und erhält 3-(4-Biphenylyl)-3-hydroxybuttersäure,
F. 137 - 1380 (aus Benzol).
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Beispiel 2 a) Ein Gemisch von 20 g Bromessigsäureäthylester, 21,5
g 4-(2-Fluorphenyl)-acetophenon und 8 g Zinkfolie wird in 100 ml Benzol gegeben
und unter Rühren eine Stunde gekocht. Man kühlt ab, gibt verdünnte Schwefelsäure
hinzu, trennt ab und erhält nach üblicher Aufarbeitung den 3-(2'-Fluor-4-biphenylyl)-3-hydroxybuttersäure
äthylester.
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Analog erhält man mit den entsprechenden Bromessigsäureestern: 3-
(2 '-Fluor-4- biphenylyl) -3-hydroxybuttersäure-methy 1-ester 3- (2 1-Fluor-4-biphenylyl)
-3-hydroxybuttersäure-propylester 3-(2'-Fluor-4-biphenylyl)-3-hydroxybuttersäure-isopropylester
3-(2'-Fluor-4-biphenylyl)-3-hydroxybuttersäure-n-butylester 3-(2'-Fluor-4-biphenylyl)-3-hydroxybuttersSure-isobutylw
ester 3-(2'-Fluor-4-biphenylyl3-3-hydroxybuttersäure-sek.-butylester 3-(2'-Fluor-4-biphenylyl)-3-hydroxybuttersäure-tert.
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butylester, b) 1 g 3-(2'-Fluor-4-biphenylyl)-3-hydroxybuttersäure
äthylester wird mit 0,2 g NaCH in 40 ml Isopropanol 24 Stunden stehengelassen. Man
arbeitet analog Beispiel 1b) auf und erhält 3-(2' -Fluor-4-biphenylyl)-3 hydroxybuttersäure,
F. 19700
Beispiel 3 a) Zu einem Gemisch von 6,5 g granuliertem
Zink (vorher mit verdünnter Salzsäure, Wasser und Aceton gewaschen und getrocknet)
und 0,2 g Jod in 70 ml Benzol und 70 ml Diäthyläther gibt man 2,15 g 4-p-Fluorphenyl-acetophenon
und 1,5 g Bromessigsäuremethylester. Man kocht 4 Stunden unter gelegentlichem Schütteln,
wobei man nach jeweils 1,2 und 3 Stunden je 5 g Zink und eine Spur Jod sowie nach
2 Stunden weitere 1,5 g Bromessigsäuremethylester hinzufügt. Nach dem Abkühlen gibt
man Essigsäure und Methanol bis zur Lösung zu, gießt in Wasser, trennt ab, arbeitet
auf und erhält 3-(4'-Fluor-4-biphenylyl)-3-hydroxy-buttersCuremethylester, Analog
erhält man mit den entsprechenden Bromessigsäureestern: 3-(4'-Fluor-4--biphenylyl)-3-hydroxybuttersäureäthylester
3-(4'-Fluor-4-biphenylyl)-3-hydroxybuttersäurepropy lester 3-(4'-Fluor-4-biphenylyl)-3-hydroxybuttersäureisopropylester
3-(4'-Fluor-4-biphenylyl)-3-hydroxybuttersäuren-butylester 3-(4'-Fluor-4-biphenylyl)-3-hydroxybuttersäureisobutylester
3-(4'-Fluor-4-biphenylyl)-3-hydroxybuttersäure sek.-butylester.
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3- (4'- Fluor-4-biphenylyl) 3-hydroxybuttersäuretert.-butylester.
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b) 1 g 3-(4'-Fluor-4-biphenylyl)-3-hydroxybuttersäureäthylester wird
mit 0,5 g Kaliumcarbonat in 25 ml Methanol eine Stunde gekocht, Man arbeitet analog
Beispiel 1b) auf und erhält 3-(2'-Fluor-4-biphenylyl)-3-hydroxybuttersäure, F. 169°.
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Beispiel 4 a) 25,6 g Naphthalin, 4,6 g feinzerteiltes Natrium und
150 ml THF werden unter Stickstoff gut gemisch und auf -15° abgekühlt. Man tropft
eine Lösung von 6 g Essigsäure in 10 ml THF hinzu, erhitzt 2 Stunden auf 50 , fügt
eine Lösung von 19,6 g 4-Phenylacetophenon in 100 ml Aether hinzu und rührt zwei
Stunden0 Man gibt Wasser zu und erhält nach üblicher Aufarbeitung 3-(4-Biphenylyl)-3-hydroxy-buttersäure,
F. 137 - 13800 b) Zu einer Lösung von 1 g 3-(4-Biphenylyl)-3-hydroxybuttersäure
in 20 ml Aether gibt man bei 200 ätherische Diazomethanlösung bis zur bleibenden
Gelbfärbung. Nach dem Eindampfen erhält man 3-(4-Biphenylyl)-3-hydroxybuttersäuremethylester,
Man läßt 1 g 3-(4-Biphenyl)-3-hydroxybuttersäure mit 20 ml äthanolischer Salzsäure
24 Stunden bei 20° stehen, dampft ein und erhält 3-(4-Biphenylyl)-3-hydroxybuttersäureäthylester.
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Beispiel 5 Eine aus 14,2 g Methyljodid und 2,4 g Magnesium in 100
ml THF erhaltene Grignard-Lösung gibt man tropfenweise zu einer Lösung von 26,8
g 4-Phenyl-benzoylessigsäureäthylester in 200 ml THF. Nach beendeter Zugabe erhitzt
man unter Rühren nach 2 Stunden auf dem Wasserbad, kühlt ab und hydrolysiert
mit
Eis und gesättigter NH4Cl-Lösung. Die ätherische Phase wird getrocknet und eingedampft,
Man erhält 3-(4-Biphenylyl)-3-hydroxybuttersäureäthylesber, F. 56 - 57°.
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Beispiel 6 1 g 3-(4-Biphenylyl)-3-hydroxybutyronitril (erhältlich
aus l-Brom-2-(4-biphenylyl)-2-propanol und KCN) wird mit 10 ml 25%iger Natronlauge
10 Stunden unter Stickstoff gekocht.
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Man wäscht mit Aether, säuert an und erhält 3-(4-Biphenylyl)-3-hydroxy-buttersäure,
F. 137 - 138°.
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Beispiel 7 3 g 3-(4-Biphenylyl)-3-hydroxy-buttersäureamid (erhältlich
aus 4-Phenylacetophenon und Bromacetamid/Zink und 5 g XOH werden in 100 ml Aethanol
unter Stickstoff 3 Stunden gekocht.
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Man dampft ein, versetzt mit Wasser, extrahiert mit Aether, gibt Salzsäure
hinzu und erhält 3-(4-Biphenylyl)-3-hydroxybuttersäure, F. 137 - 1380, Beispiel
8 1 g 3-Chlor(4-Biphenylyl)-buttersäure[erhältlich durch Anlagerung von HCL an 3-(4-Biphenylyl)-2-buutensäure]und
25 ml 20 %ige Kalilauge werden 10 Minuten gekocht. Man kühlt ab, wäscht mit Aether,
säuert an und erhält 3-(4-Biphenylyl)-3-hydroxy-buttersäure, F. 137 - 138°.
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Beispiel 9 Zu 2,99 g 3-(4'-Amino-4-biphenylyl)-3-hydroxybuttersäureäthylester
(erhältlich durch Reformatskij-Reaktion aus 4-Acetamidophenylacetophenon) gibt man
bei 0° 3 ml konzentrierte Salzsäure, dann unter Rühren bei 00 eine Lösung von
1,4
g NaN02 in 6 ml Wasser. Nach Zugabe einer Lösung von 0,7 g Borsäure in 1,5 g 60%iger
Fluorwasserstoff säure rührt man 30 Minuten, filtriert, wäscht mit Wasser, Methanol
und Aether und trocknet. Das Diazoniumsalz wird bis zum Ende der Zersetzung auf
etwa 1500 erhitzt, Man erhält 3-(4'-Fluor-4-biphenylyl)-3-hydroxybuttersäure äthylester.
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Die nachstehenden Beispiele betreffen pharmazeutische Zubereitungen,
welche Wirkstoffe der allgemeinen Formel I .bzw. ihre physiologisch unbedenklichen
Salze enthalten: Beispiel A: Tabletten, Ein Gemisch bestehend aus 100 kg 3-(4-Biphenylyl)-3-hydroxy
buttersäure, 400 kg Lactose, 120 kg Kartoffelstärke, 20 kg Talk und 10 kg Magnesiumstearat
wird in üblicher Weise zu Tabletten gepreßt, derart, daß jede Tablette 100 mg des
Wirkstoffes enthält.
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Beispiel B: Dragees Analog Beispiel A werden Tabletten gepreßt, die
anschließend in üblicher Weise mit einem Ueberzug bestehend aus Zucker, Maisstärke,
Talk und Tragant überzogen werden.
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Analog sind Tabletten und Dragees erhältlich, die einen oder mehrere
der übrigen Wirkstoffe der Formel I bzw. ihrer physiologisch unbedenklichen Salze
enthalten.