DE2409649A1 - Verfahren zur behandlung von metalloberflaechen mittels mikroorganismen - Google Patents

Verfahren zur behandlung von metalloberflaechen mittels mikroorganismen

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Description

PATENTANWÄLTE
K. SIEBERT G. GRÄTTINGER
Dtpl.-Ins. Dlpl.-Ing., Dipl.-Wirt3ch.-lng.
813 Starnberg bol München Postfach 16Ί9. Almaidaweg 12 Telefon (08151) 1 27 30 u. 41 15 ΤοΙβήΓ. Adr.: STAül'AT StarnDern
den
Anwaltsakte
6007/6
KANSAI PAINT CO., LTD. 365, Kanzaki, Amagasaki-shi, Hyogo-ken, Japan
Verfahren zur Behandlung von Metalloberflächen mittels
Mikroorganismen.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Behandlung von Metalloberflächen mit Hilfe von Mikroorganismen. Im einzelnen bezieht sich die Erfindung auf ein derartiges Verfahren unter Verwendung von Mikroorganismen, welche zum Ferrobazillus-Stamm gehören.
4D9838/0957
Postschechkonto München 2726-804 · Kralssparkasse Starnberg ES94O · Deutsche Bank Starnborg 59/17570
Im Rahmen herkömmlicher Technik wurden Rost, Abschilfungen oder Flecken auf Metalloberflächen in der Regel mit Hilfe chemischer Verfahren, hauptsächlich unter Verwendung saurer oder alkalischer Lösungen, und mit Hilfe mechanischer Verfahren unter Verwendung von Schleifmitteln beseitigt. Bei den zuerst genannten Verfahren muß jedoch die Behandlungslösung während des Behandlungsprozesses ergänzt werden, da diese Lösungen einem allmählichen Verlust ihrer chemischen Aktivitäten unterworfen sind und die durch die Behandlung verbrauchten und zu verwerfenden Lösungen müssen, beispielsweise durch Neutralisation, unschädlich gemacht werden, um durch sie keine Verschmutzung der Umwelt zu bewirken. Die Verfahrensschritte und Vorrichtungen für eine derartige Abfallbeseitigung sind ziemlich umfangreich und kompliziert, was aus kommerzieller Sicht einen wirtschaftlichen Nachteil bedeutet. Ferner bewirken diese Lösungen Entzündungen auf der menschlichen Haut, so daß eine Durchführung dieser Art von Behandlung unter Ausschluß jeglicher Gefährdung kaum möglich ist. Bei den letztgenannten Verfahren, also den mechanischen Behandlungen, erfordert das Polieren unter Verwendung von Schleifmitteln viel Zeit und Mühe, insbesondere ist die Behandlung von kompliziert aufgebauten Gegenständen äußerst schwierig.
Hauptziel der Erfindung ist es· daher, die oben genannten Nachteile zu vermeiden. Ferner ist es Ziel der Erfindung, ein neuartiges Verfahren vorzuschlagen, nach dem Metalloberflächen, welche Rostbefall, Abschilfungen oder Flecken aufweisen, sicher, rationell und wirtschaftlich behandelt werden können.
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Dieses Verfahren ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß die Wirkungen von zu einem Perrobazi)llüs-Stamm gehörigen Mikroorganismen zur Behandlung ausgenützt werden.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren angewandten Mikroorganismen sind sozusagen chemoautotrophe Bakterien, welche Kohlendioxid als Kohlenstoffquelle und anorganische Stickstoffverbindungen als Stickstoffquelle benützen und die zu deren Assimilation notwendige Energie aus der Oxydationsenergie oxidierbarer anorganischer Materialien gewinnen.
Im einzelnen gehören die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten Mikroorganismen zum Perrobazillus-Stamm, welcher die bei der Oxidation von Schwefel und/oder Eisen erzeugte Energie als Assimilationsenergie verwendet. Solche Mikroorganismen sind zum Beispiel der Ferrobäzillus ferrooxidans Nr. 13 661 (Hinterlegungs-Nummer der ATCC - American Type Culture Collection) und der Ferrobäzillus Sulfooxidans Nr. 14 119 (Hinterlegungs-Nummer der ATCC), deren myckologische Eigenschaften in der folgenden Tabelle 1 zusammengestellt sind.
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Tabelle
Name des Mikroorganismus
Eigenschaften
Ferrobazillus ferrooxidans
ATTC Hinterlegungs-Nr. 13 Ferrobazillus sulfooxidans
ATCC Hinterlegungs-Nr. 14 119
Form
Größe (Mikron) Motilität Flagellum Gram Stein
Optimale Wachstumstemperatur
Optimaler Wachstums· pH-Wert Sauerstoffbedarf Kohlenstoffquelle (Kohlendioxidbedarf) Stickstoffquelle (Ammoniak-Typ Stickstoff) (Nitrat-Typ Stickstoff) Energiequelle Flüssiges Me'dium (Eisenll) 11 " (Schwefel)
H " (Natriumthiosulfat)
Agar Medium (Eisen II)
(Natriumthiosulfat)
Silicagelmedium
(Eisen II)
kurze Stäbchen 0,6-1,0x1,0-1,6
+ monotrichisch
25 - 35 C
2,5 - 5,0
kurze Stäbchen 0,5x1,0-1,5
monotrichisch
25 - 35°C 2,0 - 5,0'
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Für das Wachstum der Mikroorganismen der ERfindung eignet sich im Falle des Ferrobazillus ferrooxidans ein Nährboden, welcher Eisen(II)-Salze, Stickstoffquellen, wie Ammoniumsulfat, Phosphorsalze, wie Kaliumphosphat, und Magnesiumsalze, wie Magnesiumsulfat, enthält, wobei die Oxidationsenergie der genannten Eisen(II)-Salze als Energiequelle dient, und im"Falle des Ferrobazillus sulfooxidans eignet sich ein Nährboden, welcher Eisen(II)-Salze, Schwefel oder Schwefelverbindungen, Stickstoffquellen, beispielsweise Ammoniumsulfat und Kaliumnitrat, Phosphorsalze, wie Kaliumphosphat, und Magnesiumsalze, wie Magnesiumsulfat, enthält, wobei die Oxidationsenergie der genannten Eisen(II)-Salze und des Schwefels oder der Schwefelverbindungen als Energiequelle dient.
Als wässrige Suspension der Mikroorganismen zur Behandlung gemäß der Erfindung kann eine wässrige Suspension eines . , dichte Zellen enthaltenden bewachsenen Nährbodens oder eine wässrige Suspension im Zuge einer Zucht durch Einimpfung der genannten Mikroorganismen Verwendung finden. Die zu behandelnden Metallgegenstände werden in die genannte Suspension eingetaucht, oder aber die Suspension wird auf die Oberfläche der Gegenstände aufgesprüht, wonach diese eine gewisse Zeit in diesem Zustand belassen werden. Auf diese Weise können Rost, Abschilfungen und/oder Flecken auf den Oberflächen von Metallgegenständen entfernt werden und man erhält eine saubere Oberfläche.
Die Mikroorganismen der Erfindung sind aerob, so daß Kohlendioxid und Sauerstoff für ihr Wachstum nötig sind, und die
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Behandlung unter aeroben Bedingungen durch. Luftzufuhr, Schütteln oder Rühren durchgeführt werden muß. Ferner sollte die Behandlung so ausgeführt werden, daß die . mikroorganismen von einer Verseuchung mit anderen stärkeren Bakterien oder von anderen ungünstigen Bedingungen ferngehalten werden.
Ferner muß die wässrige Suspension der Mikroorganismen bei einer Temperatur zwischen 20 und ^5°C zur Anwendung gelangen. Bei einer Temperatur unter 200C ist die Aktivität der Mikroorganismen herabgesetzt, was zu einer nicht ausreichenden Behandlung führt, bei einer Temperatur über 45°C kommt es zu einer Abtötung der Mikroorganismen.
Es gibt noch einige ungeklärte Punkte der für die Behandlung nach der Erfindung verwendeten Mikroorganismen in Bezug auf die Taxonomie, und die biochemischen Merkmale und Funktionen der Mikroorganismen sind verwickelt, so daß auch diesbezüglich gewisse Einzelheiten noch unbekannt sind. Der Mechanismus bei der Behandlung der Metalloberfläche nach der Erfindung unter Verwendung der Mikroorganismen, also die Behandlung durch die direkte Einwirkung des Mikroorganismus und durch die indirekte Einwirkung ihrer Stoffwechselendprodukte sind jedoch klar: Der Ferrobazillus ferrooxidans und der Ferrobazillus sulfooxidans sind Eisenbakterien, und wenn diese Bakterien mit der Eisenoberfläche (wo sie durch Luftoxidation usw. ionisiert und oxidationsanfällig ist, in Berührung kommen, dann zehrtdie Oxidase der Bakterien die aktivierten Teile 4er Metalloberfläche als Energiespender auf, wobei Bedingungen ähnlich der Anode eines Ionenkonzentrationselements gebildet werden, um die Aufzehrung des Metalls zu fördern·
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Als Ergebnis der Aufzehrung der Metalloberfläche werden der Rost, die Abschilfungen und Flecken auf der Metalloberfläche entfernt. Es nimmt also der Stoffwechsel der Mikroorganismen direkt an der Behandlung der Metalloberfläche gemäß der Erfindung teil.
Der genannte Ferrobazillus sulfooxidans zehrt neben Eisen auch Schwefel oder Schwefelverbindungen als Energiespender auf·, so daß er auf Oberflächen schwefelhaltiger Metalle angewandt werden kann, wobei der Mechanismus der Wirkungsweise nahezu der gleiche wie beim Ferrobazillus ferrooxidans ist. Darüberhinaus wird bei Anwesenheit von Schwefel oder einer Schwefelverbindung in der Behandlung lösung, selbst wenn die zu behandelnde Metalloberfläche weder Eisen noch Schwefel enthält, als Oxidationsprodukt des Schwefels Schwefelsäure gebildet, welche den Rost, die Abschilfungen und Flecken auf der Metalloberfläche abschält. Es kann also auch eine indirekte Wirkung des Stoffwechselendproduktes des Mikroorganismus1 erwartet werden. Demgemäß kann der Ferro- · bazillus ferrooxidans zur Oberflächenbehandlung von Eisen oder eisenhaltigen Metallen und der Ferrobazillus sulfooxidans zur Oberflächenbehandlung von Eisen, eisen- und/oder schwefelhaltigen Metallen und von in Schwefelsäure löslichen Metallen, wie Aluminium, Zink, Zinn, Mangan, Nickel, Chrom oder diese Metalle enthaltenden Metall-Legierungen verwendet werden.
Wie im obigen dargelegt, betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Behandlung von Metalloberflächen, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß die Behandlung durch Ausnützung der Wirkung von Mikroorganismen durchgeführt wird.
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Mit dieser Erfindung läßt sich eine Reihe von Vorteilen im Vergleich mit herkömmlichen Behandlungsmehtoden erzielen. So reicht eine geringe Menge von Mikroorganismen.zur Oberflächenbehandlung aus,- da das Wachstum der Mikroorganismen während der Reaktion mit dem zu behandelnden Metall weitergeht, so daß keine Notwendigkeit besteht, während der Behandlung zusätzlich Mikroorganismen nachzuliefern. Die Abfallprodukte der Behandlung enthalten.keine giftigen Bestandteile und führen deshalb zu keiner Verschmutzung der Umwelt. Der Abfall der Behandlung kann vernichtet werden, indem man einfach auf eine Temperatur von 5O°C oder höher erhitzt, da zur Stoppung der Tätigkeit der Mikroorganismen bei einer solchen Temperatur desinfiziert werden kann. Ferner erzeugen, wenn man ausreichende mykologische Vorkehrungen trifft, weder die Behandlung noch ihr Abfall irgendwelche nachteiligen Wirkungen für die menschliche Gesundheit, so daß sich eine sichere Handhabung erwarten läßt. Ferner ist anzuführen, daß das erfindungsgemäße Verfahren unter Verwendung eines flüssigen Behandlungsmediums durchgeführt wird, so daß sich Metalloberflächen kompliziert geformter Gegenstände äußerst einfach behandeln lassen. Das Verfahren zur Behandlung von Metalloberflächen läßt sich also durch die Erfindung vereinfachen und auch hinsichtlich der Sicherheit und Wirtschaftlichkeit verbesseren.
Zum vollen Verständnis der Erfindung werden im folgenden bevorzugte Beispiele und zusätzliche Merkmale beschrieben.
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Beispiel 1
Eine Lösung, bestehend aus 3>0 g (NH^KSOj., 0,5 g 0,5 g MgSO11^H2O, 0,1 g KCl, 0,01 g Ca(NOJ2,1 ml und 1000 ml Wasser, wurde hergestellt und nach Sterilisation mit 140 g FeSO1-^H2O zur Erzeugung eines Nährbodens (pH:2,6) versetzt. Dieser Nährboden wurde mit 20 ml einer gespülten Suspension vom Perrobazillus ferrooxidans (ATCC Hinterlegungs-Nr. 13 66I) geimpft und ein Wattestopfen auf den Behälter aufgesetzt. Hierauf wurde der Nährboden unter aeroben Bedingungen unter Schütteln bei 3O0C 72 Stunden lang kultiviert, wobei man eine Kultursuspension mit einer Zellenkonzentration von 0,24 (Transparenz für Licht mit einer Wellenlänge von 470 nm) erhielt. Zu 500 ml der so erhaltenen Suspension wurden 35OO ml Wasser und 20 g FeSO1-^H2O zur Bereitung der erfindungsgemäßen Lösung zur Behandlung von Metalloberflächen zugesetzt .
Hierauf wurden Weichstahlplatten (Größe: 300x100x0,5 mm) mit dem angesammelten Rost einer 30-tägigen Freiluftbehandlung in 3OOO ml obiger Behandlungslösung bei 350C eingetaucht und sterile Luft durch den Wattestopfen hindurch in die genannte Lösung eingeleitet. Auf diese Weise wurde die Entfernbarkeit des Rostes untersucht. Bei den Untersuchungen wurde eine Platte jeweils eine Stunde lang in die Behandlungslösung eingetaucht und dann zur Messung der Rostentfernbarkeit aus der Lösung genommen. Danach wurde eine gewisse Anzahl von Platten (insgesamt 30 Stück) eine nach der anderen jeweils eine STunde in die Behandlungsr* lösung eingetaucht, um die Änderung der Rostentfernbarkeit durch die Behandlungslösung zu untersuchen. Gleichzeitig wurden
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- Io -
Messungen der Rostentfernbarkeit bei einer Fintauch-
zeit von 2 und 4 Stunden in gleicher Weise wie oben durchgeführt. Die Ergebnisse der obigen Untersuchungen sind in der folgenden* Tabelle 2 zusammengestellt.
Vergleichsbeispiel
Angerostete Weichstahlplatten (300x100x0,5 mm), wie sie im vorstehenden Beispiel 1 verwendet wurden, wurden in 3000 ml einer 5 gew.-?igen wässrigen Phosphorsäurelösung bei 200C eingetaucht, um die Rostentfernbarkeit in gleicher Weise wie im obigen Beispiel 1 zu messen. Die Ergebnisse dieser Messungen sind ebenfalls in der folgenden Tabelle 2-aufgeführt.
Tabelle 2 Beispiel Beispiel 1
Vergleichsbeispiel
Eintauchzeit
(Stunden)
1 2 ί 90? 4 1 2 4
ί 100?
Platten-Num
mer der Be*v-
handlungen
30 J I 100? 100?
10 35 J 100? 70? 100? 100?
20 45.5 100? 60? 70? 60?
30 40? 40? 20?
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In obiger Tabelle 2 bedeuten die Prozentzahlen Rostentfernungsverhältnisse, welche das Verhältnis der Flächen angeben, wo der Rost entfernt würde. Ein Wert von 100 % heißt also, daß der Rost vollständig entfernt worden ist.
Aus vorstehender Tabelle 2 ergibt sich, daß im Falle der herköimnlicherweise verwendeten Phosphorsäurelösung: die Rostentfernbarkeit mit steigender Plattennummer .der Behandlungen - allmählichabnimmt, weil der Säuregrad der Behandlungslösung allmählich abnimmt. Dementsprechend muß die Behandlungslösung periodisch odei? kontinuierlich ergänzt werden. Auf der anderen Seite nimmt bei der Behandlungslösung gemäß der Erfindung die Rostentfernfähigkeit mit zunehmender Behandlungsnummer als Folge des Bakterienwachstums zu, so daß eine Ergänzung der Behandlungslösung nicht notwendig ist.
Beispiel 2
Eine Lösung bestehend aus 5,5 g KNO,, 0,5 g KHLPO1J, 0,5 g MgSO4.7H2O, 0,1 g KCl, 0,01 g Ca(NO3)2, 1 ml IdI)-H5SQj. und 1000 ml Wasser wurde hergestellt und nach Sterilisation mit l40 g FeSO4.7HpO zu einem Nährboden (pH:2,6) versetzt. Dieser Nährboden wurde mit 20 ml einer gespülten Suspension des Ferrobazillus öilfooxidans (ATCC Hinterlegungsnummer 1^.119) geimpft und ein Wattestopfen auf den Behälter aufgesetzt. Hierauf wurde in dem Nährboden unter aeroben Bedingungen unter Schütteln 72 Stunden lang bei 300C gezüchtet, wobei man eine Kultursuspension mit einer Zellenkonzentration von 0,2 0(Transparenz für Licht mit einer Wellenlänge von *J70 nm) erhielt. Hierauf wurden
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3500 ml Wasser und 20 g PeSO2J-YHpO zu 500 ml der so erhaltenen Kultursuspension zur Erzeugung der Behandlungslösung für Metalloberflächen gemäß der Erfindung zugesetzt. Im nächsten Schritt wurde eine Weichstahlplatte (300 χ 100 χ 0,5 mm), welche Ruß- und ölflecken aufwies, in obige Behandlungslösung bei einer Temperatur von 300C eingetaucht und 8 Stunden lang unter diesen Bedingungen gehalten, wobei durch den'Wattestopfen hindurch sterile Luft zugeführt wurde. Hierauf wurde die 'Weichstahlplatte aus der Behandlungslösung herausgenommen und mit Wasser abgespült, und es zeigte sich, daß die Ruß- und ölflecken auf der gesamten Oberfläche vollständig entfernt worden waren und eine saubere Platte vorlag.
Beispiel 3
Eine Lösung, bestehend aus 3»0 g (NH^)2SO2., 0,5 g KH2PO4, 0,01 g Ca(NO3)2, 0,5 g MgSO4^H2O, 10 g Schwefelpulver, 0,1g KCl, 1 ml lOii-H-SO^ und 1000 ml Wasser, wurde hergestellt und sterilisiert, um einen Nährboden (pH: 2,6) zu erhalten. Dieser Nährboden wurde mit 2o ml einer gespülten Suspension von Ferrobazillussulfooxidans (ATCC Hinterlegungnummer l4 119) geimpft, danach mit einem Wattestopfen versehen und unter aeroben Bedingungen unter Schütteln 48 Stunden lang bei 300C auf ihm gezogen. Auf diese Weise ergab sich eine Kultursuspension mit einer Zellenkonzentration-von 0,21 (Transparenz für Licht mit einer Wellenlänge von Ί70 nm). Hierauf wurden 3500 ml Wasser und 20 g Schwefelpulvsrzu 500 ml der so erhaltenen Kultursuspension zur Erzeugung einer
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erfindungsgemäßen Behandlungslösung zugesetzt. Hierauf wurde eine Zinkplatte (300 χ 100 χ 1 mm), welche vorher 30 Tage lang unter Seewasser gesetzt worden war, und mit Oxid, Tang und Entenmuscheln behaftet war, 4 Stunden lang bei 25°C unter Zuführung steriler Luft durch den Wat test op fsn hindurch in die Behandlungslösung eingetaucht. Nach dieser Behandlung wurde die Zinkplatte aus der Behandlungslösung herausgenommen und mit Wasser abgespült, wobei sich zeigte, daß das Oxid, der Tang und die Entenmuscheln vollständig von der Platte entfernt waren und eine saubere Zinkplatte erhalten werden konnte.
'Beispiel 4
Eine Lösung, bestehend aus 3,0 g (NH1J)2SO1J, 4,0 g KH2PO1J, 0,5 g MgSO2,.7H2O," 0,3 g CaCl3.2H2O, 1 ml 1On-H2SO1J, 10 g Schwefelpulver und 1000 ml Wasser, wurde bereitet und nach Sterilisation mit .100 g FeSO^.7H3O zu einem Nährboden (pH: 2,6) versetzt. Hierauf wurde dieser Nährboden mit 10 ml gespülter Suspension von Ferrobazillus ferrooxidans (ATCC Hinterlegungsnummer 13 66I) und mit 10 ml einer gespülten Suspension von Ferrobazillus sulfooxidans (ATCC Hinterlegungsnummer 14 119)» wie sie in den vorstehenden Beispielen verwendet wurden, geimpft und mit einem Wattestopfen versehen. Hierauf wurde auf ihm
unter aeroben Bedingungen unter Schütteln bei 30°C 72 Stunden lang gezogen, wobei sich eine Kultursuspension mit einer Zellenkonzentration von 0,65 (Transparenz für Licht mit einer Wellenlänge von 470 nm) ergab . Hierauf wurden 3500 ml Wasser und 10 g FeSOκ.7H3O zu 500 ml der so erhaltenen Kultur-
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suspension zur Herstellung der erfindungsgemäßen Behandlungslösung zugesetzt. Eine Platte (300 χ 100 χ 1 mm) aus einer Legierung, bestehend aus 18 Gev,-% Chrom, 8 Gew.!? Nickel, 1 Gew.? Schwefel und 73 Gew.% Eisen wurde 30 Tage lang Freiluftbedingungen zur Aufsammelung von Rost ausgesetzt und danach in obige Behandlungslösung bei 3Ö°C eingetaucht, wobei sterile Luft durch den Wattestopfen hindurch k Stunden lang zugeführt wurde. Hierauf wurde die Platte aus der Behandlungslösung herausgenommen und mit Wasser abgespult, wobei man eine saubere Legierungsplatte erhielt.
Beispiel 5
Eine Kultursuspension wie in Beispiel 1 wurde auf 50°C und 700C erhitzt und die Zahl der verbleibenden lebenden Zellen gezählt. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen sind in der folgenden Tabelle 3 zusammengestellt.
Erhitzungstermperatur
Erhitzungszeit
Zahl der lebenden Zellen
5O°C 10 Min. ■ 2, 0 X 102 Zellen /ml
5O°C 30 Min. 0
7O°C 10 Min. 0
Vor dem Erhitzen mm 3, 1 X 106 Zellen/ml
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In diesem Beispiel wurden die Zahlen der lebenden Zellen nach dem Verfahren der verdünnten Plattenkultur gemessen. Aus der Tabelle 3 ergibt sich, daß die Mikroorganismen in der Behandlungslösung gemäß der Erfindung bei 5O°C in relativ kurzer Zeit sterilisiert werden können, so daß es nie zu einer Umweltverschmutzung durch die Mikroorganismen kommen kann. Auf der anderen Seite muß bei der herkömmlichen Oberflächenbehandlung eine große Menge an Abfallösungen der eigentlichen Behandlung und der Abspülung vor dem Verwerfen unschädlich gemacht werden. Dies bedeutete, daß hohe Investitionskosten für die entsprechenden Einrichtungen aufzubringen waren.
Das erfindungsgemäße Verfahren weist daher unter den verschiedensten Gesichtspunkten erhebliche "Vorteile gegenüber dem herkömmlichen Verfahren auf.
Zusammengefaßt schafft die Erfindung ein Verfahren zur Behandlung von Metalloberflächen, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß die Metalloberflächen in Berührung mit einer Kultursuspension aus Mikroorganismen, wie Perrobazillus ferrooxidans und/oder Perrobazillus sulfooxiäans unter aeroben Kulturbedingungen bei einer Termperatur zwischen 20 und 450C, vorzugsweise 25 und 35°C, gebracht wird. Die Behandlung der Metalloberfläche kann einfach, sicher und wirtschaftlich durchgeführt werden, ohne daß irgendwelche Probleme der Abfallbeseitigung und Umweltverschmutzung entstehen.
- Patentansprüche -
9.83 8/0.9.5.7

Claims (1)

  1. 2403649
    Patentansprüche
    lly Verfahren zur Behandlung von Metalloberflächen, dadurch gekennzeichnet, daß die Wirkungen eines Perrobazillusstammes .zur Behandlung herangezogen werden.
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Kultursuspension des Perrobazillus bei der Behandlung Verwendung findet.
    3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Ferrobazillus chemoautotrophe Bakterien sind.
    ^. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Ferrobazillus Ferrobazillus ferrooxidans und/oder Perrobazillus sulfooxidans ist.
    5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Ferrobazillus Ferrobazillus ferrooxidans (ATCC Hinterlegungsnummer 13 661) und/oder Ferrobazillus sulfooxidans (ATCC Hinterlegungsnummer 1*1 199) ist.
    6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlung in Gegenwart des Ferrobazillus bei einer Temperatur zwischen 20 und i»5°C unter aeroben Kulturbedingungen durchgeführt wird.
    7. Verfahren nach Anspruch f, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur zwischen 25 und 350C liegt.
    409838/0957
    8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zu behandelnde Metalloberfläche aus Eisen, einem eiserv.und/oder schwefelhaltigem Metall,
    Aluminium, Zink, Zinn, Mangan, Nickel, Chrom oder einer Legierung aus diesen Metallen besteht.
    27. Februar 197V948 d
    409838/0957
DE2409649A 1973-03-01 1974-02-28 Verfahren zum Reinigen von Metalloberflächen mittels eines Bacillusstammes Granted DE2409649B2 (de)

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