DE2409649B2 - Verfahren zum Reinigen von Metalloberflächen mittels eines Bacillusstammes - Google Patents
Verfahren zum Reinigen von Metalloberflächen mittels eines BacillusstammesInfo
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Description
Eigenschaften
Name des Mikroorganismus
Ferrobacillus
ferrooxidans
ferrooxidans
ATTC Hinter-Iegungs-Nr. 13 661
Ferrobacillus
sulfooxidans
sulfooxidans
ATCC Hinlerlegungs-Nr. 14 119
Form
Größe (Mikron)
Motilität
Flagellum
Gram Stein
Optimale WachstumsUmperatur
Optimaler Wachstums-pH-Wert
Sa uerstoff bedarf
Kohlenstoffquelle (Kohlendioxidbedarf)
StickstofTquelle (Ammoniak-Typ Stickstoff)
(Nitrat-Typ Stickstoff)
Energiequelle
Flüssiges Medium (Eisen 11)
Flüssiges Medium (Schwefel)
Flüssiges Medium (Natriumthiosulfat)
Agar Medium (Eisen II)
Agar Medium (Natriumthiosulfat)
Silicagelmedium (Eisen H)
Flüssiges Medium (Schwefel)
Flüssiges Medium (Natriumthiosulfat)
Agar Medium (Eisen II)
Agar Medium (Natriumthiosulfat)
Silicagelmedium (Eisen H)
kurze Stäbchen kurze Stäbchen
0,6—1,0 · 1,0—1,6 0,5 ■ 1,0—1,5
0,6—1,0 · 1,0—1,6 0,5 ■ 1,0—1,5
monotrichisch
25—350C
2,5—5,0
2,5—5,0
4-
monotrichisch
25—350C
2,0—5,0
2,0—5,0
Es gibt noch einige ungeklärte Punkte hinsichtlich der Klassifizierung der im Rahmen der Erfindung
verwendeten Bacillusstämme, auch sind deren biochemische Merkmale und Funktionen verwickelt, so
daß auch hier letzte Einzelheiten noch unerforscht sind. Der Mechanismus, der bei der Reinigung nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren abläuft, ist jedoch klar. Die Reinigungswirkung beruht entweder auf
einer direkten Einwirkung der Bakterien oder auf der Wirkung ihrer Stoff Wechselprodukte. Der Ferrobacillus
ferrooxidans und der Ferrobacillus sulfooxidans sind Eisenbakterien. Wenn sie mit der Eisenoberfläche
(wo diese durch Luftoxidation usw. ionisiert bzw. oxidationsanfällig ist) in Berührung
kommen, dann zehrt die Oxidase der Bakterien die aktivierten Teile der Metalloberfläche als Energiespender
auf, wobei ein Zustand wie an der Anode eines Ionenkonzentrationselements geschaffen wird,
um den Verbrauch des Metalls zu fördern. Als Ergebnis dieses Verbrauchs werden Rost, Zunder oder
Flecken von der Metalloberfläche entfernt. Hier geht also die Reinigungswirkung direkt auf den Stoffwechsel
der Bakterien zurück.
Der Ferrobacillus sulfooxidans verbraucht neben Eisen auch Schwefel oder Schwefelverbindungen als
Energicspender, so daß, wenn die Metalloberfläche Schwefel enthält, bevorzugt als Ferrobacillus-Stamm
Ferrobacillus sulfooxidans verwendet wird. Der Mechanismus der Wirkungsweise ist hierbei nahezu
der gleiche wie beim Ferrobacillus ferrooxidans. Darüber hinaus wird bei Anwesenheit von Schwefel
oder einer Schwefelverbindung in der Kultursuspension —■ selbst wenn die zu reinigende Metalloberfläche
weder Eisen noch Schwefel enthält — als Oxidationsprodukt des Schwefels Schwefelsäure gebildet,
die auch in der Lage ist, Rost, Zunder und Flecken von Metalloberflächen abzulösen. Dies ist die indirekte,
auf einem Stoffwechselprodukt beruhende Wirkung des Ferrobacillus sulfooxidans. Demgemäß kann,
wenn die Metalloberfläche aus einem in Schwefelsäure löslichen Metall, wie Aluminium, Zink, Zinn.
Mangan, Nickel, Chrom, oder einer ein solches Metall enthaltenden Metallegierung besteht, die Kultursuspension
schwefelhaltig gewählt und als Ferrobacillus-Stamm Ferrobacillus sulfooxidans verwendet
werden.
Der Ferrobacillus ferrooxidans eignet sich also
4" zur Oberflächenreinigung von Eisen oder eisenhaltigen
Metallen und der Ferrobacillus sulfooxidans zur Oberflächenreinigung von Eisen, eisen- und/oder
schwefelhaltigen Metallen und von in Schwefelsäure löslichen Metallen, wie Aluminium, Zink, Zinn,
Mangan, Nickel, Chrom oder diese Metalle enthaltende Metallegierungen.
Für das Wachstum de, im erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten Ferrobacillus-Stämme eignet sich
im Falle des Ferrobacillus ferrooxidans eine Nährlösung, welche Eisen(Il)-Salze, Stickstoffquellen, wie
Ammoniumsulfat, Phosphorsalze, wie Kaliumphosphal, und Magnesiumsalze, wie Magnesiumsulfat,
enthält, wobei die Oxidationsenergie der genannten Eisen(ll)-Salze als Energiequelle dient, während im
Falle des Ferrobacillus sulfooxidans sich eine Nährlösung eignet, welche Eisen(Il)-Salze, Schwefel oder
Schwefelverbindungen, Stickstoffquellen, beispielsweise Ammoniumsulfat und Kaliumnitrat, Phosphorsalze,
wie Kaliumphosphat, und Magnesiumsalze, wie Magnesiumsulfat, enthält, wobei die Oxidationsenergie der genannten Eisen(II)-Salze und des Schwefels
oder der Schwefelverbindungen als Energiequelle dienen.
Das erfindungsgemäße Reinigungsverfahren in allen seinen Ausführungsformen weist eine Reihe von Vorteilen
im Vergleich zu den eingangs genannten bekannten Verfahren auf. So reicht schon eine geringe
Menge von Bakterien zur Oberflächenreinigung aus,
da das Wachstum der Bakterien während der Reaktion mit dem zu reinigenden Metall weitergeht und
somit keine Notwendigkeit besteht, während der Reinigung neue Bakterien nachzuliefern. Die Abfallprodukte
der Reinigung enthalten keine giftigen Bestandteile und stellen deshalb keine Umweltgefährdung
dar. Bei der Beseitigung der Abfallprodukte der Reinigung genügt es. auf eine Temperatur vcn
500C oder mehr zu erhitzen, da hierdurch die Bakterien
abgetötet werden. Ferner gehen bei ausreichenden mykologischen Vorkehrungen weder vom Reinigungsverfahren
selbst noch seinen Abfallprodukten irgendwelche nachteiligen Wirkungen für dia menschliche
Gesundheit aus, so daß eine gefahrlose Handhabung erwartet werden kann. Ferner ist anzuführen,
daß das erfindungsgemäße Verfahren unter Verwendung eines flüssigen Reinigungsmediums durchgeführt
wird, so daß sich auch Metalloberflächen kompliziert geformter Gegenstände äußerst einfach
reinigen lassen. Das erfindungsgemäße Verfahren ist also einfacher, sicherer und wirtschaftlicher als die
bekannten Verfahren.
Im folgenden ist die Erfindung an Hand von Beispielen im einzelnen erläutert.
Eine Lösung, bestehend aus 3,0 g (NH1KSO4,
0,5 g KH2PO1, 0,5 g MgSO4 -7H.O, 0„ g KCl,
0,01g Ca(NO3)2, ImI 1On-H2SO4 und 1000 ml
Wasser, wurde hergestellt und nach Sterilisation mit 140 g FeSO4 · 7H4O zur Erzeugung einer Nährlösung
(pH: 2,6) versetzt. Diese Nährlösung wurde mit 20 ml einer gespülten Suspension vom Ferrobacillus
ferrooxidans (ATCC Hinterlegungs-Nr. 13 661) geimpft und ein Wattestopfen auf den Behälter aufgesetzt.
Hierauf wurde die Nährlösung unter aeroben Bedingungen unter Schütteln bei 30"C 72 Stunden
lang kultiviert, wobei man eine Kukursuspension
mit einer Zellenkonzentration von 0,24 (Transparenz für Licht mit einer Wellenlänge von 470 nm) erhielt.
Z Zu 500 ml der so erhaltenen Suspension wurden 3500 ml Wasser und 20 g FeSO, · 7H1O zur Bereitung
der Reinigungslösung für Metalloberflächen zugesetzt.
Hierauf wurden Weichstahlplatten (Größe: 300
ίο χ 100 χ 0,5 mm) mit dem angesammelten Rost einer
30tägigen Freiluftbehandlung in 3000 ml obiger Reinigungslösung bei 35°C eingetaucht und sterile Luft
durch den Wattestopfen hindurch in die genannte Lösung eingeleitet. Auf diese Weise wurde die Entfernbarkeit
des Rostes untersucht. Bei den Untersuchungen wurde eine Platte jeweils 1 Stunde lang in
die Reinigungslösung eingetaucht und dann zur Messung der Rostentfernbarkdt aus der Lösung genommen.
Danach wurde eine gewisse Anzahl von Platten (insgesamt 30 Stück) eine nach der anderen
jeweils 1 Stunde in die Behandlungslösung eingetaucht, um die Änderung der Rostentfernbarkeit
durch die Behandlungslösung zu untersuchen. Gleichzeitig wurden Messungen der Rostentfernbarkeit bei
einer Eintauchzeit von 2 und 4 Stunden in gleicher Weise wie oben durchgeführt. Die Ergebnisse der
obigen Untersuchungen sind in der folgenden Tabelle 2 zusammengestellt.
Vergleichsbeispiel
Angerostete Weichstahlplatten (300 X 100 χ 0,5 mm), wie sie im vorstehenden Beispiel 1 verwendet wurden,
wurden in 3000ml einer 5gewichtsprozentigen wäßrigen Phosphorsäurelösung bei 20°C eingetaucht, um die
Rostentfernbarkeit in gleicher Weise wie im obigen Beispiel 1 zu messen. Die Ergebnisse dieser Messungen
sind ebenfalls in der folgenden Tabelle 2 aufgeführt.
Tabelle 2 | Beispiel 1 | (Stunden) | 90% | 4 | Vergleichsbeispiel | 2 | 4 |
Eintauchzeit | 2 | 100% | |||||
1 | 100% | 1 | |||||
100% | 100% | 100% | |||||
Platten-Nummer in der | 100% | 70% | 60% | ||||
Reinigungsfolge | 30% | 100% | 70% | 40% | 20% | ||
10 | 35% | 60% | |||||
20 | 45% | 40% | |||||
30 | |||||||
In obiger Tabelle 2 bedeuten die Prozentzahlen Rostentfernungsverhältnisse, gebildet als Verhältnis
der Flächen, wo der Rost entfernt wurde, zur gesamten ursprünglichen Rostfläche. Ein Wert von
100% heißt also, daß der Rost vollständig entfernt worden ist.
Aus vorstehender Tabelle 2 ergibt sich, daß im Falle der herkömmlicherweise verwendeten Phosphorsäurelösung
die Rostentfernbarkeit mit steigender Plattennummer in der Folge der Reinigungen allmählich
abnimmt, weil der Säuregrad der Behandlungslösung allmählich abnimmt. Dementsprechend
muß die Behandlungslösiing periodisch oder kontinuierlich
ergänzt werden. Anders nimmt bei der Reinigungslösung gemäß der Erfindung die Rostentfernfähigkeit
mit steigender Nummer in der Reinigungsfolge als Folge des Bakterienwachstums zu,
so daß eine Ergänzung der Reinigungslösung nicht notwendig ist.
Eine Lösung, bestehend aus 5,5 g KNO3, 0,5 g
KH2PO4, 0,5 g MgSO4-7H2O, 0,1g KCl, 0,01g
Ca(NO3)2, 1 ml 10 n-H2SO4 und 1000 ml Wasser,
wurde hergestellt und nach Sterilisation mit 140 g FeSO4 · 7H2O zu einer Nährlösung (pH: 2,6) veisetzt.
Diese Nährlösung wurde mit 20 ml einer gespülten Suspension des Ferrobacillus sulfooxidans (ATCC
Hinterlegungs-Nr. 14119) geimpft und ein Wattestopfen
auf den Behälter aufgesetzt. Hierauf wurde in der Nährlösung unter aeroben Bedingungen unter
Schütteln 72 Stunden lang bei 30°C gezüchtet, wobei
man eine Kultursuspension mit einer Zellenkonzentration von 0,20 (Transparenz für Licht mit einer
Wellenlänge von 470 nm) erhielt. Hierauf wurden 3500 ml Wasser und 20 g FeSO4-7H2O zu 500 ml
der so erhaltenen Kultursuspension zur Erzeugung der Reinigungslösung für Metalloberflächen für das
erfindungsgemäße Verfahren zugesetzt. Im nächsten Schritt wurde eine Weichstahlplatte (300 χ 100
X 0,5 mm), welche Ruß- und ölflecken aufwies, in obige Behandlungslösung bei einer Temperatur von 30° C
eingetaucht und 8 Stunden lang unter diesen Bedingungen gehalten, wobei durch den Wattestopfen
hindurch sterile Luft zugeführt wurde. Hierauf wurde die Weichstahlplatte aus der Behandlungslösung herausgenommen
und mit Wasser abgespült. Es zeigte sich, daß die Ruß- und ölflecken auf der gesamten
Oberfläche vollständig entfernt worden waren und eine saubere Platte vorlag.
Eine Lösung, bestehend aus 3,0 g (NH4)2SO4,
0,5 g KH2PO4, 0,01 g Ca(NO3),, 0,5 g MgSO4 · 7H2O,
10 g Schwefelpulver, 0,1 g KCl, 1 ml 10 n-H2SO4 und
1000 ml Wasser, wurde hergestellt und sterilisiert, um eine Nährlösung (pH : 2,6) zu erhalten. Diese
Nährlösung wurde mit 20 ml einer gespülten Suspension von Ferrobacillus sulfooxidans (ATCC Hinterlegungs-Nr.
14119) geimpft und der Behälter mit einem Wattestopfen versehen. Hierauf wurde unter
aeroben Bedingungen unter Schütteln 48 Stunden lang bei 30°C in der Nährlösung gezüchtet. Auf diese
Weise ergab sich eine Kultursuspension mit einer Zellenkonzentration von 0,21 (Transparenz für Licht
mit einer Wellenlänge von 470 nm). Hierauf wurden 3500 ml Wasser und 20 g Schwefelpulver zu 500 ml
der so erhaltenen Kultursuspension zur Erzeugung einer Reinigungslösung zugesetzt. Danach wurde
eine Zinkplatte (300 X 100 X 1 mm), welche vorher 30 Tage lang unter Seewasser gesetzt worden war und
mit oxid, Tang und Entenmuscheln behaftet war, 4 Stunden lang bei 25° C unter Zuführung steriler
Luft durch den Wattestopfen hindurch in die Behandlungslösung eingetaucht. Nach dieser Behandlung
wurde die Zinkplatte aus der Behandlungslösung herausgenommen und mit Wasser abgespült, wobei sich
zeigte, daß das Oxid, der Tang und die Entenmuscheln vollständig von der Platte entfernt waren und eine
saubere Zinkplatte vorlag.
Eine Lösung, bestehend aus 3,0 g (NH4J2SO4,
4,0 g KH2PO4, 0,5 g MgSO4-7H2O, 0,3 g CaCl2-2H2O,
ImI 1On-H2SO4, 10 g Schwefelpulver und
1000 ml Wasser, wurde bereitet und nach Sterilisation mit 100 g FeSO4 · 7H2O zu einer Nährlösung (pH: 2,6)
versetzt. Hierauf wurde diese Nährlösung mit 10 ml gespülter Suspension von Ferrobacillus ferrooxidans
(ATCC Hinterlegungs-Nr. 13 661) und mit 10 ml einer gespülten Suspension von Ferrobacillus sulfooxidans
(ATCC Hinterlegungs-Nr. 14119), wie sie in den vorstehenden Beispielen verwendet wurden,
geimpft und der Behälter mit einem Wattestopfen versehen. Hierauf wurde in der Nährlösung unter
aeroben Bedingungen unter Schütteln bei 30°C 72 Stunden lang gezüchtet, wobei sich eine Kultursuspension
mit einer Zellenkonzentration von 0,65 (Transparenz für Licht mit einer Wellenlänge von
ίο 470 nm) ergab. Danach wurden 3500 ml Wasser und
10 g FeSO4 · 7 H2O zu 500 ml der so erhaltenen
Kultursuspension zur Herstellung einer Reinigungslösung zugesetzt. Eine Platte (300 χ 100 χ 1 mm)
aus einer Legierung, bestehend aus 18 Gewichtsprozent Chrom, 8 Gewichtsprozent Nickel, 1 Gewichtsprozent
Schwefel und 73 Gewichtsprozent Eisen, wurde 30Tage lang Freiluftbedingungen zur Aufsammlung von Rost
ausgesetzt und danach in obige Behandlungslösung bei 30° C eingetaucht, wobei sterile Luft durch den
ίο Wattestopfen hindurch 4 Stunden lang zugeführt
wurde. Hierauf wurde die Platte aus der Behandlungslösung herausgenommen und mit Wasser abgespült.
Die so erhaltene Legierungsplatte war sauber.
B e i s ρ i e 1 5
Eine Kultursuspension wie in Beispiel 1 wurde auf 50 und 70° C erhitzt und die Zahl der verbleibenden
lebenden Zellen gezählt. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen sind in der folgenden Tabelle 3 zusammengestellt.
Erhitzungs | Erhitzungszeit | Zahl der lebenden |
temperatur | Zellen | |
50° C | 10 Minuten | 2,0 · 10* Zellen/ml |
50° C | 30 Minuten | 0 |
70° C | 10 Minuten | 0 |
Vor dem | — | 3,1 · 10« Zellen/ml |
4° Erhitzen |
In diesem Beispiel wurden die Zahlen der lebender Zellen nach dem Verfahren der verdünnten Platten
kultur gemessen. Aus der Tabelle 3 ergibt sich, dal die Bakterien der Reinigungslösung gemäß der Er
findung bei 50° C in relativ kurzer Zeit abgetötet wer den können, so daß es nie zu einer Umweltverschmut
zung durch die Bakterien kommen kann. Auf dei anderen Seite müssen bei der herkömmlichen Ober
flächenreinigung große Mengen an Abfallösungen herrührend von der eigentlichen Reinigung und den
nachfolgenden Abspülen, vor der Beseitigung un schädlich gemacht werden. Dies bedeutet, daß ii
diesem Fall hohe Investitionskosten für die ent sprechenden Einrichtungen aufzubringen sind.
Das erfiradungsgemäße Verfahren weist daher unte
den verschiedensten Gesichtspunkten erhebliche Vor teile gegenüber den herkömmlichen Verfahren auf.
509538/39
Claims (4)
1. Verfahren zum Reinigen von Metallober- 5 autotrophe Bakterien, wie Thiobacillus ferrooxidans
flächen, wobei die zu reinigende Metalloberfläche oder Thiobacillus thiooxidans, zum Herauslaugen der
bei Zutritt von Luft mit einer wäßrigen Kultur- Metallkomponente aus minderwertigen Erzen zu
suspension eines Bacillusstammes bei einer Tempe- verwenden.
ratur zwischen 20 und 450C in Berührung gebracht Aufgabe der Erfindung ist es demgegenüber, ein
wird, dadurch gekennzeichnet, daß io Verfahren anzugeben, nach welchem Rost, Zunder
als Bacillusstamm ein Ferrobacillus-Stamm ver- und Flecken von Metalloberflächen schnell wirtwendet
wird. schaftlich und umweltfreundlich entfernt werden
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Metall- können. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit
oberfläche aus Eisen oder eisenhaltig ist, dadurch einem Verfahren der eingangs genannten Art gelöst,
gekennzeichnet, daß als Ferrobacillus-Stamm Fer- 15 wobei als Bacillusstamm ein Ferrobacillus-Stamm
robacillus ferrooxidans und/oder Ferrobacillus verwendet wird.
sulfooxidans verwendet wird. Bei dem Ferrobacillus-Stamm handelt es sich um
3. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Metall- chemoautotrophe Bakterien, welche Kohlendioxid
oberfläche Schwefel enthält, dadurch gekenn- als Kohlenstoffquelle und anorganische Stickstoffverzeichnet,
daß als Ferrobacillus-Stamm Ferro- 10 bindungen als Stickstoffquelle benutzen und die /u
bacillus sulfooxidans verwendet wird. deren Assimilation notwendige Energie aus der
4. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Metall- Oxidationsenergie oxidierbarer anorganischer Stoffe
oberfläche aus einem in Schwefelsäure löslichen gewinnen.
Metall, wie Aluminium, Zink, Zinn, Mangan, Der Ferrobacillus ist ein aerobes Bakterium, so daß
Nickel, Chrom oder einer ein solches Metall ent- 25 neben Kohlendioxid auch Sauerstoff für sein Wachshaltenden
Metallegierung besteht, dadurch ge- turn nötig ist und das Reinigungsverfahren nach der
kennzeichnet, daß die Kultursuspension schwefel- Erfindung unter aeroben Bedingungen durch Schüthaltig
gewählt und als Ferrobacillus-Stamm Ferro- teln. Rühren oder besonderer Luftzufuhr durchgebacillus
sulfooxidans verwendet wird. führt werden muß. Dabei sollte das Verfahren so
30 durchgeführt werden, daß stärkere Bakterien oder
andere ungünstige Bedingungen von den". Ferrobacillus ferngehalten werden.
Was die wäßrige Kultursuspension des Ferro-
bacillus-Stammes anbelangt, so kann eine wäßrige
35 Suspension in Form einer dichte Zellen enthaltenden
Nährlösung oder aber eine wäßrige Suspension, deren
Kultur sich nach Inokulation des Bacillus-Stammes noch im Aufbaustadium befindet, verwendet werden.
Die zu reinigenden Metallgegenstände werden in die 40 genannte Suspension eingetaucht, oder aber die
Suspension wird auf die Oberfläche der Gegenstände aufgesprüht, wonach diese eine gewisse Zeit in diesem
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Reinigen Zustand belassen werden. Auf diese Weise lassen sich
von Metalloberflächen, wobei die zu reinigende Me- Rost, Zunder und/oder Flecken von den Metalltalloberfläche
bei Zutritt von Luft mit einer wäßrigen 45 gegenständen entfernen, und es ergeben sich saubere
Kultursuspension eines Bacillusstammes bei einer Oberflächen.
Temperatur zwischen 20 und 450C in Berührung ge- Die wäßrige Suspension des Ferrobacillus-Stammes
bracht wird. muß bei einer Temperatur zwischen 20 und 43°C,
Gemäß einem älteren Vorschlag der Anmelderin vorzugsweise 25 und 35'C, zur Anwendung gelangen.
(DT-OS 22 55 640) wird hierbei als Bacillusstamm ein 50 Bei Temperaturen unter 200C ist die Aktivität der
Thiobacillus-Stamm verwendet. Bakterien herabgesetzt, so daß das Reinigungsver-
Bekannt ist hingegen, Rost, Zunder oder Flecken fahren nicht zu seiner /ollen Wirkung gelangt, Ternpe-
von Metalloberflächen mit Hilfe chemischer Ver- raturen von mehr als 45 C führen zu einer Abtönung
fahren, hauptsächlich unter Verwendung saurer oder der Bakterien.
alkalischer Lösungen, oder mit Hilfe mechanischer 55 Ist die Metalloberfläche aus Eisen oder eisenhaltig,
Verfahren unter Verwendung von Schleifmitteln so wird bevorzugt als Ferrobacillus-Slamm Ferrofcu
beseitigen. Bei den chemischen Verfahren müssen bacillus ferrooxidans, ATCC (American Type Culture
die dabei verwendeten Lösungen laufend ergänzt Collection)-Hinterlegungsnummer 13 661, und/oder
werden, da sie sich allmählich erschöpfen, und die Ferrobacülus sulfooxidans, ATCC-Hinterlegungsnum-Beseitigung
der verbrauchten Lösungen ist insofern 60 mer 14 119, verwendet. Der Ferrobacillus ferrooxidans
umständlich, als sie vorher aus Gründen der Rein- verwendet, wie weiter unten noch im einzelnen erhaltung
der Umwelt, beispielsweise durch Neutrali- läutert wird, die bei der Oxidation von £isen erzeugte
sation, unschädlich gemacht werden müssen. Der Energie als Assimilationsenergie, der Ferrobacillus
hierfür notwendige technische Aufwand ist ziemlich sulfooxidans daneben auch noch die bei der Oxidation
umfangreich und damit kostspielig. Ferner ist der 65 von Schwefel erzeugte Energie.
Umgang mit den sauren oder alkalischen Lösungen Die mykologischen Eigenschaften der beiden Ferro-
Umgang mit den sauren oder alkalischen Lösungen Die mykologischen Eigenschaften der beiden Ferro-
wegen ihrer ätzenden Wirkungen nicht ungefährlich. bacillus-Stämme sind in der folgenden Tabelle 1
Die mechanischen Verfahren wiederum sind sehr zusammengestellt.
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---|---|---|---|
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- 1974-02-25 GB GB852574A patent/GB1467512A/en not_active Expired
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E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
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