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Tiefkühlmöbel Die Erfindung bezieht sich auf ein Tiefkühlmöbel mit
obenliegendem Zugang und einem Trager für im Möbel aufzubewahrende Ware, wie Lebensmittel
, und mindestens einei Kältequelle zur Erzeugung eines sich vorzugswei.se aufgrund
des Dichte-Unterschiedes zwischen Kalt und Warmluft umwälzenden Kühlluftstromes,
derart, daß die von der Kältequelle gekühlte Luft unter dem Träger hindurchläuft
nach
oben steigt und unter Aufbau eines Kältschildes über die Lebensiittel streichen
zurückläuft.
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Derartige bekannte Tiefkühlmöbel besitzen den gravierenden Nachteil,
daß die umgewälzte Kühlluft nicht nur zur Bildung eines Kaltluftvorhangs zum Schutz
der im Tiefkühlmöbel eingelagerten Ware, wie Lebensmittel, gegen Berührung mit der
wesentlich höher temperierten Umluft dient, sondern auch dazu, die eingelagerte
Ware selbst auf genügend niedriger Temperatur ZU halten. Wie die Praxis zeigt, werden
beide Bedingungen in der Regel nicht zufriedenstellend erfüllt.
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D.h., es gelingt einerseits nicht die Ware bei der für Tiefkühlmöbel
notwendigen Ninus temperatur von ungefähr minus 18 Grad Celsius zu halten, wenn
die Umgebungstemperatur beispielsweise plus 23 Grad Celsius beträgt. Die Folge ist,
daß die Stapelhohe des Tiefkühlmöbels nicht ganz aus genutzt werden darf. Es steht
somit nur ein geringes nutzbades Maximalvolumen für die Einlagerung von Lebensmitteln
zur Verfügung. Der an sich unnötige große Stapelabstand zur Oberseite des Möbels
macht es überdies erforderlich, tief in den Warenraum zu greifen, was aber der Warenpflege
abträglich ist. Die Vorsehung einer Glas-Frontwand an einem
solchen
Tiefkühlmöbel ist wegen der nur geringen Isolationswirkung nicht möglich; eine solche
Glaswand würde andererseits aber die Kauflust fördern. Die relativ große Berührungs-"fläche"
zwischen Kältestrom und wärmerer Umluft und ungenügend isolierten Nöbelwandabschnitten
führt zu vorzeitiger Vereisung der Kältequelle und der Notwendigkeit eines Abtauens
in kürzeren Intervallen. Gerade durch die Notwendigkeit eines häufigeren Abtauens
nimmt die Temperatur der eingelagerten Ware zu, was der Qualität insbesondere leicht
verderblicher Lebensmittel abträglich ist.
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Aufgabe der Erfindung ist es, insbesondere, d.h. zusätzlich zu den
sich aus Beschreibung und Ansprüchen ergebenden Aufgabenstellungen ein gattungsgemäßes
Tiefkühlmöbel in herstellungstechnisch einfacher, gebrauchsvorteilhafter, zuverlässig-wirkender
Weise so auszubilden, daß ein in sich geschlossener, d.h. gegen dieAußenluft weitgehend
stabiler Kältestrom erzeugt wird, andererseits aber trotz Abtauens die eingelagerte
Ware auf der erforderlichen Niedertemperatur gehalten wird.
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Gelöst wird diese Aufgabe durch die im Anspruch 1 angegebene Erfindung.
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Die Unteransprüche stellen eine vorteilhafte Weiterbildung dieser
Erfindung dar.
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Zufolge solcher Ausgestaltung ist ein herstellungstechnisch einfaches,
zuverlässig arbeitendes, hoch wirksames Tiefkühlmöbel geschaffen. Die im Tiefkühlmöbel
eingelagerte Ware wird vom gleichmäßig zirkulierenden Kühlluftstrom umspült, der
gleichzeitig einen Kälteschild im Bereich der Entnahmeöffnung bildet. Die Kältequelle,
in Form des Verdampfers, ist in einer Nebenkammer untergebracht. Es lassen sich
hier die an sich bekannten physikalischen Gesetze des thermischen Verhaltens von
Kaltluft verwenden, d.h. der Kältestrom wird auf Grund des Dichte- Unterschiedes
zwischen Kalt- und Warmluft erzeugt. Bedarfsweise lässt sich aber auch ein den Kältestrom
beschleunigender Ventilator zwischenschalten. Neben dieser Kältequelle ist eine
zweite, von der Kühlluft umströmte zentrale Kältequelle vorgesehen. Letztere sitzt
am Warenträger. Ergibt sich die Notwendigkeit des Abtauens - durch die Vorsehung
zweier Kältequellen und den wirkungsvollen Abschluß gegenüber der Umluft ist der
Zeitraum zwischen
zwej Abtauphasen verhältnismäßig lang - , so wird
die Ware trotzdem in der erforderlichen Niedertemperatur gehalten.
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Die Notwendigkeit eines Abtauens des Kühl-Warenträgers ist ohnehin
sehr gering, da die Feuchtigkeit sich, wie gefunden wurde, in erster Linie am Umlaufkühler
niederschlägt. Auch die baulichen Mittel sind sehr einfach gehalten: So setzt sich
der Kühl-Warenträger gleichzeitig in eine den Raum des Umlaufkühlers gegenüber dem
arenraum auch optisch weitgehend abtrennende Zwischenwand fort.
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Diese endet in geringem Abstand vor der Kühlraumdecke, so daß ein
das Kälteniveau mitbestiirjnender Absaugschlitz verbleibt. Da ein solches, in sich
geschlossenes Kühlsystem wegen der in die Tiefe verlagerten Umlaufkühler eine geringe
Bauhöhe aufweist, lassen sich solche Einzelsysteme in günstiger Weise zu einem etagen-
bzw. regalartigen Tiefkühlmöbel gestalten. Hierdurch kann die Raumhöhe günstifrst
genutzt werden. Sind die einzelnen5 das Tauwasser auffangenden Kühlwannen über Leitungsrohre
miteinander verbunden, so ist auch das Problem der Gesamt-Drainage mit einfachen
Mitteln gelöst. Die Ware kann bis auf eie geringen Abstand zur Kühlraumdecke des
Möbel, beispielsweise 6 cm unterhalb einer Glasfrontwand aufgestapelt werden. Die
Lebensmittel
sind dadurch leicht zugänglich. Die Anwendung der sogenannten stillen Kühlung hat
den grundsätzlichen Vorteil, daß bei dem ihr eigenen langsamen Umlauf nur wenig
Umluft aus der Umgebung mitgezogen wird, so daß auch eine weit geringere Vereisungsgeschwindigkeit
gegeben ist. ffinzu komint der.Vorteil eines geringeren Energieverbrauchs und der,
wie schon angedeutet, des größeren Abtau-Intervalls.
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weitere Vorteile und Einzelheiten des Gegenstandes der Erfindung sind
nachstehend anhand eines zeichnerisch veranschaulichten Ausführungsbeispieles näher
erläutert.
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Dieses zeigt ein etagenförmig ausgebildetes Tiefkühlmöbel im Vertikalschnitt
Das dargestellte schrank- bzw. regalartige Tiefkühlmöbel besitzt eine Rückwand 1,
einen Möbelfuß 2 sowie Eine Decke 3. Die Rückwand i ist mit wärme-isolierendem Material
4 ausgekleidet.
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Im Schrank sind mindestens im Prinzip identische Bausätze 5, 6 und
7 übereinanderliegend angeordnet. Die Bausätze können jedoch in ihrer Höhe und Tiefe
variieren, dies, um insbesondere einen den Überblick und die Entnahme erleichternden
gestaffelten Aufbau zu erhalten. Zwischen den einzelnen Bausätzen sind Distanzstücke
eingelassen, die einen gewissen Höhenausgleich, beispielsweise bei Nutzung der Gesamthöhe
eines Raumes, bilden. Diese Distanzstücke bestimmen auch die Entnahmehöhe.
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Da die Bausätze identisch ausgebildet sind, soll im nachstehenden
nur auf Bausatz 6 eingegangen werden. Dieser besteht aus einem Boden 8 aus wärme-isolierendem
Material.
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Der Boden ist an der Unterseite mit einem Überzug 9 versehen. Letzterer
kann, falls sich noch ein Bausatz darunter befindet, mit einer Lichtquelle 10 versehen
sein. Diese sitzt hinter einer Blende.
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Frontseitig des Bausatzes 6 befindet sich eine Glaswand 11.
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Es handelt sich um eine doppelscheibige Wand. Die an ihren Schmalflächen
geschlossen ist. Scheiben dieser Art haben den Vorteil, daß sie nicht so leicht
beschlagen. Die
Oberseite der Glaswand ist mit einer Schutzleiste
versehen, welche mit einem in Richtung des Warenraumes weisenden Leitvorsprung versehen
ist.
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Der Boden 8 bildet eine trichterförmige Wanne 12 aus. In der Wannenrinne
schließt ein Ableitungsrohr 13 für Tauwasser an. Dieses Ableitungsrohr 13 führt
zur Wanne eines folgenden, niedriger gelegenen Bausatzes, oder, falls dieser nicht
vorhanden ist, zu einer Sammel- und Ableitungsrinne 14.
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Im Warenraum ist ein Träger 15 für die im Tiefkühlmöbel unterzubringenden
Lebensmittel angeordnet. Dieser Warenträger weist an seiner Unterseite Verdampferrohre
16 für Kühlmittel auf. Die Betriebstemperatur dieses Kühl-Warenträgers ist bei etwa
minus 45 Grad Celsius gehalten. Die Kälte geht als Kontaktkälte in die Ware über
bzw. die Verdampferrohre entziehen dem aufgestapelten Gut die Wärme, so daß diese
Ware zum Beispiel auf einer Temperatur von minus 18 Grad Celsius bei einer Temperatur
von plus 23 Grad Celsius der Umgebung gehalten wird.
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Der Hinterrand des Kühl-Warenträgers 15 setzt sich in eine vertikale
Zwischenwand 17 fort. Letztere überragt die Stapelfläche etwa um 12 cm. Die oben
erläuterte Glaswand 12 weist demgegenüber eine Höhe von 24 cm auf, so daß sie also
die Zwischenwand 17 um die gleiche Höhe wie diese überragt. Hierdurch können die
Lebensmittel bis auf eine nahezu unübliche Höhe von nur 6 cm unterhalb des Oberrandes
der Glaswand 11 gestapelt werden, weil, wie gefunden wurde, die Lebensmittel bis
auf eine solche Höhe durch Wärmeentzug mittels der zentral gelegenen Kältequelle
in Form des Sünl-Warenträgers hinreichend gekühlt werden.
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Zwischen der Unterseite des Kühl-Warenträgers 15 und der Wanne 12
verbleibt ein relativ niedriger Raum 18, der im Frontbereich des ?bels in einen
horizontalen Schlitz oder Schacht 19 zwischen Warenträger 15 und Glaswand 11 übergeht.
Über und in Verlängerung der Zwischenwand 17 befindet sich ein vertikaler Schlitz
20. Dieser stellt eine strömungstechnische Verbindung zu einem Umlaufkühler 21 (Verdampfer)
dar. Letzterer ist im rückwärtigen Bereich
der Wanne 12 installiert.
Er erstreckt sich mit Abstand zur Installation 4 der Rückwand 1 des Schrankes. Die
Isolation 4 setzt sich entsprechend auch über die Oberseite des Umluftkühlers 21
fort. Der Umluftkühler ist auf einer Betriebstemperatur von minus 45 Grad Celsius
gehalten. Die in diesem durch die Zwischenwand 17 abgeteilten Raum sich befindende
Luft wird abgekühlt. Sie fällt nach unten. Die sich an der frontseitigen Glaswand
11 geringfügig erwärmende Luft steigt durch den Schacht oder Schlitz 19 an. Die
im Raum des Umlaufkühlers abfallende Luft saugt Luft durch den Schlitz 20 an, wodurch
die an der Glaswand 11 ansteigende Luft als einen Kälteschild bildender Kaltluftstrom
dem Schlitz 20 zufließt, so daß die viel wärmere Luft aus der Umgebung nicht in
den Bereich der die Ware umspülenden Kaltluft unterhalb des Schildes gelangen kann.
Da die relativ wärmere Luft bei Verlassen des Schachtes oder Schlitzes 19 ansteigt,
wird Luft durch die Wanne unter dem Kühl-Warenträger entlang aus dem Raum des UmluStkühlers
21 gesogen, so daß der Kreislauf für die vom Umluftkühler und sogar von den Verdampferrohren
16 als der zweiten Kältequelle gekühlte Luft geschlossen ist. Auf diese Weise werden
die Lebensmittel vom Kühl-Warenträger 15
aktiv gekühlt und vom
zirkulierenden Kaltluftstrom des Umlaufkühlers mitgekühlt und gegen die wärmere
Außenluft abgeschirmt. Die Ware ist ungehindert durch die Glaswand 11 zu betrachten
und kann auch durch den oben offenen Zugang leicht betrachtet, ausgewählt und entnommen
werden.
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Der von Umlaufkühler 21 erzeugte und von der Glaswand 11 unterstützend
mit umgewälzte Kühlluftstrom ist so strömungsstabil, daß auf die Strömung unterstützende,
genügend geräuscharm laufende Ventilatoren im allgemeinen verzichtet werden kann.
Je nach den vorliegenden, konstruktiven Gegebenheiten können solche Ventilatoren
aber auch zur Unterstützung mitverwendet werden.
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Die in geringen Mengen eingezogene feuchtere Umluft schlägt sich am
Umluftkühler 21 in Form einer Vereisung nieder. Das Eis wird von Zeit zu Zeit abgetaut.
Das Tauwasser sammelt sich in der Wanne 12, wo es-dem an tiefster Stelle angeordnetem
Ableitungsrohr 13 zuströmt, um schließlich in die Ableitungsrinne 14 zu gelangen,
wo es schließlich einer Entsorgungsleitung zugeführt wird oder verdunstet. Der Verzicht
auf Ventilatoren hat auch den Vorteil, daß die bei Betrieb derselben auftretende
Wärme nicht in den
Kühlluftstrom aufgenommen zu werden braucht
was ebenfalls dem Ziel dient, die Abtau-Intervalle möglichst groß zu halten.
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Da der Vereisungsniederschlag praktisch ausschließlich am Umlaufkühler
21 stattfindet, werden die Kühlrohre 16 der zweiten Kältequelle in der Regel eisfrei
gehalten.
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Das erfindungsgemäße Möbel kann dadurch unterbrechungsfrei in Betrieb
gehalten werden, da beim Abtauvorgang die zweite Kältequelle nicht ausgeschaltet
zu werden braucht. Die Lebensmittel bleiben von starken Temperaturschwankungen frei,
was der Qualitätserhaltung dient.
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Dadurch, daß ein Bausatz nur ca. 50 cm hoch sein kann, können unabhängig
von der verfügbaren Höhe zwei und mehr Bausätze unter Bildung eines Tiefkühl-Regals
aufeinander gestellt werden. Es ist aber auch die Verwendung eines Einzel-Bausatzes
möglich. Um die notwendige Benutzungshöhe zu erhalten, braucht der Fuß 2 lediglich
durch einen größeren Trag-Untersatz ersetzt zu werden.