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Verfahren zur Herstellung eines Schwarzauszuges auf I)ruckplatten
oder Filmmaterial für die Reproduktionstechnik Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Herstellung eines Schwarzauszuges auf Druckplatten oder Filmmaterial für# die
Reproduktionstechnik.
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Verfahren zur Herstellung eines Schwarzauszuges auf Druckplatten oder
Filmmaterial für die Reproduktionstechnik sind an sich bekannt.
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Um einen Vierfarbendruck herzustellen und die Vorarbeiten in der Reproduktionstechnik
durelizufüliren, werden in jedem Fall vier Farbauszüge hergestellt, und zwar ein
Gelbauszug, ein Rotauszug, ein Blauauszug und ein Schwarzauszug. Alle vier Auszüge
werden bei dem bekannten Verfahren direkt vom Original abgenommen, und zwar fotografisch
oder über Scenner, indem für jeden Auszug besonderes Filmmaterial unterschiedlich
belichtet wird, und zwar jeweils durch korrespondierende Filter. Anschliessend können
z.B.
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Farbauszugpositive hergestellt werden, indem die Negative unter Zwischenlegung
eines Rasters auf weiteres Filmmaterial belichtet werden, so daß aus den zunächst
hergestellten Negativen Rasterpositive erzielt werden. Es besteht aber auch die
Möglichkeit, direkt Rasternegative in den vier Farbauszügen herzustellen oder Direktraster
positiv im Scenner. Der überstand der bisher bekannten Arbeitsweise besteht darin,
daß von Anfang an vier Farbauszüge
für den Vierfarbendruck hergestellt
werden#müssen, und zwar beispielsweise vier Negative, die alle vier lithographisch
überarbeitet werden müssen, anschliessend gerastert werden, um zum Schluss vier
Positive zu erhalten oder direkt vier Rasternegative, die ebenfalls lithographisch
überarbeitet werden müssen. Der wesentlichste Nachteil bei dieser Arbeitsweise besteht
darin, daß ein Moiréeffekt unvermeidbar ist. Der Moireeffekt ist jeweils dann unvermeidbar,
wenn die Winkelstellung des Rasters eines beliebigen Farbauszuges im Verhältnis
zur Winkelstellung des Rasters eines anderen Farbauszuges kleiner als 300 ist. Dies
soll im nachfolgenden näher erklärt werden: Wird beispielsweise bei Herstellung
eines Rasternegatives oder eines gerasterten Positives der Raster im Verhältnis
zum Druckplatten- oder Filmmaterial auf 00 gelegt, um den Gelbauszug zu erhalten,
verläuft z.B. die Rasterstellung genau von oben nach unten und auf 900 von links
nach rechts bzw. umgekehrt. Der Blauauszug kann beispielsweise bei 150 liegen, der
Schwarz auszug bei 450 und der Rotauszug bei 750 Dabei ist der Abstand zwischen
der Rasterlage des Bauauszuges auf 150 und des Schwarzauszuges auf 450 in der Grösse
von 30 gehalten, genauso wie im Verhältnis Schwarz auszug zu Rotauszug. Bei einer
derartigen Anordnung liegt aber der Gelbauszug in seiner Rasterstellung zum Blanauszug
nur auf 150, so daß Moireerscheinungen im Druck unvermeidbar sind. Wenn auch gelb
die optisch hellste Farbe ist, so leidet die Druckqualität beim Endprodukt doch
erheblich darunter, daß die Winkelung keine 300 beträgt.
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Selbstverständlich kann der Raster beim Gelbauszug auch auf 300 gelegt
werden oder auf 600, immer bleibt aber der zu geringe Abstand zu der benachbarten
Farbe. Praktisch ist auch der Gelbauszug bei O-Lage auch nur im 15°-Abstand zum
Rotauszug. Durch die Anordnung der Rasterpunkte im jeweils gewählten Raster, mal
Fein- oder Grobraster, im Verhältnis zu 900 zueinanderliegen, stehen nur 900 zur
Unterbringung von vier Farbrastern zur Verfügung. In jedem Fall ist ein Moiré im
Druckbild unvermeidbar.
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Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein Verfähren zur
Herstellung eines Schwarzauszuges auf Druckplatten oder Filmmaterial für die Reproduktionstechnik
zu schaffen, das nicht nur sparsamer im Gebrauch ist, arbeitseinsparend wirkt, sondern
auch diese Moireerscheinung beseitigt, abgesehen davon, daß der Schwarzauszug in
seiner Qualität erhebelich verbessert werden soll.
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Die Erfindung besteht darin, daß in bekannter Weise drei Grundfarbauszüge,gelb
, rot und blau, hergestellt werden, die alle drei im Raster um 300 auseinandergewinkelt
sind und von diesen Grundfarbauszügen hintereinander durch übereinanderbelichten
ein Schwarzauszug auf einer Druckplatte oder einem Film hergestellt wird. Damit
ist der wesentliche Vorteil erzielt, daß nur drei Farbauszüge mit allen notwendigen
Arbeitsgängen, nämlich z.B.
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lithographische überarbeitung der Negative und Rastern der Positivfilme
hergestellt werden müssen und diese fix und fertigen Farbauszüge nacheinander auf
einen z.B. Positivfilm gebracht und belichtet werden, so daß ein geraterter Schwarzauszug
erzielt wird. Bei jeder Belichtung bleibt auf dem Film, der den Schwarzauszug bilden
wird, jeweilsübrig, was nicht belichtet ist. Auf dem Schwarz auszug entsteht durch
den Versatz der einzelnen Raster der Farbauszüge ein völlig anderes Rasterbild,
und zwar entsteht ein Muster, das eine Struktur hat, so daß keine Noiréerscheinung
mehr möglich ist. Die Farbauszüge, nämlich Gelb-, Rot-, Blauauszüge oder Magenta,
Cyan und Gelb, sind auf jeden Fall um 300 auseinandergewinkelt und der Bereich von
900 kann vollständig für die drei Farben ausgenutzt werden. Der dadurch erzielte
Schwarzauszug entspricht genau dem, was dem jeweiligen Bild entspricht und die im
Schwarzauszug vorhandene Graubalance wird genauso wiedergegeben, wie es aus den
drei Farben hervorgeht.
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Ein weiterer sehr wesentlicher Gedanke der Erfindung besteht darin,
daß beim Ubereinanderbelichten der Druckplatte oder des Filmes zur Herstellung des
Schwarzauszuges jeweils zwischen diesem
und dem aufzubringenden
Farbauszug eine mit Prismen- oder Kornstruktur versehene durchsichtige oder durchscheinende
Schicht wie Folie od. dgl. beim Belichtungsvorgang zwischengelegt werden kann. Dadurch
ist erzielt, daß eine Auflösung der Rasterstruktur in eine Kornstruktur erfolgt.
Damit wird das Rastermuster, was eventuell in Fachkreisen stören könnte, das sich
durch die Winkelung der Raster in den Farbauszügen gelb, rot und blau ergibt und
durch das übereinanderbelichten auf dem Schwarzauszug erzielt wird, zum Verschwinden
gebracht, derart, daß es nicht mehr ersichtlich ist, sondern daß am Ende eine mehr
oder weniger starke Kornstruktur bleibt. Diese Kornstruktur ist veränderbar, je
nachdem, wie grob die Prismenstruktur auf der zwischengeschalteten durchsichtigen
oder durchscheinenden Schicht oder Folie ist.
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Vorzugsweise wird eine einseitig geprägte Prismen struktur auf einer
Folie verwendet. Die Folie ist dabei voll durchsichtig oder durchscheinend, lediglich
die einfallenden Lichtstrahlen werden durch die Struktur gebrochen und der einzelne
Rastermusterpunkt wird verkleinert oder löst sich beispielsweise in mehrere Punkte
auf oder erhält eine andere Formgebung. Dadurch hat das Schwarz keine Fehler mehr.
Jeder Farbauszug, der auf den Schwarzauszug aufbelichtet wird, scheidet die Komplementärfarben
aus. Es bleibt ein Schwarzskelett, so daß mit diesem Schwarzauszug, sei er nun ein
Positiv oder ein Negativ, eine Druckplatte hergestellt werden kann, die tatsächlich
nur die Punkte auf den Reproduktionen schwarz färbt, die tatsächlich ein Tiefschwarz
aufweisen sollen.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert.
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Weitere wesentliche Merkmale und Ausgestaltungen der Erfindung sind
in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
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Es zeigen: Figur 1 zur Erläuterung des Standes der Technik eine Möglichkeit
der Rasterwinkelstellungen bei Anordnung von vier Auszügen auf einem Winkel von
90°,
Figur 2 eine Möglichkeit der Anordnung der Rasterwinkelstellungen
nach der Erfindung, Figur 3 ein schematisches Schaubild einer Belichtungsphase.
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Fig. 1 zeigt das Schema der Winkelung des Rasters für die einzelnen
Farbauszüge, wobei es sich bei Anlage des Rasters um Direktrasternegative handeln
kann oder um Halbtonnegative, bei denen erst die Positive gerastert werden. Hier
liegt der Raster für den Gelbauszug bei 0 bzw. bei 900, der Blauauszug bei 150,
der Schwarzauszug bei 450 und der Rotauszug bei 75°.
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Fig. 2 zeigt den zur Verfügung stehenden 900-Winkel mit der Anordnung
der Rasterwinkelung nach der Erfindung. Hier liegt der Gelbauszug beispielsweise
auf 150, der Blauauszug auf 450 und der Rotauszug auf 750 Selbstverständlich können
die einzelnen Farben auch ausgetauscht werden. Jede der drei Farben ist in bezug
auf den Rasterverlauf um 300 auseinandergewinkelt. Von allen drei Grundfarbauszügen,
nämlich gelb, rot und blau bzw.
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Magenta, Cyan und Gelb, die alle drei im Raster um 900 auseinandergewinkelt
sind, wird hintereinander durch Ubereinanderbelichten ein Schwarzauszug auf einer
Druckplatte oder einem Film hergestellt.
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in Fig. 3 ist eine Phase der Herstellung eines Schwarzauszuges gezeigt,
jedoch mit einer ausserordentlich wesentlichen Variante, nämlich durch Zwischenlegung
einer mit Prismen- oder Kornstruktur versehenen durchsichtigen oder durchscheinenden
Schicht.
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In Fig. 3 ist der Farbauszug, gleichgültig, ob es sich nun um einen
Gelbauszug, Blauauszug oder Rotauszug handelt, mit 1 bemi zeichnet, die durchsichtige
oder durchscheinende Prismen- oder Kornstruktur versehene Schicht, nämlich Glas
oder Folie mit 2 und der herzustellende Schwarzauszug mit 3. Die Prismen- oder Kornstruktur
ist mit 20 in der Zeichnung bezeichnet, sie liegt vorzugsweise einseitig und ist
geprägt, damit keine Trübung eintritt. Durch die Belichtung in den angegebenen Pfeilrichtungen
A
durch die Rasterpunkte des jeweiligen Farbauszuges 1 hindurch wird erzielt, daß
sich die Rastermusterung, die sich sonst auf dem Schwarzauszug 3 ergeben würde,
von selbst löscht und nur ein Schwarzskelett übrigbleibt. Dieses Schwarzskelett
ist aber fehlerfrei. Als Zwischenschicht kann eine geprägte Folie, ein entsprechend
geschliffenes Glas od. dgl. vorgesehen werden.