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Verfahren und Einrichtung zur Verwendung von beim Löschen von erhitztem
Schüttgut entstehendem Dampf Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine
Einrichtung zur Verwendung von beim Löschen von gegenüber der freien Atmosphäre
eingeschlossenern erhitztem Schüttgut mit Zöschflüssigkeit entstehendem Dampf, insbes.
im Kokereibetrieb.
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Bei einer bekannten Einrichtung ist ein Löschbehälter vorgesehen,
dessen abdichtender Deckel mit dem Inneren des Behälters in Verbindung stehende
Durchtrittsöffnungen aufweist, die mit
einer Löschflüssigkeit zuführenden
Rohrteilung verbindbar sind, wobei dem Behälter ein Dampfsarnmelraum zugeordnet
ist, in dessen Wandung mindestens eine mit einem Rückschlagventil ausgestattete
Dartipfaustrittsöffnung vorgesehen ist.
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hierbei wird beim Löschen des in dem geschlossenen Löschbehälter enthaltenen
glühenden oder auf hohe Temperatur erhitzten Schüttgutes der Dampf in die Atmosphäre
abgeblasen und mehr oder weniger als Belästigung empfunden, weil er, je nach der
Art des Schüttgutes, erhebliche Mengen an Staub mit sich führen kann. Dies ist insbesondere
dann der Fall, wenn das Schüttgut aus einem glühenden Koksbesatz besteht, der in
dem geschlossenen Löschbehälter durch Einführen von Wasser gelöscht werden soll.
Der hierbei entstehende Dampf führt naturgemäß enorme Mengen an Staub mit sich,
die zur Verunreinigung der umgebenden Atmosphäre Anlaß geben.
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Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines Verfahrens und einer
Einrichtung, welche es ermöglichen, eine Verunreinigung der freien Atmosphäre durch
den beim Löschen des Schüttgutes entstehenden Dampf zu verhindern und darüber hinaus
den Dampf mittelbar oder unmittelbar einem Verbraucher zuzuführen.
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Die Erfindung kennzeichnet sich zur Lösung dieser Aufgabe dadurch,
daß der Löschdampf einem Dampfverbraucher zugeführt wird.
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Die oben stehend erwähnte Einrichtung ist zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens dadurch gekennzeichnet, daß die mit den Rückschlagventilen versehenen
Dampfaustrittsöffnungen des Dampfsammelraumes an eine Dampfsammelleitung anschließbar
sind, die mit einem Dampfverbraucher verbunden ist.
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Der Verbraucher kann z. 13. aus einem Wärmeaustauscher oder auch aus
einer Turbine bestehen. Darüber hinaus kann der Dampf auch direkt zur Kohletrocknung
verwendet, werden. Auf diese Weise ist es möglich, die verhältnismäßig hohen Dampf
temperaturen, die bei 6000 bis 7000 C liegen können, über einen relativ langen Zeitraum
zu gewinnen.
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In Weiterbildung der Erfindung können die an gegenüberliegenden Seiten
des Löschbehälters vorgesehenen Dampfaustrittsöffnungen aufweisendenden Seitenwände
des Dampfsammelraumes an das untere Ende von Kaminen dicht anschließbar sein, welche
an den gegenüberliegenden Seitenwänden des Löschbehälters aufragen und an der Oberseite
durch Deckel verschließbar sind. Auf diese Weise werden günstige Voraussetzungen
dafür geschaffen, den Dampfsammelraum des Löschbehälters an die Dampfsammelleitung
anschließen zu können.
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Dies geschieht zweckmäßig dadurch, daß auf die geöffnete Oberseite
der Kamine Dampfabsaugrohre mit ihren Absaugöffnungen abdichtend aufsetzbar sind,
welche mit der Dampfsammelleitung verbunden sind. Dabei können die Dampfabsaugrohre
im rechten Winkel mit der Dampfsannlleitüng verbunden und um diese in die und aus
der Absaugstellung auf den Kaminöffnungen schwenkbar sein.
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Um eine schnellere Absaugung des beim Löschen des erhitzten Schüttgutes
entstehenden Dampfes zu ermöglichen, kann eine mit einem Rückschlagventil versehene
Dampfaustrittsöffnung einer dritten Seitenwand des Dampfsammelraumes unterhalb des
Löschbehälters mit einem Dampfauffangraum dicht verbunden werden, der einen Bestandteil
der Dampfsammelleitung bildet.
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Für den Fall, daß die erfindungsgemäße Einrichtung in Verbindung
mit einer Verkokungsofenbatterje eingesetzt werden soll, an deren Koksseite parallel
zu dieser ein Wagen auf einem Gleis verfahrbar ist, welcher einen Löschbehälter
trägt, der durch Kippen nach der Koksseite entleerbar ist, empfiehlt sich eine weitere
Ausgestaltung dahingehend, daß die Dampfsammelleitung mit ihren schwenkbaren Dampfabsaugrohren
und ihrem der dritten,zum Löschwagengleis parallelen Seitenwand des Dampfsammelraumes
zugeordneten Dampfauffangraum an der am Ende des Gleises befindlichen Löschstation
stationär angeordnet sind, während die dem Löschbehälter zugeordneten Kamine mit
deren Dampfauffangräumen im Abstand von den quer zur Fahrtrichtung liegenden Wänden
des Löschbehälters auf dem Wagen angebracht sind.
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In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise veranschaulicht.
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Es zeigen: Fig. 1 eine Ansicht der Einrichtung an einer Löschstation
für einen Löschbehälterwagen Fig. 2 eine Draufsicht zu Fig. 1, in teilweise weggebrochener
Darstellung Fig. 3 eine Seitenansicht der Einrichtung nach Schnittlinie 111-111
in Fig. 1.
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In den Figuren ist auf einem Löschwagengleis 3 ein Löschbehälterwagen
4 verfahrbar, auf dessen Fahrgestell 5 ein Löschbehälter 6 angeordnet ist. Der Löschbehälter
6 ist unten offen und ruht auf einem Dampfsammelraum 7, der kastenförmig ausgebildet
ist und dessen Oberseite durch einen Bodenrost abgedeckt ist. Die Oberseite des
Löschbehälters ist durch einen Deckel 8 mittels Verschlußhaken 9 gegenüber dem Behälter
dampfdicht
abgedeckt. Der Deckel ist mit mindestens einem Zuführrohr
10 für Löschwasser versehen, das innerhalb des Deckels durch mehrere Austrittsöffnungen
in das Innere des Löschbehälters eingeführt werden kann.
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Die in Fig. 1 ersichtlichen Seitenwände 7a, 7b und die in der Zeichenebene
liegende koksseitige Seitenwand ic des Dampfsammelraumes 7 sind als Rückschlagventile
in Form von Klappen ausgebildet, die um die Oberkante des Dampfsammelraumes schwenkbar
sind, derart, daß sie unter dem sich im Dampfsammelraum ausbildenden Dampfdruck
nach außen herausgeklappt werden können.
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In Strömungsrichtung des Dampfes schließt sich an die Austrittsöffnungen
der Seitenwände 7a, 7b je ein Dampfsammelraum lla, lib an, die in bezug auf den
Löschbehälter selbst außenseitig mit je einem Kamin 12a, 12b in Verbindung stehen.
Diese Kamine erstrecken sich im lichten Abstand parallel zu den jeweils in einer
Fahrtrichtung des Löschbehälterwagens liegenden Seitenwänden des Löschbehälters
und enden in einer Höhe, die etwa mit der Oberkante des Löschbehälters abschließen
kann. Auf der Oberseite sind die Kamine jeweils durch Deckel 13a, 13b verschlossen,
welche um horizontale Achsen 14 schwenkbar sind. Die Achsen 14 liegen so weit außerhalb
der Seitenwand des Kamins, daß die Deckel 13a, 13b im aufgeklappten Zustand nach
unten hängen und die obere öffnung der Kamine auf diese Weise vollständig freigeben.
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Im Bere-ich des in seiner Löschstellung befindlichen Löschbehälterwagens
befindet sich eine ortsfest angeordnete Dampfsammelleitung 15, die sich auf etwa
halber-Höhe des Löschbehälters bis etwa zu dessen mitttlerer Breite erstreckt
und
sich dort in zwei Abzweigrohre 15a und 15b in senkrechter Ebene aufteilt. Das Abzweigrohr
15a wird in eine Ebene wenig oberhalb der Kamine 12a, 12b hochgeführt und dort in
zwei sich parallel zum Löschwagengleis erstreckende Abzweigrohre 15c, 15d aufgeteilt,
deren Hauptachsen parallel zum Löschwagengleis miteinander fluchten. An den Enden
dieser Abzweigrohre 15c und 15d sind Absaugrohre 16a und 16b in zum Löschwagengleis
senkrechten Ebenen auf und ab schwenkbar gelagert, wobei diese Absaugrohre an ihren
Enden einen Öffnungsquerschnitt aufweisen, der demjenigen der oberen öffnungen der
Kamine 12a, 12b genau entspricht, derart, daß die Absaugöffnungen dieser Absaugrohre
auf der Oberseite der Kamine dicht und fest aufsetzbar sind. Gegehenenfalls können
die Absaugrohre zu diesem Zweck mit den Kaminen in der Absaugstellung fest aber
lösbar durch Verriegelungen verspannt sein. Die Schwenkbewegung der Absaugrohre
kann durch hydraulische Stellzylinder oder durch Zugvorrichtungen vorgenommen werden,
die oberhalb der Dampfsammelleitung im Bereich der Löschstation ortsfest angebracht
und aus Gründen der Einfachheit in der Zeichnung nicht dargestellt sind.
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Die von der Dampfsammelleitung 15 nach unten gerichtete Abzweigleitung
erweitert sich in einen Dampfauffangraum llc, welcher seitlich neben der parallel
zum Löschwagengleis liegenden und mit der koksseitigen Seitenwand 7c des Dampfsammelraumes
in Verbindung steht. Wie ersichtlich, ist die Dampfsammelleitung 15 in Strömungsrichtung
des Dampfes an einen Wärmeaustauscher 17 angeschlossen, welchem dampfseitig ein
Dampfabsauger 18 nachgeschaltet ist. Der Wärmeaustausch wird zur Aufwärmung von
Wasser benutzt, das bei 18a eintritt und bei 18b aus dem Wärmeaustauscher wieder
austritt. Anstelle des Wärmeaustauschers können natürlich auch andere Dampfverbraucher
an
die Dampf sammelleitung angeschlossen sein. So kann der Dampf unmittelbar z. B.
auf einer Turbine oder für die Kohletrocknung eingesetzt werden usw.
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Beim Betrieb der erfindungsgemäßen Einrichtung wird Löschwasser durch
das Rohr 10 in den mit glühendem Koks gefüllten Löschbehälter eingeführt, wobei
der Dampf durch den im Behälter entstehenden überdruck durch das Bodenrost in den
Dampfsammelraum 7 eindringt und durch den entstehenden Uberdruck die als Rückschlagventile
wirkenden Seitenwände 7a, 7b des Dampfsammelraumes öffnet, so daß der Dampf durch
die Damp£sammelräume lla, 11b und die Kamine 12a, 12b in die schwenkbaren Absaugrohre
16a und 16b geleitet sowie über das Dampfsammelrohr 15 seiner Nutzbarmachung zugeführt
werden kann.
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Dagegen tritt derjenige Dampf, der die ebenfalls als Rückschlagventil
wirkende Seitenwand 7c des Dampfsammelraumes betätigt, in den Dampfauffangraum llc
und danach in das Abzweigrohr 15b ein, woraufhin dieser Dampf mit dem durch die
Absaugrohre 16a, 16b abgesaugten Dampf vereinigt und ebenfalls durch die Dampfsammelleitung
15 abgesaugt wird.
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Gegebenenfalls können zur Abdichtung des Dampf-sammelr'aumes 7 gegenüber
den Dampfauffangräumen lla, 11b die Kamine 12a, 12h mit ihren Dampfsammelräumen
lla, l-ib in Längsrichtung des Löschwagengleises dicht gegen die Seitenwände 7a,
7b auf Schienen hydraulisch verschiebbar sein. Ebenso ist eine Relativbewegbarkeit
des Dampf auffangraumes llc gegenüber dem Dampfsammelraum 7 quer zum Löschwangleis
im Sinne einer dichten Anlage der Dichtflächen möglich.
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Ferner können die Dichtflächen der Dampfsanmelräume-in oder über entsprechende
Dichtflächen der Seitenwände des Dampf-
Sammelraumes greifen. Auch
können die Dichtflächen der Dampfsaelräuine einen sich nach oben öffnenden Kegelwinkel
bilden, wahren die Dichtflächen der Seitenwände des 3ampfsammelrauines den gleichen
Kegelwinkel einschließen, so daß der Danìpfsammelraum in seiner abgesenkten Ruhestellung
mit den Dichtflächen seiner Seitenwände wie ein Keil dicht an den Dichtflächen der
Dampfauffangräume anliegt.
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Auf dem Fahryestell des Löschbehälterwagens 6 sind mit ihren unteren
Enden vier hydraulische Zylinder 20a, 20b, 20c, 20d gelenkig abgestützt, deren -oberes
Ende an Stützarmen 21a, 21b, 21c, 21d angreifen, welche parallel zu den Zylindern
abwärts ragen und an eine Tragrahmen 22 angreifen, welcher den Danfpfsar.^zelraum
7 trägt, der über mehrere horizontale Scharniere 23 an einer zum Löschwagengleis
parallelen Seite im Bereich seiner Oberkante mit dem Löschbehälter 6 schwenkbar
verbunden ist.
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Andererseits sind im Bereich der vier Ecken des Löschbehälters 6 weitere
hydraulische Hubzylinder 24a, 24b, 24c, 24d vorgesehen, von denen die hydraulischen
Zylinder 24a und 24d auf dem Tragrahmen 22 mit ihrem unteren Ende abgestützt sind,
während sie mit ihrem oberen Ende an Achsbolzen 25 angreifen, die von den in Fahrtrichtung
liegenden Seitenwänden des Löschbehälters 6 horizontal--vorstehen.
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Dagegen stützen sich die Zylinder 24b und 24c auf der Oberseite des
Dampfsammlelraumes lla bzw. 11b gelenkig ab, während ihre oberen Enden an horizontalen
Zapfen 25a angelenkt sind,die ebenfalls an den beiden in Fahrtrichtung liegenden
Seitenwänden des Löschbehälters 6 befestigt sind.Auf diese Weise ist es möglich,
den
Dampfsammelraum 7 zusammen mit dem Löschbehälter 6 durch die Hubzylinder 20a, 20b,
20c, 20d bis in eine angehobene Ausgangsstellung für das Kippen des Löschbehälters
und des Dampfsammelraumes anzuheben, wobei die Kippbewegung von den Hubzylindern
24a, 24d im wesentlichen ausgeführt wird, während die Kippbewegung des Löschbehälters
6 gegenüber dem Dampfsammelraum um die Scharniere 23 durch die Hub zylinder 24b
und 24c derart erfolgt, daß der im wesentlichen abgelöschte Koks auf eine nicht
dargestellte Rampe ausgetragen werden kann.