DE2405026B2 - Beschickungseinrichtung fuer hochoefen - Google Patents
Beschickungseinrichtung fuer hochoefenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Beschickungseinrichtung
lür Hochöfen, mit einem in das Hochofeninnere feerichteten Schüttrohr, das um eine erste horizontale
Schwenkachse schwenkbar an einem im Schachtkopf horizontal angeordneten Ring gelagert ist, der seinerteits
an hohlen Schwenkwellen, die eine zur ersten Schwenkachse senkrecht verlaufende horizontale zweite
Schwenkachse bilden, schwenkbar gelagert ist, und mit voneinander unabhängigen Antrieben für den Ring
und das Schüttrohr, von denen der Antrieb für das Schüttrohr durch eine der hohlen Schwenkwellen
geführt ist.
Bei einer bekannten Beschickungseinrichtung der vorstehend erläuterten Art (DT-OS 21 04 i 16) wird das
Schüttrohr über einen weiteren Ring betätigt, der innerhalb des erstgenannten, im Schachtkopf horizontal
Ungeordneten Rings geradlinig verschiebbar ist und mit Hebelarmen in Verbindung steht, die die Verschwenkung
des Schüttrohres um die erste horizontale Schwenkachse ermöglichen. Durch Betätigung der
voneinander unabhängigen Antriebe für den im Schachtkopf angeordneten Ring bzw. für das Schüttrohr
kann dieses in zwei zueinander senkrechten Ebenen verschwenkt werden, woraus sich bei entsprechender
Abstimmung der Antriebsverhältnisse erreichen läßt, daß das Schüttrohr jeden Punkt der Beschickungsebene
überstreichen kann.
Die zur Erzielung der Verschwenkung des Schüttroh- &5
res in der einen Richtung notwendige lineare Verschiebung des zweiten Ringes, die innerhalb des ersten
Ringes stattfindet, bedingt einen erhöhten Platzbedarf, der zu unnötig großen Abmessungen des ersten Ringes
und damit des Schachtkopfes führt Dies ist deshalb von Nachteil, weil die gesamte Beschickungseinrichtung den
sehr heißen und korrosiven Gichtgasen ausgesetzt ist und daher aus Festigkeitsgiflnden sehr schwer gebaut
sein muß, um den im Betrieb auftretenden Beanspruchungen standzuhalten.
Es sind auch schon Beschickungsvorrichtungen bekannt geworden, die nicht zu der vorstehend
erläuterten Gattung zählen (DT-OS 20 35458; FR-PS 8 82 167), bei denen die Verteilbewegung des Schüttrohres
über der Beschickungsebene dadurch erzielt wird, daß das Schüttrohr zugleich um eine vertikale Achse
eine Kreisbewegung und um eine horizontale Achse eine Schwenkbewegung ausführt Durch unabhängige
Steuerung des Dreh- und des Schwenkantriebes (DT-OS 20 35 458) laut sich auch hier jeder Punkt der
Beschickungsebene überstreichen. Die Drehung erfolgt dabei über einen Drehantrieb eines Hohlzylinders, mit
dem das Schüttrohr verbunden ist, während als Betätigungselement zum Verschwenken des Schüttrohres
eine Stangenverbindung vorgesehen ist, die durch eine auf einer Kurve laufende Rolle in Achsrichtung des
Hohizylinders verstellbar ist Sowohl die Drehantriebe für den Hohlzylinder und die Kurve als auch die Kurve
selbst sind aufgrund der zwischen den drehbaren Einzelteilen vorhandenen Spalte dem Einfluß der heißen
Gichtgase ausgesetzt. Daraus resultierende Probleme können daher nur durch Einleitung von Stickstoff, der
zugleich als Kühlmittel wirkt abgewendet werden. Dies ist jedoch relativ aufwendig und kostspielig. Sind
dagegen Dreh- und Schwenkantrieb voneinander nicht unabhängig, sondern wird die Schwenkbewegung über
ein mit dem Hohlzylinder mitbewegtes Ritzel, das sich auf einem Zahnkranz abwälzt sowie über eine damit
verbundene Kurbel von der Drehbewegung des Hohlzylinders abgeleitet (FR-PS 8 82 167), was eine
Anordnung der Getriebeteile ausserhalb des Einflußbereiches der heißen Gichtgase ermöglicht dann besteht
keine Freiheit bei der Wahl des jeweils günstigsten Streubildes für die Beschickung.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Beschickungseinrichtung der eingangs geschilderten
Art bei der das Schüttrohr um eine erste horizontale Achse schwenkbar an einem im Schachtkopf horizontal
angeordneten Ring gelagert ist, so auszugestalten, daß eine getrennte Bauart mit relativ kleinen Abmessungen
möglich wird und die empfindlichen bewegten Einzelteile der Beschickungseinrichtung vor dem Einfluß der
heißen Gichtgase weitgehend geschützt sind.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst,
daß der Ring als geschlossenes Ringgehäuse ausgebildet ist in welchem ein ringförmiges verzahntes Tellerrad
drehbar gelagert und mittels eines durch eine der hohlen Schwenkwellen geführten Zahntriebes in beiden Drehrichtungen
antreibbar ist, und daß mindestens einer der in das Ringgehäuse geführten Lagerzapfen des Schüttrohres
ein Ritzel trägt das mit dem Tellerrad kämmt.
Da zur Erzielung der Schwenkbewegung des Schüttrohres nur noch eine beschränkte Hin- und
Herdrehung des Tellerrades notwendig ist, kann das Ringgehäuse das Schüttrohr relativ eng umschließen.
Der Schachtkopf braucht deshalb in seinen Abmessungen lediglich entsprechend den Anforderungen an den
gewünschten Möllerdurchsatz ausgelegt zu werden; eine Rücksichtnahme auf die Betätigung der Beschikkungsvorrichtung
ist nicht nötig. Da außerdem das Ringgehäuse den Zutritt von heißen Gichtgasen ins
Innere verhindert, sind der Zahntrieb und das Tellerrad
geschützt und können gegebenenfalls auf einfache Weise durch Zufuhr von Kühlmedium gekühlt werden.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Beschickungseinrichtung ergeben sich aus den Unteransprüchen 2 und 3.
Ein Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen erläutert
Soweit auf Einzelheiten der Zeichnung in der nachfolgenden Beschreibung nicht gesondert eingegangen
wird, darf ausdrücklich auf die Zeichnung selbst «o verwiesen werdea
In den Zeichnungen zeigt
Fig. 1 einen Schnitt durch eine erfindungsgemäße Beschickungs- und Verteilungseinrichtung,
F i g. 2 einen Schnitt längs der linie A in F i g. 1,
F i g. 3 einen Schnitt längs der linie B in F i g. 1,
Fig.4 eine schematische Ansicht der in Fig. 1
gezeigten Einrichtung in deren Anordnung an einer glockenlosen Hochofenspitze, und
Fig.5 eine grafische Darstellung, aus der der Bewegurgsbereich des Schüttrohres in der erfindungsgemäßen
Einrichtung gemäß F i g. 1 anschaulich wird.
Wie aus den F i g. 1 bis 3 hervorgeht, ist im zylindrischen Schachtkopf 4 der Gicht koaxial ein
Ringgehäuse 1 angeordnet, das eine Anzahl von Stützrollen 3 enthält. Die Stützrollen 3 lagern drehbar
ein Ring-Tellerrad 2, dessen Zähne an der Oberseite ausgebildet sind. Ein nach Art eines sich nach unten
verjüngenden Kegelstumpfes gestalteter Träger 7, der innerhalb des Ringgehäuses 1 koaxial dazu angeordnet
ist, lagert ein Schüttrohr 5, dessen Innenwand mit einem verschleißfesten Material 6 ausgekleidet ist. Das
Ringgehäuse 1 wird durch eine Schwenkwelle 8 und eine Schwenkachse 8' drehbar gehalten, wobei die Schwenkwelle
8 und die Schwenkachse 8' an diametral einander gegenüberliegenden Punkten der Außenwand des
Ringgehäuses 1 befestigt sind. Zur Erzielung einer Gasabdichtung ist an der Schwenkwelle 8 eine Packung
9 vorgesehen.
Der Träger 7 ist über ein Paar von Wellen 10 schwenkbar gelagert; die Wellen 10 stützen sich in
horizontaler Lage an der Außenwand des Ringgehäuses 1 ab und liegen rechtwinklig zu der Verbindungslinie der
Schwenkwelle 8 und der Schwenkachse 8' (F i g. 3). Ein auf einer der Wellen 10 befestigtes Ritzel 11 kämmt mit
dem Tellerrad 2 innerhalb des Ringfcehäuses 1. Die Schwenkwelle 8 erstreckt sich vom Schachtkopf 4 aus
nach außen und lagen in ihrem Inneren drehbar eine Antriebswelle 12. Zwischen der Antriebswelle 12 und
der Schwenkwelle 8 ist wiederum zur Erzielung einer Gasabdichtung eine Packung 13 angeordnet. Die
Antriebswelle 12 trägt an ihrem inneren Ende ein Ritzel 14, das mit dem Tellerrad 2 im Eingriff steht (F i g. 3).
Wird die Schwenkwelle 8 durch einen nicht dargestellten Antrieb in Drehung versetzt, so werden hierdurch
das Ringgehäuse 1 und mit diesem der Träger 7 und das davon gehaltene Schüttrohr 5 um die Drehachse der
Schwenkwelle bzw. -achse 8 bzw. 8' verschwenkt. Wird außerdem die Antriebswelle 12 durch einen ebenfalls
nicht gezeigten Antriebsmotor angetrieben, so werden der Träger 7 und damit das Schüttrohr 5 um die Wellen
10 in einer Richtung verschwenkt, die rechtwinklig zur
Schwingrichtung des Ringgehluses 1 liegt
Die Gasdichtheit des Ringgehäuses 1 wird durch eine gasdichte Lagerung der Wellen 10 gewährleistet Der
Schachtkopf 4 ist mit der Gicht 15 eines Hochofens verbunden, so daß die Einsatzstoffe in den Hochofen
direkt durch das Schüttrohr 5 eingegeben werden können (F i g. 1). Der Schachtkopf 4 ist mit einer festen
Schütte 17 der Gichtabdeckung 16 verbunden.
Die Fig.4 zeigt die Beschickungs- und Verteilungseinrichtung
gemäß vorliegender Erfindung in einer Anordnung an einer glockenlosen Hochofengicht
Durch einen Schrägaufzug 18 herangeförderte Einsatzstoffe werden in feststehende Schüttbehälter 21 durch
Verteiler-Schüttrohre 19 und Verschlußklappen 20 hindurch eingegeben und dann direkt in den Hochofen
an Klappen 22 und Dichtelementen 23 vorbei sowie durch die erfindungsgemäße Beschickungseinrichtung
eingegeben.
Die Funktion der erfindungsgemäßen Einrichtung ist folgende:
Wenn die Antriebswelle 12 in einer Richtung angetrieben wird, dann wird durch die Drehung des
Ritzels 14 an der Antriebswelle 12 das Tellerrad 2 so gedreht, daß auch das Ritzel 11 auf der einen Welle 10 in
Umdrehung versetzt wird. Folglich führen der Träger 7 und das damit verbundene Schüttrohr 5 eine Schwenkbewegung
in der durch den Doppelpfeil X angegebenen Richtung aus (F i g. 5). Die Einsatzstoffe werden in den
Hochofen somit in radialer Richtung verteilt eingegeben. Wenn zusätzlich die Schwenkwelle 8 angetrieben
wird, dann führt das Ringgehäuse 1 um die Drehachse der Schwenkwelle 8 bzw. Schwenkachse 8' eine
Schwingbewegung aus, der der Träger 7 und damit das Schüttrohr 5, die sich in dem Ringgehäuse 1 über die
Wellen 10 abstützen, in der Richtung des Doppelpfeils Y folgen. Auch hierdurch erfolgt somit eine Verteilung der
Einsatzstoffe in radialer Richtung relativ zum Hochofen. Bei gleichzeitigem Antrieb der Schwenkwelle 8 und der
Antriebswelle 12 wird somit das Schüttrohr 5 in zueinander senkrecht verlaufenden Richtungen verschwenkt
Bei entsprechender Abstimmung der Drehgeschwindigkeiten der Antriebswelle 12 und der Schwenkwelle
8 kann somit das Schüttrohr 5 Schwingbewegungen in Form eines Kreises, in Form von Bögen oder in
Form gerader Linien (F i g. 5) ausführen. Die Einsatzstoffe lassen sich daher in Form eines weitgehend
beliebig wählbaren Streubildes und über einen weiten Bereich im Hochofen verteilen.
Während des Betriebes ist das Ringgehäuse 1 den in hohem Maße staubhaltigen Gichtgasen ausgesetzt. Wie
vorstehend erwähnt ist es jedoch vollständig abgedichtet so daß ein Eindringen von Staub in das
Gehäuseinnere ausgeschlossen ist. Zusätzlich ist das Ringgehäuse 1 durch öl oder Wasser gekühlt, so daß es
relativ hohen Temperaturen widerstehen kann.
Wenn ein Austausch oder eine Reparatur des Schüttrohres 5 erforderlich ist, dann werden die
Gichtabdeckung 16 und die daran befestigte Schütte 17 entfernt und es wird nur das Schüttrohr 5 angehoben.
Da dieses durch den kegelstumpfförmigen Träger 7 lediglich gehalten ist, läßt sich dies auf einfache Weise
ausführen.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Beschickungseinrichtung für Hochöfen, mit
einem in das Hochofeninnere gerichteten Schutt- S rohr, das um eine erste horizontale Schwenkachse
schwenkbar an einem im Schachtkopf horizontal angeordneten Ring gelagert ist, der seinerseits an
hohlen Schwenkwellen, die eine zur ersten Schwenkachse senkrecht verlaufende horizontale zweite
Schwenkachse bilden, schwenkbar gelagert ist, und mit voneinander unabhängigen Antrieben für den
Ring und das Schüttrohr, von denen der Antrieb für das Schüttrohr durch eine der hohlen Schwenkwellen
geführt ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Ring als geschlossenes Ringgeheuse (1)
ausgebildet ist, in welchem ein ringförmiges verzahntes Tellerrad (2) drehbar gelagert und
mittels eines durch eine der hohlen Schwenkwellen geführten Zahntriebes (12, 14) in beiden Drehrichtungen
antreibbar ist, und daß mindestens einer der in das Ringgehäuse (1) geführten Lagerzapfen ^10)
des Schüttrohres (5) ein Ritzel (11) trägt das mit dem
Tellerrad (2) kämmt
2. Beschickungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß das ringförmige
Tellerrad (2) in dem Ringgehäuse (1) durch mehrere Stützrollen (3) gelagert ist
3. Beschickungseinrichtung nach Anspruch 1 oder
2, dadurch gekennzeichnet daß das Schüttrohr (5) durch einen sich nach unten verjüngenden kegelstumpfförmigen
Träger (7) abgestützt ist, der innerhalb des Ringgehäuses (1) koaxial dazu angeordnet ist.
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