DE2405002B2 - Lösliches natives Kollagen aus menschlicher Plancenta sowie dieses als therapeutischen Wirkstoff enthaltendes Mittel - Google Patents

Lösliches natives Kollagen aus menschlicher Plancenta sowie dieses als therapeutischen Wirkstoff enthaltendes Mittel

Info

Publication number
DE2405002B2
DE2405002B2 DE19742405002 DE2405002A DE2405002B2 DE 2405002 B2 DE2405002 B2 DE 2405002B2 DE 19742405002 DE19742405002 DE 19742405002 DE 2405002 A DE2405002 A DE 2405002A DE 2405002 B2 DE2405002 B2 DE 2405002B2
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
collagen
solution
centrifuged
cold
separated
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Withdrawn
Application number
DE19742405002
Other languages
English (en)
Other versions
DE2405002A1 (de
Inventor
Andreas Dipl.-Chem. 5110 Alsdorf Hadhanyi
Venugopala Dr. 5100 Aachen Mohanaradhakrishnan
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
FA H TROMMSDORFF 5110 ALSDORF
Original Assignee
FA H TROMMSDORFF 5110 ALSDORF
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by FA H TROMMSDORFF 5110 ALSDORF filed Critical FA H TROMMSDORFF 5110 ALSDORF
Priority to DE19742462221 priority Critical patent/DE2462221A1/de
Priority to DE19742405002 priority patent/DE2405002B2/de
Publication of DE2405002A1 publication Critical patent/DE2405002A1/de
Publication of DE2405002B2 publication Critical patent/DE2405002B2/de
Withdrawn legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08HDERIVATIVES OF NATURAL MACROMOLECULAR COMPOUNDS
    • C08H1/00Macromolecular products derived from proteins
    • C08H1/06Macromolecular products derived from proteins derived from horn, hoofs, hair, skin or leather
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K8/00Cosmetics or similar toiletry preparations
    • A61K8/18Cosmetics or similar toiletry preparations characterised by the composition
    • A61K8/30Cosmetics or similar toiletry preparations characterised by the composition containing organic compounds
    • A61K8/64Proteins; Peptides; Derivatives or degradation products thereof
    • A61K8/65Collagen; Gelatin; Keratin; Derivatives or degradation products thereof
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61QSPECIFIC USE OF COSMETICS OR SIMILAR TOILETRY PREPARATIONS
    • A61Q19/00Preparations for care of the skin
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07KPEPTIDES
    • C07K14/00Peptides having more than 20 amino acids; Gastrins; Somatostatins; Melanotropins; Derivatives thereof
    • C07K14/435Peptides having more than 20 amino acids; Gastrins; Somatostatins; Melanotropins; Derivatives thereof from animals; from humans
    • C07K14/78Connective tissue peptides, e.g. collagen, elastin, laminin, fibronectin, vitronectin or cold insoluble globulin [CIG]
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K38/00Medicinal preparations containing peptides

Landscapes

  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Veterinary Medicine (AREA)
  • Public Health (AREA)
  • Animal Behavior & Ethology (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • Birds (AREA)
  • Dermatology (AREA)
  • Proteomics, Peptides & Aminoacids (AREA)
  • Genetics & Genomics (AREA)
  • Biophysics (AREA)
  • Epidemiology (AREA)
  • Gastroenterology & Hepatology (AREA)
  • Zoology (AREA)
  • Toxicology (AREA)
  • Molecular Biology (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Medicines That Contain Protein Lipid Enzymes And Other Medicines (AREA)
  • Medicines Containing Material From Animals Or Micro-Organisms (AREA)
  • Peptides Or Proteins (AREA)
  • Cosmetics (AREA)

Description

Die Erfindung betrifft aus menschlicher Placenta gewonnenes lösliches natives Kollagen. Die Erfindung betrifft weiterhin ein Mittel, das aus menschlicher Placenta gewonnenes lösliches natives Kollagen als therapeutischen Wirkstoff enthält.
Kollagen ist ein faseriges Eiweiß, das je nach Ausgangsmaterial unterschiedliche Aminosäurezusammensetzung aufweist. Es ist wahrscheinlich dps häufigste Eiweiß im Tier- und Menschenkörper und kommt hauptsächlich in Haut, Sehnen, Knochen und Bindegewebe vor. Frisch isoliertes Kollagen liegt in Form von weißen, silber-glänzenden Faserbündeln vor, die unter dem Einfluß von Wärme und Wasser schrumpfen. Um etwa 40% geschrumpftes Kollagen denaturiert und verliert damit seine natürlichen Eigenschaften.
Die kleinste Moleküleinheit des Kollagens ist das Tropokollagen vom Molekulargewicht 360000, das aus drei in sich schraubenförmigen Ketten besteht, die helikal umeinander gedreht sind und durch Wasserstoffbindungen miteinander verknüpft sind. Die endständigen Peptide der Tropokollagenmoleküle, die Telopeptide, besitzen keine helikale Struktur. Die Kollagenfasern entstehen durch Aneinanderlagern vieler Tropokollagenmoleküle. Solange das Kollagen, das im Gegensatz zu den meisten Proteinen des Tierkörpers nicht am Stoffwechsel teilnimmt und deshalb altert, noch jung ist, ist es in verdünnten Säuren, Alkalien und Salzlösungen löslich. Mit zunehmendem Alter vernetzen sich die Tropokollagenmoleküle durch Ausbildung von Hauptvalenzen in steigendem Maße, wodurch das Kollagen unlöslich wird. Diese Quervernetzung ist irreversibel und erfolgt insbesondere dann schnell, wenn die nicht-helikalen Telopeptide mit ihren C- und N-terminalen Bereichen voll reaktionsfähig sind. Der Übergang des löslichen Kollagens in seine unlösliche Form geschieht sowohl im Organismus als auch in vitro, sogar bei getrocknetem isoliertem Kollagen und ist durch chemische oder physikalische Maßnahmen praktisch nicht steuerbar.
Da die Festigkeit des tierischen Gewebes in erster Linie durch die kollagenen Fasern bedingt ist, wurde die Verwendung von Kollagen zur Beschleunigung der reparativen Vorgänge bei der Wundheilung untersucht. Struck, H. und G. H. Engelhardt: Z. Gerontologie 5, 356-368 (1971). Die einzelnen künstlich zugeführten löslichen Kollagenmoleküle vernetzen miteinander und mit dem im Gewebe, z. B. der Wunde, neu gebildeten und vorhandenen Kollagen und bilden auf diese Weise das neue gesunde Gewebe von hoher Beanspruchbarkeit und Reißfestigkeit. Durch Zusatz von nativem, löslichem Kollagen ist es daher möglich, das Verhältnis lösliches Kollagen zu vemetztes unlösliches Kollagen in der Wunde zugunsten des löslichen zu verschieben. Damit kann die Gewebsneubildung verbessert werden.
Wie aus vorstehendem klar wird, ist für diesen Zweck weder denaturiertes Kollagen noch unlösliches, quervernetztes Kollagen geeignet. Daher lassen sich zur Beschleunigung der Wundheilung weder die bekannten Kollagen-Hydrolysate, welche aus tierischen Knochen und Hufen durch Säure- oder enzymatische Hydrolyse gewonnen werden, noch Gelatine, die aus ähnlichem Rohmaterial durch alkalischen Aufschluß und Erhitzen gewonnen wird, verwenden. Bei diesen bekannten Kollagen-Produkten sind die Tropokollagenmoleküle hydrolysiert und die helikale Struktur weitgehend cder vollständig zerstört, so daß hieraus keine Kollagenfibrillen gebildet werden können.
Es sind auch Zubereitungen bekannt, die natives Kollagen aus dem Bindegewebe, meistens der Haut, junger Tiere enthalten. Mit solchen tierischen Kollagenen wurden bei Versuchstieren, z. B. Ratten, deutliche Steigerungen der Wundfestigkeit beobachtet. Im histologischen Bild erkennt man nach einer solchen Kollagenapplikation eine früher und verstärkt einsetzende Fibroblastenbildung. Als Folge läßt sich dann auch früher als bei den Kontrolltieren eine kräftige Faserneubildung feststellen. Solche Verbesserungen der Wundheilung ließen sich experimentell sowohl mit autologen als auch mit heterologen Kollagenpräparaten erzielen, wobei die löslichen Kollagenpräparationen aus Schweinehaut die geringste Antigenität unter allen bisher untersuchten Spezies zeigten.
Jedoch ist die Anwendung von tierischem Kollagen auf den Menschen nicht nur wegen der antigenen Wirkung mit einem hohen Risiko belastet. Da natives, lösliches Kollagen sehr schonend extrahiert werden muß, besteht die Gefahr der Übertragung von Bakterien und latenter Viren vom Tier auf den Menschen, die aus medizinischer Sicht nicht hingenommen werden kann. Daher wurden bisher tierische Kollagene am Menschen nur mit großem Vorbehalt versuchsweise angewandt.
Aufgabe der Erfindung ist es, für medizinische und kosmetische Verwendung ein Kollagen zur Verfügung zu stellen, das durch Anregung der Fibrillenbildung die Heilung von Bindegewebserkrankungen, Haut- und Knochenerkrankungen ermöglicht und dabei jedes antigene und infektiöse Risiko vermeidet.
Der Fachmann, der sich die Aufgabe stellte, tierisches Kollagen für die Human-Medizin durch Hu-
man-KoUagen zu ersetzen, stand vor den folgenden Schwierigkeiten:
Erstens waren keine zugänglichen Quellen bekannt, aus denen Human-Kollagen in löslicher, nativer Form in ausreichender Menge beschafft werden konnte, und zweitens war ein Verfahren zur Gewinnung von Human-Kollagen nicht bekannt.
Beide Schwierigkeiten werden durch die vorliegende Erfindung gelöst. Dabei lag es keineswegs nahe, Human-Placenta als Ausgangsstoff zu verwenden, da deren genaue Gewebezusammensetzung bis zum heutigen Tag nicht geklärt ist. Insbesondere war nicht bekannt, wie das darin enthaltene Kollagen sich auf die drei wichtigsten Kollagen-Arten, nämlich
a) Pro-Kollagene
b) lösliches Kollagen
c) unlösliches Kollagen
aufteilt. Sowohl die Kollagen-Arten a) als auch c) sind für die Zwecke der vorliegenden Erfindung ungeeignet, da ski nicht zu löslichem nativem Kollagen führen. Es wurde nun überraschend gefunden, daß der Anteil an löslichem Kollagen b) in der Placenta relativ hoch ist, so daß eine technische Gewinnung der erfindungsgemäßen Substanz erfolgversprechend erschien.
Bei dem Versuch, aus Placenta das erfindungsgemäße lösliche Human-Kollagen zu gewinnen, entstanden jedoch weitere beträchtliche Schwierigkeiten. Es stellte sich nämlich heraus, daß die bekannten Verfahren zur Gewinnung von animalischem Kollagen zur Lösung der gestellten Aufgabe ungeeignet sind und auch nicht durch leichte Modifizierungen angepaßt werden können. Bei tierischem Kollagen wird nämlich das Gewebe mit neutraler Salzlösung, z. B. NaCl-Losung, oder schwacher Säurelösung, z. B. Essigsäureoder Zitronensäurelösung, extrahiert (vgl. Biochemistry 5, 3460-3473), insbesondere 3461 (1966).
Dagegen wird erfindungsgemäß mit einer Mischung, von Harnstoff und Äthylurethan, gegebenenfalls unter Zusatz von Ascorbinsäure, extrahiert. Eine Überprüfung des erfindungsgemäß verwendeten Verfahrens auf tierisches Kollagen ergab, daß unter denselben Bedingungen tierisches Kollagen teilweise hydrolisiert und die helikale Struktur zerstört wird, wodurch das Kollagen denaturiert wird. Gleichzeitig gehen dabei unerwünschte Substanzen in Lösung.
Die Schwierigkeiten der Herstellung des nativen Human-Kollagens lagen darin, daß das native Kollagen in reiner Form gewonnen werden mußte, wobei chemisch ähnliche Substanzen abgetrennt werden mußten und doch die helikale Struktur des Kollagens erhalten bleiben sollte.
Bis heute wurde nirgendwo in der Literatur die Isolierung des Kollagens aus Placenta beschrieben, obwohl die Fachwelt sich diese Aufgabe bereits seit langer Zeit gestellt hat.
Gegenstand der Erfindung ist daher aus menschlicher Placenta gewonnenes lösliches natives Kollagen.
Das erfindungsgemäße Kollagen wird hergestellt, indem man die gereinigte Placenta in Anwesenheit von Eis zerkleinert, in einer wäßrigen Salzlösung in der Kälte rührt, zentrifugiert, das vorwiegend aus Monomeren bestehende Zentrifugat (A) abtrennt, den festen Rückstand in einer wäßrigen Harnstofflösung, weiche zusätzliche Ascorbinsäure enthalten kann, in der Kälte rührt, zentrifgugiert, das Zentrifugat (B) abtrennt und zur weiteren Extraktion mit einer Äthylurethan enthaltenden wäßrigen Lösung in der Kälte rührt, zentrifugiert, das Zentrifugat (C) abtrennt, die
vereinigtenZentrifugate (A), (B) und (C) bis zur völligen Ausfällung gegen Leitungswasser dialysiert, das ausgefallene unreine Kollagen abzentrifugiert, in verdünnter wäßriger schwacher Carbonsäurelösung auflöst, durch Sättigung der Lösung mit Kochsalz von letzten Verunreinigungen abtrennt und die reines Kollagen enthaltende Dispersion gefriertrocknet oder in einer verdünnten Carbonsäurelösung aufbewahrt.
Vorzugsweise wird das Gewebe unter sterilen Bedingungen zerkleinert und bei Temperaturen unter 6° C gearbeitet.
Bei einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens verwirft man das Zentrifugat (Λ) und verarbeitet lediglich die vereinigten Zentrifugate (B) und (C) weiter zum Endprodukt. Weitere bevorzugte Maßnahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind den folgenden Beispielen und den Patentansprüchen zu entnehmen.
Gegenstand der Erfindung sind lediglich Mittel, die das erfindungsgemäße Kollagen als Wirksubstanz enthalten.
Das erfindungsgemäße Kollagen wird aus Humanplacenta gewonnen, wobei die Placemen zusammen mit den Nabelschnüren verarbeitet werden können. Das Ausgangsmaterial wird mit Wasser von unter 60C blutfrei gewaschen und vorzugsweise in Anwesenheit von Eis fein zerkleinert. Hierbei hat es sich als günstig erwiesen, das Eis aus Leitungswasser, dem Antiseptics in geringer Menge zugesetzt wurden, herzustellen. Die Waschflüssigkeiten werden verworfen.
Eine erste Kollagenfraktion (A), die jedoch überwiegend monomolekulare Peptide enthält, wird durch Rühren des zerkleinerten und vom Blut gereinigten Gewebes über längere Zeit, beispielsweise 12 bis 72 h, in einer Salzlösung von Temperaturen unter 6° C gewonnen. Diese Fraktion kann zusammen mit den weiteren Fraktionen zum Produkt aufgearbeitet werden, sie wird jedoch zur Erielung eines besonders wirksamen Produkts vorzugsweise verworfen. Der feste Rückstand der ersten Extraktion wird mit einer Harnstofflösung, der noch Ascorbinsäure zugesetzt sein kann, über längere Zeit in der Kälte behandelt, vorzugsweise in einem Rührwerk gerührt. Auch diese Extraktion kann beispielsweise 12 bis 72 h fortgeführt werden. Es werden dabei etwa 60% des gesamten, in der Placenta enthaltenen löslichen Kollages herausgelöst. Nach Zentrifugieren wird das Zentrifugat (ß) abgetrennt und in der Kälte aufbewahrt, der Rückstand noch einmal extrahiert. Zur vollständigeren Extraktion des Kollagens hat sich eine wäßrige Äthylurethanlösung als besonders geeignet herausgestellt. Hiermit lassen sich innerhalb von etwa 12 bis 72 h unter Rühren nahezu 40% des in der Placenta enthaltenen löslichen Kollagens extrahieren. Die überstehende Flüssigkeit (C) wird abzentrifugiert und in der Kälte aufbewahrt.
Die abgetrennten Extrakte (A), (B) und (C), vorzugsweise jedoch nur die Extrakte (B) und (C) werden gegen Leitungswasser dialysiert. Dabei fällt rohes Kollagen aus, das noch verschiedene unerwünschte Gewebeeiweißstoffe und Verunreinigungen enthält, die unspezifische Reaktionen hervorrufen können und daher in der Therapie kontraindiziert sein können. Es ist jedoch möglich, dieses rohe Kollagen in externer Kosmetik, beispielsweise Hautpflegemitteln, zu verwenden. Zur Reinigung wird das Rohkollagen abzentrifugiert, in einer schwachen Carbonsäure, vorzugsweise Essigsäure, Milchsäure oder Zitronensäure
gelöst und schließlich mit Kochsalz gesättigt. Hierdurch wird das reine Kollagen ausgefällt, während die Verunreinigungen in der konzentrierten Salzlösung in Lösung bleiben.
Das reine Kollagen wird abzentrif ugiert, und entweder als solche oder nach Zugabs, einer Carbonsäure oder eines Carbonsäurepuffers aufbewahrt oder gefriergetrocknet und dann aufbewahrt bzw. zu einem Heilmittel durch Zugabe geeigneter Grundlagen und Trägerstoffe sowie Verarbeitungshilfsmittel verarbeitet.
Das abzentrif ugierte Kollagen wird vorzugsweise in einer Zitratpuffer- -Ketoglutarsäure-Lösung in Konzentration von 1 bis 5% aufgelöst gelagert. Entweder wird das Kollagen in dieser Lösung angewendet oder gefriergetrocknet und dann zu einem Heilmittel nach bekannten Verfahren konfektioniert.
Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, die Lösung, die das Endprodukt enthält, mit Gammastrahlen von etwa 5 M-Rad zu sterilisieren und in lichtundurchlässigen Behältern kühl aufzubewahren.
Das erfindungsgemäße Kollagen kann in der Medizin vielfältige Anwendung finden. Durch geeignete, dem Fachmann geläufige Konfektionierungen lassen sich daraus Präparate herstellen, die zum Heilen von Brandwunden, Wunden, mechanischen Verletzungen und Trauma ähnlicher Art, zur Korrektur oder Veränderung von Wachstumsmißbildungen, zum Gebrauchin der kleinen und großen Chirurgie, zum Heilen von Störungen oder Erkrankungen der Gelenkhaut an Knochen, Knorpeln und Sehnen sowie, zum Heilen von Rheumatismus, Atherosclerose und ähnlichem geeignet sind.
Beispiel 1
10 kg Humanplacenta mit Nabelschnur werden in kaltem Wasser solange gewaschen, bis sie von Blut und anderen Verunreinigungen frei sind. Das Ausgangsmaterial wird grob zerkleinert und mit Wasser von 4 ° C weiter gewaschen. Die Waschflüssigkeit wird verworfen.
Das Rohmaterial wird mit Hilfe eines Fleischwolfes in Anwesenheit von Eis, das 0,1% einer Mischung und zwei Drittel Natriumbenzoat und ein Drittel Chloramin T enthält, fein zerkleinert und noch einmal mit Wasser von 4° C so lange gewaschen, bis das Gewebe blutfrei ist. Die Waschflüssigkeit wird verworfen.
In 301 H2O werden 45 Mol = 263 Ig NaCl und 6 Mol = 852 g NaH2PO4 aufgelöst und in ein Rührwerk gegeben. Das zerkleinerte und gereinigte Gewebe wird zugesetzt und über 48 h langsam in der Kälte gerührt, anschließend portionsweise zentrifugiert und das Zentrifugat (A) abgetrennt.
Der Rückstand wird in ein Rührwerk gebracht, in 50 1 H2O, in dem 18 kg Harnstoff und 500 g Ascorbinsäure aufgelöst wurden, gegeben und über 48 h langsam in der Kälte gerührt. Anschließend wird zentrifugiert und die überstehende Flüssigkeit (B) abgetrennt und bei 4° C aufbewahrt.
Der feste Rückstand wird noch einmal in das Rührwerk gebracht und mit 301 H2O, das 3 kg Äthylurethan (H2N-CO-OC2H5) gelöst enthält, gegeben und über 48 h langsam in der Kälte gerührt. Anschließend wird die überstehende Flüssigkeit (C) abzentrif ugiert und bei 4° C aufbewahrt.
Die abgetrennten Extrakte (B) und (C) werden zusammengegeben und bis zur völligen Ausfällung (ca. 24 h) gegen Leitungswasser dialysiert. Das erhaltene rohe Kollagen wird abzentrif ugiert, in 0,01 molarer Essigsäure suspendiert und bis zur Auflösung gerührt. Die klare Lösung wird mit NaCl gesättigt, über Nacht stehen gelassen und anschließend ausgefällt und von Verunreinigungen und überschüssigem Kochsalz durch Zentrifugieren abgetrennt.
Das Produkt wird in einer Zitratpuffer-ct-Ketoglurarsäure-Lösung, die aus 147 g (0,5 Mol) Tri-Natriumzitrat-2-Hydrat und 21g (0,2 Mol) Zitronensäure sowie 4,38 g (0,035 Mol) a-Ketoglutarsäure pro Liter H2O hergestellt wurde, in Konzentrationen von 1 bis 5%, vorzugsweise 2%, aufgelöst.
Falls nötig, kann das so erhaltene lagerfähige Produkt noch einmal zentrifugiert und das y-Strahlen von 5 M-Rad sterilisiert werden. Anschließend wird es in lichtunduichlässigen Behältern kühl aufbewahrt.
Das so erhaltene Produkt ist eine farblose silberglänzende leicht trübe kolloidale Lösung, die Viskositäten zwischen 10 und 20 dl/g (15° C) besitzt. Ihr pH-Wert liegt zwischen 3 und 5, die optische Drehung [α] 360 πιμ beträgt 0,8 bis 1,4. Die Lösung ist geruchlos. Das UV-Spektrum hat einen Peak bei 275 nm.
Beispiel 2
Beispiel 1 wird wiederholt, jedoch wird das erhaltene rohe Kollagen statt in Essigsäure in verdünnter Milchsäure suspendiert.

Claims (2)

Patentansprüche:
1. Lösliches natives Kollagen aus menschlicher Placenta, dadurch gekennzeichnet, daß es hergestellt worden ist, irdem man gereinigte Placenta in Anwesenheit von Eis unter sterilen Bedingungen zerkleinert, in einer wäßrigen Salzlösung in der Kälte rührt, zentrifugiert, das vorwiegend aus monomeren Peptiden bestehende Zentrifugat (Λ) abtrennt, den festen Rückstand in einer wäßrigen Harnstofflösung, welche zusätzlich Ascorbinsäure enthalten kann, in der Kälte rührt, zentrifugiert, das Zentrifugat (fi) abtrennt und zur weiteren Extraktion mit einer Äthylurethan enthaltenden wäßrigen Lösung in der Kälte rührt, zentrifugiert, das Zentrifugat (Q abtrennt, die vereinigten Zentrifugate (A), (·Β) und (C) bis zur völligen Ausfällung gegen Leitungswasser dialysiert, das ausgefallene unreine Kollagen abzentrifugiert, in verdünnter wäßriger schwacher Carbonsäure auflöst, durch Sättigen der Lösung mit Kochsalz von letzten Verunreinigungen abtrennt und gefriertrocknet oder in einer verdünnten Carbonsäurelösung, insbesondere in Zitratpuffer α-Ketoglutarsäurelösung aufbewahrt.
2. Mittel enthaltend das Kollagen nach Anspruch 1 als therapeutischen Wirkstoff.
DE19742405002 1974-02-02 1974-02-02 Lösliches natives Kollagen aus menschlicher Plancenta sowie dieses als therapeutischen Wirkstoff enthaltendes Mittel Withdrawn DE2405002B2 (de)

Priority Applications (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19742462221 DE2462221A1 (de) 1974-02-02 1974-02-02 Kosmetisches mittel, enthaltend loesliches, natives human-kollagen
DE19742405002 DE2405002B2 (de) 1974-02-02 1974-02-02 Lösliches natives Kollagen aus menschlicher Plancenta sowie dieses als therapeutischen Wirkstoff enthaltendes Mittel

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19742405002 DE2405002B2 (de) 1974-02-02 1974-02-02 Lösliches natives Kollagen aus menschlicher Plancenta sowie dieses als therapeutischen Wirkstoff enthaltendes Mittel

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE2405002A1 DE2405002A1 (de) 1975-08-14
DE2405002B2 true DE2405002B2 (de) 1979-07-19

Family

ID=5906419

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE19742405002 Withdrawn DE2405002B2 (de) 1974-02-02 1974-02-02 Lösliches natives Kollagen aus menschlicher Plancenta sowie dieses als therapeutischen Wirkstoff enthaltendes Mittel

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE2405002B2 (de)

Families Citing this family (8)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US4002739A (en) * 1975-02-18 1977-01-11 Warner-Lambert Company Soluble collagen
DE2616939C3 (de) * 1976-04-17 1981-10-15 Böttger GmbH Pharmazeutische und Kosmetische Präparate, 1000 Berlin Verwendung von Placentaextraktrückständen und Verfahren zur Herstellung eines kollagenhaltigen Placentaextrakts
DE2756739C2 (de) * 1977-12-20 1983-11-24 Röhm GmbH, 6100 Darmstadt Verfahren zum Aufarbeiten von Tierkörper-, Knochen- und Fleischabfällen
JPS5767521A (en) * 1980-09-25 1982-04-24 Yamanouchi Pharmaceut Co Ltd Agent for improving circulation blood vessel
GB8708009D0 (en) * 1987-04-03 1987-05-07 Clayton Found Res Injectable soft tissue augmentation materials
US5106949A (en) * 1989-09-15 1992-04-21 Organogenesis, Inc. Collagen compositions and methods for preparation thereof
DE4125400C2 (de) * 1991-07-31 2000-08-17 Edwin Klaus Verwendung von unlöslichem Kollagen zur Behandlung von degenerativen, nicht entzündlichen Gelenkprozessen
EP0609471B1 (de) * 1993-02-02 2000-01-05 Edwin Dr. Klaus Verwendung von Kollagen zur Behandlung von krankhaften Gelenkprozessen

Also Published As

Publication number Publication date
DE2405002A1 (de) 1975-08-14

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2646968C2 (de)
DE69221872T2 (de) Verwendung der nichtpigmentierten fischhaut, insbesondere von plattfischen als industrielle herkunft für kollagen. verfahren zur extrahierung, kollagen und biomaterial so erhalten.
DE69007057T2 (de) Verfahren zur Herstellung von Gelatine aus Fischhaut.
DE3884645T2 (de) Verfahren zur Herstellung von Kollagen und daraus erhaltene Produkte.
DE3049932C1 (de) Verfahren zur Herstellung eines Kollagenproduktes fuer medizinische und kosmetische Zwecke
DE69020466T2 (de) Collagen-Zubereitungen und Verfahren zur Herstellung davon.
DE69226949T2 (de) Isolierter osteogener faktor
DE3588120T2 (de) Kollagenknochenersatzmaterial
DE69212203T2 (de) Intrakorporale injizierbare Zusammensetzung zum Implantieren von hochkonzentriertem vernetzten Atelokollagen
DE68906455T2 (de) Zusammensetzungen, die die bindung zwischen teilen von lebendem mineralisiertem gewebe induzieren.
EP0114351B1 (de) Verfahren zur Herstellung eines Kollagen-Vlieses
DE69619860T2 (de) Verfahren zur herstellung aktiver substanzen aus perlmutt, resultierende produkte, geeignet für medizinische anwendungen
EP0012959A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Knochenersatzmaterial mit verbesserter biologischer Stabilität auf der Basis von Kollagen und das erhaltene Knochenersatzmaterial
DD152473A5 (de) Haarwuchsmittel und verfahren zu ihrer herstellung
DE2405002B2 (de) Lösliches natives Kollagen aus menschlicher Plancenta sowie dieses als therapeutischen Wirkstoff enthaltendes Mittel
DE69424690T2 (de) Methode zur herstellung von kollagen aus cnidarians und entsprechende kosmetische zusammensetzungen
DE3686702T2 (de) Biologisch aktive topische kollagentraegermatrix: kosmetische und pharmazeutische verwendung und verfahren zu deren herstellung.
DE3230151A1 (de) Neues polypeptid mit wirkung auf das immunsystem, verfahren zu seiner isolierung und reinigung, seine verwendung, dieses enthaltende mittel sowie seine spaltprodukte, deren verwendung und diese enthaltende mittel
DE1495312A1 (de) Fuer medizinische Zwecke geeignete Faeden oder Garne und Verfahren zu deren Herstellung
DE2462222A1 (de) Loesliches, natives human-kollagen, dessen nicht-helikale peptide teilweise oder vollstaendig abgetrennt sind
DE68911693T2 (de) Pharmazeutisches mittel für behandlung von menschlichem krebs und verfahren zu seiner herstellung.
DE3421789C2 (de)
DE2742150A1 (de) Verfahren zur herstellung von serumalbumin
DE2857532C1 (de) Therapeutisches Mittel zur Wundbehandlung und Verfahren zu seiner Herstellung
DE3024356A1 (de) Verfahren zur senkung der geliertemperatur von aus milch erhaltenen molkeproteinen

Legal Events

Date Code Title Description
BHN Withdrawal