DE2404739A1 - Verfahren zur herstellung von filmen und ueberzuegen - Google Patents

Verfahren zur herstellung von filmen und ueberzuegen

Info

Publication number
DE2404739A1
DE2404739A1 DE19742404739 DE2404739A DE2404739A1 DE 2404739 A1 DE2404739 A1 DE 2404739A1 DE 19742404739 DE19742404739 DE 19742404739 DE 2404739 A DE2404739 A DE 2404739A DE 2404739 A1 DE2404739 A1 DE 2404739A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
weight
polyisocyanates
coating
temperature
blocked
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Granted
Application number
DE19742404739
Other languages
English (en)
Other versions
DE2404739C2 (de
Inventor
Willi Dr Duenwald
Juergen Dr Lewalter
Karl-Heinz Dr Mielke
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Bayer AG
Original Assignee
Bayer AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Bayer AG filed Critical Bayer AG
Priority to DE19742404739 priority Critical patent/DE2404739C2/de
Priority to BE152815A priority patent/BE824909A/xx
Priority to LU71768A priority patent/LU71768A1/xx
Priority to IT4792075A priority patent/IT1029403B/it
Priority to FR7503088A priority patent/FR2259885B1/fr
Priority to GB431075A priority patent/GB1490635A/en
Priority to ES434317A priority patent/ES434317A1/es
Priority to JP1299075A priority patent/JPS50121329A/ja
Publication of DE2404739A1 publication Critical patent/DE2404739A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE2404739C2 publication Critical patent/DE2404739C2/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08GMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
    • C08G18/00Polymeric products of isocyanates or isothiocyanates
    • C08G18/06Polymeric products of isocyanates or isothiocyanates with compounds having active hydrogen
    • C08G18/70Polymeric products of isocyanates or isothiocyanates with compounds having active hydrogen characterised by the isocyanates or isothiocyanates used
    • C08G18/72Polyisocyanates or polyisothiocyanates
    • C08G18/80Masked polyisocyanates
    • C08G18/8061Masked polyisocyanates masked with compounds having only one group containing active hydrogen
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08GMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
    • C08G2150/00Compositions for coatings
    • C08G2150/20Compositions for powder coatings

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Polyurethanes Or Polyureas (AREA)
  • Paints Or Removers (AREA)
  • Application Of Or Painting With Fluid Materials (AREA)
  • Reinforced Plastic Materials (AREA)
  • Laminated Bodies (AREA)
  • Organic Insulating Materials (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

Bayer Aktiengesellschaft 2404739
Zentralbereich. Patente. Marken und Lizenzen
509 Leverkusen. Bayerwerk
wr/scht 3 I.JAN. 1974
Verfahren zur Herstellung von Filmen und Überzügen
Die vorliegende Erfindung betrifft ein neues Verfahren zur Herstellung von Filmen und Überzügen unter Verwendung bestimmter Lösungsmittel-freier Beschichtungsmittel auf Basis blockierter Isocyanate und Verbindungen mit gegenüber Isocyanatgruppen reaktionsfähigen Wasserstoffatomen.
Die Verwendung von Kombinationen von Polyhydroxylverbindungen und blockierten Polyisocyanaten in geeigneten Lösungsmitteln als Drahtlacke bei der Herstellung von Elektroisolierdrähten ist seit langem bekannt-(vgl. Kunststoff-Handbuch, Band VII, Polyurethane, Carl-Hanser-Verlag München (1966), Seite 21). Hierbei wurden bevorzugt Phenole als Verkappungsmittel für die eingesetzten Polyisocyanate verwendet. Die Nachteile dieser Lösungsmittel-haltigen Beschichtungssysteme des Standes der Technik liegen auf der Hand: zur Vermeidung von Umweltschäden durch das Verdunsten der Lösungsmittel ist eine aufwendige Rückgewinnung der Lösungsmittel bei der Verarbeitung der Lösungsmittel-haltigen Lacke erforderlich; die durch die
Le A 15 443 - 1 -
509833/0941
Entblockierungstemperatur des blockierten Polyisocyanats bedingtenhohen Einbrenntemperaturen verursachen ein zu schnelles Absieden der Lösungsmittel, was neben Verlaufstörungen ein Mitreißen von niedermolekularen Bindemittel-Anteilen mit sich bringen kann.
Der Gedanke,den letztgenannten Nachteil durch Verwendung eines Blockierungsmittels für die Polyisocyanate mit einer unter der Abspalttemperatur von Phenolen liegenden Abspalttemperatur zu verwenden, scheitert in der Praxis an dem Umstand, daß hiermit zwar eine niedrigere Einbrenntemperatur ermöglicht wird aber andererseits gerade durch diese niedrigere Einbrenntemperatur die Reaktionsgeschwindigkeit zwischen Isocyanat- und Hydroxylgruppen stark vermindert wird, so daß die eingesetzten Reaktionspartner für die Polyisocyanate schon ein gewisses Mindestmolekulargewicht aufweisen müssen, um überhaupt die Bildung von lacktechnisch einwandfreien Filmen zu ermöglichen. Durch die Mitverwendung von derartigen höhermolekularen Polyhydroxyverbindungen wird nun aber andererseits beispielsweise die Verlötbarkeit der Drahtlackierung nachteilhaft beeinflußt. Blockierungsmittel mit niedriger Abspalttemperatur erwiesen sich darüber hinaus schon in so fern als nachteilhaft, als die Herstellung der Lacklösungen selbst vorzugsweise bei erhöhten Temperaturen durchgeführt wird, eine Maßnahme, der durch eine niedrige Abspalttemperatur selbstverständlich enge Grenzen gesetzt sind.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß die genannten Schwierigkeiten ausgeschaltet werden können, wenn auf die Mitverwendung von Lösungsmittel völlig verzichtet wird und als Beschichtungsmittel Lösungsmittel-freie Kombinationen aus Phenol- und/oder Lactam-blockierten Polyisocyanaten und Polyhydroxylverbindungen eines bestimmten Schmelz- und Viskositätsverhaltens eingesetzt werden. Beim Arbeiten mit
Le A 15 443 - 2 -
509833/0941
2A0A739
derartigen Lösungsmittel-freien Systemen entfällt die durch die Lösungsmittel bedingte oben beschriebene Rücksichtnahme hinsichtlich der aufzuwendenden Temperaturen während des Einbrennvorganges. Die zugeführte Energie führt direkt zur Temperatursteigerung und zur Erhöhung der Reaktionsgeschwindigkeit, So wird es möglich, auch Produkte niederen Molekulargewichtes zu verwenden, die bei Steigerung der Temperaturen sofort im Verband des Kunststoff ilms eingebaut werden.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist somit ein Verfahren zur Herstellung von Filmen und Überzügen durch Beschichten beliebiger Hitze-resistenter Substrate mit Lösungsmittel-freien Beschichtungsmitteln auf Basis von Kombinationen aus- blockierten Polyisocyanaten mit Verbindungen mit gegenüber Isocyanatgruppen reaktionsfähigen Wasserstoffatomen und anschließender Hitze-Vernetzung der erhaltenen Beschichtung, dadurch gekennzeichnet, daß
a) als Kombinationen von Polyisocyanaten mit Verbindungen mit gegenüber Isocyanatgruppen reaktionsfähigen Wasserstoff atomen solche eines unter 1000C liegenden Schmelz-
yni/oder Lactampunktes bzw. -bereichs auf Basis von Pheno^/Dlockierten Polyisocyanaten und Hydroxylgruppen aufweisenden Verbindungen eingesetzt werden, wobei die Mengenverhältnisse der Reaktionspartner so gewählt werden, daß ein Äquivalentverhältnis von blockierten Isocyanatgruppen : Hydroxylgruppen von 9:1 bis 1 : 3 vorliegt,
~b) die Beschichtung des Substrats in an sich bekannter Weise bei einer Temperatur im Temperaturbereich von 20 - 1500C erfolgt, bei welcher das Beschichtungsmittel eine Viskosität von maximal 40 000 cP aufweist und
Le A 15 443 - 3 -
509833/0941
c) das beschichtete Substrat anschließend auf eine Temperatur erhitzt wird, bei welcher die Endvernetzung unter Abspaltung des Blockierungsmittels abläuft.
Für das erfindungsgemäße Verfahren in ihrer blockierten Form geeignete Polyisocyanate sind beliebige aliphatische, cycloaliphatische, araliphati sehe, aromatische und heterocyclische Polyisocyanate, wie beispielsweise Äthylendiisocyanat, Tetramethylendiisocyanat, Hexamethylendiisocyanat, Dodecamethylendiisocyanat, Cyclobutan-1,3-diisocyanat, Cyclohexan-1,3- und -i,4-diisocyanat sowie beliebige Gemische dieser Isomeren, i-Isocyanato^^^-trimethyl-S-isocyanatomethyl-cyclohexan, 2,4- und 2,6-Hexahydrotoluylendiisocyanat sowie beliebige Gemische dieser Isomeren, Hexahydro-1,3- und/oder -1,4-phenylen-diisocyanat, 1,3- und 1,4-Phenylendiisocyanat, 2,4- und 2,6-Toluylendiisocyanat sowie beliebige Gemische dieser Isomeren, Diphenylmethan-2,4'-und/oder-4,4'-diisocyanat, Naphthylen-1,5-diisocyanat, Triphenylmethan-4,41,4"-triisocyanat, PoIyphenylpolymethylen-polyisocyanate, wie sie durch Anilin-Formaldehyd-Kondensation und anschließende Phosgenierung erhalten und z.B. in den britischen Patentschriften 874 430 und 848.671 beschrieben werden, perchlorierte Arylpolyisocyanate ,wie sie z.B. in der deutschen Auslegeschrift 1.157 beschrieben werden, Carbodiimidgruppen aufweisende Polyisocyanate, wie sie in der deutschen Patentschrift 1 092 007 beschrieben werden, Diisocyanate, wie sie in der US-Patentschrift 3 492 330 beschrieben werden, Allophanatgruppen aufweisende Polyisocyanate, wie sie z.B. in der britischen Patentschrift 994 890, der belgischen Patentschrift 761 626 und der veröffentlichten holländischen Patentanmeldung 7 102 524 beschrieben werden, Isocyanuratgruppen aufweisende Polyisocyanate, wie sie z.B. in den deutschen Patentschriften
Le A 15 443 - 4 -
509833/0941
1 022 789, 1 222 067 und 1 027 394 sowie in den deutschen Offenlegungsschriften 1 929 034 und 2 004 048 beschrieben werden, Urethangruppen aufweisende Polyisocyanate, wie sie z.B. in der belgischen'Patentschrift 752 261 oder in der US-Patentschrift 3 394 164 beschrieben werden, acylierte Harnstoffgruppen aufweisende Polyisocyanate gemäß' der deutschen Patentschrift 1 230 778, Biuretgruppen aufweisende Polyisocyanate, wie sie z.B. in der deutschen Patentschrift 1 101 394, in der britischen Patentschrift 889 050 und in der französischen Patentschrift 7 017 514 beschrieben werden, durch Telomerisationsreaktionen hergestellte Polyisocyanate,wie sie z.B. in der belgischeri Patentschrift 723 640 beschrieben werden, Estergruppen aufweisende Polyisocyanate, wie sie z.B. in den britischen Patentschriften 956 474 und 1 072 956, in der US-Patentschrift 3 567 763 und in der deutschen Patentschrift 1 231 688 genannt werden, Umsetzungsprodukte der obengenannten Isocyanate mit Acetylen gemäß der deutschen Patentschrift 1 072 358.
Es ist auch möglich, die bei der technischen Isocyanatherstellung anfallenden Isocyanatgruppen aufweisenden Destillationsrückstände, gegebenenfalls gelöst in einem oder mehreren der vorgenannten Polyisocyanate, einzusetzen. Ferner ist es möglich, beliebige Mischungen der vorgenannten Polyisocyanate zu verwenden.
Besonders bevorzugt in ihrer blockierten Form einzusetzende Polyisocyanate sind 2,4-Diisocyanatotoluol, 2,6-Diisocyanatotoluol, die aus diesen Isomeren bestehenden technischen Gemische 4,4f-Diisocyanato-diphenylmethan, 4,4'-Diisocyanatodiphenyi-dimethylmethan, 1,5-Diisocyanato-naphthalin, Homologen- bzw. Isomerengemische, wie sie in bekannter Weise durch Phosgenierung von Anilin/Formaldehyd-Kondensaten erhalten
j Le A 15 443 - 5 -
509833/0941
werden, das Urethangruppen aufweisende Triisocyanat,. welches .in bekannter Weise durch Umsetzung von 3 Mol 2,4-Diisocyanato· toluol mit 1 Mol Trimethylolpropan erhalten wird und das durch Trimerisierung von 2,4-Diisocyanatotoluol in bekannter Weise zugängliche Isocyanato-isocyanurat.
Für das erfindungsgemäße Verfahren ebenfalls geeignet, sind auch blockierte Isocyanatgruppen aufweisende Imide, Amidimide, Esterimide und Esteramide mit zwei oder mehreren endständigen Carbamidsäureestergruppen geeignet. Sie werden durqh Umsatz eines Überschusses der genannten, gegebenenfalls blockierten Polyisocyanate mit Verbindungen erhalten, die pro Molekül .im Falle der Esteramide bzw. Esterimide mindestens eine, im Falle der Imidimide bzw. Amidimide mindestens zwei gegenüber Isocyanaten reaktionsfähige Gruppen aufweisen, wobei im Falle der Imide mindestens eine cyclische Anhydridkonfiguration und im Falle der Ester mindestens eine, mit Polyolen veresterte bzw. veresterbare Carboxylgruppe erforderlich ist.
Speziell hierzu (vgl. Deutsche Auslegungaschrift 1 266 427) werden mehrwertige Carbonsäuren wie Pyromellithsäure, Trimellitsäure, Diphenyltetracarbonsäure, Äthylentetracarbonsäure,' Hydroxy- oder Amino-ο-phthalsäure oder Bisaddukte von Maleinsäure oder Maleinsäureanhydrid an Styrol verwendet.
Die Mengenverhältnisse zwischen der Verbindung mit Anhydridfunktion und dem Polyisocyanat können weitgehend variiert werden unter der Berücksichtigung, daß das Polyisocyanat gegebenenfalls in äquivalenter Menge, bevorzugt aber im Überschuß bezüglich der funktionellen Gruppen eingesetzt wird und die entstehenden Verbindungen, gegebenenfalls nach ihrer Verkappung in den erfindungsgemäßen Schmelzen löslich sind. Dabei ist es unerheblich, ob diese Verbindungen nach dem Lösungs- oder Sdtimelzverfahren hergestellt wurden.
Le A 15 443 - 6 -
509833/0941
Anstelle der genannten Polyisocyanate bzw. blockierten Polyisocyanate können beim erfindungsgemäßen Verfahren grundsätzlich auch die entsprechenden Polyisothiocyanate bzw. die entsprechenden blockierten Polyisothiocyanate eingesetzt ! werden, obwohl diese Verbindungen weniger bevorzugt sind.
Die genannten Polyisocyanate werden beim erfindungsgemäßen Verfahren in blockierter Form eingesetzt. Bevorzugte Blockierungsmittel sind Phenol und seine Homologe, wie z.B. o-Kresol, m-Kresol,,£,-Napthol oder Lactame wiefcCaprolactam u.dgl., die bei Temperaturen unterhalb 15O°C, vorzugsweise unter 10O0C, eine sichere Stabilität des erfindungsgemäß einzusetzenden BeSchichtungsmittels ergeben. "
Bei einer besonderen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens werden blockierte Polyisocyanate eingesetzt, deren Blockierungsmittel neben den genannten Phenolen bzw. Lactamen zu 0,1 - 10 Molprozent aus Aminen mit gegenüber Isocyanatgruppen reaktionsfähigen Wasserstoffatomen bestehen. Durch die beim Einbrennprozess herrschenden Temperaturen werden dann die Amine in Freiheit gesetzt und entfalten dann die bekannte katalytische Wirkung von freien Aminen auf die zwischen Isocyanatgruppen und Hydroxylgruppen ablaufende Polyadditionsreaktion. Diese in den genannten Mengenverhältnissen zu verwendenden Amin-blockierten Polyisocyanate erfüllen somit die Doppelfunktion eines blockierten Isocyanats und eines blockierten Katalysators. Für den genannten Zweck geeignete Amine sind beispielsweise Dimethylamin, Diäthylamin, Dibutylamin, Diphenylamin, N-Methylanilin, N-Methylbenzylamin, Pyrrolidin, Piperidin, Morpholin, Pyrazol, Imidazol, Indol.
Le A 15 443 - 7 -
509833/0941
Neben diesen blockierten Amin-Katalysatoren können beim erfindungsgemäßen Verfahren selbstverständlich auch andere "blockierte"Katalysatoren eingesetzt werden, wie z.B. quarternäre Ammoniumsalze von Mannich-Basen wie (vgl. US-Patent 2 950 262) 2-(Trimethylammoniummethyl)-cyclohexanonchlorid oder tertiäre Ammoniumsalze organischer Säuren wie Triäthylammonium-trichloracetat, Bis-trimethylammoniumoxalat, N-Äthylmorpholinium-acetat, Ν,Ν-Dimethylbenzylammonium-propionat, Triäthylendiammonium-diacetat, Bisdimethyläthanolammonium-succinat oder cyclische bzw. bicyclische Amidine wie 2,3-N-Dimethyl-tetrahydro-]\-pyrimidin oder organische Metallverbindungen, insbesondere des Bleis und/oder Zinns. Geeignete organische Bleiverbindungen (vgl. US-Patent 3 474 075) sind vorzugsweise Hexaphenyldiblei, Diphenylbleidiacetat. Geeignete Zinnverbindungen (vgl. DAS 1 272 532 bzw. US-Patent 3 523 103) sind Tetra-nbutyl-1,3-diacetoxy-dietannoxan, Hexaphenyldizinn.
Selbstverständlich können beim erfindungsgemäßen Verfahren auch die klassischen, nicht-blockierten Katalysatoren, wie die bekannten tertiären Amine oder organische Zinnverbindungen oder organische Hydroxyverbindungen wie Phenol, Kresole, Chlorphenole, mitverwendet werden. Die Verwendung der genannten "blockierten" Katalysatoren, die ihre Wirksamkeit erst bei der Einbrenntemperatur voll entfalten, werden beim erfindungsgemäßen Verfahren jedoch bevorzugt eingesetzt, da beim Einsatz der klassischen, nicht-blockierten Katalysatoren der Bereich zwischen Schmelz- und Entblockierungs- bzw. Kondensationstemperatur sehr schmal und damit die erforderliche Verarbeitungssicherheit beeinträchtigt werden kann.
Sowohl die blockierten, als auch die nicht-blockierten Katalysatoren werden beim erfindungsgemäßen Verfahren in Mengen von 0,01 bis 5,0,vorzugsweise von 0,1 bis 1,0 Gewichtsprozent bezogen auf Gesamtgemisch eingesetzt.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren einzusetzende Reaktionspartner für die blockierten Polyisocyanate sind insbesondere
Le A 15 443 - 8 -
509833/0941
mehrwertige Hydroxylgruppen aufweisende Verbindungen. Vorzugsweise weisen die Reaktionspartner einen mindestens 5O0C über dem Siedepunkt der eingesetzten Blockierungsmittel liegenden Siedepunkt auf. Beispiele geeigneter Reaktionspartner für die blockierten Polyisocyanate sind
1. niedermolekulare, d.h. ein Molekulargewicht unter 350 aufweisende Polyole wie Glykol, Diäthylenglykol, Triäthylenglykol, Propylenglykol, Dipropylenglykol, Tripropylenglykol, Butylenglykol, Hexamethylendiol, Dihydroxyäthyl- oder Dihydroxypropyläther von Bis-phenolen, wie z.B. Bis-phenol A, die entsprechenden cydsloaliphatisehen Diole, Glycerin, Trimethylolpropan, Trimethyloläthan, Hexantriole, Pentaerythrit oder auch cycloaliphatische Polyole, wie die verschiedenen Chinite oder Inosite, Maleinsäure- bis-glykolester, Adipinsäure-bis-glykolester, Benzoldicarbonsäuren-bis-glykolester, Naphthalindicarbonsäuren-bis-glykolester usw.;
2. höhermolekulare, d.h. ein Molekulargewicht von beispielsweise 350 - 2000 aufweisende Polyhydroxypolyester der in der Polyurethan-Chemie an sich bekannten Art, wie sie vorzugsweise aus Dicarbonsäuren wie Phthalsäure, Hexahydrophthalsäure oder Adipinsäure mit überschüssigen Mengen an Diolen der oben beispielhaft genannten Art zugänglich sind, wobei selbstverständlich auch die Mitverwendung von trifunktionellen Komponenten zwecks Erreichung eines gegebenenfalls erwünschten Verzweigungsgrades denkbar ist, Polyhydroxypolyäther des genannten Molekulargewichtsbereichs der in der Polyurethan-Chemie an sich bekannten Art, wie sie durch Alkoxylierung von niedermolekularen Startermolekülen beispielsweise den oben beispielhaft genannten niedermolekularen Polyolen oder auch Wasser oder mindestens zwei aktive· Wasserstoffatome aufweisenden Aminen zugänglich sind.
Le A .15 443 - 9 -
509833/0941
Durch Wahl des Molekulargewichts der einzusetzenden Polyhydroxyverbindungen können die makroskopischen Eigenschaften des beim erfindungsgemäßen Verfahrens letztlich entstehenden Flächengebildes leicht variiert werden. So führt im allgemeinen die Verwendung von höhermole-kularen Polyhydroxyl verbindungen zu weichen, die Verwandung von niedermolekularen Polyhydroxylverbindungen zu härteren Beschichtungen.
Neben den genannten Polyhydroxylverbindungen kommen beim erfindungsgemäßen Verfahren als Reaktionspartner für die blockierten Polyisocyanate auch noch Hydroxylgruppen-aufweisende Epoxide, Imidester, Hydantoine, Acrylate, Hydroxyurethane u.dgl. in Betracht. In den erfindungsgemäß einzusetzenden Beschichtungsmitteln werden die Mengenverhältnisse zwischen blockiertem Polyisocyanat und Hydroxylgruppen aufweisendem Reaktionspartner so gewählt, daß das Äquivalentverhältnis von blockierten Isocyanatgruppen zu Hydroxylgruppen zwischen. 9 : 1 und 1 : 3, vorzugsweise zwischen .3 : 1 und 1 : 1,2 liegt. Bei Verwendung eines Überschusses an blockierten Isocyanatgruppen entstehen beim erfindungsgemäßen Verfahren zusätzliche Vernetzungsstellen, die beispielsweise auf die zwischen den aktiven Wasserstoffatomen von Urethanbindungen und Isocyanatgruppen zurückgeführt werden kann. Vernetzte Polymerisate können auch über mehr als zweiwertige verkappte Iso(thio)cyanate oder mehr als bisfunktionelle NCO-aktive Reaktionspartner erhalten werden.
Dies führt häufig zu einer gegebenenfalls erwünschten Erhöhung der Härte der beim erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen Flächengebilde. Die Verwendung von überschüssigen ftengen an Hydroxylverbindungen führt zu einer gegebenenfalls erwünschten Erhöhung der Flexibilität der beim erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen Flächengebilde.
Le A 15 443 - 10 -
509833/0941
Die beim erfindungsgpmäßen Verfahren einzusetzenden Kombinationen aus blockierten Polyisocyanaten und Polyhydroxylver-bindungen sollen einen unter 10O0C liegenden Schmelzpunkt bzw. -bereich aufweisen; Diese für das erfindungsgemäße Verfahren wesentliche Voraussetzung kann auch bei Verwendung von höherschmelzenden blockierten Polyisocyanaten beispielsweise durch Mitverwendung geeigneter niedrigschmelzender bzw. flüssiger Keaktionspartner erfüllt werden.
Es ist auch möglich beim erfindungsgemäßen Verfahren andere polymere Stoffe in Mengen bis zu 50 Gewichtsprozent bezogen auf Gesamtmischung, wie z.B. Polyester, Polyamide, Polyurethane,■ Polyether, Polyolefine, Polyacetale, Polyepoxide, Polyimide, Polyamidimide, Polyimino-Polyester, Polyimidisocyanurate mitzuverwenden. Solche Materialien können den Aisgangskomponenten oder der Primärschmelze der vorliegenden Erfindung zugemischt werden. Bei der Zumischung derartiger polymerer Zusatzstoffe ist jedoch darauf zu achten, daß das Beschichtungsmittel sich noch bei einer unterhalb der Vernetzungstemperatur liegenden Temperatur zu einer Schmelze einer maximalen Viskosität von 40 000 cP vorzugsweise maximal 5 000 cP aufschmelzen läßt.
Zur Durchführung des erfiridungsgemäßen Verfahrens werden die Komponenten bei Temperaturen von 20 - 150 C, vorzugsweise 20 - 1000C, gemischt und falls die Mischung bei Raumtemperatur keine Flüssigkeit bzw. Lösung darstellt, zu einer dünnflüssigen, homogenen Schmelze einer unter 40 000 cP, vorzugsweise unter 5 000 cP liegenden Viskosität verarbeitet. Die Applikation der Schmelze erfolgt innerhalb des Temperaturbereichs von 20 - 1500C, bevorzugt von 20 - 1000C, bei einer Temperatur, bei welcher die Viskosität der Schmelze unter 40 000 cP, vorzugsweise unter 5 000 cP liegt. Die Applikation kann nach allen
Le A 15 443 - 11 -
509833/0941
an sich bekannten Methoden der Lacktechnik erfolgen. Bei einer besonderen Ausführungsform des erfindungsgemäBen Verfahrens erfolgt vor der Applikation der Schmelze ein kurzzeitiges Tempern derselben während 10 - 600 Sekunden auf eine über der Blockierungstemperatur liegende Temperatur wie beispielsweise 100 - 18O0C, um eine Vorkondensation zwecks Viskositätsregulierung (Erhöhung oder auch Erniedrigung der Viskosität durch Oligomerenbildung) zu erreichen.
Die Mitverwendung der in der Lacktechnik üblichen Hilfs- und Zusatzstoffe, wie z.B. von Pigmenten oder inerten, anorganischen Füllstoffen ist selbstverständlich möglich.
Das beschichtete Substrat wird anschließend auf eine Temperatur erhitzt, bei welcher die Endvernetzung unter Abspaltung des Blockierungsmittels abläuft. Dies geschieht vorzugsweise in Einbrennöfen bei Temperaturen von 100 - 7000C, vorzugsweise von 150 - 500 0C.
Es ist selbstverständlich auch möglich, beim erfindungsgemaßen Verfahren geringe Mengen an inerten flüssigen Weichmachern oder auch an Lösungsmitteln mitzuverwenden, obwohl die Vermeidung einer notwendigen Mitverwendung von Lösungsmitteln gerade das Hauptanliegen der vorliegenden Erfindung ist.
Die erfindungsgemäß zu verwendenden Beschichtungsmittel stellen bei Raumtemperatür entweder B'lüssigkeiten oder auch spröde, leicht zu zerkleinernde bzw. pulverisierbare Materialien dar. Im letzteren Fall können die Beschichtungsmittel auch nach dem elektrostatischen Pulversprühverfahren appliziert werden.
Geeignete Substrate, welche nach dem erfindungsgemaßen Verfahren beschichtet werden können, sind beliebige temperaturbeständige Oberflächen, wie Metalle, Keramik, Glasfasern oder-gewebe. Vorzugsweise wird das erfindungsgemäße Verfahren
Le A 15 443 - 12 -
509833/0941
zur Drahtlackierung nach dem an sich bekannten Tauch-, Rollenauftrags- oder Tauchfilzverfahren,zur Gewebeisolierung und zur Motorenimprägnierung eingesetzt. Hier bei zeigt sich der große Vorteil der Lösungsmittelfreiheit der erfindungsgemäß einzusetzenden Systeme, da die in einem Auftragsvorgang aufzubringende Schichtdicke weit höher ist, als im Falle der Lösungsmittel-haltigen Systeme des Standes der Technik.
Le A 15 443 -12a-
509833/0941
Beispiel 1
652 Gewichtsteile m-Kresol werden portionsweise mit 522 Gewichtsteilen Toluylen-diisocyanat (Isomerengemisch
2,4 : 2,6 = 80 : 20) vermischt und "bei 130 - 14O°C bis zum Verschwinden der NCO-Absorption im IR-Spektrum gerührt.
Nach dem Erkalten zerkleinert man die erstarrte Schmelze zu einem weißen Pulver, das einen Schmelzpunkt von 55 - 60 C besitzt.
236 Gewichtsteile Hexandiol-1,6,
31,4 Gewichtsteile Butandiol-1,3 sowie 149 Gewichtsteile 1,1,1-Trimethylolpropan und 10 Gewichtsteile £-Caprolactam werden zunächst bei ca.
800C homogen verschmolzen und dann mit
1594 Gewichtsteilen des oben hergestellten Di-kresoxycarbonyl-
amino-toluols (Isomerengemisch 2,4 : 2,6 = 80 : 20) zu einer Schmelze von 2 800 0P70O0 verarbeitet. Das bei ca. 40 C erstarrte Material läßt sich leicht zerkleinern.
Etwa 5OO Gew.-Teile dieses Gemisches gibt man in einen Behälter, der den üblichen Lackbädern von Drahtlackiermaschinen entspricht, darüber hinaus aber direkt und regelbar auf höhere Temperaturen erwärmt werden kann.
Die nach Aufheizung auf 70 0C erhaltene niedrigviskose Schmelze wird direkt zum Ueberziehen von Drähten verwendet. Hierzu wird
Le A 15 443 - 13 -
509833/0941
der Draht nach den üblichen Verfahren durch das temperierte Schmelzbad geführt. Hierbei erhält er einen Überzug aus dem Schmelzmaterial. Der Überschuß wird mittels Metallabstreiferdüsen zurückgehalten. Anschließend durchläuft der überzogene Draht einen Einbrennofen, in dem durch Hitzewirkung die Aushärtung erfolgt.
Die Länge des Ofens beträgt 3 m, rVLe Ofentemperatur 350 C, und die Drahtgeschwindigkeit liegt bei 6 m pro Minute. Der Draht hat eine Stärke von 0,7 mm. Durch dreifache Lackierung wird eine Durchmess er zunähme von etwa 50 jjm. erreicht, d.h. der Lackfilm hat eine Stärke von etwa 25 um.
Die Wickelfestigkeit um einen Dorn von 0.7 mm Durchmesser ist gut, auch wenn der Draht zuvor' um 20 % seiner ursprünglichen Länge gedehnt war. Das bedeutet eine Außenfaserdehnung von 80 %.
Wird der Draht um einen Dorn des eigenen Durchmessers gewickelt und die so erhaltene Drahtwendel in einen auf 2oO 0C geheizten Wärmeschrank gelegt, so sind nach 60 Minuten keinerlei Risse oder Brüche im Lackfilm zu beobachten (DIN 46 453).
Die Durchschlagspannung, gemessen an verdrillten Drahtproben, liegt zwischen 5 und 9 kV.
Beispiel 2
354 Gewichtsteile Hexandiol-1,6 und
45 Gewichtsteile 1,1,1-Trimethylolpropan werden bei 70 C verschmolzen, mit
786 Gewichtstellen Di-kresoxycarbonylamino-toluol (Isomerengemisch 2.4 : 2.6 = 80 : 20) vermischt unddarauf bei 75 0C mit
Le A 15 443 - 14 -
509833/0941
676 Gewichtsteilen eines Adduktes aus 1 Mol Toluylen-diiso-
cyanat (Isomerengemisch 2,4 : 2,6 = 80 : 20), 1,1 Mol Phenol, 0,2 Mol 1,1,1-Trimethylolpropan und 0,18 Mol Butandiol-1,3 mit einem Isocyanatgehalt (blockiert) von 12 Gewichtsprozent zu einer homogenen Schmelze von 6250 cP7c0c verarbeitet. Im IR-Spektrum der Schmelze können keine markanten Veränderungen beobachtet werden. Das bei 43°C erstarrte Material läßt sich leicht zerkleinern.
Gemäß dem in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren wird ein Draht von 0,7 mm Durchmesser mittels dreier Durchzüge mit einer Duchmesserzunahme von 45 - 50 um beschichtet. Die Temperatur des Schmelzbades wird auf 75°C gehalten. Der so erhaltene Lackdraht hat eine Erweichungstemperatur von 2000C (DIN 46453) und eine Verzinnungszeit von 3 Sekunden bei 3400C.
Beispiel 3
400 Gewichtsteile
110 Gewicht st ei le
4,4'-Diisocyanato-diphenylmethan, eines höheren homologen Polyphenylenmethylen-polyisocyanates (31,6 Gewichtsprozent NCO, ca. 30 Gewichtsprozent an 3- und höherwertigen Verbindungen, CP25OQ = 110),
Le A 15 443
- 15 -
50983 3/0941
Gewiehteteile m-Kresol und
Gewichtsteilß n-Butanol sowie
GewichtsiBJle
Phenol werden unter allmählicher Steigerung^ der Temperatur von 120 0C auf schließlich 145 °C solange gerührt, bis im IR-Spektrum der Schmelze keine freien NCO-Gruppen mehr nachweisbar sind. Darauf vermischt man,bei 120 0C beginnend, mit
Gewichts-tBÜßn Triäthylenglykol und erhält schließlich
eine Schmelze, die bei 750C eine Viskosi tät von ca. 1760 cP besitzt. Sie erstarrt bei ca. 350C zu einem zerkleinerbaren Material.
Gew.-Teile des so hergestellten Materials werden in dem unter Beispiel Nr. 1 erwähnten Schmelzbad auf ca. 75 0C erwärmt. Damit beschichtet man einen Draht von OO mm Durchmesser auf eine Durchmesserzunahme von ca. 30 u,ra in drei Durchzügen.
Die Temperatur des 3 m langen Einbrenns.chachtes beträgt 35Ο 0C. Innerhalb des Geschwindigkeitsbereiches von 8-12 m/min erhält man Lackdrähte von guter Hitzeschockfestigkeit und einer Erweichungstemperatur über 190 0C.
Beispiel 4
Gewichtsteile
Gewichtsteile
eines·Polyesters, der nach Kondensation von
4.3 Mol Adipinsäure, 2 Mol Hexandiol-1,6 und
1.8 Mol Neopentylglykol I.65 Gewichtsprozent
OH-Grüppen enthält,
und
eines Adduktes aus 1 Mol Toluylen-dlisocyanat
(Isomerengemisch 2.4 : 2.6 = 80 s 2O)5
Le A 15 "443
- 16 -
509833/0941
1,1 Mol Phenol, 0,2 Mol 1,1,1-
Trimethylolpropan und 0,18 Mol Butan-
diol-1,3 mit einem Isocyanatgehalt (blockiert)
von 12 Gewichtsprozent werden bei
1000C miteinander verschmolzen und
durch ca. 1 Minute langes Tempern
bei 155°C zu einer klaren, homogenen,
dünnflüssigen Schmelze verarbeitet,
deren Viskosität bei 700C etwa
7400 cP beträgt. Das Material ist bei
Raumtemperatur . zähelastisch.
Aus der auf 75 0C erhitzten Schmelze wird durch Tauchauftrag ein Tiefziehblech beidseitig beschichtet.
Nach dem Einbrennen: 30 Minuten bei 25O 0C und
2 Minuten bei 3OO 0C erhält man einen elastischen Film von guter Haftfestigkeit.
Durch Zusatz von 30 Gewichtstedlen Diacetonalkohol wird die Viskosität soweit gesenkt, daß bei 55 - 60 0C die Imprägnierung von Glasseidengewebe ohne 'Schwierigkeit möglich ist.
Durch Zusatz von 0,1 Gewichtsprozent eines Tetraalkyl-1,3-diacetoxy-distannoxans oder 0,15 Gewichtsprozent 2,3-Dimethyltetrahydro- Λ -pyrimidin wird die Kondensation bzw. Vernetzung bei einer Einbrenntemperatur von 2300C ermöglicht.
Dazu läßt man das Gewebe nach Durchlaufen des Bades ca. 10 Minuten ablüften und härtet dann während 15 Minuten bei 2300C aus. Auf diese Weise erhält man ein flexibles Glasseidengewebe mit guten elektrischen Eigenschaften.
Le A 15 443 - 17 -
509833/0941
Beispiel 5
Gewichtsteile
Gewichtsteilen
Gewichtsteilen
eines Polyesters, der durch Kondensation von 5 Mol Adipinsäure, 1 Mol Phthalsäureanhydrid und 8 Mol 1,1,1-Trimethylolpropan entstand und ca. 8,8 Gewichtsprozent OH-Gruppen enthält, werden bei 1000C mit
1,1,1-Trimethylolpropan und Di-kresoxycarbonylamino-toluol (Isomerengemisch 2.4 : 2.6 = 80 : 20) verschmolzen Das Gemisch entgast man in 1/2 Minute bei 135 0C. Es resultiert dann bei 75 0C eine relativ dünnflüssige, homogene Schmelze von ca. 17280 0^75«^· Bei Raumtemperatur ist das Material zähelastisch.
Aus der auf
850C
erwärmten Schmelze wird ein Lackdraht von 0.3 mm Durchmesser mit 2 Durchzügen auf 25 um Durchmesserzunähme beschichtet. Ofenlänge j5 Meter,
Ofentemperatur 400 0C,
Abzugsgeschwindigkeit 9-14 m/min.
Der so hergestellte Lackdraht läßt sich bei 330 0C innerhalb von J> Sekunden verzinnen.
Le A 15 443
- 18 -
509833/0941
Im vorliegenden Beispiel werden die obigen Werte mit einer 90 gewichtsprozentigen Lösung der obigen Schmelze in m-Kresol aif der bereits im Schmelzverfahren verwendete Lackiermaschine mit dem üblichen Lackbad und Auftragsverfahren, jedoch erst in 7 Durchzügen, erzielt.
Beispiel 6
236 Gewichtsteile Hexandiol-1,6,
36.9 Gewichtsteile Biäthylenglykol und 149 Gewichtsteile 1,1,1-Trimethylolpropan werden zunächst
bei 80 0C miteinander verschmolzen und dann bei 100 0C portionsweise und in beliebiger Folge mit
784.6 Gewichtsteilen Di-kresoxycarbonylamino-toluol (Isomeren
gemisch 2.4 : 2.6 = 80 : 20),
416.7 Gewichtsteilsn Di-phenoxycarbonylamino-toluol (Isomeren
gemisch 2.4 : 2.6 = 80" : 20) sowie
419 ·9 ■ Gewichtsteüen 4 ,4 '-Bis-kresoxycarbonylamino-diphenylmethan.
vermischt. Man temperiert ca. 1/2 Minute bei 130 0C, kühlt auf 65 0C und erhält nach Zugabe von
1 «98 .Gewichtsteilen 4,4'-Bis-N,N'-diäthylaminocarbonylamino-
diphenylmethan eine hellbraune Schmelze von ca. 350 cPg oc .
Aus der auf 750C erwärmten Schmelze des so hergestellten Materials werden mittels Tauchauftrag Bleche beschichtet und der Überzug während 30 Minuten bei 24O0C sowie 5 Minuten bei 3000C eingebrannt. Der erhaltene Lackfilm besitzt eine gute Haftung mit dem Untergrund und ist sehr elastisch.
Le A 15 443 - 19 -
509833/0941
Beispiel 7
163,8 Gewichtsteile Hexandiol-1,6 werden zusammen mit 45,1 Gewichtsteilen Bis-(2-hydroxyäthyl)-terephthalat
und
45,1 Gewichtsteilen 1 ,.1,1-Trimethylolpropan gepulvert und
bei 700C klar verschmolzen. Dazu mischt man bei 75°C portionsweise
679,4 Gewichtsteile Di-kresoxycarbonylamino-toluol
(Isomerengemisch 2,4 s 2,6 = 80 : 20),
35,5 Gewichtsteile 4,4l-Bis-kresoxycarbonylaminodiphenyl-
methan und bei 9O0C
255,8 Gewichtsteile eines Carbamidsäureestergruppen enthaltenden Isocyanurates, das durch Trimerisierung von 1 Mol Toluylen-diisocyanat (Isomerengemisch 2,4 : 2,6 = 80 : 20) in Gegenwart von 1,4 Mol Phenol entsteht und 14,0 Gewichtsprozent blockierter Isocyanatgruppen enthält.
Die Schmelze wird durch kurzes Tempern bei 140 bis 1450C homogenisiert sowie entgast und besitzt dambei 700C eine Viskosität von ca. 4350 cP7Qoc. Sie erstarrt bei Raumtemperatur zu einem klaren, zähelastischen Material.
Ein aus der auf 850C erhitzten Schmelze des so hergestellten Produktes entsprechend Beispiel 1 beschichteter Draht besitzt im Bereich der Abzugsgeschwindigkeiten von 5 bis 9 m/min eine gute Flexibilität und Abriebfestigkeit.
Le A 15 443 - 20 -
509833/0941

Claims (2)

  1. Patentansprüche; «* 24 0 4/38
    (T. Verfahren zur Herstellung von Filmen und Überzügen durch Beschichten beliebiger Hitze-resistenter Substrate mit Lösungsmittel-freien Beschichtungsmitteln auf Basis von Kombinationen aus blockierten Polyisocyanaten mit Verbindungen mit gegenüber Isocyanatgruppen reaktionsfähigen Wasserstoffatomen und anschließender Hitze-Vernetzung der erhaltenen Beschichtung, dadurch gekennzeichnet, daß
    a) als Kombinationen von Polyisocyanaten mit Verbindungen mit gegenüber Isocyanatgruppen reaktionsfähigen Wasserstoff atomen solche eines unter 1CQ)0C liegenden Schmelz-
    jund/oder Lactampunktes bzw. -bereichs auf Basis von Phenolvblockierten Polyisocyanaten und Hydroxylgruppen aufweisenden Verbindungen eingesetzt werden, wobei die Mengenverhältnisse der Reaktionspartner so gewählt werden, daß ein Äquivalentverhältnis von blockierten Isocyanatgruppen : Hydroxylgruppen von 9 : 1 bis 1 : 3 vorliegt,
    b) die Beschichtung des Substrats in an sich bekannter
    Weise bei einer Temperatur im Temperaturbereich von 20 - 1500C erfolgt, bei welcher das Beschichtungsmii eine Viskosität von maximal 40 000 cP aufweist und
    c) das beschichtete Substrat anschließend auf eine Temperatur erhitzt wird, bei welcher die Endvernetzung unter Abspaltung des Blockierungsmittels abläuft.
  2. 2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
    a) als zu beschichtendes Substrat ein Metalldraht eingesetzt wird und
    b) die Beschichtung nach dem an sich bekannten Tauch-, Rollenauftrags- oder Tauchfilzverfahren erfolgt.
    Le A 15 443 - 2t -
    )
    509833/0941
DE19742404739 1974-02-01 1974-02-01 Verfahren zur Herstellung von Filmen und Überzügen Expired DE2404739C2 (de)

Priority Applications (8)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19742404739 DE2404739C2 (de) 1974-02-01 1974-02-01 Verfahren zur Herstellung von Filmen und Überzügen
BE152815A BE824909A (fr) 1974-02-01 1975-01-29 Procede ameliore de preparation de pellicules et revetements
IT4792075A IT1029403B (it) 1974-02-01 1975-01-30 Procedimento per produrre pellicole e rivestimenti a base di isocianati
LU71768A LU71768A1 (de) 1974-02-01 1975-01-30
FR7503088A FR2259885B1 (de) 1974-02-01 1975-01-31
GB431075A GB1490635A (en) 1974-02-01 1975-01-31 Process for the production of films and coating
ES434317A ES434317A1 (es) 1974-02-01 1975-01-31 Procedimiento para la obtencion de peliculas y revestimien- tos a base de combinaciones de poliisocianatos.
JP1299075A JPS50121329A (de) 1974-02-01 1975-02-01

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19742404739 DE2404739C2 (de) 1974-02-01 1974-02-01 Verfahren zur Herstellung von Filmen und Überzügen

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE2404739A1 true DE2404739A1 (de) 1975-08-14
DE2404739C2 DE2404739C2 (de) 1982-04-22

Family

ID=5906277

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE19742404739 Expired DE2404739C2 (de) 1974-02-01 1974-02-01 Verfahren zur Herstellung von Filmen und Überzügen

Country Status (8)

Country Link
JP (1) JPS50121329A (de)
BE (1) BE824909A (de)
DE (1) DE2404739C2 (de)
ES (1) ES434317A1 (de)
FR (1) FR2259885B1 (de)
GB (1) GB1490635A (de)
IT (1) IT1029403B (de)
LU (1) LU71768A1 (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2709451A1 (de) * 1976-03-09 1977-09-22 Mitsui Polychemicals Ltd Beschichtete glasflaschen
EP0243876A2 (de) * 1986-04-30 1987-11-04 Bayer Ag Herstellung von semipermeablen Composite-Membranen

Families Citing this family (11)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3133571A1 (de) * 1981-08-25 1983-03-10 Bayer Ag, 5090 Leverkusen Verfahren zur herstellung von ueberzuegen und die verwendung von n,n',n" -tris-(2-hydroxyethyl)-isocyanurat als zusatzmittel fuer drahtlacke auf polyurethanbasis
DE3322719A1 (de) * 1983-06-24 1985-01-03 Chemische Werke Hüls AG, 4370 Marl Pulverfoermige ueberzugsmittel
JPS60179468A (ja) * 1984-02-24 1985-09-13 Hitachi Chem Co Ltd ポリウレタン系電気絶縁塗料
JPS61270A (ja) * 1984-06-12 1986-01-06 Hitachi Chem Co Ltd ポリウレタン系電気絶縁塗料
DE3536017A1 (de) * 1985-10-09 1987-04-09 Huels Chemische Werke Ag Ganz oder teilweise mit epsilon-caprolactam blockiertes trans-cyclohexan-1,4-diisocyanat, dessen herstellung und verwendung
JPS62106967A (ja) * 1985-11-01 1987-05-18 Nitto Electric Ind Co Ltd 電線被覆用ポリウレタン系塗料
JPH0676567B2 (ja) * 1986-06-16 1994-09-28 関西ペイント株式会社 カチオン電着塗料用樹脂組成物
CN109036734B (zh) * 2018-08-18 2024-05-31 天长市嘉通铜业有限公司 一种漆包线加工过程中的烘炉节能装置及其加工工艺
DE102019123372A1 (de) 2019-08-30 2021-03-04 Bindur Gmbh Warmhärtender Formstoff zur Herstellung von Kernen und Formen im Sandformverfahren
DE102019123374A1 (de) 2019-08-30 2021-03-04 Bindur Gmbh Verfahren zur Herstellung von Kernen und Formen im Sandformverfahren
CN114573812B (zh) * 2020-12-29 2023-06-09 深圳市研一新材料有限责任公司 一种锂离子电池用粘结剂及其制备方法

Family Cites Families (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
BE789007A (fr) * 1971-09-20 1973-03-19 Cassella Farbwerke Mainkur Ag Produits de revetement pulverulent
DE2352239A1 (de) * 1973-10-18 1975-04-30 Cassella Farbwerke Mainkur Ag In der hitze haertbare ueberzugsmittel zur schmelzbeschichtung

Non-Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Title
NICHTS ERMITTELT *

Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2709451A1 (de) * 1976-03-09 1977-09-22 Mitsui Polychemicals Ltd Beschichtete glasflaschen
EP0243876A2 (de) * 1986-04-30 1987-11-04 Bayer Ag Herstellung von semipermeablen Composite-Membranen
EP0243876A3 (de) * 1986-04-30 1990-06-27 Bayer Ag Herstellung von semipermeablen Composite-Membranen

Also Published As

Publication number Publication date
ES434317A1 (es) 1977-04-01
GB1490635A (en) 1977-11-02
LU71768A1 (de) 1975-12-09
JPS50121329A (de) 1975-09-23
FR2259885A1 (de) 1975-08-29
BE824909A (fr) 1975-07-29
FR2259885B1 (de) 1979-03-09
IT1029403B (it) 1979-03-10
DE2404739C2 (de) 1982-04-22

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2404740C2 (de) Verfahren zur Herstellung von Filmen und Überzügen und Beschichtungsmittel
EP0053766B1 (de) Verfahren zur Herstellung von Ueberzügen
DE2105777C3 (de) Pulverförmige Überzugsmasse
DE2542706C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Imidgruppen enthaltenden Polykondensaten
DE2404739C2 (de) Verfahren zur Herstellung von Filmen und Überzügen
DE2626175C3 (de) Verfahreit zur Herstellung von Oligourethanen und deren Verwendung zur Herstellung von Polyurethankunststoffen
DE2404741A1 (de) Verfahren zur herstellung von polyhydantoinen und polyparabansaeuren
US4444845A (en) Process for the production of coatings and the use of N,N',N"-tris-(2-hydroxyethyl)-isocyanurate as additives for polyurethane based wire lacquers
EP0502858B1 (de) Drahtlacke sowie verfahren zum kontinuierlichen beschichten von drähten
CH625823A5 (de)
EP0101566B1 (de) Wässrige Dispersion auf der Basis eines Polyurethankunstharzes
EP0001468B1 (de) Pulverförmige Überzugsmittel, Verfahren zu deren Herstellung und deren Anwendung
EP0026448A1 (de) Einkomponenten-Einbrennlacke
EP0012379B1 (de) Lackmischung und Beschichtungsmittel enthaltend Polyamidhydantione
EP0467153A1 (de) Bindemittelkombination, ihre Verwendung in Einbrennlacken und ein Verfahren zur Herstellung von Überzügen
EP0231509A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Carbodiimidgruppen enthaltenden, blockierten Polyisocyanaten, und deren Verwendung zur Herstellung von Drahtlackierungen
DE19604581A1 (de) Polyurethan-Pulvermattlacke
DE1644794B2 (de) Lackmischung fuer einbrennlacke
DE2744782A1 (de) Lagerstabile einbrennlacke
EP0688460B1 (de) Verzinnbare drahtbeschichtungsmittel sowie verfahren zum kontinuierlichen beschichten von drähten
DE2032075A1 (de) Mehrschichtisolierstoffe
DE2442434A1 (de) Pulverfoermiges ueberzugsmittel
DD299181A5 (de) Lackpolyisocyanate, ein verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendung
DE19524437A1 (de) Amid-/Imidgruppen-haltige blockierte Polyisocyanate für Drahtlacke
DE10051394A1 (de) Neue Lackbindemittel mit Harnstoff- und/oder Hydantoinstrukturen, ein Verfahren zu ihrer Herstellung und deren Verwendung

Legal Events

Date Code Title Description
OD Request for examination
D2 Grant after examination
8339 Ceased/non-payment of the annual fee