DE238888C

DE238888C -

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Publication number: DE238888C
Application number: DENDAT238888D
Authority: DE

Description

■ KAISERLICHES /k

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 238888 V-. KLASSE 37/. GRUPPE G.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 21. September 1910 ab.

Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Müllbeseitigung und eine Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens, wobei die in die Müllschächte eingeworfenen Abfälle zerkleinert und in den Kanal befördert werden. Durch die vorhergehende Zerkleinerung soll ein Verstopfen der Kanäle vermieden werden.

Die Anlage arbeitet selbsttätig und ist durch Verschlüsse gegen den Kanal gesichert, so daß ίο unangenehme Gerüche aus dem Kanal nicht aufsteigen können. .

In der beiliegenden Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel veranschaulicht.

Fig. ι zeigt die Gesamtanordnung der Müllbeseitigungsanlage,

Fig. 2 einen Querschnitt durch die am unteren Ende des Müllschachtes angebrachten Vorrichtungen und

Fig. 3 einen Schnitt nach Linie I-I der Fig. 2. Der Müllschacht « ist in bekannter Weise gegenüber den Räumen b durch Müllschachtverschlüsse c abgeschlossen. Am unteren Ende des Müllschachtes α ist eine Zerkleinerungsmühle d innerhalb des Gehäuses e angeordnet. An das Gehäuse e schließt sich ein in den Kanal mündendes Rohr g an. Der Boden k des Gehäuses e ist rostartig durchbrochen. Oberhalb der Mühle befinden sich drehbar um die Achsen I Platten m, die gewichts- oder federbelastet sind und im Ruhezustande die Zerkleinerungsmühle d nach dem Müllschacht a abschließen. In das Rohr g münden durch Ventile 0 abgeschlossene Ablaufrohre p des Wasserkastens«. Unterhalb der Mündung der Ablaufrohre befinden sich· in dem Rohre g ebenfalls zwei um die Achsen q drehbar gelagerte, gewichts- oder federbelastete Platten r, welche durch über Rollen o. dgl. geführte Zug-, glieder s mit den an den Ventilen 0 angreifenden Hebeln t in Verbindung stehen. Das freie Ende dieser Hebel/ ist wiederum durch Zugglieder u mit federnden Nasen» verbunden, welche die Kippplatten m in der Offenstellung festhalten. Die eine Kippplatte m ist mit einem Kontakt* versehen, welcher bei geöffneter Platte mit dem Kontakt x¹ in Verbindung tritt und dadurch einen auf der Welle y sitzenden Elektromotor ζ einschaltet.

Die Abfälle werden durch die Verschlüsse c ^; in den Müllschacht eingeworfen und bleiben zunächst auf den Deckplatten m liegen. Hat sich eine genügende Menge Müll angesammelt, so kippen die Platten in die punktiert gezeichnete Lage der Fig. 2, legen sich seitlich an die trichterförmige Zuführung an und schnappen mit ihren Enden hinter die federnden Nasen v. Durch die selbsttätige Einschaltung des Elektromotors ζ wird die Zerkleinerungsmühle d in Tätigkeit gesetzt, welche die Abfälle derartig zermalmt, daß sie durch den Rost k auf die Kippplatten r fallen. Hat sich hier eine genügende Menge zerkleinerter Abfälle angesammelt, so kippen die Platten r nach unten, und die Abfälle fallen herab. Gleichzeitig werden durch die Verbindung s,t §5 die Ventile der Ablaufrohre p geöffnet, und das , von dem Wasserkasten herabstürzende Wasser spült die Reste des zerkleinerten Mülls in den

Claims

Kanal i. Durch die Bewegung der Hähne |

-werden zugleich die Platten ni freigegeben, j

fallen in ihre Verschlußlage zurück,' wodurch j der Kontakt ausgeschaltet und der Motor und j die Mühle .'außer Betrieb gesetzt werden. Ist -i sämtliches Müll weggespült, so daß sich die ; Platten r wieder schließen können, so fallen ; sie selbsttätig in ihre Verschlußlage.

Patent-Ansvrüch ε:

ι. Verfahren zur Beseitigung von Müll, wobei das Müll sich auf Abschlußklappen im Abfallkanal ansammelt und diese durch sein Gewicht öffnet, dadurch gekennzeichnet, daß eine zur Zerkleinerung des Mülls dienende Mühle (d) dadurch selbsttätig in Gang gesetzt wird, daß die über ihr liegenden Abschlußklappen (m) einen Kontakt (x, x^l) schließen und so den die Mühle (d) antreibenden Motor (z) in Gang setzen, worauf das auf einem zweiten Klappenpaar (q) sich ansammelnde Müll eine durch das letztere Klappenpaar auszulösende Wasserspülung einschaltet.
2. Müllbeseitigungsanlage zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß unterhalb des Mühlengehäuses (e) in dem nach dem Kanal (i) führenden -Rohr (g) oberhalb eines Rostes zwei Kippplatten durch mit ihnen vcr-.. ■ bundene Zugglieder (s), die an den die Abflußhähne öffnenden Hebeln (t) angreifen, den Ablauf (p) eines Wasserkastens (n) öffnen. . ■■..■'. :
3. Müllbeseitigungsanlage nach Ansprach 2, dadurch gekennzeichnet, daß mit den die Ablaufhähne (a) öffnenden Hebeln ■./ (t) weitere Zugglieder (u) verbunden sind, die auf federnde Nasen (v) einwirken und so die oberhalb der Mühle (d) befindlichen Kippplatten (mj in ihrer Offenlage halten, bis nach Beseitigung des Mülls die Verschlußklappen sich selbsttätig schließen und die Vorrichtung zum Stillstand kommt.

Hierzu ,1 Blatt Zeichnungen.