DE23863C - Gekühlter Muschelschieber un<} Schieber und Schieberkasten zum Wechsel der Stromrichtung glühend heifser Gase - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

Bei der Erzeugung und der Verwendung von Gasen, wie z. B. des Wassergases, kommt es vor, dafs man diese in sehr heifsem Zustande aus einem Kanal abwechselnd in den ersten, zweiten, dritten etc. von zwei oder mehreren anderen Kanälen zu leiten hat. Zur Erzielung des Wechsels der verschiedenen Kanalverbindungen eignen sich am besten Metallschieber nach Art der Muschelschieber von Dampfmaschinen , doch würden diese, ohne weitere Vorkehrungen angewendet, sehr bald durch die hohe Temperatur unbrauchbar werden.

Behufs' Erzielung einer längeren Haltbarkeit solcher Schieber und des die Kanalmündungen enthaltenden Theiles (welcher hier als Schieberkasten bezeichnet werden mag) stellt der Erfinder diese Stücke in solcher Weise her, dafs dieselben zum Zweck ihrer Kühlung Wasser aufzunehmen vermögen. Auf beiliegender Zeichnung sind derartige Schieber in verschiedenen Formen dargestellt.

Die Fig. 1 und 2 zeigen in zwei Durchschnitten einen geradlinig verschiebbaren Muschelschieber A mit Schieberkasten B. Letzterer enthält die Kanäle α h und c, von denen α abwechselnd mit b und c in Verbindung gesetzt werden soll, während gleichzeitig der nicht commimicirende Kanal abgeschlossen wird. Beide Theile A und B sind hohl gegossen, und es wird durch die erzeugten Hohlräume Wasser circuliren gelassen, so dafs dadurch die sämmtlichen mit den heifsen Gasen in Berührung kommenden Flächen auf der Rückseite eine Kühlung erfahren. Nach der Zeichnung fliefst das Wasser durch das Rohr d in den Schieberkasten, tritt von diesem durch e über in den Schieber und läuft schliefslich durch/ ab. Die Einrichtung dieser Wasser-Zuleitungs- und Ableitungsröhren ist jedoch nebensächlich. Auch könnte der Schieber, so weit dies die Einführung des Wassers zuläfst, auf der Oberseite geschlossen sein.

Die Fig. 3, 4 und 5 zeigen einen als Drehschieber angeordneten wassergekühlten Muschelschieber mit Schieberkasten, bei welchem die Cylinderendflächen die Gleitflächen bilden. Nach Fig. 6 und 7 berührt der Schieber A mit seiner äufseren Cylinderfläche die cylindrische Innenfläche des Schieberkastens B, welcher hier ein Gehäuse bildet. Der Schieber würde sich übrigens auch als Konus ausführen lassen, welcher sich in einem konischen Gehäuse dreht.

An dem Schieberkasten bezw. Gehäuse des Drehschiebers lassen sieh statt nur drei Oeffnungen deren auch mehrere anbringen; ebenfalls ist es thunlich, die Zahl der Muscheln zu vervielfältigen (s. Fig. 8).

Die Fig. 9 und 10 endlieh zeigen eine Modification des Drehschiebers, bei welcher eine Anzahl im Kreise angeordneter Kanäle nach einander mit einem Centralkanal in Verbindung gesetzt werden können. Auch bei diesem Schieber würde sich die Schieberfläche als

Konus bezw., zum Theil wenigstens, als Cylinder ausführen lassen.

Die zur Zu- und Ableitung des Wassers bestimmten Röhren sind bei den Drehschiebern, wie in Fig. ι und 2, mit d e und / bezeichnet.

Die verschiedenen beschriebenen Formen der Schieber stellen lediglich Beispiele dar in der Art und Weise der Ausführung dieser Kühlung.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Bei Muschelschiebern und Hähnen mit ebenen cylindrischen oder konischen Dichtungsflächen, angewendet zum Wechseln der Strorhrichtung glühend heifser Gase, die Anbringung von Hohlräumen in den Constructionstheilen behufs Durchführung von Kühlwasser.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.