DE236745C

DE236745C -

Info

Publication number: DE236745C
Application number: DENDAT236745D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Mit Rührwerk und Meßgefäß versehene Abgabevorrichtungen für Milch u. dgl., bei welchen das Rührwerk mit dem Zuflußhahn für das Meßgefäß zwangläufig verbunden ist, sind bekannt. Diese Vorrichtungen haben jedoch den großen Nachteil, daß bei ihnen die Milch nicht vor deren Entnahme aus dem Vorratsbehälter aufgerührt wird, sondern daß der Abfluß der Milch in das Meßgefäß bereits

ίο stattfindet, wenn die Rührflügel in Bewegung gesetzt werden, so daß stets ein erheblicher Teil nicht aufgerührter Milch aus dem Meßgefäß mit abgezapft wird.

Diesem Übelstand wurde dadurch abzuhelfen gesucht, daß man das Rührwerk des Vorratsbehälters mit einem anderen beweglichen Teil der Vorrichtung zwangläufig verband, so daß die Milch umgerührt wurde, bevor der in der Leitung zum Meßgefäß vorgesehene Hahn geöffnet wurde.

Die vorliegende Erfindung betrifft nun eine Abgabevorrichtung für Milch und andere Flüssigkeiten, bei der das Rührwerk ebenfalls mit dem Meßgefäß verbunden ist, bei der die Verbindung aber in der Weise hergestellt ist, daß die Milch vor dem Füllen des Meßgefäßes umgerührt wird.

Zu diesem Zweck ist das Rührwerk mit dem Abzapfhahn des Meßgefäßes durch ein Räder- oder Hebelgetriebe zwangläufig derart verbunden, daß bei Bewegung einer unter jenem Hahn angeordneten Drehvorrichtung (ζ. B. Handrad oder Drehkreuz) zuerst die Rührflügel gedreht werden, worauf bei Weiterbewegung des Handrades selbsttätig der Abflußhahn des Meßgefäßes geschlossen, sodann durch Vermittlung einer Kuppelstange der Zuflußhahn zum Meßgefäß geöffnet, hierauf wieder geschlossen und dann der Abflußhahn des Meßgefäßes geöffnet wird, wobei während der Bewegung der beiden Hähne das Zahnrad und damit auch das Rührwerk stillsteht.

In der Zeichnung ist eine Aüsführüngsform der Erfindung dargestellt, und zwar in Fig. 1 in Seitenansicht und in Fig. 2 im Querschnitt nach der Linie A-B der Fig. 1.

Der Vorratsbehälter α ist mit einem Rührwerk a¹ versehen, das durch eine Welle δ bewegt wird. Unterhalb des Abflußhahnes f des Meßgefäßes e ist ein mit einem Drehkreuz- oder Handrad k fest verbundenes, mit zwei zahnlosen Stellen versehenes Rad d gelagert, welches in ein auf der Welle b angebrachtes Zahnrad c eingreift. Auf der Achse des Kükens des Abflußhahnes f ist vorn ein Zahnsegment i¹ und hinten ein Zahnsegment j¹ befestigt.

Im Bereiche dieser Zahnsegmente sind auf dem Rad d zwei Zahnbogen i, j derart angeordnet, daß sie beim Drehen des Rades k und d abwechselnd mit den Segmenten i¹, j^l in Eingriff kommen und dabei das Küken des Hahns f in der einen oder anderen Richtung drehen. Da Hahn f mit dem Hahn g durch eine Kuppelstange h verbunden ist, so wird auch der obere Hahn g bei der Drehung von f in bestimmter Weise bewegt werden.

Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende :

, In der Zeichnung ist angenommen, daß der

Hahn f gerade geschlossen und der obere Hahn g dabei geöffnet ist, so daß die Milch aus dem Vorratsbehälter α in das Meßgefäß e fließen kann.

Ist das Gefäß e, bis zu dem in Betracht kommenden Teilstrich gefüllt, so wird das

ίο Rad k gedreht. Dabei erfolgt durch Vermittlung des Zahngetriebes i, i¹ eine Bewegung der Stange h derart, daß der Hahn g geschlossen und der Hahn f unmittelbar darauf geöffnet wird, so daß die Milch aus dem Meßgefäß abgegeben wird. Bei dieser Hahnstellung liegt nun, wie aus Fig. 2 ersichtlich, die zweite Zahnreihe d¹ des Rades d unmittelbar vor dem Rad c des Rührwerkes, so daß zum Zwecke der Entnahme von Milch aus dem Behälter α das Handrad k nur in der gleichen Richtung weiter gedreht zu werden braucht, um die Milch umzurühren, worauf dann zwecks Bewegung der Hähne f und g in die Füllstellung die Zahnbogen j, j¹ ineinandergreifen.

Bei der dargestellten Vorrichtung erfolgt also die Bewegung sämtlicher Teile von einer gemeinsamen Bewegungsvorrichtung k aus, so daß hier nicht wie bei anderen bekannten Vorrichtungen nach dem Umrühren noch die Hähne des Meßgefäßes von Hand gesondert bedient zu werden brauchen.

Statt unter dem Meßgefäß kann das Getriebe für das Rührwerk und die beiden Hähne auch über demselben angeordnet sein.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Abgabevorrichtung für Milch mit einem mit dem Abzapfhahn zwangläufig verbundenen Rührwerk und einem Meßgefäß, gekennzeichnet durch eine Bewegungsvorrichtung (Handrad o. dgl.)[Ä], durch deren Drehung eine Antriebsvorrichtung (d) zunächst mit dem Rührwerk und dann mit dem Zulauf- und Ablaufhahn des Meßgefäßes derart in Verbindung gebracht wird, daß zuerst ein Umrühren der Milch erfolgt und dann selbsttätig nacheinander das Meßgefäß gefüllt und entleert wird.

2. Ausführungsform der Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein im Bereiche des Triebrades (c) für das Rührwerk angeordnete Scheibe (d), die am Umfang mit zwei Verzahnungen (d, d¹) und außerdem mit zwei senkrecht hierzu liegenden Zahnbögen (i, j) versehen ist, derart, daß beim Drehen der Zahnscheibe (d) mittels der in das Zahnrad (c) eingreifenden Verzahnungen (d, d¹) das Rührwerk und durch die Zahnbogen (i, j) Zahnsegmente (i¹, j¹) nacheinander bewegt werden, welche die Hähne des Meßgefäßes (e) umstellen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.