DE236524C

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Info

Publication number: DE236524C
Application number: DENDAT236524D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- JVi 236524 KLASSE 55 e. GRUPPE

ALBERT HAUG in CHAMP-sur-Drac, Frankr.

Bisher war es nicht möglich, eine Papierbahn so gleichmäßig durch und durch anzufeuchten, daß sofort nach dem Feuchtungsprozeß die Kalandrierung vorgenommen werden kann. Vielmehr mußte das gefeuchtete Papier noch lange in feuchten Räumen lagern, ehe es zur Kalandrierung geeignet war.

Es ist nun bereits eine Anfeuchtvorrichtung bekannt, bei welcher das anzufeuchtende Papier

ίο über den Trockenzylinder einer Papiermaschine derart hinweggeführt wird, daß dasselbe, auf der zum Trocknen bestimmten, eben hergestellten Papierbahn aufliegend, sich mit der letzteren fortbewegt und so die Funktion eines Trockentuches erfüllt. Hierbei findet aber die Feuchtung des Papiers nur auf einer Seite statt, und auch der Feuchtigkeitsgrad der anzufeuchtenden Papierbahn kann nicht entsprechend der Papiersorte und Dicke geregelt wer-

Die vorliegende Erfindung betrifft nun eine Vorrichtung, mittels welcher eine Papier- bzw. Kartonbahn von beiden Seiten derart gleichmäßig durch und durch angefeuchtet werden kann, daß sofort nach beendigtem Feuchtungsprozeß die Kalandrierung erfolgen kann. Das Merkmal der Erfindung besteht darin, daß zwei endlose Filzbahnen und außerdem die zwischen diesen beiden Filzbahnen geführte Papierbahn gemeinsam eine heizbare Trommel auf einem Teil ihres Umfanges umschlingen. Eine Benetzungsvorrichtung feuchtet die beiden Filzbahnen oder aber die Papierbahn selbst vor ihrem Auflaufen auf die Trommel in beliebiger bekannter Weise mit einer regelbaren Menge Flüssigkeit an. Diese Flüssigkeit verdampft , nun durch die Hitze der Trommel derart, daß die Papierbahn von beiden Seiten gleichzeitig durch und durch so gleichmäßig angefeuchtet wird, daß sie sofort kalandriert werden kann.

Die neue Vorrichtung ist in der beiliegenden Zeichnung in einer Ausführungsform beispielsweise dargestellt. Die Trockentrommel a, welche im Innern durch Dampf oder ein anderes Mittel· geheizt werden kann, ist zum großten Teil von zwei endlosen Filztüchern b und J₁ umgeben, die in der bekannten Weise geführt sind. Das Papierband c, welches angefeuchtet und satiniert werden soll, wird nun zwischen den beiden Filzen b und b_i von den letzteren hindurchgeführt. Vorher aber ist die Papierbahn, selbst oder die Filztücher angefeuchtet worden, und zwar durch Dampf oder eine geeignete, zweckmäßig regelbare Anfeuchtungsvorrichtung, etwa durch die Spritzrohre d und d_v Die beiden Filze mit dem dazwischen geführten Papierstoff berühren nun, wie aus der Zeichnung ersichtlich, auf einem mehr oder weniger großen Teil die geheizte Trockentrommel. Hierdurch verdampft das auf den Stoff oder die beiden Filztücher gespritzte Wasser und durchdringt gleichmäßig von beiden Seiten durch und durch den zu satinierenden oder zu matrisierenden Papierstoff.

Eine derartige Anfeuchtung und Matrisierung kann besonders für solche Papiere benutzt werden, welche in Rotationsmaschinen bedruckt werden sollen, oder aber auch für gegautschtes

oder nicht gegautschtes Papier oder Karton, welches später satiniert werden soll, Um demselben eine gleichmäßige glatte Oberfläche zu geben.

Die Menge des durch die Spritzdüsen d und i_x auf die beiden Filztücher aufgetragenen Wassers kann hierbei entsprechend der Papiersorte und der Papierdicke in beliebiger Weise geregelt werden. Das auf die beschriebene Weise von beiden Seiten durch und durch gleichmäßig angefeuchtete Papier bzw. Karton ist, wie erwähnt, sofort zur Kalandrierung geeignet und besitzt nachher eine hervorragende Glätte-Natürlich könnten auch zwei oder mehrere der dargestellten Maschinen derart hintereinander angeordnet werden, daß die Papierbahn mehrmals nacheinander gleichmäßig angefeuchtet wird.

Claims

Patent-Anspruch :

Vorrichtung zum gleichmäßigen Anfeuchten und Matrisieren von Papier, Karton u. dgl., bei welcher die Feuchtung der Papier- bzw. Kartonbahn über einer heizbaren Trommel durch Verdampfen von Flüssigkeit erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß zwei endlose Filzbahnen (b und b_l) und außerdem. die zwischen diesen beiden Filzbahnen geführte Papier- oder Kartonbahn (c) gemeinsam die heizbare Trommel (a) auf einem Teil ihres Umfanges umschlingen, während die Benetzungsvorrichtung (d, ä_x) entweder die beiden Filzbahnen oder aber die Papierbahn vor ihrem gemeinsamen Auflaufen auf die Trommel in beliebiger bekannter Weise mit einer regelbaren Menge Flüssigkeit anfeuchtet.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.