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Oesterreichische PATENTSCHRIFT Ni. 7935.
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JULIUS WEZEL iN LEIPZIG.
Verfahren zur Vorbereitung des Papiers für Kunst-und Chromodruck.
Bekanntlich müssen die für Kunstdrucke zu verwendenden Papiere, wie z. B. das Chromopapier, vor dem eigentlichen Drucken mit einem gleichmässigen Anstrich ; bezw. einer Farbschicht überzogen werden, was allgemein mit Streichen bezeichnet wird.
Nach vorliegender Erfindung wird das auf der Streichmaschine zu verarbeitende Papier vor dem Streichen, n. zw. mit dieser Arbeit in gleichem Arbeitsgange angefeuchtet und nach erfolgtem Anfeuchten je nach der Stärke in kürzerer oder längerer Bahn der Streichmaschino zugefülhrt, worauf dessen Behandlung bis zum Verlassen des Trockenapparates in bekannter Weise erfolgt, wohingegen das Papier vor dem Rollen mit Hilfe einer in den gleichen Arbeitsgang eingeschalteten Anfeuchtevorrichtung angefeuchtet und eventuell hierauf in gleichem Arbeitsgange kalandert wird.
Auf diese Weise wird ein tadelloses, völlig gleichmässiges, keinerlei Wellen oder Falten aufweisendes Papier aus der Streicbmaschine hervorgebracht.
Ein wesentlicher Vortheil des Anfeuchtens vor der Streicharbeit besteht darin, dass das Papier aufnahmefähiger für die Farbe und dadurch der Strich ein äusserst sauberer und gleichmässiger. sowie auch haltbarerer wird.
In Fig. 1--- der anliegenden Zeichnung ist die zur Ausführung des Verfahrens getroffeneEinrichtungbeispielsweisedargestellt.
Fig. l veranschaulicht die Anfeuchtevorriehtung vor-, bezw. zwischen der Streichmaschine und dem dem Hänge- oder Trockenapparat gehörigen Stabeinleger;
Fig. 2 zeigt die Anordnung der Anfeuchtevorriehtung hinter dem Trockenapparat und vor der Papierrollvorrichtung;
Fig. 3 und t sind EinzeldarsteHungon von* Fig. 2 ; Fig. :
1 zeigt eine schematischo Darstellung der gesammten Streichanlage ;
Fig. ü den Kalander mit Trockenbahn ;
Fig. 7 die schematische Darstellung der zu einem einheitlichen Arbeitsprocess vereinigtenStreich-undKalander-Einrichtung.
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Streichmaschine nicht gestatten, kann die Anfeuchtevorrichtung auch vor oder unter der Streichmaschine Platz finden.
Zum Anfeuchten des Papiers vor dem Rollen oder Kalandern unmittelbar nach dem Trocknen ist die vom Hangeapparat kommende Papierbahn f über den Stabablege-und
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Die hier in Frage kommende Anfonchtevorrichtung besteht in der Hauptsache. aus einem Gestell q, welches mit einer entsprechenden Anzahl Rollen r versehen ist und am oberen Theil-den an sich bekannten Wasserzerstäubungsapparat a' trägt, welch' letzterer aber auch in anderer geeigneter Weise unter der Bahn f fest oder verstellbar angeordnet werden kann. (Fig. 2.)
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nach dem Roller oder der Schneidvorrichtung geführt wird.
Auf diese Weise hat die Papierbahn eine für das gleichmässige Anfeuchten erforderliche Verlängerung erfahren und lässt sich dieselbe durch entsprechende Verschiebung des Gestelles q und eventuell auch durch Benutzung einer grösseren öder kleineren Anzahl Rollen nach Bedarf verkürzen oder verlängern, wobei sich die Anordnung der Rollen ganz nach den örtlichen Verhältnissen richtet.
Da aber beim Ausserbetriebsetzen des Rollapparatcs auch der Zcrstäubungsapparat < ! stillgesetzt werden muss, ist es Bedingung, dass die Gebläse-, bezw. Luftleitung n'mit dem Ausrücker des Rollapparates in entsprechende Verbindung gebracht wird, derart, dass mit dem Stillsetzen des letzteren auch die Unterbrechung der nach den Düsen führenden Luftleitung n'erfolgt.
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ein Dreiweghahn i' eingeschaltet, dessen Kücken durch Hebel t'und Stift @ mit der Ausrückstange s'des Rollers o derart in Verbindung steht (Fig.
2 und 4), dass bei Inbetriebsetzung des Rollapparates das Kücken zur Freigabe des Luftdurchlasses gedreht wird, während bei entgegengesetzter Bewegung des Ausrückers die Drehung des Kückens im entgegengesetztem Sinne erfolgt und die Luft durch eine Seiten öffnung des Hahnes i' abgeleitet wird.
Damit das Papier ohne seitliche Verschiebung nach dem Roller o geleitet wird, ist an dessen Gestell eine mit Längsschlitz versehene Schiene u angeordnet, auf welcher sich gegenüberliegend zwei verstellbare Führungsstücke w befinden, zwischen denen das Papier dem Roller zugeführt wird. (Fig. 2 und 3.)
Eine ähnliche Führung M ist auch in die obere Papierbahn f eingebaut und können in letzterer mehrere solcher Führungen vorgesehen werden.
Die genaue Führung der Papierbahn kann auch durch Anordnung verstellbarer Scheiben an den entsprechenden Tragrollen bewirkt werden.
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mit dem Streichen zu einem einheitlichen Arbeitsgange vereinigt werden, wodurch die Bedienung eine nicht unbeträchtliche Vereinfachung erfährt.
Ganz besonderer Wert ist bei vorliegender Erfindung auch àuf das Kalandern des gestrichenen Papiers gelegt worden, wie dieses sich aus Folgendem ergibt.
Während bei der zur'Zeit üblichen Behandlung der Papierbahnen auf dem Kalander das Papier fast unmittelbar nach der Kalanderarbeit gerollt oder in Bogen geschnitten wird, wodurch dem immerhin noch genügend feuchten Papier Gelegenheit zum Verziehen und Welligwerden gegeben ist, soll bei vorliegender Erfindung das vom Kalander l kommende Papier in der Weise plan und fehlerfrei erhalten werden, dass dasselbe unmittelbar nach
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Zur Ermöglichung dieses Arbeitsvorganges musste eine besonders gestaltete Papierbahn geachaffen werden, welche das Papier während des Trocknens gespannt erhält. (Fig. 6.)
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wird.
Damit wu das Papier auf dem Wege über die Rollen c nicht einer allzustarken Beanspruchung ausgesetzt wird, sind in angemessenen Abständen Transportwalzen e mit Gegendruckwalzen e' ober-und unterhalb der Papierbahn angeordnet, so zwar, dass jede Transportwalze das Papier immer nur über eine bestimmte Anzahl von Führungsrollen c zu ziehen hat.
Die Transportwalzen e e'sind deshalb nicht direct in die Bahn eingebaut, damit der räumliche Ausbau durch diese grossen Walzen nicht unnöthig vergrössert wird und die Führungswalzen c auf der ganzen Bahn den gleichen Abstand erhalten können.
Es sind nun die Transportwalzen e e' so ober- und unterhalb der Bahn vertheilt, dass beim Vorwärtsgang der Bahn immer abwechselnd eine Rollengruppe freibleibt und eine besetzt wird, wobei die leeren Rollen durch die zurückkehrende Papierbahn besetzt werden.
Wesentlich ist hierbei, dass das kalandrierte Papier vor dem Rollen oder Zerschneiden in gespanntom Zustande bis zu völliger Trocknung über eine Trockcnbahn geführt wird, wobei die Anordnung der Führungsrollon und der Transportwalzen in verschiedener zweckdienlicher Weise erfolgen kann.
Nachdem das Papier die Trockonbahn passiert hat, wird dasselbe nach dem Roll- apparat oder der Bogenschneidmaschine geleitet und in bekannter Weise gerollt, bezw. ge- schnitten.
Hierbei ist os erforderlich den Kalander, die Transportwalzen und den Rollapparat so zu kuppeln, dass die Stillsetzung des einen auch die gleichzeitige Ausserbetriebsetzung des anderen Thoilos bedingt.
Ebenso müssen sämmtliche Vorrichtungen zur Ausführung des Anfeuchtens vor dem
Streichen, des Streichens, des Trocknens auf dem Hängeapparat, des Anfeuchtens, Kalanderns und Trocknens in gespanntem Zustande (Fig. 7) und die Antriebsnüttel aller Einrichtungen, mit Ausnahme der Streichmaschine, so miteinander gekuppelt werden, dass die Stillsetzung der einen Vorrichtung auch die Stillsetzung des grössten Theiles der Anlage, d. i. des
Anfeuchters, des Kalanders und des Trockenapparates bedingt.
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des Papiers, angefeuchtet und in kürzerer oder längerer Bahn der Streichmaschine zugeführt tir ru beim Verlassen des Trockenapparates für die Kalanderarbeit nochmals angefeuchtet und in entsprechender Bahn nach dem Roller oder dem Kalander geleitet zu werden, wobei das Papier nach erfolgtem Kalandern eine längere Strecke in gespanntem Zustande bis zur völligen Trocknung geführt und erst hierauf gerollt oder in Bogen geschnitten wird.