DE2364195A1 - Zielbekaempfungsverfahren fuer multi- gefechtskoepfe - Google Patents
Zielbekaempfungsverfahren fuer multi- gefechtskoepfeInfo
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Description
Messerschmitt-Bölkow-Blonm
Gesellschaft mit beschränkter Haftung München
Ottobrunn, 19. Dez. 1973 BS63 Hn/ml
7648
Zielbekämpfungsverfahren für Hulti-Gefechtsköpfe
Die Erfindung bezieht sich auf ein Zielbekämpfungsverfahren für Multi-Gefechtsköpfe mit mehreren selbständigen Einselgefechtsköpfen,
insbesondere mit Hohlladungen.
Es ist eine bekannte schießtechnische Erscheinung, daß mit zunehmenden Schußweiten die Treffwahrscheinlichkeit sowohl
von ballistischen Geschossen als auch von Lenkflugkörpern abnimmt. Die Grenzbereiche für ein Treffen liegen bei den
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unterschiedlichen Waffengattungen durch deren verschiedene
Reichweiten auch in entsprechenden unterschiedlichen Entfernung sbereichen, z.B. bei einer einfachen rückstoßfreien
Waffe bei 300 m, bei einer rückstoßfreien Waffe mit Nachbeschleunigung
bei etwa 700 - 1000 m und bei gelenkten Flugkörpern mit Marschtriebwerken, je nach Halterung und Lagerung
der Lenkanlage, zwischen 2000 - 5000 m.
Ein Weg, die TreffWahrscheinlichkeit zu erhöhen, besteht in
Geschoßkonstruktionen mit mehreren Tochtergeschossen, die in der Nähe des Zieles ausgestoßen werden und im ausgestreuten
Verband auf das Ziel zustreben.
Da sich die Effektivität eines Waffensystems aus der Treffwahrscheinlichkeit
des Geschosses und dessen militärischer Wirkung im Ziel ergibt, läßt sich diese Effektivität selbst
bei kleineren Zielwirksamkeiten noch durch Anheben der Treffwahrscheinlichkeit steigern, da der zuletzt genannte
Faktor der dominierende bei diesem Zusammenspiel ist.
An diese Erkenntnis knüpft die Erfindung an, die der Erhöhung der Treffwahrscheinlichkeit für Multi-Gefechtsköpfe
die Priorität einräumt und sich die Aufgabe gestellt hat, für solche Gefechtskopfarten ein Zielbekämpfungsverfahren
zu schaffen, das geeignet ist, unter Beibehaltung bzw. Ausschöpfung
der Möglichkeiten für hochwirksame Direkttreffer die TreffWahrscheinlichkeit insgesamt zu steigern.
Gelöst wird diese Aufgabe gemäß der Erfindung dadurch, daß der Multi-Gefechtskopf auf seiner Flugbahn zum Ziel so
'lange als Einheit verbleibt, wie sichere bis hohe Treffwahrscheinlichkeit
besteht, wobei im Ziel alle Einzelgefechtsköpfe gemeinsam zur Wirkung gelangen, während bei
nicht mehr zu erwartendem Direkttreffer mit dem unzerteilten Gefechtskopf die Einzelgefechtsköpfe vor dem Ziel ausgestoßen
werden und auf eigenen Bahnen weiterfliegen.
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Eine Meß- und Kommandoanlage zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Zielbekämpfungsverfahrens für einen gelenkten Multi-Gefechtskopf mit Marschantrieb besteht aus einem der
Bodenanlage zugeordneten Entfernungsmesser zum Feststellen der jeweiligen Entfernung Abschußort - Ziel, ferner aus
einem Meßgerät zum Feststellen der jeweiligen Entfernung Abschußort - Multi-Gefechtskopf, einem Differenzrechner
zum Feststellen der jeweiligen Entfernung Multi-Gefechtskopf - Ziel, einem Goniometer zum Feststellen des Abschußablage—
winkeis zwischen Ziellinie und zurückgelegter Flugbahn, einem ersten trigonometrischen Rechner zum Feststellen
der jeweiligen Ablageentfernung von der Ziellinie, einem zweiten trigonometrischen Rechner zum Feststellen des Zielablagewinkels
zwischen der Ziellinie und der noch vorausliegenden Flugstrecke, einem ersten Schwellwertschalter,
der erst bei einer solchen angenäherten Entfernung zum Ziel schaltet, bei der überhaupt eine Treffwahrscheinlichkeit für die nach ihrem Ausstoßen nur ballistisch sich fortbewegenden
Tochtergefechtsköpfe gegeben ist, einem zweiten
Schwellwertschalter, der dann einschaltet, wenn der Zielablagewinkel einen bestimmten maximalen Wert überschreitet,
einem dritten Schwellwertschalter, der dann einschaltet, wenn der Ausschlag der Lenkorgane des Flugkörpers ein Maximum
erreicht hat, einer den drei Schwellwertschaltern nachgeschaltete
Und-Stufe, die durch ein elektrisches Signal ein bordeigenes elektrisches Stellgerät zum Betätigen einer
Ausstoßvorrichtung für die Tochterladungen schaltet.
Da mit zunehmender Zielentfernung beim ballistischen Schuß sich auch die Zielablage vergrößert, wird gemäß der Erfindung
bei einem ungelenkten Flugkörper ohne eigenen Antrieb mit einem Multi-Gefechtskopf und ausgehend von einem durchschnittlichen
Trefferstreukreis vorgeschlagen, den Ausstoßzeitpunkt für die Tochtergefechtsköpfe mit zunehmender
Zielentfernung weiter vorzuverlegen, um bei kleiner Ziel-
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entfernung den Trefferstreukreis kleiner zu halten, wodurch
die Zielwirksamkeit größer ist, und bei größerer Zielentfernung durch einen vergrößerten Trefferstreukreis die Treffwahrscheinlichkeit
zu erhöhen. Auch bei dieser Maßnahme bleibt die Forderung bestehen, bei kurzen Zielentfernungen,
die einen Direkttreffer praktisch garantieren, den Multi-Gefechtskopf
beisammen zu lassen, um die volle Trefferwirksamkeit
im Ziel anzubringen.
Eine Heß- und Kommandoanlage zur Durchführung dieser Maßnahme besteht gemäß der Erfindung für einen ballistisch sich fortbewegenden
Multi-Gefechtskopf aus einem einer Abschußanlage zugeordneten Zielentfernungsmesser, aus einem diesem nachgeschalteten
Zeitrechner zur Ermittlung der theoretischen Flugzeit bis zum Ziel, der erst dann eingeschaltet wird,
wenn die Zielentfernung so groß ist (Überschreiten des Punktes D)1 daß ein Direkttreffer unwahrscheinlich ist,
aus einem Zeitkorrigiergerät zur Errechnung des jeweiligen Ausstoßzeitpunktes für die Tochtergefechtsköpfe, das abhängig
von der jeweiligen Zielentfernung (Abschußanlage Ziel)
diesen Ausstoßzeitpunkt derart bestimmt, daß, um bei größerer Zielentfernung einen größeren Trefferstreukreis zu
erwirken, mit zunehmender Zielentfernung der Ausstoßzeitpunkt weiter vor das Ziel verlegt wird, und schließlich aus
einem im Multi—Gefechtskopf eingebauten Zeitspeicher- und
Zeitschaltgerät, das vom Zeitkorrigiergerät zum Zeitpunkt des Abschusses oder während des Fluges die Laufzeit bzw.
eine entsprechende elektrische Spannung zwischen Abschußzeitpunkt und Ausstoßzeitpunkt für die Tochtergefechtsköpfe
erhält.
In vereinfachter Weise kann bei einem Multi-Gefechtskopf mit ballistischem oder eigenem Antrieb erfindungsgemäß auch
so verfahren werden, daß der Ausstoß der Tochterladungen nach einer vorbestimmten Flugzeit des Multi-Gefechtskopfes
erfolgt, die einer Zielentfernung entspricht, über die
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hinaus ein Direkttreffer unwahrscheinlich ist.
Um eine hohe ZielWirksamkeit bei Direkttreffern zu garantieren,
besteht nach einem weiteren Merkmal der Erfindung der MuIti-Gefechtskopf aus einem zentralen großkalibrigen
Muttergefechtskopf und. mehreren kleineren Tochtergefechtsköpfen
.
In Ausgestaltung hierzu sind die Tochtergefechtsköpfe ein- oder mehrlagig hinter dem Muttergefechtskopf konzentrisch
um die zentrale Hauptlängsachse angeordnet.
Um eine günstige Raumausnutzung bei einem Multi-Gefechtskopf
mit einem als Hohlladung ausgebildeten Muttergefechtskopf zu- erreichen, wird ferner vorgeschlagen, die Tochtergefechtsköpfe
vor dem Muttergefechtskopf konzentrisch um
einen zentralen Fortsatz einer Leithülse für den Hohlladungsstachel der Hauptladung anzuordnen. Dadurch wird nicht nur die Stachelausbildung und damit auch die Hohlladungswirkung der Mutteriadung verbessert, sondern auch gleichzeitig der für eine solche Maßnahme erforderliche Konstruktionsraum militärisch genutzt.
einen zentralen Fortsatz einer Leithülse für den Hohlladungsstachel der Hauptladung anzuordnen. Dadurch wird nicht nur die Stachelausbildung und damit auch die Hohlladungswirkung der Mutteriadung verbessert, sondern auch gleichzeitig der für eine solche Maßnahme erforderliche Konstruktionsraum militärisch genutzt.
Eine besondere Ausführungsform eines Multi-Gefechtskopfes
mit Hohlladungen im Rahmen der Erfindung besteht in einer solchen Ausbildung der Sprengladung des Muttergefechtskopfes
und Anordnung der Tochtergefechtsköpfe, daß trotz extremer Kompaktbauweise bei Direkttreffern im Ziel die installierte
militärische Kapazität zur Wirkung kommt. Erreicht wird dies erfindungsgemäß dadurch, daß die Sprengladung des Muttergefechtskopfes
entsprechende Ausnehmungen zur formschlüssigen Anordnung der Tochtergefechtsköpfe aufweist, deren einzelne
Sprengladungen, die Sprengladung des Muttergefechtskopfes
komplettieren.
komplettieren.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele und Schaltanordnungen gemäß der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
Figur 1 bis 3 Multi-Gefechtsköpfe verschiedener
Konzeption mit Hohlladungen,
Figur la
Figur 3a
Figur 4
Figur 5
Figuren 6a,
6b,
6c
6b,
6c
Figur 7
Figur 8
Figur 8
einen Schnitt Ia-Ia durch den Gefechtskopf nach Fig. 1,
einen Schnitt IUa-IIIa durch den. Gefechtskopf noch 7ig. 3,
ein Schaubild über die BewegungsVerhältnisse
eines angetriebenen und gelenkten Flugkörpers mit einem MultiGefecht
skopf,
hierzu ein Blockschaltbild,
Blockschaltbilder eines Kommandosystems für einen ballistischen Multi-Gef.echtskopf,
hierzu ein Entfernungs-Zeitdiagramm und
hierzu ein Übersichtsbild vom Einsatz eines MuIti-Gefechtskopfes.
Die dargestellten MuIti-Gefechtsköpfe bestehen jeweils im
wesentlichen aus einem Muttergefechtskopf 1 und Tochtergefechtsköpfen 2. Die einzelnen Gefechtsköpfe 1 und 2 sind
insofern für sich autarke Waffensysteme, als sie unabhängig
voneinander eigene Zündsysteme aufweisen.
Beim Muttergefechtskopf 1 ist mit 3 die Sprengladung, mit die trichterförmige Belegung, mit 5 eine Zündübertragungs~
ladung, mit 6 ein schwenkbarer Detonator, der in Sicherheitsstellung gezeichnet ist, mit 7 ein ZündkontaJct für die Zündstellung,
der von einer später zu beschreibenden Einrichtung angesteuert bzw. geschlossen wird. Das Gefechtskopfgehäuse
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ist vorne als Doppelkontakthaube 9 ausgebildet, von der in bekannter Weise eine Zündleitung 10 über nicht gezeichnete
Dioden und Zündkondensatoren zum Zündkontakt 7 führt. Den hinteren Abschluß des Gehäuses E bildet ein Boden 11.
Die einzelnen Tochtergefechtsköpfe 2 bestehen ebenfalls aus
je einer Sprengladung 12 mit Belegung 13 und einer Zündübertragungsladung
14. Zu ihrem Zündsystem gehören jeweils ein bekannter Sicherungsschieber 15, der in Sicherheitsstellung gezeichnet ist und nach dem Abschuß durch eine
Kegelfeder 16 in Scharfstellung gebracht wird, und ein
Detonator 17 sowie ein Zündhütchen IC. Zu den Zündhütchen 18 der einzelnen Tochtergefechtsköpfe 2 führt in an sich
bekannter Weise über Dioden und Zündkondensatoren eine Zündleitung 19.
Die einzelnen Tochtergefechtsköpfe 2 sitzen ausstoßbar im
Geschoßgehäuse 8, und zwar gernäß den Figuren 1 und la konzentrisch
um die zentrale Hauptachse 20 im Heck hinter der Sprengladung 3 des Kuttergefechtskopfes 1. Im Gefechtskopfgehäuse
8 sind im Bereich der Tochtergefechtsköpfe 2 Ausstoßfenster 21 vorgesehen, die durch eingesetzte Klappen
abgedeckt sind. Diese sind mit ihrem hinteren Ende schwenkbar im Gehauseboden 11 gehalten. An ihrem vorderen Ende ist
jeweils ein in Flugrichtung zeigendes U-Profil 23 befestigt, in das ein Fixierring 24 eingreift, der unter der Vorspannung
von Druckfedern 25 steht und von Zugseilen 26 gehalten wird, die ihrerseits in einer lösbaren Sperrvorrichtung 27
befestigt sind, welche von einem elektrischen Stellgerät betätigt wird. Ausgeworfen werden die Tochtergefechtsköpfe
durch radial innerhalb derselben gehäusefest in Längsrichtung angeordnete Blattfedern 29. Am Boden der Tochtergefechtsköpfe
2 sind Kegelfedern 30 angeordnet, deren radial äußere Enden an der hinteren Kante jeweils einer Stabilisierungshülse 31 mit Strömungsschlitzen 31a befestigt sind, die im
eingebauten Zustand der Tochtergefechtsköpfe 2 über deren
Gehäuse teleskopartig geschoben sind.
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509826/0565 bad orjginal
Im Ausführung:;bei£;piel nach Fig. 2 sind die Tochtergefechtskcpfe
2 vor dem Muttergefechtskopf 1 konzentrisch um einen zentralen Fortsatz 32a einer Leithülse 32 angeordnet. Die
Klappen ?? zum Abdecken der Auc-sboßfenstnr 21 weisen vorne
jeweils einen zuernt radi3l dann axial gebogenen Rand 33 au*. Alle diese Ränder 33 v/erden von dem Rand 34 eines
Haltedeckels 35 fixiert. Am vorderen Ende des Fortsatzes 32a der Leithülse 32 ist ein Druckraum vorgesehen, in dem
eine Pulverladung 36 und ein Zündhütchen 37 eingebaut sind. Nach vorne hin wird der genannte Druckraum durch den Halte—
deckel 3T, der mit dem Fortsatz 32a durch Scherstifte 33
verbunden ist, abgeschlossen.
In den Figuren 3 und 3a sind die einzelnen Tochtergefechtsköpfe
2 mit ihren Sprengladungen 12 im Bereich der Sprengladung 3 des Muttergefechtskopfes 1 angeordnet. In der
Sprengladung 3 sind entsprechende Ausnehmungen 39 zum formschlüssigen
Einbau der Tochtergefechtsköpfe 2 vorgesehen,
die -hier In Flugrichtung nach hinten zeigend angeordnet sind.
U7i die Sprengladung 3 sprengst off mäßig zu komplettieren,
sind die Räume zwischen den einseinen Tochtergefechtsköpfen 2 in Utnf angsrichtung mit Sprengstoffteilen 40 ausgefüllt.
Damit ist bei Direkttreffern sprengtechnisch im Hinblick
auf die übliche volle Zylinderfortn einer Sprengladung die volle Wirksamkeit des Muttergefechtskopfes 1 garantiert.
Das Ausstoßen der Tochtergefechtsköpfe 2 erfolgt durch den Druck der Gese kleiner Pulverladungen 4Λ auf die Abdeck—
klappen 22, die während des Fluges durch den Gehäuseboden 11 fixiert sind (Fig. 3). Gezündet werden die Ausstoß-Pulverladungen
41 durch ein Zündhütchen 42.
In Fig. 4 ist mit A der Abschußort, mit Z das Ziel, mit EZ
die Zielentfernung Abschußort - Ziel, mit EF die Flügkörperentfernung, mit EFZ die jeweilige Entfernung Flugkörper Ziel,
mit L die Ziellinie, mit a der Abschußablagewinkel,
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mit b der Zielablagewinkel und mit F die Ablage zwischen
Ziellinie L und Flugkörper bzw. Multi-Gefechtskopf 1,2 bezeichnet.
Der Punkt D markiert eine Entfernung ED vom Abschußort
A, über die hinaus Direkttreffer unwahrscheinlich sind.
In Fig. 5 ist in einem Schaltbild eine Meß- und Kommandoanlage gezeigt, die aus einem der Bodenanlage A zugeordneten
Entfernungsmesser 43 zum Feststellen Zielentfernung EZ, aus einem Meßgerät 44 zum Feststellen der jeweiligen Flugkörperentfernung
EF, aus einem Differenzrechner 45 zum Feststellen
der jeweiligen Entfernung EFZ Flugkörper - Ziel, aus einem Goniometer 46 zum Feststellen des Abschußablagewinkels a
zwischen Ziellinie L und EF, aus einem ersten trigonometrischen Rechner 47 zum Feststellen der jeweiligen Ablage F
des Flugkörpers von der Ziellinie (L), einem zweiten trigonometrischen
Rechner 48 zum Feststellen des Zielablagewinkels b, aus einem ersten Schwellwertschalter 49, der erst
bei einer solchen angenäherten Entfernung des Flugkörpers zum Ziel Z schaltet, bei der überhaupt eine TreffWahrscheinlichkeit
für die ausgestoßenen, nur ballistisch sich fortbewegenden Tochtergefechtsköpfe 2 gegeben ist, aus einem
zweiten Schwellwertschalter 50, der dann einschaltet, wenn der Zielablagewinkel b einen bestimmten maximalen Wert überschreitet,
d.h. wenn die zu erwartende bzw. dabei auftretende Querbeschleunigung des Flugkörpers ein Erreichen des Zieles Z
für einen Direkttreffer nicht mehr zuläßt, aus einem dritten Schwellwertschalter 51, der dann einschaltet, wenn der Ausschlag
der Lenkorgane des Flugkörpers bereits ein Maximum erreicht hat, so daß auch diesbezüglich das Ziel Z nicht
mehr direkt angesteuert werden kann und schließlich aus einer den drei Schwellwertschaltern 49, 50 und 51 nachgeschalteten
Und-Stufe 5 2 besteht, die durch ein von ihr erzeugtes elektrisches Signal, drahtlos oder über Draht, das
bordeigene elektrische Stellgerät 28 (Fig. 1) betätigt bzw.
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über eine bordeigene Zündempfangseinrichtung 5 3 das Zündhütchen
3? (Fig. 2) bzw. das Zündhütchen 42 (Fig. 3) anzündet.
Die in 'den Figuren 6a bis 6c in Schaltbildern gezeigte Meß-
und Kommandoanlage für einen ballistischen MuIti-Gefechts-Jcopf
besteht aus einem einer Abschußanlage A (Fig. 7) zugeordneten Zielentfernungsmesser 54, aus einem diesem nachge-.
schalteten Zeitrechner 55 zur Ermittlung der Flugzeit, der erst dann durch einen Schalter 56 eingeschaltet wird, wenn
die Ziel entfernung so groiS ist, daß ein Direkttreffer unwahrscheinlich
ist (jenseits der Zielentfernung DS in Fig. 7), aus einem Zeitkorrigiergerät 57 zur Errechnung des Ausstoßzeitpunktes
für die Tochtergefechtsköpfe 2, das abhängig von der jeweiligen Zielentfernung ZE den Ausstoßzeitpunkt
51, S2, ... bestimmt, und zwar derart, daß, um bei größerer Zielentfernung auch einen größeren Trefferstreukreis zu erwirken,
mit zunehmender Zielentfernung der Ausstoßzeitpunkt Sl, 32, ... auch weiter vor das Ziel Z verlegt wird, und
schließlich aus einem im Multi-Gefechtskopf 1, 2 eingebauten
Zeitspeicher- und Zeitschaltgerät 58, das vom Zeitkorrigiergerät
57 zum Zeitpunkt des Abschusses oder während des Fluges die Laufzeit zwischen Abschußzeitpunkt und Ausstoßzeitpunkt
31, 52 erhält.
Im Diagramm der Fig. 7 ist auf der Abszisse die Zielentfernung ZE und auf der Ordinate die Flugzeit t aufgetragen.
Die Kurve ft stellt die Flugzeit über der jeweiligen Zielentfernung ZE dar. Unterhalb der Zielentfernung DE werden
die Tochtergefechtsköpfe 2 nicht ausgestoßen, d.h. bis zum Punkt D bleibt der Schalter 56 offen (Fig. 6c). Um bei
einer größeren Zielentfernung, z.B. ZE2, einen größeren
Streukreis und damit auch eine größere TreffWahrscheinlichkeit
zu erhalten, wird der Ausstoßzeitpunkt S2 weiter vor
das Ziel Z2 verlegt als dies bei einem Zielabstand ZEl ge
schieht. Die vorverlegte Ausstoßzeit t2 ist demnach langer
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5 0 9 8 2 6/0565 BAD Oh^
als die vorverlegte Ausstoßzeit ti, wie das Diagramm in
Fig· 7 erkennen läßt.
Wie aus den Figuren 6a und 6b weiter hervorgeht, besteht das Zeitspeicher- und Schaltgerät 58 aus einem Spannungsempfangskreis
5 9 mit einem Kondensator 60 und einem Aufladeschalter 61, der, solange der Flugkörper noch nicht abgeschossen ist,
geschlossen ist. Das Gerät 58 besteht ferner aus einem Umladekreis
62 mit einem vor dem Abschuß offenen Umladeschalter 63, einem Widerstand 64 und einem Zündkondensator 6Li. Ferner
besteht das Gerät 58 aus einem Zeitsteuer- und Zündkreis mit einer Vierschichtdiode 67, die das Zündhütchen 37 bzw.
42 zündet oder das elektrische Stellgerät 28 ansteuert, das seinerseits die Sperrvorrichtung 27 betätigt.
Vor dem Abschuß wird der Kondensator 60 durch das Zeitkorrigiergerät
57 laufend mit der Zündspannung plus einer Zusatzspannung geladen, wobei die letztere der jeweiligen
Flug-zeit des Multi-Gefechtskopfes bis zum Ziel minus der
Ausstoßzeit ti bzw. t2 entspricht. Beim Abschuß des Hulti-Gefechtskopfes
nimmt der Kondensator 60 diese elektrische "Zielerfassungsspannung" mit, wobei der Ladeschalter 61 geöffnet
(Fig. 6b) und der Umladeschalter 63 geschlossen wird. Damit beginnt sich der Kondensator 65 aufzuladen, dessen
Ladezeit abhängig ist von der jeweiligen Gesamtspannung des Kondensators 60 und damit der Flugzeit bis zum Ausstoßen
der Tochterladungen 2. Wenn dann die Zündspannung erreicht ist, schaltet die Vierschichtdiode 67 durch.
In Fig. 8 ist gezeigt, wie der Multi-Gefechtskopf 1, 2 von
einer fahrbaren Abschußanlage A abgeschossen wird. Vor einem gepanzerten Ziel Z sind bei entsprechender großer
Zielentfernung ZE und Ablage F die Tochterladungen 2 ausgestoßen worden.
Patentansprüche:
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Claims (1)
- PatentansprücheZielbekämpfungsverfahren für Multi-Gefechtsköpfe mit mehreren selbständigen Einzelgefechtsköpfen, insbesondere mit Hohlladungen, dadurch gekennzeichnet, daß der Multi-Gefechtskopf auf seiner Flugbahn zum Ziel so lange als Einheit verbleibt, wie sichere bis hohe Treffwahrscheinlichkeit besteht, wobei im Ziel alle Einzelgefechtsköpfe gemeinsam zur Wirkung gelangen, während bei nicht mehr zu erwartendem Direkttreffer mit dem unzerteilten Gefechtskopf die Einzelgefechtsköpfe vor dem Ziel ausgestoßen werden und auf eigenen Bahnen weiterfliegen. ,2. Meß- und Kommandoanlage zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 für einen gelenkten Multi-Gefechtsköpf mit Marschantrieb, gekennzeichnet durch einen einer Bodenanlage (A) zugeordneten Entfernungsmesser (43) zum Feststellen der jeweiligen Entfernung (EZ) Abschußort - Ziel, ferner ein Meßgerät (44) zum Feststellen der jeweiligen Entfernung (EF) Abschußort Multi-Gefechtsköpf, einen Differenzrechner (45) zum . Feststellen der jeweiligen Entfernung (EFZ) Multi--Gefechtskopf - Ziel, ein Goniometer (46) zum Feststellen des Abschußablagewinkels (a) zwischen Ziellinie (L) und zurückgelegter Flugbahn (EF), einen ersten trigonometrischen Rechner (47) zum Feststellen der jeweiligen Ablage (F) des Flugkörpers von der Ziellinie (L), einen zweiten trigonometrischen Rechner (48) zum Feststellen-13-5 09826/0 565des Zielat lcKjewinkels (b) zwischen der Siiollinie (L) und der noch vorausliegenden Flugstrecke (EFZ) f ein^n ersten Schwellwertschalter (49), der erst bei einer solchen angenäherten- Entfernung sum Ziel (Z) schal S" et, bei der überhaupt eine Treffwahrscheinlichkeit für die nach ihrem Ausstoßen nur ballistisch sich fortbewegenden Tochtergefechtsköpfe (?) gereben ist, einen zweiten Schwellwertschalter (50), der dann einschaltet, wenn der Zielablngewinkel (b) einen bestimmtem maximalen Wert überschreitet, einen dritten SchvellvortEchalter (Γ1), der dfirvn einrchrl tet, wenn der Aur-r.chlag der Lenkorgane dot: Flugkörper« f-:"-n Maximum et reicht hat, eine den drei Schwellwertschaltern (49, ZC und 5'·) nachgeschaltete Und-Stufr (5Γ), die durch t^in elektrisches Signal ein bordeigenes elektrisches Stellqerät (2P) zum Betätigen c-j ner /.upstoßvorrichtunc- für die Tochtergef echtskcr-f e (2) schaltet.Meß- und. Kommsndoe.nlage ^ur Durchflihrung de.^ Verfahrens nach Anspruch 1 für einen ballistisch sieh fortbewegenden Multi—Gefechtskopf, g e k e η η ζ e i c h η e. t durch einen einer Abschußanlage (A) zugeordneten 7.ielentfernungsmes.ser (54). einen diesem nachgeschalteten Zeitrechner (55) zur Ermittlung der theoretischen Flugzeit bis zum Ziel, der erst dann eingeschaltet wird, wenn die Zieientfernung (ZE) so groß ist (Überschreiten des Funktes D), daß ein Direkttreffer unwahrscheinlich ist, ein Zeitkorrigiergerät (57) zur Errechnung des jeweiligen Ausstoßzeitpunktes (Sl, S2, ...) für die Tochtergefechtsköpfe <2), das abhängig von der jeweiligen Zielentfernung (ZE*., ZE2, .·.) diesen Ausstoßseitpunkt (Sl, S2,...) derart bestimmt, daß, um bei größerer Zielentfernung einen größeren Trefferstreukreis zu erwirken, mit zunehmender Zielentfernung (ZEl, ZE2,»..) der Ausstoßzeitpunkt (Sl, S2,...) weiter vor das Ziel-14-509826/0666 «„ orkmnal(Zl, Z2,...) verlegt wird, und schließlich durch ein ira Kulti-Gefechtskopf eingebautes Zeitspeicher- und Zeitschaltgeräb (58), das vom Zeitkorrigiergerät (57) sum ZeitpunJct des Abschusses oder während des Fluges iie Laufzeit bzw. eine äquivalente elektrische Spannung zwischen Abschußzeitpunkt und Ausstoßaeitpunkt (31, 02,...) für die Xochtergefechtsköpfe (2) erhält.4. Verfahren nach Anspruch 1 bei einem MuIti-Gefechtskopf mit eigenem Antrieb oder ballistischem Antrieb, dadurch gekennzeichnet , daß der Ausstoß der Tochtergefechtsköpfe (2) nach einer vorbestimmten festeingestellten Flugzeit des i-iui ti-Gef echtskopf es erfolgt, die einer Zielcntfernung entspricht, über die hinaus ein Direkttreffer unwahrscheinlich ist.5. MuIti-wefechtskopf für den Einsatz gemäß den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch g e k e η nzsich.net , daß dieser aus ei lein zentralen großkalibrigen Mutterejefechtskopf (1) und mehreren kleineren Tochtergefechtsköpfen(2) kombiniert ist.6. KuIti-Gefechtskopf nach Anspruch 5, dadurch ge kennzeichnet , daß die Tochtergefechtsköpfe (2) ein- oder mehrlagig hinter der Sprengladung (3) des iluttergefechtskopfes (1) konzentrisch um die zentrale Hauptlängsachse (20) angeordnet sind.7. MuIti-Gefechtskopf nach Anspruch 6, dadurch ge kennzeichnet, daß zentral zwischen den Tochtergefechtsicöpfen (2) das Zündsystem für den Muttergefechtskopf (1) vorgesehen ist.c. MuIti-Gefechtskopf nach Anspruch 6, dadurch ge kennzeichnet , daß die Tochtergefechtsköpfe (2) mit radial nach außen hin wirkender Vorspannung im Gefechtskopfgehäuse (B) angeordnet sind.-15-50 9826/05659. MuIti-Gefechtskopf nach Anspruch 5 bis 3, dadurch gekennzeichnet , daß zum Ausstoßen der Tochtergefechtsköpfe (2) im Gefechtskopfgehäuse (8) Fenster (21) vorgesehen sind, die durch schwenkbare Klappen (22) abgedeckt sind, an. deren Innenseiten vorne, in Flugrichtung zeigende U-Ringe (22) befestigt -sind,, in denen ein Fixierring (24) eingreift, der von Zugseilen (26) gehalten wird, die ihrerseits in einer lösbaren sperrvorrichtung (27) befesbigt sind, welche von einem otellgerät (26) betätigt wird.10. Hulti-Gefechtskopf nach Anspruch 5 bis S, dadurch gekennzeichnet , daß zum Ausstoßen der Tochtergefechtsköpfe (2) radial innerhalb derselben in Längsrichtung verlaufende Blattfedern (29) vorgesehen sind.11. i-iulti-Gefechtskopf nach Anspruch 5, dadurch g e -kennzeichnet , daß die Tochtergefechtsköpfe (2) vor dem als Hohlladung ausgebildeten Kutter-* gefechtskopf (1) konzentrisch ura einen zentralen Fortsatz (32a) einer Leithülse (32) für den Hohlladungsstachel, der" Sprengladung (3) des Muttergefechtskopfes (1) angeordnet sind.12. huiti-Gefechtskopf nach Anspruch 11 und teilweise nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet , daß die Klappen (22) zum Abdecken der Ausstoßfenster (21) für die Tochtergefechtsköpfe (2) vorne zuerst radial, dann axial gebogene Ränder (33) aufweisen, die von einem Haltedeckel (35, 34) fixiert sind, der beim Ausstoß der Tochtergefechtsköpfe (22) gelöst bzw. abgeschleudert wird.-16-BAD 509826/056513. MuIti-GefechtsJcopf nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet , daß dns vordere Ende des Fortsatzes (32a) der Leithülse (32) als Druckkammer ausgebildet ist, die eine Pulverladung (36) und ein Zündhütchen (37) enthält und c'airch den Haltedeckel. (35, 34) geschlossen ist, der mittels S eher st if Ιοί 33) mit dem Fortsatz (32·".) der Leithülse (32) verbunden ist.14. Multi—Tefechtskopf nach Anspruch Γ., wobei der Muttergefechtskopf und die Tochtergefechtsköpfe als Hohlladungen ausgeführt sind, dadurch g e k e η η z-eichnet , daß die Sprengladung (3) des Iluttergefechtskopf e.~ (1) Ausnehmungen (33) zur formschlüssigon Anordnung der Tochtercefechtsköpie , (2) aufweist, deren einzelne Sprengladungen (12) die Sprengladung (3) des Muttergefechtskopfe:; (1) ergänzen.15. ilulti-Gefechtskopf nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet , daß die Tochtergefechtsköpfe (2) mit ihren Hohlladungen nach hinten zeigend eingebaut sind.16* Kulti-Gefechtskopf nach Anspruch 14 und IS, dadurch gekennzeichnet , daß - in Umfangsrichtung betrachtet —- zur Komplettierung der Sprengladung (3) des Kuttergefechtskopfes (1) die Räume zwischen den Sprengladungen (12) der Tochtergefechtsköpfe (2) mit Sprcngstoffteilen (40) ausgefüllt sind.17. HuIti-Gefechtskopf nach Anspruch 14 bis 15 und teilweise nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet , daß die Klappen (22) zum Abdecken der Ausstoßfenster (2':) für die Tochtergefechtsköpfe (2) hinten jeweils einen radial nach innert gezogenen Rand aufweisen, die durch den Geschoßboden (11) gehalten werden.-17-509826/0565 3Ap QRiGHNALlt.. huiti-Cefechtskupi nach Anspruch '.-. LIs Zl1 a^aurcu c e k. e η α ζ e i c h η e ζ , daß zua Ausstoßen d^r ΊochtergefecntsJcöpfe (2) zenLxal vc-x deai iescnoBboaen (!'.) i;ft Gescxicjßgehäuse (c) einzelne, ΰε;ι I'ocliLcrgaiv?cht.Gk.cp£en (1) zugeordnete Lruck,c^u.aerr\" vci-^asehen sind, die iult ί ulv-eilucunccri (»'!> gefüllt ^in^, Jenetj. ZUadhütchen (42) zuyeorcaat sivid.BAD50 9826/056 54tLeerseite
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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1973
- 1973-12-22 DE DE19732364195 patent/DE2364195C3/de not_active Expired
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