DE2427680A1 - Bewegliche abschusseinrichtung fuer panzerbrechende wirkkoerper - Google Patents
Bewegliche abschusseinrichtung fuer panzerbrechende wirkkoerperInfo
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Description
OZ-Nr.: 74059
DYNAMIT FOBSL AKTIEIiGESSLLSGHAi1T
. Troisdorf, Bez. Köln
Bewegliche Abschußeinrichtung für panzerbrechende Wirkkörper
Die Erfindung "betrifft eine "bewegliche Abschußeinrichtung"für '■
] wenigstens einen Wirkkörper, der aufgrund seiner kinetischen j
Energie panzerbrechend wirkt. :
Um Wirkkörper ins Ziel zu bringen, bedient man sich verschiedenartiger
beweglicher Abschußeinrichtungen, auch Projektile, Trägereinrichtungen o. dgl. genannt. Projektile dieser Art
sind z. B. Flugkörper wie ferngelenkte Raketen oder unbemannte
Flugzeuge, ballistische Raketen, Torpedos, Bomben, Geschosse oder andere an Brems einrichtungen an der Luft absetzbare
Körper. Andere Trägereinrichtungen sind sich auf der Erde bewegende ferngelenkte Fahrzeuge, ferngelenkte Schiffe u. a.
Der Einfachheit halber v/erden alle dieae unterschiedlichen Einrichtungen hier mit "bewegliche Abschußeinrichtungen" be™
zeichnet« Gemeinsam ist ihnen, daß sie den Wirkkörper naho zum
bzw. ins Ziel tragen und daß der Wirkkörper nahe am Ziel bzw. im Ziel durch.einen Zünder, einen Sensor oder auch durch ein
von einem anderen Ort aus gegebenes Kommando ausgelöst wird und dann seine Wirkung hervorruft. ,'
Es gibt nun bekanntlich eine Anzahl verschiedenartiger Wirkkörper,
die beispielsweise im Gefechtskopf einer entsprechenden •AbachuSeinrichtung wie einer Rakete, ein Geschoß o. dgl. untergebracht
sind. Genannt seien hier als Beispiele Sprengkörper üblicher Art, Hohlladungen, Sprengstoffladungen mit vorgeformten
Splittern, Brand·» oder iTebelfüllungen.
Sollen Panzerungen durchschlagen werden, so haben sich bei
sehns11 bewegten Abaehußöinrichtungen Hohlladungen, Massenkörper,
insbesondere solche von großer Härte, oder Quetach-
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kopf körper "bewährt. Die Massenkörper durchschlagen die
Panzerung aufgrund ihrer kinetischen Energie, während die
Quetschkopfkörper ihre kinetische Energie unter entsprechendor
Verformung auf die Panzerung übertragen, ohne diese zu durchschlagen,
dadurch jedoch ein Abplatzen des Plattenmaterials an der Innenseite der Panzerung hervorrufen. Bei sich verhältnismäßig
langsam bevregenden Abschußeinrichtungen werden zum
Durchschlagen von Panzerungen Hohlladungen und unter Wasser vor allem Sprengladungen, die hohe Drücke erzeugen, benutzt*
Es sind nun Bestrebungen vorhanden, die Panzerungen so weiterzuentwickeln,
daß die spezifischen Eigenschaften der Hohlladungen nicht mehr wirksam werden körnen, indem beispielsweise
eine Ablenkung des Hoh.lladungsmasse8trah.le3 bewirkt wird.
Das Durchschlagen von Panzerungen mittels Hohlladungen wäre dann zumindest in Frage gestellt, wenn nicht sogar unmöglich.
Derartige auf die physikalischen Eigenschaften der Hohlladungen abgestimmte Schutzmaßnahmen sind aber im allgemeinen
nicht wirksam gegen Wirkkörper, die aufgrund ihrer hohen kinetischen Energie panzerbrechend wirken, d. h. entweder die Pan^
zorung durchschlagen oder nach Art der Quetschkopf'körper ohne Durchschlag eine Wirkimg hinter der Panzerung hervorrufen.
Um diese hohe kinetische Energie zu erreichen, v/erden die entsprechenden Abschußeinrichtungen sofort bei Bewegungsbeginn
entsprechend stark beschleunigt, indem beispielsweise panzerbrechende Geschosse aus Rohren mit hoher Geschwindigkeit abgeschossen werden oder panzerbrechende Bomben mittels eines
sofort beim Abwurf gezündeten Raketenantriebes nachbeschleunigt werden.
Die von Anfang an sehr hohen Geschwindigkeiten dieser beweglichen
Abschußeinrichtungen bedingen jedoch einen sehr hohen
Energieaufwand, so daß diese Lösung in der Praxis nicht zufriedenstellt. Als v/eiterer Nachteil kommt noch hinzu, daß
die TreffWahrscheinlichkeit solcher rein ballistisch fliegenden
Abschußeinrichtungen oftmals nicht den Anforderungen genügte
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; Nun sind zwar verschiedene Methoden zur -Steigerung der Treff-
wahrscheinlichkeit bekannt. So können beispielsweise Raketen
vom Abschußort aus gelenkt oder mit einer Programmsteuerung
! I)SV/,. Selbetsucheinrichtung versehen werden, wobei diese Motho-
■ den auch gemischt zur Anwendung kommen können. Jedoch sind
r derartige Methoden wegen der 3ehr hohen Geschwindigkeiten der
! beweglichen Abschußeinrichtungen für Wirkkörper, die aufgrund
! ihrer kinetischen Energie panzerbrechend wirken, auf diese
ι entweder nur schwer, d. h. mit entsprechend großem Aufwand,
! oder- sogar überhaupt nicht anwendbar.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die vorstehend genannten
Nachteile bei einer beweglichen Abschußeinrichtung für wenigstens einen Wirkkörper, der aufgrund seiner kinetischen
Energie panzerbrechend wirkt, zu vermeiden, d. h. diese so aussubilden, daß mit einem möglichst geringen Fertigungs™ und
Energieaufwand eine optimale Wirkung im Ziel erreicht wird.
Der Begriff "panzerbrechend" bezieht sich dabei sowohl auf Wirkkörper, die einen Durchschlag der Panzerung bewirken, als
auch auf solche, öle ohne Durchschlag eine Wirkung hinter der Panzerung hervorrufen.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß der Abschußeinrichtung
und/oder dem Wirkkörper ein Zusatzantrieb zugeordnet, der den Wirkkörper zu einem vorgegebenen Zeitpunkt
während seiner Bewegung ins Ziel zusätzlich beschleunigt. Der Zusatzantrieb wird mit Hilfe einer geeigneten Auslösevorrichtung
wie z. B. einem Zünder, einem Sensor oder einer Fernkommandogabe ausgelöst und beschleunigt die Abschußeinrichtung
und damit indirekt auch den Wirkkörper oder auch direkt den Wirkkörper so stark, daß er mit entsprechend hoher Geschwindig-
dis
keit^voeispielsweise das Drei- bis Vierfache der vorhergehenden Geschwindigkeit betragen kann, auf das Ziel auftrifft. Dabei bewegt sich der Wirkkörper auf einer definierten Bahn, die sich praktisch in Richtung der Bewegungsbahu der Abschußeinrichtung erstreckt. Der Wirkkörper besitzt dann die hohe kinetische Energie, die ihm die für die panzerbrechende Wirkung
keit^voeispielsweise das Drei- bis Vierfache der vorhergehenden Geschwindigkeit betragen kann, auf das Ziel auftrifft. Dabei bewegt sich der Wirkkörper auf einer definierten Bahn, die sich praktisch in Richtung der Bewegungsbahu der Abschußeinrichtung erstreckt. Der Wirkkörper besitzt dann die hohe kinetische Energie, die ihm die für die panzerbrechende Wirkung
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erforderliche große Wucht verleiht. Selbstverständlich ist es grundsätzlich auch möglich, sowohl die Abschußeinrichtung als
auch den Wirkkörper je für sich direkt zu beschleunigen.
Der Wirkkörper kann grundsätzlich als Quetschkopfkörper oder als
Massenkörper ausgebildet v/erden. Im letzteren Falle ist er Vorzugs we ise aus einem Material großer Härte und auch möglichst
hohem spezifischem Gewicht hergestellt. Neben beispielsweise besonderen Stahllegierungen oder Elektroschmelzprodukten wie
schmelzgegossenem Korund oder Zirkonkorund kommen dafür insbesondere Wolfram, Wolframcarbid oder UranoarMd in Frage, Bei
der Ausbildung, als Massenkörper erweist es sich ferner als vorteilhaft,
wenn der Wirkkörper ähnlich der unterkalibrigen Rohrmunition ein möglichst großes Verhältnis von Länge zu Durchmesser
aufweist. Vorzugsweise sollte dieses Verhältnis größer als 3 sein. Selbstverständlich kann der Massenkörper in bekannter
Weise auch so ausgebildet sein, daß er nach dem Durchschlag der Panzerung noch Sekundärwirkungen auslöst, also zusätzlich
beispielsweise mit einem entsprechenden Spreng- oder Brandsatz versehen werden.
Damit ist es in vorteilhafter Weise möglich, die Abschuß einrichtung
nebst Wirkkörper relativ langsam an das Ziel heran zu bewegen und erst in der letzten Bewegungsphase stark zu beschleunigen.
In der Phase der niedrigen Geschwindigkeit erfolgt die Bewegung mit relativ geringem Energieaufwand, und eine evtl.
Richtungskorrektur der Abschußeinrichtung ist durch Lenken, Steuern od.dgl. mit verhältnismäßig geringem Aufwand möglich,
während die Hochgeschwindigkeitsphase die panzerbrechende Wirkung ermöglicht. Dadurch ist es gelungen, die günstigen Eigenschaften
der beiden unterschiedlichen Abschußeinrichtungstypen für Wirkkörper,
nämlich einerseits sich langsam und damit energiesparend und gegebenenfalls auch lenk- oder steuerbar od.dgl. und andererseits
sich mit hoher kinetischer Energie beim Aufprall bewegend, in vorteilhafter Weise miteinander zu vereinigen. Um diese Vorteile
möglichst lange beizubehalten, wird die Auslösung des Zusatzantriebs so gewählt, daß die Hochgeschwindigkeitsphase im
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_ 5 —
Vergleich zur Phase der niedrigen Geschwindigkeit möglichst klein ist. In zweckmäßiger Ausgestaltung der Erfindung ist daher
vorgesehen, daß die Auslösung des Zusatzantriebes nahe dem Ziel oder sogar erst beim Aufschlag auf dieses erfolgt. Bei
einer Auslösung .im Abstand vom Ziel kann es sich um Entfernungen
von einigen Zentimetern oder Metern, aber auch um z.B. mehrere Hundert Metern handeln, wenn die Schußentfernungen beispielsweise
20' oder mehr Kilometern betragen. Die,Auslösung
nahe dem Ziel'kann beispielsweise mittels bekannter Annäherungszünder
erfolgen, die etwa auf kapazitiver oder induktiver Basis oder durch elektromagnetische Wellen zur Wirkung kommen,
während die Auslösung im Ziel durch herkömmliche Aufschlagzünder, piezoelektrische Zünder od.dgl. erfolgen kann.
Die im jeweiligen Einzelfall angewandte Auslöseart des Zusatzantriebes
ist so zu wählen, daß der Wirkkörper während der Hochgeschwindigkeitsphase noch so stark beschleunigt werden
kann, daß er mit der geforderten Wucht auf das Ziel auftrifft. Sieht man beispielsweise für den Zusatzantrieb der beweglichen
Abschußeinrichtung ein Strahltriebwerk, insbesondere ein Raketentriebwerk vor, so ist hier die für eine ausreichende Beschleunigung
erforderliche Zeitspanne im allgemeinen größer als beispielsweise bei einem direkt auf den Wirkkörper einwirkenden
Zusatzantrieb, der als eine deflagrierend abbrennende, mit Rückstoß arbeitende Pulvertreibladung ausgebildet ist, da
das Strahltriebwerk in Relation zu einer solchen Rückstoßtreibladung träger arbeitet und nicht nur den Wirkkörper, sondern
zusätzlich auch die im allgemeinen viel größere Masse der Abschußeinrichtung zu beschleunigen hat.
Aus den vorstehend genannten Gründen wird der Zusatzantrieb bevorzugt dem Wirkkörper zugeordnet, bewirkt also keine zusätzliche
Beschleunigung der Abschußeinrichtung. Der Zusatzantrieb
kann hier beispielsweise als Raketentreibladung, rückstoßfreie, rückstoßarme oder auch mit Rückstoß arbeitende Treibladung ausgebildet
sein, der mittels bekannter Einrichtungen ausgelöst wird und den Wirkkörper in sehr kurzer Zeit stark beschleunigt.
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Im Hinblick auf die Reaktionsdauer dieser Antriebe sind die
Beschleunigungszeiten und dementsprechend auch die Beschleunigungsstrecken
noch verhältnismäßig groß, so daß die Abschußeinrichtung vie beispielsweise ein Flugkörper relativ lang wird,
wenn der V/irkkkörper während der Hochbeschleunigungsphase in der Abschußeinrichtuiig roch geführt werden soll. Wesentlich
kürzere Beschleunigungsstrecken und dementsprechend auch geringere Längen der Abschuß ein richtungen ergeben sich, wenn gemäß
einem weiteren Vorschlag der Erfindung der dem Wirkkörper zugeordnete Zusatzantrieb als Sprengladung ausgebildet ist. Die
Sprengladung setzt sich nach ihrer Auslösung mittels der entsprechenden Auslöseeinrichtungen innerhalb kürzerer Zeit um
und übt auf den Wirkkörper einen äußerst starken Druckstoß aus, so daß auf diesen die erforderliche hohe kinetische Energie
übertragen wird. Dabei kann dieser Effekt noch erhöht werden, wenn der Wirkkörper in bekannter Weise mit. einem Treibspiegel
versehen wird, der sich beim Auftreffen auf die Panzerung vom Wirkkörper ablöst. Dabei ist natürlich der* Treibspiegel aus
einem hochfesten Material wie etv/a hochwertigem Stahl in entsprechender Dicke herzustellen, so daß er dem Detonationstoß
zumindest im wesentlichen standhält. Die Verwendung der Sprengladung
ermöglicht es in vorteilhafter Weise, den Wirkkörper mit dahinter befindlicher Sprengladung am vorderen Ende der Abschußeinrichtung,
beispielsweise in der Spitze des Gefechtskopfes einer Rakete, anzuordnen und die Sprengladung erst beim Aufschlag
auf das Ziel - wie bekannt - mittels eines Aufschlagzünders mit nachgeordneter Initial- und Übertragungsladung zur Detonation
zu bringen.
Die Sprengladung sollte zwecks Vermeidung einer Zerstörung oder auch nur Beschädigung des Wirkkörpers keine starke brisante,
sondern mehr eine schiebende Wirkung haben. Vorzugsweise v/erden dafür Sprengstoffe verwendet, deren Detonationsgeschwindigkeit
unter etwa 4000 m/s liegt. Beispielsweise können Sprengstoffe auf der Basis von Ammonit, ggf. in Verdünnung mit Natriumchlorid,
oder auch von Ammoniumnitrat und Kohlenstoff trägern wie z.B. Dieselöl verwendet werden. Auch feste Sprengstoffkörper, wie bei-
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spielsv/eise die in der deutschen Patentschrift 1.646.283 beschriebenen
Sprengkörper mit wählbarer definierter Detonationsgeschwindigkeit, pastöse oder auch flüssige Sprengstoffe bzw.
sprengstoffähnliche Gemische, sind geeignet, sofern sie den Belastungen
während der Lagerung, des Transportes, des Abschusses usw. standhalten und der bei ihrer Detonation erzeugte Druckstoß
den Viirkkörper in gewünschter V/eise beschleunigt, ihn in seiner Form und seinem Materialverhalten aber nicht nachteilig
beeinflußt. Bei den flüssigen Sprengstoffen können ggf. die einzelnen Komponenten der sprengfähigen Mischung, erforderlichenfalls
unter Zugabe eines entsprechenden Phlegmatisierungsmittels, auch erst im Auslösezeitpunkt des Zusatzantriebes zusammengebracht
werden.
Sofern die Abschußeinrichtung im Verhältnis zu den Wirkkörpern
im Querschnitt genügend groß ist, können in diese'r auch mehrere Wirkkörper achsparallel nebeneinander untergebracht werden, um
sozusagen eine flächenhafte Wirkung auf die Panzerung auszuüben. Diese Wirkkörper werden dann unter dem Einfluß des Zusatzantriebes
mit sehr hoher'kinetischer Energie auf zumindest im wesentlichen parallelen Bahnen gegen die Panzerung vorgetrieben.
Der Zusatzantrieb kann dabei grundsätzlich unmittelbar auf die Abschußeinrichtung einwirken, wenngleich auch hier die direkte
Einwirkung auf die Wirkkörper bevorzugt ist. Dabei kann jedem einzelnen Wirkkörper eine entsprechende Treib- oder Sprengladung
zugeordnet werden. Gemäß einem anderen Vorschlag der Erfindung ist statt dessen jedoch vorgesehen, in der Abschußeinrichtung
mehrere Wirkkörper achsparallel nebeneinander und im Bereich ihres, vorzugsweise einen Treibspiegel aufweisenden,
hinteren Endes zumindest im wesentlichen lückenlos aneinanderliegend
anzuordnen und mit einer gemeinsamen auf ihr hinteres Ende einwirkenden Treib- oder Sprengladung zu versehen.
Dadurch erhält man eine relativ einfach aufgebaute Einheit mit Mehrfachwirkung.
Um die Möglichkeit zu haben, bereits vorhandene Abschußeinrichtungen
mit Hohlladungsgefechtsköpfen od.dgl. im Bedarfsfalle
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auf die erfindungsgemäßen panzerbrechenden Wirkkörper umrüsten zu können, ist erfindungsgemäß ferner vorgesehen, den wenigstens
einen Wirkkörper mit zugeordnetem Zusatzantrieb in einem Gefechtskopf anzuordnen, der anstelle eines anderen Gefechtskopfes
mit einem nicht -aufgrund seiner kinetischen Energie wirkenden Wirkkörper in die Abschußeinrichtung einsetzbar ist.
Die Erfindung /ist in der Zeichnung in Ausführungsbeispielen gezeigt
und wird anhand dieser nachstehend noch näher erläutert. Es zeigen
Figur 1 einen Flugkörper mit eingesetztem Wirkkörper in teilweisem Längsschnitt,
Figur 2 eine Variante hierzu gleichfalls im teilweisen Längsschnitt,
Figur 3 einen Ausschnitt eines Flugkörpers mit mehreren
Wirkkörpern und ;
Figur 4 eine Ansicht auf die Treibspiegelanordnung mehrerer Wirkkörper innerhalb eines Flugkörpers.
Gemäß Figur 1 ist die bewegliche Abschußeinrichtung 1 als Flugkörper
mit Starttriebwerk 2 und Marschtriebwerk 3 auf Raketenbasis ausgebildet. In Flugrichtung gesehen vor dem Marschtriebwerk
3 ist der Wirkkörper 4 mit dem ihm zugeordneten Zusatzantrieb 5, hier ein Raketentriebwerk auf Festtreibstoffbasis, angeordnet.
Die Abschußeinrichtung 1 bewegt sich nach ihrem Start in bekannter Weise mit relativ niedriger Geschwindigkeit ins
Ziel, wo mit Hilfe einer bekannten Auslöseeinrichtung wie Abstandszünder,
Sensor oder auch Fernkommando der Zusatzantrieb 5 ausgelöst wird. Dadurch wird der Wirkkörper 4, der hier als
Massenkörper ausgebildet ist, sehr stark beschleunigt und relativ zur Abschußeinrichtung 1 nach vorn bewegt, wobei er zwischen
den beispielsweise vier längs des Umfangs gleichmäßig verteilt angeordneten Führungsschienen 6 geführt wird. Der Raum
zwischen den Führungsschienen 6 kann beispielsweise zur Unterbringung der Energieversorgungseinrichtungen, der elektroni-
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sehen Bauteile usw. dienen. Die Spitze 7 der Abschußeinrichtung
1 ist z.B.- als Blechhülle aus Aluminium hergestellt und wird beim Aufschlag ins Ziel oder beim Durchschlag des Wirkkörpers 4
zerstört.
Auch in Figur 2 ist als Abschußeinrichtung 1 zum Vergleich wieder
ein Flugkörper gezeigt, der jedoch erheblich kürzer als der in Figur 1 ist, obwohl der Wirkkörper 4 eine sehr viel größere
Länge als der in Figur 1 aufweist. Statt eines Flugkörpers könnte abe3:· natürlich hier wie auch in den anderen Fällen eine andere der einleitend angeführten beweglichen Abschußeinrichtungen
verwendet werden. Der Wirkkörper 4 ist über die Sollbruchstelle 8 mit dem Treibspiegel 9 versehen, hinter dem die Sprengladung
10 mit Auslöseeinrichtung 11 angeordnet ist. Infolge der sehr kurzen Beschleunigungsstrecken, die mittels der Sprengladung 10
erreichbar sind, ist der Wirkkörper 4 an der Spitze 7 der Abschußeinrichtung 1 angeordnet. Nach Zünden der Sprengladung 10
wird der Wirkkörper 4 auf kürzester Entfernung sehr hoch beschleunigt, so daß die Auslösung beim Aufschlag der Spitze 7
im Ziel erfolgen kann. Der Wirkkörper 4 durchschlägt dann mit großer Wucht die nicht gezeigte Panzerung, wobei sich der Treibspiegel
9 an der Sollbruchstelle 8 ablöst. Statt der Sollbruchstelle
könnte natürlich in bekannter Weise auch vorgesehen werden, den Treibspiegel 9 an seiner vorderen Stirnfläche mit einer
sacklochartigen Ausnehmung bzw. einem entsprechenden hülsenförmigen
Ansatz zu versehen, in welchen der Wirkkörper 4 mit seinem hinteren Ende mit Schiebesitz eingesetzt ist, so daß der
Treibspiegel 9 beim Auftreffen im Ziel abgestreift werden kann.
Die Sprengladung 10 ist hier mittels der Zwischenscheibe 12 aus. beispielsweise Metall, Kunststoff od.dgl. nach hinten abgestützt.
Sowohl die Zwischenscheibe 12 als auch die Abschußeinrichtung 1 können zumindest im Bereich der Sprengladung 10 bei
deren Auslösung zerstört werden, ohne das dadurch die äußerst starke Beschleunigung des V/irkkörpers 4 nebst Treibspiegel 9 aus
hochfestem Material beeinträchtigt wird.
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Sofern der Querschnitt der Abschußeinrichtung 1 genügend groß
ist, können auch mehrere Wirkkörper gleichzeitig beschleunigt werden. Gemäß Figur 3 ist dazu vorgesehen, jedem Wirkkörper 4
eine selbständige Ladung,10, bei der es sich sowohl um eine Treib- als auch um eine Sprengladung handeln kann, nebst entsprechender
Auslöseeinrichtung 11 zuzuordnen. Die Ladungen 10 sind innerhalb der Hüllen 13 untergebracht, die mittels nicht
gezeigter Abstützungen in der Abschußeinrichtung 1 gehalten sind. Sofern die Ladungen 10 als Sprengladung ausgebildet sind,
können die Hüllen 13 und die Abstützungen unter der Druckwirkung der Sprengladung zerstört werden, brauchen'also nur so massiv
ausgebildet zu v/erden, daß sie die Kräfte während der Lagerung, der Handhabung, dem Start der Abschußeinrichtung 1 usw. einwandfrei
aufnehmen. Statt dessen kann aber gemäß Figur 4 auch vorgesehen werden, sämtliche Wirkkörper mittels einer gemeinsamen
Ladung zu beschleunigen. In diesem Falle besitzen die Treibspiegel 9 eine regelmäßige Form, hier z.B. sechseckig, wie die
Ansicht auf ihre vordere Stirnfläche zeigt. Statt dessen könnte die Form aber auch beispielsweise drei-, vier-, fünf-eckig
od.dgl. sein, sofern damit nur gewährleistet ist, daß die Treibspiegel
9 lückenlos aneinanderliegen.
Wie ohne weiteres einzusehen ist, können die in den Figuren 2 bis 4 gezeigten Gefechtsköpfe mit darin untergebrachten Wirkkörpern
ohne weiteres anstelle anderer bekannter Gefechtsköpfe mit Hohlladungen, Sprengladungen od.dgl. in bereits vorhandene
Abschußeinrichtungen eingesetzt v/erden.
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Claims (5)
1.1 Bewegliche Abschußeinrichturig für wenigstens einen Wirkkörper,
^^^ der aufgrund seiner kinetischen Energie panzerbrechend wirkt,
; dadurch gekennzeichnet, daß der Ab- : Schußeinrichtung (1) und/oder dem Wirkkörper (4) ein Zusatzantrieb
(5, 10) zugeordnet ist, der den Wirkkörper (4) zu einem
vorgegebenen Zeitpunkt während seiner Bewegung ins Ziel zusätzlich stark beschleunigt.
2. Abschußeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Auslösung des Zusatzantriebes (5, 10) nahe dem Ziel
; oder beim Aufschlag auf-dieses- erfolgt.
3. Ab s chuß einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, daß der dem Wirkkörper·
(4) zugeordnete Zusatzantrieb eine Sprengladung (10) ist.
4. Abschußeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß in der Abschußeinrichtung (1) mehrere
Wirkkörper (4) achsparallel nebeneinander und im Bereich ihres, vorzugsweise einen Treibspiegel (9) aufweisenden,
hinteren Endes zumindest im wesentlichen lückenlos aneinanderliegend angeordnet sind und eine gemeinsame auf ihr hinteres
Ende einwirkende Treib- oder Sprengladung (10) auf v/eisen.
5. Abschußeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der wenigstens eine Wirkkörper (4) mit
: zugeordnetem Zusatzantrieb (5, 10) in einem Gefechtskopf angeordnet
ist, der anstelle eines anderen Gefechtskopfes mit einem nicht aufgrund seiner kinetischen Energie wirkenden Wirkkörper
in die Abschußeinrichtung (1) einsetzbar ist.
Troisdorf, den 31. Mai 1974
OZ-Nr.: 74059 Sc/Rl.
OZ-Nr.: 74059 Sc/Rl.
509851/0193
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