DE2362334A1 - Verfahren zur behandlung von abwaessern - Google Patents
Verfahren zur behandlung von abwaessernInfo
- Publication number
- DE2362334A1 DE2362334A1 DE2362334A DE2362334A DE2362334A1 DE 2362334 A1 DE2362334 A1 DE 2362334A1 DE 2362334 A DE2362334 A DE 2362334A DE 2362334 A DE2362334 A DE 2362334A DE 2362334 A1 DE2362334 A1 DE 2362334A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- stage
- ratio
- initial
- bod
- oxygen
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Ceased
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C02—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F3/00—Biological treatment of water, waste water, or sewage
- C02F3/02—Aerobic processes
- C02F3/12—Activated sludge processes
- C02F3/1205—Particular type of activated sludge processes
- C02F3/121—Multistep treatment
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C02—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F3/00—Biological treatment of water, waste water, or sewage
- C02F3/02—Aerobic processes
- C02F3/12—Activated sludge processes
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C02—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F3/00—Biological treatment of water, waste water, or sewage
- C02F3/02—Aerobic processes
- C02F3/12—Activated sludge processes
- C02F3/26—Activated sludge processes using pure oxygen or oxygen-rich gas
-
- Y—GENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
- Y02—TECHNOLOGIES OR APPLICATIONS FOR MITIGATION OR ADAPTATION AGAINST CLIMATE CHANGE
- Y02W—CLIMATE CHANGE MITIGATION TECHNOLOGIES RELATED TO WASTEWATER TREATMENT OR WASTE MANAGEMENT
- Y02W10/00—Technologies for wastewater treatment
- Y02W10/10—Biological treatment of water, waste water, or sewage
Landscapes
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Biodiversity & Conservation Biology (AREA)
- Microbiology (AREA)
- Hydrology & Water Resources (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Environmental & Geological Engineering (AREA)
- Water Supply & Treatment (AREA)
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Activated Sludge Processes (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft Verbesserungen bei der Behandlung von Stadt- und/oder Industrieabwässern unter Anwendung des Verfahrens des aktivierten Schlamms. Insbesondere befasst sie sich
mit der Steuerung der Betriebsbedingungen zur Erhöhung der selektiven Erzeugung und Aufrechterhaltung einer hochaktiven
Biomasse in dem System, die im wesentlichen frei von fadenartigem Wachstum ist, wobei der erhaltene Schlamm günstige Absitzeigenschaften
aufweist. .
Das Verfahren des aktivierten Schlamms wird seit vielen Jahren
zur Entfernung des biologischen Sauerstoffsbedarfs (BSB) aus Abwasser verwendet. Dieses Verfahren besteht darin, ein Belüftungsbecken
vorzusehen, in welches das Abwasser eingeleitet wird, und zwar in eine Suspension aus Mikroorganismen, wobei
409830/0723
eine gemischte Flüssigkeit gebildet wird. Die gemischte Flüssigkeit
wird für die Zufuhr von Sauerstoff für die Atmung der Biomasse belüftet, wobei diese Masse den biologischen Sauerstoffbedarf
des Abwassers sorbiert, assimiliert und metabolisiert.
Nach einer geeigneten Belüftungsperiode wird die gemischte Flüssigkeit einer Kläreinrichtung zugeführt, in welcher die
Biomasse absitzt, während das behandelte Abwasser in den Aufnahmestrom überläuft. Ein grösserer Teil der abgesetzten Biomasse,
die sich auf dem Boden der Kläreinrichtung ansammelt,
wird erneut dem Belüftungsbecken zugeführt, während ein kleinerer Teil gereinigt wird, um einen konstanten Biofeststoffgehalt
innerhalb des Systems aufrecht zu erhalten. Dieses Verfahren wird ausführlich in der Literatur beschrieben. Einige
Modifikationen dieses Verfahrens werden in einem von R.H. Marks veröffentlichten Bericht "Waste Water Treatment" im Juniheft
1967 von »POWER» behandelt.
Trotz der Vielseitigkeit und Wirksamkeit dieses Verfahrens sowie
seiner vielen Abänderungen existiert immer noch ein grosses Problem. Es handelt sich um die Proliferation von Spezies mit
grosser Oberfläche und/oder von fadenartigen Spezies, wie beispielsweise Sphaerotilus, die sich nicht in ausreichendem Maße in
der Kläreinheit absetzen. Eine .Folge einer fadenartigen Biomasse ist darin zu sehen, dass sich die Biomasse nicht von dem
behandelten Abwasser trennen lässt. Ein anderer Nachteil besteht darin, dass es nicht möglich ist, die Biomasse in ausreichendem
Maße am Bodenteil der Kläreihheit zu konzentrieren, so dass ein grosses Rezyklisierungsvolumen aus der Klärungseinheit bezüglich des Volumens des zufliessenden Abwassers erforderlich
ist, um eine ausreichende Konzentration der Biomasse oder suspendierter Feststoffe in der gemischten flüchtigen Flüssigkeit
(MLVSS) in dem Belüftungsbecken aufrecht zu erhalten. Dies hat zur Folge, dass grosse Belüftungsbecken erforderlich
sind, desgleichen sind Schlammrezyklisierungspumpen und -lei-
409830/0723
tungen mit grossem Fassungsvermögen erforderlich.
Nachdem sie sich einmal gebildet haben, lassen sich fadenartige Mikroorganismen nur schwierig auf schonende Weise entfernen,
da drastische Maßnahmen im allgemeinen auf die gesamte Biomasse einen nachteiligen Einfluss ausüben. In jedem Falle
erfordern unter Verwendung von aktiviertem Schlamm arbeitende Behandlungsanlagen längere Zeitspannen einer unbefriedigenden
Verfahrensweise, wenn dieses "bulking" auftritt.
Einige Modifizierungen des Grundverfahrens des aktivierten
Schlamms sind bekannt geworden, wobei die Absicht verfolgt wurde, diesen Nachteil zu beseitigen. Ein Verfahren besteht darin,
das zufliessende Abwasser auf verschiedene Abschnitte des Belüftungsbeckens zu verteilen, um den Sauerstoffbedarf zu
verteilen. Ein anderes Verfahren besteht darin, die BSB-Belastung des Beckens zu vermindern. Eine dritte Methode sieht
die Zugabe von Giften zu dem System vor, um in selektiver Weise die Fäden mit hoher Oberfläche abzutöten. Ein weiteres Verfahren
geht in der Weise vor, dass das System anaerob gemacht wird, so dass die fadenartige Biomasse abgetötet wird, welche sich
weitgehend aus obligaten Aeroben zusammensetzt.
Keines der vorstehend beschriebenen Verfahren ist jedoch zufriedenstellend,
da nicht das Problem des fadenartigen "Aufbauschens"
("bulking") beseitigt wird.
Aufgabe der Erfindung ist daher die Schaffung eines Verfahrens, bei dessen Durchführung eine Proliferation der fadenartigen
Biomasse verhindert wird, und zwar durch Begünstigen des Wachstums von günstigeren Spezies. Durch das erfindungsgemässe Verfahren
wird eine aktive dichte Biomasse erzeugt, die eine minimale Sauerstoffmenge zur Entfernung des BSB erfordert.
409830/0723
Es wurde gefunden, dass die gewünschte selektive Erzeugung einer nichtfadenartigen Biomassenpopulation aus sehr aktiven, dichten
und sich schnell absetzenden Mikroorganismen in der Weise begünstigt werden kann, dass gesteuerte Bedingungen während der
Anfangsstufe der Belüftung des Abwassers in einem aktivierten
Schlammsystem aufrecht erhalten werden, wobei das Wachstum und die Proliferation von unerwünschten Mikroorganismen mit grösserer
Oberfläche sowie mit schlechten Absitzeigenschaften auf einem Minimum gehalten werden. Dies erfolgt erfindungsgemäss in der
Weise, dass in der Zone, in welcher das Abwasser in ein Belüftungsbecken eingeleitet wird, eine getrennte Anfangsflüssigkeitsbehandlungsstufe
oder deren hydraulisches Äquivalent vorgesehen wird, und zwar bestimmt durch die Verweilzeitverteilung
über Tracerversuche (vgl. Levenspiel "Chemical Reaction Engineering", John Wiley & Sons, New York, 1962, Seiten 242-308),
wobei ein ausreichend hohes Ausmaß an löslichem BSB und ein ausreichender Gehalt an gelöstem Sauerstoff aufrecht erhalten
werden. Anschliessend wird die BSB-enthaltende Flüssigkeit aus dieser Anfangsbehandlungsstufe ohne Zwischenklärung einer weiteren
Belüftung in einer oder mehreren Stufen unterzogen, um den BSB zu assimilieren und zu oxydieren, der weitgehend in oder
auf der Biomasse sorbiert ist.
Eine Anfangsflüssigkeitsbehandlungsstufe ist dort zu finden, wo
der BSB in dem zufliessenden Abwasser auf eine gemischte Biomassenkultur verteilt wird. Erfindungsgemäss ist eine Anfangsflüssigkeitsstufe
vorgesehen, in welcher kritische Bedingungen bezüglich einer hohen Menge an gelöstem Sauerstoff und hoher Konzentrationen
an BSB aufrecht erhalten werden. Hohe Konzentrationen an BSB werden in der Weise erreicht, dass eine hohe Beladung
Nahrungsmittel:Biomasse (F/m) in dieser Anfangsbehandlungszone aufrecht erhalten wird. Die Mikroorganismen, welche
die fadenartige Biomasse bilden und eine relativ grosse Oberfläche aufweisen, werden auf diese Weise der Bedingungen beraubt,
409830/0723
die eine Proliferation begünstigen, und zwar infolge ihrer
grossen Oberfläche relativ zu der Oberfläche der bevorzugteren Spezies.
grossen Oberfläche relativ zu der Oberfläche der bevorzugteren Spezies.
Die Bedingungen, welche die Erzeugung einer unerwünschten
fadenartigen Biomasse mit grosser Oberfläche begünstigen, sind folgende:
fadenartigen Biomasse mit grosser Oberfläche begünstigen, sind folgende:
1. Überfluss an löslichem BSB in Gegenwart geringer Mengen an
gelöstem Sauerstoff.
2. Überfluss an gelöstem 'Sauerstoff in Gegenwart geringer Gehalte
an BSB.
3. Geringe Gehalte an BSB sowie geringe Gehalte an gelöstem
Sauerstoff.
Sauerstoff.
Umgekehrt begünstigen Bedingungen, die sowohl einen Überfluss
an löslichem BSB als auch einen Überfluss an gelöstem Sauerstoff aufrecht erhalten, diejenigen Mikroorganismen, die BSB
schnell zu assimilieren und zu oxydieren vermögen, so dass sie folglich schneller wachsen. Zusätzlich zu hohen Assimilationsund Oxydationsgeschwindigkeiten zeichnen sich diese Mikroorganismen durch einen niedrigen Schlammvolumenindex (Mohlmann) sowie eine hohe Zonenabsitzgeschwindigkeit (ZSV) aus.
an löslichem BSB als auch einen Überfluss an gelöstem Sauerstoff aufrecht erhalten, diejenigen Mikroorganismen, die BSB
schnell zu assimilieren und zu oxydieren vermögen, so dass sie folglich schneller wachsen. Zusätzlich zu hohen Assimilationsund Oxydationsgeschwindigkeiten zeichnen sich diese Mikroorganismen durch einen niedrigen Schlammvolumenindex (Mohlmann) sowie eine hohe Zonenabsitzgeschwindigkeit (ZSV) aus.
Die Spezies, welche den BSB am wirksamsten assimilieren und
oxydieren, überwiegen eventuell in der Biomasseripopulation.
Daher begünstigt das erfindungsgemässe Verfahren die Entwicklung von gewünschten aktiven Spezies, und zwar konkurrierend zu dem nachteiligen Wachstum von unerwünschten fadenartigen Spezies.
oxydieren, überwiegen eventuell in der Biomasseripopulation.
Daher begünstigt das erfindungsgemässe Verfahren die Entwicklung von gewünschten aktiven Spezies, und zwar konkurrierend zu dem nachteiligen Wachstum von unerwünschten fadenartigen Spezies.
Es ist bekannt ("Advances in Bio. Waste Treatment", Seite 299, Eckenfelder & McCabe, MacMillan, 1963), dass der Hauptteil des
BSB aus der gemischten Flüssigkeit während einer Kontaktzeit
entfernt wird, die zwischen den ersten 5 bis 20 Minuten liegt.
entfernt wird, die zwischen den ersten 5 bis 20 Minuten liegt.
409830/0723
Daher bestimmt die Zuteilung an Nahrungsenergie, gekuppelt
mit einer ausreichenden Zufuhr an gelöstem Sauerstoff, innerhalb dieser kritischen 5 bis 20 Minuten, welche Spezies in
der gemischten Kultur vorherrscht. Die Populationsdynamik wird weitgehend in dieser Anfangszone entwickelt. Daher sind die
Bedingungen, die in dieser Zone aufrecht erhalten werden, kritisch im Hinblick auf die Bestimmung der Eigenschaften des
aktivierten Schlamms.
Eine weitere Belüftung nach diesem Anfangskontakt ist notwendig, um die Oxydation und Assimilation des löslichen BSB
zu beenden, der in notwendiger Weise in einer grossen Menge in dieser Anfangsstufe gemäss vorliegender Erfindung aufrecht
erhalten werden muss. Das Erfordernis, ein ausreichendes Vermischen der Flüssigkeit mit den Feststoffen durchzuführen und
bestimmte Mengen an gelöstem Sauerstoff zur Verfügung zu stel-len,
um Systeme mit aktiviertem Schlamm in wirksamer Weise zu betreiben, ist in der Literatur bekannt. In "POWER" (loc.
cit., Seite S-7) wird angegeben, dass die Aufrechterhaltung von wenigstens 0,5 ppm an gelöstem Sauerstoff erforderlich
ist, um einen anaeroben Stoffwechsel innerhalb einer ausgeflockten Biomasse zu vermeiden. Diese Bedingungen sind auch
bei einer Abstrombelüftung nach der Anfangsflüssigkeitsstufe gemäss vorliegender Erfindung erforderlich. Die Notwendigkeit,
einen minimalen Gehalt an gelöstem Sauerstoff als Funktion der Zugabe zu einer Anfangsmischzone aufrecht zu erhalten,
um das Einsetzen eines fadenartigen Wachstums zu vermeiden, ist bisher nicht erkannt worden. Die Notwendigkeit, gleichzeitig
einen hohen BSB oder eine Nahrungskonzentration in Gegenwart eines Überflusses an gelöstem Sauerstoff in einer
Anfangsstufe aufrecht zu erhalten, um gute Schlammeigenschaften zu erzielen, wurde ebenfalls bisher nicht als wesentlich erachtet.
409830/0723
Die BSB-Konzentration in der gemischten Flüssigkeit innerhalb eines Belüftungsbeckens lässt sich nicht in genauer
Weise durch die BSB-Konzentration in der klaren Flüssigkeit allein beschreiben, da die wahre Konzentration in der gemischten
Flüssigkeit den BSB einschliessen muss, welcher auf den Zellwänden sowie innerhalb der Zellwände der Mikroorganismen
sorbiert ist und sich auch frei in der Lösung befindet. Es
hat sich als möglich herausgestellt, die minimale BSB-Konzentration, die zur Vermeidung eines Wachstums von fadenartigen
und/oder anderen Mikroorganismen mit grosser Oberfläche in einer Anfangsmiscliflüssigkeitsphase erforderlich ist, als
Kilogramm zugeführten BSB pro Tag pro Kilogramm Biomasse unter Belüftung in dieser ersten Mischflüssigkeitsstufe zu beschreiben,
wobei es sich um eine modifizierte Form des bekannten FM-Ausdruckes handelt. Dabei kommt den Begriffen "F" und "M"
die nachfolgend angegebene Bedeutung zu.
Es wurde gefunden, dass die Anzahl der Kilogramm des gesamten löslichen BSB, der pro Tag zugeführt wird, ein geeignetes Maß
für F ist» Dies steht in deutlichem Kontrast zu der Verwendung von BSB1-, dem am häufigsten verwendeten Begriff, der jedoch
sowohl löslichen als auch unlöslichen BSB umfasst. Nur löslicher BSB wird zur Definition der erfindungsgemäss eingehaltenen
Verfahrensbedingungen verwendet, da die Verweilzeit in dieser Ausgangsmischflüssigkeit zu kurz ist, um, sofern überhaupt,
dem BSB eine Solubilisierung und damit eine Teilnahme an dem Nahrungsenergiekontingent in dieser Zone zu gestatten.
Löslicher BSB,- gestattet keine vollständige Messung des löslichen
BSB. Löslicher BSBp0' ist ein besseres Maß, eine Bestimmung
dieses Wertes ist jedoch zu zeitraubend für eine Durchführung in der Praxis. In dem genannten POWER-Artikel
wird angegeben, dass eine im wesentlichen vollständige biologische Oxydation von organischen Materialien während einer
Zeitspanne von ungefähr 20 Tagen erfolgt, wobei der Standard
409830/0723
5 Tage BSBr ungefähr zwei Dritteln des gesamten BSB entspricht.
Daher lässt sich eine annehmbare Näherung für den gesamten löslichen BSB in der Weise berechnen, dass der lösliche
BSB1- mit einem Faktor von 1 ,5 multipliziert wird. Die
Kilogramm an löslicher BSB^-Beschickung pro Tag, multipliziert mit einem Faktor von 1,5, werden dazu verwendet, den Viert Fn,
gemäss vorliegender Erfindung zu definieren. Zur Bestimmung
des löslichen BSB wird das lösliche Material von den unlöslichen Bestandteilen durch Filtration durch ein 5 y-Filter
abgetrennt.
Der Ausdruck "M" wird gewöhnlich als die Anzahl Kilogramm MLVSS (suspendierte Feststoffe in der flüchtigen Mischflüssigkeit
(mixed liquor volatile suspended solids)) unter Belüftung in einem gegebenen Volumen einer Mischflüssigkeit definiert.
Die MLVSS-Konzentration in einer gemischten Flüssigkeit wird nach Standardmethoden ermittelt. Erfindungsgemäss
wird der Begriff "Ma" dazu verwendet, die Kilogramm MLVSS
unter Belüftung in einem gegebenen Volumen, multipliziert mit einem Aktivitätskoeffizienten α, zu bestimmen, Der Begriff
"M " beschreibt daherdie MLVSS-Aktivität, die sich an
ein bestimmtes Abwasser akklimatisiert hat. Der Aktivitätkoeffizient
α wird durch Messen der maximalen spezifischen Sauerstoffaufnahmegeschwindigkeit, ausgedrückt als Milligramm
Sauerstoff pro Gramm MLVSS pro Stunde, worauf diese beobachtete Geschwindigkeit durch eine Vergleichsgeschwindigkeit geteilt
wird, die in der gleichen './eise ausgedrückt wird, bestimmt,
wobei auf die beigefügte Figur 1 hinzuweisen ist, in welcher eine Temperaturfunktion wiedergegeben ist.
Die maximale spezifische Sauerstoffaufnahmegeschwindigkeit wird experimentell in der Weise bestimmt, dass die BSB-Zugabe
zu einer akklimatisierten Biomasse in Gegenwart eines Überschusses an gelöstem Sauerstoff solange erhöht wird, bis die
409830/0723
— y —
spezifische Aufnahmegeschwindigkeit nicht mehr mit zunehmender Zufuhr ansteigt. Das Verfahren der Bestimmung der Sauerstoffauf
nahmegeschwindigkeii: wird vielfach in der Literatur beschrieben.
Typisch ist das Verfahren,das in "Dynamic Measurement of the Volumetrie Oxygen Transfer Coefficient in Fermentation Systems"
von B. Bandyopadhyay und A. E. Humphrey beschrieben wird (veröffentlicht in Biotechnology and Bioenginnering, Band IX,
Seiten 533-544 (196?)). Die experimentell beobachtete maximale
spezifische Sauerstoffaufnahmegeschwindigkeit wird durch die maximale spezifische Vergleichs-Sauerstoffaufnahmegeschwindigkeit
geteilt, die bei der entsprechenden Temperatur in Figur 1 abgelesen werden kann, so dass man zu dem Aktivitätskoeffizienten
α gelangt, der eine dimensionslose Zahl ist.
Der Aktivitätskoeffizient ist ferner ein Indikator für die
Aktivitätsänderung als Funktion einer Veränderung der Arbeitsbedingungen.
Dies geht aus den folgenden Beispielen hervor. Sofern nicht anders angegeben, beziehen sich alle nachfolgend
angegebenen Nahrungsmittel:Biomasse-Werte auf die Begriffe
F und M , wie sie vorstehend beschrieben worden sind, wobei
S Q.
F das 1,5-fache des Gewichts der löslichen BSBR-Beschickung
pr-o Tag anzeigt, und M& den aktiven Anteil der Biomasse wiedergibt,
welcher durch Multiplizieren des MLVSS-Gewichts mit. dem Aktivitätskoeffizienten α erhalten wird, der in der vorstehend
beschriebenen ¥eise ermittelt wird. Befolgt man die erfindungsgemässe Lehre und liegen keine toxischen Chemikalien
in einem merklichen Ausmaß vor, dann nähert sich der Aktivitätskoeffizient α dem Wert 1, während Ma .ungefähr gleich M wird.
Das erfindungsgemässe Verfahren konzentriert sich auf die Bedeutung
der Aufrechterhaltung bestimmter Bedingungen in einer Anfangszone der Belüftung einer vermischten Flüssigkeit, welche
kritisch sind, um sehr gute Schlammeigenschaften zu erzielen.
Bei der Durchführung der Erfindung in der Praxis ist wenigstens eine zusätzliche Stufe der Oxydation in dem Belüftungsbecken
409830/0723
- ίο -
erforderlich, um die Oxydation sowie die Assimilation der BSB-Mengen zu vervollständigen, die in der Lösung zurückbleiben
und/oder in der Anfangsstufe sorbiert sind. Das Vorsehen wenigstens einer zusätzlichen Belüftungsstufe unterscheidet
daher diese Modifikation von Systemen, die unter Verwendung von aktiviertem Schlamm arbeiten, gemäss welchen
eine einzige Belüftungszone vorgesehen wird, wobei beispielsweise "Kontaktstabilisierungsysteme" oder Systeme eines
"vollständigen Mischens" erwähnt seien.
Während dieser weiteren Oxydation wird in Form von Einzelteilchen vorliegender sorbierter BSB langsam unter Erzeugung
von löslichem BSB hydrolysiert. Der Sauerstoffbedarf in Abhängigkeit
von dem auf diese Weise solubilisierten BSB ist gering im Vergleich zu demjenigen, welcher in der Ausgangsflüssigkeitsbehandlungsstufe
erforderlich ist, in welcher das zufliessende Abwasser mit rezyklisiertem Schlamm kontaktiert
wird, und kann gewöhnlich als pseudoendogene Atmungsgeschwindigkeit charakterisiert werden. Unter Einhaltung der
erfindungsgemässen Prinzipien lässt sich die Einstellung einer endogenen Atmungsgeschwindigkeit innerhalb einer
(nur was den Rohzufluss betrifft) Belüftungsverweilzeit von weniger als 2 Stunden erreichen. Um diesen Zustand zu erreichen,
muss eine entsprechende Konzentration an MLVSS verwendet werden. Nähert man sich einer endogenen Atmung oder
erreicht dieselbe, dann ist die Assimilation von BSB in dem Belüftungsbecken in ausreichendem Maße beendet. Zu diesem
Zeitpunkt kann die gemischte Flüssigkeit dem Klärbecken zugeführt werden.
Eine Richtlinie für die Auswahl der entsprechenden aktiven MVLSS-Konzentration zur Behandlung der verschiedenen löslichen
BS3-Konzentrationen eines Abwassers innerhalb einer Verweilzeit
409830/0723
nur des zufliessenden Rohabwassers von nicht mehr als 2 Stunden ist beispielsweise der Tabelle I zu entnehmen. In dieser
Tabelle ist die Verweilze.it in einer Ausgangsmischflüssigkeitsstufe
als eine Funktion des F /IVL-Verhältnisses, das während
S 3.
dieser Stufe aufrecht erhalten wird, zusammengefasst. Die Bereiche
der in dieser Tabelle zusammengefassten Variablen dienen nur zur Abschätzung der zur Behandlung eines gegebenen Abwassers
auszuwählenden MLVSS-Menge und sollen die Erfindung nicht beschränken.
Wie aus der Tabelle I zu ersehen ist, erreicht ein MLVSS-Gehalt,
der eine Rohzuflussverweilzeit in der Anfangszone von weniger
als 0,3 Stunden erfordert, im allgemeinen einen Zustand einer tatsächlichen Atmung oder einer Pseudoatmung innerhalb von
2 Stunden der nominellen Verweilzeit. Längere Verweilzeiten bei geringeren MLVSS-Werten liegen auch im Rahmen der Erfindung.
Die dieser Tabelle zu entnehmenden Werte können auf andere Vierte von löslichem BSB oder aktiven MLVSS interpoliert oder
extrapoliert werden, ohne dass dabei der Rahmen der Erfindung verlassen wird. ·
409830/0723
Rohzuflussyerweilzeit* (in Stunden) in der Ausgangsflüssigkeitsstufe als Funktion
von F /M in der Ausgangsstufe, der löslichen BSB-Konzentration sowie der Konzen-
von F /M in der Ausgangsstufe, der löslichen BSB-Konzentration sowie der Konzen-
zentration an aktiven MLVSS
,5 x löslicher
(ppm)
(ppm)
Fs/Ma | 1. Stufe | 3,8 | 5,7 | 7,6 | 3,3 | 5,7 | 7,6 | 3,8 | 5,7 | 7,6 | 3,8 | 5,7 | 7,6 | ι | |
.τ ο |
O CL MLVSS bei der Standardaktivi tät** (ppm) |
N) I |
|||||||||||||
OD | 1000 | 0,63 | 0,42 | 0,32 | 1,25 | 0,84 | 0,63 | 1,89 | 1 ,42 | 0,95 | 2,52 | 1,80 | 1 ,26 | ||
CO CD |
2000 | 0,32 | 0,21 | 0,16 | 0,63 | 0,42 | 0,32 | 0,95 | 0,71 | 0,47 | 1 ,26 | 0,84 | 0,63 | ||
-s. O |
3000 | 0,21 | 0,14 | 0,10 | 0,42 | 0,28 | 0,21 | 0,63 | 0,47 | 0,32 | 0,84 | 0,56 | 0,42 | ||
-J | 4000 | 0,16 | 0,11 | 0,08 | 0,32 | 0,21 | 0,16 | 0,47 | 0,32 | 0,24 | 0,63 | 0,42 | 0,32 | ||
5000 | 0,13 | 0,08 | 0,06 | 0,25 | 0,17 | 0,13 | 0,38 | 0,28 | 0,19 | 0,50 | 0,33 | 0,25 | |||
*Die Zeitwerte in der Tabelle beziehen sich auf eine Null-Schlammrezyklisierung. Um die nominelle
Verweilzeit für irgendeine volumetrische Schlammrezyklisierungsgeschwindigkeit R zu erhalten,
müssen die Werte dieser Tabelle mit dem Verhältnis Q multipliziert werden, wobei 0 die volumetrische Abwasserzufliessgeschwindigkeit ist.
**wie in Figur 1 definiert.
müssen die Werte dieser Tabelle mit dem Verhältnis Q multipliziert werden, wobei 0 die volumetrische Abwasserzufliessgeschwindigkeit ist.
**wie in Figur 1 definiert.
Bei der Durchführung der Erfindung in der Praxis kann die Anfangsflüssigkeitsstufe
in kleinere getrennte Zonen unterteilt werden. Die minimale Verweilzeit in einer Anfangs flüssigkeitsmischstufe
ist auch dahingehend zu interpretieren, dass eine Vielzahl von kleineren Zonen umfasst wird, vorausgesetzt, dass
das Verhältnis F /M0 der gemischten Flüssigkeit in allen derartigen
Zonen in die angegebenen Grenzen fällt. Gegebenenfalls kann eine Anfangsmischflüssigkeitszone an jeder Stelle innerhalb
eines Belüftungsbeckens vorgesehen sein, an welchem zufliessendes Abwasser zu Beginn eingeführt wird.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung.
Überfluss an BSB in Gegenwart von geringen Mengen an gelöstem Sauerstoff __.
Es wird ein aktiviertes Schlammsystern erzeugt, in welchem ein nichtkorrigierter MLVSS-Gehalt von ungefähr 3000 ppm an ein
Abwasser akklimatisiert wird, das dann in einem Fünfstufenbelüftungsbecken
behandelt wird. Die erste und die zweite Mischflüssigkeitsstufen umfassen jeweils 4 Liter, während die letzten drei Mischflüssigkeitsstufen jeweils ein Volumen von 8 Litern
aufweisen.
Die für einen jeden Versuch ausgewählten Arbeitsbedingungen sind in der Tabelle II zusammengefasst. Die Schlammeigenschaften gehen
aus der Tabelle III hervor. Die Tabelle III zeigt auch vier Verhältnisse von löslicher Nahrung zu Biomasse (P/M). Das erfindungsgemässe
Verhältnis betragt dann in dem ersten Becken F /M . Die anderen ¥erte werden angegeben, um den Unterschied
zwischen dem Verhältnis Nahrung:Masse (F /M„) zu erläutern, das
zur Erklärung der Erfindung in der Praxis sowie anderer Methoden
bezüglich des Äusdrückens von Verhältnissen Nahrungsmittel:Biomas
se verwendet wird.
409830/0723'
MLVSS ppm |
Nominelle Verweil- zeit(Std.) |
1 ,5 x Lb'sungs- BSBc-Be s chi ckung Konzen- Gramm tration, pro ppm Tag |
96 | Tabelle II | Tempe ratur , 0C |
Schlammrezyklisie- rung, Volumen-^ des Zulaufs |
|
3200 | 2,29 | 312 | 81 | Arbeitsbedingungen | 19,3 | 8,3 | |
Ver such Nr. |
3300 | 2,18 | 295 | 93 | 5-0 entfernter BSBr, filtrierter Ablauf, Basis |
20,2 | 15,9 |
1 | 3100 | 2,40 | 319 | 88 | 96 | 19,9 | 9,4 |
2 | 3200 | 2,37 | 297 | 198 | 94 | 19,9 | 10,8 |
3 | 3500 | 2,30 | 650 | 118 | 98 | 20,0 | 9,5 |
4 | 2900 | 2,19 | 370 | 100 | 98 | 20,0 | 8,6 |
5 | 3000 | 2,10 | 310 | 84 | 20,0 | 12,1 | |
6 | 96 | ||||||
7 | 95 | ||||||
K) CO CO
Gelöster Sauer stoffgehalt, ppm in jeder Stufe in der Reihenfolge der Stufen-Nr. |
Faden artiges Wachs tum |
SVI, Mohl- mann- Index |
Tabelle III | Becken | F. /M s a (M ist bezüglich α einge stellt ge- 1.Becken samt |
Max.Aktivi- Aktivi tät der tätsko- Biomasse effi- MgO?/g/St. zient α MLVSS ■ |
0,80 | Versuchs dauer, Tage |
I | |
10,10,10,10,10 | keines | 40 | 7,4 | 1,1 8,7 | 68 | 0,66 | 25 | VJI | ||
Ver such Nr. O |
10,10,2,2,2 | keines | 40 | 6,2 | 1,2 9,4 | 62 | 0,50 | . 29 | I | |
CD CD 1 |
5,5,5,5,5 | keines | 40 | Schlammeigenschaften als Funktion des gelösten Sauerstoffgehaltes |
7,5 | 1,9 15 | 46 | 0,43 | 18 | |
o 2 | 2,2,2,2,2 | keines | 55 | Fs /M (M ist nicht-* korri giert für α) ge- 1. samt |
6,9 | 2,0 16 | 40 | 0,34 | 31 | |
S 3 | 2,2,2,2,2 . | anfäng lich |
60 | 0,92 | 14 | 5,3 41 | 30 | 0,38 | 8 | |
2,2,2,2,2 | ja | 175' | 0,78 | 10 | 3,4 26 | 33 | 0,52 | 8 | ||
CaJ * 5 | 10,10,2,2,2 | ja | 250 | 0,93 | 7,4 | 1 ,9 14 | 45 | 23 | ||
**6 | 0,87 | |||||||||
7 | 1,8 | |||||||||
1,3 | ||||||||||
1,0 | ||||||||||
*Der zufliessende BSB5 steigt von 198 auf 433 ppm an.
**Rückkehr zu einer normalen BSBt-Beladung (198 ppm).
**Rückkehr zu einer normalen BSBt-Beladung (198 ppm).
CO CO K) GG CO
Der in der Tabelle III angegebene MLVSS-Aktivitätskoeffizient wird in der Weise erhalten, dass die maximale spezifische
Sauerstoffaufnahmegeschwindigkeit, die in der Tabelle III angegeben
ist, durch den Wert für die spezifische Vergleichs-Sauerstoffaufnahmegeschwindigkeit
bei der entsprechenden Temperatur gemäss Figur 1 dividiert wird. So beträgt beispielsweise bei
200C der Vergleichswert 87 mg Sauerstoff pro Gramm MLVSS pro
Stunde.
Aus der Tabelle III ist zu ersehen, dass der Aktivitätskoeffizient
vermindert wird, wenn der gelöste Sauerstoffgehalt herabgesetzt wird, und erhöht wird, wenn der gelöste Sauerstoffgehalt
ansteigt. Wesentlich ist bei diesem Beispiel die Feststellung, dass eine Erhöhung des Mohlmann-Schlammvolumenindex (SVl) sowie
der Einsatz einer Proliferation der fadenartigen Biomasse in der Weise gehemmt werden kann, dass bei einem gelösten Sauerstoffgehalt
von 2 ppm gearbeitet wird, wenn das Verhältnis F0/M0 des
Ausgangsbeckens 41 beträgt (Versuch Nr. 5). Bei einem gelösten Sauerstoffgehalt von 2 ppm wird ein fadenartiges Wachstum dann
nicht begünstigt, wenn das Fo/M -Verhältnis des Ausgangsbeckens
16 beträgt (Versuch Nr. 4). Dies bedeutet mit anderen V/orten, dass der Gehalt an gelöstem Sauerstoff (DO-Gehalt) gemäss Versuch
Nr. 5 nicht dazu ausreicht, den Sauerstoffbedarf bei
dem hohen F„/M -Verhältnis zu befriedigen, um das Einsetzen
s a
eines fadenartigen Mikroorganismenwachstums zu verhindern. Bei diesem hohen F_/M_-Verhältnis (ungefähr 40) ist ein gelöster
Sauerstoffgehalt von ungefähr 4 ppm minimal in der Anfangsbehandlungsstufe erforderlich. Als praktischer Leitfaden kann
dienen, dass der minimale gelöste Sauerstoffgehalt (in ppm), der in der Anfangsflüssigkeitsstufe eingehalten werden sollte,
numerisch nicht unterhalb dem 0,1-fachen des F /Μ.-Verhältnisses
in dieser Stufe sein sollte. Ein DO-Gehalt von wenigstens 2 ppm ist sogar bei niedrigen F„/M_-Verhältnissen zu befürworten, um
s a
gegenüber einer plötzlichen Störung in dem System gesichert zu sein, die sonst nur schwierig oder überhaupt nicht beseitigt
409830/0723
werden kann. Ein Arbeiten bei F /M -Verhältnissen in dem Ausgangsbecken
von mehr als 40 mit gelösten Sauerstoffwerten von mehr als 4 ppm ist erfindungsgemäss nicht ausgeschlossen.
Aus der Tabelle III ist zu ersehen, dass der Aktivitätskoeffizient
bei einer Herabsetzung des F /M -Verhältnisses gemäss
s a
Versuch 6 zunimmt, wobei diese Zunahme noch stärker ist bei einer Erhöhung des gelösten Sauerstoffgehaltes gemäss Versuch
Dabei bleibt jedoch die Verseuchung durch eine, fadenartige Biomasse während der zusätzlichen Zeitspanne von mehr als 1
Monat aufrecht erhalten, während welcher diese Versuche durchgeführt
werben.
Diese Korrekturschwierigkeit zeigt die Bedeutung der Aufrechterhai
tung der Bedingungen zu Beginn, welche eine merkliche Verseuchung durch fadenartiges Wachstum ausschliessen. Der
Versuch 7 wird nicht während einer ausreichenden Zeitspanne durchgeführt, um die gewünschten Schlammeigenschaften zu erzielen^
allerdings ist der erzielte .erhöhte Aktivitätskoeffizient ein Hinweis darauf, dass letztlich diese Eigenschaften
erreicht werden. Eine derartige vollständige Erreichung der gewünschten Schlammeigenschaften wurde bei anderen Untersuchungen
bezüglich der Durchführung der Erfindung beobachtet.
Überfluss an gelöstem Sauerstoff in Gegenwart von geringen Mengen an BSB - Nitrifizierungssystem
Zwei aktivierte Schlammeinheiten werden erzeugt. In doppelter Ausfertigung werden diese zwei Einheiten unter identischen
Bedingungen verwendet. Es wird in der weise verfahren, dass bei der Flüssigkeitsstufe jeweils fünf Stufen vorgesehen sind.
Die ersten vier Stufen machen jeweils 1/6 und die fünfte Stufe
409830/0723
1/3 des Gesamtvolumens auf (i/6, i/6, i/6, i/6, 1/3). Die MLVSS
werden in beiden Systemen bei ungefähr 2500 ppm gehalten, während der .Aktivitätskoeffizient bei 200C 0,8 beträgt. Das Gesamtverhältnis
F /m. ausschliesslich des Ammoniakoxydationsbedarfs, s a
beträgt ungefähr 0,85, während das F^/M -Verhältnis in der Ausgangsflüssigkeitsstufe
ungefähr 5»2 beträgt.
Beide Systeme werden bei 200C in einer Weise betrieben, die
eine über 90 %ige Entfernung von BSBf- (löslich plus unlöslich)
sowie eine über 90 %ige Oxydation unter Assimilation des Ammoniaks
bewirkt. Der lösliche BSB- wird in einer Menge von ungefähr
190 ppm und das Ammoniak in einer Menge von ungefähr 50 ppm eingeführt. Der Sauerstoffgehalt in den Ausgangsstufen beider
Einheiten wird bei 10 ppm gehalten, d.h. bei einem Gehalt, der hoch genug ist, um einen starken Überschuss an gelöstem Sauerstoff
zu gewährleisten.
Um die Wirkung der Veränderung des Verhältnisses von F_/M_ in
der Anfangsflüssigkeitsstufe zu zeigen, wobei das Gesamtverhältnis F_/M_ konstant gehalten wird, werden die zwei Einheiten in
einer solchen Weise modifiziert, dass die erste Einheit in der Weise verändert wird, dass sie ungefähr 1/12 des Gesamtvolumens
der Anfangsstufe enthält, während 1/4 des Gesamtvolumens, sich
in der zweiten Stufe befindet und sich der Rest wie vorstehend verteilt (1/12, 3/12, 2/12, 2/12, 4/12). Die zweite Einheit wird
in der Weise modifiziert, dass sie 1/3 des Gesamtvolumens in
der ersten Stufe enthält. Die letzten drei Stufen werden in der vorstehend beschriebenen Weise gefahren (2/6, 1/6, 1/6, 2/6).
Die unmittelbare Wirkung dieser Anordnung besteht darin, das
Verhältnis F /M„ der ersten Stufe der ersten Einheit auf unges
a
fähr 10 zu erhöhen und das F„ /ML-Verhältnis der ersten Stufe
s a
der zweiten Einheit auf ungefähr 2 1/2 herabzusetzen. Das Gesamtverhältnis
F^Mn wird unverändert für beide Systeme auf 0,85 ges
a
halten.
409830/0723
Die erste Einheit mit einem erhöhten Verhältnis F_/M_ in der
Anfangsstufe arbeitet wie zuvor beschrieben ohne merkliche Veränderung
weder des Schlammvolumenindex noch der Zonenabsetzgeschwindigkeit,
die bei ungefähr 90 SVI bzw. 1,50 bis 3,00 m pro Stunde ZSV (Zonenabsetzgeschwindigkeit) liegen. Der Aktivitätskoeffizient
steigt auf 1,3»
Die zweite Einheit mit vermindertem Verhältnis F /M„ in der
Ausgangsstufe entwickelt eine schlecht absitzende Biomassenpopulation
innerhalb von 5 Tagen, Der SVI-Wert steigt auf über 200 an, während der ZSV-Wert auf weniger als 0,75 m pro Stunde
abnimmt. Der SVI-Wert steigt auf über 300 am 6. Tag an. Der Aktivitätskoeffizient nimmt bis auf 0,7 ab.
Dieses Beispiel zeigt, dass ein System mit aktiviertem Schlamm in wirksamer '/ieise Ammoniak zu oxydieren und BSB zu entfernen ■
vermag, wobei gleichzeitig ein schnell absitzender dichter Schlamm erzeugt wird, wenn das Verhältnis Fo/M„ in der Anfangsbelüftungszone
bis zu 5 beträgt. Umgekehrt werden die Schlammeigenschaften bei einem Verhältnis Fo/M„ von 2 1/2 in einer
o 3
Anfangsbelüftungszone trotz einer ausreichend hohen Menge an gelöstem Sauerstoff (DO) nicht mehr annehmbar. Dieses Beispiel
zeigt die Bedeutung des Verhältnisses F_/Ma in einer Anfangsflüssigkeitsstufe,
und zwar im Gegensatz zu dem F /M^-Verhält-
nis in dem ganzen Belüftungsbecken.
Überfluss an gelöstem Sauerstoff in Gegenwart von geringen
Mengen an löslichem BSB - Nichtnitrifizierungssystem bei 14PC
Es wird eine Reihe von Versuchen durchgeführt, bei deren Ausführung ein Abwasser, das löslichen BSB enthält, in einem aktivierten
Schlammsystem bei einer nominellen Verweilzeit von 1,6
409830/0723
Stunden (gesamtes Fliessen) bei ungefähr 14°C behandelt wird.
Die Menge an gelöstem Sauerstoff wird bei ungefähr 10 ppm in
allen Stufen sowie bei allen Versuchen gehalten. Die MLVSS
werden konstant bei ungefähr 3000 ppm gehalten, während das
Gesamtverhältnis F /M zwischen 1,4 und 2,0 liegt. Das Verhältnis F /M in der Anfangsstufe wird in der Weise vermindert,
Die Menge an gelöstem Sauerstoff wird bei ungefähr 10 ppm in
allen Stufen sowie bei allen Versuchen gehalten. Die MLVSS
werden konstant bei ungefähr 3000 ppm gehalten, während das
Gesamtverhältnis F /M zwischen 1,4 und 2,0 liegt. Das Verhältnis F /M in der Anfangsstufe wird in der Weise vermindert,
£> el
dass die Gesamtzahl der gleichen Flüssigkeitsstufen von 10
auf 5, auf 2 und schliesslich auf 1 vermindert wird. Die Nettowirkung besteht darin, das Verhältnis F_/M_ in der Anfangsstufe von 14 auf 8,3, auf 3,8 sowie auf 2,3 herabzusetzen. Die
nominelle Verweilzeit in der Anfangsmischzone wird gleichzeitig von 0,16 auf 0,32, auf 0,81 sowie auf 1,6 Stunden erhöht.
auf 5, auf 2 und schliesslich auf 1 vermindert wird. Die Nettowirkung besteht darin, das Verhältnis F_/M_ in der Anfangsstufe von 14 auf 8,3, auf 3,8 sowie auf 2,3 herabzusetzen. Die
nominelle Verweilzeit in der Anfangsmischzone wird gleichzeitig von 0,16 auf 0,32, auf 0,81 sowie auf 1,6 Stunden erhöht.
Wirkungen der Veränderung der Flüssigkeitsphaseneinstufung
Versuchsdauer (Tage) 22 28 25 14
Anzahl der flüssigen
Stufen 10 5 2 1
MLVSS (mg/1) 3023 3230 3002 3131
Filtrierter Zulauf 1,5 x löslicher BSBj-
(mg/1) ° 316 358 363 357
Filtrierter Ablauf (mg/l) 3,9 5,4 4,3 8,8 Gesamtverweilzeit (Std.) 1,61 1,61 1,63 1,60
Rezyklisierung, % des
Zulaufs 13,9 12,7 11,5 20,1
Fs/Ma, 1. Stufe 14 8,3 3,8 2,3
Fs/Ma, gesamt 1,38 1,7 2,0 2,3
% in dem Klärbecken entfernter BSB5 96 95 95 93
% entfernter BSB5 bei 100 %
Wirkungsgrad des^Klärbeckens 99 98 99 98 SVI (ml/g TSS) Start bis 52 51 53 90
zum Ende bis 60 bis 53 bis 90 bis
409830/0723
ZSV (m/Std.) 4,5 4,5 5,7 1,8
Start bis zum Ende bis 4,5 bis 5,7 bis 1,8 bis 1,2
02/BSBk entfernt,
Gewicht/Gewicht 0,58 0,64 0,63 0,70
VSS-Schlamm in der
Rezyklisierung (mg/l) 24800 28200 29200 18900
Temperatur,0C
13,6
Maximale Sauerstoff-
aufnähme ng0o/g
MLVSS/S td. *~ 44
Aktivitätskoeffizient 1,0
13,7
40
0,91
0,91
1 ,
13,3
41 27 0,84 0,63
Die Betriebsdaten sowie die Sohlammeigenschaften für diese Bedingungen
sind in der Tabelle IV zusammengefasst. Es ist festzustellen, dass der Aktivitätskoeffizient 1,0 bei dem höchsten
Fo/M_-Verhältnis in der Anfangszone beträgt und regelmässig
abnimmt, wenn das F /M -Verhältnis der Anfangsstufe herabgesetzt
S el
Die Anzahl der Gramm Sauerstoff, die zur Bewirkung der Entfernung von 1 g BSBc erforderlich sind, nimmt zu, wenn das Verhältnis
F /Μ. in der Ausgangsmischflüssigkeitsstufe herabgesetzt
S el
wird. Das Ausmaß des erhöhten Sauerstoffverbrauchs sinkt bei einer Verminderung des F_/M -Verhältnisses in der Ausgangsstufe
S el
von 14 auf 2,3, von 0,58 g Sauerstoff pro g entferntem BSBc auf 0,7 g Sauerstoff pro Gramm entferntem BSB1-. Diese 20 %ige
Erhöhung des Sauerstoffbedarfs ist unerwartet und bedeutet einen Nachteil bezüglich der Sauerstoffübertragungsenergie für das
Einstufensystem.
Der Hauptvorteil bei einem Fahren mit einem hohen F_/M_-Verhält-
S α. "
nis in der Anfangszone in diesen Systemen geht aus den überlegenen
Schlammeigenschaften hervor, wobei aüsserdem ein fadenartiges
oder schlecht absitzendes Wachstum vermieden wird. Bei den
409830/0723
Versuchen, bei deren Ausführung das Anfarigsverhältnis F_/M_
8,0 und 15,1 beträgt, liegt der SVI-Wert zwischen 50 und 60, während, die Zonenabsetzgeschwindigkeit in bemerkenswerter
Weise 4,5 m pro Stunde beträgt.
Der Beginn eines schlecht absitzenden fadenartigen Wachstums erfolgt nach ungefähr 20-tägigem Betrieb mit dem Zweistufensystem,
wobei das F /M -Verhältnis der Anfangszone auf 3,8 vermindert ist. Die nachteiligen Wirkungen der fadenartigen Biomasse
gehen aus einer Erhöhung des SVI-Wertes von 50 auf 90 sowie aus einer Verminderung der Zonenabsetzgeschwindigkeit von 5,7
auf 1,8m pro Stunde hervor. Daher kann das minimale F_/M -Ver-
S CX
hältnis einer Anfangszone auf'etwas mehr als 3,8 eingestellt
werden, wobei ein Wert von 4,0 als minimal angesehen wird. Bei einem F /M -Verhältnis von 2,3 bei einer Einstufenarbeitsweise
werden die Schlammeigenschaften noch weiter verschlechtert.
Arbeitsweise mit einem Stadtabwasser Beispiel 4
Die Zusammenfassung eines Beispiels einer erfindungsgemässen Arbeitsweise
unter Verwendung von Stadtabwasser geht aus Tabelle V hervor. Das Belüftungsbecken dieses Systems wird in sechs Flüssigstufen
eingeteilt, die 1/8, 1/8, 1/8, 1/8, 2/8 und 2/8 des Gesamtvolumens ausmachen.
Das System ist im wesentlichen frei von fadenartigem Wachstum und zeigt ausgezeichnete Schlammabsetzeigenschaften, wie ams
den geringen SVI- sowie den hohen ZSV-Werten sowie dem niedrigen Schlammrezyklisierungsvolumen hervorgeht. Eine endogene Sauerstoff
aufnahmegeschwindigkeit von 19 mg pro g MLVSS wird in 1,34 Stunden gemäss diesem Beispiel erzielt.
409830/0723
Tabelle V Beispiel einer Arbeitsweise mit Stadtabwasser
MLVSS-Belüftungsbecken (mg/l) 1715
MLSS-Rezyklisierungsschlamm (mg/l) 22200
BSB^-Zulauf, nichtfiltriert (mg/l) 120
BSB5-ZuIaUf, filtriert (mg/l) 64
gesamte suspendierte Feststoffe in dem
Zulauf (mg/l) " 153
nominelle Verweilzeit in dem Belüftungsbecken (Stunden) 1,34
nominelle Verweilzeit in der Anfangsflüssigkeitsstufe (Stunden) 0,17
Rezyklisierungsvolumen, % des Zulaufs 8,9
F /M -Anfangsflüssigkeitsstufe 4,6
S el
F /M -gesamtes Belüftungsbecken 0,57
S el
BSB5-AbIaUf, nichtfiltriert (mg/l) " 22
BSB5-AbIaUf, filtriert (mg/l) 8,5
% entfernter BSB55' nichtfiltriert&r
Zulauf minus filtriertem Ablauf 93
Temperatur, 0C 19,5
Maximale Sauerstoffaufnahmegeschwindigkeit,
mg Sauerstoff/g MLVSS/Stunde 75
Aktivitätskoeffizient (α) 0,9
verbrauchter Sauerstoff/1,5 BSB5,
lösliche Bestandteile entfernt,
Gewicht/Gewicht 1,0
verbrauchter Sauerstoff/BSB5,
gesamt entfernt, Gewicht/Gewicht 0,8
SVI (ml/g MLVSS) 45
ZSV (m/Stunde) 6,3
Die Durchführung der Erfindung in der Praxis erfordert keine speziellen Einrichtungen zur Einbringung von Sauerstoff in
die gemischte Flüssigkeit aus BSB-enthaltendem Abwasser und
rezyklisiertem aktivierten Schlamm. So kann man die üblichen Einrichtungen zum Einführen des Sauerstoff-enthaltenden Gases
und zum Vermischen desselben mit der Flüssigkeit verwenden,
409830/0723
beispielsweise Diffusoren oder Verteiler, die unterhalb des Flüssigkeitsspiegels angebracht sind, wobei gegebenenfalls
mechanische Hilfsumlauf- und -rühreinrichtungen vorgesehen sind. Man kann ferner auch Oberflächenbelüfter verwenden.
Übersteigt die Sauerstoffaufnahmegeschwindigkeit in einer
Behandlungsζone das Fassungsvermögen, um Sauerstoff unter
Verwendung von atmosphärischer Luft zu übertragen, dann kann die Luft mit reinem Sauerstoff ergänzt oder angereichert werden.
Beispielsweise kann zur Befriedigung des Sauerstoffbedarfs einer gemischten Flüssigkeit mit einer Gesamtsauerstoff
aufnahmegeschwindigkeit von mehr als 100 mg/l/Stunde ein Sauerstoff-angereichertes Belüftungsgas (mehr als 21 Volumen-^
O2) verwendet werden.
409830/0723
Claims (6)
1./Verfahren zur Verhinderung einer Proliferation einer fadenartigen
Biomasse beim Betrieb eines aktivierten Schlammsystems
mit wenigstens zwei aufeinanderfolgenden Belüftungsstufen,
dadurch gekennzeichnet, dass die Bedingungen in einer Anfangs-, stufe der Belüftung einer gemischten Flüssigkeit aus einem BSB-enthaltenden
Abwasser in Mischung mit rezyklisiertem Schlamm gesteuert werden, wobei während dieser Anfangsstufe das Verhältnis der löslichen Nahrung zu der aktiven Biomasse, bestimmt
durch den Ausdruck F_/M_, wenigstens 4 ist, und eine entsprechende
Menge an gelöstem Sauerstoff in der gemischten Flüssigkeit, während wenigstens der Anfangsstufe gehalten wird, wobei
F_ gleich dem 1,5-fachen des Gewichts des löslichen BSBp- ist,
s j
das pro Tag der gemischten Flüssigkeit zugeführt wird, und M
gleich der Menge an MLVSS in der gemischten Flüssigkeit in der Stufe, multipliziert mit einem Aktivitätskoeffizienten ist,
der durch das Verhältnis der maximalen spezifischen Sauerstoffaufnahmegeschwindigkeit
der in flüchtigen Bestandteilen suspendierten Feststoffe (VSS) unter Belüftung zu einer maximalen
spezifischen Bezugssauerstoffaufnahmegeschw.indigkeit bei der gleichen Temperatur bestimmt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Gehalt an gelöstem Sauerstoff der gemischten Flüssigkeit
in der Ausgangsbehandlungsstufe numerisch gleich; in Teilen
pro Million,wenigstens 2 ppm oder 1/1O des numerischen Wertes
des Verhältnisses F_/M . je nachdem welcher Wert grosser ist,
S CL
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die gemischte Flüssigkeit einen Sauerstoffbedarf aufweist,
der durch eine Gesamtsauerstoffaufnahmegeschwindigkeit von mehr als 100 g/l/Stunde charakterisiert ist, wobei die Belüftung
unter Verwendung eines Sauerstoff-angereicherten Gases durchgeführt wird.
409830/0723
4. Verfahren zur Behandlung eines BSB-enthaltenden Abwassers,
dadurch gekennzeichnet, dass eine gemischte Flüssigkeit, welche ein derartiges Abwasser in Mischung mit aktivem rezyklisierten
Schlamm/in'einer Anfangsflüssigkeits-Behandlungsstufe unter
Bedingungen belüftet wird, bei deren Einhaltung ein hohes Verhältnis von Nahrung zu Biomasse aufrecht erhalten wird, wobei das Belüften in Gegenwart einer entsprechenden Menge an gelöstem Sauerstoff in der gemischten Flüssigkeit einer derartigen Anfangsstufe ausgeführt wird, wodurch eine selektive Erzeugung und ein selektives Wachstum von dichten und schnell absitzenden Mikroorganismen begünstigt wird, und anschliessend die auf
diese Weise belüftete gemischte Flüssigkeit wenigstens einer
weiteren Belüftungsstufe zugeführt wird, in welcher im wesentlichen die Oxydation und Assimilation des restlichen BSB-Gehaltes beendet wird, wobei dieses hohe Verhältnis von Nahrung zu Biomasse in dieser Anfangsstufe wenigstens gleich einem Wert ist, der durch das Verhältnis F_/M„ ausgedrückt wird, wobei F_ gleich
Bedingungen belüftet wird, bei deren Einhaltung ein hohes Verhältnis von Nahrung zu Biomasse aufrecht erhalten wird, wobei das Belüften in Gegenwart einer entsprechenden Menge an gelöstem Sauerstoff in der gemischten Flüssigkeit einer derartigen Anfangsstufe ausgeführt wird, wodurch eine selektive Erzeugung und ein selektives Wachstum von dichten und schnell absitzenden Mikroorganismen begünstigt wird, und anschliessend die auf
diese Weise belüftete gemischte Flüssigkeit wenigstens einer
weiteren Belüftungsstufe zugeführt wird, in welcher im wesentlichen die Oxydation und Assimilation des restlichen BSB-Gehaltes beendet wird, wobei dieses hohe Verhältnis von Nahrung zu Biomasse in dieser Anfangsstufe wenigstens gleich einem Wert ist, der durch das Verhältnis F_/M„ ausgedrückt wird, wobei F_ gleich
S CL O
dem 1,5-fachen des Gewichtes an löslichem BSBc ist, das pro Tag der Anfangsbelüftungsstufe zugeführt wird, und M gleich dem
Gewicht der MLVSS in dieser Stufe, multipliziert mit dem Koeffizienten α, ist, wobei α das Verhältnis der Sauerstoffaufnahmegeschwindigkeit der in der gemischten Flüssigkeit vorliegenden MLVSS, dividiert durch die maximale spezifische Sauerstoffaufnahmebezugsgeschwindigkeit bei der Behandlungstemperatur, wie sie durch die graphische Darstellung von Figur 1 wiedergegeben wird, ist.
Gewicht der MLVSS in dieser Stufe, multipliziert mit dem Koeffizienten α, ist, wobei α das Verhältnis der Sauerstoffaufnahmegeschwindigkeit der in der gemischten Flüssigkeit vorliegenden MLVSS, dividiert durch die maximale spezifische Sauerstoffaufnahmebezugsgeschwindigkeit bei der Behandlungstemperatur, wie sie durch die graphische Darstellung von Figur 1 wiedergegeben wird, ist.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass
das Verhältnis F„/M„
das Verhältnis F„/M„
S α.
wenigstens 8 beträgt.
das Verhältnis F_/M in der Anfangsflüssigkeitsbehandlungsstufe
S el
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Belüftung unter Verwendung eines Belüftungsgases mit einem
Sauerstoffgehalt von mehr als 21 Volumen-% durchgeführt wird.
Sauerstoffgehalt von mehr als 21 Volumen-% durchgeführt wird.
409830/0723
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US32637773 US3864246A (en) | 1973-01-24 | 1973-01-24 | Non-bulking activated sludge process |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2362334A1 true DE2362334A1 (de) | 1974-07-25 |
DE2362334B2 DE2362334B2 (de) | 1979-04-05 |
Family
ID=23271948
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2362334A Ceased DE2362334B2 (de) | 1973-01-24 | 1973-12-14 | Verfahren zur biologischen Reinigung von Abwasser |
Country Status (10)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US3864246A (de) |
JP (1) | JPS5721399B2 (de) |
BE (1) | BE809510A (de) |
CA (1) | CA1021076A (de) |
DE (1) | DE2362334B2 (de) |
FR (1) | FR2285346A1 (de) |
GB (1) | GB1414033A (de) |
IT (1) | IT1004771B (de) |
NL (1) | NL181192C (de) |
ZA (1) | ZA738884B (de) |
Families Citing this family (24)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3994802A (en) * | 1975-04-16 | 1976-11-30 | Air Products And Chemicals, Inc. | Removal of BOD and nitrogenous pollutants from wastewaters |
US4056465A (en) * | 1976-04-12 | 1977-11-01 | Air Products And Chemicals, Inc. | Production of non-bulking activated sludge |
JPS5325060A (en) * | 1976-08-18 | 1978-03-08 | Morinaga Eng Kk | Treating method of organic waste water |
DE2737609A1 (de) * | 1976-08-23 | 1978-03-02 | Mitsui Toatsu Chemicals | Verfahren zur abwasserreinigung |
CH621751A5 (en) * | 1976-09-24 | 1981-02-27 | Attisholz Cellulose | Process for the biochemical purification of waste water containing organic constituents which favour the undesirable development of filamentous bacteria and/or the formation of bulking sludge |
FI790165A (fi) * | 1978-02-06 | 1979-08-07 | Itt | Foerfarande foer sekundaer behandling av avfallsvatten |
US4206047A (en) * | 1978-07-13 | 1980-06-03 | Houdaille Industries, Inc. | Multi-stage systems for waste water oxidation |
JPS5513121A (en) * | 1978-07-13 | 1980-01-30 | Ebara Infilco Co Ltd | Treatment of organic waste water |
US4452699A (en) * | 1981-05-07 | 1984-06-05 | Shinryo Air Conditioning Co., Ltd. | Method of improving the SVI of mixed liquor in aeration tank |
US4731185A (en) * | 1981-07-13 | 1988-03-15 | Air Products And Chemicals, Inc. | Biological wastewater treating system |
KR910003004B1 (ko) * | 1989-01-28 | 1991-05-15 | 풍림산업 주식회사 | 생물학적 질소와 인의 제거법 및 그 처리장치 |
US5380438A (en) * | 1993-08-17 | 1995-01-10 | City Of Atlanta | Treatment of wastewater through enhanced biological phosphorus removal |
US5545326A (en) * | 1994-12-27 | 1996-08-13 | Petering; John L. | Method and apparatus for the treatment of concentrated wastewater |
NL1005345C2 (nl) * | 1997-02-21 | 1998-08-24 | Univ Delft Tech | Werkwijze voor het verkrijgen van korrelvormige groei van een micro-organisme in een reactor. |
US6712970B1 (en) * | 2002-01-11 | 2004-03-30 | Enviroquip, Inc. | Sewage treatment process with phosphorus removal |
US6986850B2 (en) * | 2003-07-07 | 2006-01-17 | Micron Technology, Inc. | Partial edge bead removal to allow improved grounding during e-beam mask writing |
US7172699B1 (en) | 2004-10-13 | 2007-02-06 | Eimco Water Technologies Llc | Energy efficient wastewater treatment for nitrogen and phosphorus removal |
US7445715B2 (en) * | 2004-11-22 | 2008-11-04 | Entex Technologies Inc. | System for treating wastewater and a controlled reaction-volume module usable therein |
US20070045178A1 (en) * | 2005-08-23 | 2007-03-01 | Skyblue Waters Usa, Inc. | System and method for wastewater treatment |
US20070045179A1 (en) * | 2005-08-23 | 2007-03-01 | Skyblue Waters Usa, Inc. | System and method for introducing high pressure air into a wastewater treatment system |
US7531087B2 (en) * | 2005-08-23 | 2009-05-12 | Skyblue Waters Usa, Inc. | System for treating wastewater |
US7527735B2 (en) * | 2005-08-23 | 2009-05-05 | Skyblue Waters Usa, Inc. | System for treating wastewater |
US8568593B1 (en) | 2009-06-02 | 2013-10-29 | Entex Technologies, Inc. | Anoxic system screen scour |
MD4483C1 (ro) * | 2016-12-19 | 2017-12-31 | Василий ВЫРЛАН | Instalaţie şi procedeu de epurare a apelor uzate şi încărcătură flotantă |
Family Cites Families (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3547814A (en) * | 1969-07-02 | 1970-12-15 | Union Carbide Corp | Bio-oxidation with low sludge yield |
US3547813A (en) * | 1969-07-02 | 1970-12-15 | Union Carbide Corp | Biochemical oxidation with low sludge recycle |
US3547815A (en) * | 1969-07-02 | 1970-12-15 | Union Carbide Corp | Staged oxygenation of bod-containing water |
US3725258A (en) * | 1972-02-14 | 1973-04-03 | Air Prod & Chem | Activated sludge sewage treatment process and system |
US3764524A (en) * | 1972-11-13 | 1973-10-09 | Union Carbide Corp | Phosphorous removal from wastewater |
-
1973
- 1973-01-24 US US32637773 patent/US3864246A/en not_active Expired - Lifetime
- 1973-11-13 CA CA185,625A patent/CA1021076A/en not_active Expired
- 1973-11-16 NL NL7315787A patent/NL181192C/xx not_active IP Right Cessation
- 1973-11-21 ZA ZA738884A patent/ZA738884B/xx unknown
- 1973-12-07 GB GB5682773A patent/GB1414033A/en not_active Expired
- 1973-12-14 DE DE2362334A patent/DE2362334B2/de not_active Ceased
- 1973-12-14 FR FR7344700A patent/FR2285346A1/fr active Granted
- 1973-12-14 JP JP14111473A patent/JPS5721399B2/ja not_active Expired
-
1974
- 1974-01-08 BE BE139617A patent/BE809510A/xx not_active IP Right Cessation
- 1974-01-23 IT IT6717974A patent/IT1004771B/it active
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
JPS5721399B2 (de) | 1982-05-07 |
NL181192C (nl) | 1987-07-01 |
NL7315787A (de) | 1974-07-26 |
IT1004771B (it) | 1976-07-20 |
US3864246A (en) | 1975-02-04 |
GB1414033A (en) | 1975-11-12 |
NL181192B (nl) | 1987-02-02 |
DE2362334B2 (de) | 1979-04-05 |
FR2285346A1 (fr) | 1976-04-16 |
FR2285346B1 (de) | 1977-08-12 |
JPS5047459A (de) | 1975-04-26 |
ZA738884B (en) | 1974-12-24 |
BE809510A (fr) | 1974-05-02 |
CA1021076A (en) | 1977-11-15 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2362334A1 (de) | Verfahren zur behandlung von abwaessern | |
DE2321722C3 (de) | Verfahren zum Behandeln von Abwasser, das biologisch abbaubare kohlenstoffhaltige und stickstoffhaltige Verunreinigungen enthält | |
DE2715256C2 (de) | ||
AT390426B (de) | Verfahren zur reinigung von abwasser | |
DE69829482T2 (de) | Verfahren zur nitrifikation von abwasser unter verwendung von aus ammoniumhaltigen wasser isolierten und angereicherten mikro-organismen | |
DE2809094A1 (de) | Verfahren zur entfernung von organischen stoffen und stickstoffverbindungen aus abwasser | |
DE2032535A1 (de) | Verfahren zum Behandeln von Ab | |
US5603833A (en) | Biological removal of phosphorus and nitrogen from wastewater using a stressed contact zone and a luxury contact zone | |
DE3427310A1 (de) | Verfahren zur biologischen reinigung von abwasser | |
DE2935120A1 (de) | Verfahren und einrichtung zur optimierung des lufteintrags in ein abwasser-belebtschlammgemisch in klaeranlagen | |
DE3439140A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zur abwasserbehandlung | |
EP0834474B1 (de) | Verfahren zur diskontinuierlichen Abwasserreinigung und Anlage zur Durchführung dieses Verfahrens | |
DE2903548A1 (de) | Verfahren zur zweitbehandlung von abwasser | |
EP0483312B1 (de) | Verfahren zur nitrat- und phosphatelimination bei der biologischen reinigung von abwasser | |
DE2827474C2 (de) | Biomasse mit hohem Stickstoff- und Phosphorgehalt | |
DE2518570B2 (de) | Verfahren zur biologischen reinigung von abwasser | |
DE4208698C2 (de) | Verfahren zur simultanen biologischen Stickstoffelimination | |
EP0527123B1 (de) | Belebtschlammverfahren zur Reinigung von Abwasser | |
DE2924449A1 (de) | Verfahren zum reinigen von abwasser im belebtschlammverfahren | |
DE4114694C2 (de) | Biologische Kläranlage mit einem getrennten Regenerationskreislauf für Belebtschlamm und ihr Betriebsverfahren | |
DE3716782A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zur reinigung von organische substanzen enthaltenden abwaessern, insbesondere zur wirksamen entfernung von phosphor und stickstoff | |
DE2445191C2 (de) | ||
DE4443019C1 (de) | Verfahren zur biologischen Abwasserreinigung mit intermittierender Denitrifikation | |
DE2301395A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zur behandlung von abwaessern | |
AT526134B1 (de) | Diskontinuierliches abwasserreinigungsverfahren |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8235 | Patent refused |