DE2321722C3 - Verfahren zum Behandeln von Abwasser, das biologisch abbaubare kohlenstoffhaltige und stickstoffhaltige Verunreinigungen enthält - Google Patents
Verfahren zum Behandeln von Abwasser, das biologisch abbaubare kohlenstoffhaltige und stickstoffhaltige Verunreinigungen enthältInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Behandeln von Abwasser, das biologisch abbaubare kohlenstoffhaltige
und stickstoffhaltige Verunreinigungen enthält, durch Begasen in zwei aufeinanderfolgenden geschlossenen
Begasungszonen unter Zuführung von wenigstens Volumenprozent Sauerstoff enthaltendem Gas in
jede Begasungszone in Gegenwart von kohlenstoffhaltige
und stickstoffhaltige Verunreinigungen verbrauchendem Schlamm und unter innigem Mischen des
Abwassers, des Schlammes und des oxidierenden Gases in beiden Begasungszonen, wobei der aus dem aus der
zweiten Begasungszone als gereinigtes Endprodukt abfließenden Wasser sich absetzende Schlamm zumindest teilweise zurückgeführt und aus der letzten Bega-
sungszone ein wenigstens 20 Volumenprozent Sauerstoff enthaltendes Gas abgezogen wird
Ein derartiges Verfahren ist in der deutschen Offenlegungsschrift 20 32 480 beschrieben. Nach diesem
Verfahren wird Abwasser nacheinander in zwei ι ο getrennten Degasungszonen behandelt, wobei in jeder
Begasungszone ein wenigstens 50 Volumenprozent Sauerstoff enthaltendes Gas zugeführt wird.
Bei dem bekannten Verfahren, das zwar auch nur verhältnismäßig kurze Aufenthaltszeiten voraussetzt,
das aber lediglich ein sogenanntes »Einschlammsystem« darstellt, kommt es nicht zu einem ausreichenden
Wachstum der nitrifizierenden Bakterien, was dazu führt, daß die Nitrifikation ungenügend ist Eine
ausreichende Nitrifikation erscheint daher bei diesem bekannten Verfahren nur mit einer Verlängerung der
Aufenthaltszeit für die Flüssigkeit möglich. Hinzu kommt, daß die nitrifizierenden Bakterien, die naturgemäß auf toxische und/oder hemmende Einflüsse
empfindlich reagieren, bei dem bekannten sogenannten »Einschlammsystem« diesen Einflüssen unmittelbar
ausgesetzt sind, was ebenfalls zu einer ungenügenden Nitrifikation führt Eine ungenügende Nitrifikation
bringt es aber mit sich, daß der Kläranlagenabfluß einen unerwünscht hohen Ammoniakgehalt hat, was unter
anderem einen hohen Sauerstoffbedarf im Vorfluter bedingt.
Aufgabe der Erfindung ist eine derartige Weiterbildung des aus der deutschen Offenlegungsschrift
20 32 480 bekannten Verfahrens, daß unter Wahrung der verhältnismäßig kurzen Aufenthaltszeit eine weitergehende Oxidation des Ammoniaks zu Nitrat ermöglicht wird, hierbei aber die Reinigungswirkung hinsichtlich der organischen Verunreinigungen erhalten bleibt
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die aus der ersten Begasungszone abfließende Flüssigkeit vor
Zuführung zu der zweiten Begasungszone in eine Absetzzone eingeleitet wird, aus welcher der sich
absetzende Schlamm zumindest teilweise in die erste Begasungszone zurückgeführt wird, und daß der aus der 4;
aus der zweiten Begasungszone abfließenden Flüssigkeit sich absetzende Schlamm insoweit er zurückgeführt wird, nur in die zweite Begasungszone zurückgeführt wird, daß der zweiten Begasungszone eine Flüssigkeit mit einem Gesamt-BSB5-Gehalt von 20 bis
100 mg/1 (gemessen auf der Basis von Kohlenstoff ohne stickstoffhaltige Stoffe) zugeführt wird, daß die
Aufenthaltszeit der Flüssigkeit in dieser Begasungszone bei 30 bis 240 Minuten gehalten wird, ein Gehalt an
suspendierten Feststoffen von 2000 bis 10 000 mg/1 und ein Verhältnis von flüchtigen suspendierten Feststoffen
zu suspendierten Feststoffen von wenigstens 0,4:1 aufrechterhalten wird, daß des weiteren der Gehalt an
gelöstem Sauerstoff in der Flüssigkeit in dieser zweiten Begasungszone bei wenigstens 2 mg/1 und das
Schlammalter in dieser Begasungszone zwischen 3 und 20 Tagen gehalten wird, und daß ferner in der zweiten
Begasungszone die Schlammbelastung bei 0,03 bis 0,60 kg BSB5 (gemessen auf der Basis von Kohlenstoff ohne
stickstoffhaltige Stoffe) je kg flüchtige suspendierte Feststoffe und Tag gehalten und für einen Gehalt an
flüchtigen suspendierten Feststoffen mit 2 bis 40% stickstoffhaltige Nährstoffe verbrauchenden Mikroorganismen und 60 bis 98% kohlenstoffhaltige Nährstoffe
verbrauchenden lebenden und toten Mikroorganismen gesorgt wird
Im Vergleich zu Verfahren vergleichbarer Art wird bei dem erfindungsgemäßen Verfalirem unter Wahrung
der Reinigungswirkung hinsichtlich der organischen Verunreinigungen der Ammoniakgehalt im Kläranlagenabfluß verringert und so der Sauerstoffbedarf im
Vorfluter vermindert
Bevorzugt wird in der zweiten Begasungszone für einen Gehalt an flüchtigen suspendierten Feststoffen
mit 2 bis 25% stickstoffhaltige Nährstoffe verbrauchenden Mikroorganismen und 75 bis 98% kohlenstoffhaltige Nährstoffe verbrauchenden lebenden und toten
Mikroorganismen gesorgt
Bei. einer guten Ausführungsform des Verfahrens
wird in der ersten Begasungszone die Schlammbelastung bei 03 bis 2 kg BSBs (gemessen nur auf der Basis
von Kohlenstoff) je kg flüchtige suspendierte Feststoffe und Tag gehalten, der zweiten Begasungszone wird eine
Flüssigkeit mit einem BSBs-Gehait von 25 bis 100 mg/1
(gemessen nur auf der Basis von Kohlenstoff) zugeführt,
und die Schlammbelastung in der zweiten Begasungszone wird bei 0,12 bis 0,50 kg BSB5 (gemessen nur auf der
Bais von Kohlenstoff) je Tag und kg flüchtige suspendierte Feststoffe gehalten.
Hierbei kann der Gehalt an BSB5 in der der zweiten
Begasungszone zugeführten Flüssigkeit bei 30 bis 60 mg/1 gehalten werden, und die Schlammbelastung kann
in der zweiten Begasungszone bei 0,2 bis 0,4 kg BSBs je Tag und kg flüchtige suspendierte Feststoffe gehalten
werden.
Im Bedarfsfall kann in der ersten Begasungszone die
Schlammbelastung bei 03 bis 0,8 kg BSB5 je Tag und kg
flüchtige suspendierte Feststoffe gehalten werden, und der der zweiten Begasungszone zugeführten Flüssigkeit
kann zusätzlich BSB5 aus aus einer zweiten Quelle zugeführt werden.
Als eine solche zweite Quelle für BSB5 kann ein
kleinerer Teil des BS B5 enthaltenden Wassers, der nicht in der ersten Begasungszone behandelt worden ist,
und/oder ein kleinerer Teil des Schlammes, der sich aus der aus der ersten Begasungszone abgezogenen
Flüssigkeit abgesetzt hat, und/oder ein kleinerer Teil der
Flüssigkeit, die unmittelbar aus der ersten Begasungszone abgezogen wird, verwendet werden.
Bei einer Ausführungsform des Verfahrens wird der BSBs-Gehalt der in die zweite Begasungszone zugeführten Flüssigkeit bei 20 bis 80 mg/1 gehalten, und in der
zweiten Begasungszone wird eine Schlammbelastung von 0,05 bis 0,5 kg BSB5 je Tag und kg flüchtige
suspendierte Feststoffe aufrechterhalten.
Zweckmäßigerweise wird die Verweilzeit der Flüssigkeit in der zweiten Begasungszone bei 60 bis 120
Minuten gehalten.
Die Verweilzeit der Flüssigkeit in der zweiten Begasungszone kann länger gehalten werden als in der
ersten Begasungszone.
Das Schlammalter in der zweiten Begasungszone kann mindestens zweimal so groß sein wie das
Schlammalter in der ersten Begasungszone. Das Schlammalter in der zweiten Begasungszone kann bei 5
bis 15 Tagen gehalten werden.
Gute Erfolge werden erzielt, wenn ir> der zweiten
Begasungszone der Gehalt der Flüssigkeit an gelöstem Sauerstoff bei 4 bis 10 mg/1 gehalten wird
AusfUhrungsformen der Erfindung sind in der
Zeichnung dargestellt, die nachstehend erläutert wird
Es zeigt
F i g. 1 graphisch, den Einfluß der Konzentration an
gelöstem Sauerstoff auf das Wachstum von sowohl Stickstoff wie Kohlenstoff verbrauchenden Mikroorganismen,
Fig.2 schematisch im Schnitt eine Vorrichtung, in
weicher eine Ausführungsform der Erfindung durchgeführt werden kann,
Fig.3 schematisch im Schnitt eine Vorrichtung, in
welcher eine andere Ausführungsform der Erfindung durchgeführt werden kann, wobei die Begasungszonen
(Kohlenstoffentfernungszone und Nitrifizierungszone) in Unterzonen unterteilt sind,
Fig.4 schematisch im Schnitt eine Vorrichtung, in
welcher andere Ausführungsformen durchgeführt werden können,
Fig.5 schematisch im Schnitt eine Vorrichtung, in
welcher erfindungsgemäß kombinierte Ausführungsformen durchgeführt werden können.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird das Wasser zunächst in einer Begasungszone unter Verwendung
von Sauerstoff behandelt. Hierbei wird mit hohem Anteil wenigstens ein größerer Teil, typischerweise
80% bei statischem Abwasser, des Bedarfs des Abwassers an Sauerstoff beseitigt, und zwar hinsichtlich
der kohlenstoffhaltigen Nährstoffe, gemessen nach den üblichen Vorschriften für die Bestimmung von BSBs.
Der zweiten Zone werden Stoffe zugeführt, die wenigstens die aus der ersten Stufe abfließende
Flüssigkeit enthalten, und für die Ausführungsform mit niedrigem Anteil zusätzlich eine andere Quelle für BSB5.
Der restliche ungesättigte Bedarf an Sauerstoff in der aus der ersten Zone abfließenden Flüssigkeit kann auf
jeder Kombination von drei möglichen Formen beruhen: kohlenstoffhaltige Nährstoffe, d. h. lösliches
BSB5, totes Material, oder kohlenstoffhaltige Nährstoffe
verbrauchende Mikroorganismen. Die beiden letzteren bilden die suspendierten Feststoffe im gesamten BSB5.
Wenn kohlenstoffhaltige Nährstoffe oder totes Material vorliegen, so werden diese von den kohlenstoffhaltige
Nährstoffe verbrauchenden Mikroorganismen für die Synthese der Zellen oder als Energiequelle verwendet
Liegen sie in Form von kohlanstoffhaltige Nährstoffe
verbrauchende Mikroorganismen vor, so verzehren sie sich unter endogener Atmung (Autoxidation) selbst
Unabhängig von der jeweiligen Ausführungsform enthält der Flüssigkeitsstrom für die zweite oder
Nitrifizierungszone, der wenigstens das an Kohlenstoff verarmte Wasser aus der ersten Begasungszone
zugeführt wird, 20 bis 100 mg/1 BSB5 und stickstoffhaltige Nährstoffe, die in der ersten Zone nicht beseitigt
worden sind. Bei der einen Ausführungsform der Erfindung, d.h. bei einem hohen Verhältnis von
Nährstoffen zur Biomasse, ist das gesamte BSB5 in dem aus der ersten Begasungszone abfließenden an kohlenstoffhaltigen Nährstoffen verarmten Wasser enthalten.
Ein Vorzug dieser Ausführungsform besteht darin, daß die notwendige Kontaktzeit der Flüssigkeit erheblich
kleiner sein kann, als wenn in der ersten Zone mit geringerer Geschwindigkeit gearbeitet wird, wobei
praktisch der gesamte Bedarf an Sauerstoff des kohlenstoffhaltigen Materials entfernt ist
Die zweite erfindungsgemäße Zone wird absichtlich so betrieben, daß der aktivierte Schlamm kohlenstoffhaltige Nährstoffe verbrauchende Mikroorganismen
und stickstoffhaltige Nährstoffe verbrauchende Mikroorganismen gemeinsam enthält Die kohlenstoffhaltige Nährstoffe verbrauchenden Mikroorganismen
werden durch restliche kohlenstoffhaltige Nährstoffe am Leben gehalten und durch endogene Atmung in duir
Wasser. Die stickstoffhaltige Nährstoffe verbrauchenden Mikroorganismen werden am Leben gehalten durch
die stickstoffhaltigen Nährstoffe in der gleichen Flüssigkeit, die in der ersten Begasungszone nicht
verbraucht wurden. Die Wachstumsgeschwindigkeit der stickstoffhaltige Nährstoffe verbrauchenden Mikroorganismen ist abhängig von den Parametern des
Verfahrens in dieser Nitrifizierungszone. Für einen gleichmäßigen Betrieb unter Aufrechterhaltung der
Dynamik dieser Mikroorganismen in dieser Zone ist es erforderlich, daß der Anfall an Schlamm nicht größer ist
als die Wachstumsgeschwindigkeit der stickstoffhaltige
Erfindungsgemäß hat die oxidierte Flüssigkeit in der
Nitrifizierungszone einen Gehalt an flüchtigen suspendierten Feststoffen mit 2 bis 40% stickstoffhaltige
Nährstoffe verbrauchenden Mikroorganismen und 60
bis 98% kohlenstoffhaltige Nährstoffe verbrauchenden
Mikroorganismen, zuzüglich des toten Materials. Es wurde unerwarteterweise gefunden, daß der Zusatz von
kohlenstoffhaltige Nährstoffe verbrauchenden, lebenden und/oder toten Mikroorganismen zu der Nitrifizie-
rungszone in Gegenwart eines zugeführten Gases mit wenigstens 50 Volumenprozent Sauerstoff zu gutem
Erfolg führt Die kohlenstoffhaltige Nährstoffe verbrauchenden Mikroorganismen und/oder das tote Material,
auch in Gegenwart von 2 bis 40% stickstoffhaltige
Nährstoffe verbrauchenden Mikroorganismen, setzen
sich schneller ab als die stickstoffhaltige Nährstoffe verbrauchenden Mikroorganismen und dienen ferner
anscheinend zum Festhalten der stickstoffhaltige Nährstoffe verbrauchenden Mikroorganismen. Die
Wirkung ist so, daß ein Schlamm mit wenigstens zwei verschiedenen Bestandteilen sich besser absetzt als ein
Schlamm, der nur aus stickstoffhaltige Nährstoffe verbrauchenden Mikroorganismen besteht. Im Ergebnis
wird das Verhalten bei der Klärung mit dem kombiniert
zusammengesetzten Schlamm erheblich verbessert. Der
Gehalt an restlichen suspendierten Feststoffen einschließlich beider Arten von Mikroorganismen in dem
Abfluß aus dem Klärgefäß wird verringert wie es die Tabelle 3 beispielsweise zeigt.
Ein weiterer Vorteil dieses in zwei Stufen verlaufenden Verfahrens besteht darin, daß die kohlenstoffhaltige
Nährstoffe verbrauchenden Mikroorganismen und/oder das tote Material den Schlamm verdünnen und damit die
Verluste an stickstoffhaltige Nährstoffe verbrauchen
den Mikroorganismen in dem Abfluß aus dem
Klärgefäß verringern. Das bedeutet, daß bei einem Verhalten der Kläranlage derart daß suspendierte
Feststoffe bis auf einen gewissen Gehalt, d. h. auf etwa
10 bis 30 mg/1 entfernt werden, durch die Anwendung
des kombinierten Schlammes geringere Verluste diesel Arten stattfinden. Im Ergebnis kann der Bestand an
stickstoffhaltige Nährstoffe verbrauchenden Mikroorganismen, der beim laufenden Betrieb notwendig ist
leichter aufgebaut und aufrechterhalten werden, al;
wenn der Schlamm lediglich als einzige Art stickstoffhaltige Nährstoffe verbrauchende Mikroorganismer
enthält
Die Erfindung ist auch darin bemerkenswert, daß eir
wenigstens 50 Volumenprozent Sauerstoff enthaltende;
6s Gas der Nitrifizierungszone in genügender Menge
zugeführt wird. Durch das Mischen und das gleichzeitige Rezirkulieren wird der Gehalt an gelöstem Sauerstoff ir
der Flüssigkeit bei wenigstens 2 mg/1 gehalten. Die
F i g. 1 zeigt die Bedeutung dieses Umstandes. Die Wachstumsgeschwindigkeit der stickstoffhaltige Nährstoffe
verbrauchenden Mikroorganismen (als Ordinate) ist abhängig von dem Gehall an gelöstem Sauerstoff (als
Abszisse) bei 25° C. Die Wachstumsgeschwindigkeit nimmt sehr schnell zu von 0 bi» zu etwa 2 mg/! an
gelöstem Sauerstoff, und seine Konzentration erreicht hierbei etwa 82% des Maximums. Im Gegensatz hierzu
brauchen die kohlenstoffhaltige Nährstoffe verbrauchenden Mikroorganismen nicht einen relativ hohen
Gehalt an gelöstem Sauerstoff, um eine so hohe Wachstumsgeschwindigkeit zu erreichen. Das sieht man
an den zwei Punkten bei 90% und 100% der maximalen Wachstumsgeschwindigkeit Beim Vergleich sieht man,
daß die kohlenstoffhaltige Nährstoffe verbrauchenden Mikroorganismen 90% ihrer maximalen Wachstumsgeschwindigkeit
schon bei 0,5 mg/i gelöstem Sauerstoff erreichen. Die F i g. 1 zeigt ferner, daß die Aufrechterhaltung
eines hohen Gehaltes an gelöstem Sauerstoff von wenigstens 2 mg/1 und vorzugsweise von wenigstens
4 mg/1 zur Erreichung von 90% der maximalen Wachstumsgeschwindigkeit der stickstoffhaltige Nährstoffe
verbrauchenden Mikroorganismen wichtiger ist in der erfindungsgemäßen Nitrifizierungszone als in der
Zone, wo kohlenstoffhaltige Nährstoffe entfernt werden.
Der Gehalt an suspendierten Gesamtfeststoffen in der zweiten Nitrifizierungszone wird bei 2000 bis 10 000
mg/1, vorzugsweise 3000 bis 7000 mg/1, gehalten. Bei so hohen Konzentrationen sind kleinere Kammern und
Leitungen möglich. Wenigstens 40% der gesamten Feststoffe sind flüchtige suspendierte Feststoffe mit
einem Bedarf an Sauerstoff. Bei Zuführung eines Frischgases mit wenigstens 50 Volumenprozent Sauerstoff
in die zweite Zone kann der notwendige Sauerstoff für die biochemische Oxidation in vernünftiger kurzer
Kontaktzeit die Flüssigkeit von 30 bis 240 Minuten eingeführt werden.
Der Anfall an Schlamm aus der zweiten Zone, d. h. derjenige Schlamm, der abgezogen und nicht zurückgeführt
wird, ist abhängig von der Dynamik der stickstoffhaltige Nährstoffe verbrauchenden Mikroorganismen.
Auch die Dynamik der kohlenstoffhaltige Nährstoffe verbrauchenden Organismen muß richtig
geregelt werden, so daß sie nicht so stark abnehmen, daß sie nicht zum Festhalten der stickstoffhaltige
Nährstoffe verbrauchenden Mikroorganismen vorhanden sind und damit die Verluste an stickstoffhaltige
Nährstoffe verbrauchenden Mikroorganismen im Abfluß aus dem Klärgefäß verhindern. Entsprechend
bilden die kohlenstoffhaltige Nährstoffe verbrauchenden Mikroorganismen und das tote Material wenigstens
60% der flüchtigen suspendierten Feststoffe. Von diesen 60% machen die kohlenstoffhaltige Nährstoffe verbrauchenden
Mikroorganismen vorzugsweise 10 bis 90% aus, wobei der Rest das tote Material ist Andererseits
dürfen die kohlenstoffhaltige Nährstoffe verbrauchenden Mikroorganismen und das tote Material nicht einen
so hohen Anteil der flüchtigen suspendierten Feststoffe ausmachen, daß sie die stickstoffhaltige Nährstoffe
verbrauchenden Mikroorganismen in das abfließende Wasser aus dem Klärgefäß verdrängen, weshalb die
Gesamtmenge nicht Ober 98% liegen solL Das bedeutet,
daß die flüchtigen suspendierten Feststoffe wenigstens 2%, aber nicht mehr als 40% und vorzugsweise nicht
mehr als 25% der stickstoffhaltige Nährstoffe verbrauchenden Mikroorganismen enthalten sollen. Die Menge
der kohlenstoffhaltige Nährstoffe verbrauchenden Mikroorganismen und des toten Materials wird geregelt
durch Regelung des gesamten BSB5 in dem Flüssigkeitsstrom,
der in die Nitrifizierungszone eintritt Bei allen Ausführungsformen der Erfindung soll dieser Gehalt bei
2 bis 100 mg/1 liegen, vorzugsweise bei 25 bis 100 mg/!,
insbesondere bei 30 bis 60 mg/1 BSB5 bei der
Ausführungsform mit hohem Anteil. Bei der Ausführungsform mit niedrigem Anteil liegt dieser Bereich
vorzugsweise bei 20 bis 80 mg/1 BSB5.
ίο Im allgemeinen ist bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren in der zweiten Zone ein Verhältnis einer Menge an kohlestoffhaltigen Nährstoffen, an toten
Material und an kohlenstoffhaltige Nährstoffe verbrauchenden Mikroorganismen zur Biomasse von 0,03 bis
is 0,60 kg BSBs je Tag und kg flüchtige suspendierte
Feststoffe erforderlich. Bei der Ausführungsform des Verfahrens mit hohem Anteil liegt dieses Verhältnis
vorzugsweise zwischen 0,12 :1 und 0,50 :1, insbesondere
zwischen 0,2 :1 und 0,4 :1, während bei der
Ausführungsform des Verfahrens mit geringem Anteil dieses Verhältnis vorzugsweise zwischen 0,05:1 und
0,50 :1 liegt. Der Grund für diese Unterschiede liegt in den Unterschieden der Mengen von BSBs, die ihrerseits
von der Quelle des BSB5 abhängt, die nötig ist, um die
gleiche Menge von kohlenstoffhaltige Nährstoffe verbrauchenden Mikroorganismen in belebtem
Schlamm zu bilden. Bei der Ausführungform der Erfindung mit einem hohen Anteil ist die einzige Quelle
für den BSB5, der in die zweite Zone eintritt, der Gehalt
an kohlenstoffhaltigen Nährstoffen in dem Wasser aus der ersten Zone. Die Bildung von BSB5-Schlamm
erfordert etwa 1,67 kg kohlenstoffhaltige Nährstoffe als BSB5 zur Gewinnung von 1 kg der kohlenstoffhaltige
Nährstoffe verbrauchenden Mikroorganismen. Andererseits haben Versuche gezeigt, daß etwa 0,6 kg
BSB5 aus kohlenstoffhaltige Nährstoffe verbrauchenden Mikroorganismen oder totem Material nötig sind, um 1
kg kohlenstoffhaltige Nährstoffe verbrauchende Mikroorganismen oder totes Material zu gewinnen. Aus
diesen Tatsachen geht hervor, daß 1,67 kg kohlenstoffhaltige Nährstoffe, lösliches BSB5, äquivalent ist 1 kg
kohlenstoffhaltige Nährstoffe verbrauchenden Mikroorganismen oder totem Material mit einem Bedarf
von 0,6 kg BSB5, um einen kombinierten Schlamm in der
zweiten Begasungszone aufrechtzuerhalten. Die beiden extremen Ausführungsformen der Erfindung, d.h.
diejenigen, bei welchen einerseits der zweite Begasungszone nur kohlenstoffhaltige Nährstoffe als BSB5
zugeführt werden und andererseits ohne kohlenstoffhaltige Nährstoffe der zweiten Begasungszone nur
kohlenstoffhaltige Nährstoffe verbrauchende Mikroorganismen und totes Material zugeführt werden, haben
Verhältnisse von Nährstoffen zu Mikroorganismen, die sich um etwa 2,8 :1 unterscheiden, d. h. einerseits 1,67 kg
ss kohlenstoffhaltige Nährstoffe enthaltender BSB5 zu 0,6
kohlenstoffhaltige Nährstoffe verbrauchenden Mikroorganismen vom Typ BSB5 ergibt ein Verhältnis von
23. Der in die zweite Begasungszone eintretende BSB5
kann also einige oder alle nachstehenden Bestandteile enthalten: kohlenstoffhaltige Nährstoffe, totes Material
und kohlenstoffhaltige Nährstoffe verbrauchende Mikroorganismen.
Um einen konstanten Gehalt an kohlenstoffhaltige Nährstoffe verbrauchenden Mikroorganismen in der
Flüssigkeit der zweiten Begasungszone aufrechtzuerhalten, was für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens notwendig ist, muß berücksichtigt
werden, daß diese kohlenstoffhaltige Nährstoffe ver-
ίο
brauchenden Mikroorganismen auf drei Wegen verloren gehen können: Ablassen im fließenden Wasser aus
der zweiten Begasungszonc, in der Regel in einem
Klärgefäß, endogene Atmung oder Selbstverzehrung bei einem Mangel an kohlenstoffhaltigen Nährstoffen
und im Abfallschlamm aus dem Klärgefäß.
Parameter
Kombiniertes
Ein-Stufen-
Verfahren
(1) Zwei-Stufen-Verfahren
Entfernung von
kohlenstoffhaltigen Nährstoffen
kohlenstoffhaltigen Nährstoffen
Entfernung von
stickstoffhaltigen
Nährstoffen
(3)
stickstoffhaltigen
Nährstoffen
(3)
suspendierten Feststoffen
hinzufließenden Menge
BSB5 200 200
TKN·) 30 30
NH3-W) 20 20
BSB5 20 38
TKN·) 5 21
NH3-N##) I 18
und kg) flüchtige suspendierte Feststoffe
*) Stickstoffhaltige Nährstoffe (gesamte Stickstoffmenge nach K j e 1 d a h 1).
··) Ammoniak-Stickstoff.
5835
0,70
0,70
0,50
6,0
72
8
72
8
38
2i
18
30
2i
18
30
20
30
0,18
9,08
250
250
Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung im Vergleich zu einem System nach dem Stande der Technik mit
einem einzelnen Verfahrensschritt zum Entfernen der kohlenstoffhaltige Nährstoffe verbrauchenden Mikroorganismen und der stickstoffhaltige verbrauchenden Mikroorganismen in der gleiche Zone besteht darin,
daß die erforderlichen Kontaktzeiten für die Flüssigkeit in den beiden Zonen und daher auch die Abmessung der
Kammer erheblich geringer sind als bei dem bekannten »Einschlammsystem«. Das beruht darauf, daß in der
zweiten Zone ein geringerer Gehalt an kohlenstoffhaltigen Nährstoffen entfernt werden muß und daß daher ein
geringerer Anteil an kohlenstoffhaltige Nährstoffe verbrauchenden Mikroorganismen und ein höherer
Anteil an stickstoffhaltige Nährstoffe verbrauchenden Organismen zugegen ist Die Tabelle 1 erläutert diese
Verhältnisse. Verglichen sind die Verfahrensparameter für ein System, bei welchem in einem einzigen
Verfahrensschritt gemeinsam kohlenstoffhaltige Nährstoffe und stickstoffhaltige Nährstoffe entfernt werden,
mit einer erfindungsgemäßen Ausführungsform mit hohem Anteil. Bei jedem System wurde ein Frischgas
mit 90 Volumenprozent Sauerstoff verwendet Das System mit einer einzigen Verfahrensstufe enthielt vier
Unterzonen, während in den anderen Systemen die Zone zum Entfernen der kohlenstoffhaltigen Nährstoffe
und die Zone zum Entfernen der stickstoffhaltigen Nährstoffe jeweils in drei Unterzonen unterteilt war. In
allen diesen letzteren strömten das Gas und die
Flüssigkeit im Gleichstrom, wie die F i g. 3 es zeigt. Das
abgelassene Gas enthielt 50 Volumenprozent Sauerstoff.
Beim Vergleich der Kontaktzeiten der Flüssigkeit unter diesen Arbeitsbedingungen sieht man, daß das
Gesamtvolumen der ersten und der zweiten Begasungszone nur etwa halb so groß zu sein braucht wie bei dem
einstufigen Verfahren, bei welchem kohlenstoffhaltige Nährstoffe und stickstoffhaltige Nährstoffe gleichzeitig
entfernt werden.
Bei dem Verfahren mit einer hohen Durchsatzgeschwindigkeit nach Fig.2 wird das BSB5 enthaltende
Wasser, beispielsweise städtische Abwasser, durch die Leitung 11 in die erste Kammer 10 eingeführt Diese
bildet die erste Begasungszone oder die Zone zur Entfernung der kohlenstoffhaltigen Nährstoffe. Eine
nicht abgebildete Quelle für ein Gas mit wenigstens 50 Volumenprozent Sauerstoff ist vorgesehen. Das Gas
gelangt durch die Leitung 12 mit dem Regelventil 13 in die Kammer 10. Die letztere hat einen gasdichten
Deckel 14, um über der Flüssigkeit ein an Sauerstoff angereichertes Gas aufrecht zu erhalten. Der zurückgeführte aktivierte Schlamm gelangt durch die Leitung 15
in die Kammer 10. Man kann auch das BSBs enthaltende Wasser und den Schlamm vor dem Einführen in die
Kammer mischen, wenn das gewünscht wird.
Die einkommenden Ströme werden in der Kammer 10 innig gemischt durch Mittel zum mechanischen
Rühren, die von einem Motor 17 mit einer Welle durch
die Dichtung 18 in dem Deckel angetrieben werden. Die Mittel zum Rühren können einen oder mehrere Impeller
in der Nähe der Flüssigkeitsoberfläche enthalten. Hier sind diese Mittel in einer Stellung unter der Oberfläche
abgebildet Bei dieser Ausführungsform wird das Gas, das aus der Flüssigkeit in den oben befindlichen
Gasraum gelangt, durch die Leitung 19 mittels eines Gebläses 20 für die Verdichtung abgezogen und gelangt
zurück durch die Leitung 2t zum untergetauchten
Gasverteiler 22, der vorzugsweise unter dem Rührer ί6 ίο
angeordnet ist Das Gas wird also kontinuierlich in inniger Berührung mit der Flüssigkeit in die Kammer 10
rezirkuliert Das Gebläse 20 wird von einem nichi abgebildeten Motor angetrieben. Hier wird die Energie
für das Inberührungbringen des Gases mit der Flüssigkeit geliefert Vorzugsweise sind Regler vorgesehen,
um die Umdrehungsgeschwindigkeit zu regeln. Das an Sauerstoff verarmte Gas wird aus der Kammer 10
durch die Leitung 23 abgelassen, bei welcher ein Regelventil 24 vorgesehen sein kann.
Das BSBs enthaltende Wasser, das an Sauerstoff angereicherte eingeführte Gas und der Schlamm
werden gemischt, wobei das oxidierende Gas zur Auflösung kontinuierlich in die Flüssigkeit rezirkuliert
wird. Inerte Gase, wie Stickstoff, die mit dem BSB5-haltigen Wasser und mit dem sauerstoffhaltigen
Frischgas eingeführt werden, und Gase, wie Kohlendioxid, die bei der biochemischen Umsetzung entstehen,
sammeln sich mit dem unverbrauchten Sauerstoff in dem Gasraum über der Flüssigkeit an. Dieses Gas hat
einen Partialdruck des Sauerstoffs von wenigstens 300 mm Hg, vorzugsweise von wenigstens 380 mm Hg. Das
an Sauerstoff angereicherte Gas kann während des Mischens kontinuierlich durch die Leitung 12 in die
Kammer 10 eingeführt werden, oder aber der Gaszufluß kann beendet werden, wenn das Mischen beginnt Das
an Sauerstoff verarmte Gas kann kontinuierlich oder in Zeitabständen durch die Leitung 23 aus dem Gasraum
abgezogen werden.
Der Flüssigkeitsstand der Kammer 10 wird geregelt durch das Wehr 25, über welches die Flüssigkeit in den
Trog 26 und aus diesem in die Abflußleitung 27 gelangt Der Gehalt an Flüssigkeit von gelöstem Sauerstoff kann
geregelt werden durch Änderung der Zuströmungsgeschwindigkeit des an Sauerstoff angereicherten Frischgases
unter Verwendung des Regelventils 13 in der Leitung 12, wodurch der Partialdruck des Sauerstoffs in
dem Gasraum der Kammer erhöht oder verringert werden kann. Der Gehalt an gelöstem Sauerstoff kann
ebenfalls geregelt werden durch Änderung der aufgewendeten Energie und der Umdrehungsgeschwindigkeit
des Gebläses 20, wodurch die Diffusionsgeschwindigkeit des sauerstoffhaltigen Gases in der Flüssigkeit
erhöht oder verringert wird. Der Gehalt an gelöstem Sauerstoff kann ferner geregelt werden durch Änderung
der Verweilzeit der Flüssigkeit in der Kammer 10.
Am Ende des Mischens, beispielsweise nach 18 bis 180
Minuten, wird die oxidierte Flüssigkeit durch die Abflußleitung 27 gegen die Prallwand 28 im Klärgefäß
29 geführt Die Prallwand 28 erstreckt sich vorzugsweise von einem Punkt über dem Flüssigkeitsspiegel bis zu
einem Punkt zwischen dem Flüssigkeitsspiegel und dem kegelförmigen Boden des Klärgefäßes. Ein Motor 30
betreibt einen langsam rotierenden Rechen 31 über dem Boden des Klärgefäßes, um ein kegelförmiges Absetzen
des dichten Schlammes zu verhindern. Die teilweise gereinigte überstehende Flüssigkeit mit noch 20 bis 100
mg/1 BSB5 strömt über das Wehr 32 in den Trog 33 und
wird aus diesem durch die Leitung 34 abgezogen. Der Schlamm wird vom Boden des Klärgefäßes durch die
leitung 33 abgezogen. Wenigstens ein Teil von ihm wird durch die Pumpe 36 zur Rückführung in die Leitung
15 und von dort in die Kammer 10 gedrückt, um einfließendes, BSBs enthaltendes Wasser zu impfen. Für
die Rückführung nicht benötigter Schlamm wird vom Boden durch die Leitung 37 mit dein Regelventil 38
abgezogen.
Das teilweise gereinigte, aus de;m (Gärgefäß 29 abgezogene Wasser bei dieser Ausführungsform der
Erfindung mit einer hohen Durchsalzgeschwindigkeit bildet den einzigen Zufluß in die Nitrifizierungszone.
Die Vorrichtung in der zweiten Begasungszone kann der in der ersten Begasungszone im wesentlichen gleich
sein. In der F i g. 2 sind in der zweiten Begasungszone die gleichen Gegenstände mit der gleichen Nummer
plus 100 bezeichnet Die zweite Begasiingszone arbeitet
in ähnlicher Weise wie die erste Begasungszone, mit Ausnahme bestimmter Parameter, die weiter unten
erörtert werden. Der Abfluß aus der ersten Begasungszone in der Leitung 34 mit dem Regelventil 39 gelangt in
die Kammer 110, welche die zweite Begasungszone bildet Dort wird die Flüssigkeit mit einem wenigstens
50 Volumenprozent Sauerstoff enthaltenden Frischgas gemischt, das durch die Leitung 112 zugeführt wird.
Der zurückgeführte nitrifizierende Schlamm gelangt durch die Leitung 115 in diese Kammer. Zusätzlich zu
stickstoffhaltigen Nährstoffen, beispielsweise bestimmt als gesamter Stickstoff nach Kj ed ah 1 oder TKN,
enthält die Flüssigkeit flüchtige suspendierte Bestandteile, die aus 2 bis 40% stickstoffhaltige Nährstoffe
verbrauchenden Organismen und 60 bis 98% kohlenstoffhaltige Nährstoffe verbrauchenden Organismen
besteht zuzüglich dem toten Material. Sie enthält suspendierte Feststoffe in einer Menge von 2000 bis
10 000 mg/1 mit einem Verhältnis von flüchtigen suspendierten Feststoffen zu suspendierten Feststoffen
von wenigstens 0,4. Diese Bestandteile werden geliefert durch den zugeführten Strom und durch den zurückgeführten
nitrifizierenden Schlamm in der Leitung 115. Bei
dem letzteren kann die Strömungsgeschwindigkeit geregelt werden durch die Pumpe 136 und das Ventil
138.
Der Gehalt an gelöstem Sauerstoff von wenigstens 2 mg/1 wird aufrechterhalten durch das Ventil IU und
durch das das Rezirkulieren bewirkende Gebläse 120. Nach der gewünschten Verweilzeit der Flüssigkeit von
30 bis 240 Minuten wird die oxidierte Flüssigkeit durch die Leitung 127 in das Klärgefäß 129 abgezogen. Dort
findet eine Trennung und ein Abführen des Schlammes derart statt daß das Schlammalter bei 3 bis 20 Tagen,
vorzugsweise bei 5 bis 15 Tagen liegt Der hierbei verwendete Wert wird erhalten durch Dividieren der
gesamten Menge der flüchtigen suspendierten Feststoffe in der zweiten Zone durch die Menge dieser Stoffe,
die aus dieser Zone durch die Leitungen 137 und 140 täglich abgezogen wird. Entsprechend wird das
Schlammalter in der ersten Begasungszone berechnet durch Dividieren der gesamten Menge an flüchtigen
suspendierten Feststoffen in dieser Zone durch die Menge dieser Stoffe, die aus dieser Zone durch die
Leitungen 37 und 34 täglich abgezogen wird Die Verweilzeit für die Flüssigkeit bezeichnet die gesamte
Zeit, während welcher eine bestimmte Menge der Flüssigkeit mit gasförmigem Sauerstoff gemischt wird.
Wenn beispielsweise die zweite Zone zwei hintereinandergeschaltete Unterzonen enthält, »3 ist die Verweil-
zeit die Summe der gesamten Kontaktzeiten für Gas und Flüssigkeit in allen Unterzonen.
Wie schon gesagt, wird das Verhältnis von Nährstoffen
zur Biomasse in der Kammer 110 der zweiten Zone
bei 0,03 bis 0,60 kg PSB5 je Tag und kg flüchtige s
suspendierte Feststoffe gehalten, vorzugsweise bei 0,12 :1 bis 0,50 :1, insbesondere bei 0,2 :1 bis 0,4 :1, bei
dieser Ausführungsform mit einer hohen Durchsatzgeschwindigkeit Bei einer Anlage nach der F i g. 2 wird
dieses Verhältnis geregelt mittels der Rückführpumpe ίο
136, des Ventils 138 und des Ventils 39 für die einfließende Flüssigkeit Es sei hier bemerkt, daß das
Verhältnis von Nährstoffen zur Biomasse ein Mittelwert ist Bei Verwendung von Unterzonen wird dieses
Verhältnis berechnet auf Grundlage der gesamten flüchtigen suspendierten Feststoffe in allen Unterzone
Wenn die Flüssigkeit stufenweise durch mehrere Unterzonen geführt wird, so weicht dieses Verhältnis
von dem Mittelwert ab und ist höher in den ersten Unterzonen und niedriger in der letzten Behandlungs
zone. Wenn beispielsweise in der zweiten Zone vier Flüssigkeitszonen vorgesehen sind, mit einer gleichen
ZufluÜgeschwindigkeit der Flüssigkeit und der flüchti
gen suspendierten Feststoffe, aber mit verschiedenen Kontaktzeiten Ti, T2, T3 und T4 für die Flüssigkeit und
wenn die entsprechenden Verhältnisse von Nährstoffen zur Biomasse bei 0,4 :1, 03 :1, 0,2 :1 und 0,1 :1 liegen,
so wird das mittlere Verhältnis nach der nachstehenden Formel berechnet:
[(0,4 71 + 0,3 T2 + 0,2 T3 + 0,1 T4)Z[T1 + T2 + T3 + T4)]: 1
Die Fig.3 zeigt eine erste Begasungskammer zur
Entfernung der kohlenstoffhaltigen Stoffe, die in zwei Abteile oder Unterzonen 10a und 106 unterteilt ist Eine
Trennwand 42 von oben bis zum Boden trennt die beiden Abteile. Eine verengte öffnung 43 unter dem
Flüssigkeitsspiegel ermöglicht den Durchfluß der teilweise oxidierten Flüssigkeit aus dem ersten Abteil
10a in das zweite Abteil 106. Eine verengte öffnung 44 im Gasraum ermöglicht die Durchströmung des ersten,
an Sauerstoff verarmten Gases aus 10a nach 10b im Gleichstrom mit der Flüssigkeit
An der Oberfläche wirkende, von Motoren 17a, 176 angetriebene Impeller 22a und 226 sind in dem ersten
und dem zweiten Abteil 10a und 106 angeordnet Sie schleudern die Flüssigkeit in den Gasraum, um damit
eine Rezirkulation zu erzielen und gleichzeitig die Flüssigkeit mit den Feststoffen zu mischen. Gemäß
Fig.2 wird das Gas gegen die Flüssigkeit mittels Pumpen rezirkuliert und durch unter der Oberfläche
angeordnete Gasverteiler wieder eingeführt, wobei das Mischen der Flüssigkeit mit den Feststoffen durch unter
der Oberfläche angeordnete Propeller geschieht Nach der Ausführungsform gemäß Fig.3 bewirken die
gleichen mechanischen Vorrichtungen, nämlich von Motoren angetriebene, an der Oberfläche befindliche
Impeller, gleichzeitig das Rezirkulieren und das Mischen der Flüssigkeit mit den Feststoffen.
Die zweite Kammer ist ähnlich ausgeführt wie die erste Begasungskammer, mit der Ausnahme, daß drei
einzelne Abteile oder Unterzonen UOa, 1106 und UOc
mit jeweils von Motoren 130a, 1306 und 130c angetriebene Impellent vorgesehen sind. Eine Wandung
142 mit öffnungen 143 und 144 trennt das erste Abteil
HOa von dem zweiten Abteil 1106. Eine Wandung 145 trennt das zweite Abteil 1106 von dem dritten Abteil
110c Eine verengte, unter der Flüssigkeitsoberfläche befindliche öffnung 146 in der Trennwand 145
ermöglicht den Durchfluß der zweiten, weiteroxidierten Flüssigkeit aus den. zweiten Abteil 1106 in das dritte
Abteil HOa Eine verengte öffnung 147 in dem oberen
Teil der Trennwand 145 läßt das an Sauerstoff weiter verarmte Gas im Gleichstrom mit der Flüssigkeit aus
1106 nach HOc strömen.
Die dritte weiter oxidierte Flüssigkeit gelangt aus dem dritten Abteil HOc durch die Leitung 127 in das
Klärgefäß 129, wo das Gemisch zu nitrifiziertem Schlamm und an BSBs verarmten abfließendem Wasser
getrennt wird. Das letzte wird durch die Leitung 140 abgezogen, der Schlamm wird von dem Boden durch die
Leitung 135 abgezogen. Ein Teil des Schlammes wird durch die Verbindungsleitung 135 mittels der Pumpe 136
in die Leitung 115 geführt und gelangt von dort wieder
in das Abteil HOa der zweiten Zone. Der Rest des nitrifizierten Schlammes gelangt durch die Leitung 137
mit dem Regelventil 138 in den Abfall.
Die F i g. 2 und 3 zeigen Vorrichtungen, die für das
Verfahren mit einem hohen Anteil geeignet sind. Die
F i g. 4 zeigt einige mögliche Änderungen der Anlage nach F i g. 2 zur Verwendung bei einem niedrigen Anteil.
Hierbei wird BSB5 aus einer zweiten Quelle durch die Leitung 50 mit dem Regelventil 51 eingeführt, um das an
kohlenstoffhaltigen Nährstoffen verarmte abfließende Wasser aus dem ersten Klärgefäß 29 in der Leitung 34
aufzufüllen. Dieses Gemisch bildet dann die Flüssigkeit, die in die Kammer HO oder zweiten Zone eingeführt
wird.
Der zweite BSB5 kann von verschiedenen Quellen aus
zugeführt werden, die als gestrichelte Leitungen dargestellt sind. Man kann beispielsweise einen Teil des
an kohlenstoffhaltigen Nährstoffen verarmten aktivierten Schlammes aus dem ersten Klärgefäß 29 abzweigen
von der Rückführungsleitung 15 und ihn durch die Leitung 52 als Quelle für kohlenstoffhaltige Nährstoffe
verbrauchende Organismen verwenden. Man kann auch so vorgehen, daß ein Teil der gemischten Flüssigkeit aus
der ersten Begasungskammer 10 mittels der Leitung 53 als Quelle für kohlenstoffhaltige Nährstoffe und für
kohlenstoffhaltige Nährstoffe verbrauchende Mikroorganismen abgeteilt wird. Wenn verschiedene Unterzonen
vorgesehen sind, wie beispielsweise die F i g. 3 es zeigt, wird die gemischte Flüssigkeit vorzugsweise aus
der ersten Unterzone 10a abgezogen, weil dort die Konzentration an kohlenstoffhaltigen Nährstoffen am
höchsten ist Man kann auch so vorgehen, daß ein Teil des frisch eingeführten Wassers, das sonst in die erste
Begasungfkammer 10 gelangt, mittels der Leitung H abgezogen wird und durch die Leitung 54 einen Teil
oder die gesamte Menge sekundären BSBs liefert.
Eine weitere Quelle für den benötigten BSB5 können
die suspendierten Feststoffe sein, die bei unwirksamer Klärung beim ersten Verfahrensschritt anfallen; hierbei
kann man beim ersten Verfahrensschritt mit einem verhältnismäßig langsamen Durchsatz arbeiten und
praktisch den gesamten auf dem Gehalt an kohlenstoff haltigen Nährstoffen beruhenden Sauerstoffbedarf
beseitigen. Das Klärgefäß 29 gemäß F i g. 2 und 3 kann
aber auch so betrieben werden, daß suspendierte
Feststoffe in der Abflußleitung 34 zurückgehalten werden und hierdurch eine Quelle für BSBs bilden. Das
kann erzielt werden, wenn das Überfließen aus dem Klärgefäß schneller durchgeführt wird, wobei der
Umfang und die Kosten des Klärgefäßes verringert werden, aber ebenso seine Wirksamkeit
Die Fig.5 zeigt eine andere Ausführungsform der
Erfindung. Sie besteht in einer Kombination der beiden beschriebenen Ausführungsformen mit einem hohen ι ο
und einem niedrigen Anteil. Diese Ausführungsform bringt bedeutende Vorteile hinsichtlich der Aufrechterhaltung einer hohen Wirksamkeit mit sich, auch wenn
die Zuflußgeschwindigkeiten des Abwassers zu der ersten Stufe schwanken. Anlagen zur Behandlung von
Abwasser müssen häufig unter abwechselnden und mitunter vorhersagbaren Bedingungen betrieben werden, z. B. bei einer geringen Zuflußmenge in der Nacht
und einer verhältnismäßig hohen Zuflußmenge während des Tages, d. h. bei täglich auftretenden Schwankungen.
Das System nach Fig.5 kann in der Regel so
betrieben werden, daß in der ersten Begasungsstufe mit hohem Anteil gearbeitet wird, wie es beispielsweise
entsprechend der Fig.3 beschrieben ist, und zwar
dadurch, daß das Regelventil 51 in der Leitung 54 teilweise geschlossen wird. Das Regelventil 51 wird
verwendet als Kontrollmittel zum Kompensieren der reduzierten oder gemessenen BSBs-Ströme aus dem
Klärgefäß 29 durch die Leitung 34 zur zweiten Kammer. Diese Regelung kann beispielsweise beruhen auf der
Messung der in der Flüssigkeit suspendierten Feststoffe in der ersten Unterzone 110a in der zweiten Stufe, um
den Gehalt an flüchtigen suspendierten Feststoffen konstant zu halten. Beim Sinken des Gehaltes an
Feststoffen bedeutet das einen Mangel an BSB5, und die
Durchströmung durch die Umleitung wird erhöht; wenn umgekehrt der Gehalt an Feststoffen zunimmt, wird die
Durchströmung durch die Umleitung verringert. Die Fig.5 zeigt das frisch zugeführte Wasser als den
gesteuerten Strom. Man kann aber auch eine andere Quelle für sekundären BSB5 verwenden, z. B. solche
nach F i g. 4, und auch eine vollständig getrennte Quelle.
Die Tabelle 2 enthält die wichtigsten Parameter für die erste Begasung zur Entfernung der kohlenstoffhaltigen Nährstoffe und für die zweite Begasung zur
Entfernung der stickstoffhaltigen Nährstoffe bei dem gesamten Verfahren zur Entfernung des BSB>
In die Tabelle sind nur diejenigen Parameter aufgenommen, die entweder bei den beiden Verfahrenszonen sehr
verschieden sind oder Gegenstand der Erfindung sind.
Die für die erste Stufe angegebenen Parameter sind nur als brauchbar empfohlen, sollen aber nicht als
Beschränkung der Erfindung aufgefaßt werden. Im allgemeinen sind die Arbeitsbedingungen für die
gemischte Flüssigkeit in beiden Verfahrenszonen ähnlich. Die Verwendung eines Gases mit einem hohen
Gehalt an Sauerstoff erlaubt es, in der Flüssigkeit einen hohen Gehalt an gelöstem Sauerstoff aufrechtzuerhalten. Das führt teilweise zu einem »gesunden« Schlamm
mit guten Absitzeigenschaften. Entsprechend kann bei der Klärung ein Schlamm hoher Konzentration anfallen,
wodurch ein relativ niedriges Verhältnis von zurückgeführtem Schlamm zu zugeführtem Volumen Abwasser
erhalten wird, um die gewünschten Konzentrationen in dem Gemisch aufrechtzuerhalten.
Ein Unterschied zwischen den beiden Verfahrenszonen besteht in der Konzentration an suspendierten
Feststoffen. In der zweiten Zone ist ein erheblicher Anteil an sich schlecht absetzenden, stickstoffhaltige
Nährstoffe verbrauchenden Mikroorganismen enthalten. Deshalb sind die Absitzeigenschaften des Gemisches nicht so gut wie in der ersten Zone, die praktisch
nur kohlenstoffhaltige Nährstoffe verbrauchende Mikroorganismen enthält Entsprechend ist die zulässige
obere Grenze für die Konzentration der Feststoffe in der zweiten Zone etwas geringer (10 000 mg/1) als es als
obere Grenze für die erste Zone empfohlen wird (12 000
mg/1). Ein anderer Unterschied besteht in dem verschiedenen Gehalt an flüchtigen Feststoffen in den
Feststoffen der beiden Zonen. Da der Anfall an Schlamm aus der zweiten Zone in der Regel geringer ist
als aus der ersten Zone, entstehen in der zweiten Zone mehr inerte Feststoffe, was zu einer Verringerung des
Anteils an flüchtigen Stoffen führt, 40% gegen 55%.
Parameter
Zone zum Entfernen der kohlenstoffhaltigen Nährstoffe (1)
Zone zum Entfernen der
stickstoffhaltigen Nährstoffe
(2)
stickstoffhaltigen Nährstoffe
(2)
In der Flüssigkeit suspendierte
Feststoffe (mg/1)
Verhältnis der flüchtigen suspendierten Feststoffe zu suspendierten Feststoffen
Kontaktzeit der Flüssigkeit (Min.) Schlammalter (Tage)
Verhältnis der Nährstoffe zur Biomasse (kg BSB5 je Tag und kg flüchtige
suspendierte Feststoffe)
4000-12 000 0,55
18-180 (weiter Bereich) 30—90 (bevorzugter Bereich)
3 (weiter Bereich)
2 (bevorzugter Bereich)
0,8—2 (weiter Bereich) 1 — 1,8 (bevorzugter Bereich)
0,3—0,8 (weiter Bereich) 0,4—0,7 (bevorzugter Bereich)
2000-10 000
0,40
0,40
30—240 (weiter Bereich)
60—120 (bevorzugter Bereich)
3—20 (weiter Bereich)
5—15 (bevorzugter Bereich)
0,12—0,50 (weiter Bereich)
0,2—0,4 (bevorzugter Bereich)
0,03—0,60 (weiter Bereich)
0,05-0,50 (bevorzugter Bereich)
i'jrameler
Zone zum Entfernen der kohlenstoffhaltigen Nährstoffe
(1)
Zone zum Entfernen der
stickstoffhaltigen Nährstoffe
(2)
stickstoffhaltigen Nährstoffe
(2)
Zuführungsbedingungen für die Flüssigkeit, Gesamtgehalt an BSB3 (mg/1)
Kohlenstoffhaltige Nährstoffe
im BSB5 (mg/1)
Hoher Anteil unwichtig
Kohlenstoffhaltige Nährstoffe
verbrauchende Mikroorganismen
im BSB5 (mg/1)
Ein wichtiger Unterschied besteht darin, daß die Kontaktzeiten der Flüssigkeit und das Schlammalter in
der zweiten Zone größer sind. Das Schlammalter in der zweiten Zone ist vorzugsweise wenigstens doppelt so
hoch wie in der ersten Zone. Diese beiden Bedingungen beruhen auf der langsameren Wachstumsgeschwindigkeit der stickstoffhaltige Nährstoffe verbrauchenden
Mikroorganismen gegenüber den kohlenstoffhaltige Nährstoffe verbrauchenden Mikroorganismen. Bei
einem System mit gleichen Arbeitsbedingungen muß die Wachstumsgeschwindigkeit des Schlammes gleich sein
der Menge des anfallenden Schlammes. Diese letztere bestimmt das Schlammalter. Es beruhen also die langen
Verweilzeiten des Schlammes auf dem geringen Anfall an Abfallschlamm. In der zweiten Zone isü die
Wachstumsgeschwindigkeit der stickstoffhaltigen Nährstoffe verbrauchenden Mikroorganismen langsam,
typischerweise 0,05 bis 03, gegenüber der Wachstumsgeschwindigkeit der kohlenstoffhaltige Nährstoffe verbrauchenden Mikroorganismen von etwa 0,5 bis 2,0 kg
Zuwachs je kg Schlamm und Tag. Daher sind verhältnismäßig lange Verweilzeiten des Schlammes
erforderlich, um das Flüssigkeitsgemisch aufrechtzuerhalten. Gleichzeitig muß das Flüssigkeitsgemisch
verhältnismäßig lange begast werden, um eine biochemische Oxidation der Nährstoffe zu ermöglichen.
Das Verhältnis der Nährstoffe zur Biomasse ist in der ersten Begasungszone erheblich höher als in der
zweiten, da die kohlenstoffhaltigen Nährstoffe in die erste eingeführt und teilweise dort verbraucht werden.
Bei der Ausführungsform mit einem hohen Anteil sollte das Verhältnis der Nährstoffe zur Biomasse in der
ersten Zone bei 0,8 :1 bis 2 :1 liegen, so daß noch eine
erhebliche Menge an restlichem BSB5 aus dem Abwasser in die zweite Zone gelangt, und zwar mit
einem Verhältnis von Nährstoffen zur Biomasse von 0,12 :1 bis 0,50 :1. Bei geringeren Werten können die
kohlenstoffhaltige Nährstoffe verbrauchenden Mikroorganismen in dem Gemisch der Flüssigkeit in der
zweiten Zone nicht bestehen, so daß unter diesen
20—100 (weiter Bereich)
25—100 (bevorzugter Bereich)
30—60 (besonders bevorzugter
Bereich)
20—100 (weiter Bereich)
20—80 (bevorzugter Bereich)
10—50 (weiter Bereich)
15—30 (bevorzugter Bereich)
3—80 (weiter Bereich)
5—50 (bevorzugter Bereich)
30—80 (weiter Bereich)
30—60 (bevorzugter Bereich)
5—100 (weiter Bereich)
10—80 (bevorzugter Bereich)
stickstoffhaltige Nährstoffe verbrauchenden Mikroorganismen besteht Wenn das eintritt, so gehen die
stickstoffhaltige Nährstoffe verbrauchenden Mikroorganismen wegen ihrer schlechten Absitzeigenschaften
in dem Abfluß aus dem Klärgefäß verloren, und in dem
System tritt keine Nitrifizierung auf. Andererseits
führen besonders hohe Verhältnisse der Nährstoffe zur Biomasse in der zweiten Zone, die bei der Ausführungsform mit einem hohen Anteil über 0,50:1 liegen, zu
einem Überschuß an kohlenstoffhaltige Nährstoffe
verbrauchenden Mikroorganismen. Wenn hierbei die
Menge der flüchtigen suspendierten Feststoffe konstant gehalten wird, müßten zusätzliche Mengen von
Schlamm als Abfall abgezogen werden, was zu Verlusten an stickstoffhaltige Nährstoffe verbrauchen
den Mikroorganismen führt. Im Ergebnis würde die
Fähigkeit zum Entfernen der stickstoffhaltigen Stoffe verloren gehen.
Bei der erfindungsgemäßen Ausführungsform für einen geringen Anteil wird der zweiten Zone BSB5 aus
einer zweiten Quelle zugeführt, und zwar hauptsächlich als kohlenstoffhaltige Nährstoffe verbrauchende Mikroorganismen oder als kohlenstoffhaltige Nährstoffe.
Wegen des weiten Bereiches der Quelle für BSB5 kann das Verhältnis der Nährstoffe zur Biomasse in der
zweiten Zone recht breit sein, nämlich 0,03:1 bis
0,60:1, und zwar wegen geringeren Bedarfes der kohlenstoffhaltige Nährstoffe verbrauchenden Mikroorganismen an BSB5, die als zweite Quelle anstelle
der kohlenstoffhaltigen Nährstoffe mit einem höheren
Bedarf an BSB5 verwendet werden kann. Die Gründe
für die obere und die untere Grenze des Verhältnisses von Nährstoffen zur Biomasse bei dieser Ausführungsform für geringen Anteil sind ähnlich denen bei der
Ausführungsform für hohen Anteil, und zwar zur
Aufrechterhaltung eines konstanten Standes an flüchtigen suspendierten Feststoffen und der Fähigkeit zum
Entfernen der stickstoffhaltigen Nährstoffe.
Die Vorzüge der Erfindung konnten in einer
Versuchsanlage gezeigt werden. Die Anlage hatte in der
ersten Begasungszone drei Unterzonen, anschließend ein !Gärgefäß, anschließend drei Unterzonen in der
zweiten Begaszungszone, und anschließend ein Klärgefäß. In allen diesen Zonen wurde im Gleichstrom mit der
Flüssigkeit ein Gas mit 99 Volumprozent Sauerstoff zugeführt, ähnlich der gestuften Führung der Flüssigkeit
und des Gases gemäß F i g. 2. Jede dieser Unterzonen bestand aus einem zylindrischen Behälter mit einem
Durchmesser von 57 cm, einer Höhe von 89 cm und einem Flüssigkeitsinhalt von 170 L Jede dieser
Unterzonen enthielt einen Impeller mit einem Durchmesser von 15 cm zum Mischen von Gas und Flüssigkeit,
der von einem Elektromotor mit 1/3 PS angetrieben wurde. Der Gssverteiler bestand aus rotierenden
Armen mit Mundstücken mit einem Durchmesser von 1,6 mm, durch welche der Sauerstoff rezirkuliert wurde,
entsprechend der F i g. 2, mit der Ausnahme jedoch, daß dar Impeller 16 und der Gasverteiler 22 auf einer
gemeinsamen Welle rotierten. Die Klärgefiße waren so
ausgeführt, wie es in den Figuren gezeigt ist Das Klärgefäß der ersten Zone hatte einen Durchmesser
von 61 cm, eine Tiefe von 152 cm und einen Flüssigkeitsinhalt von 644 1. Das Klärgefäß der zweiten
Zone hatte einen Durchmesser von 61 cm, eine Tiefe von 152 cm und einen Flüssigkeitsinhalt von 416 1. An
der Versuchsanlage waren Umleitungen vorgesehen, um die Kontaktzeiten bei jedem der beiden Verfahrensschritte unabhängig voneinander zu regeln.
Während des Betriebes der Versuchsanlage wurde das sauerstoffhaltige Gas in den Gasraum über der
Flüssigkeit der jeweils ersten Unterzone jeder Zone eingeführt Es wurde bei etwas über Atmosphärendruck
gehalten und durch Verbindungsleitungen in die jeweils folgenden Unterzonen geführt Die Reinheit des Gases
wurde gemessen mit einem Analysator für Sauerstoff. Die aus jeder der beiden Zonen während des Versuches
abgezogenen Abgase enthielten 40 bis 60 Volumenprozent Sauerstorf. Die Temperatur der gemischten
Flüssigkeit lag bei 19 bis 22°C, der pH-Wert bei 6,4 bis 6,8. Zusätzlich zu der Messung des Zuflusses von Gas
und Flüssigkeit durch geeignete Regelvorrichtungen und Vorrichtungen zum Aufschreiben wurden verschiedene wichtige Parameter gemessen, um das Verhalten
des Systems festzustellen. Täglich wurden Proben des zugeführten Wassers, des Abflusses aus dem Klärgefäß
der ersten Zone und des Abflusses aus dem Klärgefäß
der zweiten Zone entnommen. Proben des abgesetzten
Schlammes aus der gemischten Flüssigkeit wurden täglich aus jeder Zone entnommen. Alle Analysen
wurden durchgeführt entsprechend den Vorschriften
des Buches »Standart Methods for the Examination of
Waier and Wastewater«.
Die Tabelle 3 enthält die Daten für drei repräsentative Phasen der Versuche in dieser Versuchsanlage. In der
ersten Phase wurde mit einer geringen Durchsatzge
schwindigkeit in der ersten Zone gearbeitet Das
Verhältnis von Nährstoffen zur Biomasse lag bei 0,16 und führte zu einer wirkungsvollen Beseitigung des
Sauerstoffsbedarfs für die kohlenstoffhaltigen Verunreinigungen (Abfluß = 17,5 mg/1 BSB5), so daß das der
zweiten Zone zugeführte Wasser ein Verhältnis von Nährstoffen zu Biomasse von 0,04 :1 aufwies und dessen Sauerstoffbedarf hauptsächlich auf den stickstoffhaltigen Nährstoffen und auf den nitrifizierenden Bakterien (3,5% nitrifizierende Bakterien) in den flüchtigen
suspendierten Feststoffen beruhte. Obwohl Nitrifizie-
„ rung stattfand, wie aus der Entfernung von 83,2% des
erhebliche Verluste an suspendierten Feststoffen st;*t
wie es der Abfluß aus dem Klärgefäß mit 48 mg/1 zeigt
Diese Verfahrensart führte zu einer Abnahme der
Qualität des endgültigen Abflusses, wobei die Konzentration der Feststoffe in dem Abfluß aus dem Klärgefäß
in der ersten Zone bei nur 27 mg/1 lag. Tägliche Beobachtung der zweiten Zone zeigten, daß der Gehalt
an flüchtigen suspendierten Feststoffen abnahm. Ein fortgesetzter Betrieb unter diesen Bedingungen würde
zu einem vollständigen Verlust der Fähigkeit zum Entfernen der stickstoffhaltigen Nährstolfe führen. Die
Phase I zeigt, daß der Zufluß von BSB5 zu der zweiten
Zone ungenügend war. Der geringe Gehalt an kohlenstoffhaltigen Nährstoffen genügte nicht um den
Bestand an kohlenstoffhaltige Nährstoffe verbrauchenden Mikroorganismen in der zweiten Stufe aufrechtzuerhalten. Der Verlust an suspendierten Feststoffen im
Abfluß konnte nicht aufgefüllt werden. Da der Gehalt an kohlenstoffhaltige Nährstoffe verbrauchenden Mikroorganismen abnahm, nahm der relative Gehalt an
stickstoffhaltige Nährstoffe verbrauchenden Mikroorganismen zu, was zu einer schlechteren Absitzfähigkei;
des Schlammes führte. Dieser Umstand geht hervor aus dem hohen Gehalt des Abflusses aus dem Klärgefäß der
zweiten Zone an suspendiertem Feststoff von 48 mg/1.
Parameter
Phase I*) | N2 | Phase M*) | N2 | Phase III*· | ) | N2 |
C | C | C | ||||
(1) | 5380 | (2) | 2587 | (3) | 4134 | |
9588 | 4063 | 8004 | 1974 | 6431 | 3128 | |
6105 | 12,6 | 5365 | 12,9 | 4897 | 7,4 | |
9,9 | 163 | 14,0 | 88 | 9,0 | 88 | |
98 | 1,11 | 48 | 0,57 | 29 | 0,57 | |
0,83 | 0,30 | 0,27 | ||||
In der Flüssigkeit suspendierte Feststoffe
(mg/1)
In der Flüssigkeit suspendierte flüchtige
Feststoffe (mg/1)
In der Flüssigkeit gelöster Sauerstoff (mg/1)
Kontaktzeit der Flüssigkeit (Min.)
Verhältnis des zurückgeführten Schlammes
zu dem zugeführten Volumen
Verhältnis von Nährstoffen zur Biomasse
(kg BSB5 je Tag und kg flüchtige
susoendierte Feststoffel
0,16
0,04
0,53
0,1!
1,19
Fortsetzung
i\ir;inicici | Phase I*) | N; | Phase 11*) | N2 | Phase III" | ) | N2 |
C | C | C | |||||
(1) | 0,05 | (2) | 0,13 | (3) | 0,10 | ||
Mittlerer Gehalt an Stickstoff, kg je Tag und kg flüchtige suspendierte Feststoffe |
- | 3.5 | - | 12,5 | — | 5,7 | |
Gehalt an stickstoffhaltige Nährstoffe ver brauchenden Mikroorganismen (% in den flüchtigen suspendierten Feststoffen) |
11.0 | 11,8 | 8,1 | ||||
Schlammalter (Tage) | 6,5 | 17.5 21,3 27 |
1,4 | 13,5 16,3 20,9 |
1.0 | 27,7 19,5 49 |
|
Gehalte der eingeführten Flüssigkeit (mg/1) BSB5 Stickstoff Suspendierte Feststoffe |
67 25,6 68 |
26,5 4,3 48 |
96 22,8 137 |
19 4,0 24,6 |
119 27 150 |
11,8 3,3 30 |
|
Gehalte des Abflusses (mg/1) BSB5 Stickstoff Suspendierte Feststoffe (Klärgefäß) |
17,5 21,3 27 |
13,5 16,3 20,9 |
27,7 19,5 49 |
||||
Prozente der im System entfernten Stoffe BSB5 Stickstoff Suspendierte Feststoffe***) |
60,4 83,2 29 |
80,2 82,5 82 |
90,1 87,8 80 |
||||
*) Die Phasen I und 11 blieben nicht konstant der Gehalt an stickstoffhaltige Nährstoffe verbrauchenden Mikroorganismen
nahm ab.
**) Phase II war konstant, der Gehall an stickstoffhaltige Nährstoffe verbrauchenden Mikroorganismen blieb konstant.
***) Kohlenstoffhaltige Nährstoffe und stickstoffhaltige Nährstoffe verbrauchende Mikroorganismen zuzüglich totes Material
***) Kohlenstoffhaltige Nährstoffe und stickstoffhaltige Nährstoffe verbrauchende Mikroorganismen zuzüglich totes Material
entfernt.
Die Phase II des Betriebes der Versuchsanlage wurde 35 Nährstoffen zur Biomasse von 1,19 belastet, und der
mit einer höheren Zuflußgeschwindigkeit zu der ersten Abfluß war daher verhältnismäßig schlecht Er enthielt
Zone bei einem Verhältnis von Nährstoffen zur indessen 27,7 mg/1 an BSB5, was genügte, um die
Biomasse von 0,53 durchgeführt. Es ergab sich ein kohlenstoffhaltige Nährstoffe verbrauchenden Mibesserer
Abfluß aus der ersten Stufe mit einem kroorganismen in der zweiten Zone während 9 Tagen
BSBs-Gehalt von 13,5 mg/I, da mehr kohlenstoffhaltige 40 bei einer konstanten Konzentration zu halten. Die
Nährstoffe vorhanden waren. Das wesentliche Ergebnis Daten der Phase III zeigen, daß die Gesamtentfernung
war aber das gleiche wie bei der Phase I, da der Abfluß des BSBs hoch war, d. h. bei 90% lag, daß der Bedarf an
aus der ersten in die zweite Zone noch mehr BSB5 Sauerstoff für das Entfernen der stickstoffhaltigen
enthielt. Der Gehalt an Feststoffen in der zweiten Zone Nährstoffe hoch war, d. h. bei 873% lag, und daß der
nahm ab. Ein fortgesetzter Betrieb würde zu einem 45 Gehalt der aus dem Klärgefäß der zweiten Zone
Verlust der Fähigkeit des Verbrauches an stickstoffhal- abfließenden Flüssigkeit an suspendierten Feststoffen
tigen Nährstoffen geführt haben. Es sei bemerkt, daß in niedrig war und bei 30 mg/1 lag. Im ganzen zeigen die
den Phasen I und II der Abfluß aus der ersten Zone eine Daten der Phase III, daß bei Durchführung des
Konzentration an BSB5 von unter 20 mg/1 aufwies, was erfindungsgemäßen Verfahrens im System ein Gleichdie
untere Grenze für das erfindungsgemäße Verfahren 50 gewicht an kohlenstoffhaltige Nährstoffe verbrauchenist
den Mikroorganismen und an stickstoffhaltige Nähr-
Bei der Phase III des Betriebes der Versuchsanlage stoffe verbrauchenden Mikroorganismen in der zweiten
wurde die erste Zone mit einem hohen Verhältnis von Zone aufrechterhalten werden konnte.
Hierzu 5 Blatt Zeichnungen
Claims (14)
1. Verfahren zum Behandeln von Abwasser, das biologisch abbaubare kohlenstoffhaltige und stickstoffhaltige
Verunreinigungen enthält, durch Begasen in zwei aufeinanderfolgenden geschlossenen
Begasungszonen unter Zuführung von wenigstens 50 Volumenprozent Sauerstoff enthaltendem Gas
in jede Begasungszone in Gegenwart von kohlenstoffhaltige und stickstoffhaltige Verunreinigungen
verbrauchendem Schlamm und unter innigem Mischen des Abwassers, des Schlammes und des oxidierenden
Gases in beiden Begasungszonen, wobei der aus dem aus der zweiten Begasungszone als
gereinigtes Endprodukt abfließenden Wasser sich absetzende Schlamm zumindest teilweise zurückgeführt
und aus der letzten Begisungszone e:.n wenigstens
20 Volumenprozent Sauerstoff enthaltendes Gas abgezogen wird, dadurch gekennzeichnet,
daß die aus der ersten Begasungszone abfließende Flüssigkeit vor Zuführung zu der zweiten
Begasungszone in eine Absetzzone eingeleitet wird, aus welcher der sich absetzende Schlamm zumindest
teilweise in die erste Begasungszone zurückgeführt wird, und daß der aus der aus der zweiten
Begasungszone abfließenden Flüssigkeit sich absetzende Schlamm, insoweit er zurückgeführt wird,
nur in die zweite Begasungszone zurückgeführt wird, daß der zweiten Begasungszone eine Flüssigkeit
mit einem Gesamt-BSBs-Gehalt von 20 bis
100 mg/1 (gemessen auf der Basis von Kohlenstoff ohne stickstoffhaltige Stoffe) zugeführt wird, daß
die Aufenthaltszeit der Flüssigkeit in dieser Begasungszone bei 30 bis 240 Minuten gehalten wird,
ein Gehalt an suspendierten Feststoffen von 2000 bis 10 000 mg/1 und ein Verhältnis von flüchtigen
suspendierten Feststoffen zu suspendierten Feststoffen von wenigstens 0,4 :1 aufrechterhalten wird,
daß des weiteren der Gehalt an gelöstem Sauerstoff in der Flüssigkeit in dieser zweiten BegasJingszone
bei wenigstens 2 mg/1 und das Schlammalter in dieser Begasungszone zwischen 3 und 20 Tagen
gehalten wird, und daß ferner in der zweiten Begasungszone die Schlammbelastung bei 0,03 bis
0,60 kg BSB5 (gemessen auf der Basis von Kohlenstoff ohne stickstoffhaltige Stoffe) je kg flüchtige
suspendierte Feststoffe und Tag gehalten und für einen Gehalt an flüchtigen suspendierten Feststoffen
mit 2 bis 40% stickstoffhaltige Nährstoffe verbrauchenden Mikroorganismen und 60 bis 98%
kohlenstoffhaltige Nährstoffe verbrauchenden lebenden und toten Mikroorganismen gesorgt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der zweiten Begasungszone für
einen Gehalt an flüchtigen suspendierten Feststoffen mit 2 bis 25% stickstoffhaltige Nährstoffe verbrauchenden
Mikroorganismen und 75 bis 98% kohlenstoffhaltige Nährstoffe verbrauchenden lebenden
und toten Mikroorganismen gesorgt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in der ersten Begasungszone
die Schlammbelastung bei 0,8 bis 2 kg BSB5 (gemessen nur auf der Basis von Kohlenstoff) je kg
flüchtige suspendierte Feststoffe und Tag gehalten wird, daß der zweiten Begasungszone eine Flüssig- f>5
keit mit einem BSBs-Gehalt von 25 bis 100 mg/1
(gemessen nur auf der Basis von Kohlenstoff) zugeführt wird, und daß die Schlammbelastung bei
0,12 bis 030 kg BSBs (gemessen nur auf der Basis von
Kohlenstoff) je Tag und kg flüchtige suspendierte Feststoffe gehalten wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Gehalt an BSB5 in der der zweiten
Begasungszone zugeführten Flüssigkeit bei 30 bis 60 mg/1 gehalten wird, und daß die Schlammbelastung
in der zweiten Begasungszone bei 0,2 bis 0,4 kg BSB5
je Tag und kg flüchtige suspendierte Feststoffe gehalten wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der ersten Begasungszone die
Schlammbelastung bei 03 bis 0,8 kg BSB5 je Tag und
kg flüchtige suspendierte Feststoffe gehalten wird, und daß der der zweiten Begasungszone zugeführten
Flüssigkeit zusätzlich BSB5 aus einer zweiten Quelle zugeführt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß als zweite Quelle für BSB5 ein kleinerer
Teil des BSB5 enthaltenden Wassers verwendet wird,
der nicht in der ersten Begasungszone behandelt worden ist
7. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß als zweite Quelle für BSB5 ein kleinerer
Teil des Schlammes verwendet wird, der sich aus der aus der ersten Begasungszone abgezogenen Flüssigkeit
abgesetzt hat
8. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß als zweite Quelle für BSB5 ein kleinerer
Teil der Flüssigkeit verwendet wird, die unmittelbar aus der ersten Begasungszone abgezogen wird.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der BSB5-Gehalt der in die zweite Begasungszone zugeführten Flüssigkeit bei 20 bis 80
mg/1 gehalten wird, und daß in der zweiten Begasungszone eine Schlammbelastung von 0,05 bis
0,5 kg BSB5 je Tag und kg flüchtige suspendierte Feststoffe aufrechterhalten wird.
10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verweilzeit der Flüssigkeit in der zweiten Begasungszone bei 60 bis 120 Minuten
gehalten wird.
11. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verweilzeit der Flüssigkeit in der zweiten Begasungszone länger gehalten wird als in
der ersten Begasungszone.
12. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Schlammalter in der zweiten Begasungszone mindestens zweimal so groß ist wie
das Schlammalter in der ersten Begasungszone.
13. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Schlammalter in der zweiten Begasungszone bei 5 bis 15 Tagen gehalten wird.
14. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der zweiten Begasungszone der
Gehalt der Flüssigkeit an gelöstem Sauerstoff bei 4 bis 10 mg/I gehalten wird.
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