DE2032189A1 - Verfahren zur Behandlung von Abwasser - Google Patents
Verfahren zur Behandlung von AbwasserInfo
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Description
25. Juni 1970 Gzy/goe
UNION CARBIDE CORPORATION
Verfahren zur Behandlung von Abwasser,
Die Erfindung betrifft eine Verfahren zur Behandlung von biochemisch
oxydierbares Wasser enthaltendem Abwasser durch Belüftung in Berührung mit einem aktiven bakteriellen Schlamm,;
der suspendierte flüchtige Feststoffe und Gesamtfeststoffe
in einem Nengenverhältnis von wenigstens 0,55 enthält, unter
Konzentrierung der bei der Belüftung anfallenden Feststoffe und Zurückführung dieser konzentrierten Feststoffe als Schlamm
in die Beiüftungszoneo
Bei den meisten biochemischen Oxydationen wird Luft als Sauerstoffquelle
verwendet. Die benötigte Luftmenge ist u.a. davon abhängig, daß Luft nur 20 94 Sauerstoff enthält. Daher müssen
große Mengen gefördert werden. Luft ist in großen Mengen kostenfrei
zu erhalten, und die zum Fördern der Luft verwendete Energie genügt im allgemeinen, um in der Mischung den Sauerstoff
zu lösen und in der Flüssigkeit die bakteriellen Feststoffe in Suspension zu halten.
Nach einem bekannten Verfahren wird städtische· Abwasser da-'
durch biochemisch oxydiert, daß man es mit einem Sauerstoff-.'
009884/1921 -/-
2Ü32189
enthaltenden Gas und aktiviertem Schlamm mischt. Dieser letztere
besteht im wesentlichen aus aeroben Organismen, die in Gegenwart von genügenden Mengen gelösten Sauerstoffs das biochemisch
oxydierbare organische Material (BOB) in städtischen Abwasser absorbieren und assimilieren können. Hierbei wird dieses
organische Material in Formen übergeführt, die leicht von gereinigtem Wasser getrennt werden können. Unter normalen Bedingungen
vermehren sich während sich während dieses Behandlung-Schrittes
die Bakterin in den Belüftungsbehältern sehr schnell.
Nach Umwandlung der BOD läßt man die Flüssigkeit absitzen, dekantiert das überstehende gereinigte Wasser und zieht vom
Boden des Klärgefäßes den Schlamm ab®
Ein Teil des Schlammes muß im Kreislauf in das Behandlungsgefäß
zurückgeführt werden, um das einlaufende BOD-enthaltende Abwasser
zu impfen. In der Regel kann nicht der gesamte Schlamm aus dem Klärgefäß zurückgeführt werden, da seine Menge sich
sonst in unzulässiger Weise vergrößern würde. Etwa 9O % des
Schlammes wird zurückgeführt und etwa 10 % werden verworfen.
Bei diesem üblichen Verfahren entstehen also laufend erhebliche Schlamm-Mengen.
Dieser überschüssige Schlamm muß weiter behandelt werden, um
ihn vo der Beseitigung nichtfaulend zu machen« Hierzu verwendet
man unter anderem eine anaerobe Zersetzung ohne Sauerstoff
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wobei der Schlamm längere Zeit, z.B. 30 Tage lang, gelagert
wird, um eine genügende Zersetzung des organischen Materials zu erreichen. Für diese Lagerung braucht man große gedeckte
Behälter, um die genügende Lagerzeit zu gewährleisten und das
Entweichen von schädlichen und überlriechenden Gasen zu vermeiden·
Auch nach dieser anaeroben Zersetzung können die restlichen Feststoffe immer noch kO bis 50 % des überschüssigen
Schlammes ausmachen· Diese Behandlung des Schlammes ist teuer und beansprucht in der Regel etwa 35 bis kO % der Gesamtkosten
für die Behandlung von städtische· Abwasser·
Hei dem bisherigen Verfahren arbeitete »an üblicherweise mit
einem Gehalt von 15OO bis 3J00 ppm suspendiserter Gesamtfeststoffe
(MLSS) bei der Belüftung und mit Konzentrationen des gelösten Sauerstoffs bis etwa 2 ppm· Der zurückgeführte Schlamm
enthielt nach der Konzentrierung im Klärgefäß üblicherweise
etwa lOOOO ppm oder weniger MLSS. Je Volumteil des zugeführten
Abwassers wur.den 0,25 bis 050 Volumteile des zurückgeführten
Schlammes zugesetzt. Man ließ in der Regel 2 bis 3 Stunden in dem Klärgefäß ansitzen, und hielt die Verweilzeit des Abwasser
in dem Belüftungsgefäß zwischen 4 und 6 Stunden. Das
geklärte Wasser.enthielt nur geringe Mengen gelöstes BOD, war aber oft trübe und hatte einen hohen Gehalt an dispergierten
Baktjferien, die im Klär gefäß nicht abgetrennt wurden. Zur Be-
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handlung von 3 ÖOO 000 1 städtischen Abwassers mit einem Gehalt
von 220 ppm BOD wurde ein Belüftungsgefäß von etwa 7OOOOO
verwendet t in welchem die gemischte Flüssigkeit 25ΟΟ ppm MLSS
enthielt.
Ein 'System mit aktiviertem Schlamm ist ±m «resentlichen eine geschlossene
Lebensgemeinschaft von Bakterien» Wenn, man die Bakterien
nicht auswechseln würde, so könnte das System zu einem maximalen Gleichgewicht der biologisch aktiven Feststoffe mit
den Nährstoffen und dem Sauerstoff erreicht werden. Bei einem solchen Gleichgewicht würde die Zunahme &n aktiven Feststoffen
durch Synthese von Zellen gleich sein dem Verlust an aktiven Peatstoffen durch Auflosen, Oxydation von Zellenrückständen
und Überfluß·
Bei dem Üblichen Verfahren wird ein derartiges Gleichgewicht
nicht erreicht, weil die Konzentration der Feststoffe bei der Belüftung, «reiche dem Gleichgewicht entspricht, höher ist als
die aus verschiedenen anderen Gründen günstigste Konzentration. Infolgedessen wird der Gehalt an Feststoffen beim Überführen
des Schlammes in den Eindickbehälter kontinuierlich oder periodisch verringert. Dadurch wird der Gehalt an suspendierten
Feststoffen in der Flüssigkeit innerhalb eines bestimmten Bereiches von beispielsweise I5OO bis 3500 ppm MLSS gehalten*
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Für diese Verringerung des Gehaltes an Feststoffen in dem aktivierten
Schlamm gibt es verschiedene Gründe.
Erstens entsteien hohe Konzentrationen an Feststoffen in denjenigen
Zonen, wo die gemischte Flüssigkeit praktisch keinen gelösten Sauerstoff enthält, insbesondere dort, wo das Abwasser
eingeführt wird. Wenn der Gehalt an gelöstem Sauerstoff auf Null absinkt, ändert sich die Synthese von Zellen· Anstelle
der erwünschten aeroben Stämme im aktivierten Schlamm entstehen anaerobe und nur zufällig aerobe Organismen, was nicht
erwünscht ist.
Zweitens haben Versuche zur Erhöhung des Gehaltes an gelöstem
Sauerstoff und zur Beseitigung der oben beschriebenen Bedingungen zu einer unwirtschaftlich hohen Kompressionsgeschwindigkeit
des belüftenden Gases geführt· Wenn man darüber hinaus mechanisch kräftig rührt, um die Lösung des Sauerstoffes zu beschleunigen,
so werden die ausgeflockten Agglomerate der Bakterien
zerkleinert und dispergiert, weshalb das abfließende Wasser noch trüber ist und höhere Mengen an BOD enthalt.
Drittens soll eine höhere Konzentration an Feststoffen in der gemischten Flüssigkeit die Absitzgeschwindigkeit im Klärgefäß
verringern» Deshalb ist ein größeres Klärgefaß erforderlich»
- ■.■■■.
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um die notwendige Absitzzeit zu erreichen und trat ü&n Schlamm
vor dem Abziehen genügend fest werden zu
Viertens wird die maximale Dichte des Schlammes in dem Klärgefäß
nur sehr gering« Die Dichte ist umgekehrt proportional zu dem Schlamm-Volumen-Index CSVI) nach Mo.lalraai&ffl Die entsprechenden
Werte dieses Index liegen typischerweise bei 100 oder darüber bei einem Gehalt von 1000© ppm oder ■ öeriaaier® im zurückgeführten
Schlamm·
Fünftens machen die schlecht® Absetzbarkeit nud ireg*di©tatungsfähigkeit
des Schlamme» die Zurückführiarag eimoi? großen. Menge
erforderlich, damit die gemischt® flüssigkeit hohe Mentgeia
an Feststoffen enthält· ZurüekfüS«*engem®»gea bis η ITO %, bezogen
*■»£ das Abwasser j sind angewendet worttösso Pa«I«ir©fe" wird '*
die hydraulisch« Belastung der Belü£ttingsg©£äß@ «md
wesentlich erhöht imd der Uafang der gam^em Äuaiags wlirü mn
groß· «
Sechstens hat es aiuh bei Vörs^eheia gezeigt, dlsß d&s t!fees*fließen
von nicht abgesetzt en Feststoff ®h In. dem abge^<s>g3ii®M geklärtes
Wasser zuninont mit der Zunahme der Konzentrat iea w Feststoffen -bei
der Belüftung« Pa® raag nit einer ihierb©J.©sti8SBg a®s Klärgefäßes
und/ode^" eiit der aelir dispersen
rien in Syetea
Siebentens hat nan versucht« die Dichte des zurückgeführten
Schlamme« durch längere Absitaszeiten in den Klärgefäß zu erhöhen, waa aber zu der Schwierigkeit des aufsteigenden Schlammes geführt hat· Das kann erklärt werden durch die Entnitrifikation in dem Klärgefäß ala Ergebnis einer langen Lagerung
des Schlammea und der anaeroben Bedingung. Wenn aufsteigender
Schlamm entsteht, ao fördert das in dem Klärgefäß entwickelte
Gas nach oben durch die überstehende Flüssigkeit und Über das Wehr für die abfließende Flüssigkeit. Die Bildung von losen
Schlamraklumpen in dem Klär gefäß kann auch mit dem Vorhandensein dea Mikroorganismus Sphärotilus erklärt werden« dessen
schnelles Wachstum gefördert wird durch einen geringen Gehalt an gelöstem Sauerstoff in derjenigen Zone, wo die Zellen sich
bilden· Hierdurch werden nicht nur die erforderlichen Feststoffe zerstört, sondern ws wird auch daa geklärte Wasser
schwer verunreinigt.
Selbst in solchen Anlagen, wo der Anfall an Schlamm verringert oder ganz beseitigt wird, z.B. in GroßbeiUftungsanlagen
bleibt die Konzentration an flüchtigen Feststoffen (MLVSS) in der Belüftung verhältnismäßig niedrig, z.B. bei 3OOO bis
4000 ppm. In solchen Anlagen entsteht wiederholt aufsteigender
Schlamm. Der hierdurch verursachte große Verlust an Feststoffen ist wenigstens teilweise der Grund dafür, daß man den Gehalt
an Feststoffen nicht zu hoch gehalten hat.
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Ziel der Erfindung ist ein verbessertes Verfahren für die Behandlung
von BOD enthaltendem Abwasser, wie städtisches Abwasser
mit einem hohen Gehalt an Feststoffen in der Belüftungszone·
Das Verfahren ist ferner gekennzeichnet durch eine hohe Konzentration an Feststoffen und einem hohen Gehalt
an gelöstem Sauerstoff in der Belüftungszoneβ
Ein weitures Ziel ist die Behandlung von BOO enthaltendem
Abwasser mit einem hohen Gehalt an Feststoffen in der Belüftungszone und einer hohen Absitzgeschwindigkeit und hohen Dichte
des abgesetzten Schlammes in der Klärzone.
Hierbei werden verhältnismäßig kleinere Mengen Schlamm im Kreislauf zurückgeführt.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet,
daß man das BOD enthaltende Abwasser, Schlamm mit 12000 bis 5OOOO ppm suspendierter Gesamtfeststoffe und ein Belüftungsgas
mit wenigstens 50 Volum-^ Sauerstoff in solchen Mengen, daß
die Flüssigkeit in der Oxydationszone 4000 bis 12000 ppm suspendierter
Gesamtfeststoffe enthält, und das Gas über dieser
Flüssigkeit einen Partialdruck des Sauerstoffs von wenigstens
300 mm Hg hat, mischt, daß man die Verweilzeit der Feststoffe
in der Oxydationszone bei 20 bis 180 Minuten hält, so daß eine Flüssigkeit mit wenigstens 3 PPm gelösten- Sauerstoffs entsteht,
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— Q —
und wobei das mittlere Mengenverhältnis von Nährstoffen zu
der Biomasse bei wenigstens 0JL5 (Ig BOD_)/(Tage χ kg suspendier·
te flüfahtige Feststoffe) gehalten wird, daß man aus der oxydierten
Flüssigkeit den Schlamm abtrennt und ihn wenigstens zum Teil in einer solchen Menge in die Oxydationszone zurückführt,
daß das Volumverhältnis des zurückgeführten Schlammes zu dem BOD enthaltenden Abwasser bei 0,1 bis 0,5 liegt»
Die Fig. 1 zeigt graphisch die Beziehung zwischen .der Konzentration
an suspendierten Feststoffen in dem zurückgeführten Schlamm und in der gemischten Flüssigkeit,und zwar für verschiedene
Mengenverhältnisse des zurückgeführten Schlammes zu dem BOD enthaltenden Wasser.
Die Fig. 2 zeigt schematisch einen Querschnitt einer Anlage
mit einem einzelnen untergetauchten Rührer und Aufguß innerhalb
eines Oxydationsgefäßes, und mit einem Klärgefäß nach einer
Ausführungsform der Erfindung·
Die Fig. 3 zeigt schematisch im Querschnitt eine Anlage mit mehreren untergetauchten Rührern und Aufgüssen innerhalb der
gleichen Oxydationskammer nach einer anderen Ausführungsform der Erfindung.
■■>/-■
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Die Fig. k zeigt schematises einem Querschmitt einer Anlage
mit mehrer on Oxydationsgefäßen , vora deuten j ode 3 eine Ober»
flächen-Mischvorriehtung und Einführungen für sauerstoffenthaltendes
Gas hat. Diese Kammern sind für den stufenweisLen Durchfluß
der mit Sauerstoff versetzten Flüssigkeit vorgesehen.
) Die Fig. 5 zeigt schematise!* einen Querschnitt dureh eine
der Anlagen nach Fig» 4 ähnliche Anlage,, wobei Forriehtungen
,vorgesehen sind, um das an Sauerstoff verarmt® Gas im Gleichstrom
mit der oxydierten Flüssigkeit zu führen«
Die Fig« € zeigt einen schematischen Qsae^selisait.t d«r©h eine
Anlage ähnlich der nach Fig, 5; aber mit Forrietetwgexa,, um
zwischen dmn ©istsB®lnen Oxydatiomsstufeia di© an BOD verarmten
Feststoffe zu konzentrieren«
Wie schon gesagt, wird der Schlamm, der mit dem eauerstoffhaltigen
Sas nnd dem BOD enthaltenden Abwasser in der Oacyd©-
tionszone geraieclit wird, auf Konzentrationesa von 12000 bis
5OOOO ppm suspeadi©rter Geaaaitfeststoff e kosizentriert ·. Konzentrationen
üjber 5OOOO ppni earfordersa sehr lange Verweüzeit.@n
in dem Klär gefall, susätaileJi zu den Zeiten^, die lediglich zum
Abtrennen der ^lüu»ig&®±t-" erfordorlieh siaiS? 123a darait
sehr kompakten abgesetzten Schlamm zu erhalten. So hohe
Konzentrationen des zurückgeführten Schlammes lassen auch
anaerob« Bedingungen während verhältnismäßig langer Zeitdauer entstehen, wodurch dieses Verfahren weniger wirksam ist· Konzentrationen
unter 12000 ppm ergeben nicht genügende Mengen
von Feststoffen in der gemischten Flüssigkeit, um ein Volumverhältnis
von Schlamm zum BOD enthaltenden Wasser unter etwa 0,5 nach Fig, 1 zu erhalten· Eine Feststoffkonzentration von
12000 ppm zurückgeführten Schlamm ergibt bei einem YdIumverhältnis
des Schlammes zum Abwasser (R/F) von 0,5 einen Gehalt
von 4000 ppm suspendierter Feststoffe in der gemischten Flüssigkeit-.
Das ist die untere Grenze für die Konzentration« unterhalb welcher sich das «rfindungsgemaße Verfahren nicht
vorteilhaft durchführen läßt. Bei einem Gehalt des zurückgeführten
Schlammes von 10000 ppm Feststoffen, muß das Verhältnis R/F bei etwa 0,7 liegen, damit die gemischte Flüssigkeit
4000 ppm suspendierte Feststoffe enthält. Bei einem Verhältnis
R/F über 0,5 ist das Verfahren weniger wirksam und .es entstehen
höhere Kosten für ein System gegebener Abmessungen, oder es Sind größere Anlagen, beispielsweise für das Oxydationsgefäß, für die Leitungen und für das Klärgefäß, erforderlich.
In der Oxydationszone enthält die gemischte Flüssigkeit 4000 bis 12000 ppm suspendierter Feststoffe. Wenigstens 4000 ppm
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•ind erforderlich, um eine hohe Absorption und Assimilation
dee BOD durch den Schlamm zu erreichen. Hierdurch kann man schneller arbeiten und kleinere Anlagen verwenden, als bei den
bekannten Belüftungsverfahren.
Wie ebenfalls schon gesagt, erfordert eine hohe Konzentration
über etwa 12000 ppm suspendierter Feststoffe in der gemischten Flüssigkeit eine prohibitiv hohe Konzentration an Feststoffen
über etwa 50000 ppm in dem zurückgeführten Schlamm. Ein anderer Grund für diese obere Grenze von 12000 ppm suspendierter
Feststoffe in der gemischten Flüssigkeit iat der, daß darüber hinaus der Schlamm nur langsam absitzt a was lange Absitzzeiten
erfordert. In verhältnismäßig verdünnten Gemischen setzen sich die Feststoffe schneller ab, während bei Zunahme der
Konzentration bis zu einem hohen Gehalt die Absitzgeschwindigkeit abnimmt. Für ein Oxydationsgefäß gegebener Größe, eine
gegebene Zusammensetzung der Flüssigkeit und ein gewünschtes Ausmaß der Assimilation und biochemischen Oxydation von BOD
werden bei kleinen Absetzgeschwindigleiten sehr große teure
große Klärgefäße benötigt. Hierbei können in den Klärgefäßen anaerobe Bedingungen entstehen, die zu einem Verlust an biologischer
Aktivität, zur Dinitrifizierung und zur Entstehung des aufsteigenden Schlammes führen können.
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Ein anderer Grund, die Konzentration an suspendierten Feststoffen in dem Flüssigkeitsgemisch nicht über 12000 ppm steigen
zu lassen, besteht darin, daß man das Verhältnis der Nährstoffe
zu der Biomasse (kg BOD )/(Tage χ kg MLVSS) so halten
muß, daß biologische Aktivität des Schlammes und die Absitzgeschwindigkeiten begrenzt sind« Für ein gegebenes Verhältnis
der flüchtigen suspendierten Feststoffe zu den suspendierten
Gesamtstoffen in der Flüssigkeit (MLVSS/MLSS), nimmt da» Verhältnis
von Nährstoffen zur Biomasse ab mit der Zunahme de«
Gehaltes an Gesamtfeststoffen in der Oxydationszone, und das zugeführte BOD enthaltende Abwasser enthält zu wenig Nährstoffe
für die zunehmende Menge der aktiven Biomasse.
Systeme gemäß der Erfindung sind dadurch gekennzeichnet, daß
das Verhältnis MLVSS/MLSS der Feststoffe bei wenigstens 0,55 liegt. Dieses Verhältnis MLVSS/MLSS für die gemischte Flüssigkeit
ist sehr ähnlich dem des zurückgeführten Schlammes, da
durch das Abwasser verhältnismäßig kleine Mengen von Feststoffen
in das System gelangen. Hohe Gehalte an Gesamtfeststoffen
bei der Belüftung sind nur insoweit vorteilhaft, ale sie ein
Anzeichen für einen hohen Gehalt an biologisch aktivem Material sind. Wenn das Verhältnis unter 0,5 liegt, so ist auch der Gehalt
an aktiven Feststoffen nur gering, selbst wenn der Gehalt
an Gesamtfeststoffen sehr hoch ist.. Verhältnisse unter 0,55·
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bedeuten, daß groß© Mengen von inertem biologisch nicht abbaubaren
Featst©ffen sich in dem System angesammelt haben
und im Kreislauf wiederholt durch die Belüftung*- und die Absetzzone
geführt werden· Um hierbei einen Siofeera Gehalt an
biologisch aktiven Feststoffen in der Belüftungsssone su erhalten,
muß.man aucä sehr große Mengen von Gesamtfeststoffen im
reislauf zurückführen» Zu große Mengen vosa inerten Fesstoffenkönnen
daher das System überbelasten und ©in Arbeiten innerhalb
der Grenzen eier Erfindung unmöglich machen*·
Das Verhältnis MLVSS/MLSS ist nicht imsner regelbar und ist auch
weitgehend abhängig von der Art der Verunreinigungen ins Abwasser.
Diese Verunreinigungen, können löslich oder unlöslich,
organisch oder anorganisch, biochemisch oxydierbar oder nicht oxydierbar sein,, Feststoffe, wie Sand9 Grieß, Polyäthylen·"
Reste oder Holzfasern, die nicht in Kohleiadioxyd, Wasser oder
Zellgewebe ubergeflilssrt werden und sich in ü©m abgesetzten
Schlamm befindem, erhöhen die Menge der inerten Feststoffe in
dem System und verringern das Verhältnis» Um die Anhäufung
inerter Peststoff® au regeln, kann man die S@lbst©ssydation
der Bakterien ttnUerdrücken und größere Meiagea voa üb er schuss lagern
Schlamm aus dem System entfernen« Eine andere Möglichkeit
zur Regelung bestellt dos*ias daß man das* Systea abstellt„ di©
Peststoffe enttarnt ηηά ait aisaar -:i&eueit E-saituar wieder beginnt.
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Die Konzentration an biologisch oxydierbaren organischen
Stoffen in städtischen Abwasser ist genügend hoch, so daß ein Verhältnis der flüchtigen Feststoffe zu Gesatntf eststoffen
über 0,55 in den Schlamm und der gemischten Flüssigkeit leicht
aufrechterhalten werden kann· So hat man beispielsweise Verhältnisse von MLVSS/MLSS von 0,70 bis 0,75 bei der Behandlung
von Abwässern aus zwei verschiedenen Gemeinden gemessen· Die
Konzentration an biologisch oxydierbaren organischen Stoffen
in Abwässern von Molkereien und petrochemischen Anlagen 1st
ebenfalls so hoch, daß dieses Verhältnis erreicht wird·
Das Gas, das den Gemisch aus BOO enthaltenden Abwasser und zurückgeführtem Schi aan in der Oxydationssone zugeführt wird,
soll wenigstens 50 Volum-Jf Sauerstoff enthalten· Geringere
Konzentrationen an Sauerstoff gestatten es nicht, eine merkbare Menge von gelöstem Sauerstoff in der Oxydationszone zu
erhalten, und zwar wegen der Verdünnung mit anderen Gasen
wie Stickstoff und Kohlendioxyd, Es nuß ferner so viel Gas
zugeführt werden, daß in dem Gasraum über dem Flüssigkeitsgemisch ein Partialdruck des Sauerstoffs von wenigstens
300 nun Hg in der Oxydationezone herrscht. Dieser hohe Partiaidruak, der wenigstens doppelt so groß ist wie der mit Luft erreichbare, ermöglicht die erforderliche Menge von Sauerstoff
in der gemischten Flüssigkeit zu lösen, ohne daß zu hohe
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Kosten für das Rühren entstehen, das die Biomasse zerkleinern und ihr Absitzen verlangsamen würde.
Es wurde ferner gefunden, daß ein Partialdruck des Sauerstoffs
von wenigsten· 3OO mm Hg erforderlich ist, um eine schwere,
gut absetzbare aktive Biomasse zu erhalten, wodurch auch ein hoher Gehalt an gelöstem Sauerstoff erreicht wird und eine
geringe Energie zum Mischen erforderlich ist» Bei vergleichenden Versuchen unter Verwendung eines Gases mit 21 und 99,5
VoIum-Ji Sauerstoff, mit gleicher Zuführung von Energie, mit
einem gleichen Verhältnis von Nährstoffen zur Biomasse und ■it hohen Gehalten gelösten Sauerstoffs von wenigstens 7 ppm
wurde gefunden( daß der 9915 tfige Sauerstoff die gewünschte
dichte Ausflockung der Biomasse entstehen ließ. Bei Verwendung von 21 tigern Sauerstoff entstand eine leichte diffuse Suspension« die schlecht absetzte und eine trübe überstehende
Flüssigkeit zurückließ« Bei einem Partialdruck des Sauerstoffs
von 380 BMB Hg entstand eine diene Biomasse, bei einem Partialdruck von 300 mm Hg eine nur mäßig dichte Biomasse und bei
einen Partialdruck von etwa 250 mm Hg nur eine leichte diffuse Bionasse. Um hohe Absitzgeschwindigkeiten und einen dichten
Schlatan in verhältnismäßig kurzen Zeiten zu erhalten, wird vorzugsweise ein Gas mit wenigstens 90 Volum-?£ Sauerstoff in
genügender Menge verwendet, so daß der Partialdruck des Sauerstoffs über der gemischten Flüssigkeit wenigstens 38O mm Hg
beträgt. /
009884/1921 >x"
Die Behandlung des Flüssigkeitsgemisches aus BOO enthaltendem Abwasser und Schlamm mit dem Sauerstoff enthaltenden Gas
wird 20 bis l80 Minuten lang fortgesetzt. Wenn lediglich der Gehalt des städtischen Abwassers an BOD durch Absorption und
Assimilation im Schlamm entfernt werden soll und ein klares
gereinigtes Wasser erhalten werden soll, so kann die Zeit verhältnismäßig kurz, beispielsweise 20-Minuten lang, sein·
Wenn aber darüber hinaus eine Autooxydation des Schlammes erreicht werden soll, um den Anfall an Schlamm wesentlich
zu verringern, so sollte die Mischzeit erheblich langer sein
undfoeispielsweise bei bis zu l80 Minuten liegen. In jedem
Falle ermöglicht das erfindungsgemäße Verfahren eine Verkürzung
der Mischzeit im Vergleich mit der üblichen Belüftung· Zur wesentlichen Autooxydation bei der Behandlung von städtischem
Abwasser waren nach den bisherigen Verfahren 18 bis 24 Stunden erforderlich« Es ist klar, daß längere Mischzeiten
entsprechend auch die Kosten für die Kapazität der Belüftungsanlage,
für das Gas und für das Rühren erhöhen· Etwas längere Mischzeiten können erforderlich sein für Abwasser aus beispielsweise
petrochemischen Anlagen, die höhere Gehalte an BOD enthalten als städtisches Abwasser·
Weiter unten wird im einzelnen ausgeführt werden, daß man das
Mischen in einer einzigen Zone oder in mehreren Zonen durch-
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führen kann, wobei die mit Sauerstoff behandelte Flüssigkeit
aus einer Zone in die andere strömt» Die angegebene Zeit von
20 bi· l80 Minuten ist die Gesamtzeit zum Mischen einer bestimmten
Menge ·ψοη Feststoffen rait einem Sauerstoff enthaltenden
Gas· Wenn beispielsweise die Belüftung mit Sauerstoff
enthaltendem Gas in vier getrennten Zonen stattfindet. ( so
beziehen »ich die Zeltangaben auf alle diaae Zonen zusammen»
Wenn die konzentrierten Feststoffe nach dar Abtrennung von
dem abfließenden Wasser belüftet und stabilisiert werden,
so enthält d±@a§@ Angabe auch diejenige Zeil;9 dl® für den' l©tzteren
Schritt ®rforderlich ist.
Bei einer bevorzugten Äusführungsform der Erfindung(liegt der
Gehalt an gelüsten Sauerstoff bei wenigstens 3 pprao Wenn man
mehr als eine Zone zum Mischen verwendet s s© sollte die Flüssigkeit
unmittelbar Tor dem Klären einem Gehalt an gelöstem
Sauerstoff von wenigstens 3 ppm haben» Die Miscbzone kann nach
beispielsweise Fig» 5 auch die letzte Öxydatioraszoxi©" sein,
oder raan kann zwischenhinein noch eine Oacydat ions zone einschalten,
wie die Pig® 6 es zeigt, SoIeSaQ flohen Gehalt® an
gelöstem Sauerstoff siad.äußerst erwüraselit, um aerobe Bedingungen
und ©ia® gute bi®ch@iaische Oxydation sw err@leSiera.
Bei dem bisherigem Verfahre» mit Misclitaiagem mit eimeai Gehalt
an 4000 bis 12000 ppra suspendierter GesaetfestatoiTfβ war
das nicht zu erreichen· Dieser Nachteil der bisherigen
Verfahren beruhte darauf, daß das BOO sehr schnell assimiliert
wurde und der Schlamm gelösten Sauerstoff aufnahm· Ei war
daher nicht möglich, den Gehalt an gelöstem Sauerstoff bei
der gewünschten Konzentration zu erhalten. Ein Gehalt an gelösten Sauerstoff von wenigstens 3 ppm in der oxydierte.»
Flüssigkeit, die in das Klärgefäß eintritt, ist nicht nur
notwendig, um eine chronische Verarsning an gelöstem Sauerstoff in der Flüssigkeit zu vermeiden, sondern auch., usffeeitweilige Spitzen des Gehaltes an BOO in den Abwasser ssu kompensieren. Die großen, verhältnismäßig dichten Flockenteilchen, die bei» Schlaaoa nach dmm erfindungsgesiäßen Verfahren
erhalten werden, verhindern «In Diffundieren des gelösten
Sauerstoffes von der Oberfläche zu «en Inneren der Flockenteilchen· Ue ein derartiges Diffundieren zu erreichen, smß
die Flüssigkeit einen hohen «schalt an gelöste· Sauerstoff
enthalten, der durch «in· Konzentration von wenigstens 3 ppm in der aus der Oxydationszone abfließenden Flüssigkeit
gewährleistet wird· Bin weiterer wichtiger Grund zur Aufrechterhaltung einer Konzentration von wenigstens 3 PP* gelösten
Sauerstoffs 1st der, daß das aus der Klärzone abfließende
Wasser in beispielsweise Flüsse abgeleitet werden kann, ohne ihren Gehalt an Sauerstoff herabzusetzen. Dieses Verfahren
gibt auch die Möglichkeit^ ein geklärtes Wasser mit einem we-
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sentlich höheren Gehalt an gelöstem Sauerstoff abzuleiten, was
bei dem üblichen Belüften von Abwasser häufige wirtschaftlich
unmöglich ist.
Um einen biologisch aktiven Schlamm mit einer guten Absetzbarkeit
zu erhalten, müssen ©rfindungsgemäß die einzelnen Verfahrensschritte
so geregelt werden, daß das mittlere Verhältnis vcn Nährstoffen zur Biomasse wenigstens bei 0,15
(kg BOD )/(Tage χ kg MLVSS) liegt« Das wurde festgestellt
durch eine Reihe von Versuchen,_ fo©± welchen ein 99,5- % Sauerstoff enthaltendes Gas kontinuierlich mit städtischem Abwasser und zurückgeführtem Schlamm gemischt wurde» Die Flüssigkeit wurde in vier aufeinanderfolgenden Verfahrensstufen mit im Gleichstrom geführten Sauerstoff enthaltendem Gas oxydierte Die Menge des Abwassers und der Gehalt an BOD5 also das Verhältnis von Nährstoff zur Biomasse, schwankte erheblich-zwischen Tag und Nacht. Das führte zu bedeutenden Änderungen
der AbeetZungsgeschwindigkeit des Schlammes und des SVI, wie die Tabelle I es zeigt. Alle Messungen während dieser Versuche wurden durchgeführt in Übereinstimmung mit den Standard-Verfaheen, die beispielsweise in "Standard Methods for the
Examination of Water and Wastewater Including Bottora Sediments ans Sludges", herausgegeben durch "Amsrican Public Health
Association, Inc." 11th Ed. (1962), veröffentlicht sind.
(kg BOD )/(Tage χ kg MLVSS) liegt« Das wurde festgestellt
durch eine Reihe von Versuchen,_ fo©± welchen ein 99,5- % Sauerstoff enthaltendes Gas kontinuierlich mit städtischem Abwasser und zurückgeführtem Schlamm gemischt wurde» Die Flüssigkeit wurde in vier aufeinanderfolgenden Verfahrensstufen mit im Gleichstrom geführten Sauerstoff enthaltendem Gas oxydierte Die Menge des Abwassers und der Gehalt an BOD5 also das Verhältnis von Nährstoff zur Biomasse, schwankte erheblich-zwischen Tag und Nacht. Das führte zu bedeutenden Änderungen
der AbeetZungsgeschwindigkeit des Schlammes und des SVI, wie die Tabelle I es zeigt. Alle Messungen während dieser Versuche wurden durchgeführt in Übereinstimmung mit den Standard-Verfaheen, die beispielsweise in "Standard Methods for the
Examination of Water and Wastewater Including Bottora Sediments ans Sludges", herausgegeben durch "Amsrican Public Health
Association, Inc." 11th Ed. (1962), veröffentlicht sind.
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T a b e 1 1 e
Zufuhr von Abwasser (l/Min.) Zurückgeführter Schlamm (l/Min.)
Volumverhältnis des zurückgeführten Schlammes zum Abwasser
CO BOD-Gehalt des Abwassers ppm
MLSS-Gehalt der gemischten
Flüssigkeit ppm
MLVSS-Gehalt ppm
MLVSS-Gehalt ppm
MLVSS/MLSS
SVI
SVI
Stufe 1
Stufe 4
Stufe 1
Stufe 4
(Stufe 1)
Stufe 1
Stufe 4
Zurückgeführter Schlamm
MLSS ppm MLVSS ppm MLVSS/MLSS
Periode A Tag Nacht |
l8,2 | Periode B Tap Nacht |
20,0 | Periode C Tas Nacht |
18,9 |
31,8 | 6,1 | 37,1 | 5,7 | 42,8 | 8,7 |
6,1 | 0,33 | 5,7 | 0,28 | 6,1 | 0,46 |
0,19 | 99 | 0,15 | 156 | 0,14 | 103 |
187 | 8390 8o47 |
250 | 7319 7149 |
227 | 9269 8784 |
5743 5623 |
--- | 4826 5176 |
4701 4873 |
6757 6631 |
|
4406 3879 |
'—_ | ___ | ___ | Q, 73 | |
0,77 | 66 70 |
74 94 |
99 99 |
||
52 49 |
39723 |
Ul Ul
"si ON |
31013 | 58 59 |
31543 24002 0,76 |
41379 31334 0,76 |
38629 | 41512 |
to
O O CO
Anfängliche Absitzgeschwindigkeit
(m/Std·. )
Nährstoff/Biomasse Verhältnis (kg BOD/Tagxkg MLVSS)
Periode A Peride B Periode D Tag flacht Tag Nacht Tag Nacht
Stufe | 1 | 1 | ,8 | O | .4 | i | ,8 | O | ,5 | 2 | ,0 | 0 | ,1 |
Stufe | Ik | 1 | ,8 | O | Λ | 1 | ,8 | O | .3 | 2 | ,0 | 0 | ,1 |
0,064 0,55
0,13
0,63 0,07
Eine mögliche Erklärung für die verhältnismäßig hohe Absetzgeschwindigkeit
und die Dichte der aktiven Biomasse bei einem Verhältnis von Nährstoffen zur Biomasse über O,15 besteht darin,
daß die Biomasse eine große Menge von durch Bakterien erzeugten Stoffen besitzt, welche die Agglomeration und das Auaflokken
der Teilchen beschleunigen· Bei einem Verhältnis der Nährstoffe zur Biomasse unter etwa 0,15 werden diese Stoff« verbraucht
, um die Organismen am Leben zu erhalten, so daß die Flockenteilchen strukturell schwach sind und diapergiert werden· Eine andere Erlärung besteht darin, daß die durch Auflösen
bewirkte Zerstörung der Zellen beschleunigt wird, wenn wenig Nährstoffe vorhanden sind« was ebenfalls ssu einer Schwächung
der Struktur der Flockenteileir.es» fülirt·
Es sei bemerkt, daß das Mengenverhältnis von Nährstoffen zur
Biomasse von wenigstens 0,15 (kg B0D_)/(Tage χ kg MLVSS) auf
der Summe aller flüchtigen suspendierten Feststoffe in allen
Oxydationszorien beruht, wenn mehr als eine Oxydationszone verwendet wird. Bei Ausführungsformen, bei denen die Flüssigkeit
stufenweise durch verschiedene Zonen geleitet wird, schwankt dieses Verhältnis ziemlich weit vom Anfangewerte, wobei es
in der ersten Zone höher ist als in den letzten Zonen. Wenn beispielsweise vier Behandlungszonen nach Fig· k vorhanden
sind, durch welche Flüssigkeit in gleichen Mengen und mit einem
009884/1921
- 2k -
gleichen Gehalt an MLVSS strömt, wobei aber verschiedene Verweilzeiten
T1, T , T und T. vorgesehen sind, und wobei Verhältniese von Nährstoffen zur Biomasse von 0,4, 0,3» 0,2 und
0,1 vorliegen, so beträgt das mittlere Verhältnis
(0,4 T1 + 0,3 T2 + 0,2 T3 + 0,1 T^)Z(T1 + T2 +.T +
In den Fig. 2 bis 6 haben entsprechende Bestandteile die gleichen Bezugszahlen·
Nach Fig» 2 gelangt das BOD enthaltende Wasser, beispielsweise
städtisches Abwasser, durch die Leitung 11 in die Kammer 10» Eine Quelle für ein Gas mit einem Sauerstoffgehalt von wenigstens
50 % ist nicht dargestellt» Aus dieser gelangt das Gas
durch die Leitung 12 mit dem Regelventil 13 -in die Kammer 10. Diese letztere hat einen gasdichten Deckel lh, um eine Sauerstaoff atmosphäre über der Flüssigkeit aufrechtzuerhalten»
Zurückgeführter Schlamm mit einem Gehalt an 12000 bis 50000 suspendierten Feststoffen wird durch die Leitung 15 in die
Kammer eingeführt. Man kann auch das BOD enthaltende Abwasser und den Schlamm vor dem Einführen in die Kammer mischen, wenn
das gewünscht wird.
Die Stoffe in der Kammer 10 werden innig gemischt durch eine
mechanische Rührvorrichtung l6. Diese wird angetrieben von
009884/1921
2Ü32189
einem Motor 17 rait einer Welle, die durch die Dichtung 18 im '
Deckel 14 führt. Es können einer oder mehrere Rührer in der
Nähe der Flüssigkeitsoberfläche oder eingetaucht vorgesehen sein· Bei dieser Ausführungsform wird das aus der Flüssigkeit
entwickelte Gas aus dem Gasraum durch die Leitung 19 mittels des Gebläses 20 abgezogen. Durch die Leitung 21 wird das
Gas zu einem Gasverteiler 22 geleitet, der vorzugsweise unter dem Rührer 16 angeordnet ist. Das Gebläse 20 wird durch einen
nichtabgebildeten Motor angetrieben. Vorzugsweise hat es Regelvorrichtung
zur Einstellung der Rotationsgeschwindigkeit· Das an Sauerstoff verarmte Abgas wird aus der Kammer 10 durch&Le
Leitung 23» die ebenefalls ein Regelventil 24 enthalten kann,
abgeleitet.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden das
BOD enthaltende Wasser, das an Sauerstoff angereicherte Gas
und der Schlamm zu einer Flüssigkeit gemischt, die 4000 bis 12000 ppm supendierter Gesamtfeststoffe enthält. Das Verhaltnic
MLVSS, MLSS liegt bei wenigstens 0,55· Das oxydierende Gas wird kontinuierlich in die Flüssigkeit zurückgeführt. Inerte
Gase, wie Stickstoff, die mit dem Abwasser und dem sauerstoffhaltigen
Gas eingeführt werden, und Gase, wie C0„, die bei
der biochemischen Umsetzung entstehen, sammeln sich in dem Gasraum über der Flüssigkeit zusammen mit unverbrauchtem
009884/1921
Sauerstoff an· Dieses Gas hat einen Partialdruck des Sauerstoffe
von wenigstens 300 η Hg9 vorzugsweise wenigstens 38Ο
mm Hg. Das an Sauerstoff angereicherte Gas kann kontinuierlich
während des Mischen® durch die Leitung 12 in die Kammer 10 eingeführt
werden. Man kann auch die Gaszufuhr stoppen, wenn das
Mischen beginnt. Ebenso kann das an Sauerstoff, verarmte Gas
kontinuierlich aus dem Qasraura durch die Leitung 23 abgezogen
werden, oder man kann das auch erst mach Volles&dung des Mischens
durchführen« Man kann das Mischen aueh zyklisch durchführen,
wobei das BOD enthaltende Wasser,der zurückgeführte Schlamm und ein erster Anteil des an Sauerstoff angereicherten
Gases in einem ersten Zyklus gemischt werden, um eine teilweise oxydierte Flüssigkeit und ein weniger Sauerstoff' enthaltendes
Gas herzustellen· Dieses Abgas wird dann durch die Leitung 23
abgezogen, worauf eine zweite Menge von an Sauerstoff angereichertem Gas durch die Leitung 12 zum Mischen in eiiaosa !weiten
Zyklus zugeführt wird.
Der Flüssigkeitspegel in dens Behälter 10 wird geregelt durch
das Wehr 25» über welches die Flüssigkeit in den Trog 26 und
aus diesem in die Ablaßleitung 27 gelangt. Der Gehalt an gelöstem
Sauerstoff in der oxydierten Flüssigkeit wird bei wenigstens
3 Ppm gehalten. Einstellungen dieses Gehaltes können vorgenommen werden durch Änderung der Zuführungs-geschwindigkeit
-V-
009884/1921
■■■■■■■- 27 -
des an Sauerstoff angereicherten Gases mittels des Ventils 13
in der Leitung 12· Hierdurch kann der Partialdruck des Sauerstoffs
in dem Gasraum des Behälters 10 erhöht oder verringert werden. Der Gehalt an gelöstem Sauerstoff kann ferner
eingestellt werden durch Regelung des Gebläses 20, wobei
die Diffusionsgeschwindigkeit des Sauerstoffs in der Flüssiger
keit erhöht oder verringert wird. Schließlich kann der Sauerstoff
gehalt der Flüssigkeit auch geregelt werden durch Änderungen
der Verweilzeit der Flüssigkeit in der Kammer 10. Unter sonst gleichen Umständen ergibt eine längere Verweilzeit einen höheren Gehalt an gelöstem Sauerstoff·
Nach dem Ende des Mischen« während 20 bis l80 Minuten läßt
man die behandelte Flüssigkeit durch die Leitung 27 In ein
mittiges konzentrisches Leitblech 28 des Klärbehülters 29 ab.
Das Leitblech 28 reicht vorzugsweise von überhalb des Flüasigkeitspegels
bis zu einem Punkt zwischen der Oberfläche der Flüssigkeit .und dem kegelförmigen Boden des Klärgefäßes. Ein
Motor 30 treibt einen langsam rotierenden Rechen 31 am Boden
des Klärgefäßes an, on ein kegelförmiges Absetzen des dichten
Schlammes zu verhindern· Die gereinigte überstehende Flüssigkeit strömt über das ifehr 32 in den Trog 33 und wird durch
die Leitung 3** abgelassen· Der Schlamm wird von dem Boden des
Klärgefäßes durch die Leitung 35 abgezogen, Wenigstens ein
009884/ 1.921
Teil von ihm wird mittels der Pumpe 36 durch die Leitung 15
in den Behälter IO zurückgeführt, um das einfließende BOD
enthaltende Wasser zu impfen. Für die Rückführung nicht benötigter
Schlamm wird durch die Leitung 37 mit dem Regelventil 38 abgelassen» Hierbei wird das VoIumverhältnis dos zurückgeführten
aktiven Schlammes mit dem BOD enthaltenden Wasser
bei 0,1 bis 05 gehalten« Dieses Verhältnis kann durch Änderung der Geschwindigkeit der-Pumpe JG geregelt-werden»
bei 0,1 bis 05 gehalten« Dieses Verhältnis kann durch Änderung der Geschwindigkeit der-Pumpe JG geregelt-werden»
Die Fig» 3 zeigt ©ims andere Aus führ wirigsform der erfindungsgemäßen
Anlageβ Melireire untergetauchte Rührer tßa bis l6e
und Binführungsvorrichtungeiti 22a bis 22e- für mit Sauerstoff angereichertes Gas sind in Abständen voneinander entlang der Längsachse des Behälters 10 angeordnete Mach dem Vormischen werden das BOD enthaltende Wasser und der zurückgeführte
Schlamm durch die Leitung 11 an einem Ende des Behälters 10 eingeführt» Die entstandene Flüssigkeit wird mit sauerstoffhaltigem Gas, das durch die Leitung 12 eingeführt wird, gemischt» Am anderen Ende des Behälters 10 wird die mit Sauerstoff behandelte Flüssigkeit durch eine Leitung 27 in ein. nicht abgebildetes Klärgefäß abgezogen« Aus dem Gasraura über der
Flüssigkeit wird an Sauerstoff verarmtes Gas durch die Leitung 23 abgezogen» Zwischen den beiden Enden des Behälters wird
das oxydierende Gas mittels in Abständen entlang der Längs-
und Binführungsvorrichtungeiti 22a bis 22e- für mit Sauerstoff angereichertes Gas sind in Abständen voneinander entlang der Längsachse des Behälters 10 angeordnete Mach dem Vormischen werden das BOD enthaltende Wasser und der zurückgeführte
Schlamm durch die Leitung 11 an einem Ende des Behälters 10 eingeführt» Die entstandene Flüssigkeit wird mit sauerstoffhaltigem Gas, das durch die Leitung 12 eingeführt wird, gemischt» Am anderen Ende des Behälters 10 wird die mit Sauerstoff behandelte Flüssigkeit durch eine Leitung 27 in ein. nicht abgebildetes Klärgefäß abgezogen« Aus dem Gasraura über der
Flüssigkeit wird an Sauerstoff verarmtes Gas durch die Leitung 23 abgezogen» Zwischen den beiden Enden des Behälters wird
das oxydierende Gas mittels in Abständen entlang der Längs-
9884/1921
BAD ORIGINAL
achse angeordneten Leitungen 19a bis 19e abgezogen und durch
die Geblase 20a bis 2Oe und Gasverteiler 22a bis 22e ebenso wie bei der Vorrichtung nach Fig. 2 im Kreislauf zurückgeführt.
Der Behälter 10 kann so ausgeführt sein, daß seine Länge im
Verhältnis zur Breite und Tiefe sehr groß ist. In einem Behälter mit einem gegebenen Volumen wird dadurch die Strümungsgeschwindigkeit der Flüssigkeit von einem bis zum anderen Ende
erhöht und ein Rückstrom der Flüssigkeit wird vermieden. Ein solcher glatter Fluß ist zweckmäßig, wenn mehrere Vorrichtungen
zum Mischen wie im vorliegenden Falle verwendet werden. Wenn ein Rückstrom vermieden wird, so ist das Verhältnis von Nährstoffen zur Biomasse auch an dem Eintrittsende hoch, und ist
beim Austritt niedrig, wo die mit Sauerstoff behandelte Flüssigkeit
in das Klärgefäß überfließt. Beides ist angebracht, um eine vollständige und schnelle Biooxydation zu erreichen·
Bei einer bevorzugten Ausfühi-ungsform mit mehreren stufenweise
hintereinander angeordneten Oxydationszonen ist diese Anordnung vorzuziehen. Wenn ein Rückstrom und damit ein Mischen
zugelassen sind, wie z.B. durch eine andere Anordnung, wird der Gehalt an Nährstoffen bei dem Eintrittsende durch die teilweise
oxydierte Flüssigkeit von Ätromabwärts liegenden Zonen verringert, während ein Teil der in das Klärgefäß ausgelassenen
Flüssigkeit nich vollständig behandelt ist und daher noch nicht
'assimiliertes BOD enthält. -/-
009884/1921
Mittels der bekannten Mehrfaeh-Belüftungssysteme mit Luft
konnte nicht genügend Sauerstoff zugeführt werden, um die
Entstehung anaerober Bedingungen in Zonen mit einem hohen
Mengenverhältnis von Feststoffen und Nährstoffen zur Biomasse
zu verhindern. Daher hatte man bisher vorzugsweise einen wesentlichen Teil der Luft am Einführungsende zugeführt,
so daß kein merkbarer Gradient an BOD entstand· Das Mass er
mit einem hohen Gehalt an BOD wurde hierbei verdünnt und der
Gehalt an BOD in den stromabwärts liegenden Belüftungszonen dispergiert.
Die Fig. 3 zei&t, daß die Flüssigkeit in einer Reihe von Stufen,
beginnend mit dem Einführungsende bis zum Auslaß des
Behälters 10 mit Sauerstoff behandelt wird, auch wenn die einzelnen Stufen nicht physikalisch voneinander getrennt sind.
Wenn der Behälter 10 einen kleinen Querschnitt des Gasraiaes
unter dem Deckel Ik hat, so kann auch das oxydierende Gas einen
ähnlichen gleichförmigen Strom von Einführungsende bis zum
Auslaß haben. Auch das trägt bei saum praktisch vollständigen Entfernen des BOD bei einer hohen Strömungsgeschwindigkeit,
weil am Einführungsende ein erheblich höherer Partialdruck
des Sauerstoffs über der Flüssigkeit aufrechterhalten werden kann. Ein weiteres Vorteil des stufenweisen Gasstromes besteht
darin, daß die inerten gasförmigen Verunreinigungen
009804/1021
am entgegengesetzten Ende in einem kleineren Volumen von Abgas
abgezogen werden können· Beim Strömen des oxydierenden Gases von einem zum anderen Ende des Behälters 10 ist die
Lösungsgeschwindigkeit des Sauerstoffs in der Flüssigkeit erheblich größer als die Geschwindigkeit der Bildung von
Inertgas aus der Flüssigkeit· Daher nimmt das Volumen des
Gasstromes stufenweise ab» Sein Gehalt an Inertgasen nimmt
von einem Ende zum anderen zu. Es ist zweckmäßig, die Zone
mit dem höchsten Verhältnis.von Nährstoffen zur Biomasse an
dem.-Ende, wo das BOD enthaltende Wasser "'eingeführt luft, mit" einem Gas vom höchsten verfügbaren Sauerstoffgehalt asu- behandeln,:
weil dort der- 'Bedarf an Sauerstoff ans größten ist» ■
Der ■ Bedarf an Sauerstoff ist. am niedrigsten» isa de .Auslaßssösiue
Dort, wird daher vorzugsweise ein Belüfitmgsgae salt data niedrigsten
Sauerstoffgehalt verwendet« Wenn erfindün-g&gooaß die
Flüsigkeit durch mehrere Zonen für stufenweises Mische» mit
Sauerstoff enthaltendem Sas geführt wird,-ist es vorzuziehen,
auch... das Belüf tungsgas in Gleichstrom mit- der Flüssigkeit von
einer Stufe zur anderen zu führen, wobei der höchste Gehalt an Sauerstoff im Gas dort sein soll, wo es mit Wasser mit dem
hächsten Gehalt an BOD in Berührung kommt„
Die Fig. h zeigt ein Mischgefäß 10 mit vier getrennten Abteilungen oder Stufen 30a-, 30b, 3'Oc und 3Od. Trennwände 31a bis
31c, die sich vom Boden bis nach oben der Kammer 10 - erstrecken,
009884/1921 "A
ORlGSUAL
20321g
trennen die Abteile voneinander· Durch die Öffnungen 32a bis
32d strömt die teilweise oxydierte Flüssigkeit vom ersten bis zum letzten Abteil.
Mittels des Verteilers 12 und der Regelventile 13a„ 13b» 13c
und 13d in iSweigleitungen zu jedem der vier Abteile wird an
Sauerstoff angereichertes Gas eingeführt« Mittels dieser Ventile
kann der Gehalt an Sauerstoff oder im Gasraum jedes Abteile geregelt werden· Oberflächenbelüfter 22at 22b,.22c und
22d mischen in jedeaa Abteil das Gas mit der Flüssigkeit«, Da
die Flüssigkeit dwrch die Wände und Teilimgswände- in jedem Abteil
festgehalten wirds kann mara oberflächlich wirkende Mischvorrichtungen
verwenden, ohne daß ein Rückströmen der Flüssigkeit stattfindet» Das an Sauerstoff verarmte Gas wird aus jedem
Abteil durch die Leitungen 23a, 23b, 23c und 2:3d abgezogen.
Auch diese Leitungen - gewÜHischt.enf alls Regelventile enthalten»
Ein Vorteil der Anlage nach Figo k besteht darin, daß ein glat
ter Strom der Flüssigkeit stattfindet„ Die Strömungsgeschwindigkeit
durch die Öffnungen J2ck bis 32c genügt, um einen Rückstrom
zu verhindern, Die Flüssigkeit in jedem Abteil ist oraktisch gleichmäiißig hinsichtlich ihrer Zusammensetzung,, Der
Gehalt an BOQ nimmt stufenweise ab von der Stufe JOa bis zur
Stufe 30b.
009884/1921 , ~f~
Die Anlage nach Fig. 5 unterscheidet sich von der nach Fig.4
darin, daß die Trennwände oberhalb des Flüssigkeitsspiegels durchlässig sind. Das an Sauerstoff verarmte Gas aus dem ersten
Abteil 30a strömt durch die Öffnungen 4o in das zweite
und die weiteren Abteile, wobei der Druckunterschied genügt, um ein Rückmischen zu verhindern. In dem zweiten Abteil 30b
wird weiterer Sauerstoff aus dem Gas durch Auflösen und Biooxydation verbraucht, und zusätzliches Inertgas entsteht in
der Flüssigkeit. Dasselbe wiederholi/sich in den nachfolgenden
Stufen. Das Gas enthält am wenigsten Sauerstoff und am meisten inerter Bestandteile in der Kammer 3Od, aus welcher es
durch die Leitung 23 abgezogen wird. Die mit Sauerstoff behandelte
Flüssigkeit mit dem niedrigsten Gehalt an BOD wird durch die Leitung 27 in ein nicht abgebildetes Klärgefäß abgelassen*
Bei den Verfahren unter Verwendung von Anlagen nach den Fig.
k und 5 wird die Flüssigkeit durch mehrere Zonen geführt, wobei
sie stufenweise mit einem Sauerstoff enthaltenden Gas in
jeder Zone gemischt wird. Der Gehalt an Nährstoffen (BOD) der Flüssigkeit ist in jeder Zone höher als in der nächsten
darauf folgenden Zone. Die aus der letzten Zone abgezogene
Flüssigkeit ist diejenige, aus welcher der Schlamm und das geklärte Wasser getrennt werden. Nach Fig. 5 wird Gas, das
009884/1921
■ - 34 -
nicht verbrauchten Sauerstoff enthält, durch mehrere Zonen für stufenweises Mischen mit der Flüssigkeit in jeder Zone geführt.
Der Gehalt an Sauerstoff im Gase über der Flüssigkeit in jeder Zone ist höher als der Sauerstoffgehalt des Gases in der jeweilig
nachfolgenden Zone. Das Gas strömt also im Gleichstrom
mit der Flüssigkeit von einer Zone zur anderen» Das In der' ersten
Zone eingeführte Gas enthält wenigstens 5O Voluira.·-%
Sauerstoff. Das Belüftungsgas in den nachfolgenden Zonen kann einen geringeren Sauerstoffgehalt haben. Wem» beispielsweise
das Gas in einem 4-Stufensystera, das der ersten Zone zugeführt
wird, 50 % Sauerstoff enthält, so kann das Gas über der zweiten
Zone etwa ^O % Sauerstoff enthalten.
Die Fig. 6 zeigt eine andere Αμβΐϋητιιι^βΓorm der Mehrstufenanlage.
Das Klärgefäß 29 ist zwischen dem zweiten Abteil 30b und dem dritten Abteil 30c angeordnet. Weitere mit Sauerstoff .
behandelte Flüssigkeit wird aus dem Abteil 30b durch die Leitung
27 abgelassen und fließt in das Klärgefäß 29 zur Trennung in überstehende Flüssigkeit und konzentriertere Feststoffe.
Die Flüssigkeit wird durch die Leitung 3^ abgelassen. Die
Feststoffe werden vom Boden des Klärgefäßes durch die Leitung 50 mittels der Pumpe 51 in das dritte Abteil 30c gefördert.
An Sauerstoff verarmtes Belüftumgsgas gelangt aus der, zweiten
Kammer 30b durch die Leitung 52 in di© dritte Belüfturagskammer
0098*4/1921 - ~/-
20321
30c und wird dort mit dem konzentrierten Feststoff aus der
Leitung 50 gemischt. Ein Regelventil 53 kann gevrunschtenfalls
in der Leitung ?2 angeordnet sein· Die noch weiter mit Sauerstoff
behandelten Feststoffe werden aus dem Abteil 30c durch
die Leitung 37 abgelassen und wenigstens teilweise durch die Leitungen 35 und 15 als Schlamm in das erste Abteil 39a zurückgeführt
. * .
Die Vorteile der Erfindung wurden an einem System ähnlich der
Pig. 5 unter Verwendung von BOD -enthaltendem, städtischem Abwasser
gezeigt. ¥±«r Behandlungskamraersi mit einem .Fassungsvermögenvon
je 1730 !.«raren in einem Behälter .-mit' einer Länge
von '4,2-6 m, 'einer Breite von 1,53***1 und einer Tiefe von* 1,22 m
angeordnet. Zwischen den Kammern erstreckten eieh senkrechte
Trennwände, von oben bis unten. Das Klär gefäß war zylindrisch
mit einem kegelförmigen Boden und hatte einen .Durchmesser von.
2,kk m und in der Mitte eine Höhe von I537 .m» Ein Rechen an
Boden rotierte mit*4 Umdrehungen je Stunde mittels eines Motors
und eines Geschwindigkeitsherabsetzers. Die Flüesigkcit aus dem
vierten Abteil wurde in ein mittiges konzentrisches Leitblech
im oberen Ende des Klärgefäßes eingeführt. Der konzentrierte. Schlamm wurde in der Mitte des kegelförmigen Bodens abgezogen»
009884/1921
Zum Mischen in jeder Kammer wurde ein mit einem Motor von 0,5 PS betriebener untergetauchter, mit einstellbarer Geschwindigkeit
rotierbarer Gaseinlaß mit einem Durchmesser von 15,25 cm verwendet. Dieser verteilte und dispergierte das
Gas durch einen direkt unter dem Rührer angeordneten Gaseinlaß . Die Gaseinlässe bestanden aus Rohren mit einem Durchmesser
von 1,27 cm mit l6 in Abständen voneinander angeordneten
Mundstücken mit einem Durchmesser von 1559 cm» Ein rotierender Flügelkompressor, der mit verschiedener Geschwindigkeit.
betrieben werden konnte,, führte das Gas im Kreislauf aus dem
Gasraum über der Flüssigkeit zurück in den Gasverteiler,
Aus einem Druckzylinder wurde Sauerstoff von 9955 % eingeführt,
Der Sauerstoff wurde mit Wasser gesättigt und dann in den Gasraufii
über dem BOD enthaltenden. Wasser und zurückgeführten.
Schlamm in der ersten Kammer eingeführt® Der nicht verbrauchte Sauerstoff und freigesetzte, inerte Verdünnungs- und Umsetzungsgase
wurden zu den jeweils nachfolgenden Stufen durch Leitungen
von 6l bis 76 cm Länge und mit einem Durchmesser von
5,1 cm geführt, und zwar durch Öffnungen in den Deckeln der
Kammern. Diese Verbindungen hatten solche Abmessungen, daß das Gas aus der ersten in die vierte Kammer geführt wurde bei jeweils
einem Druckunterschied von etwa 0,30 cm HO. Die Flüssigkeit
strömte so, wie es durch Pfeile in der Figo 5 gezeigt ist·
009884/1921
Die Tabelle II enthält die an vier verschiedenen Tagen gewonnenen Werte, Alle Messungen wurden nach den oben beschriebenen
Richtlinien durchgeführtt
MLSS ppm | Ta« A | Ta« B | • | 36,0 | TaÄ C | Tasc D | |
Zufuhr von BOD enthaltendem | Abfließendes Wasser: | 200 | |||||
Wasser: . | Gehalt an BOD ppm | 147 | |||||
Zufuhrgeschwindigkeit (L/Min.) | Gehalt an MLSS ppm | 36,7 | 38,1 | 31,8 | |||
Gehalt an BOD ppm | 253 | 584 | 168 | 171 | |||
Gehalt an SS ppm | 118 | 99,5 | - | 249 | |||
Zufuhr von Sauerstoff: | |||||||
Geschwindigkeit (l/Std.) | 476 | 5515 | 836 | 770 | |||
Reinheit Vol.-% | 99,5 | 99,5 | 99,5 | ||||
Gemischte Flüssigkeit: | -■ | ||||||
MLSSl ppm | 5880 | 47,5 | 7730 | 5610 | |||
MLVSS2 ppm | 3065 | _ | 4170 | ||||
MLVSS/SS | 0,52 | 1,77 | 0,74 | ||||
SVl3 Zum Klärgefäß | 2,1 | 54,2 | 48,9 | ||||
Absetzgeschwindigkeit im | " 4,5 | ||||||
Klargefaß (m/Std.) | 1,77 | 6,6 | 0,98 | 1,77 | |||
Gelöster Sauerstoff, Stufe lppm | 3,7 | ii,4 | 0,6 | 0,4 | |||
" »■ Stufe 2 ■»' | 5,1 | 4,o | 7,4 | ||||
" " Stufe 3 " | 6,7 | 7,0 | 11,3 | ||||
" " Stufe 4 " | 3,6 | 3,79 | 9,4 | 13,6 | |||
Zurückgeführter Schlamm: | 42949 | ||||||
Zurückführungsgeschwindigkeit | |||||||
(l/Min.) | 6,05 | 35,8 | 4,92 | 6,05 | |||
- | 33 | 46766 | 41379 | ||||
28,8 | — | 10,2 | |||||
9 | — | 16 |
Mittleres Verhältnis von Nährstoffen zur Biomasse (kg BOD )/ (Tage χ kg MLVSS) 5 0,65
0,38
0,27 0,28
0098 8 4/1921
(Tabelle II Fortsetzung)
Verweilzeit der Feststoffe
(Min.) 160 16O 156 180
Entferntes BOD (%) 88,6 82,0 - 9^,0
Volum-Verhältnis des zurückgeführten Schlammes zum
Abwasser 0,17 0,11 0,13 0»19
Abwasser 0,17 0,11 0,13 0»19
1 Gesamte suspendierte Feststoffe
2 Flüchtige suspendierte Feststoffe
3 Schlamm-Volum-Index
k Ungerührte Muster, langsam mit dem Rechen gerührte Muster
setzen sehr viel schneller ab·
Die Tabelle II zeigt, daß das erfindungsgemäße Verfahren verwendet
werden kann, um hohe Anteile, 82 bis 9k %, BOD aus
städtischem Abwasser innerhalb verhältnismäßig kurzer Zeit von 156 bis 180 Minuten zu entfernen. Die Absetzgeschwindigkeiten
des Schlammes sind hoioh und liegen bei 0,98 bis 1,77 m/Std. das Verhältnis der rückgeführten· Schlammengen zu dem
eingeführten Abwasser liegt bei O,11 bis 0,19, wobei hohe
Gehalte an MLSS von 5500 bis 7700 ppm vorhanden, sind.
009884/1921
Die Tabellen I und II zeigen ferner eine bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung, bei welcher die mit Sauerstorf behandelte Flüssigkeit -ohne Rühren eine Absetzgeschvrindigkeit
von wenigstens 1,52 m/Std. hat und wobei der Schlamm-Volum-Index
(SVI) nach Mohlman nicht höher als 60 ist· Unter diesen
Bedingungen kann ein dichter Schlamm erhalten werden·
Die Tabellen I und II erläutern ferner ein bevorzugtes Verfahren
zum Behandeln von städtischem Abwasser, das insbesondere die oben beschriebenen Vorteile mit sich bringt, d.h. eine
hohe Konzentration von Peststoffen in der Belüftungszone und
kürzere Verweilzeiten der Feststoffe. Bei dieser Ausfünrungs-forra
enthält der zurückgeführte Schlamm 3OQOO bis 50000 ppm
Gesatntfeststoffe, das verwendete Gas enthält wenigstens .90
Vol.-% Sauerstoff, und das Gas über der Flüssigkeit hat einen
Partialdruck des Sauerstoffs von wenigstens 38O nun i*g in der
Oxydationszone. Die mit Sauerstoff behandelte Flüssigkeit
enthält wenigstens 5 ppm gelösten Sauerstoff. Das mittlere
Verhältnis von Nährstoffen zum Schlamm während des Mischens
mit Sauerstoff wird bei wenigstens 0,25 gehalten. Die Absetzgeschwindigkeit und der Schlamm-Volum-Index nach Mohlman sind
dieselben wie oben beschrieben. Das Verhältnis des zurückgeführten Schlammes zum Abwasser liegt zwischen 0,1 und 0,3.
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Claims (8)
- f ItJ Verfahren zur Behandlung von biochemisch oxydierbares Material (BOD) enthaltendem Abwasser durch Belüftung in Berührung mit einem aktiven bakteriellen Schlamm, der suspendierte flüchtige Feststoffe und Gesamtfeststoffe in einem Mengenverhältnis von wenigstens 0,55 enthält, unter Konzentrierung der bei der Belüftung anfallenden Feststoffe und Zurückführung dieser konzentrierten Feststoffe als Schlamm in die Belüftungszone, dadurch geke nn~ zeichnet, daß man das BOD enthaltende Abwasser, Schlamm mit 12000 bis 50000 ppm suspendierter Gesamtfeststoffe und ein Belüftungsgas mit wenigstens 50 Vol0-% Sauerstoff in solchen Mengen, daß die Flüssigkeit in der Oxydationszone 4θΟΟ bis 12000 ppm suspendierter Gesamtfeststoffe enthält, und das Gas über dieser Flüssigkeit einen Partialdruck des Sauerstoffs von wenigstens 300 mmHg hat, mischt, daß man die Verweilzeit der Feststoffe in der Oxydations, one bei 20 bis l80 Minuten hält, so daß eine Flüssigkeit mit wenigstens 3 ppm gelösten Sauerstoffs entsteht, und wobei das mittlere Mengenverhältnis von Nährstoffen zu der Biomasse bei wenigstens 0,15 (kg BOD )/ (Tage χ kg suspendierte flüäitige Feststoffe) gehalten wird, daß man aus der oxydierten Flüssigkeit den Schlamm abtrennt und ihn wenigstens .zum Teil in einer solchen Menge in dieOxydationszone zurückführt, daß das Volumverhältnis lies zurückgeführten Schlammes zu dein IiOI; enthalt enden Abwasser bei 0,1 bis 0,5 liegt.ÜO 9 8 84/ 192 1 SAD ORIGINAL- Λι -
- 2. Verfahren nach Anspruch !,dadurch g e k e η η- ' ζ e ich η e t, daß man die Oxydation enter solchen Bedingungen durchführt, daß die oxydierte Flüssigkeit eine Absetzgeschwindigkeit von wenigstens 1,5 m/Std» und ©inen Schlamm-VoIum-Index (SVI) nach Mohlman von nicht mehr als 60 hat.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dad urch g ekennzeichnet, daß man ein Gas verwendet, das wenigstens 90 VoI·-% Sauerstoff enthält, und so viel Glas einleitet, daß der Partialdruck des Sauerstoffs über der Flüssigkeit bei wenigstens 380 mm Hg liegt·
- 4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3» d a d u r c h g e k en η ζ e i c h η e t, daß man die Flüssigkeit zum stufenweisen Mischen durch mehrere sauerstoffhaltige Gase enthaltende Zonen derart leitet, daß der Gehalt an BOD in jeder Zone höher liegt als in der jeweils nachfolgenden Zone.
- 5. Verfahren nach Anspruch Λ, dadurch gekennzeichnet, daß man die aus der letzten Zone austretende Flüssigkeit zu Schlamm und geklärtem Wasser aufteilt.009884/1921- 4a -
- 6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5 s d ad u. rc h g e~ kennzeichnet, daß maa ist jedür Zone die überstehende Flüssigkeit abtrennt und nur ύί®~restlichen Feststoffe in die nächste Zorne bringt © " ■"
- 7» Verfahren nach -einem der ÄMsprii©iie 4 bis 6-» dadurch g ek e η n'ss © i e h~~ η et, daß man das nicht verbrauch-· te sauerstoffhaltig« Gas la Glelefesfroiaa ©it der Flüssig» keit derart dturefct die Zon&n f üte*t 9. da© «ä©^ Qolaalt des Ciasaa an Sauerei off i» jeder- So»@ hötoeü· liegt al©" la der jeweils nachfolgesiideB Soao-» ■■■-.. " .
- 8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1. bis; 7» d' a d-"u r c h gekennzeichnet, daß man ®lm®n 3OOOO bis» 50000 ppm suspendierte Gösatatfositstoff® enthaltenen". Schlamm verwendet, daß der Gehalt an gelöste« Sauerstoff (DO) iss der Flüssigkeit bei wenigstens 5 PPW liegt, daß das-Mengenverhältnis der Nährstoff© zur Biomasse während des Zumischens des sauerstoffhaltigen Gases "bei wenigstens 0,25 (^S BOD )/ (Tage χ suspendierte flüchtige Feststoffe) gehalten, wird, und daß man das Volumverhältnis des zurückgeführten Schlammes zu dem BOD enthaltenden Abwasser bei 0,1 bis 0,3 hält.009884/1921
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