DE2354013C3 - Verfahren und Vorrichtung zum Aufbringen der Farbreaktionsschicht bei Papieren für Durchschreibsätze - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Aufbringen der Farbreaktionsschicht bei Papieren für DurchschreibsätzeInfo
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Description
s Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Aufbringen der Farbreaktionsschicht
bei Papieren für Durchschreibsätze, insbesondere für Formularsätze, die in außerhalb des Schriftfeldes
liegenden Bereichen maschinell einzulesende Schriftzeichen tragen.
Beschichtete Papiere zur Erstellung von Durchschriften ohne iarbabgebendes Zwischenblatt, z. B. Kohlepapier
od. dgl, sind in mehreren Ausführungsformen bekannt. Die Erfindung bezieht sich ausschließlich auf
solche Durchschreibsätze, bei denen eine an der Farbgebung beteiligte Schicht auf der Rückseite des
Frontblattes und/oder auf der Frontseite des Durchschrift'trägers
als gesonderte Schicht aufgebracht wird, nicht jedoch auf solche Durchschreibsätze, bei denen die
Farbreagentien innerhalb der Papiermasse gebunden sind.
Bei herkömmlichen Durchschreibsätzen wird die Farbreaktionsschicht durch Streichen od. dgl. auf der
gesamten Papierfläche aufgebracht. Je nach Durch-
schreibverfahren tragen entweder benachbarte Blätter auf den ihnen zugekehrten Seiten je eine Schicht oder es
ist nur auf einem Blatt eine sämtliche Farbreagentien enthaltende Schicht aufgebracht. Solche Durchschreibsätze
lassen sich von Hand oder mit der Maschine in zeitsparender Weise verarbeiten. Probleme ergeben
sich jedoch dann, wenn es sich um Formularsätze handelt, die außerhalb des eigentlichen Schriftfeldes,
welches von Hand oder mit Maschine beschrieben wird, Schriftzeichen, Codierungen od. dgl. tragen, die zur
automatischen Verarbeitung der Informationen maschinell geleren werden. Dies ist — um nur ein Beispiel von
vielen zu nennen — bei Überweisungsträgern im bargeldlosen Zahlungsverkehr der Fall, die meist eine
untere Längsleiste mit den einzulesenden Daten aufweisen. Ist das Papier auch an dieser Leiste mit der
Farbreaktionsschicht versehen, so ergeben sich dort aufgrund der Druckempfindlichkeit dieser Schicht bei
jeder Druckeinwirkung Farbspuren, die beim Einlesen zwingend zu Störungen führen. Um dies zu vermeiden,
wird bisher die Farbreaktionsschicht in diesem Bereich in einem an die Beschichtung anschließenden weiteren
Arbeitsgang neutralisiert, also wieder unwirksam gemacht.
Abgesehen von dem zusätzlichen Arbeits- und unnötigen Materialaufwand hat dieses bekannte Verfahren
einen weiteren erheblichen Mangel. Die Farbreagentien lassen sich beim Streichen nur in einer
relativ starken Schicht aufbringen. Da diese Schicht nicht abriebfest ist, ergeben sich beim Transport des
einzulesenden Schriftgutes immer wieder Störungen, da das Beschichtungsmaterial auf die Transportmittel wie
Greifer, Walzen, Röllchen usw., übergeht, so daß sich die Reibungsverhältnisse an diesen Transportmitteln ändern
und dadurch eine einewandfreie Vereinzelung bzw. ein einwandfreier Einzeltransport nicht mehr gegeben
ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung vorzuschlagen, mit
Hilfe deren es möglich ist, die Farbreaktionsschicht in einem einzigen Arbeitsgang so aufzubringen, daß die
maschinelle Einlesung nicht beeinträchtigt werden kann.
Diese Aufgabe wird verfahrenstechnisch dadurch
gelöst, daß der/die die Farbreaktionsschicht bildende/n
in einem leicht flüchtigen Lösungsmittel eine Sprüheinrichtung angeordnet ist, mitte ta deren
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aufweisen. Damit wird zwar die Beschichtung theoretisch in Einzelpunkte aufgelöst, doch entsteht beim
Beschriften ein optisch geschlossener Schriftzug.
Eine solche Vorrichtung kann nicht nur zur Lösung der vorgenannten Erfindungsaufgabe dienen, sondern
auch allgemein zum Bedrucken von Papierbahnen angewendet werden, indem eine sprühfähige Druckfarbe
verwendet wird. Dieses Verfahren verknüpft die wirtschaftlichen Vorteile des Rotationsdruckes mit den
qualitativen Vorteilen des Siebdruckes.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung einer
bevorzugten Ausführungsform sowie anhand der Zeichnung. Hierbei zeigt
Fig. 1 eine Draufsicht auf einen Ausschnitt einer Endlosbahn,
F i g. 2 eine Seitenansicht eines Beschichtungszylindersund
F i g. 3 einen Schnitt 111-111 gemäß F i g. 2.
In Fig. 1 ist eine Endlos-Papierbahn 1 ausschnittsweise
dargestellt, die später durch Trennen entlang der Linie 2 zu zwei Endlosbahnen geschnitten wird. Jede
Bahn dient dann zur Herstellung mehrerer Formularsätze, in dem die Bahnen beispielsweise entlang der Linien
3 geschnitten werden. Jedes durch diese Schnitte erhaltene Blatt trägt ein mit der Farbreaktionsschicht
versehenes Beschriftungsfeld 4, während die dieses Feld
4 umgebenden Bereiche bis zu den Randkanten frei von der Beschichtung sind. In Transportrichtung 5 folgen die
beschichteten Schriftfelder 4 in einem ihrem jeweiligen doppelten Randabstand a entsprechenden Abstand
aufeinander.
Zur Herstellung der beschichteten Schriflfeldcr 4 dient die in den Fig. 2 und 3 schematisch angedeutete
Vorrichtung. Diese weist einen Zylinder 6 auf, der über seine Achse 7 angetrieben wird, wobei seine Umlaufgeschwindigkeit
der Transportgeschwindigkeit der Endlosbahn 1 entspricht. Der Zylinder 6 weist an seinem
Umfang ein bei dieser Ausführungsform relativ großes Fenster 8 auf. Innerhalb des Zylinders ist eine insgesamt
mit 10 bezeichnete Sprüheinrichtung (s. Fig. 3) angeordnet, deren Düsen 9 auf das Fenster 8 hin
ίο ausgerichtet sind. Auf den Zylinder ist ein Schablonenmantel
11 aufgespannt, der ein oder mehr Aussparungen
12 aufweist, im übrigen das Fenster 8 des Zylinders 6 bis auf den Umriß dieser Aussparungen 12 abdeckt. Der
Umriß der Aussparungen 12 entspricht dabei der jeweils gewünschten Größe des Schriftfeldes 4.
Die Endlosbahn 1 ist in bekannter Weise mittels Umlenk- bzw. Transportwalzen 13 derart an dem
Zylinder 6 bzw. dem Schablonenmantel 11 vorbeigeführt, daß sie zumindest im Bereich der Aussparung 8
des Zylinders anliegt. Gegebenenfalls kann noch eine Gegendruckwalze 14 vorgesehen sein.
Die Sprüheinrichtung weist mehrere Kammern 15 mit reihenweise angeordneten Düsen 9 auf. Die die
Farbreaktionsschicht bildende Lösung wird mit Druck aus einer externen Versorgungsquelle 16, die nur
schematisch angedeutet ist, über eine Leitung 17 axial ir den Zylinder 6 hineingeführt und über eine gesonderte
Leitung 18 jeder Düsenkammer zugeleitet.
Unterhalb der Sprüheinrichtung ist ein Abstreifer Ii
angeordnet, der den versprühten Überschuß aufnimm und — wie dies gleichfalls schematisch gezeigt ist dem
Versorgungskreislauf wieder zuführt.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (11)
1. Verfahren zum Aufbringen der Farbreaktionsschicht bei Papieren für Durchschreibsätze mit lokal
begrenztem Schriftfeld, insbesondere für Formularsätze, die in außerhalb des Schriftfeldes liegenden
Bereichen maschinell einzulesende Schriftzeichen tragen, dadurch gekennzeichnet, daß
der/die die Farbreaktionsschicht bildende/n Stoff/e in einem leicht flüchtigen Lösungsmittel verdünnt
wird/werden und die Lösung auf eine kontinuierlich laufende Endlosbahn (1) in einer dem Schriftfeld (4)
entsprechenden Flächenausdehnung und mit sinem dem doppelten Randabstand (a) des Schriftfeldes
entsprechenden Abstand intermittierend aufgesprüht wird.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen in an
sich bekannter Weise mit einer der Transportgeschwindigkeit der Endlosbahn (1) entsprechenden
Umfangsgeschwindigkeit umlaufenden und mit einem dem Schriftfeld entsprechenden Fenster
versehenen Zylinder (6), in dem, wie an sich bekannt, eine Sprüheinrichtung (10) angeordnet ist, deren
Düsen auf den dem Zylinder (6) anliegenden Bereich der Endlosbahn ausgerichtet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Zylinder (6) ein dem Schriftfeld (4)
mit der größtmöglichen Ausdehnung entsprechendes Fenster (8) aufweist und daß auf den Zylinder das
Fenster teilweise abdeckende Schablonenmäntel (11) aufspannbar sind, die dem gewünschten
Schriftfeld (4) jeweils angepaßte Aussparungen (12) aufweisen.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Schablonenmantel (4) zwei oder
mehr Aussparungen (12) aufweist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß in Umlaufrichtung des
Zylinders (6) unterhalb der Düsen (9) ein der Zylinder-Innenwandung anliegender Abstreifer (19)
zum Ableiten des Lösungsüberschusses angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Sprüheinrichtung
(10) mehrere getrennt versorgte Düsenkammern (15) aufweist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Sprüheinrichtung
(10) eine außerhalb des Zylinders (6) angeordnete, die Lösung über eine axial in den Zylinder
hineingeführte Leitung (17) unter Druck zuführende Versorgungsquelle (16) aufweist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß jede Düsenkammer (15) über
eine getrennte Zuleitung (18) an die axiale Versorgungsleitung (17) angeschlossen ist.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Lösung eine Druckfarbe zugemischt
und mit dieser versprüht wird.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 8
zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Schablonenmäntel
eine Rasterschablone aufweisen.
11. Anwendung der Vorrichtung nach einem der AnsDrüche 3 bis 8 und 10 zum Bedrucken von
Papierbahnen, indem ausschließlich eine sprühfähige Druckfarbe verwendet wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19732354013 DE2354013C3 (de) | 1973-10-27 | Verfahren und Vorrichtung zum Aufbringen der Farbreaktionsschicht bei Papieren für Durchschreibsätze |
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2354013A1 DE2354013A1 (de) | 1975-04-30 |
DE2354013B2 DE2354013B2 (de) | 1976-12-16 |
DE2354013C3 true DE2354013C3 (de) | 1977-08-04 |
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