DE19938870A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Aufbringen von Druckbildern auf Materialbahnen - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum Aufbringen von Druckbildern auf Materialbahnen

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DE19938870A1
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Heidelberger Druckmaschinen AG
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Abstract

Bei einem Farbwerk einer Rollenrotationsdruckmaschine werden Beschädigungen im Druckbild, die durch während des Falzvorgangs oder durch Zugwalzenanordnungen auf die gefalzte Bedruckstoffbahn (100) ausgeübten Druckkontakt hervorgerufen werden, dadurch verhindert, daß in den Bereichen (104, 108, 112, 116), in denen Druck ausgeübt wird, druck- und abriebfeste Farben eingesetzt werden, wohingegen in den übrigen Bereichen (118) zum Drucken der auf die Bedruckstoffbahn (100) zu übertragenden Druckbilder kostengünstigere und qualitativ minderwertigere Allzweckfarben eingesetzt werden.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Aufbringen von Druckbildern auf Bedruckstoffe, z. B. auf Papierbahnen, in einer Rollenrotationsdruckmaschine gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
In herkömmlichen Rollenrotationsdruckmaschinen werden Bedruckstoffe, z. B. Materialbahnen oder Stränge bedruckt und anschließend gefalzt. Es besteht jedoch die Gefahr, daß die zum Greifen und/oder Falzen der Bedruckstoffe eingesetzten Falztrichter und Walzen die Druckbilder an den Falzbrüchen und in deren Nähe beschädigen, da der von den Falztrichtern oder Falzwalzen auf den Bedruckstoff ausgeübte Druck einen Farbabrieb verursachen kann, so daß Farbe auf den Trichter oder die Walzen übertragen wird oder die Farbe verschmiert. Außerdem drücken die Trichter oder Walzen oft eine bebilderte Seite eines Bedruckstoffs gegen einen zweiten Bedruckstoff, z. B. wenn mehrere Bedruckstoffbogen oder -stränge zu einem Produkt im Broadsheet-Format, im Tabloid- Format oder zu einer Zeitschrift oder einer Akzidenz gefalzt werden. Durch den dabei entstehenden Druck wird das Bild auf dem ersten Bedruckstoff möglicherweise verzerrt oder ganz oder teilweise auf den zweiten Bedruckstoff übertragen, was zu einer Beschädigung sowohl des Bildes auf dem ersten Bedruckstoff als auch eines an der entsprechenden Stelle auf dem zweiten Bedruckstoff befindlichen Bildes führt.
Wird ein Bedruckstoff mit mehreren Farben bedruckt, so wird er nacheinander in verschiedenen Druckwerken der Druckmaschine bearbeitet, in denen jeweils eine andere Farbe über einen Farbkasten und z. B. Farbzonenschrauben in einer Weise dem Bedruckstoff zugeführt wird, daß die Farbe auf dessen gesamte Breite aufgetragen werden kann, je nach dem, wie es für das zu druckende Bild (Text oder Graphik) erforderlich ist. Einige Druckmaschinen weisen hintereinander angeordnete Druckwerke auf, in denen ein Bedruckstoff jeweils mit derselben Farbe (z. B. Schwarz) bedruckt wird. In diesem Fall werden in der Regel in einem Druckwerk schwarzer Text und im anderen Druckwerk schwarze Bilder oder Bildauszüge gedruckt. Auch in diesem Fall wird die Farbe in einer Weise zugeführt, daß sie über die gesamte Breite des Bedruckstoffs hinweg aufgetragen werden kann, wie es für das zu druckende Bild notwendig ist.
Fig. 2-4 zeigen eine Vorderansicht eines Falzwerks 200 in einer herkömmlichen Rollenrotationsdruckmaschine. Wie in Fig. 2 gezeigt ist, bewegt sich eine Materialbahn 212, die z. B. aus Papier oder einem anderen geeigneten Bedruckstoff besteht, in die Richtung 216 über einen Falztrichter 202. Wenn sich die Materialbahn 212 über die Kanten des Falztrichters bewegen, bilden die Seiten der Materialbahn 212 an der Spitze 213 des Falztrichters 202 Kanten 214, so daß ein Falzbruch entsteht. Während des Falzvorgangs werden die Seiten der Materialbahn 212 um 90° gedreht. Die Linie 215 repräsentiert demgemäß den Falzbruch der Materialbahn 212, wenn diese sich durch die Walzenspalte der Walzen 204, 206, 208 und 210 bewegt. Bei den Walzen 210 handelt es sich um Schneidzylinder, welche die gefalzte Materialbahn 212 kreuzweise schneiden. Eine Vielzahl von Materialbahnen oder von aus den Materialbahnen geschnittenen Strängen können in einem Falzwerk 200 gleichzeitig verarbeitet werden, indem die Bahnen oder Stränge in mehreren Schichten über den Falztrichter 202 geführt werden.
Mindestens eine der Walzenanordnungen 206 oder 208 besteht aus Walzen, die an den Stellen, welche den Falzbruch 215 und die Außenkanten der Materialbahn 212 kontaktieren, geriffelt sind. Dadurch kann die Materialbahn 212 von den Walzen 206, 208 ergriffen und über den Falztrichter 202 und zwischen der ersten Walzenanordnung 204 hindurchgezogen werden.
Fig. 3A zeigt eine Seitenansicht eines Falzwerks 200, durch das sich die Materialbahn 212 bewegt. Fig. 3B zeigt eine Draufsicht auf die z. B. als Zugwalzen dienenden Walzen 306, die z. B. an der Stelle der Walzen 206 oder 208 eingesetzt werden können. Jede dieser Walzen 306 weist eine Mittelwelle 308 auf und hat an beiden Enden einen Durchmesser, der größer ist als der Durchmesser der Welle 308. Die Oberflächen 307 der Walzenenden sind geriffelt oder texturiert. Fig. 3B zeigt weiterhin zwei übereinander angeordnete Bedruckstoffstränge 312, 313, die, nachdem sie den Falztrichter 202 passiert haben, an ihrem Falzbruch, d. h. an ihrer gefalzten Kante, und ihren Außenkanten zusammengepreßt werden. Je mehr Stränge übereinanderliegen, desto mehr Druck muß in dem Walzenspalt auf die Stränge ausgeübt werden, um die Stränge zu ergreifen und über den Falztrichter 202 und durch den Walzenspalt zu ziehen, ohne daß einer der inneren Stränge abrutscht und sich bezüglich der anderen Schichten bewegt.
Fig. 4 zeigt eine Seitenansicht eines weiteren Falzwerks 400, das zwei Falztrichter 202 aufweist, so daß zwei oder mehrere Bedruckstoffströme gleichzeitig bearbeitet werden können, indem jeweils ein Bedruckstoffstrom über jeden der Falztrichter 202 geführt wird. Die beiden Bedruckstoffströme können die von den Walzen 406, 408, 410 gebildeten Walzenspalte gleichzeitig passieren, wobei die Walzen 406, 408 in geeigneter Weise geriffelt sind, um den Falzbruch und die Außenkanten eines jeden Bedruckstoffstroms zu ergreifen.
Die auf die Außenfläche des in Fig. 3B gezeigten Bedruckstoffs 212 oder des in Fig. 4 gezeigten Bedruckstoffs 412 aufgedruckten Bilder können durch Farbabrieb an den Walzen beschädigt werden, und die auf die Walzen übertragene Farbe kann nachfolgende Bilder beschädigen, indem die Farbe von den Walzen auf einen nachfolgenden Abschnitt des Bedruckstoffs übertragen wird. Mit Bezug auf Fig. 3B kommt hinzu, daß die auf die Innenfläche des Bedruckstoffs 312 aufgedruckten Bilder auf die Außenfläche des Bedruckstoffs 313 übertragen werden können, wobei sowohl die Bilder auf der Innenseite des Bedruckstoffs 312 als auch die Bilder auf der Außenseite des Bedruckstoffs 313 beschädigt werden. Die auf einander gegenüberliegende Innenflächen des Bedruckstoffs 313 aufgedruckten Bilder können aufgrund des von den geriffelten Abschnitten 307 der Walzen 306 ausgeübten Drucks ebenfalls aufeinander abfärben oder verschmieren. Auch der von der Spitze des Falztrichters 202 auf den den Falztrichter 202 passierenden Bedruckstoff ausgeübte Druck kann die Bilder auf dem Bedruckstoff in einer ähnlichen Weise beschädigen.
Es gibt handelsübliche Farben (z. B. die in der Druckindustrie bekannten sog. "High- Performance-Farben"), die gegen durch Druck verursachte Schäden wie Verschmieren oder Abrieb resistent sind. Diese Farben werden anstelle von Druckfarben niedrigerer Qualität in Druckwerken eingesetzt, wenn an das Produkt hohe Qualitätsanforderungen gestellt werden. Sie reduzieren oder verhindern zwar durch Druck verursachte Beschädigungen der Bilder, sind jedoch kostenintensiv. Demgemäß besteht beim Drucken mit herkömmlichen Druckmaschinen die Wahl zwischen kostenintensiven Druckläufen, in denen mit teurer Farbe gearbeitet wird, um qualitativ hochwertige Produkte zu erzeugen, und kostenreduzierten Druckläufen, in denen mit kostengünstigeren, jedoch hinsichtlich des Abschmierverhaltens qualitativ nicht so hochwertigen Farben Produkte mit geringerer Qualität erzeugt werden.
Demgemäß ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen, welche die Nachteile des Stands der Technik vermeidet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale von Anspruch 1 gelöst.
Die vorliegende Erfindung schafft eine verhältnismäßig günstiges Verfahren zur Vermeidung von Bildschäden, die durch auf den Bedruckstoff während des Falzvorgangs ausgeübten Druck verursacht werden, indem nur auf die Abschnitte des Bedruckstoffs druck- und abriebfeste Farbe aufgetragen wird, die starkem Druck ausgesetzt werden, durch den mit weniger hochwertigen Farben gedruckte Bilder beschädigt würden. Die auf andere Abschnitte des Bedruckstoffs zu druckenden Bilder werden demgegenüber mit weniger kostenintensiven Farben gedruckt.
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung umfaßt ein Verfahren zum Aufbringen von Druckbildern auf einen Bedruckstoff, der nach dem Bedrucken gefalzt werden soll, die folgenden Verfahrensschritte: Eine erste Farbe wird entlang den Falzbereichen des Bedruckstoffs aufgebracht, und mindestens eine weitere Farbe wird entlang den übrigen Bereichen des Bedruckstoffs aufgebracht, wobei die erste Farbe unter Druck andere Leistungsmerkmale aufweist als die mindestens eine weitere Farbe.
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung umfaßt eine Rollenrotationsdruckmaschine ein Farbmodul, das eine erste Farbe auf die Zonen einer Bedruckstoffbahn aufträgt, welche den Falzbruchpositionen eines Druckprodukts entsprechen, und eine andere Farbe auf die übrigen Positionen der Materialbahn. Die erste Farbe kann auch auf andere Bereiche aufgetragen werden, auf die während des Falzvorgangs oder während sonstiger Bearbeitungsvorgänge nach dem Auftragen der ersten Farbe auf die Materialbahn Druck ausgeübt wird.
Weitere Aufgaben und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden im Zusammenhang mit der folgenden detaillierten Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele mit Bezug auf die zugehörigen Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Vorderansicht eines Abschnitts einer Bedruckstoffbahn, in der die Farbzonen gezeigt sind, die Falzbereichen entsprechen;
Fig. 2 eine Vorderansicht von Bauteilen eines Falzwerks in einer Rollenrotations- Druckmaschine;
Fig. 3A eine Seitenansicht der Bauteile des in Fig. 2 gezeigten Falzwerks;
Fig. 3B eine Draufsicht auf Walzen mit geriffelten oder texturierten Oberflächen, die in dem in Fig. 2 gezeigten Falzwerk eingesetzt werden können;
Fig. 4 eine Seitenansicht von Bauteilen eines Falzwerks einer anderen als der in Fig. 3A gezeigten Bauart;
Fig. 5 eine Seitenansicht eines Farbwerks gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, wie es in einer Rollenrotations-Offsetdruckmaschine eingesetzt werden kann;
Fig. 6 eine Draufsicht auf ein Farbwerk und eine Farbwalze gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
Fig. 7 eine Farbinjektoren-Anordnung gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
Fig. 8 einen unterteilten Farbkasten gemäß einer Ausführungsform der Erfindung; und
Fig. 9 eine Ausführungsform der Erfindung mit mehreren Druckwerken.
Fig. 1 zeigt eine schematische Aufsicht auf einen Abschnitt einer Bedruckstoffbahn, auf dem Farbzonen und Falzbereiche dargestellt sind, an denen gemäß der vorliegenden Erfindung Farben mit unterschiedlichen Eigenschaften aufgetragen werden. Wie in Fig. 1 gezeigt ist, ist die Bedruckstoffbahn 100 in längs verlaufenden Zonen 118, den sog. Farbzonen, bedruckt. Im folgenden wird die Bahn 100 entlang der längs verlaufenden Linie 110 geschnitten, so daß zwei Bedruckstoffstränge entstehen, von denen der linke daraufhin entlang der Linie 106 und der rechte entlang der Linie 114 gefalzt wird. Auf die Zonen 104, 108 des linken Stranges und die Zonen 112, 116 des rechten Stranges wird Druck ausgeübt, wenn die Stränge sich über einen Falztrichter wie z. B. den in Fig. 2 gezeigten Falztrichter 202 bewegen. Auf die Zonen 104, 108, 112 und 116 wird auch dann Druck ausgeübt, wenn sie sich durch einen von geriffelten oder texturierten Walzen gebildeten Walzenspalt bewegen, wie in Fig. 3b gezeigt ist.
Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird auf die in Fig. 1 gezeigten Farbzonen 104, 108, 112 und 116 eine Farbe mit besonderen Eigenschaften aufgetragen, während auf die übrigen Farbzonen 118 weniger kostspielige Allzweckfarben aufgetragen werden. Die Farbe mit besonderen Eigenschaften ist insbesondere z. B. druckresistent und/oder abriebfest, so daß sie nach dem Auftragen auf den Bedruckstoff zur Erzeugung eines gewünschten Bildes nicht abfärbt oder sich verändert und das Bild somit nicht durch Druck oder Abrieb während des Druck- oder Falzvorgangs verschmiert. Mit anderen Worten bietet die Farbe mit besonderen Eigenschaften bessere Leistungsmerkmale, wenn auf sie Druck ausgeübt wird, z. B. ist sie widerstandsfähiger gegen Ablegen, Abschmieren und Abrieb.
Gemäß der bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung können z. B. von Sun Chemical, einer Tochter der U.S. Ink Company, hergestellte handelsübliche Farben oder sonstige gängige Farben eingesetzt werden. Sun Chemical bietet eine Produktpalette, die mindestens die folgenden, in einer Reihenfolge von der günstigsten/am wenigsten abriebfesten bis zur teuersten/abriebfestesten aufgelisteten Farben umfaßt: Standard web offset ink, Super Standard web offset ink, Low Rub web offset ink, Rubproofweb offset ink.
Fig. 5 zeigt eine Seitenansicht eines Farbmoduls, wie es gemäß der vorliegenden Erfindung in einer Rollenrotations-Offsetdruckmaschine eingesetzt werden kann. Eine (nicht gezeigte) Bedruckstoffbahn bewegt sich zwischen den Gummituchzylindern 502 hindurch und wird von diesen mit einem Bild bedruckt. Den Plattenzylindern 504, die jeweils eine Druckplatte mit dem zu druckenden Bild tragen, wird über die Feuchtwerkswalzen 512 Feuchtmittel, z. B. Wasser, zugeführt, während die aus Farbwerkswalzen bestehenden Farbwerke 506 Farbe auf die Plattenzylinder 504 auftragen. Durch das Feuchtmittel werden in bekannter Weise bestimmte Stellen auf den Plattenzylindern 504 farbabweisend, so daß die auf den übrigen Bereichen des Plattenzylinders 504 verbleibende Farbe das zu druckende Bild darstellt. Ein oder mehrere Farbmodule 510 gemäß einer Ausführungsform der Erfindung führen den Farbwerkswalzen 507 Farbe zu, wie dies in Fig. 5 gezeigt ist.
Wie in Fig. 6 gezeigt ist, führt das Farbmodul 510 den Farbzonen 604, 608, 612, 616, die in der Nähe von Falzlinien gelegenen Bedruckstoffbahnabschnitten entsprechen, eine abriebfeste Farbe zu. Die Abgrenzungen 606 und 614 zwischen den Farbzonen 604 und 608 und 612 und 616 entsprechen den Falzlinien der Bedruckstoffbahn, während die Abgrenzung 610 einer Linie entspricht, entlang derer die Bedruckstoffbahn längs in zwei Stränge geschnitten wird. Für die übrigen Farbzonen 618 werden eine oder mehrere Allzweckfarben verwendet. Das Farbmodul 510 kann Unterteilungen aufweisen, die verschiedenen Farben und/oder verschiedenen Farbzonen entsprechen.
In einer Ausführungsform der Erfindung kann in dem Farbmodul 510 ein System eingesetzt werden, das für jede Farbzone einen Farbinjektor aufweist, wie es in US 5,027,706 beschrieben ist. Die Farbinjektoren umfassen Farb-Verdrängerpumpen. Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann das in US 5,027,706 offengelegte System in einer Weise modifiziert werden, daß für die Farbpumpen und Injektoren unterschiedliche Farben vorgesehen sind, so daß auf die in der Nähe von Falzlinien liegenden Farbzonen 604, 608, 612 und 616 eine Farbe mit besonderen Eigenschaften, z. B. abriebfeste Farbe, und auf die übrigen Farbzonen 618 Allzweckfarbe aufgetragen wird.
Fig. 7 zeigt Farbinjektoren-Anordnungen gemäß einer Ausführungsform der Erfindung. Die Farbkästen 730-736 führen den entsprechenden Pumpen 720-726 Farbe zu, und die Pumpen 720-726 führen die Farbe unter Druck den Injektoren 710-716 zu. Jeder der Farbkästen 730-736 kann eine andere Art Farbe enthalten, so daß, wenn jeder der Injektoren 710-716 einer Farbzone zugeordnet ist, auf jede Farbzone eine andere Farbe aufgetragen werden kann.
In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann das Farbmodul 510 ein bekanntes Farbzuführsystem mit einem offenen Farbkasten und eine darin angeordnete Farbkastenwalze umfassen, die sich in einem im Farbkasten gebildeten Farbbad dreht und auf ihrer Umfangsoberfläche einen Farbfilm aufnimmt. Für verschiedene Farbzonen können auf der Walze verschiedene Bäder mit verschiedenen Farben vorgesehen sein, so daß jeder Farbzone auf der Walze die geeignete Art von Farbe zugeführt wird. In einem bestimmten Abstand zu der Walze können auch entsprechend den verschiedenen Farbzonen Rakel oder Farbzonenschrauben angeordnet sein, welche die Dicke des Farbfilms auf der Walze in jeder Farbzone regulieren, um die Farbzufuhr in der Farbzone in einer Weise zu steuern, daß eine vorgegebene Farbmenge übertragen wird. Derartige Farbzonenschrauben sind bekannt in Bezug auf Walzen, bei denen eine einzige Farbe über deren gesamte Länge zugeführt wird und deren Einstellung sich nach Faktoren wie der Viskosität der Farbe, der Farbdichte, der Bilddichte oder Bilddeckung, der Saugfähigkeit des Bedruckstoffs usw. richtet. Gemäß der vorliegenden Erfindung werden bei einigen der Farbzonenschrauben unterschiedliche Farben verwendet, so daß die Farbzonenschrauben demgemäß nach den jeweiligen individuellen Eigenschaften der betreffenden Farbe eingestellt werden.
Fig. 8 zeigt einen unterteilten Farbkasten gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. Der Farbkasten 804 ist in verschiedene Farbwannen oder Abschnitte 806-814 unterteilt. Wenn sich die Farbkastenwalze 802 dreht, nimmt sie aus den Farbwannen 806-­ 814 Farbe auf. Die Farbzonenschrauben 816-830 dienen in bekannter Weise zum Regulieren der Dicke des Farbfilms entlang der Umfangsoberfläche der Farbkastenwalze 802. Jede Wanne 806-814 kann entsprechend den Farbzonen auf der Walze 802 eine andere Farbe enthalten.
Die Eigenschaften der Farben können in die Farbzonensteuereinrichtung der Druckmaschine eingegeben werden, so daß während der Voreinstellung der Druckmaschine unterschiedliche Farben für unterschiedliche Farbzonen gewählt werden können und die Injektoren oder Farbzonenschrauben gemäß den jeweiligen Eigenschaften der gewählten Farben automatisch ver- oder eingestellt werden.
Auch andere Farbzuführsysteme, die in einer Weise eingerichtet werden können, daß sie auf verschiedene Farbzonen verschiedene Farben auftragen können, können in Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung eingesetzt werden. Darüber hinaus können Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung in verschiedenen Arten von Druckmaschinen, z. B. Rollenrotations-Offsetdruckmaschinen, verwendet werden.
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung können die unterschiedlichen Farben für Farbzonen, die Falzbereichen entsprechen, (mit Einschränkungen, die sich aus der Praxis ergeben) im wesentlichen zur selben Zeit und auf im wesentlichen dieselbe Stelle des Bedruckstoffs aufgetragen werden, z. B. auf Stellen, an denen verschiedene Farbzonen aneinandergrenzen. In dieser Ausführungsform können die unterschiedlichen Farben innerhalb desselben Druckwerks auf den Bedruckstoff aufgetragen werden.
In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung können die verschiedenen Farben, die sich aufgrund ihrer Haltbarkeit, Druckfestigkeit, Abschmierfestigkeit u. ä. unterscheiden, in verschiedenen Druckwerken auf den Bedruckstoff aufgebracht werden, wobei sich der Bedruckstoff (z. B. eine Papierbahn) nacheinander durch die verschiedenen Druckwerke bewegt. In dieser Ausführungsform überträgt jedes Druckwerk eine einzige Farbe lediglich in bestimmten Farbzonen. Ein erstes Druckwerk kann z. B. eine Farbe mit besonderen Eigenschaften in den Zonen übertragen, die Falzbereichen des Bedruckstoffs entsprechen, und ein zweites Druckwerk kann eine andere, z. B. weniger haltbare und weniger kostenintensive Farbe in Farbzonen übertragen, in denen keine Falzbereiche angeordnet sind. Eine derartige Ausführungsform ist in Fig. 9 gezeigt, in der ein Bedruckstoff 910 nacheinander die Druckwerke 902-908 in Richtung des Pfeiles 912 durchläuft.
Das erste Druckwerk 902 kann eine Farbe mit besonderen Eigenschaften in den Falzbereichen des Bedruckstoffs 912 zugeordneten Farbzonen auf den Bedruckstoff auftragen, und das zweite Druckwerk kann eine andere Farbe auf Farbzonen auftragen, die keinen Falzbereichen des Bedruckstoffs 912 entsprechen. Auch kann für jeden zu druckenden Farbton ein Satz Druckwerke vorgesehen sein. Die von den Druckwerken 902 und 904 aufgetragenen Farben können z. B. einen ersten Farbton aufweisen, z. B. Schwarz, während die anderen Druckwerke 906 und 908 auf eine ähnliche Weise eine Farbe mit besonderen Eigenschaften sowie eine herkömmliche Farbe in einem anderen Farbton als die Druckwerke 902, 904 auftragen, z. B. Zyan. Die Farbmodule in jedem der Druckwerke 902-908 können so ausgebildet sein, daß sie jeweils nur eine Art von Farbe für jedes der Druckwerke 902-908 vorsehen. Wird z. B. in dem Farbmodul eines Druckwerks eine Reihe von Injektoren eingesetzt, wie sie in Fig. 7 gezeigt sind, können die Farbkästen, welche Farbzonen zugeordnet sind, in denen in dem Druckwerk Farbe aufgetragen werden soll, mit derselben Farbe gefüllt sein, während die Farbkästen, -pumpen und -injektoren, die den Farbzonen zugeordnet sind, in denen in dem entsprechenden Druckwerk keine Farbe aufgetragen werden soll, leer bleiben oder nicht zum Einsatz gelangen können. Umfaßt das Druckwerk ein Farbmodul mit einem Farbkasten, wie er in Fig. 8 gezeigt ist, können die Wannen für Farbzonen, auf die in dem Druckwerk Farbe aufgetragen werden soll, mit derselben Farbe gefüllt werden, während die Wannen, die Farbzonen zugeordnet sind, auf die in dem Druckwerk keine Farbe aufgetragen werden soll, leer bleiben können.
LISTE DER BEZUGSZEICHEN
100
Materialbahn
102
Bahnkante
104
Zone
106
Falzlinie
108
Zone
110
Längslinie
112
Zone
114
Falzlinie
116
Zone
118
in Längsrichtung verlaufende Zone
202
Falztrichter
215
Falzbruch
502
Gummituchzylinder
504
Plattenzylinder
506
Farbwerk
507
Farbwalze
510
Farbmodul
512
Feuchtwerkswalzen
604
Farbzone
606
Falzbereich
608
Farbzone
612
Farbzone
614
Falzbereich
616
Farbzone
618
Farbzonen
710
Injektor
712
Injektor
714
Injektor
716
Injektor
720
Pumpe
722
Pumpe
724
Pumpe
726
Pumpe
730
Farbkasten
732
Farbkasten
734
Farbkasten
736
Farbkasten
802
Farbkastenwalze
804
Farbkasten
806
Farbwanne
808
Farbwanne
810
Farbwanne
812
Farbwanne
814
Farbwanne
816
Farbzonenschraube
818
Farbzonenschraube
820
Farbzonenschraube
822
Farbzonenschraube
824
Farbzonenschraube
826
Farbzonenschraube
828
Farbzonenschraube
830
Farbzonenschraube
902
Druckwerk
904
Druckwerk
906
Druckwerk
908
Druckwerk
910
Bedruckstoff
912
Bahnlaufrichtung

Claims (16)

1. Verfahren zum Aufbringen von Druckbildern auf Bedruckstoffbahnen in Rollenrotations-Druckmaschinen, in denen die Bahnen nach dem Bedrucken gefalzt werden, gekennzeichnet durch die folgenden Verfahrensschritte:
Bereitstellen einer ersten Farbe, die auf die Falzbereiche (104, 108, 112, 116, 604, 608, 612, 616) oder auf Bereiche der Bedruckstoffbahn (100, 212, 312, 313, 412, 910) aufgetragen wird, in denen diese einem erhöhten Druck ausgesetzt ist; und
Bereitstellen von mindestens einer weiteren Farbe, die entlang den übrigen Bereiche (118, 618) der Bedruckstoffbahn (100, 212, 312, 313, 412, 910) auf dieselbe aufgetragen wird;
wobei die erste Farbe unter Druck andere Leistungsmerkmale aufweist als die mindestens eine weitere Farbe.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Farbe bei Druck eine höhere Abschmierfestigkeit aufweist als die mindestens eine weitere Farbe.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Farbe eine höhere Abriebfestigkeit aufweist als die mindestens eine weitere Farbe.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die erste und die mindestens eine weitere Farbe denselben Farbton aufweisen.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die erste und die mindestens eine weitere Farbe im wesentlichen zur selben Zeit aufgetragen werden.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die erste und die mindestens eine weitere Farbe im wesentlichen auf dieselbe Stelle aufgetragen werden.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Farbe eine höhere Ablegefestigkeit aufweist als die mindestens eine weitere Farbe.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Bereiche (104, 108, 112, 116, 118, 604, 608, 612, 616, 618) entlang der Bedruckstoffbahn verlaufen.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die weitere Farbe auf der Grundlage der Breite der Bedruckstoffbahn und der Erfordernisse des Druckvorgangs gewählt wird.
10. Farbwerk in einer einen Falzapparat enthaltenden Rollenrotationsdruckmaschine, mit einer ersten Vielzahl von Farbzufuhreinheiten (806, 808, 810, 812, 814) zum Auftragen einer ersten Farbe; mit einer zweiten Vielzahl von Farbzufuhreinheiten (806-814) zum Auftragen von mindestens einer weiteren Farbe, dadurch gekennzeichnet,
daß jede der ersten Vielzahl von Farbzufuhreinheiten (806-814) jeweils einem Bereich einer Bedruckstoffbahn zugeordnet ist, in dem die Bedruckstoffbahn (100, 212, 313, 412) gefalzt oder in Druckkontakt mit einem Zugwalzenpaar ist, und jede der zweiten Vielzahl von Farbzufuhreinheiten den übrigen, nicht zu falzen oder nicht in Kontakt mit einem Zugwalzenpaar stehenden Bereichen (118, 618) der Bedruckstoffbahn zugeordnet ist;
wobei die erste Farbe unter Druck andere Leistungsmerkmale aufweist als die weitere Farbe.
11. Farbwerk nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Bereiche (104, 108, 112, 116, 118, 604, 608, 612, 616, 618) längs entlang der Bedruckstoffbahn (100, 212, 312, 313, 412, 910) verlaufen.
12. Farbwerk nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Vielzahl und zweite Vielzahl von Farbzufuhreinrichtungen (806-814) durch unterteilte Farbkästen gebildet werden.
13. Farbwerk nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die ersten und zweiten Farbzufuhreinrichtungen (806-814) durch eine Farbwanne gebildet sind.
14. Farbwerk nach einem der Ansprüche 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß die ersten und zweiten Farbzufuhreinrichtungen (806-814) durch einen Farbinjektor gebildet sind.
15. Farbwerk nach einem der Ansprüche 10 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Farbe unter Druck eine höhere Abschmierfestigkeit und/oder eine höhere Abriebfestigkeit und/oder eine höhere Ablegefestigkeit aufweist als die weitere Farbe.
16. Farbwerk nach einem der Ansprüche 10 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die erste und die weitere Farbe im wesentlichen zur selben Zeit aufgetragen werden.
DE19938870A 1998-09-30 1999-08-17 Verfahren und Vorrichtung zum Aufbringen von Druckbildern auf Materialbahnen Withdrawn DE19938870A1 (de)

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