DE2348679B2 - Verbundfasern und Verbundfasergarne aus zwei verschiedenen Acrylnitrilpolymerisaten und ihre Verwendung - Google Patents

Verbundfasern und Verbundfasergarne aus zwei verschiedenen Acrylnitrilpolymerisaten und ihre Verwendung

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Description

Zahlreiche Verbundfasern (Bikomponentenfaser^ auf der Grundlage von Acrylnitrilpolymerisaten sind durch ausgewählte chemische Zusammensetzungen der fadenbildenden Komponenten und gegebenenfalls durch spezielle Verfahren des Polymerisieren, Lösens, Spinnens oder Nachbehandeln zur Eigenkräuselung befähigt Als Ursache für die Kräuselung werden z. B. thermisch auslösbare Schrumpfspannungen bei Verbundfasern, deren Komponenten in verschiedenem Maße neutrale Comonomere enthalten, diskutiert. Bevorzugt neutrale Comonomere sind dabei aus färberischen Gründen die technisch zugänglichen Verbindungen vom Acrylester- und Vinylestertyp. Besonders bei Verwendung höherer Comonomeranteile
m in einem der Polymerisate wird aber bei solchen Fasern, die ihre Kräuselung einem Schrumpfspannungsausgleich verdanken, die Stabilität unter thermischer, oder hydrothermischen Beanspruchungen herabgesetzt, was zum Beispiel die Bajschentwicklung beim Färben von Textilgut beeinträchtigt.
Es wurde nun gefunden, daß man mit Verbundfasern aus Acrylnitrilpolymerisaten, die im wesentlichen gleiche Äquivalentgehalte an sauren Gruppen, aber verschiedene Anteile an einpolymerisierten Comonomeren vom Acrylester- bzw. Allylestertyp enthalten, eine sich im Garnverband gleichmäßig durchsetzende und beständige Kräuselung erzielen kann.
Gegenstand der Erfindung sind daher selbstkräuselnde trockengesponnene Verbundfasern aus mindestens zwei verschiedenen Acrylnitrilpolymerisaten mit im wesentlichen gleichem Gehalt an Säuregruppen und unterschiedlichen Anteilen an einpolymerisierten Comonomeren vom Acrylester- und/oder Allylestertyp, hergestellt in Seite-an-Seite-Anordnung der beiden fadenbildenden Komponenten im Verhältnis von 25 : 75 bis 75 : 25, vorzugsweise 40 : 60 bis 60 :40 Gew.-Teilen, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest eine der fadenbildenden Komponenten wenigstens 2 Gew.-% Isobutendiacetat (= 2-Methylenpropan-l,3-diacetat) enthält und mit den weiteren Maßgaben, daß einer eine der fadenbildenden Komponenten einen Gehalt an Methylacrylat und/oder Isobutendiacetat von 0 bis 6 Gew.-% und die andere fadenbildende Komponente einen diesen Gehalt um 2 bis 6 Gew.-% übersteigenden Gehalt an diesen copolymerisierten Estern hat und der Gesamtgehalt an einpolymerisierten Comonomeren vom Estertyp in einer fadenbildenden Komponente 13 Gew.-% nicht übersteigt.
Die zweite fadenbildende Komponente kar.n auch aus mehreren verschiedenen Polymerisaten mit der Maßgabe hergestellt sein, daß sich für die Mischung der angegebenen Gesamtestergehalt berechnet. Dabei sind Art und Menge von zusätzlich copolymerisierten sauren Färbeadditiven in den fadenbildenden Komponenten im Rahmen von 0,5 bis 6 Gew.-% nicht kritisch, soweit deren Äquivalentgehalte etwa gleich gewählt werden.
Stellt man Verbundfasern mit dem Comonomer Isobutendiacetat in den oben beschriebenen Zusammensetzungen her, indem man nach einem Trockenspinnverfahren zwei fadenbildende Polymerlösungsströme in einem Lösungsmittel, wie z. B. Dimethylformamid in Spinndüsen derart zusammenführt, daß Verbundfäden in Seite-an-Seite-Anordnung Zustandekommen, und diese Spinnfäden nach praxisüblichen Verfahren weiterbehandelt, so erhält man dreidimensional gekräuselte Fasern, die sich auf den herkömmlichen Textilmaschinen zu Garnen verarbeiten lassen. Solche Garne entwickeln z. B. bei einer Strangfärbung nach der Trocknung ausgezeichnete Bausch und Elastizität ohne Dünnstellen oder Farbungleichmäßigkeiten im Zwirn. Die Einmal entwickelte Faserkiäuselung nimmt bei späteren Naßbehandlungen nicht mehr ab, so daß Gestricke aus diesen Garnen nach dem Waschen
dimensionsstabil bleiben und ihren von der Kräuselungsintensität geprägten Glanz behalten.
Während die Nichtumkehrbirkeit der Kräuselung bei den Fasern im Rahmen der Erfindung gezielt durch die Wahl von fadenbilde ndtn Komponenten mit gleichen Gehalten an Säuregruppen erreicht wurde, ist die aufgefundene Kräuselbeständigkeit der neuen Verbundfasern mit Isobutendiacetatcomonomer unerwartet
Erspinnt man beispielsweise eine Bikomponentenfaser aus gleichen Teilen von Mischpolymerisaten des Acrylnitril mit Methylacrylat und Natriummethallylsulfonat, die sich bei gleichem Sulfonatgehalt durch Estergehalte von 5,6 bzw. 9,0 Gew.-°/o unterscheiden oder eine entsprechende naßgesponnene Faser gemäß JP 72 24182 bzw. JP 72 24183 und wendet auf ein daraus hergestelltes Fasergarn die Slrangflrbung an, so erhält man über den S'.rangumfang gesehen Garnsträngen ungleicher bzw. schwankender Dicke und Färbung, die den praktischen Einsatz bei Feinstrickwaren verbieten. Stellt man dagegen unter den gleichen Bedingungen ein Fasergarn mit den fadenbildenden Komponenten
\) 93,4% Acrylnitril,
5,6% Methylacrylat,
1,0% Natrium-methallylsulfonat und
B) 90,5% Acrylnitril,
8,5% Isobutendiacetat,
1,0% Natrium-rnethallylsulfonat
her, so erhält man überraschenderweise eine gefärbte Ware mit sehr guten Dicken-, Färb- und Elastizitätsgleichmäßigkeit, die daraus gefertigten Strick- und Wirkwaren ein vorteilhaftes Aussehen und gute Gebrauchseigenschaften verleihen.
Gleichermaßen kräuselbeständige Verbundfasern erhält man aus der Kombination von Acrylnitrilpoiymerisaten mit einem Gehalt von 2 bis 6 Gew.-% Vinyl- oder Acrylester-Verbindung mit Mischpo'ymerisaten, die neben 2 bis 6 Gew.-% Vinyl- oder Acrylester-Verbindung noch 3 bis 6 Gew.-% Isobutendiacetat enthalten, so daß der Gesamtgehalt an Estercomonomeren in letzterem Mischpolymerisat 12 Gew.-% nicht übersteigt.
Schließlich erfüllen auch Verbundfasern aus der Kombination von Acrylnitrilpolymerisaten mit 2 bis 6 Gew.-% Vinyl- bzw. Acrylester-Verbindung und Polymermischungen, die insgesamt 2 bi« 6 Gew.-% Vinyl- oder Acrylester und zusätzlich 3 bis 6 Gew.-% Isobutendiacetat in dieser Mischung enthalten, die Zwecke vier Erfindung.
Nach der DE-AS 16 69 463 werden zwar kräuselbeständige Bikomponentenfasern die allerdings nach dem Naßspinnverfahren erhalten wurden, mit 5 bis 15 Gew.-% Vinylacetat oder Acrylester, bezogen auf die Gesamtmonomerenmischung beansprucht, tatsächlich werden nach den Beispielen derartige Effekte erst erzielt, wenn die Komponente mit dem kleineren Estergehalt wenigstens 8 Gew.-% an diesem Comonomer enthält, während erfindungsgemäß die Obergrenze für die Komponente mit dem geringeren Esteranteil bei 6 Gew.-% liegt.
Die Herstellung von Mischpolymerisaten des Acrylnitrils mit Isobutendiacetat und gegebenenfalls weiteren copolymerisierbaren Monomeren erfolgt mit guten Ausbeuten nach dem Verfahren der Redoxpolymerisation in wäßrigem Medium bei pH-Werten von 2 bis 7 und Temperaturen von 0 bis 900C mit Hilfe von Peroxidverbindungen und Schwefelverbindungen niedriger Oxidationsstufe, wobei das Verhältnis Aktivator/ Katalysator vorzugsweise 5:1 beträgt. Beispiele für mischpolymerisierbare Verbindungen sind die niederen Vinyl- und Acrylester, wie Vinylacetat und Methylacrylat, ungesättigte Sulfonsäuren, wie Methallylsulfonsäure bzw. deren Salze, neutrale oder basische Gruppen enthaltende Acryl- oder Vinylverbindungen, wie Acrylamid, Allylurethan, N-Vinylpyrrolidon, N,N-Dimethylaminoäthyi-methacrylat u. a. Die Verwendung spezieller
ίο Comonomerer ist nicht beschränkt, soweit sie sich mit wirtschaftlich vertretbaren Ausbeuten in die gewünschten Acrylnitrilpolymerisate einbauen lassen. Im Rahmen der Erfindung wurden auch fadenbildende Komponenten durch Abmischung von Polymeren hergestellt, wobei eine Mischungskomponente ein 3 bis 30 Gew.-% Isobutendiacetat enthaltendes Copolymerisat sein kann, das nach der Abmischung der Mischung den gewünschten im Rahmen der Erfindung liegenden Anteil an Isobutendiacetat gibt
Die so gewonnenen Polymerisate wurden aus Lösungen in Dimethylformamid in spinnfähiger Konzentration Konzentration nach einem Trockenspinnverfahren versponnen, wobei durch die Art der Düsenkonstruktion dafür gesorgt war, daß die fadenbildenden Komponenten in einem vorgegebenen und für alle Fälle gleichen Anteilsverhältnis kurz vor dem Austrit' aus der jeweiligen Düsenöffnung Seite-an-Seite vereinigt wurden und in dauerhaftem Verbund zu abzugsfähigen Filamentbündeln koaguliert wurden. Wie erwähnt, kann ein Anteilsverhältnis der fadenbildenden Komponenten von 75 : 25 bis 25 :75 gewählt werden, wobei die besten Kräuseleigenschaften der fertigen Fasern auf einen Bc.eich von 60 :40 bis 40 :60, vorzugsweise von etwa 50 :50, zurückgehen.
Zur Herstellung von Textilfasern aus Trockenspinngut der vorbeschriebenen Art lassen sich die verschiedenen technisch üblichen Wege nach Maßgabe der späteren Textilverarbeitung wählen. Wünscht man beispielsweise eine Faserverarbeitung auf Maschinen des Kammgarn- oder Baumwollsystems, so stellt man zweckmäßig ausgeschrumpfte und in ihrem Kräuseltyp bereits ausgebildete Fasern her. Andererseits ist z. B. für die Reißverarbeitung von Kabeln auf einem Turbostapler oder einer Reißmaschine die Vorlage von Bändern in einem potentiell kräuselfähigen Zustand vorteilhaft, weil hierbei die eigentliche Kräuselung em durch Dämpfen oder Färben im Endprodukt entwickelt wird. Selbstverständlich ist es auch möglich, die Verbundfasern der vorliegenden Erfindung zusammen mit anderen
so Fasern natürlicher oder synthetischer Herkunft im ausgeschrumpften oder noch schrumpffähigen Zustand zu verspinnen und ebenso die aus Reißverarbeitungen erhältlichen Züge in mannigfacher Weise mit anderen Faserprodukten in der Weiterverarbeitung zu kombinieren.
Die aus der Reinverarbeitung von Fasern der vorliegenden Erfindung hervorgehenden Garne zeichnen sich durch wolligen Bausch und Griff, klare Oberflächenstruktur, gute Elastizität und Sprungkraft und eine gute Garngleichmäßigkeit aus. Diese Qualitäten werden durch praktischen Gebrauch und wiederholtes Waschen von textlien Flächenartikeln aus diesen Garnen nicht beeinträchtigt, und die Formhaltigkeit solcher Produkte ist sehr zufriedenstellend.
f>5 Daher sind die Fasern gemäß der Erfindung auch geeignet, in Zumischung zu anderen natürlichen oder synthetischen Fasern vermöge ihrer dauerhaften Eigenkräuselung, z. B. Bausch, Griff, Sprungkraft und auch das
Pillingverhalten von Fertigartikeln wesentlich zu verbessern.
Beispiele
In den folgenden Beispielen verstehen sich Polymerzusammensetzungen und Konzsntralionsangaben in Gewichtsprozent.
Als Kriterium für die Kräuselbeständigkeit dieme in allen Fällen die Gleichmäßigkeit von Kammgarnen nach d°s Strangfärbung bei 100° C und Trocknung bei 80° C. Als kräuselbeständig wurden danach Fasern eingestuft, die ihren Bausch im Garnverband ohne wesentliche Dicken- oder Elastizitätsschwankungen entwickelten. Beispicl ,
Aus den Mischpolymerisaten der Zusammensetzung
A) 93,4% Acrylnitril,
5,6% Methylacrylat,
1,0% Natriummethallylsulfonat und
B) 90,5% Acrylnitril,
8,5% lsobutendiacetat,
1,0% Natriummethallylsulfonat
wurden Lösungen in Dimethylformamid mit 28,6 bzw. 25,8% Feststoffgehalt hergestellt, die in gleichen Volumenteilen durch eine ringförmige Trockenspinndüse mit 180 Bohrungen als Seite-an-Seite-V ?rbundfäden mit 250 m/min Abzugsgeschwindigkeit gesponnen wurden. Die Fäden wurden durch Heißluft koaguliert und auf Spulen gewickelt. Sie hatten gekrümmt hanteiförmige Querschnittsform und enthielten noch 22,6% Dimethylformamid.
Mehrere Spinnspulen wurden zusammengefaßt und im Verhältnis 1 :4,0 in kochendem Wasser verstreckt und dann gewaschen. Das Band wurde mit einem Ölauftrag versehen, unter Spannung getrocknet, in einer Stauchkammer gekräuselt, auf ca. 120 mm Stapellänge geschnitten und die Faser durch Dämpfen ausgeschrumpfi und getrocknet. Die Fasern enthielten dann noch 0,4% Dimethylformamid und wiesen nach dem Abkochen und Trocknen bei 800C 13,4 Kräuselbögen pro Zentimeter gestreckter Länge auf. Der Titer betrug 3.0 dtcx. die Reißfestigkeil 2,55 g/dtex, die Reißdehnung 44%.
In der Strangfärbung schrumpfte das Kammgarn (Nm lö/4) aus diesen Fasern 9,3% und ergab ein fülliges, sich kernig anfühlendes und im Zwirn völlig gleichmäßiges
Garn. .
Beispiel 2
Aus den Mischpolymerisaten mit
C) 91,7% Acrylnitril,
7,50/n Isobutendiacetal,
0,8"/(i Natriummethallylsulfonat und
D) 93,8% Acrylnitril,
5,5% Methylacrylat,
0,6% Natriummethallylsulfonat
wurden nach Art des Beispiels 1 27.5 bzw. 28,3prozentige Lösungen in Dimethylformamid zu Verbundfäden mit einem Restlösi'iigsmittelgchalt von 17,3% und ei'icni h;intclförinigi. η Fadenprofil ersponnen. Durch gleichartige Nachbehandlung wie bei Beispiel 1 mit der Besonderheit f)es Su' ekvcrhältnisses von 1 : 3,b wurden l-'iisern mit einem RL\tgehalt von 0.8% Dimethylformamid und eine'1 Kräi'ielbogcn/.ahl nach Abkochen und Trocknen vor' 10.4'cm erhalten. Der Titcr betrug -t.j dtevdie RcißiestHjKctt 2.34 «/dte\.dic Rcißdehniing
Ein Kammgarn (Nm 16/4) aus diesen Fasern hatte
einen Rohgarnkochschrumpf von 5,0% und entwickelte durch Strangfärbung einen vorzüglichen Bausch mit perlig aussehender Garnoberfläche und gleichmäßigen Garneinzelsträhnen.
Beispiel 3
Gleiche Volumenteile der 27,4prGzeniigen Lösung in Dimethylformamid eines Polymerisats aus
E) 94,0% Acrylnitril,
5.0% lsobutendiacetat,
1,0% Natriummethallylsulfonat
und der 29,4prozentigen Lösung eines Polymeren aus
F) 90,5% Acrylnitril,
8,5% lsobutendiacetat,
1,0% Natriummethallylsulfonat
' wurden mit Hilfe einer Spinndüse wie in Beispiel 1 zu Verbundfaden mit einem Lösungsmiitelgehall von 17,5% und hanteiförmigem Fadenprofil ersponnen. Die Fäden wurden in kochendem Wasser im Verhältnis 1 : 3,6 verstreckt, gewaschen, aktiviert, getrocknet, auf ca. 110 mm Länge geschnitten und durch Dämpfen bei Normaldruck ausgeschrumpft. Der Restlösungsmittelgehalt war 1,4%, die Kräuselbogenzahl nach Kochen und Trocknen 9,9/cm. der Fasertiter 3,7 dtex, die Reißfestigkeit 2,54 g/dtex, die Reißdehnung46%.
Ein Fasergarn im Handstrickgarnstärke (Nm 16/4)
jo wurde im Strang gefärbt und ergab nach einem Garnschrumpf von 7,4% eine füllige, angenehm weiche, dehnungselastische Ware ohne Druckstellen oder Garnverdickungen.
B e i s ρ i e 1 4
Aus den Mischpolymerisaten der Zusammensetzung
G) 88,2% Acrylnitril,
5,0% lsobutendiacetat,
5,8% Methylacrylat,
1,0% Natriummethallylsulfonat und
H) 93.4% Acrylnitril,
5.6% Methylacrylat,
1,0% Methacroylaminobenzolbenzoldisulfonimid
wurden wie im Beispiel I mit einer Spinndüse mit 120 Bohrungen aus 28,1- bzw. 28,7prozentiger Lösung Verbundfaden mit einem Lösungsmittelgehalt von 20.0% Dimethylformamid und lobalförmigen Fadenpro-
-,Ii filen ersponnen. Die Fäden wurden in Wasser von 980C im Verhältnis 1 :3,7 verstreckt, unter Spannung getrocknet, mit Präparation besprüht und in mechanisch gekräuselter Kabelform durch Dämpfen ausgeschrumpft. Der Restlösungsmittelgehalt betrug dann
γ, 0,3%, die Kräuselbogenzahl nach Kochen und Trocknen 15,7/cm. Der Titcr der Einzelfäden betrug 2,9 dtex, die Reißfestigkeit 2,35 g/dtex, die Reißdehnung 34%.
Nach Schneidkonverticrung wurde ein Garn (Nm 16/4) wie bei den übrigen Versuchen ausgesponnen und
«ι stranggefärbt. Der Garnschrumpf betrug 10,6%, das Garn war voluminös, sprungelastisch und im Zwirn von gleichmäßiger Dicke.
Vergleichsbeispicl
Dieser Versuch zeigt außerhalb des Rahmens der lirlindung. dal! die Kräuselungscigenschaflen einer laser bei einem zu L'enniren Unterschied lies F.sieree-
N) 93.3% Acrylnitril.
5.7% Methylacrylat,
1.0% Methacroylaminobenzoi-benzol-
disulfonimid und
O) 70,0% Acrylnitril,
30.0% Isobutendiacetat
IO
20
haltes zwischen den fadenbildenden Komponenten für praktische Zwecke ungenügend sind. Als Komponenten einer Seite-an-Seite-Verbundfaser gemäß Beispiel 1 wurden die Polymerisate aus
]) 94,2% Acrylnitril,
5,0% Isobutendiacetat,
0,8% Natriummethallylsulfonat und
K) 93,25% Acrylnitril,
5,75% Methylacrylat,
1,0% Methacroylaminobenzol-benzoldisulfonimid
in 27,4 bzw. 28,6prozentiger Lösung in Dimethylformamid in gleichen Yolumenteüen mit einer Spinndüse der vorgenannten Art zu Fäden mit bohnenförmigem Querschnitt und einem Lösungsmittelgehalt von 14,1% versponnen. Die daraus mit einer Verstreckung von 1 :4,6 hergestellten ausgeschrumpften Fasern hatten noch 0,2% restliches Dimethylformamid, einen Titer von 3,1 dtex, eine Reißfestigkeit von 3,15g/dtex, eine Reißdehnung von 33% und eine Kräuselbogenzahl nach Entwicklung von 5,8/cm.
Ein Kammgarn (Nm 16/4) aus diesem Produkt war nach einer einbadigen Strangfärbung zusammen mit anderen Garnmustern bei einem Garnschrumpf von 4,1% mager, von Druckstellen gezeichnet, wenig elastisch und von lappigem Griff.
Beispiel 5
Gemäß Beispiel 1 wurden aus 28,0 bzw. 26.7prozenti- J< > gen Lösungen der Mischpolymerisate aus
L) 89,0% Acrylnitril,
10,0% Isobutendiacetat,
1.0% Natriummethallylsulfonat und
M) 99.4% Acrylnitril, '
0.6% Natriummethallylsulfonat
aus 120 Loch-Düsen Verbundfaden mit einem Gehalt von 22,0% Dimethylformamid und pilz- bzw. knollenförmigen Fadcnqucrschnittcn crsponncn. Die Weiterbehandlung erfolgte wie im genannten Beispiel, wobei Fasern mit 12% Restlösungsmittel und einer Kräuselbogenzahl von 16,3/cm erhalten wurden. Der Titer betrug 3.0 dtex, die Reißfestigkeit 2,18g/dtex. die Reißdehnung 35%. 4i
Aus der Strangfärbung wurde ein außerordentlich voluminöses, um 12,6% geschrumpftes Kammgarn (Nm 16/4) mit hoher Dehnungselastizität und Gleichmäßigkeit im Zwirn erhalten.
so Beispiel 6
Mit den Ausgangspolymerisaten aus
wurde eine Mischung aus 80% N) und 20% O) hergestellt, die als 27,5prozentige Lösung in Dimethylformamid zusammen mit der 28,3prozentigen Lösung aus Polymerisat N) nach Art der vorhergehenden Beispiele mit einer 120 Loch-Düse im Verbund versponnen wurde. Der Lösungsmittelgehalt im Spinngut betrug 17,0%. die Fäden hatten keulenförmiges Profil. Es wurde 100 mm-Schnittfaser nach Art des Beispiels 1 hergestellt, die 1,5% Restlösungsmittel enthielt. Der Fasertiter betrug 5,4 dtex, die Reißfestigkeit 2,31 g/dtex. die Reißdehnung 48% und die Kräuselungsentwicklung 15,4 Bögen/cm.
Ein Kammgarn (Nm 16/4) aus der Faser zeigte einen Schrumpf von 9,7%. Das stranggefärbte Muster war äußerst füllig, sprung- und dehnungselastisch und von wolligem Griff ohne Druck- oder Längungsstellen.
Stellte man dagegen Seite-an-Seite-Verbundfäden etwa hälftig aus den Polymerisaten N) und O) her, so erhielt man knollenförmige Fadenprofile, und Fasern aus gleichartiger Nachbehandlung wiesen eine intensiv feinbogige Kräuselung auf, die eine textile Weiterverarbeitung unmöglich machte.
Beispiel 7
Von den Polymerisaten der Zusammensetzung
P) 93,3% Acrylnitril,
5,7% Methylacrylat,
1.0% Methacroylaminobenzol-benzol-
disulfonimid und
Q) 78,5% Acrylnitril,
23,0% Isobutendiacetat,
1,0% Natriummethallylsulfonat
wurde P) aus 28,7prozentiger Lösung in Dimethylformamid mit der Mischung von 75% P) und 25% Q) in 26prozentiger Lösung durch eine 120-Loch-Spinndüse der vorbeschriebenen Art mit einem Spinnabzug von 250 m/min im Verbund trockengesponnen. Die Spinnfäden enthielten 12,5% Lösungsmittel und hatten hanteiförmige Querschnitte.
Ausgeschrumpfte 3,3 dtex-Fasern wurden wie im Verfahren nach Beispiel 3) hergestellt. Der Restlösungsmittelgehalt war dann 0,5%, die Kräuselbogenzahl nach Kochen und Trocknen 10,3/cm.
Ein Fasergarn (Nm 16/4) wurde im Strang gefärbt und um 13,1% geschrumpft, wobei ein fülliges und gleichmäßig gebauschtes Garn entstand. In einem daraus hergestellten Gestrick war die besondere Klarheit und Deckkraft der Maschen bemerkenswert. Nach einer Waschmaschinenbeanspruchung war der Warencharakter unverändert.
Beispiel 8
Gleiche Volumenteile von 28.5prozentigen Lösungen in Dimethylformamid der fadenbildenden Komponenten
R) 93.3% Acrylnitril,
5.7% Methylacrylat,
1.0% Methacroylaminobenzol-benzol-
disulfonimid und
S) 90.15% Acrylnitril.
9,25% Isobutendiacetat,
0,6% Natriummethallylsulfonat
wurden aus Ringdüsen mit 240 Bohrungen zu Fäden mit 19,6% Restlösungsmittel und bohnenförmigen bis trilobalen Querschnitten trocken versponnen. Die Spinnbänder wurden in siedendem Wasser im Verhältnis 1 :4,5 verstreckt, gewaschen, aviviert, unter 20% Schrumpfung getrocknet, in Stauchkammern gekräuselt und als Kabel mit 27 g/m Bandgewicht abgelegt Der Lösungsmittelgehalt war dann 0,7%, der verbleibende Kochschrumpf 5,4%, der Fadentiter 3,4 dtex, die Reißfestigkeit 3,0 g/dtex. die Reißdehnung 33%, die Kräuselbogenzahl nach Entwicklung 4,1/cm.
Bei 54 g/m Bandvorlage wurde dieses Material an einer Seydel-Reißmaschine Typ 633 mit 30% Verdre-
9 10
hung bei einer Heizplattentemperatur von 1800C zu gleichmäßiges Maschenbild.
Spinnband gerissen, das Spinnband nach Dämpfung Wurde das Spinnband ohne Dämpfung direkt zu
unter Druck zu einem Feingarn (Nm 30/2) verarbeitet. einem Garn gleicher Nummer verarbeitet, so betrug der
Dieses Garn schrumpfte in der Strangfärbung nochmals Färbeschrumpf 28,2% und führte zu einem unannehm-
um 9,6% und zeigte ausgezeichneten Bausch und =, bar kompakten und rauhen Zwirn.
Dehnungselastizität und im Gestrick ein klares,

Claims (7)

Patentansprüche:
1. Selbstkräuselnde, trockengesponnene Verbundfasern aus mindestens ;wei verschiedenen Acrylnitrilpolymerisaten mit im wesentlichen gleichem Gehalt an Säuregruppen und unterschiedlichen Anteilen an einpolymerisierten Comonomeren vom Acrylester- und/oder Allylester-Typ, hergestellt in Seite-an-Seite-Anordnung der beiden fadenbildenden Komponenten im Verhältnis von 25 :75 bis 75 :?5 Gew.-Teilen, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest eine der fadenbildenden Komponenten wenigstens 2 Gew.-% Isobutendiacetat (= 2-Methylenpropan-1,3-diacetat) enthält und ist mit den weiteren .Maßgaben, daß eine der fadenbildenden Komponenten einen Gehalt an Met'nylacrylat und/oder Isobutendiacetat von 0 bis 6 Gew.-% und die andere fadenbildende Komponente einen diesen Gehalt um 2 bis 6 Gew.-% übersteigenden Gehalt an diesen copolymerisierten Estern hat und der Gesamtgehalt an einpolymerisierten Estern hat und der Gesamtgehalt an einpolymerisierbaren Comonomeren vom Estertyp in einer fadenbildenden Komponente 12Gew.-°/o nicht übersteigt.
2. Selbstkräuselnde Verbundfasern nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beide fadenbildende Komponenten Isobiitandiacetat enthalten, und zwar die eine 2 bis 6 Gewichtsprozent mehr als die andere, wobei der Gesamtgehalt an Isobutendiacetat, bezogen auf die eine fadenbildende Komponente, 12 Gew.-% nicht übersteigt.
3. Selbstkräuselnde Verbundfasern nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die eine fadenbildende Komponente 0 bis 6 Gew.-% Methylacrylat und die andere fadenbildende Komponente bis zu 12 Gew.-% Isobutendiacetat enthält, wobei der mengenmäßige Unterschied im Estergehalt zwischen den beiden Komponenten mindestens 2 Gew.-% beträgt.
4. Selbstkräuselnde Verbundfasern nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beide fadenbildenden Komponenten 2 bis 6 Gew.-% Methacrylat enthalten und die eine fadenbildende Komponente darüber hinaus 3 bis 6 Gew.-% Isobutendiacetat enthält.
5. Selbstkräuselnde Verbundfasern nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden fadenbildenden Komponenten im Verhältnis von 40 :60 bis 60 :40 Gew.-Teilen eingesetzt werden.
6. Garne aus den Fasern gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4.
7. Verwendung der Fasern oder Garne gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6 zur Herstellung von Textilartikeln aus diesen Fasern oder Garnen oder unter wesentlicher Mitverwendung von diesen Fasern oder Garnen zur Verbesserung von Gebrauchseigenschaften, wie Bausch, Elastizität, Erholungsvermögen und des Pillingverhaltens.
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