DE2348124B2 - Sitz- und/oder rueckenlehnenpolster fuer einen stuhl oder sessel - Google Patents

Sitz- und/oder rueckenlehnenpolster fuer einen stuhl oder sessel

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DE2348124B2
DE2348124B2 DE19732348124 DE2348124A DE2348124B2 DE 2348124 B2 DE2348124 B2 DE 2348124B2 DE 19732348124 DE19732348124 DE 19732348124 DE 2348124 A DE2348124 A DE 2348124A DE 2348124 B2 DE2348124 B2 DE 2348124B2
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Description

Die Erfindung betrifft ein Sitz- und/oder Rückenhnenpolster für einen Stuhl oder Sessel, das aus ehreren, ein Raster mit Querreihen bildenden und it einem fließfähigen Medium füllbaren Polsterelememen zusammengesetzt ist, von denen mindestens ein Teil allein über Ventile enthaltende Leitungen miteinander verbindbar ist.
Bei einem bekannten Polster mit ein Raster bildenden, luftgefüllten Polsterelemenien (GB-PS 486985) führt von jedem Polsterelemeni eine Leitung zum Gehäuse eines allen Polsterelementen gemeinsamen Ventils, welches so ausgebildet ist, daß alle Polsterelemente über die Leitungen und das Ventilgehäuse in
ίο jedem Zustand des Ventils untereinander in Verbindung stehen und somit ein Luftaustausch zwischen allen Polsterelementen stets unbeschränkt möglich ist. Über das Ventil können die Polsterelemente gemeinsam und gleichzeitig an eine Druckluftquelle angeschlossen werden.
Dieses Sitzpolster hat einen beträchtlichen Nachteil: Wie bekannt, führt längeres Sitzen in ein und derselben Position zu einer starken Ermüdung sowie häufig auch zu Durchblutungsstörungen, insbesondere in
den Beinen. Deshalb wechselt jede sitzende Person ganz automatisch nach einiger Zeit ihre Haltung und damit ihre Sitzposition. Voraussetzung für ein weitgehend ermüdungsfreies Sitzen ist es jedoch, daß der Körper wirksam abgestützt wird, was bei dem vorste-
*5 hend geschilderten bekannten Polster nur in sehr beschränktem Umfang der Fall ist, da infolge der Tatsache, daß stets alle Polsterelemente miteinander kommunizieren, die Polsterfläche überall stark nachgibt und deshalb in keiner Sitzposition in der Lage
ist, den Körper der sitzenden Person zu fixieren. Es muß also dauernd beträchtliche Muskelarbeit geleistet werden, um eine bestimmte Sitzposition beizubehalten.
Nun ist auch schon ein Rückenlehnenpolster bekannt (DT-AS 1296761), das aus sich in Querrichtung über die ganze Breite des Rückenlehnenpolsters erstreckenden, aufblasbaren Polsterelementen zusammengesetzt ist. Über eine an allen Polsterelementen vorbeiführende Leitung können die letzteren an eine Druckluftquelle angeschlossen werden, da diese Leitung jedoch zwischen der Druckluftquelle und den Polsterelementen sowie an zu den Polsterelementen führenden Abzweigungen jeweils ein Ventil aufweist, können die Polsterelemente auch nur untereinander verbunden werden, um das Polsterprofil zu verändern und in der neuen Form zu fixieren. Bei einer Verlagerung des Körpers der sitzenden Person in seitlicher Richtung wird jedoch weder der Körper optimal abgestützt, noch läßt sich die nach einer solchen seitlichen Verlagerung bestehende Polsterform fixieren. Entsprechendes gillt für ein weiteres bekanntes Polster (US-PS 1282980), bei dem die Polsterelemente sich ebenfalls über die ganze Länge oder Breite des Polsters erstrecken. In Verbindungen zwischen einander benachbarten Polsterelementen sind jedoch Druckbegrenzungsventile vorgesehen, so daß das manuelle öffnen und Schließen der Ventile, wie es bei der zuvor beschriebenen bekannten Konstruktion erforderlich ist, um ein neues Polsterprofil einzustellen und zu fixieren, entfallen kann, da sich nicht nur eine Änderung der Polsterform durch die Verlagerung des Körpers von selbst ergibt, sondern auch die neue Polsterform automatisch so lange bestehen bleibt, bis durch eine weitere bewußte Verlagerung des Körpers die Druckbegrenzungsventil wieder öffnen.
Beide Polster mit Ventilen in den Verbindungen zwischen den Polsterelementen haben jedoch denselben gravierende Nachteil, daß, wird ein Polsterele-
ment stärker belastet als ein benachbartes Polsterelement, der Druck im letzteren steigt und sich dieses verhärtet, was z. B. bei dem in der US-PS 1282980 gezeigten Ausführungsbeispiel in Form einer Matratze dazu führt, daß, wenn eine Person sich zur Seite dreht und dabei auf dem einen Randbereich der Matratze zu liegen kommt, durch die Erhöhung des Drucks; in dem dem äußersten Polsterelement benachbarten Element die Tendenz entsteht, die Person von der Matratze herunterzurollen. Aber auch wenn man das Rückenlehnenpolster nach der DT-AS 1296 761 betrachtet, erkennt man, daß eine Belastung der seitlichen Bereiche der Polsterelemente dazu führt, daß der Polstermitte näher gelegene Bereiche der Polsterelemente erhöht werden und dadurch die Tendenz hervorrufen, die Person nach der Seite zu vom Rückenlehnenpolster zu verdrängen.
Der Erfindung lag nun die Aufgabe zugrunde, ein Polster zu schaffen, welches in jeder Stellung einer das Polster benutzenden Person deren Körper besser abstützt, als dies bei den vorstehend geschilderten bekannten Polsterkonstruktionen der Fall ist. Ausgehend von einem Polster der eingangs erwähnten Art wird diese Aufgabe gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß die Ventile als Druckbegrenzungsventile ausgebildet sind, daß zwei in einer ausgewählten Querreihe des Rasters liegende Polsterelemente im Abstand voneinander angeordnet und über Leitungen unmittelbar miteinander verbunden sind und daß zwischen diesen ein Polsterelement liegt, welches durch mindestens eine direkte Leitung mit dem in einer nächsten Querreihe dahinterliegenden Polsterelement verbunden ist. Durch diese allgemeine Anweisunglassen sich die verschiedensten Vorteile erzielen: Durch die Ausbildung der Ventile als Druckbegrenzungsventile läßt sich die Polsterform durch einfaches Verlagern des Körpergewichts nicht nur verändern, sondern auch in der neuen Form fixieren; ferner kann in ausgewählten Bereichen verhindert werden, daß eine besondere Belastung eines Polsterelements eine Verhärtung des benachbarten Polsterelements bzw. der benachbarten Polsterelemente zur Folge hat; auch eröffnet die Erfindung einen Weg, durch den sich besonders vorteilhafte Sitzpositionen erzielen lassen, da das bei einer Gewichtsverlagerung aus bestimmten Polsterelementen herausgedrückte Polstermedium sich nicht auf alle übrigen Polsterelemente gleichmäßig verteilt, sondern nur in bestimmte andere Polsterelemente verdrängt werden kann. So lassen sich bestimmte Polsterelemente als Stütze in der Art des bekannten Sitzkeils für das Becken einsetzen, wenn nämlich diejenigen Polsterelemente, auf denen das Gesäß hauptsächlich ruht, nur mit den hinter ihnen liegenden Polsterelementen verbunden sind, so daß die letzteren durch das durch das Gesäß verdrängte, fließfähige Medium entsprechend erhöht werden; bei dem erfindungsgemäßen Polster läßt sich also erreichen, daß sich in jeder Sitzposition selbsttätig die erwähnte Beckenstütze aufbaut. Verbindet man das den mittleren Bereich einer vorderen Querreihe eines Sitzpolsters bildende Polsterelement mit dem benachbarten, dahinterliegenden Polsterelement, so wird dadurch der bei bekannten Sitzmöbeln häufig anzutreffende Nachteil beseitigt, daß der vordere, mittlere Bereich des Sitzpolsters auf die Oberschenkel einer sitzenden Person drückt und die Blutzirkulation in den Beinen beeinträchtigt, denn bei einem erfindungsgemäßen SitzDolster wird durch die Belastung des den mittleren, vorderen Bereich des Sitzpolsters bildenden Polsterelements aus diesem fließfähiges Medium nach hinten gedruckt. In diesem Zusammenhang muß aber darauf hingewiesen werden, daß es sich bei den in einer nächsten Querreihe liegenden Polsterelementen !such um die davor-, darüber- oder darunterliegenden Polstcrelemente handeln kann. Der öffnungsdruck der Druckbegrenzungsventile wird zweckmäßigerweise so gewählt, daß die Polsterelemente den Körper
ίο zwar in jeder Position ausreichend abstützen, bei einer gewollt und energisch vollzogenen Änderung der Position jedoch die Ventile infolge des in bestimmten Polsterelementen erhöhten Drucks öffnen, so daß sich das Polster der neuen Position anpassen kann. Da bei dem erfindungsgemäßen Polster nicht alle Polsterelemente miteinander verbunden sein müssen und nur ausgewählte Polsterelemente über direkte Leitungen unmittelbar miteinander verbunden sein können, lassen sich auch ganz bestimmte Grenzen der Verform-
ao barkeit des Polsters setzen, da ja bei einer Änderung der Körperhaltung die nicht ausgewählten Polsterelemente in ihrer Härte unverändert bleiben.
In diesem Zusammenhang soll bemerkt werden, daß die Formulierung, ein Teil der Polsterelemente
»5 sei allein über Ventile enthaltende Leitungen miteinander verbunden, natürlich nicht bedeuten soll, daß sie nicht auch an eine Druckluftquelle od. dgl. anschließbar sind, sondern es soll nur zum Ausdruck gebracht werden, daß es nicht eines Anschlusses der PoI-sterelemente an eine Druckluftquelle od. dgl. bedarf, um sie untereinander zu verbinden, wie dies beispielsweise bei der Konstruktion nach der GB-PS 486985 der Fall ist.
Als Polstermedium kommt jedes fließfähige Medium in Frage, also beispielsweise Luft, ein anderes Gas oder eine mehr oder minder viskose Flüssigkeit.
Natürlich läßt sich die Erfindung nicht nur bei Sitz-
und Rückenlehnenpolstern, sondern auch bei Liegen und Betten verwirklichen.
Um an einem Sitz- oder Rückenlehnenpolster seitliche Randwülste zu bilden, die bekanntlich vor allem bei Kraftfahrzeugsitzen dem Körper einen guten Halt geben, liegen bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Polsters die in einer ausgewählten Querreihe des Rasters angeordneten, direkt miteinander verbundenen Polsterelemente außen. Bei einem solchen Polster führt eine Belastung der außen liegenden Polsterelemente auch nicht zu dem nachteiligen Effekt, daß die benachbarten, weiter innen Hegenden Polsterelemente erhöht werden.
Ferner ist es empfehlenswert, in einer Querreihe des Rasters zwischen dessen außenliegenden Polsterelementen mehrere Polsterelemente anzuordnen, deren jedes durch eine direkte Leitung mit einem in einei nächsten Querreihe dahinterliegenden Polsterelement verbunden ist, denn dann läßt sich beispielsweise in jeder Sitzposition eine Lendenwirbelstütze in einen Rückenlehnenpolster aufbauen, indem eine odei mehrere, geeignet gelegene Querreihen ausgewähl und in diesen zwischen äußeren Polsterelementen ge legene Polsterelemente ausgewählt und mit darüber bzw. daruntergelegenen Polsterelementen direkt ver bunden werden, um so im Bereich des zweiten un< fünften Lendenwirbels durch besonders starkes Auf pumpen der Rückenlehne in dieser einen Knick zi erzeugen, was zu einer aufrechten Körperhaitun] zwingt.
Besonders bei Kraftfahrzeugsesseln kann es vor
teilhaft sein, wenn mindestens ein Teil der Ventile beschleunigungsabhängig steuerbar ist, so daß sie beim Überschreiten eines vorgegebenen Beschleunigungswertes in Funktion treten bzw. sperren. Dann kann sich die Polsterform in Kurven, beim starken Beschleunigen oder starken Abbremsen nicht wesentlich ändern, so daß die jeweilige Person eine zuvor gewählte Stellung beibehält.
Andererseits kann es aber auch gerade bei Kraftfahrzeugsitzen zweckmäßig sein, mindestens den Polsterelementen des Rückenlehnenpolsters ein Überdruckventil zuzuordnen, so daß bei plötzlich stark überhöhtem Anlagedruck des Körpers, wie er beispielsweise bei einem Auffahrunfall von hinten auftritt, das Rückenlehnenpolster entsprechend nachgeben und so die Aufprallwirkung dämpfen kann.
Bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann schließlich mindestens ein Teil der Polsterelemente an eine mit einer Druckquelle in Verbindung stehende Steuervorrichtung angeschlossen sein, durch die bei Entstehen stark überhöhter Auflagedrücke dis entsprechend belasteten Polsterelemente für das zusätzliche Hineinpressen eines bestimmten Volumens von Polstermedium mit der Druckquelle verbindbar sind. Dadurch läßt sich erreichen, daß eine bestimmte Sitzposition auch bei extremen Verhältnissesn mindestens vorübergehend weitgehend unverändert erhalten bleibt.
In der Zeichnung sind ein Ausführungsbeispiel eines nach der Erfindung ausgebildeten Schreibtischscssels sowie mögliche Varianten in der konstruktiven Gestaltung seiner Polster dargestellt. Es zeigt
Fig. 1 eine schaubildliche Ansicht des Sessels von oben,
Fig. 2 die Aufteilugn der Polstcrclemente des Sitz- und Rückenlehnenpolsters des Sessels in schcmatischcr Darstellung in Form eines Rasters,
Fig. 3 und 4 jeweils einen schematisierten Längsschnitt durch das Sitz- und Rückenlchncnpoister entlang der Linie 3-3 der Fig. I1 zur Veranschaulichung verschiedener Sitzpositionen,
Fig. 5 einen Raster zur Darstellung einer weiteren möglichen Ausführungsform des Sitzpolstcrs,
Fig. 6 und 7 stark schematisiert Längsschnitte durch das Sitz- und Rückenlchncnpoister entlang der Linie 3-3 der Fig. 1 zur Darstellung einer möglichen Verbindung von Polstcrclcmenten des Sitzpolstcrs mit solchen des Rückcnlchncnpolstcrs.
Die auf einer höhcnverstcllbarcn Drchsäulc 30 montierte Sitzplattc 32 des gezeigten Schrcibtischscsscls trägt eine in bekannter Weise in einer gewünschten Schräglage feststellbare Rückenlehne 34. Sowohl die Sitzplatte als auch die Rückenlehne sind tnit einem als Ganzes mit 36 bzw. 38 bezeichneten Polster ausgestattet, die dadurch gekennzeichnet sind, daß sich ihre jeweils durch eine Vielzahl von Stützflächen gebildeten Oberflächen jeder Form und Haltung des Körpers einer auf dem Sessel sitzenden Person anpassen und daß die sich dadurch ergebende Oberflächenform der Polster zur Entlastung der RUckenmuskulatur und zur Unterstützung des Beckens sowie zur Stabilisierung des Gesäßes in ihrem jeweiligen Verlauf fixierbar ist. Zu diesem Zweck sind die erwähnten Stützflächen beider Polster jeweils durch eine Vielzahl individuell füllbarer und vorzugsweise aufblasbarer Polsterelemente \R bis SR bzw. IS bis 205 gebildet, die so ausgelegt sind, daß sie sich bei einer Druckerhöhung primär in Richtung der Belastungsseite ausdehnen.
Die Polsterelemcnte liegen, in Querrichtung der Polster gesehen, reihenweise nebeneinander und bilden im vorliegenden Falle jeweils einen unregelmäßigen Raster. Diese sind in Fig. 2 schematisch dargestellt, wobei zu ersehen ist, daß die Stützflächen bzw. Polsterelemcnte IS bis 2OS des Sitzpolsters 36 gleiche Querabmessungen haben, während die beiden der Rückenlehne benachbarten Querreihen von Polsterclementen IS bis 4S bzw. SS bis SS in ihrer Längsab-
"o messung wesentlich kleiner ausgebildet sind als die restlichen drei sich anschließenden Reihen und vorzugsweise lediglich halb so groß sind wie die Stützflächen der zuletzt erwähnten Reihen von Polsterelementen.
>5 Desgleichen ist auch der Raster des Rückenlehnenpolsters 38 unregelmäßig gestaltet, indem, ins Längsrichtung dieses Polsters gesehen, die beiden äußeren Reihen von Stützflächen IR, 4R und 6R bzw. 3R, 5R und SR in der Größe gleich sind, während das
a° untere dem Sitzpolster 36 benachbarte Polsterelement TR, in Längsrichtung gesehen, die gleiche Abmessung wie die Polsterelemcnte der erwähnten seitlichen Reihen, jedoch z. B. eine doppelt so große Querabmessung wie die benachbarten Polsterelemente hat. Das
»5 sich an das Polsterelement TR nach oben anschließende und zwischen den erwähnten äußeren Reihen liegende Polsterclement 2R füllt den restlichen Bereich des Polsters 38 aus, wobei das eine oder die beiden Polsterelemcnte 2R und TR gegebenenfalls durch
3» eine Steppnaht 43 noch unterteilt sein können, vorzugsweise sind die Polster bzw. deren Polsterelemcnte, was nicht näher gezeigt ist, mti einer dieselben überdeckenden Abdeckung ausgestattet.
Um in der obenerwähnten Weise die beiden Polster bzw. die durch ihre Polsterelcmente gebildeten Stützflächen in ihrer an die Lage des Sitzenden angepaßten Form zu fixieren und auf diese Weise die eingenommene Körperhaltung des Sitzenden zu stabilisieren, können, wie beispielsweise aus den Fig. 2 und 5 cr-
sichtlich ist, zu der gleichen Rasterreihe oder zu unterschiedlichen Rasterreihen gehörende, benachbarte oder in einem Abstand zueinander liegende Polsterelemente gegenseitig dauernd oder zeitweise derart kommunizieren, daß durch den Auflagcdruck des zu
stabilisierenden Körpers aus den einer stärkeren Belastung unterliegenden Polsterclementcn Luft odci ein anderes geeignetes Gas in die anderen mit dieser verbundenen Poisterclcmcntc verdrängt und nacl Eintritt in den entsprechenden Ausweichraum vor
Fall zu Fall an einem Zurückströmen gehindert wird Durch eine sinnvolle, gegenseitige Verbindung bc· summier Polstcrclemente kann hierbei zusätzlich noch eine wirksame Abstützung des Beckens und dei Lendenwirbel und damit eine körpergerechte StUt
zung von Gesäß und Rücken erzielt werden. Bei den: in Fig. 2 schematisch dargestellten Ausführungsbel spiel sind zu diesem Zweck am Sitzpolster 36 die Pol sterclemente IS bis 45 der hintersten Querreihe un tcreinandor mittels Leitungen 40 bzw. 42 verbunden
wobei jeweils zwischen zwei Anschlußstellen ein Ein wog-Ventil zwischengeschaltet ist. Es können selbst verständlich auch solche Ventile Verwendung finden die in beiden Richtungen im Sinne einer StablTisieruni druckabhängig wirken, so daß lediglich jeweils ein«
«s Verbindungsleitung benötigt wird. Beim gezeigtei Ausführungsbeispiel gestatten demgemäß die dre hintereinanderliegendcn Ventile einen Ventildurch tritt der Luft in jeweils der gleichen Richtung, dii
durch Pfeile angezeigt ist. In den beiden Leitungen 40, 42 sind damit Einweg-Ventile 44 bzw. 46 eingebaut, die in zueinander entgegengesetzten Richtungen einen Luftdurchtritt von einem zum anderen Polsterclement gestatten. Werden demgemäß die durch die miteinander verbundenen Polstcrclcmente 15 und 25 gebildeten Stützflächen stärker belastet als die restlichen Stützflächen der Polsterclcmente 35 und 45, so wird aus den Polsterelementen 15 und 25 Luft in die beiden anderen Polsterelementc verdrängt und dort zurückgehalten, so daß sich diese aufblähen und auf diese Weise an Höhe zunehmen, um sich wiederum an das betreffende Gesäßteil zur Unterstützung desselben unter Druck anzulegen.
In der gleichen Weise sind bei der vorliegenden Ausi'ührungsform beispielsweise die jeweils zur gleichen Qucrreihc gehörenden außcnlicgcnden Polsterclemcnte miteinander verbunden, während die von ihnen eingeschlossenen Polstcrelemente mit den benachbarten Polsterelemcntcn einer angrenzenden Querreihe bzw. der gleichen Qucrreihc verbunden sind. In ähnlicher Weise sind auch die Polsterelemente des Rückenlehnenpoistcrs 38 miteinander verbunden, wobei es sich aufgrund der gewählten Darstellung erübrigt, die Verbindungswege im einzelnen näher anzuführen.
Bei einer in dieser Weise getroffenen Verbindung von Polsterelemcntcn beider Polster 36, 38 ergibt sich in der normalen Sitzstellung, daß sich im hinteren bereich des Sitzpolsters 36 eine an sich bekannte Bekkcnstützc befindet und daß sich außerdem aufgrund des durch Anlage des Gesäßes am mittleren Polsterelemenl TR des Rückenlehnenpolsters 38 aus diesem in das Polstcrelcment 2R verdrängten Luftvolumens sich das Rückenlchnenpolster im Bereich des zweiten und fünften Lendenwirbels verstärkt an die Rückenpartie zur Stützung der Wirbelsäule anlegen wird. Ändert nun die betreffende Person ihre Sitzstellung, indem sie beispielsweise das Sitzpolster weiter vorne belastet, so wird aufgrund der gegenseitigen Verbindung der Polsterelemente 65 und 105 sowie 75 und 115 bei entsprechender Entlastung der Polsterelemente 65 und 75 das in den Polsterelementcn 105 und 115 vorhandene Luftvolumen aufgrund des verstärkten Auflagedruckes zum Teil in die Polsterelemente 65 und 75 entweichen, so daß, wie Fig. 4 zeigt, auch die Polsterelemente 65 und 75 des Polsters 36 zur Bildung einer Beckenstütze 48 miteinbezogen weiden.
In der beschriebenen Weise kann selbstverständlich auch eine gegenseitige Verbindung von Polstcrclcmcnten beider Polster 36 und 38 untereinander getroffen werden, wie dies stark vereinfacht und schematisiert in den Fig. 6 und 7 gezeigt ist. Diese Darstellungen verdeutlichen, daß durch eine geeignete Verbindung entsprechender Polstcrelemente die bei einem Wechsel der Sitzstcllung aus stärker belasteten Polstcrclcmcntcn verdrängte Luft z. B. auch noch dazu benutzt werden kann, die sich durch die veränderte Sitzlage zwischen dem Körper des Sitzenden und dem RUckcnlehncnpolster ergebende Distanz wirksam auszugleichen. In diesem Falle kann auch eine Kombination eines Gases mit einer Flüssigkeit als Polstermcdium sinnvoll sein, nümlich in dem Sinne, daß die Polsterelementc des RUckcnlchncnpolstcrs 38 und gegebenenfalls mindestens solche des Sitzpolsters 36, die mit Polsterelementen des Rückenlehnenpolsters in Verbindung stehen, z. B. mit Flüssigkeit gefüllt sind, die nach Entlastung des Rückenpolsters aufgrund der Schwerkraft stets wieder in entsprechendem Umfang nach unten in die Polsterelemente des Sitzpolsters zurückfließen wird, aus denen sie verdrängt
S worden ist.
Durch die aufgrund der erfindungsgemäßen Anordnung sich einer veränderten Körperlage anpassenden Polster ist insbesondere eine wirksame Abstützung jeweils beider Sitzbeinhöcker 50 des Gesäßes
ίο gewährleistet, was für ein ermüdungsfreies Sitzen ausschlaggebend ist. Aus diesem Grunde sind vorzugsweise die Querabmessungen zumindest der im hinteren Bereich des Sitzpolsters angeordneten Polsterelemente 15 bis 125 kleiner als der Sitzbeinhöckerab-
»5 stand des Gesäßes, so daß sich in jeder Sitzposition unterhalb der Sitzbeinhöcker stets nur ein Polsterelement befindet, welche Polsterelemente aufgrund ihrer voneinander getrennten Hohlräume in jeder Körperhaltung eine wirksame Abstützung gewährleisten. Es
ao kann in gewissen Bereiehen der Polster auch eine andere Aufteilung der Polstcrelemente als in Fig. 2 gezeigt getroffen sein, und zwar insbesondere in der Weise, daß die mittleren Polsterelcmente 25 und 35 sowie gegebenenfalls 65 und 75 des Sitzpolsters je-
»5 wcils lediglich ein Polstcrelement bilden.
Autoscs5cl, deren Sitz- und Rückenlchnenpolster entsprechend dem erfindungsgemäßen Prinzip gestaltet sind, lassen sich durch eine geeignete Verbindung von Polsterelementcn in einfacher Weise so gestalten, daß sowohl deren Sitzpolster als auch gegebenenfalls deren Rückenlchnenpolster bei Belastung Schalenform annehmen und bei denen außerdem alle die für ein körpergerechtes Sitzen notwendigen Stützen vorhanden sind bzw. gebildet werden. In den zur Vcrbindung der einzelnen Polsterclcmente dienenden Schlauchleitungen wird man dabei vorteilhaft solche Ventile verwenden, die bei Überschreiten eines bestimmten Druckes die gegenseitige Verbindung von Polsterelementen unterbrechen, um dadurch zu ver-
»o meiden, daß Überhöhen eines vorgegebenen Heschleunigungswertes, z. B. beim Kurvenfuhren oder bei starker Beschleunigung bzw. Verzögerung, keine unerwünschte Veränderung der auf eine bestimmte Körperhaltung fixierten Polsterflächen herbeiführen kann. Eine weitere wesentliche Verbesserung kann außerdem darin bestehen, mittels einer Steuervorrichtung dafür zu sorgen, daß bei einer bestimmten Diuckbeanspruchung in die entsprechend belasteten Polsterelemente durch eine Di uckquelle noch zusätzlieh Luft oder ein anderes Medium hingcdiückl wild, so daß schlagartig eine der Belastung entgcgcngcrichtetc Kraft wirksam werden kann, die die Sitzhaltung weitgehend unverändert erhält. Erwähnt sei außerdem, daß die Verbindung der einzelnen Polsterele-
mcnte untereinander variabel gestaltet sein kann, se daß z. B. verschiedene Elemente unmittelbar und andere unter Zwischenschaltung von entsprechenden Ventilen und/oder einer vorstehend erwähnten und mit einer Druckquelle in Verbindung stehenden Stcu-
crvorriehtung und/oder mit einem die Verbindung manuell und willkürlich zu unterbrechen gestattenden Hahn gegenseitig verbunden sind. Es sind also die verschiedensten Kombinationen von Ventilen, Steuervorrichtung und Hahn in den VerNndungsleitungcn
5j denkbar, und zwar:
a) eine Direktverbindung von Polstcrelementen ohne Zwischenschaltung irgendwelcher Ventile.
b) eine Direktverbindung mit nncm Hahn.
c) cine Direktverbindung mit einem Ventil, el) eine Direktverbindung mit einem Ventil und einem Hahn,
e) alle unter a bis d aufgeführten Möglichkeiten in Verbindung mit einer an einer Druckluftquelle angeschlossenen Steuervorrichtung. In weiterer Verbesserungeines solchen Autosessels kann mindestens ein Teil der Polsterelemente zumindest des Rückenlehnenpolsters noch mit einem Überdruckventil 37 ausgestattet sein, die sich bei einer sich insbesondere durch einen von hinten erfolgenden Auffahrunfall verursachten plötzlichen, unverhältnismäßig starken Steigerung der durch den Rücken des Fahrers verursachten Flächenpressung des Rückenlehnenpolsters aus den Polsterelementen einen Luftaustritt und so eine wirksame Dämpfung des Aufpralles ermöglichen.
Bei dem in Fig. 5 gezeigten weiteren Ausführungsbeispiel eines Rasters für ein Sitzpolster sind die Polsterelemente mit dem Bezugszeichen IS' bis 245' bezeichnet worden, und die gegenseitigen Verbindungswege der einzelnen miteinander verbundenen FoI-stcrelemente, die in ihrer Ausbildung denen der Fi g. 2 entsprechen, sind vereinfacht durch jeweils eine Linie dargestellt. Die Paare jeweils gleicher umkreister Kleinbuchstaben stellen schließlich verschiedene Sitzpositionen mit der Lage der Sitzbeinhöcker der. Gesä-IJes dar. Im folgenden werden die durch diese Kleinbuchstaben angedeuteten Sitzpositionen kurz beschrieben.
Sitzposition a)
Die Sitzbeinhöcker befinden sich über den Polster elementen 65' und 7S', wodurch die Wirbelsäule durch die zur hintersten Querreihe gehörenden Polsterelemente 15' bis 45' unterstützt wird.
Sitzposition b)
Die Sitzbeinhöcker befinden sich über den Polsterelementen 55' und 65', wobei das Becken bzw. die Wirbelsäule gleichfalls durch die Polsterclcmente 15' bis 45' unterstützt werden. Außerdem bewirkt die direkte gegenseitige Verbindung der Polsterelcmente 55' und 85' ein Wachsen bzw. Überhöhen des letzteren, so daß sich also die entlastete Partie des Sitzpolsters an das Gesäß anlegt und dasselbe, aufgrund dessen, daß die Luft nicht ohne Aufbietung eines verstärkten Druckes wieder zurückfließen kann, wirksam stabilisiert
Sitzposition c)
Die Sitzbeinhöcker befinden sich über den Polsterelementen 75' und 85', wobei In der gleichen Weise eine Unterstützung des Beckens und der Wirbelsäule durch die Polsterelemente 15' bis 4S' erfolgt und darüber hinaus das Polsterelement 55" zur Stabilisierung des Gesäßes mit Luft gefüllt wird.
Sitzposition d)
Die Sitzbeinhöcker d) befinden sich übet den Polsterelementen 1OS' und 115', die mit den Polsterelementen 6S" und 75' einzeln in direkter Verbindung stehen, was ein Aufblasen der letzteren zur Unterstützung des Beckens und der Wirbelsäule, d. h. die Bildung eines Stützkeiles, bewirkt.
Supposition c)
Die Sitzbeinhöcker e) befinden sich über den Polsterelementen 95' und 105', so daß Becken und Wirbelsäule durch das Polsterelement 65' unterstützt werden. Außerdem bewirkt die direkte Verbindung der beiden Polsterelcmente 95' und 125' ein Aufblasen und Anschmiegen des letzteren an das Gesäß.
Siitzposition /)
ίο Die Sitzbeinhöcker f) befinden sich über den Polsterelementen 115' und 125', so daß eine Becken- und Wirbelsäulenstützung durch das Polsterelement 7S', das direkt mit dem Polsterelement 115' verbunden ist, bewirkt wird.
Sitzposition g)
In diesem Falle befinden sich die Sitzbeinhöcker über den Polsterelementen 145', 155', die mit den Polsterelementen 105' und 115' einzeln direkt ver-
ao bunden sind. Infolgedessen wird in die Polsterelemente 105' und 115' und gegebenenfalls in die Polsterelemente 65' und 75' zusätzlich Luft hineingedrückt, so daß diese überhöht werden und sich dadurch ebenfalls eine wirksame Beckenstütze bildet.
a5 Die Beckenstütze vergrößert sich also in diesem Falle, analog zu den Darstellungen der Fig. 3 und 4, und zwar dehnt sie sich nach vorne aus.
Sitzposition /i) In diesem Falle befinden sich die Sitzbeinhöcker auf den Polsterelementen 135' und 145', wobei einmal die Wirbelsäule durch das Polstcrelement 105' unterstützt und zum andern durch eine direkte Verbindung des Polsterelementes 135' mit dem Polster-
eL-ment 165' dasselbe verstärkt mit Luft gefüllt wird und sich dadurch unter Druck an das verlagerte Gesäß anlegt, wobei das Poistcrelemcnt 155' gleichfalls mitangehoben wird.
Sitzposition /)
In dieser Lage der Sitzbeinhöcker werden die beiden Polsterelemente 155' und 165' belastet, wobei nun das Poistcrelemcnt 115" aufgrund seiner Verbindung mit Polstei element 155' als Bcckcnstützc wirkt
und das dem Polsterelement 165' gegenüberliegende Poistcrelemcnt 135' unter Druck an das Gesäß angelegt wird. Sofern sich die sitzende Person aus einer der beschriebenen Sitzpositionen erhebt, wird die Luft in den Polsterclementen, aufgrund der in den einzelnen Verbindungsleitungen 40, 42 vorgesehenen Einweg· Ventile 44,46, zurückgehalten, d. h. sie behalten ihre durch die augenblickliche Belastung bewirkte. Luft- bzw. Gusfüllung bei, und das Polster kann sich nicht von selbst nivellieren, wenn es belastungsfrei ist,
SS sondern es behält im Sinne der Erfindung seine dem Körper angepaßte Oberflächenform bei. Demzufolge besteht für den Benutzer eines solchen Sessels die Möglichkeit der Muskelbetätigung, wenn sich nach längcrem Sitzen in der gleichen Sitzhaltung zwangs läufig Ermüdungserscheinungen einstellen, Indem derselbe durch Bewegen seines Rückens und seines Gesäßes, d. h. durch Gewichtsverlagerung, die einzelnen Polsterelcmente walken kann und der durch die einzelnen Ventilvorrichtungen bewirkte Strömungs-
widerstand von Polstcrelement zu Polsterelement die Durchblutung fördert.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen

Claims (6)

Patentansprüche;
1. Sitz- und/oder Rückenlehnenpolster für einen Stuhl oder Sessel, das aus mehreren, ein Raster mit Querreihen bildenden und mit einem fließfähigen Medium füllbaren Polsterelementen zusammengesetzt ist, von denen mindestens ein Teil allein über Ventile enthaltende Leitungen miteinander verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Ventile (44, 47) als Druckbegrenzungsventile ausgebildet sind, daß zwei in einer ausgewählten Querreihe des Rasters liegende Polsterelemente (95. 125; Ι«, 3/?; 13R', 165'; 95', 125') im Abstand*voneinander angeordnet und über Leitungen (40, 42) unmittelbar miteinander verbunden sind und daß zwischen diesen ein Polsterelement (105; 2Λ; 155'; 105') liegt, welches durch mindestens eine direkte Leitung (40, 42) mit dsm in einer nächsten Querreihe dahinterliegenden Polsterelement (65; TR; 115'; 65') verbunden ist.
2. Polster nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die in einer ausgewählten Querreihe des Rasters angeordneten, direkt miteinander verbundenen Polsterelemente (IR, 3R, 4R, SR, 6R, 8Λ; 55, 85, 95, 125, 135, 165, 175, 205; 55', 85', 95', 125', 135', 165') außen liegen.
3. Polster nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in einer Querreihe des Rasters zwischen dessen außen liegenden Polsterelementen (55, 85; 55', 85', 95', 125') mehrere Polsterelemente (65, 75; 65', 75', 105', 115') angeordnet sind, deren jedes durch eine direkte Leitung mit einem in einer nächsten Querreihe dahinterliegenden Polsterelement (105, 115; 105', 115', 145', 155') verbunden ist.
4. Polster nach einem oder mehreren der voranstehenden Ansprüche, insbescndure für Kraftfahrzeuge, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Teil der Ventile (44, 46) beschleunigungsabhängig steuerbar ist, so daß sie beim Überschreiten eines vorgegebenen Beschleunigungswertes in Funktion treten bzw. sperren.
5. Polster nach einem oder mehreren der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens den Polsterelementen des Rükkenlehnenpolsters ein Überdruckventil (37) zugeordnet ist.
6. Polster nach einem oder mehreren der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Teil der Polsterelemente an eine mit einer Druckquelle in Verbindung stehende Steuervorrichtung angeschlossen ist, durch die bei Entstehen stark überhöhter Auflagedrücke die entsprechend belasteten Polsterelemente für das zusätzliche Hineinpressen eines bestimmten Volumens von Polstermedium mit der Druckquelle verbindbar sind.
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