DE2345949A1 - Unkrautbekaempfungsmittel - Google Patents
UnkrautbekaempfungsmittelInfo
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- A01N—PRESERVATION OF BODIES OF HUMANS OR ANIMALS OR PLANTS OR PARTS THEREOF; BIOCIDES, e.g. AS DISINFECTANTS, AS PESTICIDES OR AS HERBICIDES; PEST REPELLANTS OR ATTRACTANTS; PLANT GROWTH REGULATORS
- A01N43/00—Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing heterocyclic compounds
- A01N43/72—Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing heterocyclic compounds having rings with nitrogen atoms and oxygen or sulfur atoms as ring hetero atoms
- A01N43/88—Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing heterocyclic compounds having rings with nitrogen atoms and oxygen or sulfur atoms as ring hetero atoms six-membered rings with three ring hetero atoms
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Description
Unkrautbekämpfungsmittel
Die Erfindung betrifft ein'Mittel zur Unkrautbekämpfung,
insbesondere in landwirtschaftliehen Kulturen, enthaltend
eine herbizid wirkende Aryl-l,2,4-oxadiazolidin-Verbindung und einen Alkylester einer kernhalogenierten
Terephthalsäure, das dadurch gekennzeichnet ist, daß der Alkylester einer kernhalogenierten Terephthalsäure im
Überschuß verwendet wird. Die Erfindung umfaßt auch das Verfahren zur Unkrautbekämpfung.
Zu den als Herbizid wirkende Ary 1-1,2, iJ-oxadiazolidin-Verbindungen
gehören die am Phenylrest durch 1 bis 3 Halogenatome, wie Chlor oder Fluoratome, und/oder niedere
Alkylreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen substituierten 2-Phenyl-4-(nied.-)alkyl-l,2,4-oxadiazolidin-3,5-dione.
Die erfindungsgemäß eingesetzten Aryl-l,2,4-oxadiazolidin-Verbindungen
sind aus der CH-PS 510 0*12 bekannt. So
hat sich beispielsweise das 2-(3,4-Dichlorphenyl)-4-methyl-Derivat
in der Baumwollkultur bewährt. Verbindungen
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_ ρ —
dieses Typs, die über Blatt und Wurzel wirken und ein bemerkenswert breites Wirkungsspektrum aufweisen, wurden
auch im Gemüseanbau erprobt. Dabei hat sich aber gezeigt, daß sie in der Regel erst nach dem Auflaufen der Kulturpflanzen
eingesetzt werden dürfen und je nach Art des Bodens auch so noch Schäden an den Nutzpflanzen verursachen
können.
Die erfindungsgemäß eingesetzten Alkylester der kernhalogenierten
Terephthalsäuren sind aus der US-PS 2 923 63k bekannt. Zu den erfindungsgemäß verwandten
Verbindungen gehören Niederalkylester mit 1 bis 4 Kohlen«
stoffatomen von mit am Kern durch Chlor- oder Fluoratome substituierten Terephthalsäuren» Ein geeigneter Vertreter
dieser Verbindungen ist z.B. das Dirnethyl-2,3j5,6-tetrachlorterephthalat.
Diese Verbindung hat sich in gewissen Bereichen des Gemüseanbaus gut eingeführt,ist
aber in seiner Anwendung ebenfalls beschränkt. So eignet es sich dort nur für das Vorauflaufverfahren und zeigt in
schwereren, humusreichen Böden und namentlich auch bei wenig warmem, feuchteren Klima keine befriedigende Wirkung,
ganz abgesehen von gewissen Wirkunglücken wie beispielsweise gegenüber Cruciferen oder dem in gewissen
Kulturen durchaus nicht belaglosen Senecio vulgaris.
Es hat sich nun gezeigt, daß durch erfindungsgemäß kombinierte Verwendung von Vertretern der beiden vorstehend
genannten Verbindungsklassen für bestimmte Aufgabenstellungen hinsichtlich Wirkung und Wirtschaftlichkeit
Resultate erhalten werden, welche sich mit den Einzelverbindungen allein sowie auch mit den bis jetzt bekannten
Mischpräparaten nicht erzielen lassen. Die gemeinsame Verwendung von Verbindungen der beiden genannten
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Klassen führt zu einer überraschend glücklichen Ergänzung der Wirkungsqualitäten der beiden Komponenten, indem
einerseits die Wirkungsbreite der Terephthalate um einen entscheidenden Betrag verbessert und andererseits durch
die Möglichkeit zu geringerer Dosierung der Oxadiazolidin-Derivate
deren toxische Wirkung gegenüber den Kulturpflanzen wesentlich verringert wird. ■
Der Umstand, daß der Mengenanteil der Oxadiazolidin-'
Derivate im erfindungsgemäß -zu verwendenden Mischpräparat
im Hinblick auf die angestrebte Wirkung mit Vorteil wesentlich geringer sein soll als derjenige der. viel
billigeren Terephthalate, wirkt sich in wirtschaftlicher Hinsicht besonders günstig aus.
Das Mengenverhältnis der Komponenten aus den zwei Verbindungsklassen
kann zwar innerhalb relativ weiter Grenzen, etwa zwischen 3:97 und 30:70, variieren; als
besonders vorteilhaft haben sich aber Mischpräparate erwiesen, in welchen der Anteil der Oxadiazolidin-Derivate
etwa 10 bis 15 Gewichtsprozente und derjenige der Terephthalate demgemäß etwa 85 bis 90 Gewichtsprozente
der Gesamtheit der herbiziden Wirkstoffe ausmacht. Außer den herbiziden Wirkstoffen kann das erfindungsgemäße
Mittel oder Mischpräparat auch Stoffe anderweitiger Aktivität wie beispielsweise Fungizide oder Insektizide
sowie auch die der jeweiligen Anwendungsform entsprechenden üblichen Zusätze wie inerte Trägersubstanzen, Dispergier-,
Netz-, Haft- und Klebemittel, Lösungsmittel und dergl. enthalten.
Mit der Aufzählung von als Bestandteile des erfindungsgemäßen Mischpräparates in Betracht kommenden Zusatzstoffen
ist bereits zum Ausdruck gebracht, daß die erfin-
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dungsgemäß zu verwendenden Mischpräparate grundsätzlich
in beliebiger Formulierung bzw. daraus bereiteten Anwendungsformen wie Lösungen, Emulsionen, Suspensionen,
Stäube- oder Spri.tzpulvern, Granulaten usw. eingesetzt werden können, so daß ihre Verwendung z.B.. durch Sprühen,
Spritzen,'Giessen, Stäuben oder Streuen erfolgen kann.
Bevorzugt werden nach bisheriger Erkenntnis Spritzpulver und Granulate.
Ein Spritzpulver, das sich praktisch besonders bewährt hat, setzt sich beispielsweise zusammen aus:
66 Gew.-% Dimethyl-2,3,5>6-tetrachlorterephthalat
9 Gew.-# 2-(3>4-Dichlorphenyl)-4-methyl-l,2,*ioxadiazolidin-3i5-dion
25 Gew.-? Trägermaterial, Netz-, Haft- und Dispergiermittel.
Für die Durchführung des Verfahrens der Erfindung wird
das Pulver in der gewünschten Menge Wasser suspendiert
und in einer Aufwandmenge von 5 bis 10 kg/ha auf die zu behandelnde Fläche ausgebracht.
Bei der Anwendung des Mischpräparates in Granulatform ist der Wirkstoffgehalt entsprechend geringer und beträgt
beispielsweise
6,6 Gew.-? Dimethyl-2,3>5,6-tetrachlorterephthalat und
0,9 Gew.-% 2-(3>4-Dichlorphenyl)-4-methyl-l,2J iloxadiazolidin-3j5-dion,
während 92,5 Gewichtsprozente auf Zusatzstoffe fallen. Die Aufwandmenge liegt demzufolge im Bereich von 50 bis
100 kg Granulat pro Hektar.
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Zur Veranschaulichung des Wirkungs-Spektrums wurde mit einem erfindungsgemäßen Mischpräparat ein Vergleichsversuch durchgeführt. Dabei gelangten unter gleichen Bedingungen
folgende Präparate zur Anwendung:
Präparat A mit Dimethyl-2,3,5,6-tetrachlorterephthalat
als einzigem Wirkstoff. Anwendungskonzentration: 9 kg Wirkstoff pro Hektar.
Präparat B mit 2-(3,4-Dichlorphenyl)-il-methyl-l,2,i|-oxadiazolidin-3,5-dion
alsjeinzigem Wirkstoff. Anwendungskonzentration: -3 kg Wirkstoff pro Hektar.
Präparat C mit einer Kombination der beiden Wirkstoffe der Präparate A und B im Gewichtsverhältnis 88:12. Anwendungslconzentration:
6 kg Wirkstoffe pro Hektar.
Die Evaluation der Wirkung der drei Präparate gegenüber ausgewählten, charakteristischen Unkraut-Arten ergab
folgendes Resultat: Mit Präparat C wurde gegen 25 % der Unkraut-Arten eine mäßige bis gute Wirkung, gegen 75 %
der Unkraut-Arten aber eine sehr gute Wirkung festgestellt. Mit Präparat A wurde nur gegenüber 50 % der
Unkraut-Arten und mit Präparat B nur gegenüber 62,5 % der Unkraut-Arten eine sehr gute Wirkung festgestellt.
Auffällig war insbesondere die sehr gute, über-additive Wirkung des Mischpräparates C gegenüber Lamium purpureum
und Echinoßhloa Crus-galli, denn gegenüber diesen Unkräutern
konnte die Wirkung sowohl des Präparates A als auch des Präparates B nur als mäßig bis gut taxiert
werden.
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Es versteht sich, daß die erfindungsgemäßen Mischpräparate aber auch mehr als eine Verbindung aus der Gruppe der
herbizid wirkenden Aryl-l,2,il-oxadiazolidine und/oder
mehr als einen Vertreter aus der Gruppe der Alkylester kernhalogenierter Terephthalsäuren enthalten können.
Das Verfahren der Erfindung, welches eine weitestgehend
gefahrlose, wirksame und nachhaltige Bekämpfung der in Nutz- und Zierpflanzen-Kulturen auftretenden Verunkrautung
gestattet, kommt grundsätzlich für alle Bereiche von Landwirtschaft und Gartenbau wie beispielsweise Gemüse-,
Feld-, Obst- und Weinbau in Betracht. Es hat sich insbesondere auch in Speisezwiebel-Kulturen als geeignet erwiesen,
für welche die Wahl hinreichend selektiver Herbizide bekanntlich Probleme aufwirft, wo aber die
erfindungsgemäß zu verwendenden Mischpräparate mindestens insofern einen deutlichen synergistischen Effekt erkennen
lassen, als die Selektivität bei Durchführung spwohl im Vorauflauf- als auch im Nachauflaufverfahren
eindeutig verbessert wird.
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Claims (5)
1. UnkrautVernichtungsmittel, enthaltend eine herbizid
wirkende Aryl-l,2,4-oxadiazolidin-Verbindung und einen Alkylester einer kernhalogeniert en Terephthalsäure,.,
dadurch gekennzeichnet, daß der Alkylester einer kernhalogenierten Terephthalsäure im Überschuß verwendet
wird.
2. Unkrautvernichtungsmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gesamtmenge an Aryl-oxadiazolidin-Verbindung
3 bis 30 Gew.-% und diejenige an Alkylterephthalat
70 bis 97 -Gew.-% der Gesamtheit der herbiziden Wirkstoffe ausmacht.
3. Unkrautvernichtungsmittel nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Gesamtmenge an Aryl-oxadiazolidin-Verbindung
10 bis 15 Gew.-% und diejenige an Alkylterephthalat 85 bis 90 Gew.-$ der Gesamtmenge
der herbiziden Wirkstoffe ausmacht.
4. Unkrautvernichtungsmittel nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,daß es als herbizid wirkende
Aryl-l,2,J4-oxadiazolidin-Verbindung das 2-(3,4-DiChIOrphenyl)-4-methy1-1,2,4-oxadiazblidin-3»5-dion
enthält.
5. Unkrautvernichtungsmittel nach Anspruch 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß es als Alkylester einer kernhalogenierten Terephthalsäure das Dimethyl-2,3»5,6-tetrachlorterephthalat
enthält.
■/
Für
Siegfried Aktiengesellschaft
40981 2/1227 ,n .... n .1%
(Dr. H.€hr. Beil)
Rechtsanwalt
4-
i.€nr.
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