DE2343505C2 - Frequenzselektive Schaltungsanordnung - Google Patents
Frequenzselektive SchaltungsanordnungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine frequenzselektive Schaltungsanordnung der im Oberbegriff der Patentansprüche
1 und 2 angegebenen Art.
Meistens enthalten solche Schaltungsanordnungen eine Keramikfilterschaltung mit einem symmetrischen
T-Glied mit drei Keramikschwingern, einem symmetrischen π-Glied mit drei Keramikschwingern oder einer
Kaskadenschaltung derselben oder einem einzigen Keramikschwinger mit asymmetrisch geteilten Elektroden.
Bei einer in Fig. la dargestellten bekannten frequenzselektiven Schaltungsanordnung liegt ein relativ
hoher Wirkwiderstand /?i in Reihe mit dem Eingang eines Keramikfilters CF und ein Wirkwiderstand R2
liegt parallel zum Ausgang des Keramikfilters, wodurch ein Tiefpaßfilter mit einer Eingangsstreukapazität Q
und einer Ausgangsstreukapazität Ci gebildet wird, oder es ist gemäß F i g. 1 b ein Bandfilter mit der Abstimmspule
7*(das zugleich als Impedanzwandler dient) zwischen Ίειη Wirkwiderstand R\ und dem Keramikfilter CF
vorgesehen.
Bei der in F i g. 1 a dargestellten Schaltungsanordnung wird jedoch eine Verzerrung, die beim Durchgang von
frequenzmodulierten Schwingungen durch das Keramikfilter aufgrund der Nichtlinearität seines Phasenmaßes
auftritt, zu höheren Modulationsfrequenzen hin stärker, so wie es durch die Kurve a in F i g. 2 dargestellt
ist, und differiert wegen der Ungleichmäßigkeit der Kenndaten von Keramikfiltern von einer Schaltungsanordnung
zur anderen beträchtlich.
Mit der in Fig. Ib dargestellten Schaltungsanordnung
ist es möglich, eine gute Linearität des
ίο Phasenmaßes des Keramikfilters durch eine kleine
Verstellung der Abstimmspule T des Bandfilters zu erzielen, wobei aber der Gütefaktor Q der ADstimmspu-Ie
T einen relativ hohen Wert haben muß, um einen Kompensationswert zu liefern, welcher eine Kenngrößenschwankung
von einem Keramikfilter zum anderen überdeckt, was eine schlechte Linearität der Phasenkennlinie
des Bandfüiers selbst an beiden Enden des Durchlaßbandes mit sich bringt und eine Kennlinie
ergibt, wie sie durch die Kurve b in F i g. 2 dargestellt ist.
Weiter ist es schwierig, ein stabiles Temperaturverhalten zu sichern, weil die Spule einen hohen Gütefaktor Q
hat.
Fig.3 zeigt das Schaltbild einer bekannten Schaltungsanordnung,
bei der einstellbare Widerstände VRu VR2 zum Eingang und Ausgang des Keramikfilters CFin
Reihe geschaltet sind. Nach dem Einstellen der einstellbaren Widerstände auf einen Wert, bei dem eine
minimale Verzerrung bei der Modulationsfrequenz von 1 kHz auftritt, wird die Modulationsfrequenz nacheinander
von 40 Hz bis 50 kHz verändert, um den Verzerrungsfaktor zu messen, welcher den in Fig.4
dargestellten Verlauf hat. Fig.4 zeigt, daß der Verzerrungsfaktor innerhalb des Modulationsfrequenzbereiches
von 100 bis 700 Hz fast eben verläuft und daß ein Wert unter 0,1% liegt, daß aber der Verzerrungsfaktor
bei Modulationsfrequenzen über 1 kHz zunehmend ansteigt und einen Wert von 0,25 bis 0,42% bei einer
Modulationsfrequenz von 1OkHz hat. Die Kurven A
und B von Fig.4 zeigen die Verzerrungen, die sich
•to ergeben, wenn die Keramikfilter gewechselt werden, was verdeutlicht, daß es beträchtliche Schwankungen in
den Kenngrößen gibt.
Die Bedeutung der Linearität der Phasenkennlinie, d.h. des Phasenmaßes bei frequenzselektiven Schaltungsanordnungen
mit Keramikfilter für die FM-Zwischenfrequenzstufe von Rundfunkempfängern ist an
sich bekannt (»Wissenschaftliche Berichte AEG-TeIefunken«, Band 43 [1970], Heft 2, S. 120 bis 139) und
weiter gehören auch bereits frequenzselektive Schaltungsanordnungen
für die FM-Zwischenfrequenzstufe von Rundfunkempfängern dem Stand der Technik an,
bei welchen durch die endseitige Beschallung eines Keramikfilters das Phasenmaß des Empfänger-ZF-Teiles
linearisiert ist (»Stemag-Nachrichten«, Heft 43 [April 1970], S. 1163 bis 1170 [Technisch-wissenschaftliche
Werkszeitschrift der Steatit-Magnesia AG, Lauf a. d.
Pegnitz]), das Problem der Kenngrößenschwankungen ist bei ihnen aber nicht gelöst.
Aufgabe der Erfindung ist es, bei einer frequenzselektiven Schaltungsanordnung der im Oberbegriff der
Patentansprüche 1 und 2 angegebenen Art den linearen Bereich des Verzerrungsfaktors in Abhängigkeit von
der Modulationsfrequenz zu erweitern und die Verzerrung der frequenzmodulierten Schwingung, die durch
deren Durchgang durch das Keramikfilter hervorgerufen wird, zu verringern, d. h. die für die Übertragung von
FM-Signalen erforderliche Linearität des Phasenmaßes im Zwischenfrequenzteil des Empfängers herbeizufüh-
Die Erfindung gibt für die Lösung dieser Aufgabe zwei Wege an, die durch die im Kennzeichen der
Ansprüche 1 und 2 angeführten Merkmale offenbart sind.
Die bei den herkömmlichen frequenzselektiven Schaltungsanordnungen mit Keramikfiltern auftretenden,
oben dargestellten Probleme, die durch Impedanzwertänderungen an den Eingangsklemmen hervorgerufen
werden, sind bei den beiden frequenzselektiven Schaltungsanordnungen nach der Erfindung aufgrund
der Herbeiführung des linearen Phasenmaßes durch die bewußte Fehlanpassung des Keramikfilters im erforderlichen
Umfang gelöst.
Die frequenzselektive Schaltungsanordnung nach der Erfindung, die für die FM-Zwischenfrequenzstufe von
Rundfunkempfängern vorgesehen ist, deren Zwischenfrequenz 10,7 MHz beträgt, hat eine Durchlaßbandbreite
von 250 kHz, was bei der genannten Zwischenfrequenz einer prozentualen Bandbreite von 2,33%
entspricht. Diese Bandbreite entspricht in etwa den Bandbreiten von mit Wirkwiderständen beschalteten
bekannten Trägerfrequenzfernsprechfiltern (»Electronics and Communications in Japan«, Vol. 53-A, Nr. 10
[Oktober 1970], S. 19 bis 24), so daß bei diesen — von der
Bandbreite her gesehen — kein Anlaß bestünde, das Keramikfilter eingangs- und ausgangsseitig mit Spulen
zu beschälten, weil dadurch eine Erhöhung der Bandbreite in nicht erforderliche Bereiche zu erwarten
wäre. Diese bekannten Trägerfrequenzfernsprechfilter können zwar am Eingang und am Ausgang mit einer
Parallelschaltung aus einer Spule und einem Widerstand versehen sein, in diesem Fall beträgt dann aber die
prozentuale Bandbreite zwischen 15,4 und 20,5%.
Ein Ausführungsbeispiel gemäß dem ersten Lösungsweg und ein Ausführungsbeispiel gemäß dem zweiten
Lösungsweg nach der Erfindung werden im folgenden unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher beschrieben.
Es zeigen d:e
Fig. 1 bis 4 Schaltbilder und Betriebskennlinien von
herkömmlichen frequenzselektiven Schaltungsanordnungen mit einem Keramikfilter, die
F i g. 5 und 7 Schaltbilder von einer Ausführungsform gemäß dem ersten Lösungsweg und von einer
Ausführungsform gemäß dem zweiten Lösungsweg nach der Erfindung und die
F i g. 6 und 8 Betriebskennlinien der Schaltungsanordnungen von F i g. 5 bzw. 8.
Ein Schaltbild einer gemäß dem ersten Lösungsweg konzipierten frequenzselektiven Schaltungsanordnung
mit einem Keramikfilter CF ist in Fig.5a dargestellt.
Dem Keramikfilter CF ist ein Netzwerk in Form eines Halbgliedes mit dem Filter zugewandten Querzweig
vorgeschaltet, dessen Längszweig aus der Parallelschaltung eines Wirkwiderstandes R\ und eines Kondensators
C besteht, wahrend dessen Querzweig durch eine Spule L\ gebildet ist, und an den Ausgang des
Keramikfilters CF ist ein Netzwerk in Form eines Querzweiges angeschlossen, der aus der Parallelschaltung
einer Spule Li und eines Wirkwiderstandes /?2
besteht. Fig.5b zeigt eine Ersatzschaltung der Schaltungsanordnung
von F i g. 5a, in der η den Innenwiderstand
der Spule Li und η den Innenwiderstand der Spule
Li darstellt Das aus dem Wirkwiderstand R\, dem
Kondensator Cund der Spule L\ bestehende Netzwerk
ist, von der Eingangsseite des Keramikfilters CF aus in dieses Netzwerk hineingesehen, ein Parallelresonanzkreis.
Die Resonanzfrequenz weicht leicht von der Mittenfrequenz (10,7 MHz) des Keramikfilters CF ab,
wodurch das Netzwerk entweder kapazitives oder induktives Reaktanzverhalten gegenüber dem Keramikfilter
CFzeigL
Versuche mit der vorgenannten Schaltungsanordnung haben ergeben, daß die Spulen L\ und Li feste
Werte haben können. Die Einstellung des Kondensators C und des Wirkwiderstandes R\ verringert den
Verzerrungsfaktor bei 30 Hz bis 10 kHz unter 0,1 %. wie es in Fig.6 dargestellt ist, wobei die Kurve des
Verzerrungsfaktors innerhalb des Modulationsfrequenzbereiches von 40 Hz bis 7 kHz einen meist ebenen
Verlauf zeigt. Die Kurven A und B gelten für verschiedene Keramikfilter und zeigen, daß bei den
verschiedenen Kerarrikfiltern nur im Bereich hoher Frequenzen eine kleine Differenz auftritt. Die Trägerfrequenz
in den Zwischenfrequenzstufen beträgt gewöhnlich 10,7 MHz.
Fig. 7 zeigt eine gemäß dem zweiten Lösungsweg verwirklichte Ausführungsform der frequenzselektiven
Schaltungsanordnung, in welcher dem Keramikfilter CF
J5 beidendig Längszweige in Form von Wirkwiderständen
/?i bzw. /?2 sowie Querzweige in Form von Spulen L\
bzw. L1, die dem Eingangs- und Ausgangsklemmenpaar
des Keramikfilters parallelliegen, angefügt sind. Beide Wirkwiderstände R\ und Ri sind einstellbar. Das
Keramikfilter CFist das gleiche wie in F i g. 5.
Bei der frequenzselektiven Schaltungsanordnung von F i g. 7 liegt der Verzerrungsfaktor bei Modulationsfrequenzen
von 40 Hz bis 4 kHz unter 0,1%. Bei dieser Schaltungsanordnung ergibt sich eine etwas schlechtere
Kennlinie im Vergleich zur Kennlinie gemäß F i g. 6 der Schaltungsanordnung nach F i g. 5, die aber immer noch
denen von herkömmlichen Schaltungsanordnungen dieser Art überlegen ist.
Es wird also der Verzerrungsfaktor der frequenzmodulierten Schwingung, der sich aufgrund des Durchgangs
derselben durch das Keramikfilter ergibt, verringert und es können Keramikfilter, die unterschiedliche
Verzerrungsfaktoren haben, so eingestellt werden, daß sie ungefähr die gleiche Kennlinie haben.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Frequenzselektive Schaltungsanordnung mit vorgeschriebenem Verlauf des Phasenmaßes, die für
die FM-Zwischenfrequenzstufe von Rundfunkempfängern vorgesehen ist und bei welcher ein
Keramikfilter beidendig mit Netzwerken beschaltet ist, die Reaktanzschaltelemente enthalten, dadurch
gekennzeichnet, daß das dem Eingang des Keramikfilters (CF) vorgeschaltete Netzwerk
durch ein Halbglied mit dem Filter zugewandten Querzweig verwirklicht ist, dessen Längszweig
aus der Parallelschaltung eines Wirkwiderstandes (R\) und eines Kondensators (C) besteht, während
dessen Querzweig durch eine Spule (L\) gebildet ist, und daß das an den Ausgang des Keramikfilters (CF)
angefügte Netzwerk als Querzweig verwirklicht ist, der aus der Parallelschaltung einer Spule (L2) und
eines Wirkwiderstandes (R2) besteht (F i g. 5a).
2. Frequenzselektive Schaltungsanordnung mit vorgeschriebenem Verlauf des Phasenmaßes, die für
die FM-Zwischenfrequenzstufe von Rundfunkempfängern vorgesehen ist und bei welcher ein
Keramikfilter beidendig mit Netzwerken beschaltet ist, die Reaktanzschaltelemente enthalten, g e kennzeichnet
durch
a) die Verwendung von dem Keramikfilter (CF) beidendig angefügten Längszweigen in Form
von Wirkwiderständen (Ru R2),
b) die Verwendung von dem Keramikfilter (CF) beidendig angefügten Querzweigen, die durch
Spulen (Lu L2) verwirklicht sind, die dem Eingangs- und Ausgangsklemmenpaar des Keramikfilters
parallelliegen (F i g. 7).
3. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kondensator ^einstellbar
ist.
4. Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Wirkwiderstände (Ru R2) einstellbar sind.
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