DE2343333A1 - Verfahren zur herstellung eines milchproduktes und nach dem verfahren hergestelltes milchprodukt - Google Patents
Verfahren zur herstellung eines milchproduktes und nach dem verfahren hergestelltes milchproduktInfo
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Description
FATE NTAN WALT E
DR. ING. A. VAN DERWERTH ·" DR. FRANZ LE DE RE R
21 HAMBURG 90 8 MÖNCHEN 8O
28. August 1973 Q482
UNILEVER NV
Burgemeester s1Jacobplein 1, Rotterdam, Niederlande
Verfahren zur Herstellung eines Milchproduktes und nach dem Verfahren hergestelltes Milchprodukt
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Milchprodukten,
welche koaguliertes Casein enthalten, und insbesondere von als Quark und Joghurt bekannten Produkten.
Quark und Joghurt sind Milchprodukte bzw. Molkereiprodukte, welche durch Wachsenlassen oder Kultivieren von Milchsäure erzeugenden
Bakterien in Vollmilch oder einem flüssigen Milchprodukt wie Magermilch oder erneut zu Milch angesetzter Rilvermilch
gewonnen werden. Üblicherweise wird die Milch zuerst vor dem Beimpfen mit der Kultur pasteurisiert und dann eine geeignete
Zeitspanne reifen gelassen, bis der gewünschte Säuregrad und der gewünschte Geschmack erreicht.sind und der Caseinanteil der
Milch koaguliert ist. Der Geschmack und die Konsistenz des
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Produktes hängen von dem eingesetzten Mikroorganismus ab.
Für Quark wird üblicherweise Streptococcus cremoris als Kultur
verwendet, manchmal in Verbindung mit anderen Mikroorganismen, welche die Geschmacksentwicklung verbessern, z. B. Streptococcus
lactis, Leuconostoc citrovorum und Streptococcus diacetylactis. Die durch die Fermentierung erzeugte Milchsäure trägt
etwas zu dem Geschmack bei und koaguliert das Casein unter Bildung von geronnenen Klumpen, welche üblicherweise von der Molke
abgetrennt werden, deren Protein unausgefällt bleibt. Der geronnene
Anteil, welcher den als Quark bekannten, rohen Magermilchkäse bildet, wird ohne weitere Verarbeitung, wie sie bei anderen
Käsearten üblich ist, abgepackt und verzehrt.
Für Joghurt ist die verwendete Kultur eine Kultur aus Thermobakterien,
normalerweise ein Gemisch von Streptococcus thermophilus und Lactobacillus bülgaricus, und im Gegensatz zur normalen
Quarkherstellung wird hierbei eine Abtrennung der Molke
durch Ermöglichung einer ungestörten Inkubation unter Bildung eines Netzwerkes von ausgefälltem Casein, das die Molke zurückhält,
vermieden.
In der deutschen Patentanmeldung P 23 23 107.4 ist ein Verfahren zur Herstellung von Quark und Joghurt beschrieben, bei welchem
eine Membranfiltration durch Arbeiten unter Hyperfiltration zum Konzentrieren des Proteins in der Ausgangsmilch verwendet wird,
ohne die Konzentration der in der Milch vorhandenen Mineralsalze zu erhöhen, was zu einer Verschlechterung des Geschmackes
des Endproduktes führen würde. Eine solche Verfahrensweise ermöglicht die Herstellung von Quark mit stark verminderter
Neigung oder gar keiner Neigung zur Abtrennung von Molke, so daß eine größere Quarkausbeute aus einer vorgegebenen Renge an
Ausgangsmaterial erhalten wird. Es wurde gefunden, daß - obwohl
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"bei einer solchen Verfahrensweise Mineralsalze wie Natrium-
und Kaliumsalze einfach durch Membranfiltration entfernt werden können - lediglich ein kleiner Teil (10 °/o) des vorliegenden
Calciums entfernt werden kann, da das meiste hiervon an dem Casein gebunden ist, und daß - obwohl die Entfernung von
Calciumionen in der Lösung durch Durchtritt durch die Membran das Gleichgewicht zwischen dem an das Protein gebundenen
Calcium und dem Calcium in der Lösung stört - die Geschwindigkeit der erneuten Einstellung des Gleichgewichtes bei einer
Membranfiltration zu langsam ist, um zur Entfernung des an das Protein gebundenen Calciums wirksam werden zu können.
Aufgabe der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung eines zur Koagulation geeigneten Milchproduktes unter Bildung eines
Proteinkoagulates von vermindertem Calciumgehalt.
Es wurde nun gefunden, daß bei der Herstellung von Quark, Joghurt und anderen koagulierten Caseinmüchprodukten der
relativ hohe Calciumrückstand bei der Verwendung von Milchausgangsmaterial, das durch Membranfiltration konzentriert
wurde, für einen Mineralgeschmack verantwortlich ist, der für manche Geschmacksrichtungen erwünscht ist,· und daß dies
jedoch vermieden werden kann, indem eine Membranfiltration unter sauren Bedingungen durchgeführt wird, welche die Freisetzung
eines großen Teiles des an Casein gebundenen Calciums ermöglicht, die jedoch zur selben Zeitkeine Ausfällung des
Proteins hervorruft. Während eine typische Menge von Calcium, das nach der Membranfiltration bei pH 6,7 zurückbleibt,
4 Gew.-% des vorhandenen Caseins beträgt, kann diese Menge in
einfacher V/eise auf z. B. 2,5 % herabgesetzt werden, indem die Filtration bei einem pH-Wert von 5i9 durchgeführt wird. Ferner
wurde gefunden, daß unter Anwendung von sauren Bedingungen bei der Filtration die Pufferkraft des Inkubationsmediums als Folge
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der Calcium- und Phosphationen herabgesetzt wird, so daß die zur Herstellung des erforderlichen pH-Wertes für die Koagulation
des Caseins erforderliche Milchsäuremenge reduziert wird, woraus sich eine weitere Geschmacksverbesserung ergibt. Typischerweise
beträgt die Milchsäuremenge in einer ·inkubierten Magermilch, welche koaguliert wurde und einen pH-Wert von 4,5 besitzt,
etwa 1,5 bis 1,8 Gew.-%, während bei dem erfindungsgemäßen Verfahren die Milchsäuremenge bei einem pH-Wert von 4,5 auf
etwa 1,1 bis 1,5 Gew.—% herabgesetzt werden kann.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung eines zur Koagulation,
insbesondere mittels Säure, geeigneten Milchproduktes für die Bildung eines Proteinkoagulates von vermindertem
Calciumgehalt zeichnet sich dadurch aus, daß ein dispergiertes Casein enthaltendes, wäßriges Medium einer Membranfiltration
unterworfen wird, um das Casein und wenigstens einen Teil der Mineralsalze hiervon, einschließlich des gebundenen Calciums,
das freigesetzt wird, zu trennen, indem die Filtration unter sauren Bedingungen und Temperaturbedingungen durchgeführt wird,
bei denen das Protein unausgefällt bleibt, vorzugsweise bei einem pH-Wert von 6,4 bis 5»3· Das Casein kann anschließend
durch Erniedrigung des pH-Wertes des wäßrigen .Mediums, bis der
isoelektrische Punkt des Caseins (etwa pH « 5»2) erreicht oder
überschritten ist, ausgefällt werden.
Die Koagulation bzw. Ausfällung des Proteins sollte vermieden werden, bis die durchzuführende Reduzierung des Calciumgehaltes
und irgendeiner anderen Konzentration abgeschlossen sind, da diese Arbeitsvorgänge durchgeführt werden, wenn das Medium
strömt und sonst ein sehr viel schlechteres Koagulat erhalten würde, welches zusätzlich die Trennung stören könnte, z. B.
durch Verstopfen der zur Abtrennung des Calciums verwendeten Membran.
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Da das Calcium leichter freigesetzt wird, wenn das Casein "bei pH-Werten näher bei seinem i so elektrischen Punkt vorliegt,
insbesondere bei einem pH unterhalb von 5 »4 und oberhalb von
5,2, ist normalerweise die Gefahr eines Beginns einer Ausfällung gegeben, daher kann es bevorzugt werden, das Calcium
freizusetzen, indem das wäßrige Medium einer auf einen pH-Wert von 6,2 bis 5,4- und insbesondere 5»9 bis 5>4· begrenzten
Ansäuerung unterworfen wird. Es können jedoch auch Bedingungen während der Freisetzung von Calciumionen angewandt werden,
z. B. niedrige Temperaturen, bei welchen das Koagulieren des Caseins unterhalb dem normalen pH-Wert unterdrückt wird. Beispielsweise
erfolgt eine Koagulation bei 5 °C lediglich unter einem pH von 5 gut. Die Temperatur des Verfahrens beträgt vorzugsweise
5 0C bis 80 0C und besonders bevorzugt 5 0C bis 50 0C.
In den bei nahezu neutralen Bedingungen wie bei der Käseherstellung
koagulierten bzw. ausgefällten Caseinprodukten wird Calcium zurückgehalten, ebenso in sauer koagulierten Produkten,
bei denen die Molke zusammen mit dem koagulierten Casein zurückgehalten wird, wie in konventionell hergestelltem Joghurt,
oder in Caseinprodukten, welche aus einem wäßrigen, durch Membranfiltration konzentrierten Medium hergestellt wurden.
Als dispergiertes Casein enthaltendes, wäßriges Medium kann Vollmilch, direkt aus Vollmilch durch Zentrifugieren abgetrennte
Magermilch oder eine Magermilch verwendet werden, welche durch Ansetzen eines Milchpulvers, vorzugsweise eines Milchpulvers
ohne Fett, mit Wasser hergestellt wurde. Daher enthält es. normalerweise den in der Milch vorliegenden Milchzucker wie
auch die anderen Proteine von Milch. Normalerweise wird Kuhmilch verwendet, jedoch kann auch Milch von anderen Haustieren
ebenfalls eingesetzt werden, z. B.· von Schafen, Ziegen, Büffeln, Gemsen und Eseln. Die Proteinkonzentration in dem Ausgangsmaterial
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hängt von dem Ausmaß der Konzentration ab, welche während der Membranfiltrationsstufe durchgeführt werden soll, und
von der Art des zu erzeugenden Produktes. So enthält Quark normalerweise 7 "bis 15 Gew.-% Casein, und als dispergiertes
Casein enthaltendes, wäßriges Medium muß üblicherweise von einer Milch ausgegangen werden, welche eine Caseinkonzentration
zwischen 15 und 50 °/° derjenigen des Mediums, wenn die
Membranfiltration abgeschlossen ist, besitzt. Bei der Herstellung von Quark unter Zuhilfenahme des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird daher üblicherweise eine Milch verwendet, welche 2,5 bis 4- % Gesamtprotein enthält. Wenn andererseits
ein Joghurt hergestellt werden soll, beträgt die Endproteinkonzentration normalerweise zwischen 4 und 5 Gew.-%, so daß
ein Ausgangsmaterial mit etwa 2 % Gesamtprotein ausreichend ist.
Der Vorgang des Verfahrens der Membranfiltration ist an sich bekannt, und es sind für solche Verfahren semipermeable
Membrane, im Handel erhältlich. Die Auswahl einer besonderen,
semxpermeablen Membran zur Verwendung bei dem erfindungsgemäßen Verfahren hängt von deren Rückhalteeigenschaften ab.
Die Membran sollte in jedem Fall derart beschaffen sein, daß sie die gesamte Proteinmasse in dem Ausgangsmaterial zurückhält
und den Durchtritt von Mineralsalzen einschließlich Calciumionen und ebenfalls von etwas Milchsäure ermöglicht,
jedoch den Durchtritt von Lactose entweder ausschließt oder ermöglicht, in Abhängigkeit von der Konzentration an Lactose
in dem Ausgangsmaterial und davon, wieviel Lactose in dem Endprodukt zurückgehalten werden soll, wobei ihre Süßeigenschaften
und ihr Nährwert beachtet werden.
Die Rückhalteeigenschaft R einer für das erfindungsgemäße Verfahren
verwendeten Membran sollten vorzugsweise wenigstens 0,8, und
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insbesondere wenigstens 0,98» bezogen auf Molkenprotein
betragen. Der Wert R ist definiert als:
α Konzentration an Gelöstem in der durchgetretenen Lösung
~ Konzentration an Gelöstem in der eingespeisten Lösung
worin die eingespeiste Lösung die unter Druck in Kontakt mit der Membran stehende Lösung ist, und die durchgetretene Lösung
die Lösung ist, welche die Membran passiert hat und mit ihr auf der "Filtratseite" in Kontakt steht. Für einen gelösten
Stoff, der die Membran unmöglich durchdringen kann, beträgt der Wert R « 1, und für einen Stoff, der ebenso leicht wie Wasser
durchtritt, beträgt R ■» 0. Falls die Entfernung von Lactose
während der Membranfiltration erwünscht ist, sollte der Wert R für Lactose nicht mehr als 0,15 betragen, damit der meiste
Teil der Lactose in das Filtrat treten kann. Falls andererseits sehr viel Lactose in dem Produkt zurückgehalten werden
soll, kann R für Lactose einen so hohen Wert wie 0,5 besitzen.
Die üblicherweise bei der Membranfiltration verwendeten, semipermeablen
Membrane bestehen aus Zelluloseacetat oder einem synthetischen Harz, z.B. Polyvinylchlorid, Polyacrylnitril,
Polyolefinen und Polyacrylester^ sowie auch Reaktionsprodukten von organischen Polyanxonen und Polykationen. Die Membran
kann in verschiedenen Formen verwendet werden, z. B. als flache Folie oder als Rohr, welche für eine mechanische Steifigkeit
in geeigneter Weise mit einem porösen Formkörper hinterlegt sind. Der zur Schaffung einer Umkehrosmose bzw. Hyperfiltration und
zum Durchtreiben von Wasser und Metallionen durch die Membran erforderliche Druck liegt im allgemeinen zwischen 1 und 50 kg/cm2.
Andere Filtrationsmethoden, welche zur Abtrennung der freigesetzten
Calciumionen aus dem Casein des wäßrigen Mediums verwendet werden können, umfassen die Dialyse, bei der ebenfalls
eine Membran verwendet wird. Der Proteingehalt des wäßrigen
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Mediums wird vorzugsweise während der Abtrennung de Calciumionen konzentriert, um sich demjenigen des Protein-koagulierten
Produktes, z. B. Joghurt oder Quark, der letztlich gefordert wird, anzunähern, wodurch irgendeine Freisetzung von
Molke ausgeschaltet wird, wie dies in der zuvor genannten Anmeldung beschrieben ist.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird es vorgezogen, die Membranfiltration zur Erreichung einer Proteinkonzentration,
welche derjenigen des Endproduktes nahekommt, unter pH-Bedingungen durchzuführen, die sich so dicht wie praktisch
möglich denjenigen annähern, bei denen dieses bei den üblichen Methoden für seine Herstellung ausgefällt wii'd.
Der pH-Wert des wäßrigen Mediums, an welchem die Msjnbranfiltration
durchgeführt wird, kann von dem pH-Wert normaler Milch,
der 6,5 bis 6,7 beträgt, auf den gewünschten Wert, vorzugsweise
innerhalb des Bereiches von 6,2 bis 5>3i &\λϊ verschiedenen
Wegen eingestellt werden. So kann der pH-Wert, bei welchem die Membranfiltration durchgeführt wird, aux'ch Zugabe einer
verdaulichen Säure wie beispielsweise Milchsäure, Apfelsäure oder Zitronensäure, zn dem Casein enthaltenden, wäßrigen Medium
von pH-Wert 6,5 bis 6,7 eingestellt werden. Vorzugsweise enthält das wäßrige Medium jedoch Lactose, und der pH-Wert, bei welchem
die Membranfiltration durchgeführt wird, wird durch seine Inkubation mit einer Milchsäure erzeugenden Kultur hergestellt.
Eine solche Kultur kann eine Quark- oder Joghurtkultur sein, so daß der erste Teil einer typischen Quark- oder Joghurtinkubation
bzw. Züchtung durchgeführt werden kann, bis der gewünschte pH-Wert für die Durchführung der Membranfiltrationsstufe
erreicht ist. Die Inkubation bzw. das Züchten kann dann unterbrochen werden, während das wäßrige Medium der Membranfiltration
unterworfen wird, dies kann einfach durch Einstellen
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der Temperatur auf einen solchen Wert erfolgen, "bei welchem
die Kultur nicht langer wirksam ist bzw. "schläft" und/oder bei welcher die Koagulation bzw. das Ausfällen unterdrückt
wird, z. B. durch ihr Abkühlen oder ihr Erhitzen. Eine Erhöhung der Temperatur zur Herbeiführung des Unwirksamwerdens
kann vorteilhaft sein, da der Prozeß der Membranfiltration bei höheren Temperaturen wirksamer als bei niedrigeren ist.
Falls andererseits die Kultur bei erniedrigten Temperaturen, bei welchen die Koagulation bzw. das Ausfällen unterdrückt
wird, aktiv verbleibt, kann das gewünschte Produkt durch Erwärmen des Mediums, sobald die Filtration abgeschlossen ist,
erhalten werden.
Während der bei der Herstellung von Quark verwendete S. cremoris bei einer Temperatur von 15 °C his 35 °C aktiv ist und eine
optimale Inkubationsrate bei 23 0C bis 28 0C liefert, wird
dieser Mikroorganismus inaktiv bzw. "schlafend", falls die Temperatur auf einen Wert innerhalb des niedrigeren Bereiches
von 0 0C bis 12 0C oder innerhalb des oberen Bereiches von
37 0C bis 65 0C verändert wird. Die zur Joghurt-Inkubation
verwendeten Thermobakterien erfordern andererseits 43 0C bis
45 0C für eine optimale Aktivität und sie können auf 0 0C bis
20 0C zum Inaktivmachen der Kultur abgekühlt werden. Ein geeigneter
Bereich .an Temperaturen oberhalb 45 0C, zur Erzeugung
von "schlafenden" Bedingungen existiert hier jedoch nicht, da die Temperaturen, bei denen die Bakterien zerstört werden,
rasch erreicht sind. Natürlich kann das Produkt gegebenenfalls in dieser Stufe wirksam pasteurisiert werden, bevor es der
Membranfiltration unterworfen wird. Ferner sei darauf hin- ,
gewiesen, daß die zur Ansäuerung verwendete Kultur nicht dieselbe Kultur wie für die nachfolgende Koagulierung bzw. Ausfällung
des Proteins sein muß.
Falls die Bakterien durch die während der Membranfiltration angewandte
Temperatur inaktiv gemacht v/erden, kann ein niedriger
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Das Schema für die Inkubation einer Quarkherstellung ist ausreichend
ausgedehnt, damit eine geeignete Zeitspanne der Membranfiltration innerhalb hiervon untergebracht werden
kann und die liembranfiltration kann sofort beginnen, woran sich die Kultivierung mit den Mikroorganismen anschließt,
und sie kann abgeschlossen werden, wenn der Calciumgehalt des wäßrigen Mediums ausreichend vermindert ist und bevor
der pH-Wert des wäßrigen Mediums 5>4 erreicht, wobei das
Medium dann von der Membran in einen Behälter entfernt wird, wo die endgültige Ausfällung erfolgt. Bei der Verwendung
einer Joghurt erzeugenden Kultur ist die Inkubation bei optimalen Inkubationstemperaturen üblicherweise zu rasch, um ein
angemessenes Schema für eine Membranfiltration zu ermöglichen, und in diesem Falle kann die Inkubation durch. Anwendung niedrigerer
Temperaturen, z. B. von 30 0C, während der Membranfiltrationsstufe
verlangsamt werden, so daß das volle Schema der Membranfiltration zu dem Zeitpunkt, zu dem das Medium einen
pH-Wert von 4,5 erreicht, abgeschlossen sein kann und die Inkubation kann bei derselben Temperatur oder vorzugsweise
bei 43 ° - 45 0C fortgeführt werden.
Falls die Bakterien vor der Membranfiltration zerstört worden sind, kann die am Schluß erfolgende Erniedrigung des pH-Wertes
zur Ausfällung des Caseins entweder durch Zugabe von Säure oder durch erneute Zugabe einer Kultur und Inkubation herbeigeführt
werden.
Vorzugsweise beträgt der Gesamtproteingehalt des wäßrigen Mediums nach dem Abschluß der Membranfiltration 3 bis 20 Gew.-%,
und sein Calciumgehalt ist weniger als 3»2 %, insbesondere
0,8 bis 3?2 Gew.-% des vorhandenen Caseins, im Vergleich zu
etwa 3,9 % in Milch.
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Aktivitätswert der Bakterien während der relativ langen Zeitspanne,
die für die Membranfiltrationsstufe erforderlich ist,
eine schwache Reduktion des pH-Wertes in Abhängigkeit der verwendeten Temperatur ergeben. Eine weitere schwache Reduktion
des pH-Wertes wird als Folge des Verlustes an Metallionen ohne entsprechenden Verlust von Milchsäure beobachtet. Eine Verfahrensweise
unter Verwendung einer "schlafenden" Kultur während der Membranfiltration kann als solche betrachtet werden, falls
eine pH-Änderung von nicht mehr als 0,4- oder 0,5 Einheiten während der Membranfiltration auftritt. Nach dem Abschluß der
Membranfiltration, die durch die Wahl der Proteinkonzentration und des in dem-Produkt verbleibenden Calciums bestimmt wird,
kann die Inkubation wieder aufgenommen und fortgeführt werden, bis alles Casein ausgefällt worden ist. Die im inaktiven Zustand
gehaltenen Bakterien werden durch Einstellung der Temperatur erneut aktiviert, so daß sie die Fermentation wieder aufnehmen,
bis der pH-Wert ausreichend für ein Stattfinden einer vollständigen Ausfällung des Caseins und zur Bildung des gewünschten
Koagulates, -z. B. auf einen pH-Wert von 4-,5i erniedrigt worden
ist.
Bei einer besonders vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird die Inkubation nicht unterbrochen, während das wäßrige Medium der Membranfiltration unterworfen wird, sondern
die Membranfiltration bei einem pH-Wert von 6,4 bis 5>3 wird gleichzeitig mit der Inkubation durchgeführt. Vorzugsweise
beträgt der pH-Wert des wäßrigen Mediums 6,2 bis 5>3 für wenigstens 50 % der Zeitspanne, während welcher die Membranfiltration
durchgeführt wird, und besonders bevorzugt beträgt der pH-Wert des wäßrigen Mediums 5*9 bis 5>4 für wenigstens 90 % dieser
Zeitspanne. Es kann erforderlich sein, das Schema der Inkubation der Membranfiltration aufeinander abzustimmen, so daß eine
praktische Kombination dieser beiden Vorgänge verwendet wird.
Nach dem Koagulieren bzw. Ausfällen des Produktes kann dieses
weiter "behandelt werden. So kann es mit Zucker, Früchten,
Fruchtstücken oder Fruchtmark oder Sahne gemischt werden. Gegebenenfalls kann es unter Zugabe von Schlaghilfsstoffen
belüftet werden.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Beispielen erläutert, wobei die Temperaturangaben in C angegeben sind. Die
verwendete Vorrichtung für die Membranfiltration enthielt als Membran eine Reihe von 15 praktisch flachen Folien aus einem
polyionischen Copolymerisat, welche parallel auf Platten
getragen waren, die mit spiralartigen Vertiefungen ausgerüstet waren, wodurch Leitungswege geschaffen wurden, durch welche das
zu filtrierende Material kontinuierlich in Kontakt mit den
ρ Folien, welche eine Kontaktfläche von 0,186 m besaßen, gepumpt
wurde. Die Rückhalteeigenschaft R der Membran betrug weniger als 0,05 für Mineralsalze, 0,15 für Lactose und 1,0 für Molkenprotein.
Bei der Verwendung wurde die semipermeable Filtrationsmembran bei einem Druck von 4 kg/cm quer über die Membran
beim Eintrittspunkt der zu der Membran eingespeisten Lösung betrieben.
Frischmilch mit 3» 3 Gew.-% Protein (einschließlich 2,6 Gew.-%
Casein), 4,8 Gew.-% Lactose und 3»7 Gew.-% Fett wurde auf
40 0C erhitzt und zentrifugiert, um den Rahm abzutrennen und
Magermilch mit weniger als 0,1 Gew.-% Fett und praktisch unverändertem Protein- und Lactosegehalt zu erzeugen. Diese
wurde 20 see bei 85 °C pasteurisiert.
Die Magermilch (12 l) mit einem pH-Wert von 6,7 wurden auf
28 0C abgekühlt, mit einer handelsüblichen Quarkkultur in einer
Menge von 2 Vol.-% der Magermilch, welche die Mikroorganismen S. cremoris, S. lactis, L. citrovorum und S. diacetylactis
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enthielt, beimpft und bei 28 0C inkubiert, bis der pH-Wert
5,9 nach 2,5 h erreicht hatte. Danach wurde sie auf 18 0C
abgekühlt, um die Kultur inaktiv bzw. "schlafend11 zu machen.
Das Inkubat wurde in eine Vorrichtung zur Membranfiltration eingeführt und hierin zirkuliert, wobei es 2 h hierin gehalten
wurde. Während dieser Zeit wurde das Volumen des Materials auf ein Drittel des ursprünglichen Volumens vermindert, und
die Konzentration an Gesamtprotein wurde auf 8 Gew.-% erhöht.
Am Ende dieser Filtration betrug der pH-Wert 5>7 his 5»8.
Das konzentrierte Inkubat wurde aus der Filtrationsvorrichtung entfernt, auf 28 0C zur Reaktivierung der Kultur erwärmt und
inkubiert, bis sein pH-Wert 4,5 betrug, was 6 h erforderte. Dann war das Protein unter Bildung von Quark ausgefallen. Der
Calciumgehalt dieses Quarks betrug 0,15 Gew.-%, d. h. 2,35 %
bezogen auf Casein, ferner lagen 2,9 % Lactose und 1,12 % Milchsäure
vor. Bei einem gleichartigen Verfahren, das jedoch ohne Membranfiltrationsstufe vor der Kultivierung durchgeführt wurde,
betrugen- die in dem Produkt vorhandenen Mengen an Calcium und Milchsäure 0,25 bzw. 1,6 Gew.-%.
12 1 Magermilch mit einem pH-Wert von 6,7 wurden hergestellt, wie in Beispiel 1 beschrieben, beimpft und bei 28 0C inkubiert,
bis der pH-Wert 6,0 betrug. Dies erforderte 2,5 h. Das Inkubat wurde dann auf 40 ° erhitzt, um die Kultur "schlafend" zu machen,
und in die Membranfiltrationsapparatur bei 40 0C eingeführt
und hierin während 3 h zirkuliert, danach betrug der pH-Wert der Flüssigkeit 5»6 und die Gesamtproteinkonzentration hatte
sich auf 8,5 Gew.-% erhöht. Das konzentrierte Inkubat wurde aus der Filtrationsvorrichtung entfernt, auf 28 0C zur Reaktivierung
der Fermentierungsorganismen abgekühlt und erneut inkubiert, bis sein pH-Wert 4,5 betrug, was 6 h erforderte, wobei
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ein Quark mit Gehalten an Calcium von 0,18 % (2,65 Gew.-%
des Caseins) und 1,12 % Milchsäure erzeugt wurde.
12 1 Magermilch mit einem pH-Wert von 6,7 wurden hergestellt und wie in Beispiel 1 beschrieben bei 28 0C beimpft und bei
28 C in die Membranfiltrationsvorrichtung eingeführt und hierin zirkuliert. Die Inkubation erfolgte mit einem Abfall
des pH-Wertes auf 6,3} 6*15» 6,0 und 5,9 nach 1,5, 2, 3 bzw.
4 h. Danach betrug die Gesamtproteinkonzentration in dem Inkubat 9 Gew.-%. Dieses wurde dann aus der Membranfiltrationsvorrichtung
entfernt und die Inkubation bei 28 0C fortschreiten
gelassen, bis sein pH-Wert 4,5 nach 7 h betrug, wobei das Casein vollständig ausgefällt war. Der erhaltene Quark enthielt
0,17 Gew.-% Calcium, (2,35 % bezogen auf Casein), 3 Gew.-%
Lactose und 1,2 Gew.-% Milchsäure.
Pasteurisierte Magermilch mit einem Gehalt von etwa 0,1 Gew.-%
Calcium und 3,2 Gew.-% Protein wurde mit einer 5 %igen wäßrigen
Lösung von Milchsäure auf einen pH-Wert von 6 oder geringer bei 10 0C ohne Koagulieren des Proteins angesäuert.
Die angesäuerte Milch wurde annähernd dreifach in jedem Fall bei 10 0C bis auf eine Proteinkonzentration von 8 bis 10 Gew.-%
durch Ultrafiltration, wie in Beispiel 1 beschrieben,konzentriert.
Das Konzentrat wurde dann auf annähernd 28 0C erwärmt, und es
wurden 1 Gew.-% Quarkkultur hinzugegeben. Die Temperatur wurde für etwa 8 h aufrechterhalten, danach war die Proteinkoagulation
praktisch abgeschlossen. Das Produkt wurde in der üblichen Weise gewonnen und analysiert, wobei die Ergebnisse in Tabelle I
zusammen mit weiteren Einzelheiten der Herstellung der Produkte angegeben sind. Es wurde gefunden, daß die Produkte einen
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Gesamt-Ca | Tabelle I | Quarkprodukt | |
Konzentrat | 0,14 0,16 0,20 0,24 |
-■ -■·■■'■ - "··♦- | |
Gew.-% | Titrierfähige Säure bei pH ■ 4,5 |
||
pH | Gesamtprotein | . - 1,10 1,19 .-.-. . . 1,30 1>*3 |
|
4,85 5Λ5 5,7 6,0 |
8,4 9,4 : 8,9 9,1 |
||
j N/-.C!-.u-.".<.: CHTj · se
angenehmen Geschmack und eine vorteilhafte Konsistenz besaßen und in dieser Hinsicht mit üblichem Quark vergleichbar waren.
Die Tabelle I zeigt die progressive Beziehung zwischen dem pH-Wert des Konzentrates und seinem Gesamt-Ca-Gehalt,.der
iusätzlich noch durch eine Abnahme der titrierfähigen Säure
des Produktes mit dem pH-Wert wiedergegeben wird. Diese Beziehung wurde in weiteren Untersuchungen bestätigt, 'in
welchen die Ansäuerung vor der Konzentration unter Zugabe
on 1 % Quarkkultur bei 28 0C anstelle der Milchsäure durchgeführt
wurde. Diese Ergebnisse sind in der Tabelle II auf^
geführt. Der in jedem Fall angegebene pH-Bereich war während der Konzentration gegeben. Die Koagulation bzw. Ausfällung
fcrurde in den beiden Fällen der Tabellen I und II durch Halten der Milch bei 10 0C oder weniger vermieden.
Tabelle II konzentrat Quarkprodukt
Gew.-%
pH Gesamt-Ca Gesamtprotein Titrierfähige Säure . bei -pH ■ 4,5
5,6-4,8 0,14 6,5 χ ,Ο8
9 - 5,0 0,17 . 8,7 1,20
5,5 - 4,9 0,16 B1S . 1,21
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Aus Tabelle II ist ersichtlich, daß praktisch dieselbe
Beziehung zwischen den Parametern wie bei Tabelle I beobachtet wurde.
Pasteurisierte Magermilch mit 0,11 Gew.-% Ca und 3 »23 Gew.-%
Protein wurde mit 0,1 N Salzsäure auf einen pH-Wert von 5»6
bei 10 0C angesäuert und durch Ultrafiltration bei dieser
Temperatur auf einen Endproteingehalt von 9»18 Gew.-% konzentriert.
Das Konzentrat wurde auf 28 0C erwärmt und bei dieser Temperatur
mit 1 Gew.-% Quarkkultur während 10 h inkubiert, danach war die Casein-Ausfällung praktisch abgeschlossen.
Das Produkt wurde aufgearbeitet, wobei gefunden wurde, daß es hinsichtlich des Geschmackes zufriedenstellend war und analysiert,
wobei ein titrierfähiger Säuregehalt in dem geronnenen Anteil von 1,15 Gew.-% gegenüber Phenolphthalein und ein
Gesamt-Ca-Gehalt in dem geronnenen Anteil von 0,19 Gew.-%
gefunden wurde.
Pasteurisierte Magermilch, wie in Beispiel 5 beschrieben, wurde mit 3 Gew.-% Joghurtkultur bei 44 0C während 0,5 h beimpft,
dann war der pH-Wert auf 6,2 abgefallen. Die Kultur wurde durch Abkühlen auf 10 0C inaktiviert bzw. "schlafend" gemacht und
das Substrat durch Ultrafiltration, wie zuvor beschrieben, während einer Zeitspanne von 1,5 h konzentriert, wobei der
pH-Wert während dieser Zeit auf 5»9 abfiel. Hierbei wurde ein
Konzentrat erhalten, das 10,1 Gew.-% Protein und 1,4 Gew.-%
titrierfähige Säure in dem geronnenen Anteil enthielt.
Die Konzentrierung war etwa dreifach.
40981 1 /091 9
Das Konzentrat wurde dann auf 28 0C erwärmt, bei dieser
Temperatur blieb die Joghurtkultur inaktiv, und es wurden 1 Gew.-% Quarkkultur hinzugegeben und bei dieser Temperatur
inkubiert.
Das Quarkprodukt wurde in üblicher Weise gewonnen und stellte sich als sehr zufriedenstellend heraus.
Dieses Beispiel zeigt die Anwendung einer rasch einwirkenden Kultur zur Ansäuerung der Magermilch vor der Herstellung
eines Produktes, das durch Inkubieren einer zweiten Kultur in dem Konzentrat hergestellt wurde. Der Calcxumgehalt des
geronnenen Anteiles betrug 0,24- Gew.-%.
409811/0919
Claims (24)
- Patentansprüche(A). Verfahren zur Herstellung eines zur Koagulation geeigneten Milchproduktes für die Bildung eines Proteinkoagulates von vermindertem Calciumgehalt, dadurch gekennzeichnet, daß ein dispergiertes, ein Casein enthaltendes, wäßriges Medium einer Membranfiltration unterworfen wird, welche unter sauren Bedingungen und bei einer solchen Temperatur durchgeführt wird, daß das Casein unausgefällt bleibt.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das wäßrige Medium während der Membranfiltration bis auf einen Gesamtproteingehalt konzentriert wird, der annähernd demjenigen des gewünschten, koagulierten Produktes entspricht.
- 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Medium der Membranfiltration bei einem pH-Wert von. 6,4- bis 5*4- unterworfen wird.
- 4. Verfahren nach Anspruch 3* dadurch gekennzeichnet, daß das Medium der Membranfiltration bei einem pH-Wert von 5,9 bis 5i^ unterworfen wird.
- 5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der pH-Wert, bei welchem die Membranfiltration durchgeführt wird, durch Zugabe von Säure zu einem wäßrigen, Casein enthaltenden Medium vom pH 6,5 bis 6,7 hergestellt wird.
- 6. Verfahren nach Anspruch 5j dadurch gekennz eichn e t, daß als Säure Milchsäure zugesetzt wird.40981 1/0919
- 7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein wäßriges Medium verwendet wird, welches Lactose enthält und der pH-Wert, bei welchem die Membranfiltration durchgeführt wird, durch seine Inkubation mit einer Milchsäure erzeugenden Kultur hergestellt wird.
- 8. Verfahren nach Anspruch 7j dadurch gekennzeichnet, daß als Kultur eine Quarkkultur verwendet wird.
- 9. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß als Kultur eine Joghurtkultur verwendet wird.
- 10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennz eichnet, daß die Temperatur der wäßrigen Dispersion zur Verhinderung der Koagulation von Protein bis nach der Abtrennung des Calciums eingeregelt wird.
- 11. Verfahren nach Anspruch 10 in Verbindung mit Anspruch 7? oder 9» dadurch gekennz eichnet, daß die Temperatur auf einen Wert eingeregelt wird, bei welchem die Kultur inaktiv bzw. "schlafend" ist.
- 12» Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur durch Abkühlen eingestellt wird.
- 13. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur durch Erwärmen eingestellt wird.
- 14. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennz eichnet, daß die Membranfiltration bei einem pH-Wert von 6,4 bis 5,3 gleichzeitig mit der Inkubation durchgeführt wird.40981 1/0919
- 15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß der pH-Wert des wäßrigen Mediums 6,2 bis 5»3 für wenigstens 50 % der Zeitspanne, während der die Membranfiltration durchgeführt wird, beträgt.
- 16. Verfahren nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, daß der pH-V/ert des wäßrigen Mediums 5,9 bis 5»4 für wenigstens 90 % der Zeitspanne, während der die Membranfiltration durchgeführt wird, beträgt.
- 17· Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennz ei chnet, daß der Gesamtproteingehalt des wäßrigen Mediums nach dem Abschluß der Membranfiltration 3 bis 20 Gew.^% und sein Calciumgehalt 0,8 bis 3,2 Gew.-% des vorhandenen Caseins beträgt.
- 18. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als dispergiertes Casein enthaltendes, wäßriges Medium Magermilch verwendet wird.
- 19. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennz eichnet, daß das wäßrige Medium bis auf einen Proteingehalt, der demjenigen des gewünschten, koagulierten Produktes nahekommt, bei einem pH-Wert, der demjenigen bei welchem das Casein in der konventionellen Herstellung des gewünschten Produktes koaguliert wird, nahekommt, konzentriert wird.
- 20. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Casein anschließend durch Erniedrigung des pH-Wertes des wäßrigen Mediums koaguliert wird.40981 1/0919
- 21. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Casein anschließend durch Einregelung der Temperatur des wäßrigen Mediums koaguliert wird.
- 22. Verfahren nach Anspruch 7 "bis 9* dadurch gekennzeichnet, daß das Casein durch Einregelung der Temperatur zur Wiederaufnahme der Inkubation koaguliert wird.
- 23. Milchprodukt, hergestellt nach dem Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
- 24. Milchprodukt mit wesentlich erhöhtem Protein- und vermindertem Calciumgehalt, bezogen auf die Milch, aus welcher es stammt.409811/0919
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