DE2341929B2 - Phototropes, chemisch haertbares fernteil-glas auf silicoborat-basis, geeignet zur verschmelzung mit phototropen nahteilglaesern fuer bifokalbrillenglaeser - Google Patents
Phototropes, chemisch haertbares fernteil-glas auf silicoborat-basis, geeignet zur verschmelzung mit phototropen nahteilglaesern fuer bifokalbrillenglaeserInfo
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Description
SiO, 24,5 - 30,0
Β2θ"3 35,0 -41,0
mit der Bedingung:
SiO, : Β,Ο., 0,64 - 0,80
SiO, : Β,Ο., 0,64 - 0,80
Al,Öj 17,0 -20,0
Die Erfindung betrifft ein phototropes Silicoborat-Glas
für ophthalmische Anwendungen mit silverhalogenidreichen, glasigen Entmischungsphasen als Trägern
der Phototropic, wobei insbesondere ein Verhältnis der Hauptglasbildner SiO2 und B2O1 von 0,64-0,80, bezogen
auf Gew.-%, bzw, von 0,65 — 0,90, bezogen auf Mol-%, eine Temperatur-Viskositäts-Charakteristik,
gekennzeichnet durch eine Transfornu'tionstemperatur zwischen 5000C und 535°C und eine Erweichungstemperatur
zwischen 6400C und 680° C, ein thermischer
Ausdehnungskoeffizient <\ · 107/°C im Bereich von
200C bis 3000C zwischen 49 und 55, eine chemische
Beständigkeit nach DlN 12 111 <1,1 ml HCl sowie ein
Brechwert zwischen 1,523 und 1,535, die Möglichkeit geben, dieses Glas als Fernteilglas mit bekannten
phototropen Nahteilgläsern zu einem Mehrfokalglas zu verschmelzen.
Der neueste Stand der Technik ist, daß phototrope silberhalogenidhaltige Silicat- bzw. Borosilicatgläser als
Fernieilglas mit phototropen silberhalogenidhaliigen
Borat- bzw. Silicoboratgläsern als Nahteilglas zu Mehrfokalgläsern nach Spezialverfahren verschmolzen
10
4 Alkalioxide
davon:
LbO
Na2O
K,Ö
MgO
ZnO
PbO
La2O3
ZrO2
Nb,O<
+ T
WO3
Ag2O
CuO
Br
3,5 - 5,5
1,8 -
1,5 -
4,0 -
1,0
0,02
0,01
3,0 4,0 1,0 7,0 0,5 4,0
1,0
2,5
0,5
0,6
0,6
0,06
0,6 \
0,4|
Gewichtsieiie, die Sauerstoff
ersetzen
wobei das Verhältnis der Netzwerkbildner SiO, und
Β,Ο, zueinander in Gew.-% zwischen 0,64 und 0,80 und in Mol-% zwischen 0,65 und 0,90 liegt.
werden, wie dies in der DT-PS 22 21 488 offenbart ist.
Die allgemein üblichen Verschmelzverfahren sind nicht
m°Neben der aufwendigen Technik des Spe/.ialverfahrens
bringt dieses Verschmelzen von unterschiedlichen halogenidhaltigen Grundgläsern, auch wenn sie im
analytisch bestimmten Gehalt an Ag2O und Halogen übereinstimmen, unterschiedliche Phototropic (Reaktionskinetik
+Schwärzungstiefe) im Nah- und Fcrnicil
des Mehrfokalglases. Das wirkt sich kosmetisch ungünstig aus.
Gläser mit überwiegendem Anteil an SiO. als
Netzwerkbildner haben auf Grund der in ihnen herrschenden grundsätzlich anderen chemischen B,ndunesverhältnisse
eine andere Phototropic als Boratgla- *cr und Gläser vorwiegend mit B2Oi als Netzwerkbildner
auch wenn sie gleichen Gehalt an Silber und Halogenen und gleichen Grad an Phascntrcnnung
Die phototropen Ferntcilgläscr fur ophthalmische
Anwendungszwecke haben heute Zusammensetzungen,
wie sie folgend zusammengestellt sind:
Gemäß US-PS 32 08 860 | Gemäß DT-AS 13 03 254 | Gemäß OT-AS 13 03 254 |
|
in Gew.-% | in Gew.-% | in Mol.-% | |
40-76 4-26 4-26 |
58,3-59,4 9,2- 9,4 18,9-19,1 |
||
SiO, ΛΙ,Ο, Β,Ο-, |
>1,53 | >3,()5 | 63,7 -64,1 5,93- 5,98 17,6 -17,8 |
SiO, Verhältnis - Β,Ο; |
2 S 4 15 6 20 |
10,7 - i i,() - 1.0 |
>3,57 |
Ι.ί,Ο Na,O K,O |
X-- 25 | 11.3 - I ! ,5 0,6 0.7 |
|
Rh,O | 10 30 | 0 2.0 | |
Γν,Ο I'hO |
0 0,5l> |
Hervorgehoben wird in der Patentliteratur, dall es sich dabei um Silicartglüscr mit darin eingebetteten
Silberhalogeiiidkristallen handelt.
Dazu kommt zu den obengenannten Grundzus
inenset/ungen mindestens ein Halogen, wobei folge ι
Mindestmengen angegeben sind:
0,2Gew.-%
0,1 Gew.-%
0,08Gew.-0/o 0,2 Gew.-%
0,1 Gew.-%
0,08Gew.-0/o 0,2 Gew.-%
Gew.-%
0,18 0,05
sowie
mindestens
Chlor Brom jod
Ag.
Eine typische Synthese besteht aus
Gew.-%
Mol.-"··
SiO1 | 60,7 | 65,4 |
B1O3 | 19,5 | 18,! |
Na1O | 10,0 | 10,4 |
Al1O, | 9,5 | 6,1 |
Ag | 0,33 | |
CuO | 0,0089 | |
F | 0,86 \ Gewichtsteile, die | |
Cl | 0,27 f Sauerstoff ersetzen |
Darin ist das Verhältnis der Hauptglasbildner SiO, zu
BiOj in Gew.-% > 3,1, in Mol-%
> 3,6, so daß man von Silicat- bzw. Borosiücat-Gläsern sprechen muß. In
neuester Zeit sind phototrope Nahteil-Gläser bekanntgeworden, die mit geeigneten Fernteilgläsern vcrsehmoizen,
ohthalmische Bifokalgläser bzw. allgemein Mchrstärkengläser ergeben. Sie werden in der DT-OS
22 23 629 beschrieben und haben eine Zusammensetzung
von
Gew.-%
B1O, | 7 | - 35 | Gewichtsteile, die |
AI1O, | 12 | Sauerstoff ersetzen | |
La1O, | 12 | - 25 | |
SiO2 | 5 | - 30 | |
PbO | 6 | - 30 | |
ZnO | 0 | - 26 | |
ZrO2 | 0 | - 15 | |
TiO1 | 0 | - 6 | |
K1O | 0 | - 3 | |
Na1O | 0 | - 2 | |
Li1O | 0 | - 2 | |
Ag1O | 0,1 | - 4 | |
CuO | 0 | - 1,8 | |
CoO | 0 | - 0,05 | |
Cl | 0,2 | - 0,01 | |
Br+ J | 0 | - 4,5 | |
F | 0 | - 4-° | |
- 4,0 |
Ag1O 0,4
CuO 0,04
CoO 0,004
Sb2O, 0,3
Br 1,0 I Gewichtsteile, die
Cl 1,0 j Sauerstoff ersetzen
Darin ist das Verhältnis
SiO^ _ 0
i") Die verschmolzenen Bifokalgläser, hergestellt aus
den vorgenannten Silicatkron-Fernteilgläsern mit den Silicoborat-Nahteilgläsern aus DT-OS 22 23 629 können
je nach Verschmelzverfahren Fehler aufweisen, die durch Diffusionszonen nahe der Verschmclzgrenze
auftreten. Die Phototropic (Reaktionskinetik+ Schwärzungstiefu
bei gleichen Regenerationshalbwertzeiten) des Fern- und Nahteils völlig identisch zu erhalten, ist
bisher nicht lösbar.
Verschmilzt man trotzdem diese bekannten Fernteilr >
glaser mu phototropen Boratgläsern als Nahteil nach aufwendigen Spezialverfahren, wie dem nach DT-OS
22 21 488, so kommt ein weiterer, besonders schwerwiegender Nachteil hinzu, für den bisher noch keine
Problemlösung gefunden werden konnte: Die Kinetik jo der Phototropie (Reaktionskinetik+ Schwärzungstiefe)
der Silicatgläser ist auf Grund der Glasstruktur als die der Boratgläser. Dadurch
der gemeinsamen Anpassung der Nah- und Fernteil nach dem Verden Anlaßprozeß unüberbrückbare
Schwierigkeiten, wie am nachstehenden Beispiel gezeigt wird.
Ein typisches Beispiel enthält in Synthese:
Gew.-"/,,
Mol.-'Vo
SiO, | 6,3 |
B,O, | 28,0 |
K,0 | 2,0 |
Na,0 | 1,0 |
Li,O | 1,0 |
/nO | 4,0 |
PbO | 20,0 |
AI1O, | 16,0 |
La,O, | 16,0 |
ZrO, | 3,0 |
TiOi | 1,0 |
10,90 41,81 2.20 1,68 3,48 5,11 9,32 16,32
5,11 2,53 1.30 erheblich anders
ergeben sich in
Phototropic von
schmelzen durch
ergeben sich in
Phototropic von
schmelzen durch
Silicat-Fernteil
mitO,12Gcw.-% Ag1O
0,2 Gew.-% Br und 0,1 Gew.-% Cl
Bouit-Nahtcil
mit 0,12 Gew.-% Ag,O
0,2 Gew.-%Br und 0,1 Gcw.-% Cl
I Verschmolzen bei 780" C
Angelassen 1 h bei 610"C
Phototropic im Femlcil
Sättigungstransmission 42%
Reuencralionshalbwertzeit 12 min
Phototropic im Nahteil
Sättigungstransmission 31 %
Reiicneraiimishalbwcrtzeil 5 min
Diese Unterschiede in der Schwärzung ( = Sättigungstransmission
nach Standardbelichtung) von mehr als 10% Transmission und in der Kinetik von mehr als
r) min bei gleichem Silberhalogengehalt und gleicher
l.crunidUiüg vor1. Nah- und Femieil sind beim Tragen des
Mehrstärkenglases sehr störend und werden durch Variation ties Silber- und Halogengehaltes noch weiter
verstärkt. Diese Unterschiede in tier Phototropic, auch
bei gleichem Gehall an AgX) und Halogenen, beruhen
II)
Γ>
20
auf den grundsätzlich anderen Strukturverhältnissen in silicatischen phototropen Gläsern einerseits und phototropen
Boratgläsern andererseits. Die weiter bekannten Borat- und Bleiboratgläser nach DT-PS 15 96 847 sind
insbesondere wegen ihrer hohen Brechwerte und schlechten chemischen Beständigkeit nicht als Brillenglas,
sei es Nahteil- oder Fernteilglas, geeignet.
Diese Probleme würden auch auftreten, wollte man solche phototropen Alkaliboratgläser, wie sie in der
DT-OS 21 49 568 vorgeschlagen werden, und bei denen ein Teil des B2O? durch SiO2 ersetzt werden soll, bei
denen also das SiO2/B2Oj-Verhältnis extrem niedrig
liegt, in Bifokalbrillengläsern verwenden.
Wie weiter unten ausführlicher erläutert wird, schein; für die Lösung der genannten Probleme ein spezifischer,
enger Bereich für das SiO2/B2Oj-Verhältnis entscheidend
zu sein. Die eingangs geforder.in Eigenschaften (Eignung zur Verschmelzung mit phototropen Nahteilgläsern,
chemischen Härtbarkeit) könnten mit einem Glas, wie es nach dem einzigen Beispiel der DT-OS
21 49 568 erhalten wird, auf keinen Fall erzielt werden.
Insbesondere der Wunsch nach einem phototropen Boratglas bzw. Silicoboratglas mit niedrigem Brechwert
von 1,523 für Fernteilglas, hoher chemischer Beständigkeil und für eine Verschmelzung geeigneter Temperatur-Viskositäis-Charakteristik
erscheint nach dem bisherigen Stand der Technik nicht erreichbar (vgl. S c h ο 1 ζ e, Glas, Vieweg-Verlag). Der erhöhte Gehall
an B2Oj-Netzwerkbi!dnern bewirkt eine Erhöhung des
Brechwertes und eine Verringerung der chemischen Beständigkeit. Die Viskosität dieser Gläser ändert sich
in Abhängigkeit von der Temperatur sehr stark.
Entgegen allen Erwartungen wurde jedoch ein phototropes Fernteilglas gefunden, das mit einem
Verhältnis der Hauptglasbildner SiO2 zu B2Oi von
0,64-0,80, bezogen auf Gew.-%, bzw. von 0,65—0,90, bezogen auf Mol-%, als Silicoboratglas mit einem
Gehalt von 17 — 20 Gew.-% Al2Oj, mindestens 4
Gew.-°/o MgO, mindestens 1 Gew.-% ZrO2 und 3,5 — 5,5
Gew.-% Alkalioxide Brechwerte von 1,523 bis 1,535, eine brauchbare chemische Beständigkeit, einen geeigneten
thermischen Ausdehnungskoeffizienten von « · 107/°C im Bereich von 20 bis 300°C zwischen 49 und
55, eine geeignete Temperatur-Viskositäts-Charakteristik sowie die gleichen phototropen Eigenschaften wie
die in DT-OS 22 23 629 beschriebenen Nahteilgläser besitzt. Die Gläser sind trotz des geringen Alkalioxidgehaltes
chemisch härtbar, wenn der Gehalt an Li2O > 1,8 + Na2Of 1,5 Gew.-% beträgt. Durch eine Behandlung
16 Std. bei einer Temperatur von 130 bis 4O0C
unter der Transformationstemperatur in natriumhaltigem Medium wird eine Druckspannungszone von
mindestens 50 μηι und eine darin auftretende Druckspannung
> 2500 nm/cm erzeugt.
Es wurde beobachtet, daß sich die Anpassung der 5>
Phototropie des Fernteilglases an das Nahteilglas besonders günstig gestaltet, wenn im Fernteilglas nach
dem Anlaßprozeß zur Erzeugung der Phototropie nicht Silberhalogenidkristalle vorliegen, sondern glasige,
nichtkristalline, silberhalogenidreiche Entmischungs- t,o
phasen, nachweisbar durch Elektronenbeugungsaufnahmen an diesen glasigen Entmischungen mit handelsüblichen
Elektronenmikroskopen.
Die Zusammensetzung dieses neuen phototropen Silicoborat-Fernteilglases liegt in den engen Grenzen,
wie sie im Anspruch 1 angegeben sind.
Seine chemische Beständigkeit liegt, bestimmt nach der DIN 12 111, in den Grenzen zwischen 0,7 und 1,1.
30
35
45 Das Glas ist damit z. B. gegenüber den in der DT-PS
15 96 847 offenbarten Boratgläsern aus der Sicht djr chemischen Beständigkeit ohne weiteres als ophthalmisches
Fernteilglas auch ohne Vergütung geeignet.
Die thermische Ausdehnung (20-300' C) λ ■ 107/ C
liegt zwischen 49 und 55.
Die Temperatur-Viskositäts-Charakteristik wird symbolisiert durch folgende Werte:
Transformationstemperatur
(1011-Poise) 520 C bis 535° C
Erweichungstemperatur
Erweichungstemperatur
(4,5 ■ 107Poise)640°Cbisb80°C
Auf Grund der besonderen thermischen Ausdehnung und der besonderen Temperatur-Viskositäts-Charakteristik
kann dieses Glas als Fernteilmatcrial prinzipiell mit den in der DT-OS 22 23 629 offenbarten Nahteilglasern
zu einem Multifokalsystem verschmolzen werden.
Es ist für den Verschmelzprozeß unbedingt erforderlich, daß die Temperaturen im Erweichungsviskositätsbereich
(74^ Poise) und im Transformationsbereich
(10IJ"u Poise) dem gewählten Nahteilglas aus DT-OS
22 23 629 angepaßt sind, ebenso der Ausdehnungskoeffizient (20-3000C) λ · 107 zwischen 49-55. Wählt man
aus den erfindungsgemäßen Fernteilgläsern ein Glas mit bestimmten obengenannten physikalischen Eigenschaften,
dann muß das Nahteilglas entsprechend angepaßt werden. Das gleiche gilt für die Anlaßtemperaturen für
die Phototropie (Reaktionsgeschwindigkeit und Schwärzungstiefe in %), die praktisch für Fern- und
Nahteilglas gleich sein müssen.
Auf Grund der Ähnlichkeit im Verhältnis der Hauptglasbildner SiO2 zu B2Oj (gegenüber den Zusammensetzungen
der DT-OS 22 23 629) ist eine Übereinstimmung in der Phototropie von Nah- und Fernteil
nach dem Anlassen gewährleistet.
Die erfindungsgemäßen Fernteilgläser haben im übrigen noch den großen Vorteil, daß sie nicht allein
nach dem oben beschriebenen Spezialverfahren gemäß DT-OS 22 21 488 verschmolzen werden können, sondern
sich auf Grund ihrer besonderen Viskositäls-Temperatur-Charakteristik
nach jedem üblichen Verschmelzverfahren mit den genannten Nahteilgläsern verschmelzen lassen.
Die Herstellung des Fernteilglases erfolgt z. B. in nachstehenden Schlitten:
Ein Gemenge mit den Komponenten
50
52,610 | kg | Sand |
138,370 | kg | Borsäure |
8,910 | kg | Lithiumkarbonat |
5,110 | kg | Soda |
10,280 | kg | Natriumbromid |
23,060 | kg | Magnesiumkarbonat |
10,280 | kg | MgCl2 χ 6 H2O |
6,000 | kg | Zirkonsilicat |
0,420 | kg | Zinkoxid |
2,170 | kg | Mennige (PbJO4) |
58,240 | kg | Aluminium trihydrat |
0,100 | kg | Tantaloxid |
0,400 | kg | Wolframoxid |
1,200 | kg | Silberphosphat |
0,020 | kg | Kupferoxide |
317,170 kg
entsprechend einer Oxidzusammenset/.ung der Synthese
CjCW .-"/η | |
SiOj | 27,30 |
B-O, | 39,00 |
Li-O | 1,80 |
Na?O | 3.04 |
MgO | 5,95 |
ZnO | 0,21 |
PbO | 1,06 |
AhO1 | 19,00 |
TajO-, | 0,05 |
WO1 | 0,20 |
ZrOj | 2,00 |
Ag:O | 0,50 |
P-O, | 0,10 |
CuO | 0,01 |
Br | 4.00 \ Gewichtsteile,die |
Cl | 1,80 Sauerstoff ersetzen |
wird eingewogen, homogenisiert und bei 14000C in
einen Platin-Schmelztiegel eingelegt. Diese Zusammensetzung hat, beispielhaft für den beanspruchten
Zusammensetzungsbereich, einen wesentlichen Vorteil gegenüber den bekannten Silicat-Fernteil-Zusammensetzungen.
In ihr lassen sich silberhalogenidreichc, glasige Entmischungsphasen durch spätere Temperaturbehandlung
ausscheiden in Form von niehtkristallinen Tröpfchen mit 60 bis 300 Ä Durchmesser, welche
eine Phototropic im Glas erzeugen, die eine völlige Anpassung an die Phototropic des Nahteilglases
erlauben. Man kann diese glasigen Ausscheidungen durch Ionenätzung (z. B. beschrieben in B a c h , H. und
Gliemeroth.G. Glastechn. Berichte 1971) sichtbar machen. Durch Elektronenbeugung an den ausgeschiedenen
tröpfchenförmigen Entmischungsphasen läßt sich zeigen, daß in diesem Glas optimale Phototropic in
bezug auf Schwärzungstiefe und Regenerationsgeschwindigkeit nur bei glasigem Charakter der Entmischungströpfchen,
charakterisiert durch die typischen »Glasringe« im Beugungsdiagramm, erzielt werden
kann. Erst ein Übertempern (zu hohe Anlaßtemperatur) erzeugt Silberhalogen-Mischkrissallc. Das Aurtauchen
dieser Silberhalogenkristalle hat vor allem den Nachteil einer Regenerationsverlangsamung im Gefolge. So
ändert sich die Regenerationshalbwertszeit ein und desselben silberhalogenhaltigen Glases mit Änderung
der Anlaßtemperatur bei konstanter Anlaßzeit wie folgt:
Anlaß- | Regcnerations- |
tcmperatur | halhwcrtszeit |
590 C | 4,0 min |
595°C | 4,2 min |
600 C | 4,9 min |
610'1C | 6,8 min |
630 C | 27,5 min |
650 C | 422,0 min |
670 C | 800,0 min |
Die Elektronenbeugungsaufnahmen zeigen cm Auftreten erster kristalliner Phasen ab 630 C Anlaßtemperatur.
Durch diese glasige Struktur der silberhalogenreichcn
Ausscheidungen als Träger der Phototropic in diesen Gläsern läßt sich die Kenetik der Phototropic nicht nur
wesentlich verbessern, sie läßt sich auch genauer an cm vorgegebenes Ziel anpassen. Deshalb erscheinen
Silicoboratgläser mit silberhalogenreichen, glasigen Entmischungsphasen besonders geeignet zur Verwendung
als Fernteilglas für eine Verschmelzung, bei der die Phototropic an das komplizierte Nahteilglas anzupassen
ist.
Nach Einlegende wird die Schmelze durch Rühren mit 10 U/min 30 min bei 14100C homogenisiert, mit.
20°C/inin auf 8000C (unter Rührung mit 12 U/min)
abgekühlt und zu Rundscheiben mit 60 mm 0 und 6 mm Dicke verpreßt, welche anschließend bei 5500C 10 min
lang gehalten und zur Entspannung anschließend mit 7"C/min auf Raumtemperatur abgekühlt werden. Das
Glas ist dann noch nicht phototrop. Anschließend wird das Glas mit einem noch nicht phototropen, durch
Anlassen jedoch phototrop zu machenden Nahteilglas entsprechend DT-OS 22 23 629 nach den üblichen und
bekannten Verfahren verschmolzen. Danach sind sowohl Nah- als auch Fernteilglas zwar ein Mehrstärkenglas-Rohling,
jedoch noch nicht phototrop.
Auf Grund des im Detail beschriebenen Schmelz- und Läuterprozesses enthält das Fernteil in diesem Stadium
der Fertigung 0,12 Gew.-% Ag2O. 0,20 Gcw.-% Br und
0,10Gew.-%CI.
Durch einen nachfolgenden Anlaßprozeß von 68 min bei 590°C wird Phototropic im Mehrstärkenglas-Rohling
erzeugt, und zwar in Form von glasigen silberhalogenidreichen Entmischungsphasen als Träger
der Phototropie. Ihre Existenz kann durch Elektronenbeugungsaufnahmen
nachgewiesen werden. Anschließend kann der Mehrstärkenglas-Rohling zum Mehrstärkcnglas
geschliffen und poliert und in ein Brillengestell eingepaßt werden. Es ergibt sich ein phototropisch
homogenes Bifokalglas. Zur Kontrolle der Übereinstimmung der Phototropie in Nah- und Fernteil wird das
Mehrstärkenglas zersägt, wobei gleichwertige Meßproben aus Nahteil- und Fernteil-Material entstehen.
Unter gleichen Meßbedingungen werden an diesen Meßproben nämlich folgende Kennwerte der Phototropie
ermittelt:
Nahteil
Fernleil
Ausgangstransmission 91 % ± 1 91 % ± 1
unbelichtet
Sättigungstransmission 38% ±0,5 37%±0,5
nach 10 min Belichtung
Regeneration nach 10min 32,3% 33,1%
in % Transmission
Rcgenerationshalb- 5,6 min 5,4 min
wertzcit
Damit ist Übereinstimmung in den phototropen
v, Eigenschaften zwischen Nah- und Fernteilmaterial
nachgewiesen, die vom menschlichen Auge in allen Belichtungs- und Regenerationsstadien als absolut
identisch aufgefaßt wird.
Eine Festigkeitssteigerung durch chemische Härtung w) wurde am neuen Ferntcilglas beispielsweise durch eine
16stündigc Temperung in einem NaNOi-Sal/.schmclzbad
bei einer Temperatur von 465"C erreicht. Bei der spannungsoptischen Vermessung der durch Ionenaustausch
erzielten Druckspannungszonc in und nahe der br>
Glasoberfläche wurde eine Dicke der Druckspannungszonc
von 65 μηι und eine darin herrschende Druckspannung von 2900 nm/cm beobachtet.
Ein weiteres charakteristisches Gemenge zur Er/.eu-
709 W8/251
9 ^ 10
gung einer Glasschmelze, aus der in den beschriebenen was folgender Oxidzusammensctzung entspricht:
Schritten ein erfindungsgemäßes Fernteilglas hergestellt werden kann, besteht aus den Komponenten:
58,717 kg Sand
151,180 kg Borsäure ''
13,956 kg Lithiumkarbonat 10,937 kg Natriumbromid 2,629 kg Soda
6,109 kg MgCI2x6H2O
26,171 kg Magnesiumkarbonat
0,449 kg Zinkoxid 61,495 kg Aluminiumtrihydrat 0,644 kg Lanthanoxid
3,236 kg Zirkonoxid
0,043 kg Tantaloxid ''
0,043 kg Wolframoxid 1,589 kg Silbernitrat 0,107 kg Kupferoxid,
Gew.-11/» | |
SiO^ | 27,59 |
B1O1 | 40,16 |
Li2O | 2,65 |
Na2O | 2,27 |
MgO | 5,83 |
ZnO | 0,21 |
Al2Oi | 18,86 |
LaOi | 0,30 |
ZrO2 | 1,52 |
Ta-O-, | 0,02 |
WO1 | 0,02 |
Ag2O | 0,51 |
CuO | 0,05 |
Cl | 1,00 \ Gewichtsteile.die |
Br | 4,00 I Sauerstoff ersetze! |
Claims (1)
- Patentanspruch:Phototropes härtbares Fernteilglas auf der Basis SiO.-B-O.-AliOj-Alkalioxide, geeignet zur Verschmelzung mit phototropen Nahteilglasern IUi Bifokalbrillengläser. dadurch gekenn/eic Μη e t daß es als Träger der Phototropic glasige, silberhalogenidreiche Entmischiingsbereiche, einen Brechwert zwischen 1,523 und 1,535, eine chemische Beständigkeit nach DIN 12 111 von < U ml HCl, einen thermischen Ausdehnungskoeffizienten (20-3000C) (κ ■ IO7/°C zwischen 49 und 55, eine Transformationstemperatur zwischen 500° und 5350C sowie eine Erweichungstemperatur zwischen 640° und 68O0C besitzt und die folgende synthetische Zusammensetzung in Gew.-% aufweise
Priority Applications (8)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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