DE234147C

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Publication number: DE234147C
Application number: DENDAT234147D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 34 Ie. GRUPPE

WALTER PFUNDT in BERLIN.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 4. Juni 1910 ab.

Den Gegenstand der Erfindung bildet ein an Wasserleitungsbecken anzuschließender Klappwaschtisch, der nach Belieben in kürzester Zeit mit der Wasserleitung unmittelbar verbunden werden kann, ohne dauernd an diese angeschlossen zu sein.

Es sind bereits ähnliche Vorrichtungen bekannt, bei denen die Waschschüssel in eine herabklappbare Waschplatte eingesetzt werden

ίο kann; der hiermit verbundene Nachteil besteht hauptsächlich darin, daß die Schüssel weder bequem in den Ausguß entleert, noch gefüllt werden konnte, weil die Schüssel nicht auf der Waschplatte in geeigneter Weise befestigt war. Die vorliegende Waschvorrichtung beseitigt diesen Übelstand dadurch, daß die Waschschüssel auf dem Waschtisch mittels eines einstellbaren Ringes befestigt werden kann und dieser Ringhalter ein Gelenk zum Umlegen besitzt; außerdem braucht die Schüssel zwecks Einfüllens von frischem Wasser nicht vom Waschtisch abgenommen werden, da zu diesem Zwecke ein besonderer klappbarer Fülltrichter vorgesehen ist.

In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einer Ausführungsform zur Darstellung gebracht, und zwar zeigt:

Fig. ι eine Seitenansicht der Waschvorrichtung, teilweise im Schnitt,

Fig. 2 die zugehörige Draufsicht,

Fig. 3 eine Seitenansicht, welche die Wascheinrichtung im zusammengelegten Zustande zeigt,

Fig. 4 eine Stirnansicht der gleichzeitig als Spültisch verwendbaren Blindtür für das Aufbewahrungsspind der Wascheinrichtung.

Fig. 5 endlich zeigt im einzelnen die Befestigungsvorrichtung der Waschschüssel auf dem Waschtisch.

Die Wascheinrichtung besteht aus vier Ήauptteilen: dem eigentlichen Waschtisch a, der auf ihm mittels einer Haltevorrichtung zu befestigenden Waschschüssel b, dem Einfüllrohr c für das aus der Leitung d zu entnehmende Wasch wasser und einer zur Stütze des Waschtisches α dienenden, aus Kniehebeln bestehenden Spreize e, f, g.

Der Waschtisch a, welcher die aus Fig. 2 ersichtliche Form hat, wird mit seinem Vorderrande h auf das Ausgußbecken i der Wasserleitung aufgesetzt. Der dem Benutzer zugewandte Teil wird durch die Hebelverbindung e, f, g, deren einzelne Teile gelenkig sind, mit den Seitenwänden k des Aufbewahrungsspindes für die gesamte Wascheinrichtung ver- bunden und kann in der erforderlichen Höhe durch das letzte Glied der Kniehebelverbindung mittels einer Flügelmutter I o. dgl. Schraubenverbindung eingestellt werden. Auf dem Waschtisch α ist zur Befestigung des Waschbeckens b ein Ringhalter m, der am Gelenk η aufklappbar ist, angeordnet. Der Ringhalter m besitzt mehrere Klemmbügel 0 zum Festhalten des oberen Schüsselrandes sowie einen mehrfach abgekröpften Lagerarm ft, welcher das vordere Ende eines drehbaren, unter dem Zapfhahn der Leitung einzustellenden Fülltrichters aufnimmt. Bei Nichtgebrauch der Vorrichtung kann der Fülltrichter c in dem Lagerarm ft so weit umgelegt werden, daß er, wie Fig. 3 erkennen läßt, vollständig in der Schüssel liegt. Der

Ringhalter m ist für verschieden große Waschschüsseln b durch eine Schraube q in seinem Durchmesser zu verkleinern und daher so weit zusammenziehbar, daß er die betreffende Schüssel fest umspannt. Die mit dem Ringhalter verbundenen Klemmbügel ο sind, wie Fig. 5 zeigt, gestaltet und können durch eine Schraubenspindel r und Flügelmutter s so eingestellt werden, daß sie den Rand der

ίο Waschschüssel festhalten. Der Klemmbügel ο besitzt ferner für Schüsseln mit rundem und solche mit abgebogenem Rande zwei verschiedene Klemmstücke.

Unterhalb des Ausgusses i der Leitung ist ein kleines, nur geringe Tiefe beanspruchendes Spind t vorgesehen, in welchem die gesamte oben beschriebene Wascheinrichtung bei Nichtgebrauch Platz finden kann. Zu diesem Zwecke werden die Kniehebel e, f, g in der aus Fig. 3 ersichtlichen Weise zusammengelegt, so daß der Waschtisch α mit der Schüssel b die senkrechte Stellung einnimmt.

Die Schüssel b ist mit dem Ringhalter m um dessen Gelenk η drehbar, so daß sie mittels des am Ringhalter m angebrachten Handgriffes u um das Gelenk bewegt und in eine solche Lage gebracht werden kann, daß die gebrauchte Waschflüssigkeit in den Ausguß i gelangt.

Damit die zum Verschlüsse des Spindes dienende Blindtür ν bei Benutzung der Wascheinrichtung nicht störend wirkt, kann sie mittels eines Hakens w in eine öffnung der Vorderkante des Waschtisches α eingehängt werden. Um eine bequeme Handhabung des Waschtisches α beim Aufstellen . und Zusammenlegen zu ermöglichen, sind in dessen Oberseite vertieft' zwei Handgriffe χ eingelassen.
Die Blindtür ν kann ferner als Spültisch Verwendung finden und ist zu diesem Zwecke auf ihrer Innenseite, wie Fig. 4 zeigt, mit zwei an Gelenken y befestigten Beinen ζ versehen, während die Vorderkante des Aufbewahrungsspindes t zwei Bohrungen aufweist, in welche die Zapfen 1 und 2 der Tür ν eingepaßt werden können. Dadurch erhält die Tür die in Fig. 3 gezeigte wagerechte Lage, so daß sie sich zum Aufnehmen von Tellern, Tassen u. dgl. eignet. Die Tür ν muß zum genannten Zwecke vollständig herausnehmbar sein, weshalb ihre untere Kante 4 in einem drehbaren Lagerfalz 5 ruht. Am Boden des Spindes t ist eine flache Abtropfschale 3 vorgesehen, welche die etwa noch an der Schüssel haftenden letzten Tropfen aufnimmt. Ein Kugelschloß dient zum schnellen Verschließen des Spindes t, während ein in der Tür ver-. senkter Handgriff 6 das Ausheben der letzteren erleichtert.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. An Wasserleitungsbecken anzuschließender Klappwaschtisch, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Ausgußbecken (i) ohne besondere Befestigungsmittel ein durch Gelenkhebel (e, f, g) getragener Waschtisch (a) angeordnet ist, auf dem die Waschschüssel durch einen einstellbaren Ringhalter (m) getragen wird, der gleichzeitig einen umlegbaren, unter den Zapfhahn der Leitung zu bringenden Einfülltrichter (c) trägt, um die ganze Vorrichtung bei Nichtgebrauch in zusammengelegtem Zustande in einem unter dem Ausgußbecken böfindliehen Spind aufbewahren zu können.

2. Klappwaschtisch nach Ansprudh 1, dadurch gekennzeichnet, daß die als Verschluß dienende B.lindtür (v) auf der Innenseite an Gelenken umlegbare Beine (z) aufweist, während : an der gegenüberliegenden Kante zwei Zapfen (1, 2) sich befinden, welche zur Verbindung der Tischplatte mit der oberen vorderen Spindkante dienen, derart, daß die Tür als Spültisch benutzt werden kann. . .

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.