DE234047C - - Google Patents

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DE234047C
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    • G09EDUCATION; CRYPTOGRAPHY; DISPLAY; ADVERTISING; SEALS
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    • G09F11/29Indicating arrangements for variable information in which the complete information is permanently attached to a movable support which brings it to the display position the advertising or display material forming part of a moving band, e.g. in the form of perforations, prints, or transparencies of a band other than endless
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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- Ju 234047 KLASSE 54g. GRUPPE
OTTO ADLER in PRAG-ZIZKOW,-Böhmen.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 19. November 1909 ab.
Gegenstand der Erfindung ist eine Reklamevorrichtung, durch welche Reklamezettel von einer Papierrolle beim Hervorziehen gleich lang abgeschnitten werden. Beim . Hervorziehen eines Reklamezettels wird eine Falltür geöffnet und ein Feuerzeug zugänglich gemacht. Durch Niederdrücken eines neben der Falltür gelagerten Druckhebels wird das Feuerzeug entzündet und bleibt brennen, solange der Hebel niedergehalten wird. Wird der Hebel freigegeben, so schnellt er in seine ursprüngliche Lage zurück, und gleichzeitig erlischt das Feuerzeug, die Falltür schließt sich, und von der Papierrolle wird ein Stück derart weiter abgerollt, daß daran der Papierstreifen bequem erfaßt und von neuem Reklamezettel abgezogen werden können. Die Reklamevorrichtung. ist zweckmäßig in einem Gehäuse nach Art der Automaten untergebracht. Durch eine auffallende Aufschrift wird das Publikum darauf aufmerksam gemacht, daß es hier zum Anzünden von Zigarren, Zigaretten o. dgl. unentgeltlich Feuerzeug findet. Die Gebrauchsanweisung zur Benutzung des Feuerzeuges schreibt vor, daß zunächst der Reklamezettel herausgezogen werden muß. Dadurch wird das Publikum gezwungen, die Reklamen an sich zu nehmen und zu lesen.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt, und zwar in
Fig. ι geschlossen in Vorderansicht, in
Fig. 2 ein Teil der mechanischen Einrichtung in Vorderansicht, in
Fig. 3 eine Seitenansicht der mechanischen Einrichtung, von rechts gesehen, in
Fig. 4 dieselbe Seitenansicht, von links gesehen, in
Fig. 5 eine Wickeltrommel mit ihrem Antrieb im Schnitt und in
Fig. 6 eine Zündvorrichtung im vergrößerten Maßstab in Seitenansicht.
Die Reklamen sind aufgedruckt auf dem Papierstreifen 1, welcher auf der Walze 2 aufgewickelt ist. Der Papierstreifen wird, zwischen den Gummiwalzen 3 und 4 einerseits und 5 und 6 andererseits hindurchgeführt; die Walzen pressen den Papierstreifen so fest zwischen sich ein, daß sie in Drehung versetzt werden, sobald der Papierstreifen aus dem: Ausgeber vorn herausgezogen wird.
Die Gummiwalze 3 ist trommelartig ausgebildet und enthält in der Mitte einer ihrer Stirnwände ein Kronenrad 7, welches ebenso wie die andere Stirnwand derart konzentrisch durchbohrt ist, daß die Walze 3 auf der feststehenden Achse 8 frei läuft. Letztere dient der gleichartigen Wickeltrommel 9 ebenfalls zum Lager. Von der anderen Seite ist aufgeschoben auf die Achse 8 ein Rohr 10, welches ein Kronenrad 11 für den Eingriff in dasjenige 7 trägt. Die an der Walze 3 anliegende Stirnwand der Trommel 9 ist so groß gebohrt, daß sie sich auf dem Kronenrad 7 dreht, während die andere Stirnwand der Trommel 9 auf dem Rohr 10 frei drehbar ist. Auf dem Rohr 10 ist eine Scheibe 12 befestigt, welche an einer Stelle durchbohrt ist und dort von einem Stift 13
durchgriffen wird, der an der Trommel 9 festgenietet ist. Das Rohr 10 ragt aus dem freien
■ Ende der Trommel heraus und trägt eine Anschlagscheibe 14. Die zwischen der Scheibe 12 und der freien Stirnwand der Trommel 9 liegende Spiralfeder 15 drückt für gewöhnlich die Kronenräder 7 und 11 zusammen. Wird die Anschlagscheibe 14 nach außen gezogen, so werden Walze 3 und die Trommel 9 entkuppelt. Die Kronenräder sind gesperrartig ausgebildet, so daß die Gummiwalze 3 die Trommel 9 nur dann mitbewegt, wenn der Reklamestreifen vorn herausgezogen wird. Durch diese Drehung der Wickeltrommel 9 wird die Zugschnur 16 aufgewickelt, welche über die Seilrolle 17 läuft und an der Falltür 18 befestigt ist. Auf diese Weise wird durch das Vorziehen des Reklamestreifens die Falltür 18 emporgezogen und geöffnet.
An der Falltür ist eine Winkelschiene 19 befestigt, welche einen Sperrhebel 20 zurückdrückt, sobald die Falltür in ihrer obersten Lage angekommen ist. Durch entgegengesetzte Drehung seines anderen Endes gibt der Sperrhebel das Messer 21 frei, welches durch die Spiralfeder 22 mit Gewalt heruntergeschlagen wird. Das bewegliche Messer 21 ist oberhalb des Papierstreifens angeordnet; unterhalb des Papierstreifens ist die Schneideschiene 23 fest angebracht, so daß die Schneidevorrichtung scherenartig wirkt und das Papier unbedingt sicher und glatt durchschnitten wird, sobald die Falltür vollständig geöffnet ist.
In der durch das Öffnen der Falltür 18 freigegebenen öffnung des Gehäuses liegt eine Zündlampe 24, welche z. B. an eine Gasleitung 25 angeschlossen sein kann. Um die Lampe anzuzünden, wird der neben der Gehäuseöffnung vorstehende Druckhebel 26 heruntergedrückt, welcher in dem Sockellager 27 drehbar gelagert ist. Durch die Zugstange 28 steht der Druckhebel in Verbindung mit der Kurbelstange 29, welche auf der Achse 30 festsitzt. Auf letzterer sind ebenfalls fest aufgekeilt die Kurbelstangen 31, 32 und 33. Die Kurbelstange 31 ist an ihrem freien Ende zu einem Haken 34 umgebogen, und zwar derart, daß beim Herunterdrücken des Druckhebels 26 der Haken 34 die Anschlagscheibe 14 hintergreift und sie nach außen drückt, d. h. die Wickeltrommel 9 von der Gummiwalze 3 entkuppelt.
Zweitens wird mit dem Druckhebel 26 die Kurbelstange 32 niederbewegt. Diese greift mit ihrem vorderen Ende in den Schnäpper 35, welcher an dem ungefähr parallel zu der Kurbelstange 32 gelagerten Drehhebel 36 schwingbar aufgehängt ist. Vor dem Schnäpper ist eine Rolle 37 gelagert, und der Schnäpper ist von oben nach unten hin derart spitz zugeschnitten, daß er sich beim Niederziehen von der Kurbelstange 32 plötzlich abzieht und dadurch den Drehhebel 36 freigibt. Das freie Ende dieses Drehhebels 36 wird Untergriffen von der aus Stahl hergestellten Zündstange 38, so daß diese durch das plötzliche Freigeben des Hebels 36 infolge des Druckes ihrer Spiralfeder 39 emporschnellt. Die Zündstange ist vorn aufgerauht, und gegen ihre rauhe Fläche wird durch die Bandfeder 40 der aus Cermetall bestehende Zündkopf 41 angedrückt, so daß beim Emporschnellen der Zündstange ein Zündfunke die Lampe 24 trifft.
Die dritte Kurbelstange 33 ist durch die Verbindungsstange 42 an das im Zapfen 43 gelagerte Zahnsegment 44 angelenkt, so daß dieses mit dem Druckhebel 26 zugleich gedreht wird. Das Zahnsegment greift in ein Zahnrad 45 ein, welches frei drehbar auf der hier heraustretenden Achse 46 der unteren Gummiwalze 5 lagert. Die eine Stirnwand des Zahnrades 45 ist zu einem Kronenrad 47 ausgebildet, das zu dem auf der Achse 46 fest aufgekeilten Kronenrad 48 paßt. Die zwischen der ebenfalls auf der Achse 46 fest aufgesteckten Scheibe 49 und dem Zahnrad 45 liegende Spiralfeder 50 drückt das Kronenrad 47 beständig an 48 heran. Die Kronenräder 47 und 48 sind derart gesperrartig ausgebildet, daß die Drehung, welche .das Kronenrad 48 durch die Gummiwalze 5 beim Herausziehen des Papierstreifens erfährt, ohne Einfluß bleibt auf das Zahnsegment, sowie daß beim Niederdrücken mit Druckhebel 26 die Drehung des Zahnsegments 44 auf die Walze 5 keinen Einfluß übt. Erst wenn der Druckhebel 26 wieder freigegeben und. von der Feder 51 emporgezogen wird, bewirkt die Drehung des Segments eine entsprechende Drehung der Walze 5, und zwar derart, daß dadurch das Papier, welches durch das Vor- .100 ziehen des Papierstreifens von Hand aus abgeschnitten und außen unsichtbar würde, jetzt wieder ein Stück aus dem Gehäuse herausgeschoben wird, so daß man es von neuem erfassen kann. .
Durch das Niederdrücken des Druckhebels 26 legt sich dieser auf das freie Ende des schwingbaren Messers 21 und dreht dasselbe in seine ursprüngliche Lage hinter den Sperrhaken des Hebels 20 zurück, so daß es bei wiederholtem Hervorziehen des Papierstreifens von neuem herunterschlagen kann.
Da beim Niederdrücken des Druckhebels 26 die Wickeltrommel 9 von der Gummiwalze 3 entkuppelt wird, hält von diesem Augenblick ab die Wickeltrommel 9 die Schnur 16 nicht mehr fest, so daß die Falltür herunterfallen würde. Sie muß aber geöffnet bleiben, solange der Druckhebel unten festgehalten wird, damit genügend Zeit zum Anzünden der Zigarre bleibt. Zum Offenhalten der Falltür dient der Hebel 52, welcher in dem Lager 53 drehbar ist
und von der Spiralfeder 54 beständig an den Anschlagstift 55 herangedrückt wird, der an dem Druckhebel 26 befestigt ist. Durch das Niederdrücken des Druckhebels 26 verschiebt der Stift 55 sich abwärts an dem Hebel 52 entlang an dessen Drehpunkt 53 heran, so daß alsdann der Hebel 52 bis auf die Vorderwand des Gehäuses frei ausschwingen kann, bevor das Abwickeln der Zugschnur 16 eintritt. Die Falltür fällt mit ihrem Ansatz 56 auf das freie, rechtwinklig ausgeschnittene Ende des Hebels 52 und wird von diesem so lange offen gehalten, bis durch Zurückführen des Hebels 26 auch der Hebel 52 wieder zurückgeschwungen wird.
Damit die Zugschnur 16 auch nach der Entkupplung der Wickeltrommel 9 straffgehalten wird und von der Seilrolle 17 nicht abgleiten kann, ist auf der Wickelrolle 9 eine zweite Zugschnur 57 befestigt, welche ein Gewicht 58 trägt. Dieses dreht die Wickeltrommel im geeigneten Augenblick ein Stück zurück und stellt sie derart ein, daß die Zugschnur 16 straffgehalten wird.
Die Gaszuführung zur Lampe 24 wird durch den Hahn 59 geregelt, dessen Küken mit einem Kniehebel 60 versehen ist. Das freie Ende des letzteren liegt auf dem freien Ende des Messers auf, so daß es mit dem Messer emporschwingt, wenn dasselbe zum Schneiden ausgelöst wird; alsdann ist der Hahn geöffnet, d. h. vom ersten Augenblick ab, wo auch die Falltür aufgezogen ist. Diese trägt noch eine Anschlagstange 61, welche auf den Kniehebel 60 aufschlägt und den Hahn schließt, sobald die Tür zufällt.
Im einzelnen kann die Erfindung sehr vielseitig ausgebildet werden. Es ist z. B. zweckmäßig, an der Falltür eine Sperrvorrichtung anzubringen, die derart wirkt, daß niemand den Druckhebel 26 bewegen kann, bevor die Falltür geöffnet und der Reklamezettel entnommen ist. Eine solche Entnahme wäre ohnehin zwecklos, weil die Tür den Zugang zur Zündvorrichtung absperrt.

Claims (8)

  1. Patentansprüche:
    i. Entnahmevorrichtung für Reklamezettel, die von auf Rollen aufgewickelten und zwischen Walzen hindurchgeführten Bändern durch eine Schneidvorrichtung abgeschnitten werden, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Entnahme der Zettel eine Trommel mit-/ bewegt wird, die mittels Zugschnur eine Tür öffnet, von der aus die Schneidvorrichtung ausgelöst wird.
  2. 2. Entnahmevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Walze (5) ein Kronenrad (48) trägt, welches von dem Kronenrad (47) und dem Zahnrad (45) während der Aufwärtsschwingung des Hebels (26) mit Hilfe eines Zahnsegments (44) derart angetrieben wird, daß dadurch der Papierstreifen wieder aus dem Gehäuse ein Stück vorgeschoben wird.
  3. 3. Entnahmevorrichtung nach den An-Sprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckhebel (26) eine Kurbelstange
    (31) beeinflußt, daß deren Haken (34) die Anschlagscheibe (14) hintergreift und dadurch die Wickeltrommel (9) von der Walze (3) entkuppelt.
  4. 4. Entnahmevorrichtung nach den Ansprüchen ι bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckhebel (26) eine Kurbelstange
    (32) bewegt, so daß dieselbe einen Schnäpper (35) ein Stück niederzieht, dann aber mit Hilfe der Anschlagrolle (37) plötzlich wieder freigibt und dadurch die Zündvorrichtung (38, 39, 40, 41) auslöst.
  5. 5. Entnahmevorrichtung nach den An-Sprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckhebel (26) über dem Messer (21) derart gelagert ist, daß er beim Niederdrücken das Messer empordrückt und hinter den Haken des Sperrhebels legt.
  6. 6. Entnahmevorrichtung nach den Ansprüchen ι bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß an der Wickeltrommel (9) eine Schnur (57) mit Gewicht (58) befestigt ist, welche die Schnur (16) gespannt hält. go
  7. 7. Entnahmevorrichtung nach den Ansprüchen ι bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß am Hebel (26) ein Stift (55) befestigt und hinter demselben ein Hebel (52) gelagert ist, welcher von der Feder (54) unter die Falltür geschwungen wird, sobald man den Hebel (26) abwärts gedrückt hat.
  8. 8. Entnahmevorrichtung nach den Ansprüchen ι bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Küken des Gaszuleitungshahnes mit einem Kniearm (60) versehen ist, der auf dem Messer (21) aufliegt, so daß beim Papierabschneiden der Gashahn geöffnet wird, wogegen er von der Stange (61) wieder geschlossen wird, sobald die Tür (18) sich schließt.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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