DE2340047C3 - Verfahren zur Beseitigung von Ablagerungen auf fest angeordneten Katalysatoren bei der Phthalsäureanhydridherstellung - Google Patents
Verfahren zur Beseitigung von Ablagerungen auf fest angeordneten Katalysatoren bei der PhthalsäureanhydridherstellungInfo
- Publication number
- DE2340047C3 DE2340047C3 DE2340047A DE2340047A DE2340047C3 DE 2340047 C3 DE2340047 C3 DE 2340047C3 DE 2340047 A DE2340047 A DE 2340047A DE 2340047 A DE2340047 A DE 2340047A DE 2340047 C3 DE2340047 C3 DE 2340047C3
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- reactor
- naphthalene
- catalyst
- pressure
- phthalic anhydride
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
- B01J—CHEMICAL OR PHYSICAL PROCESSES, e.g. CATALYSIS OR COLLOID CHEMISTRY; THEIR RELEVANT APPARATUS
- B01J8/00—Chemical or physical processes in general, conducted in the presence of fluids and solid particles; Apparatus for such processes
- B01J8/008—Details of the reactor or of the particulate material; Processes to increase or to retard the rate of reaction
- B01J8/0085—Details of the reactor or of the particulate material; Processes to increase or to retard the rate of reaction promoting uninterrupted fluid flow, e.g. by filtering out particles in front of the catalyst layer
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C51/00—Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides
- C07C51/16—Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides by oxidation
- C07C51/31—Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides by oxidation of cyclic compounds with ring-splitting
- C07C51/313—Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides by oxidation of cyclic compounds with ring-splitting with molecular oxygen
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
- B01J—CHEMICAL OR PHYSICAL PROCESSES, e.g. CATALYSIS OR COLLOID CHEMISTRY; THEIR RELEVANT APPARATUS
- B01J2208/00—Processes carried out in the presence of solid particles; Reactors therefor
- B01J2208/02—Processes carried out in the presence of solid particles; Reactors therefor with stationary particles
- B01J2208/021—Processes carried out in the presence of solid particles; Reactors therefor with stationary particles comprising a plurality of beds with flow of reactants in parallel
-
- Y—GENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
- Y02—TECHNOLOGIES OR APPLICATIONS FOR MITIGATION OR ADAPTATION AGAINST CLIMATE CHANGE
- Y02P—CLIMATE CHANGE MITIGATION TECHNOLOGIES IN THE PRODUCTION OR PROCESSING OF GOODS
- Y02P20/00—Technologies relating to chemical industry
- Y02P20/50—Improvements relating to the production of bulk chemicals
- Y02P20/584—Recycling of catalysts
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
- Physics & Mathematics (AREA)
- Fluid Mechanics (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
- Devices And Processes Conducted In The Presence Of Fluids And Solid Particles (AREA)
- Furan Compounds (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Beseitigen von Ablagerungen au/ Katalysatoren, die in den Rohren
von Vielrohrreaktoren (Ro.';rbünd·. ',reaktoren) fest
angeordnet sind und der Herstellung von Phthalsäureanhydrid durch Oxidation von Naphtha:' . dienen. Durch
das Entfernen der Ablagerungen wird bewirkt, daß die mit Zunahme der Ablagerungen abnehmende Leistung
der Reaktoren wiederhergestellt wird.
Verfahren zur Herstellung von Phthalsäureanhydrid sind bekannt, bei denen Rohnaphthalin nach vorheriger
Tensionsverdampfung in Gegenwart von fest angeord- 4»
neten, Vanadiumoxid enthaltenden Katalysatoren mit Sauerstoff enthaltenden Gasen, vornehmlich Luft, zu
Phthalsäureanhydrid oxidiert wird.
Im technischen Maßstab wird aus wirtschaftlichen Gründen als Ausgangsprodukt kein Reinnaphthalin,
sondern Rohnaphthalin, bevorzugt in der Qualität des sogenannten Warmpreßgutes, eingesetzt. Die Reinheit
dieses Rohnaphthalins wird durch den Erstarrungspunkt charakterisiert, der zwischen etwa 78 und 79°C
schwankt und einem Naphthalingehalt zwischen unge- v> fähr 95.5 und 97,5% entspricht. Rohnaphthalin auf
Steinkohlenteerbasis enthält als Verunreinigungen erhebliche Mengen schwefelhaltiger Verbindungen,
insbesondere Thionaphthen. Weiterhin sind im Rohnaphthalin phenolische Substanzen und Stickstoffverbindungen
in wechselnden Mengen enthalten. Als Beimengungen enthält das Rohnaphthalin ferner geringe
Mengen anorganischer Verbindungen in Form von Alkali- und Eisensalzen sowie höhersiedende Rückstände,
ro
Wegen dieser Beimengungen wird das Rohnaphthalin im allgemeinen mit einem Teilstrorn der Reaktionsluft
tensionsverdampft. wobei im Verdampfer Temperaturen zwischen 130 und 1600C eingestellt werden. Bei
dieser Tensionsverdampfung reichern ^ich die vorhan-
<■'> denen höhersiedenden Verunreinigungen nicht nur im
Sumpf des Verdampfers an, sondern es werden durch Oxidation und Verharzung auch neue Anteile von
höhersiedenden oder nicht flüchtigen, zum Teil auch sauren Verbindungen gebildet. Im Verlauf einiger
Wochen steigt die Konzentration dieser Substanzen im Sumpf des Tensionsverdampfers auf 50% und darüber
an, ehe diese Rückstände zusammen <nit dem noch enthaltenen Naphthalin ausgeschleust werden.
Mit dem Absinken des Naphthalingehaltes ist bei den Naphthalin-haltigen Verdampfersümpfen ein Ansteigen
der Neigung zum Schäumen zu beobachten, wobei der von der Luft aufgewirbelte Schaum den Leerraum und
die Einbauten des Verdampfers über den Flüssigkeitsstand hinaus anfüllt.
Für die Gasphasenoxidation von Naphthalin zu Phthalsäureanhydrid werden Sauerstoff enthaltende
Gase, in der Praxis im allgemeinen Luft, eingesetzt, die mit Naphthalin beladen den Reaktor von oben nach
unten durchströmen.
Als Katalysatoren werden in der Regel Trägerkatalysatoren verwendet, auf denen als wirksame Substanz
hauptsächlich Vanadiumpentoxid aufgebracht ist. Bei den Trägern ist zu unterscheiden zwischen im Sinne der
Reaktion inerten Substanzen, beispielsweise Siliciumkarbid, Porzellan oder Korund, und Trägern, die die
katalytische Wirksamkeit des Vanadiumpentoxids steuern, z. B. Kieselgel oder Titandioxid in der
Modifikation des Anatas Es sind hier auch aktivierende Zusätze üblich, beispielsweise Kaliumpyrosulfat, durch
die die für die Oxidation notwendigen Temperaturen um etwa 80 bis 1000C gesenkt werden können. Besonders
die letztgenannten Katalysatoren, die sogenannten »german-type-Kontakle«, besitzen neben hoher Selektivität
auch eine sehr große Lebensdauer.
Trotz dieser großen Lebensdauer der Katalysatoren und ohne daß die Selektivität sich verschlechtert, mußte
bisher stets nach einigen |ahren doch ein Katalysatorwechsel durchgeführt werden, da der Strömungswiderstand
in den Rohren des Reaktors so stark ansteigt, daß bei dem zur Verfügung stehenden Druck der Reaktionsluftgebläse
der Durchsatz unter den technisch tragbaren Wert absinkt. Ohne Katalysatorwechsd besteht dann
sogar die Gefahr, daß der Naphthalindurchsatz so weit absinkt, daß die Reaktionswärme die Abstrahlung des
Ofens nicht mehr deckt und die Oxidation zum Erliegen kommt.
Ein solcher Katalysatorwechsel, der in diesem Fall nicht einmal durch das Nachlassen der Aktivität
erzwungen wird, bedeutet nicht nur eine Fabrikationsunterbrechung von einigen Wochen, er ist zudem mit
erheblichem Aufwand verbunden. Wegen der großen Sorgfalt, mit der das Füllen von tausenden von Rohren
und das Abgleichen dieser Rohre auf gleichen Druckabfall zu geschehen hat. ist der Katalysatorwechsel
auch mit einem hohen Personalbedarf verbunden.
Als Ursache für das Ansteigen des Widerstandes in den mit Katalysator gefüllten Rohren des Reaktors
wurde in Fachkreisen aufgrund der Erfahrung bei anderen katalytischen Verfahren bisher immer die
Bildung von Katalysatorstaub bzw. aas Verbacken der Katalysatorkörner durch abgelagerte und eingelagerte
Reaktionsprodukte angenommen.
Aufgrund eingehender Beobachtungen und Untersuchungen wurde nunmehr festgestellt, daß der Widerstand
in den Vielrohrreaktoren dadurch ansteigt, daß sich in jedem Rohr auf dem Katalysator eine stetig
ansteigende Schicht von sehr feinem Staub ablagert, der im wesentlichen anorganischer Natur ist und aus
Eisenoxid und geringen Mengen Alkalisalzen besteht. Die Herkunft dieses Staubcs wurde erkannt: es handelt
sich um die Verbrennungsrückstände feinster Tröpfchen von mit Naphthalinriickstand stark angereichertem
Naphthalin, die durch die Beladungsluft aus dem stark schäumenden Naphthalin-Tensionsverdampfer ausgetragen
werden. Unter den Bedingungen der Reaktion, d. h. im allgemeinen bei einer Temperatur von 360 bis
4000C, bei hohem Sauerstoffüberschuß und in Gegenwart des Katalysators, verbrennt die organische Phase
der Tröpfchen sofort, und der anorganische Rückstand verbleibt als feiner Staub auf dem Katalysator.
Erschwerend für jeden vorzusehenden Arbeitsgang ist die große Zahl der parallel betriebenen Reaktionsrohre, die bei älteren Reaktor.ypen bereits 3000 bis 5000
je Reaktor liegt, bei neueren Reaktortypen jedoch 12 000 bis 15 0000 beträgt. Die Arbeit wird dabei noch
weiter durch die hohe Temperatur des oberen Rohrbodens und durch die Bedingung erschwert, daß
alle Rohre möglichst gleichmäßig vom erhöhten Widerstand entlastet werden müssen.
Die Einhaltung dieser Bedingung ist aus Sicherheitsgründen zwingend. Bei einer Vielzahl von p-rallel
betriebenen Reaktionsrohrer. erfolgt die Verteilung der mit Naphthalin beladenen Reaktionsluft ausschließlich
nach dem in jedem Rohr vorliegenden Widerstand. Wenn also der Widerstand eines Rohres beim Entfernen
des auf der Katalysatorschüttung obenauf liegenden Staubes wesentlich stärker absinkt, als bei den
benachbarten Rohren, so wird bei der erneuten Inbetriebnahme dieses Rohr erheblich stärker beaufschlagt
werden. Da die Größe der Wärmeaustauschfläche aller Reaktionsrohre gleich ist, besteht dann die
Gefahr, daß die Reaktionswärme aus diesem überlasteten Rohr nicht mehr ausreichend an das umgebende, zur
Wärmeabfuhr dienende Salzbad abgeführt werden kann. Die dann auftretende Temperaturerhöhung
verändert die Selektivität des Katalysators und führt im Endzustand zur Verbrennung des Naphthalins zu
Kohlendioxid und Wasser. Die dabei freiwerdende zusätzliche Wä-iiemenge könnte dann sogar zum
Durchbrennen des Rohres führen, wobei die als Wärmeträger eingesetzte Salpetersalzschmelze in den
Reaktor eindringen würde.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den abgeschiedenen lockeren Staub aus den Rohren eines
Reaktors mit geringem Aufwand zu en,fernen, insbesondere
innerhalb der Zeitspanne, die zur Verfügung steht, ehe nach Abstellen der Oxidation die Temperatur
des Reaktors unter den Wert abfällt, bei der nach erneuter Naphthalin- und Ϊ uftzugabe die Reaktion
wieder anspringt. Diese sogenannte Anspringtemperatur liegt, je nach Art und Alter des Katalysators, bei
etwa 335 bis 36O0C. Die Zeit, in der der Reaktor von der
Betriebstemperatur von etwa 360 bis 400"C auf die Anspringtemperatur abkühlt, beträgt im allgemeinen
nicht mehr als 12 bis 15 Stunden.
Die gestellte Arrrabe wird durch das erfindungsgemäße
Verfahren entsprechend den vorstehenden Patentansprüchen gelöst.
Zur Erzeugung des Überdruckes in der Anlage muß sinnvollcrweise ein Gas oder Gasgemisch verwendet
werden, durch das der Katalysator nicht geschädigt wird bzw. das sich dem Katalysator gegenüber inert verhält.
Allgemein kommen dafür inerte Gase wie beispielsweise Stickstoff in Betracht. Zur Erzeugung des Übcrdrukkes
wird zweckmäßigerweise Luft verwendet.
Der in und hinter den Vitlrrhrreaktoren aufzubauende
Druck heträgt I bis 10, vorzugsweise 1,2 bis 6 bar. Die
obere Grenze ist einerseits durch die Druckbclastungs-
grenze der Anlage, andererseits durch die Notwendigkeit begrenzt, ein Herausschleudern der Katalysatorkörner
aus den Rohren beim schlagartigen Entspannen zu vermeiden. Die untere Grenze ist dadurch gegeben,
daß die Ablagerungen von den Katalysatorkörnern fortgeblasen werden müssen. Dazu wird eine Mindestströmungsgeschwindigkeit
sowie eine Mindestdauer und somit eine Mindestmenge an inerten Gasen
benötigt. Falls diese Menge nicht durch den Aufbau eines entsprechend hohen Druckes in der Anlage
erzielbar ist, kann es zweckmäßig sein, die Gasmenge durch Anbringen oder Zuschalten eines Gaspufferraumes
hinter dem Vielrohrreaktorzu vergrößern.
Die Entspannung erfolgt entgegen der Strömungsrichtung der Reaktionsgase während der katalytischen
Umsetzung, zweckmäßig gegen den Außendruck. Es ist jedoch auch möglich, eine Anordnung zu verwenden, bei
der die Entspannung gegen einen Druck unterhalb von 1 bar durchgeführt werden kann. Das erfordert jedoch
einen zusätzlichen Aufwand ;tn Vorrichtungen.
Der Vielrohrreaktor kann während des Druckaufbaues und der folgenden schlagartigen Entspannung auf
Betriebstemperatur bleiben. Zweckmäßig wird lediglich die Zufuhr der im Vielrohrreaktor umzusetzenden
Ausgangsstoffe unterbrochen. Man hat dadurch den Vorteil, daß die chemische Reaktion nach dem
Entfernen der Ablagerungen im Vielrohrreaktor sofort wieder anspringen kann.
Zur Erzielung der erfindungsgemäßen Maßnahme des schlagartigen Entspannens ist ausschlaggebend, daß
Jie Rückentspannung des aufgebauten Druckes durch einen ausreichend großen Querschnitt erfolgt und daß
dieser Querschnitt schlagartig, d. h. in möglichst kurzer Zeit voll freigegeben wird. Geeignet zur Durchführung
sind prinzipiell alle Armaturen, bei denen z. B. durch Federentspannung, durch pneumatischen oder elektrischen
Antrieb eine Öffnung großer Nennweite innerhalb kürzester Zeit geöffnet werden kann.
Vorteilhaft, weil einfach und betriebssicher, ist zur Durchführung der Rückentspannung die Benutzung der
auf dem Reaktoreingang angebrachten Berst- oder Reißscheibe großer Nennweite. Um zu vermeiden, daß
der aufgebaute Überdruck auf den Ansprechdruck dieser Reißscheibe angehoben werden muß, sollte die
Reißscheibe bei Erreichen des gewünschten niedrigeren Ausblasedruckes mechanisch zerstört werden, oder
aber die betriebsmäßig genutzte Reißscheibe sollte vorher durch eine andere mit festgelegtem niedrigerem
Ansprechdruck ersetzt werden. Diese Arbeitsweise der Rückentspannung über die vorhandene Reißscheibc
bietet den besonderen Vorteil, daß der volle Querschnitt der Entlastungsöffnung augenblicklich freigegeben
wird. ·η diesem Zusammenhang sei auf die Veröffentlichung »Bemessung von Druckentlastungsöffnungen
zum Schutz von cxplosionsgefährdeten Anlagen in der
chemischen Industrie« von Dr. H.). Heinrich in
Chemie-Ingenieur-Technik (1966), Seiten 1125 bis 1133,
hier speziell Seite 1121^, rechte Spalte, verwiesen, wo
ausgeführt wird, daß die von uns als optimal bezeichnete Rückentspannung unter Benutzung der am Apparat
vorhandenen Berstscheibe, hier identisch mit der genannten Platzmembran, praktisch ohne Zeitverzug
abläuft: sie ist daher zur Durchführung der erfindungsgemäßen Arbeitsweise besonders zweckmäßig. Eine
vergleichbar schnelle und wirksame Öffnung eines Stutzens mit großer Nennweite ist mit Schiebern oder
Klappen, auch bei Feder-, pneumatischem oder elektrischem Antrieb, kaum mit so geringem tcchni-
sehen Aufwand erreichbar.
Um die für den einzelnen Vielrohrreaktor günstigste Arbeitsweise zu ermitteln, beginnt man die [Entfernung
der Ablagerungen zweckmäßig zuerst bei einem aufgebauten Druck im unteren Bereich der angegebenen
Grenzen. Dann wird der Vielrohrreaktor wieder in Betrieb genommen und geprüft, ob eine zufriedenstellende
Leistung erreich! wird. Erforderlichenfalls wiederholt man Druckaufbau und schlagartige Entspannung
mit einem höheren Druck, gegebenenfalls unter Zuschal'en eines Gaspufferraumes hinter dem Vielrohrreaktor.
Das ist möglich, weil Druekaufbau und schlagartige Entspannung nur einen denkbar geringen
Aufwand erfordern.
Anhand der Abb. I, die einen schcmatischen
Grundriß von zwei Straßen einer Phthalsäiireanhydridanlage,
und der Abb. 2, die eine schematische Seitenansicht des gleichen Anlageteils darstellt, wird im
folgenden Beispiel das beanspruchte Verfahren dargestellt, wobei es sich um eine der möglichen Ausführungsformen
handelt.
Ein Reaktor zur Herstellung von Phthalsäureanhydrid mit 4450 Rohren von 3000 mm Länge und einer
Nennweite der Rohre von 25 mm, der mit einem üblichen Vanadiumoxid enthaltendem Fcü; .^katalysator
zur Naphthalinoxidation gefüllt war, wurde mit einer Belastung von Vn= 1,66 m' Luft je Stunde und Rohr bei
einer Salzbadtemperatur von 396 bis 398° C betrieben. Der Reaktionsluft beigemischt war tensionsvcrdampftes
Rohnaphthalin in einer Menge von /7?„ = 42g/m!.
Unter diesen Reaktionsbedingungen wurde am Reaktor kurz nach Inbetriebnahme, d. h. nach Füllung der Rohre
mit neuem Katalysator, ein Gesamtdruck von etwa 1.48 bar gemessen.
Im Verlauf von 96 Monaten Betriebsdauer erhöhte sich allmählich der Widerstand des Systems. Ausbeute
ι ι ι
dert. Bei gleichem Gebläsevordruck von 1.72 bar und gleicher Naphthalmbcladung von m„ = 42g'm1 war es
nur noch möglich, eine Belastung von V,.= 1.12 m' Reaktionsluft je Stunde und Rohr einzuhalten. Trol/ des
auf 67,5% abgesunkenen Durchsatzes hatte sich der Druck am Reaktor auf 1,695 bar erhöht. Zu diesem
Zeitpunkt wurde eine Wiederherstellung der ursprünglichen IV.'duktionskapazität bzw. Reaktorleistung nach
dem erfirulungsgemäßen Verfahren ohne Katalysatorwechsel
durchgeführt.
Bei abgestellter Anlage wurde zuerst eile Eingangs
mßscheibe (Nennweite 500 mm) (2) ülm Reaktors (t).
die auf einen Berstdniek von 1,8 bar ausgelegt war.
gegen eine Scheibe mit einem Auslcgedu.ck w η
1,45 bar ausgewechselt. Dann wurde der Reaktor(l) von
der (iebläsesammelluitung (3) aus, die unter einem geregelten Druck von 1.72 bar stand, über die zu der
parallel betriebenen Reaktor (·1ι. .J^i in diesem Fall als
Gasreservoir dient, führende Leitung (5) und über die Gaskühler (6) und (7) und die dazwischenlegende
Kristall.!)' ■ 'leidersammelleitung (8) langsam bis zu den l.uftabsperrschicbcrn (9) und (10) unter Druck gesetzt.
Zur Sicherung der Anlage wurden vorher die NiH ' :halinvcrdainpfcr (11) und (12) durch die Schieber
(10). (13) und (14). (15) abgesperrt. Auch die zu den Kristalli'bscheidc-n führenden Gasschieber (16). (17)
•ir- i ■ 18) wurden geschlossen.
Bei einem Druck am Eingang des Reaktors (1) von 1,40 bis 1.42 bar wurde die Reißscheibe (2) spontan
herausgeschleudert, wobei, deutlich erkennbar, eine Wolke von braunem Staub aus den. !-'.nischeibenstutzen
ausgeblasen wurde.
Bei Wiederinbetriebnahme der Anlage zeigte sich, daß sich die Widerstandsverhältnissc in den Rohren des
Vielrohrrcaktors weitgehend normalisiert hatten Bei einer Belastung von Vn= 1,66 m1 mit Naphthalin
beladener Reaktionsluft je Rohr und Stunde, die wieder ohne Erhöhung des Gebläsedruckes zu erreichen war.
betrug der am Reaktor gemessene Druck nur noch i,GG uiii. Dcι Ablauf uci Reaktion in bezug auf Ausbeute
und Qualität des Endproduktes war unverändert gut.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Verfahren zur Beseitigung von Ablagerungen auf bei der Naphthalinoxidation zu Phthalsäureanhydrid
in Vielrohrreaktoren fest angeordneten Katalysatoren, dadurch gekennzeichnet,
daß man nach Abstellen der Anlage in und hinter dem Vielrohrreaktor mit Hilfe eines den Katalysator
nicht schädigenden Gases einen Überdruck von 1 bis 10 bar aufbaut und diesen in Richtung des Reaktoreingangs
schlagartig entspannt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Beseitigung der Ablagerungen
vornimmt, bevor die Reaktortemperatur nach Abstellen der Anlage unter den Wert derjenigen
Temperatur sinkt, bei der nach erneuter Zufuhr des Ausgangsgemisches die Reaktion wieder anspringt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man in und hinter dem Reaktor
einen Überdruck in Höhe von 1,2 bis 6 bar aufbaut.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die schlagartige Entspannung
durch Berstenlassen einer Berstscheibe bewirkt.
Priority Applications (5)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2340047A DE2340047C3 (de) | 1973-08-08 | 1973-08-08 | Verfahren zur Beseitigung von Ablagerungen auf fest angeordneten Katalysatoren bei der Phthalsäureanhydridherstellung |
IT52456/74A IT1018845B (it) | 1973-08-08 | 1974-07-06 | Procedimento ed impianto per rimuo vere depositi su catalizzatori fis si |
US05/492,672 US3976666A (en) | 1973-08-08 | 1974-07-29 | Removal of deactivating dust particles from fixed bed catalysts in the vapor phase oxidation of naphthalene to phthalic anhydride |
GB34579/74A GB1484272A (en) | 1973-08-08 | 1974-08-06 | Process for removing deposits from fixed catalysts |
BE147424A BE818639A (fr) | 1973-08-08 | 1974-08-08 | Procede pour eliminer des depots de catalyseurs en lit fixe |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2340047A DE2340047C3 (de) | 1973-08-08 | 1973-08-08 | Verfahren zur Beseitigung von Ablagerungen auf fest angeordneten Katalysatoren bei der Phthalsäureanhydridherstellung |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2340047A1 DE2340047A1 (de) | 1975-03-06 |
DE2340047B2 DE2340047B2 (de) | 1979-01-04 |
DE2340047C3 true DE2340047C3 (de) | 1979-09-06 |
Family
ID=5889155
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2340047A Expired DE2340047C3 (de) | 1973-08-08 | 1973-08-08 | Verfahren zur Beseitigung von Ablagerungen auf fest angeordneten Katalysatoren bei der Phthalsäureanhydridherstellung |
Country Status (5)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US3976666A (de) |
BE (1) | BE818639A (de) |
DE (1) | DE2340047C3 (de) |
GB (1) | GB1484272A (de) |
IT (1) | IT1018845B (de) |
Families Citing this family (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CS188424B1 (en) * | 1976-01-21 | 1979-03-30 | Jaroslav Limberg | Device for charging coal into coke oven battery |
CN1049368C (zh) * | 1995-07-14 | 2000-02-16 | 中国石油化工总公司石油化工科学研究院 | 固定床反应器催化剂的装卸方法 |
WO2014207603A2 (de) * | 2013-06-26 | 2014-12-31 | Basf Se | Verfahren zur herstellung von phthalsäureanhydrid |
Family Cites Families (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US1936154A (en) * | 1930-04-23 | 1933-11-21 | Gen Chemical Corp | Process for cleaning contact material |
FR1296825A (fr) * | 1961-07-12 | 1962-06-22 | Wacker Chemie Gmbh | Procédé de régénération, en particulier de catalyseurs en grains |
US3410055A (en) * | 1966-10-25 | 1968-11-12 | Ducon Co | Expandable bed filter and method |
-
1973
- 1973-08-08 DE DE2340047A patent/DE2340047C3/de not_active Expired
-
1974
- 1974-07-06 IT IT52456/74A patent/IT1018845B/it active
- 1974-07-29 US US05/492,672 patent/US3976666A/en not_active Expired - Lifetime
- 1974-08-06 GB GB34579/74A patent/GB1484272A/en not_active Expired
- 1974-08-08 BE BE147424A patent/BE818639A/xx unknown
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2340047B2 (de) | 1979-01-04 |
IT1018845B (it) | 1977-10-20 |
DE2340047A1 (de) | 1975-03-06 |
BE818639A (fr) | 1974-12-02 |
US3976666A (en) | 1976-08-24 |
GB1484272A (en) | 1977-09-01 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2046853A1 (de) | Kontinuierliches Reformier Rege nenerverfahren | |
DE3111335A1 (de) | "verfahren zur herstellung von terephthalsaeure" | |
DE2060913A1 (de) | Kontinuierliches Verfahren zur katalytischen hydrierenden Umwandlung eines Rueckstands-Kohlenwasserstoffoels und Vorrichtung zur Durchfuehrung dieses Verfahrens | |
DE1235887B (de) | Verfahren und Vorrichtung zur kontinuierlichen Herstellung von Benzoldicarbonsaeuren | |
DE1948668A1 (de) | Reformierungsverfahren | |
EP3938337B1 (de) | Verfahren und anlage zur herstellung eines oder mehrerer olefine | |
DE102015005203A1 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Zerlegung von Synthesegasen | |
DE2306517B2 (de) | Verfahren zum Herstellen von Chlor und Eisenoxid durch Umsetzen von Sauerstoff mit Eisenchlorid in der Dampfphase | |
DE2340047C3 (de) | Verfahren zur Beseitigung von Ablagerungen auf fest angeordneten Katalysatoren bei der Phthalsäureanhydridherstellung | |
DE843583C (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Behandlung von Kohlenwasserstoffoelen | |
WO2007045495A2 (de) | Verfahren zum haltebetrieb einer fischer-tropsch-synthese | |
DE2557914C2 (de) | ||
DE3245567A1 (de) | Verfahren zum vergasen kohlehaltiger agglomerate im festbett | |
EP2891513B1 (de) | Anlage zum Reinigen von Gasen, die einen hohen Inertgasanteil und einen geringen Methangasanteil aufweisen | |
DE102022210824A1 (de) | Verfahren zum Betreiben eines ein Katalysatormaterial umfassenden Reaktors zum katalytischen Speichern oder Freisetzen von Wasserstoffgas und Anlage mit einem derartigen Reaktor | |
DE2257733A1 (de) | Verfahren zur herstellung eines wasserstoffreichen gases | |
DE3744086C2 (de) | Verfahren zur selektiven Hydrierung von Alkinen | |
WO2010012454A2 (de) | Vorrichtung und verfahren zur entgasung von stäuben | |
DE736095C (de) | Verfahren zum Spalten von Kohlenwasserstoffen | |
DE2510019A1 (de) | Verfahren zur herstellung von 2,6- naphthalindicarbonsaeure-dimethylester | |
DE1171113B (de) | Verfahren zur Entfernung von Acetylen aus Luft | |
EP0244820A1 (de) | Vorrichtung zur Vorwärmung und gegebenenfalls Trocknung feinkörniger Feststoffe | |
DE1593437C3 (de) | Verfahren zur selektiven Hydrierung von hoher ungesättigten Kohlenwasserstoffen in einem im wesentlichen aus C4 -Kohlenwasserstoffen bestehenden Strom | |
DE2342267C3 (de) | Verfahren zur katalytischen hydrierenden Verarbeitung von schweren Kohlenwasserstoffeinsatzmaterialien | |
EP4122591A1 (de) | Verfahren und anlage zur herstellung einer zielverbindung |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |