DE2335804C3 - Verfahren zur Herstellung von Glasrohren - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von GlasrohrenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Glasrohren durch Ausheben einer
Glasmenge aus der freien Oberfläche einer Glasschmelze und durch die geometrische Formgebung des
herzustellenden Rohrs unter Zuhilfenahme eines die Parameter des herzustellenden Glasrohres bestimmenden,
dem Inneren des Rohres in die Formgebungszone zuführenden und sich in der Formgebungszone erwärmenden
Luftstromes mit nachfolgender Kühlung des Rohres auf die Umgebungstemperatur im Laufe seiner
kontinuierlichen vertikalen Verschiebung.
Es sind Verfahren zur Herstellung von Glasrohren durch Ausheben einer Glasmasse aus der freien
Oberfläche einer Glasschmelze bekannt, mit denen eine mechanisierte Fertigung von Rohren in einem verhältnismäßig
breiten Sortiment möglich ist.
Der technologische Arbeitsvorgang der Herstellung von Glasrohren schließt folgende Hauptarbeitsgänge
ein: Die Vorbereitung einer bestimmten Menge Glasschmelze, ein Schmelzen der Glasmasse, eine
Formgebung von Glasrohren mit nachfolgender Kühlung und Abkühlung, ein Abbrechen (Abschneiden) und
eine Kühlung der Rohre in Kühleinrichtungen und Schneiden der Rohre in verschiedenen Größen.
Die Formgebung eines Glasrohres mit nachfolgender Kühlung sowie das Abbrechen (Abschneiden) des
Rohres erfolgt in Anlagen zum senkrechten Ziehen, die aus einer unteren Kammer der Maschine, in der die
Formgebung des jeweiligen Rohres erfolgt und aus einem mit Walzen ausgerüsteten Schacht bestehen, die
das Glasrohr von der freien Oberfläche der Glasmasse ziehen, sind bekannt.
Die untere Kammer der Maschine mit einem Querschnitt von etwa 2 m wird mit Erdgas mittels
tangential angeordneter Brenner beheizt. Die Kammer ist mit dem Produktionsantell des Glasschmelzofens
mittels eines breiten Durchlasses verbunden, durch den die Glasmasse kontinuierlich in die Kammer eintritt.
In der Mitte der Kammer ist ein Metallrohr angeordnet, das dazu dient, um Rohre mit vorgegebenen
Abmessungen herzustellen. Von der Außenfläche erfolgt die Formgebung eines Rohres mit den
erforderlichen Abmessungen unter Zuhilfenahme eines Wasserkühlers, der sich in bezug auf den Glasspiegel
senkrecht verschieben läßt (s. DT-PS 20 43 777 sowie die DT-PS 7 49 965).
Die Regulierung der Abmessungen der herzustellenden Rohre erfolgt hierbei durch diejenige Luftmenge,
die in die Formgebungszone eintritt, durch den Abstand des Kühlers vom Glasspiegel und durch die Ziehgeschwindigkeit.
Nach der Formgebung gelangt das Rohr in den Schacht der Anlage, wo in dem Für die gegebene
chemische Glaszusammenset/ung bestimmten Temperaturbereich die Kühlung des Glasrohres auf eine
Temperatur erfolgt, bei der das Rohr abbrechbar wird.
jedoch weist das Rohr bei allen diesen bekannten, nach annähernd dem gleichen Prinzip wirksame
Anordnungen, beim Austritt aus der Anlage für das senkrechte Ziehen keine ausreichende mechanische
Festigkeit und Temperaturbeständigkeit auf. die für den sicheren Betrieb der Herstellung eines Glasrohres
erforderlich sind. Diese Eigenschaften eines Glasrohres sind auf seine spontane ungeregelte Kühlung zurückzuführen.
Da die Formgebung eines Rohres unter Druck erfolgt, der durch Einblasen von Luft in das Innere des
zu formenden Rohres erzeugt wird, strömt die formgebende Luft im Gleichstrom zur Zieheinrichtung
des Glasrohres. Dabei erwärmt sich die Luft dermaßen in der Formgebungszone, daß sie im Bereich der
Temperatur-Kühlzone und im übrigen Schachtraum des Rohrs nicht abkühlt. Die Abkühlung eines Glasrohres im
Temperaturbereich der Kühlung lediglich von der Außenoberfläche her führt zum Entstehen großer
Zugspannungen an den Innenflächen des Rohres, weshalb bei derartigen bekannten Anordnungen die
Rohre einer zusätzlichen Kühlung in speziellen Kühleinrichtungen unterzogen werden müssen.
Die Verringerung der Zugspannung bei wiederholter Wärmebehandlung in Kühleinrichtungen führt zur
Verbesserung der mechanischen und thermischen Kenndaten von herzustellenden Glasrohren.
Eine zusätzliche Kühlung der Glasrohre kompliziert jedoch den technologischen Prozeß und erfordert große
Flächen für die Anbringung von Kühleinrichtungen. Außerdem führt die Beförderung der Glasrohre zu den
Kühleinrichtungen und innerhalb derselben zum teilweisen Bruch der Glasrohre und verringert auch den
Herstellungsanteil an brauchbaren Fertigerzeugnissen.
Der Zweck der Erfindung besteht darin, diese obengenannten Nachteile zu beheben.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung von Glasrohren unter
Anwendung solcher technologischer Vorgänge zu entwickeln, das es ermöglicht, den technologischen
Arbeitsvorgang im großen und ganzen mit einer wesentlichen Verringerung an Produktionsfläche und
mit einer Erhöhung der Leistung des Arbeitsvorganges durchzuführen, wobei in einem einzigen Arbeitsvorgang
zugleich mit der einen Festlegung des erwünschten Kalibers aufweisenden Formgebung auch eine Vermei-
dung von durch einseitige Abkühlung des zu fertigenden Rohres an der Außenseite desselben und an der
Innenseite desselben auftretenden Spannungsdifferenzen zu erzielen.
Die gestellte Aufgabe wird dadurch gelöst, daß das Glasrohr in der Kühlzone mittels eines in das Innere
desselben bis in die Kühlzone hineingeführten zusätzlichen Kühlmittels zusätzlich gekühlt wird.
Zweckmäßigerweise ist das Verfahren so gestaltet, daß zur zusätzlichen Kühlung des Glasrohres von innen
her in Höhe der Kühlzone ein gasförmiges Kühlmittel zugeführt wird, das sich im Gleichstrom zusammen mit
dem zu formenden Glasrohr und dem formgebenden Luftstrom bewegt.
Im Rohr kann ein Luftunterdruck durch Absaugen der formgebenden Luft in Gegenstromrichtung zum Einsaugen
der abkühlenden Außenluft in das Innere des jeweiligen Rohres erzeugt werden.
Zur Erzeugung des Luftunterdruckes wird in der Kühlungszone zweckmäßigerweise zur zusätzlichen
Kühlung von innen her im Glasrohr in Höhe der Kühlzone ein Unterdruck mittels Absaugen der
formgebenden Luft in der Gegenstromrichtung derart erzeugt, daß die abkühlende Außenluft in die Abkühlungszone
eingesaugt wird.
Das Wesen der vorgeschlagenen Erfindung besteht in folgendem: Dadurch, daß das Rohr in der Kühlungszone
von innen her zusätzlich gekühlt wird, ist es möglich, seine gleichmäßige Abkühlung im Schacht der Anlage
zum senkrechten Ziehen zu gewährleisten.
Von der Außenseite kühlt sich das Rohr durch Abgabe der Wärme an die umgebende Luft ab, dabei
hängt die Abkühlungsgeschwindigkeit des Rohres an seiner Außenseite von der Konstruktion des Schachtes
ab, die entsprechend den Forderungen an die Eigenschäften
des jeweiligen Rohres bestimmt wird.
Die Abkühlungsintensität von der Innenseite des Rohres in der Kühlzone wird durch die Menge und
durch die Temperatur der in dieser Kühlzone vorhandenen Luft bestimmt. Deshalb begünstigt die Zuführung
des gasförmigen Kühlmittels in die Kühlzone bzw. das Absaugen der formenden Heißluft aus der Formgebungs-
und Kühlzone beim Ziehen eines Rohres die Abkühlung des Rohres von innen her.
Durch gleichmäßige zweiseitige Abkühlung wird das Glasrohr abgekühlt und bewirkt dabei derartig hohe
mechanische Eigenschaften, daß die Notwendigkeit einer zusätzlichen weiteren Kühlung entfällt.
Durch Vermeidung eines solchen technologischen Vorganges, wie einer wiederholten Kühlung von
Glasrohren, führt zu einer Reduzierung aes Pnxluktionszyklus
und zu einer Vereinfachung des technologischen Arbeitsvorganges und zur wesentlichen Verringerung
von Produktionsflächen. Bei nur einmaliger Kühlung der Glasrohre unmittelbar in den Anlagen zum
senkrechten Ziehen werden die für die Herstellung von Glasrohren erforderlichen Produktionsflächen um etwa
30 bis 50% reduziert.
Durch die erfindungsgemäße Einspeisung von zusätzlicher Luft in die Abkühlungszone, in welcher das
Glasrohr sich bereits im erstarrenden Zustand befindet, und in welcher sich die die mechanischen Eigenschaften
des Werkstückes für die Verwertung bestimmenden bleibenden Spannungen bilden, ermöglicht es, eine
gleichmäßige und symmetrische Abkühlung des Glasrohres von beiden Seiten her zu erzielen. Bei einem
derartigen Ablauf des Abkühlungsvorganges des Glasrohres im Temperaturgefälle der Abkühlung entfällt die
Notwendigkeit einer weiteren zusätzlichen Wärmebehandlung des Glasrohres durch besondere Wärmebehandlungseinrichtungen.
Erfindungsgemäß wird bei im Inneren des Glasrohres herrschenden unveränderten hydraulischen Arbeitsbedingungen
in der Formgebtingszone eine Steuerung derjenigen Luftmenge ermöglicht, welche zur Abkühlung
des Glasrohres in die Abkühlungszone eingeführt wird.
Somit wird es nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ermöglicht, in einem einzigen Arbeitsstück und in
einer einzigen Vorrichtung Glasrohre bei qualitativ gesteuerter Kühlung derselben zu fertigen, wodurch der
Herstellungszyklus wesentlich verkürzt und die Herstellungskosten der fertigen Erzeugnisse erheblich gesenkt
werden können.
Das Verfahren zur Herstellung von Glasrohren nach dieser Technologie ermöglicht es, den Ausstoß von
brauchbaren Erzeugnissen um 10 bis 20% zu erhöhen.
Zur besseren Erläuterung des Wesens des Gegenstandes der Erfindung betrachten wir beispielsweise die
Realisierung des erfindungsgemäßen Verfahrens /ur Herstellung von Glasrohren in einer Anlage, die
schematisch in der Zeichnung dargestellt ist.
Die in der Zeichnung gezeigte Anlage besteht aus zwei wesentlichen Baugruppen: einer Einrichtung zum
Ziehen von Glasrohren, die einige Paare von Zichwalzen 1, die im Schacht 2 untergebracht sind, enthält und
aus einer unter dem Schacht 2 angeordneten, mit Glasmasse gefüllten zylindrischen Kammer 3, die mit
dem Produktionsieil des Glasschmelzofens mittels eines Durchflusses (in der Zeichnung nicht dargestellt)
verbunden ist.
In den Wänden der Kammer 3 sind Fenster 4 für die Anbringung von (in der Zeichnung nicht dargestellten)
Brennern vorgesehen, die zur Aufrechterhallung der erforderlichen Temperatur in der Kammer angeordnet
sind.
Im zentralen Teil der zylindrischen Kammer 3 ist ein
keramisches Mundstück 5 angeordnet, auf dem ein kegelförmiges keramisches Hohlaufsatzstück 6 aufliegt.
In der Kammer 3 ist ein Metallrohr 7 koaxial angeordnet, das sich mittels eines Flansches 8 auf das
kegelförmige Aufsatzstück 6 stützt. In der Anlage ist außerdem ein hohler Ringkühler 9 vorgesehen, der mit
der Möglichkeit der Verschiebung in bezug auf seine vertikale Achse angeordnet ist.
Der hohle wassergekühlte Ringkühler 9 vollführt die Formgebung des Rohres 10 von der Außenseite her und
schirmt gleichzeitig das zu formende Rohr vom Flammenraum der Kammer 3 ab.
In das Innere des herzustellenden Rohres 10 mündet
ein Rohrkörper 11, durch den die Zuführung des zusätzlichen Kühlmittels in die Kühlzone erfolgt. Der
Rohrkörper 10 kann unter Zuhilfenahme einer Hubeinrichtung 12 in vertikaler Richtung verstellt werden. Der
Rohrkörper 11 kann als feuerfestes Rohr oder als hohler
Ringkühler gefertigt sein.
Das Verfahren zur Herstellung von Glasrohren eiiolgt in der beschriebenen Anlage in folgender
Reihenfolge.
In der eine Glasmasse enthaltenden Kammer 3 wird eine Temperatur aufrechterhalten, die um 30 —5O0C
höher als die Arbeitstemperatur ist, bei der die Herstellung von Glasrohren erfolgt. Dabei ist der hohle
Ringkühler 9 aus der Kammer 3 herausgeführt und im unteren Teil des Schachtes angeordnet.
Durch den Schacht wird in die Glasmasse ein (in der
Zeichnung nicht dargestelltes) Ausziehstück eingeführt, das in die Glasmasse rings um das kegelförmige
keramische Aufsatzstück 6 eintaucht; danach wird in die zylindrische Kammer 3 der hohle Ringkühler 9
abgesenkt und die Kammer 3 beheizenden Brenner werden ausgeschaltet. Bei der Abkühlung der Kammer
3 auf eine Temperatur, die um 30 bis 500C niedriger als
die Arbeitstemperatur ist, wird ein Elektromotor eingeschaltet, der die Zichwalzcn 1 dreht und
gleichzeitig das gleichlaufende Heben des Ausziehstükkcs durchführt.
Gleichzeitig werden die die zylindrische Kammer 3 beheizenden Brenner eingeschaltet. Haben sämtliche
Ziehwalzen 1 den fertig geformten Teil des Rohres ergriffen, und ist die Abtrennung des Auszichstückcs
vom jeweiligen Rohr vorgenommen, so führt man dem Inneren des zu formenden Rohres 10 (in Richtung des
Pfeiles A) zur Formgebung dienende Luft zu, die zur Regulierung des Durchmessers des Glasrohres dient.
Durch Änderung des Abstandes zwischen der unteren zo
Schnittfläche des Ringkühlers und dem Spiegel der Glasmasse sowie durch Regulierung der Ziehgeschwindigkeit
erreicht man einen stabilen Betrieb der gesamten zum Herstellen von Glasrohren durch
Senkrechtziehen dienenden Vorrichtung. Ist ein stabiler Herstellungsablauf erreicht, so wird in den Innenraum
des jeweiligen Rohres der Rohrkörper 11 eingeführt.
der für die Zuführung eines zusätzlichen Kühlmittels in die Kiihlzonc vorgesehen ist.
Die Zuführung des zusätzlichen Kühlmittels für die Abkühlung des Rohres von innen erfolgt (in Richtung
des Pfeiles B) im Gleichstrom zusammen mit dem zu formenden Rohr und dem formgebenden Luftstrom.
Die Menge des Kühlmittels, das sich innerhalb des Rohres in der Tcmperatur-Kühlzone bewegt, soll die
gleichmäßige zweiseitige Abkühlung des Rohres von beiden Oberflächen her sichern. Als Kühlmittel können
beliebige gasförmige Stoffe, wie komprimierte Luft, Rauchgase, Wasserdämpfe und andere verwendet
werden.
Hei einer Schachlhöhe von 12 m erfolgt die
I lerstellung von Rohren mit einem AulJcndurchmesser
von 40 mm und einer Wandclicke von 4,0 mm mit einer Zichgeschwindigkeil von 330 m/h. Der Ringkühler 9,
dessen Innendurchmesser 450 mm beträgt, liegt 100 mm über dem Glasspiegel. Der Druck der Ventilatorenlufi
um IuIJe des Metallrohrcs mit einem Durchmesser von
60 mm betrügt 40 mm Wassersäule. Die obere Schnittflache
des luftzuführenden Rohrkörpers Il mit dem Innendurchmesser von 14 mm liegt 2800 mm in bezug
vom Spiegel dar Ginsmasse entfernt, der Luftdruck am
FuBc des Rohrkörpers 11 betrögt 1,5 ntü. Die Arbeitstemperatur der zylindrischen Kammer 3 wird bei
124O0C gehalten, dabei belltuft sich die Temperatur der
Glaszwicbel auf 1035 bis 1040"C, die Temperatur des
Rohres an der Stelle des Abbrcchcns beträgt 35O0C und die Lufttemperatur beim Austritt aus dem Blasrohr 340
bis 35O0C.
Anschließend wird ein anderes Beispiel der Herstellung von Glasrohren betruchtct. Sein kennzeichnendes
Merkmal besteht In der Erzeugung eines Unterdruckes in der Kühlzonc des Jeweiligen Rohres, der durch
Absaugen der formgebenden Luft In Gcgcnsiromrichtung zwecks Einsnugung der abkühlenden Atmosphnrenluft unter Zuhilfenahme eines Ventilators in das
Innere des Rohres erreicht wird.
Zur Erzeugung des Unterdruckes in der Kühlzone wird innerhalb des herzustellenden Rohres der Rohrkörper
11 angeordnet, durch den Luft aus der Zone der
Formgebung und der Kühlung abgesaugt wird.
Der Herstellungsvorgang zur Fertigung eines Glasrohres verläuft folgendermaßen:
Der anfänglich aus der zylindrischen Kammer 3 herausgeführte Ringkühler 9 befindet sich im unteren
Teil des Schachtes 2. Die Temperatur in der zylindrischen Kammer 3 wird um 30 bis 50° höher als
die Arbeitstemperatur gehalten. Durch den Schacht 2 senkt man das Ausziehstück in Glasmasse und taucht es
in die Glasmasse rings um das keramische Aufsatzstück 6 150 bis 200 mm tief ein. Danach senkt man den
Ringkühler 9 in die Kammer 3, wobei der Abstand von seiner unteren Oberfläche bis zum Glasspiegel 100 bis
150 mm beträgt. Man schaltet dann die die Kammer 3 beheizenden Brenner aus, wodurch die Temperatur in
der Kammer herabgesetzt wird. 1st die Temperatur um 50"C niedriger als die Arbeitstemperatur, so schaltet
man den (in der Zeichnung nicht dargestellten) Elektromotor ein, der das Heben des Ausziehstückes
mit der Glasmasse durchführt und gleichzeitig die Walzen 1 mit einer Geschwindigkeit dreht, die der
Geschwindigkeit des Hebens des Auszichsiückcs gleich
ist. Hat das Auszichstüek die ersten zwei Paare der Zichwalzcn passiert, so schaltet man die Brenner aus
und bringt die Temperatur der zylindrischen Kammer bis auf die Arbeitstemperatur, bei der das Ziehen des
Rohres mit den erforderlichen Abmessungen erfolgt. Bei der 1 lerstellung von Rohren mit einem Durchmesser
von 30 bis 200 mm hält man die Temperatur in der Kammer auf einem Stand von 1230 bis l2b0°C aufrecht.
Dabei beläuft sich die Temperatur der Glaszwiebcl auf IOJO bis 1070'C.
1st das Ausziehstück aus dem Schacht 2 der Anlage zum senkrechten Ziehen herausgetreten, und sein
Abtrennen von dem zu ziehenden Rohr erfolgt, so schaltet man die Absaugvorrichtung ein, die die Luft aus
dem Hohlraum des /u fördernden Rohres in Richtung des Pfeiles ("durch das hiuebeständige Rohr 7 absaugt.
Der Luftunicrdruck an der unteren Grundfläche des
Rohres 7 beträgt 250 bis 320 mm Quecksilbersäule und wird so gewählt, daß die Geschwindigkeit der
Abkühlung des Rohres von seiner inneren Oberfläche im Temperaturintcrvall der Kühlung der Geschwindigkeit
der Abkühlung des Rohres von seiner Außenfläche gleich ist. Bei einer derartigen Kühlung des Glasrohres
ist eine symmetrische Verteilung von liigunspuimungcn
In der Wunddicke des Rohres zu beobachten,
Die Regulierung des Durchmessers und der Wanddik· ke des herzustellenden Rohres erfolgt durch dit
Verschiebung des RingkUhlors 9 in bezug auf die Oberflüche der Glasmasse, durch die Steuerung dei
Zichgeschwindigkeit des Rohres und durch die Wasser temperatur im Kühler.
Bei einer Annühcrung des Ringkühlers an den Spicgc
der Glasmasse erfolgt eine Vergrößerung der Wanddik ke des jeweiligen Rohres. Vergrößert sich dl·
Ziehgeschwindigkeit, so erfolgt eine Verringerung de Rohrdtirchmessers unter gleichzeitiger Verringeruni
der Wanddicke. Die Leistung der beschriebenen Anlag zum senkrechten Ziehen von Glasrohren beträgt 6 bl
9 t Ginsmasse pro Tag,
Claims (3)
- ? Patentansprüche:■;. 1. Verfahren zur Herstellung von Glasrohren durch Senkrechtziehen einer Glasmenge von ihrer freien Oberfläche und durch geometrische Formgebung des herzustellenden Rohres unter Zuhilfenahme eines die Parameter des herzustellenden Glasrohres bestimmenden, dem Inneren des Rohres in die Formgebungszone zuzuführenden und sich in der Formgebungszone erwärmenden Luftstromes mit nachfolgender Kühlung des Rohres auf die Umgebungstemperatur im Laufe seiner kontinuierlichen vertikalen Verschiebung, dadurch gekennzeichnet, daß das Glasrohr in der Kühlzone mittels eines in das Innere desselben bis in die Kühlzone eingeführten zusätzlichen Kühlmittels zusätzlich gekühlt wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur zusätzlichen Kühlung des Glasrohres von innen her in Höhe der Kühlzone ein gasförmiges Kühlmittel zugeführt wird, das sich im Gleichstrom zusammen mit dem zu formenden Glasrohr und dem formgebenden Luftstrom bewegt.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur zusätzlichen Kühlung von innen her im Glasrohr in Höhe der Kühlzone ein Unterdruck mittels Absaugen der formgebenden Luft in der Gegenstromrichtung derart erzeugt wird, daß die abkühlende Außenluft in die Abkühlungszone eingesaugt wird.
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DE19732335804 DE2335804C3 (de) | 1973-07-13 | Verfahren zur Herstellung von Glasrohren |
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