DE60205114T2 - Verfahren und vorrichtung zur kontinuierlichen herstellung von metallfasern mit einem glasüberzug - Google Patents

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Olivier Acher
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    • C03B37/01Manufacture of glass fibres or filaments
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    • C03B37/025Manufacture of glass fibres or filaments by drawing or extruding, e.g. direct drawing of molten glass from nozzles; Cooling fins therefor from reheated softened tubes, rods, fibres or filaments, e.g. drawing fibres from preforms
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Description

  • Technisches Gebiet
  • Die Erfindung betrifft die kontinuierliche Herstellung von glasüberzogenen Metallfasern und insbesondere von solchen, bei denen die beiden die Faser bildenden Materialien erhitzt und partiell verschmolzen werden, um kontinuierlich in ihre definitive Form gezogen zu werden.
  • Stand der Technik und Problemstellung
  • Alle Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung glasüberzogener Metallfasern nach dem Stand der Technik basieren auf einem Verfahren, das 1924 von TAYLOR entwickelt und beschrieben wurde. Es beruht auf dem folgenden Prinzip.
  • Man gibt im Voraus eine bestimmte Menge Metall in ein an seinem unteren Ende verschlossenes Glasrohr. Der untere Teil dieses Rohrs wird in der Nähe eines Hochfrequenzinduktionsofens angeordnet, der das in dem Glasrohr befindliche Metall zum Schmelzen bringt. Das Glas erweicht durch Wärmeleitung. Die Gießoperation des Mikrofilaments, gebildet durch die Metallfaser in ihrem Glasüberzug, wird manuell mit Hilfe einer Kapillare ausgelöst. Die initiierte Faser wird dann so auf eine Drehtrommel gewickelt, dass der sich bildende Verbund aus Metall und Glas kontinuierlich gezogen wird. Fasern, deren Gesamtdurchmesser von 6 bis 25 μm variieren kann, mit einem metallischen Kern, der von 2 bis 18 μm gehen kann, werden häufig nach diesem Verfahren hergestellt.
  • Jedoch hat dieses Verfahren den Hauptnachteil, dass es nicht kontinuierlich funktioniert, denn wenn die in das Rohr eingefüllte Metallmasse zu groß ist, besteht die Gefahr der Durchlöcherung des Glasüberzugs. Die Kopplung des Induktionsofens mit dem Metall ist nämlich um so stärker, je größer die Metallmasse ist. Der Grad der Erweichung des unteren Teils des Rohrs ist folglich direkt von der Masse des in diesem Rohr geschmolzenen Metalls abhängig.
  • Die Metallmasse, die man in das Glasrohr einfüllen kann, ist also begrenzt, was den Operator dazu zwingt, die Gießoperation zu unterteilen.
  • Dieser Nachteil hat zur Entwicklung von Verbesserungen des Verfahrens geführt. So beschreibt das russische Patent SU-A-1 088 075 ein Gießverfahren eines Mikroleiters aus isolierendem Glas, schematisch dargestellt in der 1. Verwendet wird ein Glasrohr 1, in dem eine Metallschmelze 5 erzeugt wurde, die dazu bestimmt ist, die Faser zu bilden, sobald das untere Ende des Glasrohrs 1 durch den Kontakt mit dieser Schmelze 5 weich geworden ist. Ein erster Induktionsofen 4, um das Glasrohr 1 herum angeordnet, heizt einen Metallstab 2, der sich im Innern des Glasrohrs 1 befindet und von einer Spannzange 3 getragen wird, die von einer Hebe- und Senkvorrichtung 7 abgesenkt werden kann. Die Heizung des Metallstabs 2 ist so vorgesehen, dass am unteren Ende des Stabs 2 stets ein geschmolzener Metalltropfen 8 hängt, um die Schmelze 5 im unteren Teil des Glasrohrs 1 zu speisen, wenn sie zu sehr abgenommen hat. Der untere Induktionsofen 6 erzeugt die Schmelze 5 und ermöglich so das Ziehen der glasüberzogenen Metallfaser.
  • Zwar ermöglicht dieses Verfahren, einen Teil der Probleme des TAYLOR-Verfahrens zu lösen, indem es zum Beispiel über einen Metallvorrat verfügt, der die Herstellung einer großen Faserlänge ermöglicht, ohne die Maschine anhalten zu müssen. Jedoch weist es zwei Nachteile auf, die mit der diskontinuierlichen Metallzufuhr zum Mikroschmelzbads 5 in Form des Tropfens 8 am Ende der Stange 2 zusammenhängen. Dieser Zufuhrtropfen 8, dessen Masse gegenüber dem Mikroschmelzbad 5 nicht zu vernachlässigen ist, lässt nämlich dessen Masse plötzlich stark ansteigen, was zu einer Streckung des erweichten Teils des Glasrohrs 1 in Richtung der Zone mit der größten magnetischen Intensität führt. Die Temperatur des Schmelzbads erhöht sich dadurch sehr stark, was zu einer Modifikation der geometrischen Charakteristika der Faser führt. Zudem führt das diskontinuierliche Abschmelzen des Stabs 2 aufgrund des Intervalls von einigen Minuten, das die Erzeugung von zwei aufeinanderfolgenden Tropfen 8 am unteren Ende des Stabs 2 trennt, zu einer periodischen Zufuhr inhomogener Oxide in das Schmelzbad 5, was für die Homogenität der Qualitäten der Metallfaser ungünstig ist. Einige dieser Oxide, deren Schmelzpunkte höher sind, bilden oft unlösliche Einschlüsse, die, wenn sie in die Formungszone der Faser gelangen, deren Reißen verursachen können.
  • Ein andere Lösung wird in dem amerikanischen Patent Nr. 3 362 803 dargestellt. Sie besteht darin, das Glasrohr mit der Metallmenge zu füllen, die für die erwünschte Faserlänge nötig ist, aber nur das Metall im unteren Teil des Glasrohrs durch Induktion zum Schmelzen zu bringen. Der obere Teil des Metalls wird durch einen elektrischen Widerstand auf eine Temperatur vorgewärmt, die niedriger ist als die Erweichungstemperatur des Glases oder der Keramik, aber da das geschmolzene Metall ein guter Wärmeleiter ist, breitet sich diese nach oben aus. Das Glas, das Kontakt hat mit der geschmolzenen Legierung, wird dann so weich, dass die Gefahr des Reißens des Glasrohrs unter der Wirkung der Masse des geschmolzenen Metalls besteht.
  • Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, die Probleme der oben genannten Vorrichtungen und Verfahren zu lösen.
  • Außerdem kennt man aus dem Patent US-A-3 481 390 eine Verfahren, das ermöglicht, mit Metallen zu arbeiten, deren Schmelztemperatur so hoch ist, dass sie das Glas zu sehr verflüssigen würde, und die so reaktiv sind, dass sie die Wahl der für die Vorrichtung verwendeten Materialien einschränken würden. Das in diesem Dokument vorgeschlagene Verfahren besteht darin, das Metall oder die Metalllegierung in einem gegenüber diesem Metall oder dieser Metalllegierung total inerten refraktären Tiegel zu schmelzen. Dieser Tiegel, dessen Unterteil mit einer Düse endet, wird in dem Glasrohr angeordnet, ohne jeden Kontakt mit diesem. Man benutzt eine erste Heizeinrichtung, um die in dem Tiegel enthaltene Legierung zu schmelzen, und eine zweite, die sich in Höhe des unteren Endes des Glasrohrs befindet, um dieses zu erweichen, um aus ihm eine Glaskapillare initiieren zu können. Außerdem benutzt die Vorrichtung Einrichtungen, die ermöglichen, in dem Tiegel einen Druck auszuüben, um die flüssige Legierung durch die Düsenöffnung zu ejizieren, in Form eines Strahls aus geschmolzenem Material, in der Richtung der gebildeten Kapillare. Bei dieser Vorrichtung fällt das den Tiegel verlassende Material über eine Distanz von 2 bis 15 cm, um so spät wie möglich das Glasrohr zu erreichen, so dass das Metall sich etwas abkühlt. Der Kontakt zwischen dem geschmolzenen Metall und dem Glas findet nur während einer sehr kurzen Periode (Kontaktzeit zwischen 0,5 und 0,002 s) und nur in Hohe der Kapillare statt. Folglich unterscheidet sich das in diesem Dokument US-A-3 481 390 dargestellte Verfahren sehr von dem TAYLOR-Prinzip (kein permanente Kugel aus geschmolzenem Metall, Benutzung eines Überdrucks zur Ejektion des geschmolzenen Metalls. Zudem haben die durch dieses Verfahren hergestellten Fasern generell einen Durchmesser über 30 μm, wohingegen eine der Aufgaben der Erfindung darin besteht, mit großer Geschwindigkeit Fasern herzustellen, deren Durchmesser kleiner als 20 μm ist (Geschwindigkeiten über 10 m/s).
  • Resümee der Erfindung
  • Ein erster Hauptgegenstand der Erfindung ist eine kontinuierliches Herstellungsverfahren einer glasüberzogenen Metallfaser, darin bestehend:
    • – in ein bewegliches, an seinem unteren Ende verschlossenes Glasrohr Metall einzuspeisen;
    • – das Metall im Innern des Glasrohrs in dessen unterem Teil bis zum Schmelzen zu erhitzen, um in einem unteren Teil des Glasrohrs einen prozessfähigen Tropfen zu erzeugen und damit diesen unteren Teil zu erweichen.
    • – den von dem unteren Teil des Glasrohrs ausgehenden Verbund aus geschmolzenem Metall und Glasüberzug kontinuierlich zu ziehen, wobei das in Höhe seines unteren Teils partiell geschmolzene Glasrohr in dem Maße langsam abgesenkt wird, wie es durch das Ziehen der erhaltenen glasüberzogenen Faser verbraucht wird;
    • – ein gegen Thermoschocks resistentes Speisungsrohr zu benutzen, das in Bezug auf das Glasrohr stationär ist, dessen Außendurchmesser kleiner ist als der Innendurchmesser des Glaserohrs, das total inert ist gegenüber der metallischen Masse, das bei der Arbeitstemperatur nicht weich wird, das sich im Innern des Glasrohrs befindet, das gefüllt ist mit der Gesamtheit des Metalls, welches zur Herstellung einer großen Quantität einer glasüberzogenen Metallfaser nötig ist, und das in seinem unteren Teil eine Düse mit einem bestimmten, kleinen Abstand von dem unteren Teil des Glasrohrs aufweist, der in Kontakt ist mit dem prozessfähigen Tropfen und derart die Bildung des prozessfähigen Tropfens und die kontinuierliche Speisung von diesem ermöglicht, so dass die Dimensionen dieses prozessfähigen Tropfens während des Ziehens der Faser im Wesentlichen konstant bleiben. Dabei benutzt man Einrichtungen zur Erzeugung eines Unterdrucks in dem Speisungsrohr, um die metallische Masse im Innern dieses Rohrs zurückzuhalten. Dieser Unterdruck wird anschließend entspannt und reguliert, um den Beginn des Abfließens des geschmolzenen Metalls durch die Düse zu bewirken und das kontinuierliche Abfließen der metallischen Masse während des Ziehens zu steuern.
  • Es ist vorteilhaft, zwischen den beiden Rohren ein Inertgas wie Argon zirkulieren zu lassen, um die Oxidmenge in der hergestellten Faser zu minimieren.
  • Es ist sehr vorteilhaft, die genannten Gaszirkulationseinrichtungen zu benutzen, um vor dem Schmelzen des Metalltropfens das Innere des Speisungsrohrs mit Inertgas zu spülen und zu reinigen.
  • Ein zweiter Hauptgegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung zur kontinuierlichen Herstellung einer glasüberzogenen Metallfaser aus einem an seinem unteren Ende verschlossenen Glasrohr mit einem bestimmten Durchmesser, umfassend:
    • – Heizeinrichtungen, um eine im Innern des Glasrohrs befindliche metallische Masse zu schmelzen und einen prozessfähigen Tropfen im geschmolzenen Zustand zu halten, der einen unteren Teil des Glasrohrs erweicht,
    • – ein die metallische Masse enthaltendes Speisungsrohr, dessen Außendurchmesser kleiner ist als der Innendurchmesser des Glasrohrs, das resistent ist gegen Thermoschocks, das total inert ist gegenüber der metallischen Masse und das bei der Schmelztemperatur des zu schmelzenden Metalls nicht weich wird, wobei dieses Speisungsrohr in seinem unteren Teil eine Düse besitzt und so in dem Glasrohr positioniert ist, dass seine Düse sich sehr nahe bei dem unteren Teil des Glasrohrs befindet;
    • – Einrichtungen zum Verschieben des Glasrohrs, um es progressiv in dem Maße abzusenken, wie es durch das Ziehen der Faser verbraucht wird; und
    • – Unterdruckerzeugungs- und Spüleinrichtungen, um im Innern des Speisungsrohr einen Unterdruck herzustellen und zu beherrschen, um das Abfließen der den prozessfähigen Tropfen speisenden geschmolzenen metallischen Masse zu regeln und zu steuern.
  • Bei der bevorzugten Realisierung der Heizeinrichtungen umfassen diese einen ersten Induktionsofen, dessen Windungen den unteren Teil des Speisungsrohrs über mehrere Zentimeter umgeben.
  • Vorzugsweise umfassen die Heizeinrichtungen des im Innern des Glasrohrs befindlichen prozessfähigen Tropfens einen schalenförmigen zweiten Induktionsofen, der sich unter dem unteren Teil des Glasrohrs befindet.
  • Vorgesehen ist eine Argon-Zirkulation zwischen dem Glasrohr und dem Speisungsrohr, wobei in dem oberen Teil des Glasrohrs eine Stopfbüchse sitzt, um die Abdichtung zwischen dem Glasrohr und dem Speisungsrohr zu realisieren.
  • Ebenfalls vorgesehen sind Spüleinrichtungen, um das Innere des Glasrohrs mit Inertgas zu spülen.
  • Liste der Figuren
  • Die Erfindung und ihre verschiedenen Charakteristiken werden besser verständlich durch die nachfolgende Beschreibung, bezogen auf die beiden beigefügten Figuren:
  • 1, schon beschrieben, zeigt eine Vorrichtung nach dem Stand der Technik; und
  • 2 zeigt eine Vorrichtung nach der Erfindung.
  • Detaillierte Beschreibung einer Realisierung der Erfindung
  • In der 2 sieht man funktionelle Elemente der erfindungsgemäßen Vorrichtung, die denen der 1 entsprechen, also dem Stand der Technik. Es sind dies das Glasrohr 20, eine dieses Glasrohr umgebende und durch einen Induktionsofen 23 gebildete erste Heizeinrichtung, eine unter dem unteren Teil 21 des Glasrohrs 20 angeordnete und durch einen zweiten Induktionsofen 24 gebildete zweite Heizeinrichtung sowie Einrichtungen 38 zur Spülung und Erzeugung eines Unterdrucks im Innern des Rohrs 15. Um das Herstellungsverfahren von glasüberzogenen Metallfasern expliziter zu machen, figurieren in dieser 2 folgende sekundäre Elemente.
  • Temperatursensoren wie etwa Pyrometer 30 befinden sich in der Nähe der Heizung des Glasrohrs 20, in Höhe ihres unteren Teils 21. Eine Wasserstrahleinrichtung 34 bespritzt die überzogene Metallfaser 10 direkt nach dem Ziehvorgang, um sie schnell abzukühlen. Anschließend kontrolliert eine Messeinrichtung den Durchmesser der Faser 31. Schließlich wird die gezogene Faser 10 auf die Spule einer Wickeleinrichtung 11 gespult.
  • Je nach Schmelztemperatur der zur Herstellung der überzogenen Metallfaser 10 verwendeten Legierung können verschiedene Glastypen verwendet werden, um das Rohr 20 herzustellen, zum Beispiel Borsilikatgläser, Aluminiumsilikatgläser, 96-prozentiges Siliciumdioxid oder geschmolzenes Quarz. Es können auch Keramiken verwendet werden. Zudem muss die Tatsache berücksichtigt werden, dass die Ziehtemperatur um 50 bis 300°C höher ist als die Schmelztemperatur des Metalls. Eine Absenkungseinrichtung 25 ermöglicht, das Glasrohr 20 langsam in dem Maße progressiv abzusenken, wie es durch das Ziehen der Faser verbraucht wird.
  • Eine wichtige technische Charakteristik der Erfindung besteht darin, ein Speisungsrohr 15 zu verwenden, in das im Voraus die Gesamtheit der metallischen Masse 12, gebildet durch Metall oder Metalllegierung, eingefüllt wird. Dieses Speisungsrohr 15 kann aus einem refraktären Material sein, das die Arbeitstemperatur aushält. Es kann sich zum Beispiel um Quarz handeln, wenn man amorphe oder mikrokristalline Legierungen realisieren möchte, deren Schmelztemperatur bei ungefähr 1000°C liegt. Bei Legierungen, deren Schmelztemperaturen höher sind, ist es möglich, auf Rohre aus Aluminiumoxid, Bornitrid oder auch Titanborid zurückzugreifen.
  • Dieses Speisungsrohr 15, das feststehend ist, wird also gefüllt mit einem Metall oder einer Metalllegierung. Die metallische Masse 12 wird durch die Windungen eines ersten Induktionsofens 23 geschmolzen, der einen Teil der Heizeinrichtungen bildet. Diese umgeben das Speisungsrohr 15 an seinem Unterteil, indem sie so eine zweite Heizzone bilden, bezogen auf diejenige der 1, die den Stand der Technik symbolisiert. Die Anzahl der Windungen des ersten Induktionsofens 23 hängt von der Höhe des geschmolzenen Metalls der metallischen Masse 12 ab, die man erreichen will.
  • Das obere Ende des Speisungsrohrs 15 ist direkt an die Inertgasspülungs- und Unterdruckerzeugungseinrichtung 38 angeschlossen, um zu vermeiden, dass die metallische Masse 12, wenn sie geschmolzen ist, frei durch die untere Düse 13 des Speisungsrohrs 15 abfließt. Diese untere Düse befindet sich direkt über dem Unterteil 21 des Glasrohrs 20. Dieses ist in Bezug auf den zweiten Induktionsofen 24, der sich direkt unter dem Unterteil 21 des Glasrohrs 20 befindet, so angeordnet, dass der prozessfähige Tropfen 14 und das Glas des Glasrohrs 20 auf die für das Ziehen erforderlichen Temperaturen gebracht werden. Diese Höhe der Düse 13 in Bezug auf den Unterteil des Glasrohrs 20 ist kleiner oder gleich der für den Metalltropfen oder prozessfähigen Tropfen 14 in der Prozesszone erwünschten Höhe, die sich zwischen der Düse 13 des Speisungsrohrs 15 und dem Unterteil 21 des Rohrs 20 befindet. Die Höhe des prozessfähigen Tropfens 14 regeln die Karte der Temperaturen in dem unteren Teil des Rohrs 20 und die durch das Gewicht des prozessfähigen Tropfens 14 auf den Unterteil 21 des Glasrohrs 20 ausgeübte Kraft. Mit Hilfe der Unterdruckerzeugungs- und Spülungseinrichtung 38 ist es also möglich, die Höhe des prozessfähigen Tropfens 14 zu steuern. Zudem, indem man die Temperatur der metallische Masse 12 in dem Speisungsrohr 15 auf einen Wert regelt, welcher der Temperatur des prozessfähigen Tropfens 14 nahe kommt, vermeidet man ein thermisches Ungleichgewicht in der Prozesszone, welche die des Tropfens 14 ist.
  • Anzumerken ist auch, dass nicht nur die Masse und die Temperatur des prozessfähigen Tropfens 14, sondern auch seine Form die Geometrie und die Eigenschaften der hergestellten überzogenen Faser beeinflussen. Bei den Verfahren des Stands der Technik präsentiert sich das geschmolzene Metall in dem Glasrohr im Wesentlichen als ein Tropfen mit der Form eines abgeplatteten Sphäroids. Dank des Speisungsrohrs 15 ist es möglich, die Form des Tropfens 14 zu steuern, insbesondere die Kontaktfläche mit dem Unterteil 21 des Glasrohrs 20. Zu diesem Zweck kann man der Düse 13 mehrere Formen geben, um unterschiedliche Resultate zu erzielen.
  • Festzustellen ist, dass aufgrund der direkten Einspeisung des geschmolzenen Metalls in die Prozesszone das eventuelle Vorhandensein von Verunreinigungen oder von auf dem Tropfen 14 schwimmendem geschmolzenem Glas vernachlässigbar ist.
  • Der zweite Induktionsofen 24, der dazu dient, den prozessfähigen Tropfen 14 zu heizen und sich im Unterteil 21 des Glasrohrs 20 befindet, wird durch eine oder mehrere Induktionswindungen gebildet. Dieser zweite Induktionsofen 24 befindet sich in Höhe des Tropfens 14, vorzugsweise direkt unter dem Unterteil 21 des Glasrohrs 20, um den Tropfen 14 dank der Laplace-Kräfte in der Schwebe zu halten.
  • Entsprechend der Realisierung nach der 2 verwendet man einen flachen Einwindungs-Induktor, schalenförmig leicht gebogen, mit einem zentralen Loch 26. Das Glasrohr 20 befindet sich bis zu 10 mm über dem zentralen Loch 26. Insbesondere befindet sich das zentrale Loch 26 unter dem Glasrohr 20, wobei sein Innenradius kleiner sein kann als der Radius des Glasrohrs 20. Dies ermöglicht, die Heizhöhe zu reduzieren, die ungefähr dem Innenradius der Windung entspricht. Die Heizenergie konzentriert sich also in dem Tropfen 14.
  • Der zweite Induktionsofen 24 kann auch mehrere konisch angeordnete Windungen aufweisen, die ebenfalls ermöglichen, den Tropfen 14 in der Schwebe zu halten. Dieser Schwebezustand hilft, die unerwünschte Verlängerung des Glasrohrs 20 zu vermeiden, indem die auf den Unterteil 21 dieses Glasrohrs 20 wirkende Kraft reduziert wird.
  • Man kann auch einen IR-Strahlungsofen verwenden, um diese Heizeinrichtungen des prozessfähigen Tropfens 14 zu realisieren.
  • Die Eingangsleitung 32A und die Ausgangsleitung 32B ermöglichen eine Argonzirkulation zwischen dem Glasrohr 20 und der Außenseite des Versorgungsrohrs 15. Die Dichtheit dieses Raums wird durch eine Stopfbüchse 33 gewährleistet, die sich zwischen dem Glasrohr 20 und dem Speisungsrohr 15 befindet.
  • Wie schon erwähnt, ist das Glasrohr 20 beweglich in Bezug auf das Speisungsrohr 15 und in Bezug auf die beiden Induktionsöfen 23 und 24. Das Glasrohr 20 wird also in dem Maße, wie es durch das Ziehen der Faser verbraucht wird, nach und nach abgesenkt.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren ist das folgende.
  • Die Gesamtheit des zur Herstellung der überzogenen Faser 10 nötigen Metalls (oder Metalllegierung) wird in das Speisungsrohr 15 eingefüllt, in Block- oder Pulverform. Diese metallische Masse 12 im Innern des Speisungsrohrs 15 wird durch den ersten Induktionsofen 23 erhitzt und geschmolzen.
  • Vorher wird die Vorrichtung entleert bzw. durchgespült und dann vor dem Schmelzen des Metalls mit Inertgas gefüllt, zum Beispiel mit Argon. Es fließt also dank der Spülungs- und Unterdruckerzeugungseinrichtungen 38 und der Eingangs- und Ausgangsleitungen 32A und 32B ein Argonstrom vom Speisungsrohr 15 zum Glasrohr 20. Die Düse 13 des Speisungsrohrs 15 ist noch nicht mit geschmolzenem Metall voll.
  • Der erste Induktionsofen 23 heizt die metallische Masse 12 und die Argonzirkulation in dem Speisungsrohr 15 kommt zum Stillstand. Es wird dann im Innern des Speisungsrohrs 15 ein Unterdruck erzeugt, um zu vermeiden, dass die geschmolzene metallische Masse 12 frei in den Unterteil 21 des Glasrohrs 20 fließt. Hingegen wird die Argonspülung im Innern des Glasrohrs 20 – auf der Außenseite des Speisungsrohrs 15 – dank der Argonein- und -ausgänge 32A und 32B aufrechterhalten.
  • Der Unterdruck in dem Speisungsrohr 15 wird anschließend reduziert, um das langsame und kontinuierliche Fließen der flüssigen metallischen Masse 12 in den Unterteil 21 des Rohrs 20 mit einem bestimmten Metallschmelze-Durchsatz zu ermöglichen. Es bildet sich dann im Innern des Unterteils 21 des Rohrs 20 der prozessfähige Tropfen 14, dessen Dimensionen und Masse gesteuert werden. Er wird durch den zweiten Induktionsofen 24 geheizt und im flüssigen Zustand gehalten.
  • Der Speisungsprozess muss ohne dynamische Störung ablaufen. Mit anderen Worten darf die Metallmasse des prozessfähigen Tropfens 14 nicht zu groß sein, um das erweichte Glas des Unterteils 21 nicht exzessiv zu strecken.
  • Die Masse des Tropfens 14 muss konstant gehalten werden. Die durch das Ziehen der Faser verbrauchte Metallmenge muss permanent durch eine gleiche Metallmenge ersetzt werden, geliefert durch das Speisungsrohr 15.
  • Die Temperaturen der geschmolzenen metallischen Masse 12 und des prozessfähigen Tropfens 14 müssen ähnlich sein, um die thermischen Störungen weitestgehend zu vermeiden.
  • So ist es möglich, eine Metallfaser kontinuierlich herzustellen, indem ungefähr 40 g einer Legierung aus CoFeNiMoSiB in das Speisungsrohr 15 aus Quarz eingefüllt werden. Das Glasrohr 20 kann aus Borsilikatglas des Typs PYREX 7 740 sein.
  • Der zweite Induktionsofen 24 ist ein Einwindungs-Induktor, leicht gebogen, mit einem Durchmesser von 50 mm und einem Loch 26 mit 8 mm. Der erste Induktionsofen 23 kann durch mehrere Windungen mit einem Durchmesser von 20 mm gebildet werden, über eine Höhe von 100 mm. Er muss 20 mm über dem zweiten Induktionsofen 24 angeordnet werden, der sich seinerseits 10 mm unter dem Unterteil 21 des Glasrohrs 20 befindet.
  • Die Höhe des Glasrohrs 20 kann 500 mm betragen, sein Innendurchmesser 12,6 mm und seine Wanddicke 1,2 mm.
  • Das Speisungsrohr 15 kann eine Höhe von ungefähr 1 m, einen Außendurchmesser von 10 mm und einen Innendurchmesser von 8 mm haben. Die Düse 13 kann einen Durchmesser von 1 mm haben. Selbstverständlich ist das Speisungsrohr 15 im Innern des Glasrohrs 20 zentriert und 10 mm über dem Unterteil 21 angeordnet.
  • In diesem Fall wird die Temperatur der Metalllegierung in den beiden Rohren 15 und 20 auf ungefähr 1280°C gehalten. Diese Temperatur wird durch die beiden Pyrometer 30 kontrolliert. Die Masse des prozessfähigen Tropfens 14 beträgt ungefähr 5 g und seine Höhe ungefähr 10 mm.
  • Die Vorschubgeschwindigkeit des Glasrohrs 20 wird auf 2,5 mm/min geregelt bzw. eingestellt und die Wickelgeschwindigkeit auf 10 m/s. Die Absenkungsgeschwindigkeit des Pegels der geschmolzenen Metallmasse 12 in dem Speisungsrohr 15 beträgt 0,2 mm/min.
  • Die unter diesen Versuchsbedingungen gezogene Faser hat einen Gesamtdurchmesser von 16 μm und einen metallischen Kern von 5 μm.
  • Genauso können ungefähr 20 g einer CoFeNbB-Legierung in das Speisungsrohr 15 mit dem Außendurchmesser 8 mm und dem Innendurchmesser 6 mm eingefüllt werden. Die Temperatur der Metalllegierung wird in den Rohren 15 und 20 auf 1260°C gehalten. Die Vorschubgeschwindigkeit des Glasrohrs 20 ist auf 2 mm/min geregelt bzw. eingestellt und die Wickelgeschwindigkeit auf 18 m/s. Die Absenkungsgeschwindigkeit des Pegels der geschmolzenen Metallmasse 12 in dem Speisungsrohr 15 beträgt 0,75 mm/min.
  • Die unter diesen Bedingungen gezogene Faser hat einen Gesamtdurchmesser von 10 μm und einen metallischen Kern von 5 μm. Man kann die Spulgeschwindigkeit bis auf Werte zwischen 20 und 80 m/s erhöhen, vorausgesetzt die Absenkgeschwindigkeit des Rohrs wird von 4 auf 13 mm/min erhöht. Man erhält zum Beispiel eine Faser mit einem Gesamtdurchmesser von 9 μm mit einem Metallkern von 4 μm.
  • In allen Fällen wird die herzustellende überzogene Faser am Ausgang des zweiten Induktionsofens 24 gezogen und durch den Wasserstrahl 35 abgeschreckt, was ihr eine amorphe Struktur verleiht.
  • Das Ganze ist mit einem Laserdiffraktionssenor 31 versehen, das sich 300 mm unter dem zweiten Induktionsofen 24 befindet. Es ermöglicht, den Gesamtdurchmesser der hergestellten überzogenen Faser während der gesamten Ziehdauer zu messen.

Claims (8)

  1. Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung einer glasüberzogenen Metallfaser (10), darin bestehend: – in ein bewegliches, an seinem unteren Ende (21) verschlossenes Glasrohr (20) Metall einzuspeisen; – das Metall im Innern des Glasrohrs (20) in dessen unterem Teil bis zum Schmelzen zu erhitzen, um in einem unteren Teil (21) des Glasrohrs (20) einen prozessfähigen Tropfen (14) zu erzeugen und damit diesen unteren Teil (21) weich zu machen. – den aus dem unteren Teil (21) des Glasrohrs (20) austretenden Verbund aus geschmolzenem Metall und Glasüberzug kontinuierlich zu ziehen, wobei das in Höhe seines unteren Teils (21) partiell geschmolzene Glasrohr (20) in dem Maße langsam abgesenkt wird, wie es durch das Ziehen der erhaltenen glasüberzogenen Faser konsumiert bzw. verbraucht wird; – ein gegenüber Thermoschocks resistentes Speisungsrohr (15) zu benutzen, das in Bezug auf das Glasrohr (20) stationär ist, dessen Außendurchmesser kleiner ist als der Innendurchmesser des Glaserohrs (20), das total inert ist gegenüber der metallischen Masse (12), das bei der Arbeitstemperatur nicht weich wird, das sich im Innern des Glasrohrs (20) befindet, das gefüllt ist mit der Gesamtheit des Metalls, welches zur Herstellung einer großen Quantität einer glasüberzogenen Metallfaser (10) nötig ist, und das in seinem unteren Teil eine Düse (13) mit einem bestimmten, kleinen Abstand von dem unteren Teil (21) des Glasrohrs (20) aufweist, der in Kontakt ist mit dem prozessfähigen Tropfen (14) und derart die Bildung des prozessfähigen Tropfens (14) und die kontinuierliche Speisung von diesem ermöglicht, so dass die Dimensionen dieses prozessfähigen Tropfens während des Ziehens der Faser im Wesentlichen konstant bleiben, wobei man Einrichtungen zur Erzeugung eines Unterdrucks in dem Speisungsrohr (15), um die metallische Masse (12) im Innern dieses Rohrs zurückzuhalten, und zur Entspannung und Regelung dieses Unterdrucks benutzt, um den Beginn des Abfließens des geschmolzenen Metalls durch die Düse (13) zu bewirken und das kontinuierliche Abfließen der während des Ziehens geschmolzenen metallischen Masse (12) zu steuern.
  2. Verfahren zur Herstellung einer glasüberzogenen Metallfaser (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Speisungsrohr (15) und dem Glasrohr (20) ein Inertgas zirkuliert.
  3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man die Einrichtungen (38) zur Erzeugung eines Unterdrucks und zur Spülung benutzt, um vor dem Schmelzen der metallischen Masse (12) das Innere des Speisungsrohrs (15) mit Inertgas zu spülen.
  4. Vorrichtung zur kontinuierlichen Herstellung einer glasüberzogenen Metallfaser (10) aus einem an seinem unteren Ende (21) verschlossenen Glasrohr (20) eines bestimmten Durchmessers, hauptsächlich umfassend: – Heizeinrichtungen (23), um eine im Innern des Glasrohrs (20) befindliche metallische Masse (12) zu schmelzen und einen prozessfähigen Tropfen (14) im geschmolzenen Zustand zu halten, der einen unteren Teil (21) des Glasrohrs (20) weich macht, – ein die metallische Masse (12) enthaltendes Speisungsrohr (15), dessen Außendurchmesser kleiner ist als der Innendurchmesser des Glasrohrs (20), das resistent ist gegenüber Thermoschocks, das total inert ist gegenüber der metallischen Masse und das bei der Schmelztemperatur des zu schmelzenden Metalls nicht weich wird, wobei dieses Speisungsrohr (15) in seinem unteren Teil eine Düse (13) besitzt und so in dem Glasrohr positioniert ist, dass seine Düse (13) sich sehr nahe bei dem unteren Teil (21) des Glasrohrs befindet; – Einrichtungen zum Verschieben des Glasrohrs (20), um es progressiv in dem Maße abzusenken, wie es durch das Ziehen der Faser verbraucht wird; und – Einrichtungen zum Erzeugen und Beherrschen eines Unterdrucks in dem Speisungsrohr (15), um das Abfließen des geschmolzenen Teils der metallischen Masse (12) zu regeln und zu steuern.
  5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Heizeinrichtungen durch einen ersten Induktor (23) gebildet werden, um das Innere des Speisungsrohrs (15) in seinem unteren Teil über mehrere Zentimeter zu erhitzen und somit einen ersten Induktionsofen zu bilden
  6. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Heizeinrichtungen des prozessfähigen Tropfens (14) im Innern des Glasrohrs (20) einen schalenförmigen zweiten Induktor (24) umfassen, der sich unter dem unteren Teil (21) des Glasrohrs (20) befindet.
  7. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Argon-Zirkulation (32A, 32B) zwischen dem Glasrohr (20) und dem Speisungsrohr (15) umfasst, wobei in dem oberen Teil des Glasrohrs (20) eine Stopfbüchse (33) vorgesehen ist, um die Abdichtung zwischen dem Glasrohr (20) und dem Speisungsrohr (15) zu realisieren.
  8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass sie Einrichtungen (32A, 32B) umfasst, um das Innere des Glasrohrs (20) mittels Inertgas zu spülen.
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