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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ziehen eines rohrförmigen Quarzglasstrangs,
indem einem Schmelztiegel SiO2-haltiges Ausgangsmaterial
zugeführt,
darin erweicht und als erweichte Quarzglasmasse durch einen Ringspalt zwischen
einem Außenteil
und einem in einer Durchgangsbohrung des Außenteils angeordneten Innenteil
einer im Bodenbereich des Schmelztiegels vorgesehenen Ziehdüse als rohrförmiger Quarzglasstrang in
einer Ziehachse vertikal nach unten abgezogen wird, wobei der Ziehdüsen-Ringspalt
einen Längenabschnitt „L" aufweist, in dem
sich seine Düsenquerschnittsfläche von
oben nach unten verringert.
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Weiterhin
betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zum Ziehen eines rohrförmigen Quarzglasstrangs,
mit einem Schmelztiegel zur Aufnahme von SiO2-haltigem
Ausgangsmaterial, der von einer Heizeinrichtung zum Erweichen des
Ausgangsmaterials umgeben ist, sowie mit einer im Bodenbereich des Schmelztiegels
vorgesehenen Ziehdüse,
die ein Außenteil
und ein in einer Durchgangsbohrung des Außenteils unter Belassung eines
Ringspalts angeordnetes Innenteil aufweist, wobei der Ziehdüsen-Ringspalt
einen Längenabschnitt „L" aufweist, in dem
sich seine Düsenquerschnittsfläche von
oben nach unten verringert.
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Aus
der
DE 103 37 388
A1 sind ein Tiegelziehverfahren und eine Vorrichtung zur
Herstellung eines Quarzglasstrangs bekannt. Hierbei wird eine in einem
Schmelztiegel erweichte Quarzglasmasse über eine in einer Bodenöffnung des
Schmelztiegels eingesetzte Ziehdüse
senkrecht nach unten kontinuierlich zu einem hohlzylindrischen Quarzglasstrang mit
vorgegebenem Profil abgezogen. Am unteren Ende der Ziehdüse ist eine
auswechselbare Ansetzdüse
montiert, die mit einem in die Ansetzdüsenöffnung hineinragenden, hohlen
Dorn verbunden ist, durch den ein Gasstrom in die Innenbohrung des Quarzglasstrangs
eingeleitet werden kann. Der Ringspalt zwischen dem Außenmantel
des Dorns und der Innenwandung der Ansetzdüse bestimmt das Profil des
aus der Düse
austretenden rohrförmigen
Strangs.
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Der
Dorn wird mittels mehrerer Stege, die mit dem umlaufenden Rand der
Ansetzdüse
verbunden sind, in der Ansetzdüsenöffnung fixiert.
Die Stege liegen im Strom des durch die Düsenöffnung ausfließenden Glases
und zerteilen diesen. Dies führt
zu Inhomogenitäten
im abgezogenen Quarzglasstrang, auch aufgrund der vergleichsweise
hohen Viskosität der
Quarzglasmasse, die ein störungsfreies
Wiederverschmelzen dieser Bereiche erschwert.
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Einer
der Stege bildet gleichzeitig die Gaszufuhrleitung zum Dorn, über die
ein Gasstrom in die Innenbohrung des abzuziehenden Rohrstrangs geleitet werden
kann, um den Durchmesser oder die Rohr-Wandstärke durch Einstellung des Blasdrucks zu
regulieren.
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Ein
weiteres Tiegelziehverfahren zur Herstellung eines Quarzglasrohres
sowie eine Vorrichtung der eingangs genannten Gattung sind in der
EP 394 640 A1 beschrieben.
Auch hier ist zum Ziehen eines rohrförmigen Quarzglasstrangs eine
Ziehdüse
mit Ringspalt zwischen Außenring
und Innenring vorgesehen. Der Außenring ist in eine Bodenöffnung des Schmelztiegels
eingesetzt. Der Innenring wird mittels Verbindungsstreben, die fachsprachlich
auch als „Finger" bezeichnet werden,
in Bezug auf den Außenring
zentriert. Durch die Mittenbohrung des Innenrings ragt ein Gaszuleitungsrohr,
das von oben in die Glasschmelze eintaucht und durch das ein Gasstrom
in die Innenbohrung des abgezogenen Rohrstrangs eingeleitet werden
kann.
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Auch
bei diesem Verfahren umfließt
somit die weiche Quarzglasmasse die Verbindungsstreben zwischen
Außenring
und Innenring, wird dabei geteilt, und kann dadurch die oben erwähnten Störungen in
der strangförmig
aus der Düse
austretenden, hochviskosen Quarzglasmasse aufweisen.
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Ein
Verfahren und eine Vorrichtung gemäß der eingangs genannten Gattung
sind aus der
US 3,508,900
A bekannt. Darin wird ein Verfahren zum Ziehen eine Quarzglasrohres
aus dem Schmelztiegel beschrieben, bei dem ein Ziehdüsen-Innenteil an einem
Schaft hängend
innerhalb der Durchgangsbohrung eines Ziehdüsen-Außenteils gehalten wird. Das Innenteil
weist ein uhrglasförmiges
Oberteil auf, das über
einen Zwischenring mit einem kegelstumpfförmigen Unterteil verbunden
ist. Das obere Ende des Schaftes wird in einer Justiervorrichtung
gehalten, die ein Kugelgelenk umfasst, so dass die radiale Position
des Ziehdüsen-Innenteils
exakt einstellbar ist.
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Die
Wandstärke
des abgezogenen Quarzglasrohres wird durch Absenken und Heben des
Innenteils und die dadurch erzeugte kleinste Öffnungsweite zwischen Innen-
und Außenteil
der Düse
eingestellt. Innerhalb des sich konisch nach unten verjüngenden
oberen Abschnitts der Außenteils
befindet sich ein konischer Abschnitt des Ziehdüsen-Innenteils, so dass in
diesem Längenabschnitt
die Weite des Ringspalts zwar konstant bleibt, die Düsenquerschnittsfläche aber
abnimmt.
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Auch
aus der
US 4,523,939
A ergibt sich ein Verfahren zum Ziehen eines rohrförmigen Quarzglasstrangs
aus einem Schmelztiegel. Die Schmelze fließt über eine Düse aus, die von einem Außenteil (Boden)
und einem Innenteil gebildet wird. Das Innenteil wird an einem Hohlschaft
aus einem refraktären
Metall hängend
gehalten und es weist eine Ausbuchtung auf, die sich nach unten
erweitert. Unter der Annahme, dass die Ausbuchtung des Innenteils
in die Bodenöffnung
hineinragt, ergibt sich ein Ziehdüsen-Ringspalt, dessen Querschnittsfläche sich über einen
Längenabschnitt „L" nach unten verjüngt.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das bekannte
Verfahren im Hinblick auf geringere Inhomogenitäten im abgezogenen Rohrstrang
zu verbessern, um dadurch die Herstellung von homogenen, fehlerfreien
Quarzglas-Hohlzylindern
durch Ziehen aus der Schmelze zu ermöglichen.
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Weiterhin
liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine konstruktiv einfache
und mit geringerem Aufwand zu realisierende Vorrichtung bereit zu
stellen, die die oben genannten Verfahrensverbesserungen mit sich
bringt.
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Hinsichtlich
des Verfahrens wird diese Aufgabe ausgehend von dem eingangs genannten
Verfahren erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass der Längenabschnitt „L" eine Länge von
mindestens 10 mm aufweist, und dass das Ziehdüsen-Innenteil – in Richtung der Ziehachse
gesehen – radial
frei beweglich innerhalb der Durchgangsbohrung des Außenteils
hängend
gehalten wird, und dass die erweichte Quarzglasmasse – bezogen
auf die minimale Querschnittsfläche
des Ziehdüsen-Ringspalts – mit einer Durchflussrate
von mindestens 0,3 kg/h·cm2 durch den Ringspalt fließt.
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Es
hat sich gezeigt, dass die mittels der bekannten Verfahren hergestellten
Quarzglasrohre an den Kontaktstellen zu den Verbindungsstreben Störungen aufweisen,
die beim Erhitzen als fein nachleuchtende Linien sichtbar werden.
Beim Aufblasen derartiger Quarzglasrohre zwecks Vergrößerung der Innenbohrung
werden Wandstärkeschwankungen
oft genau mit der Rotationssymmetrie der „Finger" beobachtet.
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Dabei
ist zu beachten, dass die Ziehdüse insgesamt
oder zumindest die im Kontakt mit der heißen Quarzglasmasse kommenden
Teile der Ziehdüse
aus Molybdän,
Wolfram, Iridium, Rhenium oder anderen hochschmelzenden Metallen
oder Legierungen bestehen. Es ist anzunehmen, dass Metall durch Abrieb
in die Glasmasse gelangt und zu den oben erläuterten Störungen beiträgt. Die
meisten Kontaktflächen
zwischen der heißen
Quarzglasmasse und der Ziehdüse
finden sich nachher an der Oberfläche des abgezogenen Rohrstrangs
wieder, von wo sie nachträglich
einfach entfernt werden können.
Dies trifft jedoch für
die Kontaktflächen
zu den Verbindungsstreben nicht zu, denn diese werden im Inneren
des Quarzglasrohres eingeschlossen.
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Der
Erfindung liegt daher die Erkenntnis zugrunde, besagte Störungen zu
vermeiden, indem auf die „Finger" des Ziehdüsen-Innenteils
vollständig
verzichtet wird. Die „Finger" dienen zur Zentrierung
des Innenteils in der Durchgangsbohrung des Außenteils und zur Einstellung
der Weite des Ringspalts. Erfindungsgemäß wird daher eine Selbstzentrierung
des Innenteils angestrebt, bei der auf derartige Zentrierhilfen
verzichtet werden kann. Es hat sich gezeigt, dass dies unter den
im Folgenden näher
erläuterten Voraussetzungen
realisierbar ist:
- 1. Das Ziehdüsen-Innenteil
wird radial frei beweglich innerhalb der Durchgangsbohrung des Ziehdüsen-Außenteils
gehalten. Die Selbstzentrierung verlangt eine gewisse Beweglichkeit
des Ziehdüsen-Innenteils mit einer
Bewegungskomponente in Richtung senkrecht zur Ziehachse, die hier
als „radiale
freie Beweglichkeit" bezeichnet
wird. Diese kann durch horizontale Verschiebbarkeit des Innenteils
oder auch durch eine hängende
Halterung gewährleistet
werden, die eine freie Pendelbewegung in Richtung senkrecht zur
Ziehachse erlaubt.
- 2. Weiterhin ist wesentlich, dass der Ringspalt zwischen Innenteil
und Außenteil
in Richtung der Ziehachse mindestens über eine Länge von 10 mm einen Längenabschnitt „L" aufweist, in dem sich
seine Düsenquerschnittsfläche von
oben nach unten verringert. Die Verringerung der Düsenquerschnittsfläche kann
auf einer kontinuierlichen oder stufenweisen Verengung des Ringspalts
von oben nach unten beruhen und/oder – bei einem Ringspalt mit konstanter
Ringspaltweite – indem
sich der Durchmesser des Ringspalts von oben nach unten verringert.
Bei der zuletzt genannten Variante wird der Ringspalt von zueinander
parallelen Wandungen begrenzt, die mit der Ziehachse einen Winkel
zwischen 0 und 90 Grad einschließen, so dass der Ringspalt
in Richtung der Ziehachse verläuft.
Die
Länge des
Längenabschnitts „L" wirkt sich auf die
Größe des Druckgradienten über dem
Ringspalt aus. Bei gegebenem hydrostatischem Druck durch die weiche
Quarzglasmasse stellt sich bei langem Längenabschnitt „L" des Ringspalts ein kleinerer
mittlerer Druckgradient ein als bei einem kurzen Längenabschnitt „L". Ein steiler Druckgradient
bewirkt eine geringere Regelempfindlichkeit und erschwert dadurch
eine exakte Selbstzentrierung des Ziehdüsen-Innenteils. Bei einem Längenabschnitt „L" ab einer Länge von
10 mm wird eine besonders hohe Regelempfindlichkeit und eine exakte
Selbstzentrierung des Ziehdüsen-Innenteils
gewährleistet.
- 3. Die erweichte Quarzglasmasse fließt – bezogen auf die minimale
Querschnittsfläche
des Ringspalts – mit
einer Durchflussrate von mindestens 0,3 kg/hcm2 durch
den Ziehdüsen-Ringspalt.
Die
Ausbildung der das Ziehdüsen-Innenteil
zentrierenden Rückstellkraft
erfordert eine gewisse Strömung
der Quarzglasmasse. Bei einer Durchflussrate von mindestens 0,3
kg/h bezogen pro cm2 der minimalen Querschnittsfläche des
Ringspalts entstehen besonders effektive Rückstellkräfte.
Entscheidend für eine Selbstzentrierung
sind die Druckverhältnisse
um das Ziehdüsen-Innenteil. Betrachtet
man den Druckverlauf in Richtung der Ziehachse, so ist festzustellen,
dass der Druck im Tiegel-Innenraum von oben nach unten zunimmt und
dann innerhalb der Ziehdüse
wieder bis auf den atmosphärischen
Umgebungsdruck abfällt. Hintergrund
dafür sind
zwei verschiedene Mechanismen: Der eine ist der „hydrostatische" Druck der Quarzglasmasse
(Schweredruck), der andere ist die mit dem Fluss der viskosen Quarzglasmasse
verbundene Druckabnahme in Fließrichtung. Der
Gradient dieser Druckabnahme ist besonders groß in Bereichen, in denen die
Quarzglasmasse enge Abschnitte (wie die Ziehdüse) eines ansonsten weiteren
Hohlraums (wie dem Tiegel-Innenraum)
durchfließt.
Aus diesen Gründen überwiegt im
Tiegel-Innenraum
von oben nach unten der Effekt der Druckzunahme durch den hydrostatischen
Druck der Quarzglasmasse, wohingegen in der Ziehdüse die Verhältnisse
umgekehrt sind, und die Druckabnahme von oben nach unten den vorherrschenden
Effekt darstellt.
In einem zylindrischen Ringspalt mit parallelen Begrenzungswandungen
und konstantem Durchmesser ist die Spaltweite bei radial ausgelenktem Innenteil
auf der einen Seite breiter als auf der gegenüberliegenden Seite. Durch den
breiteren Spaltbereich fließt
infolge des geringeren Strömungswiderstandes
zwar mehr Quarzglasmasse als auf der anderen Seite ab, jedoch ist
die Druckabnahme in vertikaler Richtung auf beiden Seiten gleich
groß,
so dass sich keine Druckkomponente in radialer Richtung ausbildet.
Ein Ringspalt mit Zylindergeometrie übt daher keine radiale Kraft
auf das Innenteil aus und hat keine zentrierende Wirkung.
Im
Gegensatz dazu ergibt sich in einem Ringspalt mit einem sich nach
unten verringernden Querschnitt bei radial ausgelenktem Innenteil
im engeren Spaltbereich eine geringere Druckabnahme in vertikaler
Richtung als im weiteren Spaltbereich (bei einem Vergleich der Drücke auf
gleicher Höhe).
Dieses nicht rotationssymmetrische Druckfeld um das Innenteil bewirkt
eine resultierende Kraft in radialer Richtung, die eine Rückstellkraft in
Richtung auf die Einstellung eines rotationssymmetrischen Druckfeldes
und damit einhergehend eine zentrierende Wirkung auf das Innenteil ausübt.
Umgekehrt
kann ein Ringspalt mit einer sich nach unten vergrößernden
Querschnittsfläche
definiert dezentrierend auf ein radial frei bewegliches Innenteil
in der Durchgangsbohrung des Außenteils wirken.
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Bei
diesen Überlegungen
wird der Effekt der Zunahme der Viskosität der Quarzglasmasse mit der an
der Ziehdüse
nach unten hin abnehmenden Temperatur vernachlässigt. Dieser Effekt macht
sich quantitativ deutlich bemerkbar, ohne das oben erläuterte Prinzip
grundsätzlich
zu verändern.
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Für eine Selbstzentrierung
des Ziehdüsen-Innenteils
innerhalb der Durchgangsbohrung des Außenteils ist daher ein Ringspalt
erforderlich, der wenigstens über
einen Teil seiner Länge,
der hier als Längenabschnitt „L" bezeichnet wird,
eine sich nach unten verringernde Querschnittfläche aufweist.
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Die
Verringerung der Querschnittfläche
kann durch die Geometrie der Durchgangsbohrung des Ziehdüsen-Außenteils
und/oder des Außenmantels des
Innenteils hervorgerufen werden.
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In
einer besonders bevorzugten Verfahrensvariante wird die Verringerung
der Querschnittfläche dadurch
erreicht, dass sich der Ringspalt über mindestens einen Teil des
Längenabschnitts „L" von oben nach unten
verengt.
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Dabei
ist die zentrierende Wirkung besonders ausgeprägt. Sie ist um so stärker, je
größer das Maß der Verengung
von oben nach unten ist.
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Für die Ausbildung
der Verengung des Ringspalts gibt es eine Vielzahl geeigneter Möglichkeiten.
Eine davon besteht darin, dass sich die Durchgangsbohrung des Ziehdüsen-Außenteils
nach unten verengt.
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Das
Ziehdüsen-Innenteil
kann hierbei zylinderförmig,
sich nach unten verjüngend
oder nach unten erweiternd ausgebildet sein und dadurch zusätzlich zur
Verengung des Ringspalts beitragen. Durch Anheben oder Senken des
Ziehdüsen-Innenteils kann
die Spaltweite des Ringspalts eingestellt werden.
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Alternativ
dazu und gleichermaßen
bevorzugt, verbreitert sich das Ziehdüsen-Innenteil nach unten, unter Ausbildung
eines sich nach unten verengenden Ringspalts.
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Hierbei
kann die Durchgangsbohrung des Außenteils zylinderförmig ausgebildet
sein, sich nach unten verjüngen
oder sich nach unten erweitern.
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In
dem Zusammenhang hat es sich auch bewährt, wenn die Weite des Ringspalts über seine Länge um mindestens
20% seiner maximalen Weite abnimmt.
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Bei
gegebener Auslenkung des Innenteils wirkt sich der Unterschied zwischen
maximaler und minimaler Weite des Ringspalts über seinem Verengungsbereich
auf die Größe der daraus
resultierenden, zentrierend wirkenden Kraft aus. Je größer diese
Spaltweitendifferenz ist, um so größer ist auch der maximale,
senkrecht zur Ziehachse auf das Innenteil wirkende Rückstellkraft
(≙ Druckdifferenz).
Je höher diese
Rückstellkraft
ist, um so besser ist die Regelempfindlichkeit und um so exakter
die Selbstzentrierung des Ziehdüsen-Innenteils. Bei einer
Spaltweitendifferenz von mindestens 20% (bezogen auf die maximale
Ringspaltweite) wird eine besonders hohe Regelempfindlichkeit und
eine exakte Selbstzentrierung des Ziehdüsen-Innenteils gewährleistet.
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Bei
einer anderen bevorzugten Verfahrensvariante wird die Verringerung
der Querschnittfläche des
Ringspalts von oben nach unten dadurch erreicht, dass der Ringspalt über mindestens
einen Teil des Längenabschnitts „L" von parallelen Seitenwänden umschlossen
ist, wobei der Innendurchmesser des Ringspalts und damit auch der
Außendurchmesser
von oben nach unten abnehmen.
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Die
Spaltweite des Ringspalts ändert
sich hierbei zwar nicht. Trotzdem ergibt sich mit abnehmenden Innendurchmesser
des Ringspalts eine Verringerung seiner Querschnittsfläche von
oben nach unten. Hierbei verlaufen die Begrenzungswandungen des
Ringspalts so, dass sie mit der Ziehachse einen Winkel zwischen
10 Grad und 80 Grad, vorzugsweise zwischen 30 Grad und 60 Grad,
einschließen. Der
Ringspalt verläuft
somit von oben nach unten schräg
in Richtung der Ziehachse.
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Diese
Verfahrensvariante weist gegenüber der
weiter oben erläuterten
Ausführungsform
mit sich verengendem Ringspalt einen besonderen Vorteil auf. Bei
sich verengendem Ringspalt ist die zentrierende Wirkung um so stärker, je
stärker
das Maß der Verengung
von oben nach unten ist. Die minimale Spaltweite ist durch die vorgegebene
Wandstärke des
abzuziehenden Bauteils im Wesentlichen festgelegt. Um einen deutlichen
Gradienten der Spaltweite zu erreichen, ist daher im oberen Bereich
des Ringspalts eine möglichst
große
Spaltweite erwünscht. Dies
gilt vor allem bei kurzer Länge
des Längenabschnitts „L". Eine große Spaltweite
im oberen Bereich des Ringspalts beeinflusst jedoch den Düsenwiderstand.
Dieser wird durch das Verhältnis
des Massendurchsatzes und dem anliegenden hydrostatischen Druck
der Quarzglasmasse bestimmt. Je größer die Spaltweite im oberen
Bereich bei sonst gleichen Bedingungen ist, um so geringer ist der
Düsenwiderstand.
Eine Änderung
des Düsenwiderstands
erfordert jedoch in aller Regel eine unerwünschte Anpassung anderer Ziehparameter,
insbesondere der Temperatur und damit der Viskosität der Quarzglasmasse.
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Dieses
Problem wird durch die bevorzugte Verfahrensvariante mit gleich
bleibender Spaltweite des Ringspalts entschärft.
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Die
Vorteile beider Verfahrensvarianten lassen sich vereinigen, indem
in einem oberen Bereich des Längenabschnitts „L" ein Ringspalt mit
konstanter Spaltweite und sich verringernden Innendurchmesser vorgesehen
ist, der in einem unteren Bereich des Längenabschnitts „L" in einen sich verengenden Ringspalt übergeht.
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Die
radial bewegliche Halterung des Ziehdüsen-Innenteils kann durch eine
horizontale Verschiebbarkeit der Halterung erreicht werden. Bei
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird das Ziehdüsen-Innenteil
an einem sich nach oben durch die erweichte Quarzglasmasse hindurch
erstreckenden Halteelement gehalten wird, welches einen Außendurchmesser
von maximal 40 mm und einer Länge von
mehr als 100 cm umfasst.
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Bei
einem biegesteifen Halteelement oder bei geringen Rückstellkräften kann
die radiale Bewegung des Innenteils durch eine freie Verschiebbarkeit des
Halteelements in horizontaler Richtung erreicht werden, oder dadurch,
dass das untere Ende eine freie Pendelbewegung um einen oberen Haltepunkt ausführen kann.
Bei weniger biegesteifen Halteelementen kann auch die elastische
Verformbarkeit für eine
ausreichende Beweglichkeit des Innenteils zur Selbstzentrierung
genügen.
Bei dem Halteelement handelt es sich zum Beispiel um ein Gestänge oder um
einen zylinderförmigen
Körper
wie einen Stab, ein Rohr oder einen Draht.
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Ein
Halteelement mit den oben genannten Abmessungen zeigt in der Regel
eine ausreichend geringe Biegesteifigkeit, welche eine gewisse Pendelbewegung
und damit eine ausreichende radiale Verschiebung des an seinem einen
Ende fixierten Innenteils innerhalb der Durchgangsbohrung des Außenteils
erlaubt. Andere aufwändige
konstruktive Transportmechanismen zur Gewährleistung der axialen Beweglichkeit
des Ziehdüsen-Innenteils
können so
entfallen.
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Weiterhin
hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn das Ziehdüsen-Innenteil
eine Mittenbohrung aufweist, die mit einer Innenbohrung des Halteelements
in fluidischer Verbindung steht.
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Das
zur Halterung des Ziehdüsen-Innenteils eingesetzte
Halteelement wird hierbei gleichzeitig zur Einleitung eines Prozessgases
eingesetzt, das in die Innenbohrung des abzuziehenden Quarzglasstrangs eingeleitet
wird.
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Besonders
bewährt
hat sich eine Verfahrensweise, bei der die erweichte Quarzglasmasse
einen hydrostatischen Druck von mindestens 180 mbar erzeugt.
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Eine
effektive Selbstzentrierung des Ziehdüsen-Innenteils erfordert einen
gewissen Druckabfall über
der Länge
des Ringspalts. Je größer dieser Druckabfall
ist, um so stärker
ist – bei
gegebener Verengung des Ringspalts – die auf das Innenteil wirkende
Rückstellkraft
bei einer Auslenkung. Der Druckabfall innerhalb der Ziehdüse entspricht
dem hydrostatischen Druck der Quarzglasmasse. Bei einem Druckabfall
von 180 mbar kann eine besonders effektive Rückstellkraft bereitgestellt
werden.
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Hinsichtlich
der Vorrichtung wird die oben genannte Aufgabe ausgehend von einer
Vorrichtung der eingangs genannten Gattung erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass der Längenabschnitt „L" eine Länge von
mindestens 10 mm aufweist, und dass ein Halteelement vorgesehen
ist, an dem das Ziehdüsen-Innenteil – in Richtung
der Ziehachse gesehen – radial
beweglich innerhalb der Durchgangsbohrung des Außenteils hängend gehalten wird.
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Die
Vorrichtung dient zur Durchführung
des oben erläuterten,
erfindungsgemäßen Verfahrens. Störungen im
abgezogenen Quarzglasstrang werden vermieden, indem auf eine Zentrierung
des Ziehdüsen-Innenteils
mittels „Finger" verzichtet wird,
und statt dessen eine Selbstzentrierung des Innenteils ermöglicht wird.
Dies wird durch folgende Maßnahmen erreicht:
- 1. Das Ziehdüsen-Innenteil wird radial frei
beweglich innerhalb der Durchgangsbohrung des Ziehdüsen-Außenteils
an einem Halteelement hängend
gehalten wird. Dadurch ist eine gewisse Beweglichkeit des Ziehdüsen-Innenteils
mit einer Bewegungskomponente in Richtung senkrecht zur Ziehachse
einfach realisierbar.
Bei einem biegesteifen Halteelement oder
bei geringen Rückstellkräften kann
diese Bewegung durch eine freie Verschiebbarkeit des Halteelements
in horizontaler Richtung erreicht werden, oder dadurch, dass das
untere Ende eine freie Pendelbewegung um einen oberen Haltepunkt ausführen kann.
Bei weniger biegesteifen Halteelementen kann auch die elastische
Verformbarkeit für
eine ausreichende Beweglichkeit des Innenteils zur Selbstzentrierung
genügen.
Bei dem Halteelement handelt es sich zum Beispiel um ein Gestänge oder
um einen zylinderförmigen
Körper wie
einen Stab, ein Rohr oder einen Draht.
- 2. Der Ringspalt zwischen Innenteil und Außenteil weist einen Längenabschnitt „L" mit einer Länge von
mindestens 10 mm auf, in dem sich seine Düsenquerschnittsfläche von
oben nach unten verringert. Die Verringerung der Düsenquerschnittsfläche kann
auf einer kontinuierlichen oder stufenweisen Verengung des Ringspalts
von oben nach unten beruhen und/oder – bei einem Ringspalt mit konstanter
Ringspaltweite – indem
sich der Durchmesser des Ringspalts von oben nach unten verringert.
Bei der zuletzt genannten Variante wird der Ringspalt von zueinander
parallelen Wandungen begrenzt, die mit der Ziehachse einen Winkel
zwischen 0 und 90 Grad einschließen.
Infolge der Verringerung
der Düsenquerschnittsfläche von
oben nach unten wird bei koaxial dezentriertem Innenteil im engeren
Spaltbereich eine geringere Druckabnahme in vertikaler Richtung
erzeugt als im weiteren Spaltbereich. Dieses nicht rotationssymmetrische
Druckfeld um das Innenteil bewirkt eine resultierende Druckkomponente
in radialer Richtung, die eine Rückstellkraft in
Richtung auf die Einstellung eines rotationssymmetrischen Druckfeldes
und damit einhergehend eine zentrierende Wirkung auf das Innenteil ausübt.
Die
Verengung des Ringspalts kann durch die Geometrien der Durchgangsbohrung
des Ziehdüsen-Außenteils
und/oder des Außenmantels
des Innenteils hervorgerufen werden.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung ergeben sich
aus den Unteransprüchen.
Soweit in den Unteransprüchen
angegebene Ausgestaltungen der Vorrichtung den in Unteransprüchen zum
erfindungsgemäßen Verfahren
genannten Verfahrensweisen nachgebildet sind, wird zur ergänzenden
Erläuterung
auf die obigen Ausführungen
zu den entsprechenden Verfahrensansprüchen verwiesen.
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Nachfolgend
wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen und einer
Zeichnung näher erläutert. In
der Zeichnung zeigt in schematischer Darstellung im Einzelnen
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1 eine
Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
in Form eines Ziehofens mit einer an einem Halter radial beweglich
gehaltenen Ziehdüsen-Innenteil,
und die
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2 bis 5 Abwandlungen
der Ausführungsform
der Ziehdüse.
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Der
Ziehofen gemäß 1 umfasst
einen Schmelztiegel 1 aus Wolfram, in den von oben über einen
Zufuhrstutzen 2 kontinuierlich SiO2-Körnung 3 eingefüllt wird.
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Der
Schmelztiegel 1 ist von einem wassergekühlten (12) Ofenmantel 6 unter
Bildung eines mit Schutzgas gespülten
Schutzgasraums 10 umgeben, innerhalb dessen eine poröse Isolationsschritt 8 aus oxidischem
Isolationsmaterial und eine Widerstandsheizeinrichtung 13 zum
Erhitzen des Schmelztiegels 1 untergebracht sind. Der Schutzgasraum 10 ist
nach unten hin offen und ansonsten mit einer Bodenplatte 15 und
mit einer Deckplatte 16 nach Außen abgedichtet. Der Schmelztiegel 1 umschließt einen
Tiegel-Innenraum 17, der ebenfalls gegenüber der
Umgebung mittels einer Abdeckung 18 und einem Dichtelement 19 abgedichtet
ist.
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Im
Bodenbereich des Schmelztiegels 1 ist eine Ziehdüse 4 aus
Wolfram vorgesehen. Diese setzt sich zusammen aus einem ringförmigen Ziehdüsen-Außenteil 7,
das in den Boden des Schmelztiegels 1 eingesetzt ist, und
aus einem Ziehdüsen-Innenteil 9,
das koaxial in der zylinderförmigen
Innenbohrung 20 des Außenteils 7 gehalten
wird. Das Innenteil 9 weist einen kegelstumpfförmigen Außenmantel
auf, der sich nach oben verjüngt.
Zwischen Außenteil 7 und
Innenteil 9 ist daher ein Ringspalt 14 ausgebildet,
der sich von oben nach unten verengt und durch den die weiche Quarzglasmasse 27 als Rohrstrang 5 nach
unten in Richtung der Ziehachse 26 abgezogen wird.
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Der
Durchmesser der Außenteil-Innenbohrung 7 beträgt 200 mm
und ihre Länge
100 mm. Dies entspricht auch der Länge „L" des Ringspalts 14 der Ziehdüse 4,
dessen Weite von oben nach unten einem Maximalwert von 30 mm auf
einen Minimalwert von 20 mm abnimmt.
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Das
Innenteil 9 der Ziehdüse 4 ist
mit einem Halterohr 11 verbunden, das sich durch die Quarzglasmasse 27 erstreckt
und über
die obere Abdeckung 18 aus dem Tiegel-Innenraum 17 herausgeführt ist.
Das Halterohr 11 besteht aus Wolfram. Es hat eine Länge von
160 cm, einen Außendurchmesser
von 6 cm und einen Innendurchmesser von 1 cm. Außer zur Halterung des Ziehdüsen-Innenteils 9 dient
das Halterohr 11 auch der Zufuhr eines Prozessgases zum
Einstellen eines vorgegebenen Blasdrucks in der Innenbohrung des
Rohrstrangs 5. Das Prozessgas wird hierzu einer im Innenteil 9 der
Ziehdüse 4 ausgebildeten
Durchgangsbohrung 25 zugeführt. Das aus dem Schmelzofen
herausragende obere Ende des Halterohres 11 ist mit einer
schematisch dargestellten Höhenverstell-
und Verschiebeeinrichtung 28 verbunden, die neben der Höheneinstellung
des Ziehdüsen-Innenteils 9 auch
ein freies Verschieben in lateraler Richtung ermöglicht, wie dies die Richtungspfeile 29 andeuten.
Diese Bewegung ermöglicht
eine Selbstzentrierung des Ziehdüsen-Innenteils 9 innerhalb
des Ziehdüsen-Außenteils.
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Alternativ
oder ergänzend
zu der Höhenverstell-
und Verschiebeeinrichtung 28 ist das Halterohr 11 über seine
Länge von
160 cm so biegsam, dass es eine ausreichende laterale Beweglichkeit
(Pendelbewegung) des Ziehdüsen-Innenteils 9 erlaubt.
Die Biegesteifheit des Halterohrs hängt von seiner Wandstärke und
seinem Außendurchmesser
ab. In der Praxis ist eine ausreichend geringe Biegesteifheit bei Außendurchmessern
von maximal 4 cm gegeben.
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Durch
die Abdeckung 18 ragt ein Einlass 22 und ein Auslass 21 für ein Tiegelinnenraum-Gas
in Form von reinem Wasserstoff. Ebenso ist der Schutzgasraum 10 im
oberen Bereich mit einem Gaseinlass 23 für reinen
Wasserstoff versehen, der über
die Bödenöffnung 24 des
Ofenmantels 6 entweichen kann.
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Die 2 bis 4 zeigen
schematisch Abwandlungen der Ziehdüse 5 im Rahmen der
Erfindung in vergrößerter Darstellung.
Sofern dieselben Bezugsziffern wie in 1 verwendet
werden, so sind damit baugleiche oder äquivalente Bauteile und Bestandteile
der Vorrichtung bezeichnet, wie sie oben anhand der Beschreibung
der ersten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Ziehofens
näher erläutert sind.
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Die
Ziehdüse 30 gemäß 2 besteht
aus einem Wolfram-Außenteil 7 mit
zylindrischer Innenbohrung 14 entsprechend der in 1 dargestellten Vorrichtung.
In der Innenbohrung 20 wird koaxial zur Längsachse 26 ein
Ziehdüsen-Innenteil 31 aus
Wolfram mittels rohrförmigem
Halter 11 gehalten. Das Innenteil 31 setzt sich
aus einem ringförmigen
Oberteil 32 mit kleinerem Außendurchmesser und einem ringförmigen Unterteil 33 mit
größerem Außendurchmesser
zusammen. Die Innenbohrung des Halters 11 mündet in
der Durchgangsbohrung 34 des Innenteils 31.
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Der
Ringspalt 35 zwischen Innenteil 31 und Außenteil 7 verengt
sich somit nach unten stufenförmig,
wobei die Stufe 36 etwa in der Mitte des Ringspalts 35 (über die
Ringspalt-Länge „L" gesehen) vorgesehen
ist. Der Innendurchmesser der Innenbohrung 20 beträgt 60 mm,
der Ringspalt 35 hat eine Länge „L" von 40 mm, seine obere Weite liegt
bei 15 mm, seine untere, minimale Weite bei 10 mm.
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Bei
der Ziehdüse 40 gemäß 3 ist
der rohrförmige
Halter 11 mit einem kegelförmigen Ziehdüsen-Innenteil 41 verbunden
und wird mittels diesem koaxial in der Durchgangsbohrung 42 eines Wolfram-Außenteils 43 gehalten.
Die Durchgangsbohrung 42 verengt sich von oben nach unten.
Ihr maximaler Innendurchmesser beträgt 80 mm, der minimale Innendurchmesser
beträgt
60 mm, und ihre Länge
60 mm.
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Die
Länge des
kegelförmigen
Innenteils 41 entspricht etwa der Länge der Durchgangsbohrung 42.
Sein oberer, minimaler Außendurchmesser
ist 30 mm und der maximale Außendurchmesser
am unteren Ende beträgt
35 mm. Der Ringspalt 45 verengt sich somit über seine
Länge „L" kontinuierlich von
einem Maximalwert von 25 mm auf einen Minimalwert von 12,5 mm im
Bereich des Düsenauslasses 46.
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Die
Ziehdüse 50 gemäß 4 weist
ein Ziehdüsen-Außenteil 43 entsprechend
der in 3 dargestellten Ziehdüse auf. In der Durchgangsbohrung 42 wird
mittels des rohrförmigen
Halters 11 ein zylinderförmiges Ziehdüsen-Innenteil 51 aus
Wolfram mit einem Außendurchmesser
von 80 mm gehalten.
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Die
Länge des
zylinderförmigen
Innenteils 51 von 150 mm entspricht etwa der Länge der
Durchgangsbohrung 42. Der Außendurchmesser des Ringspalts 55 verringert
sich über
die Länge „L" somit kontinuierlich
von einem Maximalwert von 140 mm auf einen Minimalwert von 100 mm
im Bereich des Düsenauslasses 56.
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Die
Ziehdüse 60 gemäß 5 weist
ein Ziehdüsen-Außenteil 43 entsprechend
der in 3 dargestellten Ziehdüse auf. In der Durchgangsbohrung 42 wird
mittels des rohrförmigen
Halters 11 ein kegelförmiges
Ziehdüsen-Innenteil 61 aus
Wolfram gehalten. Die Kegelform des Ziehdüsen-Innenteils 61 ist
derart, dass der Ringspalt 65 zwischen dem Innenteil 61 und
dem Außenteil 43 über seine
Länge „L" von 150 mm eine
konstante Spaltweite von 20 mm aufweist.
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Der
Außendurchmesser
des Ringspalts 65 verringert sich über die Länge „L" von einem Maximalwert von 140 mm auf
einen Minimalwert von 100 mm im Bereich des Düsenauslasses 66. In
einer weiteren, nicht figürlich
dargestellten Ausführungsform der
Erfindung, ist eine Ziehdüse
vorgesehen, wie in 5 dargestellt, mit der Ausnahme,
dass der Innendurchmesser des Ziehdüsen-Außenteils
im unteren Bereich über
eine Länge
von 20 mm gegenüber
dem Innendurchmesser des Ziehdüsen-Außenteils
gemäß 5 kontinuierlich
um 5 mm verringert, so dass sich im Bereich des Düsenauslasses
eine gegenüber 5 verringerte
Spaltweite des Ringspalts von 15 mm ergibt.
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Nachfolgend
wird das erfindungsgemäße Verfahren
anhand eines Ausführungsbeispiels
und 1 näher
erläutert.
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Über die
Zufuhrstutzen 2 wird kontinuierlich SiO2-Körnung 3 in
den Schmelztiegel 1 eingespeist und darin auf eine Temperatur
von etwa 2100°C
bis 2200°C
erhitzt. Dabei bildet sich im unteren Bereich des Schmelztiegels 1 eine
homogene, blasenfreie Glasmasse 27 aus, auf der eine Körnungsschicht
aus SiO2-Teilchen 3 aufschwimmt.
Die erweichte Siliziumdioxidmasse fließt über die Ziehdüse 4 und
die Bodenöffnung 24 aus
und wird anschließend
in Form eines rohrförmigen
Quarzglasstrangs 5 nach unten abgezogen und in Teilstücke der
gewünschten
Länge abgelängt.
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Das
Gewicht der Quarzglasmasse 27 bewirkt im Bereich des Tiegelbodens
einen „hydrostatischen
Druck" von etwa
200 mbar, wodurch die erweichte Quarzglasmasse den Ringspalt 14 mit
einer Durchflussrate von etwa 28 kg/h passiert.
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Bei
einer Auslenkung des Ziehdüsen-Innenteils 9 bildet
sich infolge der fließenden
Quarzglasmasse 27 und der Verengung des Ringspalts 14 ein nicht
rotationssymmetrisches Druckfeld um das Ziehdüsen-Innenteil 9 aus,
welches in einer Rückstellkraft resultiert,
die auf das Innenteil 9 in Richtung einer koaxialen (26)
Zentrierung wirkt. Der Betrag der Rückstellkraft hängt vom
Betrag der Auslenkung, der Geometrie des Ringspalts 14 und
von der Viskosität
der Quarzglasmasse 27 ab. Für eine Auslenkung von 5 mm
lässt sich
der Betrag der Rückstellkraft
in Richtung senkrecht zur Längsachse 26 auf
Basis der im Ausführungsbeispiel
genannten Daten auf etwa 100 N abschätzen. Es hat sich gezeigt,
dass der Halter 11 aufgrund seiner Länge, Wandstärke und seinem Durchmesser
eine Biegesteifigkeit aufweist, die so gering ist, dass eine Rückstellkraft
in der oben genannten Größenordnung
ausreicht, um das am Halter 11 montierte Innenteil 9 in
Richtung senkrecht zur Längsachse 26 zu
bewegen und so die Auslenkung zu beseitigen.
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Beim
erfindungsgemäßen Ziehofen
und Verfahren wird eine sich selbst zentrierende Ziehdüse eingesetzt,
bei der auf Verbindungsstreben (Finger) zur Zentrierung des Ziehdüsen-Innenteils
verzichtet werden kann, so dass das Ziehen von qualitativ hochwertigen
Quarzglasrohren aus der Schmelze ermöglicht wird.