DE2335028A1 - Verfahren zur kontrolle der waermeerzeugung in einer zelle zur gewinnung von aluminium durch elektrolyse - Google Patents
Verfahren zur kontrolle der waermeerzeugung in einer zelle zur gewinnung von aluminium durch elektrolyseInfo
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Description
3000 München 22 Widenmayerstraß©
Telefon (0811) 225300
Telegramme patemua manchen
SCHWEIZERISCHE ALUMINIUM AG
P 009 53
P 009 53
Verfahren zur Kontrolle der Wärmeerzeugung in einer Zelle zur Gewinnung von Aluminium durch Elektrolyse
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Kontrolle der Wärmeerzeugung
in einer Zelle zur Gewinnung von Aluminium durch Elektrolyse von Aluminiumoxid in einerFluoridsehmelze.
Pur die Gewinnung von Aluminium durch Elektrolyse von Aluminiumoxid
(AIpO,, Tonerde) wird dieses in einer Fluoridschmelze
gelöst, die zum größten Teil aus Kryolith Ha-AlFg besteht,
Das kathodisch abgeschiedene Aluminium sammelt sich unter der Fluoridschmelze auf dem Kohlenstoffboden der Zelle,
wobei die Oberfläche des flüssigen Aluminiums die Kathode bildet. In die Schmefee tauchen von oben Anoden aus amorphem
Kohlenstoff ein. An den Anoden entsteht durch die elektrolytische
Zersetzung des Aluminiumoxids Sauerstoff, der sich mit dem Kohlenstoff der Anoden zu CO und CO2 verbindet. Die
Elektrolyse findet in einem Temperaturbereich von etwa 940 bis 9750C statt.
Das Prinzip einer Aluminium-Elektrolysezelle mit vorgebrannten Anoden geht aus der Figur hervor, die einen Vertikalschnitt
in Längsrichtung durch einen Teil einer Elektrolysezelle zeigt. Die Stahlwanne 12 , die mit einer ther-
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mischen Isolation 13 aus hitzebeständigem, wärmedämmendem
Material und mit Kohlenstoff 11 ausgekleidet ist, enthält die FluoridechmeIze 10 den Elektrolyten. Das kathodisch abgeschiedene
Aluminium lh liegt auf dem Kohleboden 15 der Zelle. Die Oberfläche 16 des flüssigen Aluminiums stellt die Kathode
dar. In die Kohlenstoffauskleidung 11 sind q,uer zur Längsrichtung
der Zelle eiserne Kathodenbarren 17 eingelassen, die den elektrischen Gleichstrom aus der Kohlenstoffauskleidung
11 der Zelle seitlich nach aussen führen. In die Pluoridschmelze 10 tauchen von oben Anoden 18 aus amorphem Kohlenstoff
ein, die den Gleichstrom dem Elektrolyten zuführen. Sie sind über Stromleiterstangen 19 und durch Schlösser 20
mit dem Anodenbalken 21 fest verbunden. Der Strom flieset
von den Kathodenbarren 17 der einen Zelle zum Anodenbalken der folgenden Zelle über konventionnelle, nicht gezeichnete
Stromschienen. Vom Anodenbalken 21 fliesst er über die Stromleiterstangen
19, die Anoden 18, den Elektrolyten 10, das flüssige Aluminium lh und die Kohlenstoffauskleidung 11 zu
den Kathodenbarren 17. Der Elektrolyt 10 ist mit einer Kruste 22 aus erstarrter Schmelze und einer darüber befindlichen
Aluminiumoxidschicht 23 bedeckt. Zwischen dem- Elektrolyten
10 und der erstarrten Kruste 22 entstehen im Betrieb Hohlräume 25. An den Seitenwänden der Kohlenstoffauskleidung
bildet sich ebenfalls eine Kruste aus erstarrtem Elektrolyt, nämlich das Bord 2h. Das Bord 24 ist mitbestimmend für die
horizontale Ausdehnung des Bades aus dem flüssigen Aluminium 1Ί und dem Elektrolyten 10.
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Der Abstand d der Anodenunterseite 26 zur Aluminiumoberfläche
16, auch Interpolardistanz genannt, lässt sich durch Heben oder Senken des Anodenbalkens 21 mit Hilfe der Hubwerke 27
verändern, die auf Säulen 28 montiert sind. Bei der Betätigung des Hubwerkes 27 werden gleichzeitig sämtliche Anoden
angehoben bzw. gesenkt. Die Anoden können ausserdem in bekannter Weise - jede für sich - in ihrer Höhenlage mit
Hilfe der an dem Anodenbalken 21 angeordneten Schlösser 20 eingestellt werden.
Infolge des Angriffs durch den bei.der Elektrolyse in Freiheit
gesetzten Sauerstoff verbrauchen sich die Anoden an ihrer Unterseite täglich um ca. 1,5 bis 2 cm je nach Zellentyp.
Gleichzeitig steigt der Oberflächenspiegel des in der Zelle befindlichen flüssigen Aluminiums um 1,5 - 2 cm pro Tag.
Nach dem Verbrauch einer Anode wird diese gegen eine neue Anode ausgewechselt. In der Praxis wird eine Zelle derart
betrieben, dass sich bei den Anoden bereits nach einigen Tagen unterschiedliche Verbrauchserscheinungen zeigen, so
dass diese über einen Zeitraum von mehreren Wochen getrennt voneinander auszuwechseln sind. Hieraus ergibt sich, dass
in ein- und derselben Zelle Anoden verschiedenen Einsatzalters betrieben werden, was auch aus der Figur hervorgeht.
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Die interpolaren Distanzen d der einzelnen Anoden sind aneinander nicht genau gleich, Gemäss der vorliegenden Erfindung
wird zur Kontrolle der Wärmeerzeugung in einer Aluminiumelektrolysezelle der Durchschnitt der gesamten interpolaren Distanzen
d in Betracht gezogen. Diese durchschnittliche, mit "D" bezeichnete interpolare Distanz ändert sich von Zeit zu Zeit.
Die Horizontalfläche, welche die Gesamtheit der Anodenunterseiten einnimmt, wird Anodentisch genannt.
Das Prinzip einer Aluminium-Elektrolysezelle mit selbstbrennender Anode (Soederberg-Anode) ist das Gleiche wie dasjenige
einer Aluminium-Elektrolysezelle mit vorgebrannten Anoden, Anstelle von vorgebrannten Anoden werden Anoden verwendet, die
aus grüner Elektrodenmasse in einem Stahlmantel während des Elektrolysebetriebes durch die Zellenwärme kontinuierlich gebrannt
werden. Der Gleichstrom wird durch seitliche Stahlbolzen oder von oben durch vertikale Stahlspiesse zugeführt.
Diese Anoden werden durch Einschütten von grüner Elektrodenmasse in den Stahlmantel nach Bedarf ergänzt.
Durch Einschlagen der oberen Elektrolytkruste 22, der verkrussteten
Badoberfläche, wird das darüber befindliche; Aluminiumoxid 23 in den Elektrolyten 10 gebracht. Diese Operation stellt
die sogenannte Zellenbedienung dar. Sie findet z.B. jede 2. bis 6. Stunde statt.
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Im Laufe der Elektrolyse verarmt der Elektrolyt .an. Aluminiumoxid.
Bei einer unteren Konzentration von 1 bis !2 % Aluminiumoxid
im Elektrolyten kommt es zum Anodeneffekt, der sich in
einer plötzlichen Spannungserhöhung von normal 4 bis 4,5 V auf 30 V und darüber auswirkt.. Spätestens dann muss die Kruste
eingeschlagen werden und die Al ο -Konzentration durch Zugabe von neuem Aluminiumoxid angehoben werden.
Das elektrolytisch erzeugte Aluminium 14, das sich auf dem
Kohleboden 15 der Zelle sammelt, wird im allgemeinen einmal täglich durch konventionelle Saugvorrichtungen aus der Zelle
herausgenommen.
Die elektrische Grundspannung wird für jede Zelle unter Berücksichtigung
ihres Alters, des Zustandes der Kohlenstoffauskleidung 11, der Ausbildung des Bordes 24, der Zusammensetzung
des Schmelzflusselektrolyten 10 sowie der Zellenstromstärke und- dichte festgelegt.
Aus der Grundspannung lässt sich der Grundwiderstand der Zelle nach folgender Gleichung errechnen:
U0 - 1,65
Ro
R ist der Ohm'sche Grundwiderstand inA , U die Grundspannung
in V, 1,65 die EMK in V und I die Zellenstromstärke in A.
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Der richtige Wert der Grundspannung entspricht einer optimalen
Interpolardistanz d. In der Praxis ist die tatsächliche
Interpolardistanz zeitweise grosser oder kleiner als der
optimale Wert derselben. Die Abweichungen werden im wesentlichen verursacht durch Anstieg der Höhe des
flüssigen Aluminiums 14 auf dem Kohleboden 15, durch Abbrennen
der Anoden 18 an ihrer Unterseite 26 und durch Aenderung der Dimensionen des Bades infolge Aenderung der Dicke der seitlichen
Borde 24, Die so definierte Interpolardistanz ist der
Mittelwert aller Interpolardistanzen der Anoden der Zelle.
Dieser Mittelwert ist für die erzeugte Wärme in der Zelle bestimmend.
Einer optimalen, mittleren Interpolardistanz entspricht somit auch ein optimaler Wert der Wärmeerzeugung. Wird
der Zelle zu wenig Energie zugeführt, beginnt die Temperatur des Elektrolyten zu sinken. Die Folgen sind dann zu dicke
seitliche Borde mit Verkleinerung des Badquerschnittes, Bildung von störendem Bodenschlamm durch Ausscheidung von festen
Komponenten des Elektrolyten. Wird der Zelle hingegen zu viel Wärme zugeführt, erhöht sich die Temperatur des Elektrolyten,
die seitlichen Borde schmelzen unter Vergrösserung des Badquerschnittes auf, die Stromausbeute und der spezifische elektrische
Energieverbrauch verschlechtern sich.
Ziel der Erfindung ist es, in einer Zelle zur Gewinnung von Aluminium durch Elektrolyse von Aluminiumoxid in einer Pluorid-
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schmelze die Wärmeerzeugung zu kontrollieren, das heisst auf einem optimalen Sollwert zu halten.
Die Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass der Wert der der Zelle zugeführten elektrischen Energie in aufeinanderfolgenden
Zeitabständen ermittelt wird, und dass jeder so
ermittelte Wert mit einem Sollwert der elektrischen Energiezufuhr verglichen und auftretende Differenzen zwischen SoIl-
und Ist- Wert addiert werden, und dass, wenn von der Summe derselben ein vorbestimmter Wert überschritten wird, die
mittlere Interpolardistanz derart vergrössert oder verkleinert wird, dass eine annähernd dem Sollwert entsprechende
Energiezufuhr erfolgt. Der Sollwert ist für jeden Zellentyp und jede Zelle gesondert festzulegen. Er muss dem Zustand
und dem Alter der Zelle angepasst werden. Für die Ausführung des Verfahrens lässt sich am besten ein Computer verwenden.
Bei einer 100 ΚΑ-Zelle beträgt die Grundspannung zum Beispiel
4,2 V, was einem Zellengrundwiderstand von 25,5 Microohm uJX
entspricht. Mit einer Abtastfrequenz von 50s beträgt die Sollenergie demnach für diesen Zeitraum 5,85 KWh. Wenn die
Summe der Differenzen den Wert von beispielsweise 100 KWh überschreitet , wird die Interpolardistanz um einen Wert
verändert, der einer Widerstandsänderung um 1 u-Q(Mikroohm)
bzw. einer Aenderung der Zellenspannung um 0,1 V entspricht.
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Dieses ist gleichbedeutend mit einer Aenderung der mittleren Interpolardistanz um 3 mm, wenn es sich um Zellen handelt,
die eine anodische Stromdichte von etv/a 0,8 A/cm besitzen.
Die normale Interpolardistanz einer 100 ΚΑ-Zelle liegt bei
5-5,5 cm.
Der Vorteil des erfindungsgemässen Verfahrens liegt in der
Einhaltung enger Grenzen für den Widerstand der Zelle, wodurch Ueberhitzungen und Unterkühlungen des Elektrolyten
verhindert werden. Die Polgen sind eine Verbesserung der Stromausbeute und eine Senkung des elektrischen Energieverbrauches
.
309885/ 1CH0
Claims (1)
- tiuüO München 22 Widenmayerstiaiie 38fc Telefon (0811) 225300J Telegramme patemus mQnchen__ , , ■■!-*■ Γ^ I *.__~~~.__ Poetscheck München 39418-802Patentanwalt Dr.-lng. R. Liesegang b«*r.u.*.i &Co mna*n^SCHWEIZERISCHE ALUMINIUM AG
P 009 53PatentanspruchVerfahren zur Kontrolle der Wärmeerzeugung in einer Zelle zur Gewinnung von Aluminium durch Elektrolyse von Aluminiumoxid in einer Fluoridsehmelze, dadurch gekennzeichnet, daß die Istwerte der der Zelle zugeführten elektrischen Energie in aufeinanderfolgenden Zeitabstähden ermittelt werden, daß Jeder Istwert mit einem Sollwert der elektrischen Energiezufuhr verglichen und Differenzen zwischen Soll- und Istwert auf summiert werden, uncidaß dann/wenn die Supne der Differenzen einen vorbestirjinten Wert überschreitet, die mittlere Interpolardistanz derart vergrößert oder verklei-r nert wird, daß eine annähernd dem Sollwert entsprechende Energiezufuhr erfolgt.309885/1040Leerseite
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