DE2334686B2 - Verfahren zur Kontrolle bzw. zur Steuerung des Chloratgehaltes und des Wasserstoff-Iongehaltes bei der Herstellung von Chlordioxyd - Google Patents
Verfahren zur Kontrolle bzw. zur Steuerung des Chloratgehaltes und des Wasserstoff-Iongehaltes bei der Herstellung von ChlordioxydInfo
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Description
2NaClO3 + CHjOH + H2SO4
-* 2 ClO2 + HCHO + Na2SO4 + 2 H2O (3)
Diese Reaktionen ergeben ein Mol Chlordioxyd pro ein Mol Chlorat, d.h. die höchste, theoretisch
mögliche Ausbeute. Die Reaktion (1) erbringt auch ein halbes Mol Chlor. Dieses kann als Bleichmittel
wertvoll sein.
Die Nebenreaktionen von Natriumchlorat sind im
wesentlichen wie folgt:
NaClO., + 5 NaCl + 3 H2SO4
-r 3 CL1 -r 3 Na2SO4 + 3 H2O
2 NaClO3 -ι- 6 SO2
6H2O
-> 2 HCH- 5 H2SO4 + Na2SO4
2 NaClC + 3 CH3OH + H2SO4
(5)
2 HCl + Na2SO4 + 3 HCHO -f 3 H2O (6)
Mit der Reaktion (4) erhält man nur Chlor. Das bedeutet einen Verlust an Chlorat, da Chlor auch
billiger hergestellt werden kann. Durch die Reaktionen (5) und (6), in denen Chlorat zu Chlorid
reduziert wird, wird Chlorat, das ein verhältnismäßig teures chemisches Produkt ist, zerstört. Es ist faktisch
unmöglich, die Chlor oder Chlorid produzierenden Reaktionen zu eliminieren. Diese finden bei
einer bestimmten Reaktionsgeschwindigkeit statt, da
man dieselben Ausgangsstoffe benötigt für die Reaktionen,
die Chlordioxyd, Chlor und Chlorid erbringen. Daher ist es wichtig, Reaktionsbedingungen zu
schaffen, die die Produktion von Chlordioxyd auf Kosten anderer Reaktionen bevorzugen, um auf diese
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein 45 Weise Chlorat so vollständig wie möglich in Chlor-Verfahren
zur Kontrolle bzw. zur Steuerung des dioxyd umwandeln zu können.
~~" ' ' ~ ~ Aus der DT-AS 10 68 22:5 ist bereits ein Verfah
ren zur Überwachung der Chlordioxyd-Herstellung bekannt, die durch Umsetzung eines Alkalichlorates
mit Schwefeldioxyd in saurer Lösung erfolgt. Bei diesem soll die Reaktionslösung innerhalb eines bestimmten
Redoxpotentialbereiches gehalten werden, um eine Steuerung der Umsetzung des Verfahrens
zu erreichen. Dieses Verfahren ist jedoch mit einer
lyse von einer Natriumchloridlösung oder durch Auf- 55 Reihe von Nachteilen behaltet. Zunächst ist darauf
lösung von festem Natriumchlorat in Wasser herge- hinzuweisen, daß das gemessene Potential von der
•teilt. Obwohl auch Kaliumchlorat verwendet werden Konzentration der entsprechenden Ionen in logarithkann,
wird vorzugsweise Natriumchlorat verwendet, mischer Weise abhängig ist. Ferner werden die Meßweil
es schnell gelöst ist. In dem vorgenannten Fall resultate durch bestimmte Reaktionsbedingungen
ist der verwendete Ausgangsstoff Natriumchlorid. 60 wie z. B. Temperaturen, Ionenstärke und Wasser-Ais
Reduktionsmittel wird Schwefeldioxyd bevor- stoff-lonenkonzentrationen beeinflußt. Schließlich ist
zugt, obwohl auch Methanol verwendet werden die Übertragung dieses bekannten Verfahrens auf
kann. Wenn dem Verfahren Natriumchlorid züge- Umsetzungen unter Verwendung von anderen Regeben
wird, kann es auch als Reduktionsmittel die- duktionsmitteln als Schwefeldioxyd nicht oder nur
nen (Gleichung 1 unten). Die anorganische Säure, 65 schwierig möglich.
die verwendet wird, ist normalerweise Schwefel- Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Schafsäure.
Es ist eine Anzahl von Hauptreaktionen, die fung eines Verfahrens zur Steuerung des Chlorat-Chlordioxyd
hervorbringen, unten aufgeführt: und Wasserstoff-Iongehalts bei der Herstellung von
Chloratgehaltes und des Wasserstoff-Iongehaltes bei
ier Herstellung von Chlordioxyd aus Alkalimetallthlorat,
insbesondere Natriumchlorat, einem Reduktionsmittel und einer anorganischen Säure.
Chlordioxyd wird normalerweise durch Reaktion Von Chloratlösungen mit einem Reduktionsmittel in
tiner sauren Lösung hergestellt. Die als Ausgangs-Itoff
verwendete Chloratlösung wird durch Elektro-
Cblordioxyd, das die automatische Regelung des
Systems ermöglicht, wobei die Bestimmung kontiinnerlich erfolgen oder in kurzen Intervallen durchgeführt werden kann. Dabei soll es möglich sein, die
Bedingungen m den verwendeten Reaktionsgefäßen konstant zu halten und eine hohe und gleichmäßige
produktion von Chlordioxyd mit möglichst geringen Verlusten zu erhalten. Auch der Chloratgehalt der
Reaktionslösung am Ende der Reaktion soll mögliehst niedrig gehalten werden, und zwar ohne Zu- iq
gäbe übermäßiger Mengen von Schwefeldioxyd. Schließlich soll das Verfahren von den Reaktionsbedingungen der Umsetzung möglichst unabhängig
und auf die Verwendung der verschiedensten geeigneten Reaktionsmittel übertragbar sein. Zur Opti-
mierung der Herstellung von Chlordioxyd ist es insbesondere von großer Bedeutung, daß der Wasser-
stoff-Iongehalt in zuverlässiger Weise analysiert und
gesteuert werden kann.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Kontrolle bzw. zur Steuerung des Chloratgehaltes
und des Wasserstoff-Iongehaltes bei der Herstellung von Chlordioxyd aus Alkalimetallchlorat, insbesondere
Natriumchlorat, einem Reduktionsmittel und einer anorganischen Säure, das dadurch gekennzeichnet
ist, daß die Konzentrationen der Chlorat-Ionen und der Wasserstoff-Ionen kalorimetrisch bestimmt
werden und zur Steuerung des hinzugefügten Chlorates, des Reduktionsmittels und der bäure verwendet
werden.
Die kalorimetrische Bestimmung der Chlorat-Ion-
und Wasserstoff-Ionkonzentration in der Reaktionslösung wird vorzugsweise dadurch bewirkt, daß zwei
getrennte Strömungen, die aus der Reaktionslösung entnommen sind, mit einer Substanz, die bei Reaktion
mit Chlorat-Ionen Wärme entwickelt, bzw. einer Substanz, die mit Wasserstoff-Ionen Wärme entwikkelt,
vermischt werden. Die entwickelte Reaktionswärme wird mit einer Vorrichtung zur Temperaturmessung
gemessen. Die Vorrichtung wandelt die gemessene Temperatur in eine Spannungsdifferenz um,
und diese ist eine Funktion der Konzentration des fraglichen Ions, wobei empirisch bestimmte Werte
von Konzentrationen dieses Ions als Bezugswerte dienen.
Das für Chlorat-Ionen geeignete Reagens ist eine Schwefelsäurelösung von Ferrosulfat, Hydrazinhydrogensulfat
oder Hydroxylamin oder einer Mischung derselben. Da·., für Wasserstoff-Ionen geeignete
Reagens ist eine wäßrige Lösung von Natriumhydroxyd, Kaliumhydroxyd oder Ammoniumhydroxyd
oder eine Mischung dieser Lösungen.
Wenn die Reaktionslösung mit dem Reagens in Kontakt gebracht wird, so entwickelt sich Reaktionswärme,
die durch ein oder mehrere Thermoelemente gemessen werden kann, wie z. B. durch eine Thermosäule
oder durch Thermistoren oder ähnliches. Dabei wird die Messung entweder isothermisch bewirkt,
d.h. während der Abführung der Reaktionswärme. Oder die Messung wird adiabatisch bewirkt, d. h.
durch Messung der Reaktionswärme als Temperaturanstieg. Die entwickelte Reaktionswärme kann durch
nicht kontinuierliche Kalorimetrie gemessen werden, obwohl ein kontinuierliches Meßverfahren, die sogenannte Strömungikalorimetrie, bevorzugt werden
soll, da die Meßvorrichtung vollständig abgeschlossen werden kann, v/c'durch ein Kontakt der Flüssigkeitsströme mit der Luft verhindert wird.
Die Erfindung wird im folgenden an Hand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert, aus dem sich
weitere wichtige Merkmale ergeben. Es zeigt
F i g. 1 ein Fließdiagramm eines Systems zur Herstellung von Chlordioxyd, bei dem das Verfaüren
nach der Erfindung angewandt wird,
F i g. 2 ein Grunddiagramm einer Analysiervorrichtung zur isothermischen Kalorimetrie, die verwendet werden soll, wenn das Verfahren nach der
Erfindung durchgeführt wird,
F i g. 3 ein Diagramm, das das lineare Verhältnis zwischen den Spannungsdifferenzen (in mV) zeigt,
das erzielt wird, wenn man die Ionkonzentration und den entsprechenden Chloratgehalt (in g/l) bestimmt,
F i g. 4 ein Diagramm, das das lineare Verhältnis zwischen den Spannungsdifferenzen zeigt (in mV),
das erzielt wird, wenn man die Ionkonzentration und den entsprechenden Wasserstoff-Iongehalt (in Mol)
bestimmt.
Die in F i g. 1 dargestellte Ausführungsform is,t typisch für das System zur Hc ^ellung von Chlordioxyd
aus Natriumchlorat, NatnuTichTorid, Schwefeisäure
und Schwefeldioxyd. Ein ausgedehntes Systern des dargestellten Typs verbraucht pro Jahr
normalerweise ungefähr 20 000 t Natriumchlorat. Das System arbeitet wie folgt:
Eine gesättigte Natriumchloratlösung, die 600 bis 650 g NaClO3 pro Liter enthält, wird durch eine
Zufuhrleitung 1 in ein Reaktionsgefäß R 1 gepumpt.
Die Lösung enthält auch ungefähr 100 g NaCl pro Liter. Die Chlorat-Chlorid-Mischung wird in dem
Gefäß R 1 mit konzentrierter Schwefelsäure, die dem Gefäß durch eine Zufuhrleitung 2 zugeführt wird,
vermischt. Das Reduktionsmittel ist ein Gas, das etwa 10 °/o Schwefeldioxyd enthält. Es wird durch
den Boden des Reaktionsgefäßes durch eine Gaslei ■ tung 3 zugeführt. Das in dem Gefäß entwickelte
Chlor und Chlordioxyd wird daraus entfernt.
Die Reaktionsmischung, die nun ungefähr 50 g NaClO., enthält, wird durch eine Verbindungsleitung4
nach einem Reaktionsgefäß Rl geführt. In diesem Reaktionsgefäß wird zusätzlich Chlordioxyd
durch die Reaktion von Chlorat mit Schwefeldioxyd zurückgewonnen. Dieses Schwefeldioxyd wird durch
eine Gasleitung S in den Boden des ReaktionsgefäßesK2
eingeführt. A''- dem Reaktionsgefäß wird
ein Säurerückstand, der Schwefelsäure, Natriumhydrogensulfat und einen Chloratgehalt von 0 bis
10 g/l enthält., gewonnen. Dieser Säurerückstand
wird durch eine Abflußleitung 6 aus dem Gefäß entf ;rnt.
· Das Chlordioxyd in den Gefäßen R 1 und R 2, das Gas enthält, wird aus den entsprechenden Gefäßen
durch Gasabflußleitungen 7 und 8 abgeleitet. Beide Leitungen werden zu einem gemeinsamen Rohr 9
verbunden, das das Einlaßrohr zu einem ersten Absorptionsturm A 1 darstellt. Das Gas wird in dem
Turm Al mit Wasser, das durch eine Leitung 10 eingelassen wird, gewaschen. Dadurch wird eine
wäßrige Lösung, die Chlordioxyd enthält, erzielt. Die Lösung wird aus dem Turm durch eine Leitung
11 entfernt und zum Bleichen von Cellulose verwendet. Das verbleibende Gas wird aus dem Turm
A 1 durch eine Gasleitung 12 nach einem zweiten Absorptionsturm A 2 geführt. Die Chlor- und Chlordioxydrückstände werden in dem Turm A 2 durch
eine alkalische Lösung, die durch eine Leitung
5 6
eingeführt wird, herausgewaschen und durch eine Beispiel 1
Leitung 14 entfernt, bevor die restlichen Gase durch
eine Gasauslaßleitung 15 in die Atmosphäre abge- A j d Chloratgehaltes, Labortest
fuhrt werden. } e
Das oben beschriebene Verfahren ist kontinuier- 5
lieh und ist bisher unter anderem durch Analyse des Vier Eichlösungen mit einem Gehalt von 0,5, 1,0,
Wasserstoff-Ion- und Chlorat-Iongehaltes des Reak- 1,5 und 2,0 g Natriumchlorat pro Liter wurden im
tionsgefäßes R1, des Reaktionsgefäßes Λ 2 und der Labor vorbereitet. Die Lösungen enthielten auch
Säurerückstände von Hand kontrolliert bzw. gesteuert 5,5 Mol Schwefelsäure.
worden. Da das Bedienungspersonal zusätzlich zu to Es wurden 120 g FeSO4-7 H2O, die in 800 ml
diesen Analysen weitere Arbeitsfolgen durchführen 5,5 Mol Schwefelsäure aufgelöst waren, in die Rea-
muß, ist die zeitliche Verzögerung zwischen den genzlösung eingewogen.
Analysen oft verhältnismäßig lang. Diese Verzöge- 5,5 Mol Schwefelsäure wurde als Bezugslösung
rung kann Veränderungen in dem Verfahren verur- verwendet.
Sachen, deren Folge ein Ausbeuteverlust ist. 15 Die Analyse wurde durchgeführt, wie oben be-
Durch die Vorrichtungen der vorliegenden Erfin- schrieben, und es wurden für jede Eichlösung zwei
dung können die von Hand durchgeführten Analysen Messungen vorgenommen.
wegfallen, und dabei kann die Reaktionsfolge den- Die Resultate sind in dem Diagramm von Fig. 3
noch kontinuierlich kontrolliert bzw. gesteuert wer- gezeigt, und zwischen den Punkten wurde eine Eichden.
In F i g. 2 ist eine Ausführungsform einer «o kurve gezeichnet. Man sieht, daß die erzielte Kurve
Analysiervorrichtung, die zu diesem Zweck verwen- linear ist, was von entscheidendem Vorteil ist.
det wird, dargestellt. Bei der dargestellten Ausführungsform wird die entwickelte Reaktionswärme isothermisch
gemessen, obwohl, wie schon erwähnt, Beispiel 2
auch Vorrichtungen des kalorimetrischen Typs ver- »5
wendet werden können, die die entwickelte Reak- Analyse des Wasserstoff-Iongehaltes, Labortest
tionswärme adiabatisch messen.
Die Analyse wird in folgender Weise in der dar- Der Wasserstoff-Iongehalt bei der Herstellung von
gestellten Vorrichtung bewirkt: Chlordioxyd beträgt ungefähr 10 Mol. Die Proben
Eine Reagenzlösung und eine Bezugslösung wer- 3° müssen verdünnt werden, wenn sie der Analyse un-
den mittels einer Röhrenpumpe 24 durch die entspre- terzogen werden. Daher wurden Labortests mit be-
chenden Leitungen 21 und 23 durch Thermostat- kannten WasserstofHongehalten bei Gehalten von
spulen 26 hindurch nach einem Mischgefäß 27 ge- weniger als 10 Mol durchgeführt. Es wurden Schwe-
pumpt, in dem die Bezugslösung und die Reagenz- feisäuren als Eichlösungen mit Wasserstoff-Iongehalt
lösung miteinander vermischt werden. 35 verwendet.
Die entstandene Mischung wird dann nach einem
Reaktionsgefäß 28 geführt und schließlich durch eine
Reaktionsgefäß 28 geführt und schließlich durch eine
Auslaßleitung 31 abgelassen. Das Reaktionsgefäß 28 Eichlösungen 0,1, 0,2, 0,3, 0,4 Mol H+,
befindet sich in Kontakt mit einer Thermosäule 29,
die sich ihrerseits mit einem Metallgefäß 30 in Kon- 40 Reagenzlösung 0,5 Mol NaOH,
takt befindet. Dieses ist, ähnlich wie die Thermostatspulen, das Mischgefäß und das Reaktionsgefäß, in Bezugslösung Destilliertes Wasser.
ein Thermostatbad 32 getaucht. Die in dem Reaktionsgefäß entwickelte Reaktionswärme kann daher
durch die Thermosäule nach dem Thermostatbad ge- 45 Die Messungen wurden in derselben Weise wie im
führt werden, und die Signalspannung aus der Beispiel 1 durchgeführt.
Thermosäule, die mit einem Spannungsmesser (der Die Resultate wurden in grafischer Form in Hg. 4
nicht gezeigt ist) gemessen wird, mißt die Reaktions- aufgenommen, und es wurde zwischen den Punkten
wärme. eine Eichkurve gezeichnet. Es ist zu ersehen, daß die
Das Signal, das man erhält, wenn die Reagenz- 50 Kurve linear verläuft, ähnlich der Kurve in Fig. 3.
lösung und die Bezugslösung gemischt werden, er- Nach diesen Resultaten ist es offensichtlich, daß
gibt die Basislinie oder das Nullniveau. Der Strom der Wasserstoff-Iongehalt sehr genau analysiert wer-
der Bezugslösung wird nun durch ein Ventil 25 & in den kann,
der Leitung 23 gestoppt. Es wird eine Lösungsprobe
aus dem System zur Herstellung von Chlordioxyd 55
aus dem System zur Herstellung von Chlordioxyd 55
entnommen und durch ein Öffnungsventil 25 α in Beispiel3 einer Leitung 22, die parallel mit der Leitung 23 verbunden
ist, in das Mischgefäß geleitet. Es entwickelt Analyse des Chlorat-Gehaltes, Fabriktest
sich nun Wärme in dem Reaktionsgefäß, und die
Thermosäule erbringt eine andere Signalspannung. 60 Es wurden eine Reihe von Proben aus dem Reak-Auf
Grund des Spannungsunterschiedes zu der schon tionsgefäß R 2 des mit Bezug auf Fi g. 1 beschriebeg-Mannten
Basislinie oder dem Nullniveau kann der nen Systems zur Herstellung von Chlordioxyd ent-Chlorat-
oder Wasserstoff-Iongehalt der Lösung ge- nommen. Die Proben wurden bezüglich ihres Chloratmessen
werden. gehalies analysiert, wobei sowohl die kalorimetrische Wie aus den folgenden Beispielen 1 bis 4 zu er- 65 Methode als auch die iodometrischen Titrationstechsehen
ist, können genaue Eichungen und Analysen niken verwendet wurden.
vorgenommen werden, wenn man das Verfahren nach Die Resultate sind in der Tabelle 1 unten auf-
der vorliegenden Erfindung benutzt. geführt:
Chloratgehalt in g/l | Chloratgehalt in g/l |
mit Kalorimetrie | mit Iodometrie |
3,6 | 3,5 |
3,3 | 3,6 |
3,3 | 3,6 |
3,2 | 3,5 |
3,0 | 3,2 |
2,8 | 3,1 |
2,7 | 2,9 |
2,6 | 2,8 |
Aus der Tabelle ist ersichtlich, daß die Analyse, die mit Hilfe der kalorimetrischen Methode durchgeführt
wurde, mit der Analyse übereinstimmt, die mit der iodometrischen Titration durchgeführt wurde.
Die Tests bestätigen auch, daß die kalorimetrische Methode richtige Analysenwerte ergibt und daß sie
in der Praxis angewandt werden kann.
Beispiel 4
Analyse des Wasserstoff-Iongehaltes, Fabriktest
Analyse des Wasserstoff-Iongehaltes, Fabriktest
Wie bei Beispiel 3 wurde eine Anzahl von Proben aos dem Reaktionsgefäß R 2 des dargestellten Systems
entnommen. Die Proben wurden auch bezüglich ihres Wasserstoft-Iongehaltes durch potentiometrische Titration
und strömungskalorimetrische Techniken analysiert. Da die Proben, die aus dem Reaktionsgefäß entnommen wurden, einen hohen Schwefelsäuregehalt
aufwiesen, wurden sie bis auf eine geeignete Konzentration verdünnt, bevor mit der Analyse
begonnen wurde.
Die Resultate sind aus der Tabelle 2 zu ersehen. Wie aus der Tabelle hervorgeht, ergeben das
kalorimetrische Verfahren und das potentiometrische Titrationsverfahren vollständig gleichwertige Ergebnisse.
Wie bei den vorherigen Tests zeigen diese Tests, daß die kalorimetrische Methode richtige Analysenwerte ergibt und daß sie in der Praxis angewandt
werden kann.
Im Hinblick auf die beträchtliche Kostenverminderung bei der Herstellung von Chlordioxyd aus Natriumchlorat
bei Verwendung der Methode nach der vorliegenden Erfindung kann man feststellen, daß ein
System des in F i g. 1 dargestellten Typs jährlich ungefähr 20000 Tonnen Natriumchlorat und ungefähr
20 000 Tonnen Schwefelsäure verbraucht. Durch die verbesserten Kontrollmöglichkeiten, die durch die Erfindung
gewährt werden, kann der Chloratgehalt des austretenden Säurerestes reduziert werden. Dadurch
wird die Chloratmenge, die bei gleichbleibender Chlordioxydproduktion verbraucht wird, um ungefähr
250 Tonnen pro Jahr vermindert. Der Verbrauch von Schwefelsäure wird gleichzeitig um ungefähr
600 Tonnen pro Jahr reduziert. Diese Ersparnis von Chlorat, die das wertvollste Merkmal darstellt,
geht in erster Linie auf eine vollständige Reaktion des Chlorats in dem Reaktionsgefäß R 2 zurück.
Durch Verbesserung der Bedingungen in dem Reaktionsgefäß R 1, in dem die Hauptsubstanz des Chlorats
reagiert, kann man den Chloratverbrauch weiter reduzieren.
Zusammenfassend ergibt das Verfahren nach der vorliegenden Erfindung folgende Vorteile:
Wasserstoff-Iongehalt | Wasserst off-Ion geh al t |
in Äquivalent pro Liter | in Äquivalent pro Liter |
nach kalorimetrischem | nach potentiotnetrischer |
Verfahren | Titration |
9,21 | 9,20 |
9,19 | 9,21 |
9,20 | 9,18 |
9,43 | 9,40 |
9,38 | 9,39 |
9,40 | 9,42 |
8,89 | 8,88 |
8,87 | 8,89 |
8,90 | 8,90 |
9,02 | 9,03 |
9,05 | 9,04 |
9,03 | 9,08 |
1. Die Steuerung des Verfahrens ist billig und schnell, es werden zeitaufwendige Analysen von
Hand, die den Einsatz von Personal erfordern, vermieden.
2. Das neue Verfahren ist kontinuierlich, wodurch die Überwachung des Verfahrens effektiver wird.
3. Der Meßwertwandler (Meßvorrichtung) ist von einfacher Bauart.
4. Man erzielt verhältnismäßig starke Signale aus dem Meßwertwandler. Das bedeutet, daß nui
eine relativ einfache Vorrichtung benötigt wird,
5. Durch den Meßwertwandler erhält man ein lineares Verhältnis zwischen Gehalt und Signal
6. Es kann ein Reagens von mäßiger Reinheit verwendet werden.
7. Der Grenzpunkt der chemischen Reaktion, aul der die Analyse basiert, braucht nicht in beson
derer Weise untersucht zu werden, da das Rea gens im Überschuß hinzugefügt wird.
8. Neben der Verminderung der Menge der ver wendeten Chemikalien bewirkt das verbessert«
Verfahren auch eine Abnahme der Anzahl voi Chlordioxydgasexplosionen, wodurch die An
zahl der Unterbrechungen bei der Hersteliunj
vermindert wird.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Verfahren zur Kontrolle bzw, zur Steuerung des Chloratgebaltes und des Wasserstoff-Iongehaltes
bei der Herstellung von Chlordioxyd aus Alkalimetallchlorat, insbesondere Natriumchlorat,
einem Reduktionsmittel und einer anorganischen Säure, dadurch gekennzeichnet, daß die Konzentrationen der Chlorat-Ionen und
der Wasserstoff-Ionen kalorimetrisch bestimmt werden und zur Steuerung des hinzugefügten
Chlorates, des Reduktionsmittels und der Säure verwendet werden.
2. Verfahren nach Anspruch I1 dadurch ge- is
kennzeichnet, daß die kalorimetrische Bestimmung der Konzentration der Chlorat-Ionen und
der Wasserstoff-Ionen in der Reaktionslösung dadurch bewirkt wird, daß zwei getrennte Ströme,
die der Reaktionslösung entnommen sind, mit einem Reagens vermischt werden, das bei der
Reaktion mit Chlorat-Ionen Wärme entwickelt, bzw. mit einem Reagens, das bei der Reaktion
mit Wasserstoff-Ionen Wärme entwickelt, und daß die entwickelte Temperaturwärme mit einer
Temperaturmeßvorrichtung gemessen wird, die die gemessene Temperatur iti eine Spannungsdifferenz
umwandelt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die entwickelte Reaktionswärme
isothei misch bestimmt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die entwickelte Reaktionswärme
durch Thermoelemente ',emessen wird.
NaClO3 + NaCl + H8SO4
— ClO8 + 0,5 Cl4 + Na8SO4 + H2O (1)
2 NaClO3 + SO8 ->
2 ClO2 + Na2SO4 (2)
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