DE2332001B2 - Randschleifmaschine für Brillengläser - Google Patents
Randschleifmaschine für BrillengläserInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Randschleifmaschine für Brillengläser mit einer Umfangsschleifschcibe, einer in
einem schwenkbar am Maschinengestell geführten Lagergehäuse gelagerten Glashalterwelle für das zu
schleifende Brillenglas und einem drehbaren Gestellhalter für das Brillengestell, einem synchronen Drehantrieb
für die Glashalterwelle und den Gestellhalter, und einem an der Innenkontur der Brillenglasöffnungen des
Brillengestells entlanggleitenden Taster.
Eine Randschleifmaschine, dieser Art ist aus der
DE-AS 12 07 235 bekannt und dient dazu, die Umrißform eines Brillenglases entsprechend der Innenkontur
der zur Aufnahme des Brillenglases bestimmten Brillenglasöffnung des Brillengestells zu schleifen. Dazu
wird dort das Lagergehäuse mit der Glashalterwelle und
ίο dem Brillenglas gegenüber der Umfangschleifscheibe
nach Maßgabe der Relativverstellungen zwischen dem Gestellhalter und dem Taster über ein von diesem
beeinflußtes Magnetventil hydraulisch verschwenkt und dadurch das Brillenglas während der synchronen
Drehung von Gestellhalter und Glashalterwelle mehr oder weniger der Umfangschleifscheibe zugestellt.
Diese Anordnung besitzt den Vorteil, daß der Schleifdruck der Umfangschleifscheibe am Brillenglas
vom Abtastdruck des Tasters am Brillengestell unab
hängig ist, und daß daher trotz geringem Abtastdruck
mit vergleichsweise großem Schleifdruck gearbeitet werden kann. Der Taster kann sich jedoch nur längs
einer in ihrer Richtung festliegenden Führung gegenüber dem Gestellträger verschieben, so daß daher umso
größere Lageabweichungen zwischen dem Abtastpunkt am Brillengestell und dem gleichzeitigen Schleifpunkt
am Brillenglasrand auftreten können, je stärker die Brillenglasöffnungen des Brillengestells von der Kreisform abweichen. Der Abtastpunkt ergibt sich nämlich
als Schnittpunkt der durch die Drehachse des Gestellhalters gehenden Führungsgeraden des Tasters
mit der Innenkontur der abgetasteten Brillenglasöffnung, der Berührungspunkt zwischen Werkzeug und
Werkstück liegt hingegen stets dort, wo der Brillenglas
rand und die Schleifscheibenumfangsfläche im Berüh
rungspunkt gleichgerichtete und quer zu deren Längsachsen verlaufende Tangenten aufweisen, wodurch
zwischen dem Abtastpunkt und dem Beriihrungs- bzw. Schleifpunkt im Einzelfall eh/ nicht zu vernachlässigen
der Winkelversatz auftreten kann, der unter Umständen
sehr erhebliche Ungenauigkeiten zwischen dem geschliffenen Brillenglas und der Brillenglasöffnung zur
Folge hat.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine
Randschleifmaschine dieser Art so weiterzubilden, daß
der Abtastpunkt an der Innenkontur der Brillenglasöffnung des Brillengestelles immer genau dem Schleifpunkt am Brillen<jlasrand entspricht bzw. zwischen
diesen Punkten kein Winkelversatz auftritt.
Diese Aufgabe ist nach der Erfindung dadurch gelöst, daß der Taster am Ende eines in seiner Länge mit dem
Radius der Schleifscheibe übereinstimmenden Schwenkarmes angeordnet ist, daß ein Drehantrieb zum
Schwenken des Schwenkarmes vorhanden ist, und daß
eine die Lage der Tangente in Bezug auf den jeweils
abgetasteten Konturpunkt laufend ermittelnde Einrichtung vorgesehen ist.
Wegen des vom Schleifdruck unabhängigen, also vergleichsweise geringen Abtastdruckes können daher
die Schwenkbewegungen des Schwenkarmes mit Hilfe der die Lage der Tangente im Abtastpunkt laufend
ermittelnden Einrichtung immer so gesteuert werden, daß der Schwenkarm im Abtastpunkt und damit die
Abtastrichtung stets senkrecht zur Tangente an die
Brillenglasöffnung im abgetasteten Punkt liegen. Dadurch ist sichergestellt, daß zwischen dem Schleifpunkt
am Brillenglasrand und dem abgetasteten Konturpunkt der Brillenglasöffnung kein Winkelversatz auftritt.
Durch die damit erreichte strenge Homologie zwischen
dem Abtastpunkt am Brillengestell und dem Schleifpunkt am Brillenglas ergibt sich aber auch eine
entsprechend hohe Schleifgenauigkeit selbst bei von der Kxeisform erheblich abweichenden Umrißformen der
Brillenglasöffnungen.
Nun wurde, wie der aus der GB-PS 1137158
bekannte Stand der Technik zeigt, die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe offenbar schon früher
erkannt, die dieser Druckschrift hierzu entnehmbare ι ο Lösung kann jedoch schon deshalb nicht als optimal
angesehen werden, als dort der Schleifdruck und der Abtastdruck voneinander abhängig sind. Jene Maschine
ist nämlich so aufgebaut, daß dort das Brillengestell direkt an der Glashalterwelle befestigt ist und mit dieser
umläuft Dazu ist dort der Taster, eine während der Drehung des Gestellhalters an der Innenkontur der
Brillengfasöffnung ablaufende Rolle, an einem Arm angeordnet, der um eine zur Drehachse des Gestellhalters und zur Schleifscheibenachse etwa parallele sowie
senkrecht dazu verschiebbare Achse schwenkbar ist und eine Länge besitzt, die im wesentlichen mit dem Radius
der Schleifscheibe übereinstimmt, so daß die Drehachse
des Schwenkannes und die der Schleifscheibe am Ende des Schleifvorganges praktisch miteinander fluchten
können. Jedoch wird auch hierdurch nicht erreicht, daß der Schleifpunkt immer mit dem Abtastpunkt übereinstimmt Wegen des gegenüber dem Schleifdruck im
wesentlichen gleichgroßen Anpreßdrucks der Tasterrolle gegen das Brillengestell kann die Tasterrolle der
Innenkontur der Brillenglasöffnung während der Drehung des Gestellhalters nämlich nicht immer ohne
weiteres folgen, so daß insbesondere in Punkten sehr starker Krümmung der Innenkontur des Brillengestells
die Gefahr besteht, daß die Tasterrolle hängen bleibt, zumal die Lagerung des Schwenkarmes nicht festliegt,
sondern dem Zug der Tasterrolle nachgeben kann.
Im einzelnen ist eine zweckmäßige Ausführungsform dadurch gekennzeichnet, daß die die Lage der Tangente
in Bezug auf den jeweils abgetasteten Konturpunkt laufend ermittelnde Einrichtung aus zwei beidseits des
Tasters angeordneten Hilfstastern, die in Längsrichtung des Schwenkarmes verschiebbar sind, und aus einem auf
die Stellung der Hilfstaster ansprechenden Geber gebildet ist, der den Drehantrieb für den Schwenkarm
steuert. Der Geber kann dabei aus einem mittels einer Welle schwenkbaren, die Hilfstaster verbindenden
Ortscheit einer auf der Welle befestigten und mit einer von einer Lichtquelle durch die Öffnung beaufschlagbaren Photozelle bestehen. Ebenso kann der Geber aber
auch aus einer im Inneren des rückwärtigen Endes des Tasters befindlichen Lichtquelle und je einer an den
rückwärtigen Enden der Hilfstaster befestigten Photozelle bestehen, die von der Lichtquelle durch im Taster
quer zu seiner Längsrichtung verlaufende Bohrungen beaufschlagt werden.
In einer anderen vorteilhaften Ausführungsform ist
die die Lage der Tangente ermittelnde Hinrichtung als Rechnerschaltung ausgebildet, die aus der Brillengestellkonlur die Lage der Tangente in jedem Punkt der §0
Kontur ermittelt und danach die Schwenkbewegungen des Schwenkarmes steuert.
Vorzugsweise ist im übrigen eine zumindest den Taster in eine Schwingbewegung mit geringer Amplitude und hoher Frequenz versetzende Vorrichtung
vorgesehen. Durch sie erhält der Taster in besonders einfacher Weise die Möglichkeit, sich trotz seiner
Reibung am Brillengestell und dessen Rauhigkeit in der
durch den Drehantrieb des Schwenkarmes bestimmten
Richtung ohne Mitnahmeerscheinungen durch das sich drehende Brillengestell einzustellen.
Im folgenden wird die Erfindung an in der Zeichnung dargeiitellten Ausführungsbeispielen näher erläutert Es
zeigt
Fig. 1 den schematisch dargestellten Gesamtaufbau
der erfindungsj'emäßen Randschleifmaschine,
Fig.4 eine schematische Darstellung einer Briilenglasöffnung, des Schwenkarmes und Tasters, eines
Brillenglases und der Schleifscheibe der Randschleifmaschine zur Erläuterung des der Erfindung zugrunde
liegenden Problems,
F i g. 5 schernatisch die Abtasteinrichtung der Randschleifmaschine in einer ersten Ausfüiirungsform,
F i g. 6 eine zweite Ausführungsform der Abtasteinrichtung,
Fig.8 eine vierte Ausführungsfonn der Abtasteinrichtung,
Fig.9A und 9B vergrößert die Einzelheit XIII aus
F i g. 6 in zwei verschiedenen Stellungen,
Fig. 10 den bei der Ausführungsfonn der Abtasteinrichtung nach den Fig.6, 9A und 9B verwendeten
Winkelgeber,
F i g. 12 die Einzelheit XVI aus F i g. 7 in vergrößerter Darstellung.
Die in F i g. 1 dargestellte Randschleifmaschine für
Brillengläser setzt sich aus zwei Teilen zusammen, nämlich aus dem Teil A, in dem die Innenkontur der
Brillenglasöffnungen 19 des Brillengestells 2 abgetastet wird, und aus dem Teil B, in dem entsprechend der
abgetasteten Innenkontur das formgerechte Schleifen der Brillengläser 26 durchgeführt wird. In F i g. 1 sind
diese Teile durch eine strichpunktierte Linie voneinander getrennt; der Teil A ist in Draufsicht, der Teil B in
Seitenansicht dargestellt
Lm Gestellhalter 1 umfaßt eine horizontale Platte 3,
auf der ein Brillengestell 2 flach liegend befestigt ist und unter der im wesentlichen lotrecht zu jeder der
Brillenglasöffnungen 19 zwei Kupplungsteile 4, 5 montiert sind. !Eines dieser Teile, zum Beispiel das Teil 5,
ist auf einer Hohlwelle 6 aufgesetzt und mit ihr durch Stifte 7, die in entsprechende Stiftlöcher 8 des
Kupplungsteil«* 5 greifen, drehfest verbunden. Die Hohlwelle 6 kann sich in Kugellagern 10, 11 am Ende
eines horizontalen Armes 9 drehen, der am anderen Ende um eine feststehende senkrechte Achse 12
schwenkbar ist. Ein an dem Arm 9 befestigter ElekVcmotor 13 treibt die Welle 6, das Kupplungsteil 5
und den Gestellhalter 1 durch ein Ritzel 14 und ein fest mit der Welle 6 verbundenes Zahnrad iS größeren
Durchmessers an. Der Motor 13 kann zum Beispiel ein Schrittschaltmotor oder ein Synchronmotor sein.
Ein Taster 16 für das Abtasten des Brillengestelles 2 ist in den F i g. 1 und 2 zum leichteren Verständnis der
Gesamtmasghine zunächst am Ende einer Stange 17
dargestelit, die die Hohlwelle β und eine in dem Kupplungsteil 5 angebrachte öffnung 18 durchtritt Der
Taster 16 wird gegen die Innenkontur der Brillenglasöffnung 19 des Gestelles 2 gedruckt, die dem Kupplungsteil
5 entspricht, die Stange \1 sitzt an einer horizontalen
Stange 20, die mit Hilfe eines am Ende der Stange 20 angelenkten Handhebels 22 in einem festen Auflager 21
verschoben werden kann. Der Hebel 22 steuert die
Zustellung des Tasters 16 gegen die Innenkontur der
Brillenglasöffnung 19 durch Ausübung eines Zuges auf die Stange 20, bis ein durch eine Mikrometerschraube 23
einstellbarer Anschlag 23 der Stange 20 mit dem Auflager 21 in Berührung tritt. Der unter der
Rückholkraft einer Feder 24 stehende Arm 9 des Gestellträgers 1 nimmt dann eine Winkelstellung ein,
die mittels der Mikrometerschraube 25 einstellbar ist.
Tatsächlich aber sitzt der Taster unmittelbar nicht an der Stange 17, sondern an einem in den Pig. I und 2
nicht dargestellten Schwenkarm 78, wie anhand der F i g. 4 bis 8 noch im einzelnen beschrieben werden wird.
Das zu bearbeitende Brillenglas 26 wird in der vertikalen Ebene einer Umfangschleifscheibe 28 gehalten,
und zwar durch einen Träger 120, der am Ende eines Armes 29 angebracht ist, der am anderen Ende um eine
horizontale Achse 30 schwenkbar ist. Dieser Arm ist dem Arm 9 des Gestellhalters 1 ähnlich; er besitzt
dieselbe Lange und ebenfaüs einen biektromotor Jl, der
dem Motor 13 entspricht und über ein Untersetzungsgetriebe 32, 33 den Träger 120 des Glases 26 antreibt.
Ferner trägt der Arm 29 ein Gewicht 34, das die Andruckkraft des Glases 26 gegen die Schleifscheibe 28,
also den Schleifdruck liefert.
Die Winkelverschiebung des Armes 29 ist nach unten durch einen einstellbaren Anschlag 35 begrenzt, der am
Ende eines Hilfsarmes 36 angeordnet ist. der sich um eine horizontale Achse 37 dreht und dessen Winkelstellung
von einer Stange 39 abhängt, die durch ein beliebig geeignetes Stellorgan 38 verschoben wird. Gemäß einer
Variante kann auch das Stellorgan 38 anstelle des Gewichtes 34 den erforderlichen Schleifdruck liefern.
Die Arbeitsweise der Maschine ist folgende: Bei auf dem Gestellhalter 1 befestigtem Brillengestell 2 wird
der Taster 16 gegen die Innenkontur der Brillenglasöffnung 19 gedruckt, der das zu bearbeitende Glas 26
angepaßt werden soll, und zwar durch die Betätigung des Handhebels 22. Dabei ivird ein elektrischer Kontakt
40 geschlossen, der den Motor 13 einschal.■■■ Der
anlaufende Motor 13 dreht das Brillengestell 2 mit seinem Halter 1 um die Achse der Hohlwelle 6. Die
Winkelstellung des von der Feder 24 zurückgeholten Armes 9 verändert sich alsdann in Abhängigkeit von
dem veränderlichen Radius der Brillenglasöffnung 19. Diese Winkelstellung wird durch einen Wegmeßgerät
41 gemessen, das durch eine Stange 42 mit dem Arm 9 verbunden ist. Das Wegmeßgerät 41 gehört dabei zu
einem Übertragungssystem 43, beispielsweise einem hydraulischen Gestänge, das das Stellorgan 38 des
Hilfsarmes 36 derart steuert, daß die Winkelverschiebungen des letzteren stets gleich denjenigen des Armes
9 sind.
Der gleichzeitig mit dem Motor 13 eingeschaltete Motor 31 treibt dank einer Synchronisierungseinrichtung
44 das Brillenglas 26 im Gleichlauf mit dem Brillengestell 2 an.
Das Brillenglas 26, das an den Winkelbewegungen des Armes 29 teilnimmt, der durch den Anschlag 35 des
Armes 36 unter Wirkung des Gewichtes 34 gesteuert wird und die gleichen Bewegungen wie der Arm 9
ausführt, wird im Ergebnis durch die Schleifscheibe 28 in Obereinstimmung mit der Innenkontur der Brillenglasöffnung 19 geschliffen. Dabei ist der Schleifdruck vom
Abtastdruck unabhängig. Die beiden Gläser werden durch aufeinanderfolgendes Einpassen der Teile 4 und 5
in den Stutzen 6 nacheinander geschliffen, und zwar jedes der Gläser übereinstimmend mit der Brillenglasöffnung, für die es bestimmt ist Ferner ist die Stellung
jedes der beiden Kupplungsteile 4,5 durch unabhängige Meßschrauben 45 und 46 seitlich verstellbar und durch
fest mit den jeweiligen Kupplungsteilen 4 und 5 verbundene Zeiger 47 und 48 und durch auf einem
Rahmen 51 des Gestellhalters 1 angebrachte Skalenteilungen 49, 50 markiert. Die Querausrichtung des
Gestelles 2 auf der Platte 3 erfolgt durch eine Anschlagschiene 52, die an Führungen 53,54 gleitet und
mit Hilfe einer Vorrichtung mit Meßschraube 55 und
ίο Markierungsteilung 62 einstellbar ist. Das Gestell 2 wird
gegen die Schiene 52 angelegt und anschließend mit Hilfe in horizontaler Richtung wirkenden Klemmschrauben
56 und in vertikaler Richtung wirkenden Anschlägen 57 festgelegt. Mittels der Einstellelcmente
45, 46 und 55 kann der Drehpunkt des Brillengestelles 2 für jedes seiner Brillenglasöffnungen 19 in die jeweils
gewünschte Stellung gebracht werden, die dem optischen Mittelpunkt des zu schleifenden Glases
entspricht. Die winkeimäöige Festlegung der Arme 9
und 36 wird mit Hilfe von Markierungsvorrichtungen 58 und 59 kontrolliert. Desgleichen wird die Winkeleinstellung
der Motoren 13 und 31 durch besondere Vorrichtungen 60 und 61 kontrolliert. Diese Vorrichtungen
können zum Beispiel Winkelkodierer oder Geräte sein, die ein Signal liefern, das beim Gleichlauf annuliert
wird. Um eine Anfangseinstellung der jeweiligen Lagen des Brillenglases 26 vor der Schleifscheibe 28 und des
Taster;. 16 erreichen, sowie die Abnutzung der Schleifscheibe 28 berücksichtigen zu können, ist dif
in Maschine mit entsprechenden Einstellorganen 110
(Fig. 1) versehen, die auf das Übertragungssystem 43 einwirken und bei elektrischer oder elektronischer
Ausführung des Übertragungssystems aus Schaltwiderständen 111 und einem Potentiometer 112 bestehen
können.
Die in den Fig. 1 und 2 vereinfacht dargestellte Führung des Tasters 16 an den Stangen 17 und 20 längs
einer festliegenden Verschiebungsrichtung würde jedoch zu Schleiffehlern führen, die an Hand der Fig. 4
nochmals genau erläutert werden sollen. Die Fig.4 zeigt, daß zum Erzielen einer Bearbeitung des Glases 26
in genauer Übereinstimmung mit der Brillenglasöffnung 19, für die es bestimmt ist, der Abtastpunkt 70 der
Glasöffnung 19 fortlaufend in der dem Schleifpunkt 71 des Glases 26 entsprechenden Stellung gehalten werden
muß. Da sich dieser Schleifpunkt 71 jedoch im Verlaufe des Bearbeitungsvorganges unterschiedlich von der
Achse 72, der sogenannten Mittelpunktachse, entfernt, die den Mittelpunkt 73 der Schleifscheibe 28 mit dem
Mittelpunkt 74 des Glases 26 verbindet, muß sich der Abtastpunkt 70 der Brillenglasöffnung 19 in entsprechendem
Maße im Verhältnis zur Achse 75 verschieben, die den Mittelpunkt 76 der Briiiengiasöffnung 19 und
den dem Mittelpunkt 73 der Schleifscheibe 28 entsprechenden homologen Punkt 77 verbindet Wenn
der Taster 16 an einem Schwenkarm 78 angeordnet ist dessen Länge im wesentlichen gleich dem Halbmesser
der Schleifscheibe 28 ist und der um den Punkt 77 schwenkbar ist, so bedeutet dies, daß der vom Arm 78
eo und der Achse 75 gebildete Winkel ot ständig gleich dem
Winkel β sein muß, der von dem am Schleifpunkt 71 endenden Halbmesser der Schleifscheibe 28 mit der
Achse 72 gebildet wird, und dies unabhängig von dei Reibung des Tasters 16 am Rand der Glasöffnung 19
und von deren Unregelmäßigkeiten und Rauhigkeiten.
Bei der in F i g. 5 dargestellten Ausführungsform wird der Schwenkarm 78, der den Taster 16 trägt durch ein
Antriebsorgan, das zum Beispiel ein elektromechani-
scher Generator mit sich drehenden Reguliergewichten, ein elektromagnetischer Vibrator, oder ein Ultraschallgenerator
sein kann, in eine ständige Schwingbewegung um den Punkt 77 versetzt. Die Schwingbewegung
besitzt daher eine hohe Frequenz bei geringer s Amplitude, die je nach Art des Brillengestelles
eingestellt werden kann. Dadurch wird die mittlere Stellung des Abtastpunktes 70 vom Zustand der
Oberfläche und den eventuellen Unregelmäßigkeiten auf der Oberfläche der Brillenglasöffnungen 19 unabhängig.
Diese Schwingbewegung kann bei allen gesteuerten Abtastvorrichtungen mit mechanischem
Taster 16 angewandt werden, die im folgenden beschrieben werden (F i g. 6 bis 8).
Aus Fig. 5 ist ferner ersichtlich, daß das Ende des Schwenkarmes 78 im Inneren eines geeigneten Detektors
79 zur Anzeige der Stellung des Punktes 77 linear längs der Achse 75 geführt wird. Dieser Stellunganzeiger
kann die Zustellung des Brillenglases 26 an die Schleifscheibe 28 derart steuern, daß nur diejenige
Stellung des Punktes 77 maßgebend ist, die im Verlaufe einer vollständigen Auslenkung des Tasters 16 am
weitesten von der Brillenglasöffnung 19 entfernt ist, wobei sich dann der Taster 16 im äußersten Punkt der
Brillenglasöffnung 19 in Richtung der Achse 75 befindet und somit dem Schleifpunkt 71 entspricht (F i g. 4).
Die Abtastvorrichtungen in Fig.6 und 7 unterscheiden
sich wenig voneinander. Sie umfassen einen mechanischen Taster 16, neben dem beidseits in
geringem Abstand zwei Hilfstaster 85 angeordnet sind, die parallel zur Achse des Schwenkarmes 78 verschiebbar
geführt sind und durch elastische Organe in Anlage an der Innenkontur der Brillenglasöffnung 19 gehalten
werden. Der Schwenkarm 78 ist um sein Ende 77 schwenkbar, und seine Stellung wird durch einen
Drehantrieb 86 von auf die Stellung der Hilfstaster 85 ansprechenden Stellungsgebern derart geregelt, daß die
die Hilfstasterenden verbindende Gerade, die praktisch mit der Tangente 87 an der Innenkontur der
Brillenglasöffnung 19 zusammenfällt, senkrecht zur «0 Achse des Schwenkarmes 78 liegt. Die Lage des
Abtastpunktes entspricht dann dem Schleifpunkt 7J (Fig.4). Zwei entsprechende Ausführungsbeispiel»:
werden später noch eingehend beschrieben.
F i g. 8 zeigt eine andere Ausführungsform, in der ein *5
einziger Taster 16 am Ende des Schwenkarmes 711 montiert ist, der um sein Ende bzw. den Punkt 77 durch
den Drehantrieb 86 schwenkbar ist Die Tangente 87 an die Brillenglasöffnung 19 wird dabei mathematisch mit
Hilfe eines Rechners aus den Änderungen der Winkelstellung des den Gestellhalter I tragenden
Armes 9 im Verlaufe der Drehung des Gestelles 2 um den Mittelpunkt 76 der Brillenglasöffnung 19 bestimmt,
wobei sich diese Änderungen aus den Längenänderungen des den Mittelpunkt 76 mit dem Abtastpunkt 70
verbindenden Radiusvektors 88 ergeben. Der Rechner steuert den Drehantrieb 86 in der Weise, daß die
Tangente 87 im Abtastpunkt 70 senkrecht zur Achse des Schwenkarmes 78 bleibt.
F i g. 9A und 9B zeigen Einzelheiten der Tasteranordnung nach F i g. 6. Der Haupttaster 16 ist hierbei seitlich
mit zwei Muffen 89 versehen, in denen zwei die Hilfstaster 85 tragende Stangen 90 parallel zur Achse 78
gleiten können und durch Federn 91 gegen einen gemeinsamen Ortscheit 92 gedrückt werden, der um
eine fest mit dem Taster 16 verbundene Welle 93 schwingt. Der von dem Ortscheit 92 mit der Achse 78
gebildete Winkel 94 wird durch einen Winkelgeber überwacht, wobei dieser Geber den Drehantrieb 86 für
den Schwenkarm 78 steuert, um den Winkel 94 auf einem Wert von 90° zu halten. Der Winkelgeber ist in
den F i g. 10 und 11 dargestellt. Der Ortscheit 92 versetzt
eine Scheibe 95 in Drehbewegung, die eine öffnung 96 aufweist, die durch eine Lichtquelle 97 in Richtung auf
zwei Photozellen 98 beleuchtet wird, die derart angeordnet sind, daß sie jeweils die gleiche Lichtstärke
empfangen, wenn der Ortscheit 92 in einem Winkel 94 von 90° steht. Die Photozellen 98 sind dabei in
Differenzschaltung zusammengeschlossen.
In Fig. 12 sind Einzelheiten der Tasteranordnung
nach F i g. 7 verdeutlicht Die Hilfstaster85 werden auch
hier von Gleitstangen 90 getragen, die durch Federn 99 gegen die Brillenglasöffnung 19 gedruckt werden und
Photozellen 100 tragen, die durch eine gemeinsame, fest mit dem Taster 16 verbundene Lichtquelle 101 durch
Bohrungen 102 beleuchtet werden. Die Photozellen 100 sind hier ebenfalls in Differenzschaltung zusammengeschlossen,
um den Drehantrieb 86 des Schwenkarmes 78 zu steuern, wobei die Elemente 100, 101 und 102
gemeinsam einen Linearstellungsgeber bilden, der die jeweilige Stellung der beiden Hilfstaster 85 im
Verhältnis zum Haupttaster 16 erfaßt
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Randschleifmaschine für Brillengläser, mit einer
Umfangschleifscheibe, einer in einem schwenkbar am Maschinengestell geführten Lagergehäuse gelagerten Glashalterwelle für das zu schleifende
Brillenglas und einem drehbaren Gestellhalter für das Brillengestell, einem synchronen Drehantrieb für
die Glashalterwelle und den Gestellhalter, und einem an der Innenkontur der Brillenglasöffnungen
des Brillengestells entlanggleitenden Taster, dadurch gekennzeichnet, daß der Taster (16)
am Ende eines in seiner Länge mit dem Radius der Schleifscheibe (28) übereinstimmenden Schwenkarmes (78) angeordnet ist, daß ein Drehantrieb (86)
zum Schwenken des Schwenkarmes (78) vorhanden ist, und daß eine die Lage der Tangente (87) in Bezug
auf den jeweils abgetasteten Konturpunkt (70) laufend ermittelnde Einrichtung vorgesehen ist
Z Randscnleifmaschine nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die die Lage der Tangente (87) in bezug auf den jeweils abgetasteten Konturpunkt
(70) laufend ermittelnde Einrichtung aus zwei beidseits des Tasters (16) angeordneten Hilfstastern
(85), die in Längsrichtung des Schwenkannes (78) verschiebbar sind, und aus einem auf die Stellung der
Hilfstaster (85) ansprechenden Geber (92, 93,95 bis 98; 100 bis 102) gebildet ist, der den Drehantrieb (86)
für den Schwenkarm (78) steuert
3. Randschleifmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Geber (92,93,95 bis 98) aus
einem mittels einer Welle (9*) schwenkbaren, die Hilfstaster (85) verbindenden Ortscheit (92) einer auf
der Welle (93) befestigten und n>:?- einer Öffnung (96)
versehenen Scheibe (95) und einer von einer Lichtquelle (97) durch die Öffnung (96) beaufschlagbaren PhotozeHe (98) besteht
4. Randschleifmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Geber (100 bis 102) aus
einer im Inneren des rückwärtigen Endes des Tasters (16) befindlichen Lichtquelle (101) und je einer an
den rückwärtigen Enden der Hilfstaster (85) befestigten PhotozeHe (100) besteht, die von der
Lichtquelle (101) durch im Taster (16) quer zu seiner Längsrichtung verlaufende Bohrungen (102) beaufschlagt werden.
5. Randschleifmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die die Lage der Tangente (87)
ermittelnde Einrichtung als Rechnerschaltung ausgebildet ist, die aus der Brillengestellkontur die Lage
der Tangenten /87) in jedem Punkt der Kontur ermittelt und danach die Schwenkbewegungen des
Schwenkarmes (78) steuert.
6. Randschleifmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß eine
zumindest den Taster (16) in eine Schwingbewegung mit geringer Amplitude und hoher Frequenz
versetzende Vorrichtung vorgesehen ist.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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