DE2329373C3 - Elektronische Maschinenschutzeinrichtung zur Erfassung der Stromwärme oder direkt der Maschinentemperatur - Google Patents
Elektronische Maschinenschutzeinrichtung zur Erfassung der Stromwärme oder direkt der MaschinentemperaturInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine elektronische Maschinenschutzeinrichtung zur Erfassung der Stromwärme
oder direkt der Maschinentemperatur mit Meßwertgebern -nd einem bistabilen Speicher, der
nach der Ansteuerung unabhängig von einer äußeren Speisequelle in dem eingestellten Zustand bleibt, und
der einerseits über eine Störsignalleitung mit einer elektronischen Schalteinheit zur Stör Jgnalverarbeitung
verbunden ist, und der andererseits an eine Auslöseschaltung angeschlossen ist.
Bei allgemein bekannten mechanisch wirkenden thermischen Überstromrelais wirkt das sich unter dem
Einfluß einer Stromerwärmung ausbiegende Bimetall auf einen Schnappschalter. Als Betriebsarten dieses
Gerätes sind zwei Möglichkeiten bekannt, nämlich »Rückstellung automatisch« und »Rückstellung von
Hand«. Im ersten Fall besitzt der Schnappschalter eine, im letzteren Fall zwei stabile Schaltstellungen. Die
letztere Betriebsart wird in der Praxis bevorzugt angewendet, dabei ist es sehr vorteilhaft, daß beide
Endlagen des Schnappschalters auch über einen beliebig langen Ausfall des Niederspannungsnetzes hinweg
erhalten bleiben.
Weiterhin ist eine Motorschutzeinrichtung bekannt (DE-Zeitschrift »ELEKTRO-TECHNIK«; Nr. 7 vom
3. März 1965, Seite 105). Bei der über Stromwandler gespeiste thermische Relais ein Schalterschloß ansteuern,
wobei im Falle eines Überschreitens der Grenz-temperatur im Rotor und Stator des Motors die
Hauptschaltkontakte durch das Schalterschloß geöffnet werden. Ein Wiedereinschalten des Motors ist über ein
weiteres Schalterschloß mit handbetätigter Sperre möglich. Auch in dieser bekannten Einrichtung wird ein
mechanisches Speicherelement verwendet. Nachteilig ist dabei, daß eine Hilfsenergiequelle vorgesehen sein
muß.
Eine weiterhin bekannte elektronische Einrichtung zur Überwachung der Temperatur einer elektronischen
Maschine oder eines elektronischen Gerätes mittels eingebauter Temperaturfühler soll die ebenfalls unerwünschte
Inbetriebnahme des zu schützenden Gerätes kurz nach einem Störungsfall und damit bei noch
erwärmten Fühlern vermeiden (DE-OS 20 49 777). Zu diesem Zweck ist an dem Meßwertgeber eine
Kippschaltung, z. B. eine aus zwei Transistoren aufgebaute Schmitt-Trigger-Schaltung angeschlossen, wobei
dem Eingang der Kippschaltung ein Kondensator zugeschaltet ist und in Reihe zum Kondensator ein
Schließerkontakt eines Ausgangsrelais der Schmitt-Trigger-Schaltung vorgesehen ist. Durch öffnen des
Schließerkontaktes läßt sich der Strompfad in dem der Kondensator liegt, auftrennen, so daß bei Einschaltung
der Versorgungsspannung für die Einrichtung der bei hohem Fühlerwiderstand störende geringe Wechselstromwiderstand
des Kondensators unwirksam ist.
Allgemein stellt man bei bekannten elektronischen Maschinenschutzeinrichtungen zwei unterschiedliche
Lösungen fest.
Das erste bekannte Lösungsprinzip ist in F i g. 1
dargestellt. Die Vorzugslage einer Kippschaltung 1 ist
durch einen schwarzen Balken angedeutet. An die Eingänge der Kippschaltung 1 sind Leitungen 3 und 4
und an einen Ausgang ist eine Leitung 5 zum Motorschütz angeschlossen. Die eingetragene Bezeichnung
L-L-O besagt, daß das über Leitung 4 am rechten Eingang anstehende Störsignal gegenüber dem Quittiersignal
dominiert Nach eingegangenem Störsignal muß mit einer Quutiertaste 6 der Motor wieder
eingeschaltet werden. Der Nachteil dieser bekannten Lösung besteht darin, daß nach erfolgten Speisespannungsausfall
quittiert werden muß, um den Motor wieder zu starten, so daß die Einrichtung nicht zwischen
Störung infolge Maschinenüberhitzung und Störung infolge Spannungsunterbruch zu unterscheiden vermag.
Die zweite bekannte Lösung arbeitet nach dem in F i g. 2 dargestellten Prinzip. Dabei dient wiederum die
Leitung 4 zur Übertragung des Störsignals. Diese Anordnung mit anderer Vorzugslage der Kippschaltung
gewährleistet zwar, daß nach einem Spannungsausfall der Motor ohne Quittierung wiedw anläuft, jedoch
besteht der (noch gefährlichere) Nachteil darin, daß auch nach erfolgter Störauslösung und anschließendem
Spannungsunterbruch der Motor wieder selbsttätig anlaufen kann. Eine Unterscheidung zwischen Störung
■*5 infolge Maschinenüberhitzung und Störung infolge
Spannungsunterbruch ist somit ebenfalls nicht gegeben. Die Erfindung geht von einer Maschinenschutzeinrichtung
aus, wie sie im Oberbegriff des Patentanspruchs zum Stand der Technik genannt ist. Diese ist mit
einem Meßblock, einem Auslöserelais und einer Meldeleuchte zur Überprüfung des Betriebszustandes
versehen (Siemens Sonderdruck SSW 444-254 »Motorvollschutz«, 1965).
Der Erfindung liegt — ausgehend von diesem Stand der Technik — die Aufgabe zugrunde, eine elektronische Maschinenschutzeinrichtung zu schaffen, die die Information über eine Störung auch über einen längeren Spannungsausfall hinweg speichert, die zwischen Störung infolge Maschinenüberhitzung und Störung infolge Spannungsunterbruch unterscheidet und die gleichzeitig sowohl für automatische Rückstellung als auch für eine Rückstellung von Hand umschaltbar ist.
Der Erfindung liegt — ausgehend von diesem Stand der Technik — die Aufgabe zugrunde, eine elektronische Maschinenschutzeinrichtung zu schaffen, die die Information über eine Störung auch über einen längeren Spannungsausfall hinweg speichert, die zwischen Störung infolge Maschinenüberhitzung und Störung infolge Spannungsunterbruch unterscheidet und die gleichzeitig sowohl für automatische Rückstellung als auch für eine Rückstellung von Hand umschaltbar ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der bistabile Speicher als von einer Versorgungs-
h'> spannung unabhängiger elektronischer Speicher ausgeführt
ist, der zusätzlich über mindestens eine Steuersignalleitung mit der elektronischen Schalteinheit verbunden
ist, daß in die Steiiersignalleitung ein Kontakt
eingeschleift ist, der in geschlossenem Zustand eine automatische Rückstellung des Maschinenschutzes
ermöglicht, und daß dem Kontakt ein Tastschalter parallelgeschaltet ist, der bei offenem Kontakt eine
Rückstellung von Hand ermöglicht. ">
Dabei ist vorteilhaft, daß der Schaltspannungszustand
des bistabilen Speichers unabhängig von der Versorgungsspannung ist. Ein Störsignal wird abgetrennt
erfaßt, kann optisch angezeigt werden und führt zur Abschaltung. Die Wiedereinschaltung nach Beseitigung ι»
oder Wegfall der Störung kann automatisch oder von Hand erfolgen.
Zweckmäßig ist das Speicherelement über mindestens zwei Leitungen mit einer elektronischen Schalteinheit
zur Störsignalerfassung verbunden. Bistabiler '*>
Speicher und elektronische Schalteinheit sind über zwei weitere Leitungen und eine Speise3cha!tung an das zu
schützende Netz angeschlossen.
Es kann ein das Ausgangssignal verstärkender Umsetzer folgen, der ein Motorschutz ansteuert Die -'<)
Speicherung kann programmierbar sein.
Zur Speicherung auf magnetischem Wege kann ein Magnetkernspeicher dienen.
Für eine elektrische Speicherung läßt sich der Ladezustand eines praktisch idealen Kondensators
nutzen, wie dies auf dem Gebiet der MOS-Technik (Lewicki, »Einführung in die Mikroelektronik« 1966,
Verl. Oldenbourg, S. 272) bereits realisiert ist, oder Einrichtungen mit Supraleitungseffekt, wie ein als
Speicherelement verwendetes Kryotron (»Radio und to Fernsehen« Heft 2,1963, S. 40,41).
Die dem Signalausgang des Speicherelementes folgenden Schaltelemente können kontaktbehaftet sein
oder kontaktlos arbeiten. Zweckmäßig ist die elektronische Schaltung nach Art einer Ruhestromschaltung »
ausgebildet und somit sicher gegen häufige Einfachfehler.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher
erläutert. Es zeigen ■"·
Fig. 1 und 2 die bereits erwähnten bekannten Schaltungen,
Fig.3 ein erfindungsgemäß verwendeter, an sich bekannter. Speicher,
Fig.4 die erfindungsgemäße elektronische Maschi- ^
nenschutzeinrichtung.
Der erfindt-ngsgemäß verwendete b.stabile Speicher
101 (F i g. 3) besitzt zwei stabile Zustände, eine Setzlage und eine entsprechend der Bezeichnung L-L-O dominierende
Löschlage. Über eine Steuersignalleitung 103 ·>ο wird ein Steuersignal unvJ über eine Leitung 104
gegebenenfalls ein Störsignal übertragen. Über eine Leitung 105 gelangt das Ausgangssignai des bistabilen
Speichers 101 mittelbar oder unmittelbar zum Motorschütz. Das Steuersignal kann mittels eines Tasters 106 v>
kurzzeitig an den Steuereingang des bistabilen Speichers 101 gegeben werden.
Fig.4 zeigt einen Übersichtschaltplan für die erfindungsgemäße elektronische Maschinenschutzeinrichtung.
Die elektronische Maschinenschutzeinrichtung 107 ist mittels eines gestrichelten Blockes
abgegrenzt. Sie wird von den Netzleitungen 108 und 109 über eine Speiseschaltung 110 mit Energie versorgt. Zu
diesem Zweck sind zwei Leitungen 111 und 112 an Ausgänge der Speiseschaltung 110 angeschlossen. Im
Leitungszuge dieser Leitungen 111 und 112 liegen eine
elektronische Schalteinheit 113 zur Störsignalerfassung,
der bistabile Speicher 101, sowie ein das Ausgangssignal verstärkender Umsetzer 114, der ein Motorschütz 115
ansteuerL Elektronische Schalteinheit 113 und bistabiler
Speicher 101 sind über die Leitungen 103 und 104 verbunden. In der Steuersignalleitung 103 befindet sich
ein Kontakt 116, an dessen Klemmen auch ein Taster 106 (Quittiertaste) angeschlossen sein kann. Die von
Meßwertgebern (nicht gezeichnet) erhaltenen Signale werden der elektronischen Schalteinheit 113 über
Leitungen 117 und 118 zur Auswertung zugeführt. Die elektronische Schalteinheit 113 gibt an ihrem Ausgang
119 ein Steuersignal und an ihrem Ausgang 120 ein Störsignal ab. Das Steuersignal kann üb?r den Kontakt
116 dauernd oder über den Taster 106 kurzzeitig an den
bistabilen Speicher 101 gelegt werden. Dabei bedeuten ein geschlossener Kontakt 116 die eingangs erwähnte
Betriebsart »Rückstellung automatisch« ein offener Kontakt 116 die Betriebsstellung »Rückstellung von
Hand«, wobei mit dem Quittiertaster 106 die Rückstellung erfolgt.
Nachfolgend wird die Wirkungsweise der elektronischen Maschinenschutzeinrichtung erläutert.
Bei ungestörtem Betrieb befindet sich der bistabile Speicher 101 in der Setzlage, d. h. daß der Umsetzer 114
und das Motorschutz 115 aktiviert sind. Geht bei Überlastung bzw. Blockierung des Motors (nicht
dargestellt) in der elektronischen Schalteinheit 113 ein Störsignal ein, so wird über den Ausgang 120 der
bistabile Speicher 101 in die Löschlage gebracht, so daß der Umsetzer 114 und das Motorschütz 115 entregt
werden.
Bei der Betriebsart »Rückstellung automatisch« (der Kontakt 116 ist geschlossen) dauert dieser Zustand
solange an, wie das Störsignal besteht.
Bei der Betriebsart »Rückstellung von Hand« wird die Löschlage solange beibehalten, bis das Störsignal
verschwunden ist und danach mit dem Taster 106 quittiert wurde (Speicherung).
Die Bewahrung der Setz- wie auch Löschlage wird über einen beliebig langen Ausfall der Energieversorgung
hinweg beibehalten. Sie kann wie beschrieben nur durch einen Löschimpuls bzw. ein Steuersignal, das am
Ausgang 119 der elektronischen Schalteinheit 113 verfügbar ist, geändert werden. In keinem Fall kann der
Motor nach erfolgter Störauslösung und anschließendem Spannungsunterbruch wieder selbsttätig anlaufen.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann bei der Betriebsart »Rückstellung automatisch« wie an sich
bekannt, eine dem Wegfall des Störsignals verzögernd folgende Wiedereinschaltung vorgesehen sein.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Elektronische Maschinenschutzeinrichtung zur Erfassung der Stromwärme oder direkt der Maschinentemperatur mit Meßwertgebern und einem bistabilen Speicher, der nach der Ansteuerung unabhängig von einer äußeren Speisequelle in dem eingestellten Zustand bleibt, und der einerseits über eine Steuersignalleitung mit einer elektronischen Schalteinheit zur Störsignalverarbeitung verbunden ist, und der andererseits an eine Auslöseschaltung angeschlossen ist, dadurch gekennzeichnet, daß der bistabile Speicher (101) als von einer Versorgungsspannung unabhängiger elektronischer Speicher ausgeführt ist, der zusätzlich über mindestens eine Steuersignalleitung (103) mit der elektronischen Schalteinheit (113) verbunden ist, daß in die Steuersignalleitung (103) ein Kontakt (116) eingeschleift ist, der in geschlossenem Zustand eine automatische Rückstellung des Maschinenschutzes ermöglicht, und daß dem Kontakt (116) ein Tasischaiier (106) paralielgeschaltet ist, der bei offenem Kontakt (116) eine Rückstellung von Hand ermöglicht.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19732329373 DE2329373C3 (de) | 1973-06-08 | 1973-06-08 | Elektronische Maschinenschutzeinrichtung zur Erfassung der Stromwärme oder direkt der Maschinentemperatur |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19732329373 DE2329373C3 (de) | 1973-06-08 | 1973-06-08 | Elektronische Maschinenschutzeinrichtung zur Erfassung der Stromwärme oder direkt der Maschinentemperatur |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2329373A1 DE2329373A1 (de) | 1975-01-02 |
DE2329373B2 DE2329373B2 (de) | 1980-12-18 |
DE2329373C3 true DE2329373C3 (de) | 1981-09-17 |
Family
ID=5883521
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19732329373 Expired DE2329373C3 (de) | 1973-06-08 | 1973-06-08 | Elektronische Maschinenschutzeinrichtung zur Erfassung der Stromwärme oder direkt der Maschinentemperatur |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2329373C3 (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN110773424B (zh) * | 2019-10-12 | 2021-12-07 | 中国矿业大学 | 一种解决滚轴筛卡住异物的自动化控制系统及方法 |
Family Cites Families (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2049777C3 (de) * | 1970-10-10 | 1975-07-24 | Licentia Patent-Verwaltungs-Gmbh, 6000 Frankfurt | Einrichtung zur Überwachung der Temperatur einer elektrischen Maschine |
DE2112598B2 (de) * | 1971-03-16 | 1973-08-30 | Ueberlast- und kurzschlusschutzanordnung |
-
1973
- 1973-06-08 DE DE19732329373 patent/DE2329373C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2329373A1 (de) | 1975-01-02 |
DE2329373B2 (de) | 1980-12-18 |
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8320 | Willingness to grant licences declared (paragraph 23) | ||
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8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |