DE10041633A1 - Schaltgeräteanordnung - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Schaltgeräteanordnung, umfassend ein erstes elektrisches Schaltgerät (2), insbesondere Leistungsschalter, mit einer elektronischen Auslöseeinheit (2a) und ein zweites elektrisches Schaltgerät (4), insbesondere Schütz. Die Schaltgeräte (2, 4) sind in Serie geschaltet zur Verbindung beziehungsweise Trennung einer mindestens 1-phasigen Last (M) mit beziehungsweise von einer Stromquelle. Die Schaltgeräte (2, 4) sind über ein Koppelmodul (6) wirkverbunden, derart, dass der Auslösevorgang bzw. Ausschaltvorgang des ersten Schaltgerätes (2) durch die integrierte elektronische Auslöseeinheit (2a) und/oder durch das Koppelmodul (6) initiierbar ist und das der Auslösevorgang des zweiten elektrischen Schaltgerätes (4) durch das Koppelmodul (6) initiierbar ist.
Description
Die Erfindung betrifft eine Schaltgeräteanordnung nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1. Vorzugsweise umfasst die Schaltgeräteanordnung einen
Leistungsschalter mit elektronischer Auslöseeinheit und ein Schütz. Dabei sind
Leistungsschalter und Schütz, zur Verbindung beziehungsweise Trennung
einer mindestens 1-phasigen Last mit beziehungsweise von einer Stromquelle,
in Serie geschaltet.
Zur Schaltung einer Last sind heute Leistungsschalter beziehungsweise
Schütze in Einzelaufstellung bekannt. Diese Geräte können aber geforderte
Sicherheitsanforderungen für bestimmte Anwendungen (insbesondere
Kategorie 4 - nach EN 954-1) nicht erfüllen. Die Ursachen hierfür liegen
sowohl in der Mechanik als auch in der Elektronik der Geräte begründet. In der
Mechanik kann der Antrieb (z. B. durch Federbruch) versagen oder können die
Kontakte miteinander verschweißen. Die Elektronik wird in der Regel nicht
redundant ausgeführt und kann im Fehlerfall daher nur in begrenztem Umfang
einen sicheren Zustand gewährleisten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schaltgeräteanordnung zu
schaffen, die mehrere Auslösemöglichkeiten gewährleistet.
Ausgehend von Anordnungen im Stand der Technik wird die Aufgabe
erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des unabhängigen
Anspruches gelöst, während den abhängigen Ansprüchen vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung zu entnehmen sind.
Durch die erfindungsgemäße Kommunikationsverbindung von erstem und
zweitem Schaltgerät über ein Koppelmodul wird die Sicherheit deutlich erhöht,
indem die Schaltgeräte einerseits autark und andererseits über das
Koppelmodul oder eine über das Koppelmodul angeschlossene weitere Einheit
(z. B. PC, SPS, o. d.) steuerbar bzw. schaltbar sind. Dadurch, dass in einem
Hauptstromkreis zwei Unterbrecherstellen (erstes und zweites Schaltgerät) in
Serie hintereinander geschaltet sind und diese durch ein separates
Koppelmodul steuerbar sind, wird die Kategorie 4 erreicht. Wird das
Koppelmodul über eine Busschnittstelle mit weiteren Systemkomponenten wie
PC oder SPS oder dergleichen verbunden, kann die Kategorie 4
aufrechterhalten werden, wenn ein Sicherheitsbus der Kategorie 4 verwendet
wird.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus dem
folgenden, anhand einer Figur erläuterten Ausführungsbeispiel.
In der Fig. 1 ist die erfindungsgemäße Schaltungsanordnung in
schematischem Aufbau dargestellt. Die Schaltungsanordnung umfasst ein
erstes elektrisches Schaltgerät 2, insbesondere Leistungsschalter, mit einer
elektronischen Auslöseeinheit und ein zweites elektrisches Schaltgerät 4,
insbesondere Schütz. Die Schaltgeräte sind in Serie geschaltet zur Verbindung
beziehungsweise Trennung einer mindestens 1-phasigen Last mit bzw. von
einer Stromquelle (Hauptstromkreis). Gemäß der Erfindung sind die
Schaltgeräte 2, 4 über ein Koppelmodul 6 wirkverbunden derart, dass der
Auslösevorgang bzw. der bewußte Abschaltvorgang des ersten Schaltgerätes
2 durch eine integrierte elektronische Auslöseeinheit 2a und/oder durch das
Koppelmodul 6 initiierbar ist. Der Auslösevorgang des zweiten elektrischen
Schaltgerätes 4 ist ebenfalls durch das Koppelmodul 6 initiierbar. Dabei kann
das zweite Schaltgerät 4 anstelle als "nicht intelligentes Schaltgerät" (ohne
Recheneinheit bzw. Elektronikauslöser) z. B. Schütz auch als "intelligentes
Schaltgerät" (mit Recheneinheit bzw. Elektronikauslöser) z. B.
Leistungsschalter ausgebildet sein. In diesem Fall kann auch das zweite
Schaltgerät 4 ebenfalls autark bzw. eigenständig (z. B. durch
Überstromauslöser oder Unterspannungsauslöser) oder per Befehl von außen
(von PC über Modul oder vom ersten Schaltgerät 2 über Modul) schaltbar
ausgebildet sein.
Die derart aufgebaute Redundanz im Hauptstromkreis erlaubt somit im Fall
des Versagens des Schützes oder des Leistungsschalters eine sichere
Unterbrechung des Hauptstromkreises.
Das erste Schaltgerät 2 ist in der Fig. 2 als Leistungsschalter ausgebildet und
umfasst in einem gemeinsamen Gehäuse neben der elektronischen
Auslöseeinheit 2a Stromsensoren 2b, Unterbrecherkontakte 2c sowie die, die
Unterbrecherkontakte 2c betätigenden Auslöseeinheiten 2d, 2f (vorzugsweise
Magnetspeicherauslöser oder Unterspannungsauslöser). Dabei wird über die
Stromsensoren 2b der in den Versorgungsleitungen L1, L2, L3 fließende Strom
erfaßt und die hieraus gewonnenen Signale der elektronischen Auslöseeinheit
2a zugeführt. Hier werden die Werte verarbeitet und in Abhängigkeit von zuvor
eingestellten Grenzwerten werden Steuer- und/oder Anzeigesignale erzeugt
und weitergeleitet. Werden Auslöse-Grenzwerte überschritten, veranlasst die
Auslöseeinheit 2a den Magnetspeicherauslöser die Unterbrecherkontakte 2c
zu öffnen. Die Auslöseeinheiten 2a und 2d werden vorzugsweise aus den
Stromsensoren (Stromwandlern) 2b oder zusätzlichen
Sättigungsstromwandlern direkt über die Hauptstrombahnen L1, L2, L3 mit
Energie versorgt.
Das erste Schaltgerät 2 und das Koppelmodul 6 sind über eine Schnittstelle 8;
8a, 8b miteinander verbunden. Über diese Schnittstelle 8; 8a, 8b erfolgt der
ständige Datenaustausch, so dass z. B. bei Überschreitung voreingestellter
Auslöse-Grenzwerte der Leistungsschalter selbst über die Auslöseeinheiten 2a
und 2d als auch über das Koppelmodul 6 alleine oder zusätzlich über dieses
schaltbar bzw. steuerbar ist. Hierfür ist das Koppelmodul 6 über eine erste
Steuerschnittstelle 10; 10a, 10b mit dem Unterspannungsauslöser 2f
verbunden. Die Schnittstelle 11; 11a, 11 bist insbesondere für die Übertragung
eines Ausgelöstsignals, welches den tatsächlichen Zustand (geöffnet oder
geschlossen) der Unterbrecherkontakte 2c übermittelt ausgebildet. Hierfür sind
Mittel 2e zur Erfassung des Schaltzustandes vorhanden. Für den Fall, dass die
elektronische Auslöseeinheit 2a ein Auslösesignal generiert hat und über die
Mittel 2e zur tatsächlichen Zustandserfassung der Unterbrecherkontakte 2c,
diese aber als nicht geöffnet (z. B. wegen Versagens des
Magnetspeicherauslösers 2d) ermittelt wurden, wird gemäß der Erfindung über
die Koppeleinheit 6 ein weiteres Auslösesignal erzeugt oder das Auslösesignal
der Auslöseeinheit 2a des Leistungsschalters weitergeleitet und dem Schütz
und vorzugsweise nochmals über die Steuerschnittstelle 10; 10a, 10b dem
Unterspannungsauslöser des Leistungsschalters zugeführt. Die Koppeleinheit 6
wird extern mit Energie versorgt, jedoch nicht aus den Hauptstrombahnen L1,
L2, L3.
Für die Verbindung der Koppeleinheit 6 mit dem zweiten Schaltgerät 4 (z. B.
Schütz) ist eine zweite Steuerschnittstelle 12; 12a, 12b sowie eine Schnittstelle
13; 13a, 13b vorgesehen. Diese Schnittstellen sind äquivalent zu den ersten
Steuerschnittstellen 10; 10a, 10b; 11, 11a, 11b ausgebildet, so dass die
Koppeleinheit 6 das Schaltgerät 4 schalten kann und
Unterbrecherkontaktzustände abfragen kann. Weist das zweite Schaltgerät 4
ebenfalls intelligente Mittel und Stromerfassungsmittel und dergleichen auf, ist
natürlich eine weitere Schnittstelle zum Zwecke des Datenaustauschs wie bei
der Verbindung zwischen Koppeleinheit 6 und erstem Schaltgerät 2
vorgesehen.
Des Weiteren weist die Koppeleinheit 6 vorzugsweise eine weitere
Schnittstelle 14, insbesondere zum Anschluß an ein Bussystem, vorzugsweise
ein Sicherheitsbus auf. Über diese weitere Schnittstelle 14, die auch als
separates Busanschlussmodul ausgeführt sein kann, ist die
Schaltgeräteanordnung über andere an das Bussystem angeschlossene
Komponenten wie SPS oder PC oder dergleichen steuerbar.
Sollte ein Auslöse-/Ausschaltbefehl (z. B. Not-Aus) von extern über PC oder
SPS über die serielle Schnittstelle 14 der Koppeleinheit 6 an eines
Schaltgeräte 2 oder 4 gesendet werden und das Schaltgerät diesen Befehl
nicht ausführen können, wird die Durchführung wie oben beschrieben über das
zweite Schaltgerät eingeleitet.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Koppelmodul als
programmierbares Steuergerät mit integrierter Bedien- und Anzeigeeinheit 6b,
6a ausgebildet. Somit sind die Auslöse-Grenzwerte unmittelbar über das
Koppelmodul 6 veränderbar.
Bei einer Steuerung der Schaltgeräteanordnung mittels Datenfernübertragung
(Schnittstelle 14) sind die Grenzwerte mit Vorteil nur in einer Richtung
veränderbar. Die Grenzwerte dürfen dann über die Koppeleinheit 6 nur so
verändert werden, dass ein empfindlicheres Auslöseverhalten der
Schaltgeräteanordnung gewährleistet ist. Vorzugsweise wird hierfür bei einer
ersten oder bei jeder Inbetriebnahme der Schaltgeräteanordnung eine
Initialisierungsroutine durchgeführt, bei der voreingestellte Auslöse-Grenzwerte
- falls vorhanden - angezeigt werden, bestätigt oder verändert werden, so dass
eine Grundeinstellung einmalig eingestellt ist. Ausgehend von dieser
Grundeinstellung können die voreingestellten Auslöse-Grenzwerte während
des Betriebs der Schaltgeräteanordnung nur noch für ein empfindlicheres
Auslöseverhalten (frühere Auslösung) eingestellt werden.
Die vorliegende Erfindung ist nicht auf die vorstehend beschriebenen
Ausführungsformen beschränkt, sondern umfaßt auch alle im Sinne der
Erfindung gleichwirkenden Ausführungsformen. Ferner gehören auch alle in
der Zeichnung gezeigten Merkmale zur Erfindung. Insbesondere die
Geometrie, wie dargestellt.
Claims (5)
1. Schaltgeräteanordnung umfassend ein erstes elektrisches Schaltgerät (2),
insbesondere Leistungsschalter, mit einer elektronischen Auslöseeinheit
(2a) und ein zweites elektrisches Schaltgerät (4), insbesondere Schütz,
wobei die Schaltgeräte (2, 4) in Serie geschaltet sind zur Verbindung
beziehungsweise Trennung einer mindestens 1-phasigen Last (M) mit
beziehungsweise von einer Stromquelle, dadurch gekennzeichnet, dass
die Schaltgeräte (2, 4) über ein Koppelmodul (6) wirkverbunden sind
derart, dass
der Auslösevorgang bzw. Ausschaltvorgang des ersten Schaltgerätes (2) durch die integrierte elektronische Auslöseeinheit (2a) und/oder durch das Koppelmodul (6) initiierbar ist und
der Auslösevorgang des zweiten elektrischen Schaltgerätes (4) durch das Koppelmodul (6) initiierbar ist.
der Auslösevorgang bzw. Ausschaltvorgang des ersten Schaltgerätes (2) durch die integrierte elektronische Auslöseeinheit (2a) und/oder durch das Koppelmodul (6) initiierbar ist und
der Auslösevorgang des zweiten elektrischen Schaltgerätes (4) durch das Koppelmodul (6) initiierbar ist.
2. Schaltgeräteanordnung nach vorstehendem Anspruch, dadurch
gekennzeichnet, dass das Koppelmodul (6) derart ausgebildet ist, dass
die Zustände der Schaltkontakte beider Schaltgeräte (2, 4) erfassbar sind
und bei einer Diskrepanz zwischen Meßwerten oder Schaltbefehlen und
dem tatsächlichen Zustand der Schaltkontakte eines Gerätes (2) ein
Auslösevorgang für das andere Gerät (4) initiierbar ist.
3. Schaltgeräteanordnung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Koppelmodul (6) programmierbar
ausgebildet ist und vorzugsweise eine integrierte Bedieneinheit (6b) und
eine integrierte Anzeigeeinheit (6a) aufweist.
4. Schaltgeräteanordnung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Koppelmodul (6) derart ausgebildet
ist, dass es eine Schnittstelle (14) zur Datenfernübertragung aufweist.
5. Schaltgeräteanordnung nach vorstehendem Anspruch, dadurch
gekennzeichnet, dass das Koppelmodul (6) derart ausgebildet ist, dass
bei einer Einstellung der Parameterwerte für eines der Schaltgeräte (2, 4)
über DFÜ, nur Werte einstellbar sind, die die Empfindlichkeit des
Auslösers erhöhen.
Priority Applications (1)
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DE10041633A DE10041633A1 (de) | 2000-08-24 | 2000-08-24 | Schaltgeräteanordnung |
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DE10041633A1 true DE10041633A1 (de) | 2002-03-07 |
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DE10041633A Withdrawn DE10041633A1 (de) | 2000-08-24 | 2000-08-24 | Schaltgeräteanordnung |
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