DE974617C - Sicherheitsschaltaggregat fuer elektrische Anlagen, insbesondere fuer elektrische Maschinen - Google Patents

Description

(WiGBI. S. 175)

AUSGEGEBEN AM 2. MÄRZ 1961

B 16354 VIIIb j 21 c

ist als Erfinder genannt worden

Robert Hanning, Bielefeld

Die Erfindung betrifft ein Sicherheitsschaltaggregat für elektrische Anlagen, insbesondere für elektrische Maschinen. Es ist für Gleichstrom und Wechselstrom verwendbar und kann insbesondere im Speisestromkreis von Motoren, Umformern, Gleichrichtern und Batterie-Ladeeinrichtungen od. dgl. angeordnet werden.

Es ist bereits ein Schützenschalter bekannt, der durch ein von einem Bimetallrelais beeinflußbares Umschaltrelais gesteuert wird. Durch das Zusammenwirken der Relais wird erreicht, daß der Schalter den Speisestromkreis für den Verbraucher bei Überstrom im Speisestromkreis abschaltet.

Der Erfindung, die sich auf einen Schützenschalter der genannten Art bezieht, liegt die Aufgabe zugrunde, ein einfaches, aus wenigen Teilen bestehendes Sicherheitsschaltaggregat zu schaffen, das den Verbraucher nicht nur bei Überlastung, sondern auch beim Auftreten von Kurzschlüssen oder Erdschlüssen vom Netz abschaltet und somit zugleich einen sicheren Schutz für das Personal und die Anlage gewährleistet.

Das erfindungsgemäße Sicherheitsschaltaggregat ist dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich zu dem Bimetallrelais noch ein ebenfalls das Umschaltrelais beeinflussende Relais mit einem durch eine Kurzschlußwicklung und eine Erdschlußwicklung erregbaren Anker vorgesehen ist.

Durch die Kombination eines bekannten Bimetallrelais mit einem weiteren Relais, das sowohl auf Kurzschluß als auch auf Erdschluß anspricht, ist erreicht worden, daß das Sicherheitsschaltaggregat drei Funktionen erfüllt und somit an Stelle von drei einzelnen, verschiedenen, insgesamt wesentlich teureren Schaltern

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treten kann. Dazu kommt noch, daß bei Verwendung des erfindungsgemäßen Aggregates die Installationsarbeiten wesentlich einfacher und billiger sind.

Eine Ausführungsform des Schutzschalters der Erfindung ist in der Abbildung dargestellt.

22, T ist die Netzleitung, von der die Anschlußklemmen 3, 5 abgezweigt sind, die durch den Schützenschalter an die Klemmen 4, 6 gelegt werden, wenn der Kippschalter 1 geschlossen wird und die Schützenschalterspule 2 erregt wird. Dieser Stromkreis verläuft über den Kontakt 11 und den Schalthebel 13 des Umschaltrelais 20, und in ihm liegen außerdem die Klemmen 9,10, die überbrückt sein können oder an die eine automatische Fernschaltung angeschlossen sein kann.

Parallel zu diesem Stromkreis liegt der Kreis mit dem Bimetallschalter 7,14 und der Spule 17 des Umschaltrelais 20. In ihm kann noch ein Widerstand 18 zum Einregulieren der richtigen Stromstöße angeordnet werden. Im Speisestromkreis hinter dem Schützenschalter liegen der Heizkörper 19 für den Bimetallschalter 7,14 und die Stromspule 22 für einen Kurzschlußschalter. Der Anker 21 des Kurzschlußschalters spielt außerdem in der Spule 23, die in der Erdleitung vom Gehäuse des Motors 8 zur Erde 24 liegt. Der Heizkörper 19 und die Spule 22 sind so zueinander abgeglichen, daß bei Überstrom nur der Bimetallschalter, aber nicht der Kurzschlußschalter anspricht, und die Wärmeträgheit des Bimetallschalters ist so groß, daß dieser bei Kurzschluß später anspricht als der Kurzschlußschalter.

Die Wirkung des Schalters der Erfindung ist wie folgt: Wird der Schalter 1 eingelegt, so fließt Strom vom Kontakt 5 über den Schalthebel 13 des Umschaltrelais 20 zu seinem Kontakt 11 und von hier über die Schützenspule 2 zum Kontakt 3; der Schützenschalter wird geschlossen und der Motor läuft an. Der Speisestrom heizt zwar den Widerstand 19, aber die Regulierschraube 7 und die Nullage des Bimetallstreifens sind so eingestellt, daß der Bimetallschalter beim normalen Betrieb nicht anspricht.

Wird jedoch der Motor überlastet und dabei der Widerstand 19 höher geheizt, dann wird der Bimetallschalter geschlossen und es fließt Strom vom Kontakt 5 über den Bimetallschalter 7,14, über die Stromspule 17 des Umschaltrelais 20 und über den Widerstand 18 zum Kontakt 3. Der Anker des Umschaltrelais 20 wird angezogen, und der Schalthebel 13 läuft von der Kontaktbahn 11 auf die Kontaktbahn 12. Die Spule 2 des Schützenschalters wird stromlos, und der Motor wird vom Netz abgeschaltet. Das Umschaltrelais 20 bleibt jedoch eingeschaltet, da der Strom direkt vom Kontakt 5 über den Schalthebel 13 und den Kontakt 12 zur Spule 17 und zum Kontakt 3 fließt. Da der Speisestromkreis stromlos geworden ist, öffnet sich zwar der Bimetallschalter 7,14, aber er kann an der vorhandenen Schaltlage nichts ändern. Das Umschaltrelais gibt als Alarmzeichen ein starkes Brummgeräusch und macht die Bedienung darauf aufmerksam, daß im Motorkreis etwas nicht in Ordnung ist. Erst wenn der Schalter 1 geöffnet wird, wird auch das Umschaltrelais 20 ausgeschaltet. Wird der Schalter 1 darauf wieder eingelegt, und besteht die Überlastung des Motors weiter, so wiederholt sich der Abschaltvorgang von neuem.

Analog verlaufen die Vorgänge, wenn beispielsweise ein Erdschluß auftritt. Dann wird der Anker 21 von der Spule 23 angezogen, die Kontakte 15,16 werden geschlossen, und es fließt Strom von 5 über 15,16 zur Relaisspule 17 und zum Kontakt 3. Das Umschaltrelais 20 arbeitet wie oben beschrieben, und die Abschaltung des Speisestromkreises erfolgt ebenfalls wie oben beschrieben.

Tritt die Kurzschlußspule 22 in Tätigkeit, so ist der Abschaltvorgang der gleiche.

Der Widerstand 18 dient nur zur Anpassung der Stromverhältnisse an das Umschaltrelais; er kann fortfallen, wenn das Relais selbst entsprechend der Netzspannung ausgebildet ist.

Das Umschaltrelais 20 kann erfindungsgemäß mit sich überlappenden Kontakten 11,12 ausgebildet werden, um sicherzugehen, daß die Ausgangsschaltlage so lange erhalten bleibt, bis die folgende Schaltlage tatsächlich hergestellt ist. Selbstverständlich kann der Schutzschalter für beliebig viele Phasen gebaut werden.

Claims (2)

PATENTANSPPrO CHE:

1. Sicherheitsschaltaggregat für elektrische Anlagen, insbesondere für elektrische Maschinen, mit einem Schützenschalter, der durch ein von einem Bimetallrelais beeinflußbares Umschaltrelais steuerbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich zu dem Bimetallrelais (7,14, 19) noch ein ebenfalls das Umschaltrelais beeinflussendes Relais mit einem durch eine Kurzschlußwicklung (22) und eine Erdschlußwicklung (23) erregbaren Anker (21) vorgesehen ist.

2. Sicherheitsschaltaggregat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kurzschlußwicklung (22) des Relais und der Heizwiderstand (19) des Bimetallrelais in Reihe geschaltet im Speisestromkreis liegen.

In Betracht gezogene Druckschriften: Siemens-Preisliste S 35 I, 1944, S, 7.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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