DE2328382A1

DE2328382A1 - Indikator zur irreversiblen anzeige des ueberschreitens tiefer temperaturen

Info

Publication number: DE2328382A1
Application number: DE19732328382
Authority: DE
Inventors: Beantragt Nichtnennung
Original assignee: JENNER DOROTHEA
Current assignee: JENNER DOROTHEA
Priority date: 1973-06-04
Filing date: 1973-06-04
Publication date: 1975-01-02

Description

Dorothea J e η η e r
8213 Aschau/Chiemgau
Aufhamer Weg 33 a

Indikator zum irreversiblen Anzeigen des Überschreitens tiefer Temperaturen

Die Erfindung betrifft einen Indikator zum irreversiblen Anzeigen des Überschreitens tiefer Temperaturen, vorzugsweise zum Anzeigen des Unterbrechens der Kühlkette bei tiefgefrorenen Lebensmitteln durch Überschreiten der Temperatur von - 15 ° Celsius.

Verderbliche Erzeugnisse und Stoffe, insbesondere Lebensmittel und andere Naturprodukte, werden in letzter Zeit in zunehmendem Maße gegen einen Verderb durch Aufbewahren bei Temperaturen unter - 15 ⁰C , vorzugsweise bei - 18 ⁰C , geschützt. Das Aufbewahren von verderblichen Stoffen bei tiefen Temperaturen hat gegenüber anderen Konservierungsverfahren den Vorteil, daß die Stoffe weitgehend ihre ursprünglichen Eigenschaften unverändert beibehalten. Sterilisieren und Konservieren durch Einkochen hat insbesondere bei Nahrungsmitteln den Nachteil, daß Vitamine zerstört und diese im Aussehen und im Geschmack verändert werden. Chemische Konservieruhgsverfahren haben neben einer Veränderung der aufzubewahrenden Stoffe den Nachteil, daß sich die Chemikalien vor Benutzung oder Verzehr der Stoffe nicht entfernen lassen.

Das Wachstum schädlicher Keime ist beispielsweise in Nahrungsmitteln bei höheren Temperaturen sehr viel größer als bei tiefen und nur unterhalb von - 15 ⁰C so gering, daß deren längerfristige Aufbewahrung ohne merklichen Qualitätsverlust möglich ist. Die Qualität durch Tiefgefrieren haltbar gemachter Stoffe läßt sich aber nur dann gewährleisten, wenn während der gesamten Lager- und Aufbewahrungszeit die kritische Temperatur von - 15 ⁰C nicht überschritten wird, wenn also die Kühlkette zu keiner Zeit unterbrochen wird. Eine die Qualität der tiefgefrorenen Stoffe beeinträchtigende Unterbrechung der Kühlkette ist insbesondere bei deren Transport zu befürchten. Nachteilig bei den durch Tiefgefrieren haltbar gemachten Stoffen ist, daß der Verbraucher

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äußerlich dem Gut nicht ansehen kann, ob die Kühlkette ein- oder mehrmals unterbrochen worden ist und ob das Gut durch Überschreiten der Mindesttemperatur von - 15 ⁰C einmal Schaden erlitten hat. Bedauerlicherweise wird es gerade heute das Bestreben von gewissenlosen Kaufleuten sein, tiefgekühlte Lebensmittel, die die Temperatur von - 15 ⁰C einmal überschritten haben, noch zum Verkauf zu bringen, wie bei Stichproben von staatlicher Seite festgestellt wurde.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen Indikator zum irreversiblen Anzeigen -des Überschreitens tiefer Temperaturen zu schaffen, der den Verbraucher mit Sicherheit darüber aufklärt, daß das tiefgefrorene Gut seit seinem ersten Einfrieren in ununterbrochener Kühlkette aufbewahrt wurde.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß nach einem ersten Lösungsvorschlag durch eine Kältemischung mit einem der anzuzeigenden Temperatur entsprechenden Gefrierpunkt ( Erstarrungspunkt ), die in wässriger Lösung H- oder OH" - Ionen aufweist, und durch einen in enge räumliche Verbindung zu diesem gebrachten pH-Indikator. Die erfindungsgemäße Kältemischung besteht aus wässrigen Anteilen und einem Mittel zur Gefrierpunktserniedrigung, beispielsweise geeignete Kristalle oder Flüssigkeiten, die mit Wasser gut mischbar oder in Wasser lösbar sind. Diese Anteile werden mit Wasser in einem Verhältnis gemischt, das einem Gefrierpunkt bei der kritischen Temperatur entspricht. Eine derartige Kältemischung weist unterhalb des Gefrierpunktes keine H - oder OH" - Ionen auf. Oberhalb des Gefrierpunktes und während des Schmelzvorganges liegen dagegen in der Mischung derartige Ionen in wässriger Lösung vor, die sich sodann durch üblich Indikatoren nachweisen lassen. Als geeignete pH - Indikatoren können Phenolphthalein oder Lackmus, die den basischen oder sauren Charakter einer Mischung optisch sichtbar machen, verwendet werden. Sobald also die kritische Temperatur überschritten worden ist, tritt eine Verfärbung des Indikators ein, die irreversibel ist. Ein neuerliches Unterschreiten der Schmelztemperatur der Kältemischung, ein erneutes Einfrieren der wässrigen Lösung also, führt nicht zu einer Beseitigung der durch den vorhandenen pH-Wert ausgelösten Verfärbung des Indikators. Der Indikator behält seine anzeigenden Eigenschaften bis zu seiner Vernichtung.

Die Erfindung läßt sich beispielsweise bei einer Spezialverpackung für Tiefkühlkost dadurch verwirklichen, daß die Normalverpackung mit einer kleinen Blase versehen wird, die mit der erfindungsgemäßen Kältemischung gefüllt ist. In die Verpackung wird in der üblichen Weise das Gefriergut im Frischzustand eingefüllt. Nach dem Einfrieren des Gutes wird in engem räumlichen und diffusionsbezogenem Abstand zu der Kältemischung der pH- Indikator angebracht. Bei einer ausreichend tiefen Temperatur, beispielsweise gleich oder tiefer - 18° C,

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ebenfalls gefroren und kann mit dem Indikator nicht reagieren. Sobald aber die Temperatur ansteigt und den kritischen Wert erreicht oder übersteigt, werden wässrige Bestandteile und damit H - und OH" - Ionen frei, die den Indikator verfärben und die Überschreitung der Temperatur irreversibel anzeigen.

Die gestellte Aufgabe wird nach einem zweiten Vorschlag erfindungsgemäß durch ein bei der gewünschten tiefen Temperatur erstarrendes Wachs gelöst, nach seinem Erstarren in direkten das

Kontakt mit einem saugfähigen Material, vorzugsweise einem vliesartigen Material, gebracht wird. Bei dem erfindungsgemäßen Wachs kann es sich um reines Wachs, Öle oder auch Öl-Wachs-Gemische handeln, deren Schmelzpunkt auf die kritische Temperatur eingestellt wird. Das Wachs, Öl, oder Öl-Wachs-Gemisch wird im folgenden einfachheitshalber als Wachs bezeichnet. Ein Wachs mit einem Schmelzpunkt von beispielsweise - 15 ⁰C wird an eine geeignete Stellung der Tiefkühlverpackung angebracht. Im einfachsten Fall wird nach Einfrieren, also nach Erreichen von Temperaturen von etwa - 18 ⁰C oder tiefer, ein Stück aus saugfähigem Material in direkten Kontakt mit dem auf der Verpackung angebrachten Wachs gebracht. Während sich das saugfähige Material gegenüber dem Wachs bei Temperaturen unterhalb - 15° C indifferent verhält, werden Öl- oder ölartige Absonderungen des schmelzenden Wachses bei Temperaturen um - 15 ⁰C sofort aufgesogen und auf dem saugfähigen Material wird die Veränderung ähnlich einem Fettfleck auf Papier sichtbar. Auch bei erneutem Absenken der Temperatur bleibt diese Veränderung irreversibel sichtbar. Die Indikationswirkung des Wachses wird verstärkt, wenn dieses gefärbt oder diesem oder dem saugfähigen Material ein Farbpulver beigegeben wird.

Die neuerliche Behandlung jeder einzelnen Abpackung nach dem Einfrieren erschwert die Handhabung des Indikators und führt zu Kostensteigerungen. Durch die Verwendung eines in geeigneter Weise getränkten vliesartigen Materials als aufsaugendes Mittel wird die Anwendung erleichtert. Das vliesartige Material kann mit Substanzen getränkt sein, die auch bei Temperaturen unterhalb - 18 ° C verdampfen und durch ihre Anwesenheit das Eindiffundieren des Wachses biartiger Konsistenz vor dem Erreichen des Erstarrungspunktes in das saugfähige Material verhindert. Das vliesartige Material kann auch mit solchen Flüssigkeiten getränkt werden, die mit dem Wachs nicht mischbar sind, nach Einfrieren aber verdampfen, so daß der Indikator aktiviert wird. Das Wachs sowie das vliesartige Material sind vor ihrer Anwendung getrennt aufzubewahren, wobei einem Verdampfen der zum Tränken der vliesartigen Materialien verwendeten Substanzen durch geeignetes Umverpacken vorgebeugt werden muß.

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Im Rahmen der Erfindung können als Indikatoren alle anderen Mittel zur Anwendung kommen, die das Überschreiten der Temperatur irreversibel anzeigen. Beispielsweise ist es denkbar, die Volumenausdehnung von Materialien bei Erwärmung oder bei Änderung des Aggregatzustandes auszunutzen, durch die sodann eine dünnwandige Kapsel ger sprengt wird, die der Aufbewahrung des Indikators dient. Als Indikatoren können auch chemische Verbindungen verwendet werden, die bei Überschreiten bestimmter Temperaturen einen irreversiblen Farbumschlag zeigen.

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Claims

Patentansprüche

Indikator zum irreversiblen Anzeigen des Überschreitens tiefer Temperaturen, vorzugsweise zum Anzeigen des Unterbrechens der Kühlkette bei tiefgefrorenen Lebensmitteln durch Überschreiten der Temperatur von - 15° C , gekennzeichnet durch eine Kältemischung mit einem der anzuzeigenden tiefen Temperatur entsprechenden Gefrierpunkt, die in wässriger Lösung H⁺- oder OH" - Ionen aufweist und durch einen in enge räumliche Verbindung zu diesem gebrachten pH-Indikator.
2. Indikator nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, daß als pH-Indikator Phenolphthalein oder Lackmus verwendet wird.
3. Indikator zum irreversiblen Anzeigen des Überschreitens tiefer Temperaturen gekennzeichnet durch ein bei der gewünschten tiefen Temperatur erstarrendes Wachs (Wachs, Öl oder Öl-Wachs-Gemisch ) , das nach seinem Erstarren in direkten Kontakt mit einem saugfähigen Material, vorzugsweise einem vliesartigen Material, gebracht wird.
4. Indikator nach Anspruch 3 , dadurch gekennzeichnet, daß das Wachs eingefärbt ist.
5. Indikator nach Anspruch 3 , dadurch gekennzeichnet, daß dem Wachs oder dem saugfähigen Material ein Farbstoff beigegeben ist.
6. Indikator nach einem der Ansprüche 3 bis 5 , dadurch gekennzeichnet, daß das saugfähige Material mit einer auch unterhalb der kritischen tiefen Temperatur verdampfenden Flüssigkeit inaktiviert ist.

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