DE2328048C3 - Verschleißfestes Werkstück sowie Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents
Verschleißfestes Werkstück sowie Verfahren zu seiner HerstellungInfo
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Description
35
Die Erfindung betrifft ein verschleißfestes Werkstück mit einer galvanisch aufgebrachten, keramisches Pulver
enthaltenden Nickelschicht sowie ein Verfahren zur Herstellung eines derartigen Werkstückes.
Aus der US-PS 35 14 389 ist ein Verfahren zur Herstellunj eines derartigen Werkstückes bekannt,
wobei die Verschleißfestigkeit dadurch erreicht wird, daß keramische Pulver aus Siliciumcarbid (SiC) od. dgl.
mit einem galvanischen Nickelbad gemischt werden, wobei die keramischen Pulver in der Nickelschicht, die
auf dem Werkstück galvanisch abgeschieden wird, eingeschlossen werden können. Die ölretentions- und
Schmiereigenschaften eines derartig behandelten Werkstückes sind jedoch außerordentlich schlecht, da
die Oberfläche der Nickelschicht relativ glatt ist, so daß das öl nicht auf der zu schmierenden Fläche verbleibt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein verschleißfestes Werkstück der oben beschriebenen Art
und ein Verfahren zu dessen Herstellung zu schaffen, wobei die oben beschriebenen Nachteile vermieden
werden und das Werkstück bei zumindest unverringerter Verschleißfestigkeit eine verbesserte Schmierölretention
aufweist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Nickelschicht des Werkstückes maschenartig
ausgebildete Einkerbungen bzw. Einschnitte mit einer Breite zwischen etwa 0,01 und 0,5 mm und mit
gegenseitigen Abständen zwischen etwa 0,5 und 9 mm aufweist.
Zwar sind aus der DT-PS 3 39 649 Gleitflächen bekannt, die zahlreiche Aussparungen zur Erhöhung der
Verschleißfestigkeit aufweisen, jedoch verlaufen diese bekannten Aussparungen quer zur Glcitrichtung und
zueinander parallel. Diese regelmäßige, parallele Anordnung der Aussparungen macht einerseits die
Herstellung der Aussparungen auf einer Werkzeugmaschine erforderlich, und andererseits ist ein Austausch
von Schmieröl zwischen den einzelnen Aussparungen im Betrieb nicht möglich. Eine Schmierung des
Mittelbereiches zwischen den parallelen Aussparungen wird dadurch außerordentlich erschwert, so daß eine
optimale Schmierung der gesamten Gleitfläche nicht möglich ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung eines erfindungsgemäßen verschleißfesten Werkstückes
zeichnet sich dadurch aus, daß ein galvanisches Nickelbad mit einem Gehalt an 50 bis 500 g/l
keramischem Pulver, 0,05 bis 5 g/l Zugspannung erzeugendem und 0,1 bis 10 g/l Druckspannung
erzeugendem Mittel, wobei das Mengenverhältnis der beiden Mittel so gewählt ist, daß überwiegend
Zugspannung entsteht, verwendet wird und nach der Abscheidung die Haarrisse im Niederschlag durch
anodisches Ätzen vergrößert werden.
Aus der DT-PS 9 52 953 ist ein Verfahren zur Herstellung eines verschleißfesten Werkstückes bekannt,
wonach die galvanisierte Oberfläche durch anodisches Ätzen rauh oder porös gemacht werden soll.
Bei diesem bekannten Verfahren wird jedoch lediglich das Gefüge der Oberfläche loser, wobei sogenannte
öltaschen gebildet werden. Diese einzelnen öltaschen gestatten jedoch nicht den Austausch des Schmieröls
wie bei den maschenartigen Einkerbungen, die durch das erfindungsgemäße Verfahren erzeugt werden. Bei
einem weiteren bekannten Verfahren gemäß der DT-PS 9 21 185 wird ein Linienmuster von Einkerbungen mit
Hilfe eines elektrischen Lichtbogens erzeugt. Die durch den Lichtbogen erzeugte Narbung der Oberfläche weist
jedoch nicht nur Vertiefungen auf, sondern auch Erhöhungen an den Rändern der Narben, da das
Überzugsmaterial durch den Lichtbogen geschmolzen wird und zumindest teilweise nach der Seite abfließt.
Diese Erhöhungen sind jedoch unerwünscht, da sie die Verschleißfestigkeit des Werkstückes verringern. Die
Erzeugung des Narbungsmusters erfolgt bei diesem bekannten Verfahren dadurch, daß der Lichtbogen in
vorbestimmter Weise über die Oberfläche geführt wird. Ersichtlich ist dies, insbesondere bei großen Werkstükken,
ein außerordentlich langwieriges Verfahren. Weiterhin ist aus der CH-PS 2 67 121 ein Verfahren zur
Herstellung von Schmiervertiefungen durch elektrolytische Ätzung bekannt, wobei zur Erzeugung des Musters
der Schmiervertiefungen eine perforierte Maske während der Ätzung auf die Oberfläche aufgelegt wird, so
daß die Schmiervertiefungen entsprechend den Perforationen der Maske geätzt werden. Ersichtlich ist auch
dieses bekannte Verfahren außerordentlich langwierig und erfordert die Herstellung und Verwendung einer
Maske, die der Form des zu bearbeitenden Werkstückes angepaßt ist.
Demgegenüber zeichnet sich das erfindungsgemäße Verfahren durch eine außerordentlich einfache und
zeitsparende Herstellung der maschenartig ausgebildeten Einkerbungen aus. In Abhängigkeit von der
Konzentration der verwendeten Mittel und von dem anodischen Ätzen können die Breite der Einkerbungen
und die gegenseitigen Abstände der Einkerbungen bei der Herstellung des erfindungsgemäßen Werkstückes
beeinflußt werden.
2-B,mn...4-diol „nd der
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des porösen Bereichs in bezug auf die gesamte Schicht kleiner, wodurch die Schmierölretention verringert
wird.
Zusammensetzung des Nickelbades:
Ni(SOj · NH2).' · 4Η.Ό 444 g/l
NiCI: ■ bH20 10 g/l
HjBO4 35 g/l
Saccharin 1-5 g/l
2-Butin-1.4-diol 0.5 g/l
SiC 100 g/l
Elektrolysebedingungcn:
Temperatur bO* C
pH-Wert 4,9
Stromdichte 20 A/dm:
Abscheidungsdauer 2 Std. mit
Luftrührung
Anodisches Ätzbad:
CrOj (Chromtrioxid) 250 g/l
H2SO4 2.5 g/l
Na:SiFb (Natriumhexafluorsilikat) ... 1 g/l
Ätzbedingungen:
Temperatur 40° C
Stromdichte 20 A/dm-1
Dauer 10 Min.
Unter den obengenannten Bedingungen wird ein in den F i g. 1 und 2 gezeigter netzartiger poröser Bereich
erhalten.
Im folgenden wird ein Festfressungstest sowie ein Verschleißtest für die in der oben erläuterten Weise
hergestellte Nickelschicht erläutert.
1. Festfressungstest
Es wird eine trommeiförmige Testvorrichtung mit innerer Berührung verwendet. Die Vorrichtung ist so
ausgebildet daß die Festfreß- und Verschleißbedingungen der inneren peripheren Oberflächen von Probestükken
und rotierenden Teilen getestet werden können, indem ein rotierendes Teil mit einer gegebenen Form
gedreht wird, während es gegen die innere periphere Oberfläche des zylindrisch ausgebildeten Probestücks
gedrückt wird.
Testbedingungen:
Einbaubelastunt! 1.5 kg
Glcilgeschwindigkeit 25 in/scc
F.xzentrizität 0
Das verwendete rotierende Teil besteht aus einem besonderen Gußeisen und weist eine Länge von 60 mm,
eine Höhe von 8,5 mm und eine Breite von 6 mm auf, wobei der Gleitkontakt sich auf einer gewölbten
ίο Oberfläche mit einem Radius von 4 mm ausbildet. Das trommelartige Probenstück weist einen Durchmesser
von 180 mm auf. Seine innere periphere Oberfläche ist
mit einer erfindungsgemäßen Nickelschicht versehen. Das trommeiförmige Probestück wird in Motorenöl für
eine bestimmte Zeitdauer eingetaucht, nachdem es auf eine bestimmte Temperatur erwärmt worden ist.
Danach wird das auf der Oberfläche anhaftende öl abgewischt.
Das Ergebnis dieses Versuchs zeigt eine Schmierwirkung, die zwei- oder viermal so groß ist wie bei einem
herkömmlichen Probestück ohne porösen Bereich, wie aus F i g. 3 ersichtlich ist.
2. Verschleißtest
Es wird die trommeiförmige Testvorrichtung mit
Es wird die trommeiförmige Testvorrichtung mit
innerer Berührung verwendet
Versuchsbedingungen:
Einbaubelastung 1.5 kg
Gleitgeschwindigkeit 25 m/sec
Exzentrizität des trommeiförmigen
Probenstücks 0.3 mm
(maximal O.b mm)
Das verwendete rotierende Teil und das trommelför mige Probestück sind den in dem Festfressungstes
verwendeten gieich.
Versuchszeit 50 Std.
Schmiermittel (10W — 30) 20 bis
30 cc/Std.
Die Ergebnisse zeigen einen erheblich verringerte! Verschleiß und eine überlegene Verschleißfestigkeit in
Vergleich zu den entsprechenden Eigenschaften eine herkömmlichen Probestücks ohne poröse Bereiche, wi
aus F i g. 4 ersichtlich ist
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Verschleißfestes Werkstück mit einer galvanisch aufgebrachten, keramisches Pulver enthaltenden
Nickelschicht, dadurch gekennzeichnet,
daß die Nickelschicht maschenartig ausgebildete Einkerbungen bzw. Einschnitte mit einer Breite
zwischen etwa 0,01 und 0,5 mm und mit gegenseitigen Abständen zwischen etwa 0,5 und 9 mm
aufweist
2. Verfahren zur Herstellung eines verschleißfesten
Werkstücks nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein galvanisches Nickelbad mit einem
Gehalt an 50 bis 500 g/l keramischem Pulver, 0,05 bis 5 g/i Zugspannung erzeugendem und 0,1 bis 10 g/l
Druckspannung erzeugendem Mittel, wobei das Mengenverhältnis der beiden Mittel so gewählt ist,
daß überwiegend Zugspannung entsteht, verwendet wird und nach der Abscheidung die Haarrisse im
Niederschlag durch anodisches Ätzen vergrößert werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß 2-Butin-l,4-diol als Mittel zur Erhöhung
der Zugspannung und Saccharin als Mittel zur Erhöhung der Druckspannung verwendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Nickelbad ein Chloridbad
verwendet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 2, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die aiodische Ätzung unter
Verwendung eines 1- bis 50°/oigen Chromsäurebades durchgeführt wird.
Applications Claiming Priority (2)
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JP5525772A JPS5315011B2 (de) | 1972-06-03 | 1972-06-03 | |
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Publications (3)
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DE2328048A1 DE2328048A1 (de) | 1973-12-13 |
DE2328048B2 DE2328048B2 (de) | 1975-12-11 |
DE2328048C3 true DE2328048C3 (de) | 1976-07-15 |
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