DE2327597C2 - Verfahren zur Herstellung eines Futtermittels für Vögel - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines Futtermittels für Vögel

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Joseph Straßburg-Meinau Lauer
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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Futtermittels für im Käfig gehaltene, körnerfressende Vögel, wobei ein Gemisch, das Vitamine, Aminosäuren, Spurenelemente sowie ein Stabilisierungsmittel enthält, zu Pellets oder Pastillen extrudlert wird.
Es 1st bekannt, daß die ausschließliche Fütterung mit gelagerten natürlichen Kömern diesen Vögeln nicht Immer alle Nährstoffelemente gibt, die für sie unerläßlich sind und in Ihrer natürlichen Umgebung g^jnden werden. In der freien Natur frißt der Vogel frische grüne Samenkörner, die eine unterschiedliche Bilanz von μ Elementen (Aminosäuren oder Vitamine) gegenüber gelagerten Kömern enthalten.
Im besonderen sind bestimmte Vitamine, wie die Vitamine A, D3, E und die Vitamine der Gruppe B,
bestimmte Mineralsalze und Spurenelemente wie Mssgan und Magnesium, und essentielle Aminosäuren wie
Lysin oder Methionin In ungenügenden Mengen In den herkömmlichen Körnern enthalten. Dies wird dadurch
erkennbar, daß bei Vögeln, die ausschließlich mit solchen Körnern gefüttert werden, Mangelkrankheiten und
Störungen auftreten, die zum Tode führen können.
Es wurde versucht, dem dadurch abzuhelfen, daß die Fütterung mit natürlichen Körnern durch verschiedene natüiüche oder synthetische Zusätze ergänzt wurde, die der herkömmlichen Kost in verschiedenen Formen zugesetzt werden, beispielsweise In Form einer Paste, eines Biskuits, einer Flüssigkeit oder eines Pulvers. Diese Zusätze haben jedoch wesentliche Nachtelle, die besonders in der Schwierigkeit der Zubereitung In einer für den Vogel geeigneten Form, m einer schlechten Annahme oder sogar In einer völligen Annahmeverweigerung durch den Vogel und In den Schwankungen In dem aktiven Gehalt an einem gegebenen Bestandteil bestehen. Dies Ist beispielsweise bei einem Vltamlnblskult der Fall, bei welchem die Vitamine beim Erhitzen des Biskults zerstört werden.
Aus der AT-PS 2 93 852 ist es bekannt, lebensnotwendige Futterbestandteile wie Samen, Eiweißstoffe, VIt-
amine samt Trägerstoffen, Tang, Traubenzucker usw. zu zerkleinern und die Mahlprodukte mit Hilfe eines
geeigneten Bindemittels wie Stärke zu Körnern zu vereinigen. Da die Annahme der Kömer durch die Tiere maßgeblich von deren Farbe beeinflußt wird, werden die Futterbestandtelle entsprechend den von den Tieren angenommenen Leitfäden angefärbt.
Die DE-OS 18 00 544 beschreibt ein Verfahren zum Einbringen von besonderen Wirkstoffen In natürliche ■"' Samenkörner. Diese Wirkstoffe werden hierzu u. a. In Propylenglykol gelöst, wonach die Samenkörner In der Lösung getränkt werden. Die Wirkstoffe können dann In die Samenkörner hineindiffundieren. Propylenglykol wird Insbesondere deshalb als Lösungsmittel vorgeschlagen, um möglichst keine Änderung des Feuchtigkeitsgehalts der Samenkörner zu bewirken, wodurch die Qualität des Samens beeinträchtigt werden könnte.
Die DE-OS 17 17 110 betrifft kein körniges Vogelfutter, sondern ein halbfeuchtes Tier- und Schoßtierfutter. « Ziel Ist die Stabilisierung dieses Futters, d. h. die Hervorrufung von das Bakterien- und Pilzwachstum hemmender Zersetzungsbeständigkeit. Als stabilisierende Mittel werden wasserlösliche Substanzen aus sub-hexoslschen Poyolen genannt, die sich von der Hydrogenolyse einer stärkehaltigen Substanz ableiten. Das sub-hexoslsche Polyol kann z. B. aus Propylenglykol bestehen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Futtermittel für Im Käfig gehaltene Vögel zu schaffen, das 5« dem natürlicher Körner möglichst nahe kommt. Indem einerseits auf die Konsistenz, andererseits «if das Aussehen und den Geschmak des Futtermittels Einfluß genommen wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Verfahren gelöst, wie es durch den Anspruch 1 gekennzeichnet Ist. Eine Weiterbildung der Erfindung Ist im Anspruch 2 beschrieben.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Pellets oder Pastillen können als Ergänzung zu natürlichen Körnern, mit diesen vermischt oder gesondert, verwendet werden.
Das Futter wird In einer Form hergestellt, welche derjenigen natürlichen Körner so nahe wie möglich kommt, beispielsweise der von Kanarienglanzgras.
Das Gefüge des Pellets oder der Pastille Ist welch, um den Kern natürlicher Kömer zu Imitieren. Aus diesem Grunde wird den Bestandteilen ein Anfeuchtungsmittel, beispielsweise Propylenglykol, Sorbit oder ein anderes «> geeignetes Mittel einverleibt. Außerdem Ist das Aussehen des Pellets bzw. der Pastille für die Annahme von grundsätzlicher Wichtigkeit.
Versuche, die mit Farben und verschiedenen Helligkeiten durchgeführt wurden, haben zu bevorzugten Farben für jede Vogelkategorie geführt. Natürliche pflanzliche Färbemittel wie Carotin, Chlorophyll und so welter oder synthetische Färbemittel, wie Erythrosln u. dgl. sind verwendbar.
6< Der Kanarienvogel bevorzugt beispielsweise grün oder gelb gegenüber grau oder braun.
Die Helligkeit des Pellets bzw. der Pastille kann durch Besprühen mit llpoiden Materialien, (tierische Fette) oder mit einem Sirup (Lösung von Saccharose) und mit Propylenglykol erreicht werden.
Als Beispiel für die Durchführung der Erfindung kann der Ansatz wie In den nachfolgenden Aufstellungen
angegeben hergestellt werden, In welcher die Prozentsätze als Gewichtsprozentsätze zu verstehen sind.
I. Essentielle Bestandteile wie
a) Trockenhefe
liefert Vitamine der Gruppe B
b) Vitamingemisch
Vitamingemisch zusammengesetzt aus den Vitaminen A, D3, die B-Gruppe, E
c) getrocknetes Volle!
liefert essentielle Aminosäuren
d) Mineralstoffgemisch - Natriumchlorid
Manganchlorid Magnesiumchlorid Kupferchlorid Kaliumchlorid Zinkchlorid Kaliumiodid Kobaltnitrat Eisenwtonat Trtcalifenphosphat
e) Propylenglykol «Anfeuchtungsw-Faktor
Stabilisierungsmittel
Konservierungsmittel
g) Petersilie &
Annahme- und Fäibungsfaktar
2 - 10 % 5
ο,ι - 0,5»
3 - 10 % 10
2 - 4 %
0,1 - 0,5%
1 - 2 %
2 - 10 %
II. Weitere Bestandteile
a) Getreidemehle
b) Sonnenblume
c) Soja
Essentielle und weitere Bestandteil·-
68,8
15
50
10
100
Die Herstellung des Pellets bzw. der Pastille kann wie folgt erfolgen.
Die verschiedenen Bestandteile werden gemischt und angefeuchtet, um eine extrudlerbare Pasten-Masse zu erhalten.
Das Extrudieren geschieht mit einer Futterpresse in der Welse, daß die Paste durch die Uc,*iplatte geführt wird, die mit Schneidorganen versehen 1st, welche die gewünschte Form geben. Die Pellets bzw. Pastillen werden wie bereits beschrieben, mit Zusätzen beschichtet, die ihr Aussehen verbessern.
Sie gelangen Ober ein Schüttelsieb zum Vortrocknen und Kalibrieren, bevor sie auf eine geeignete Feuchtigkeit durch den Durchtritt durch eine Niedertemperatur-Trockentrommel gebracht werden, welche die Aufrechterhaltung des Vitamingehalts gewahrleistet.
Im Falle einer welchen Pastille Ist ein Trockenvorgang nicht erforderlich.
Hinsichtlich des Ansatzes des Pellets hangt seine Zusammensetzung natürlich von den Vögeln ab, für welche es bestimmt ist.
Beispielsweise kann ein Ansatz für Kanarienvogel wie folgt zusammengesetzt sein:
Getreidemehl Sonnenblumen j ,nsgesamt
Petersilie Trockenhefe
getrocknetes VoIIeI
Mineralsalz- und Vitamingemisch Propylenglykol Stabilisierungsmittel
- 70 % - 25 %
~ 15 % - 10 % ~ 10 % - 5 % 0,1 - 0,5% 0,1 - 0,5%
Ein Gemischansatz aus natürlichen Körnern und Erganzungspellets für Kanarienvögel kann beispielsweise wie folgt sein:
Kanaiienglanzgras
Rapssaat Leinsaat abessinlsche Kamille
Pellets nach dem obigen Ansatz
40-60%
- 25%
- 10%
- 10%
5-30%
15
20
25
30
%
45
50
55
60
65
Trockenhefe ist vor allem ein erstklassiges natürliches Material, das reich an Vitaminen der B-Gruppe (Bl, B2, B3 oder PP, B5, B6) ist. fi Es gibt auch noch andere Materialien, die dieser gleich sind, obwohl sie nicht immer die in der Hefe enthal-
JJ3 tene Bilanz erreichen. Beispielsweise: Leber ist reich an B2, Gras ist reich an B5. Außerdem kann das Zusetzen
JA 5 dieser Vitamine auch synthetisch, wenn auch mit geringerer Wirksamkeit, geschehen.
ff Getrocknetes Vollel ist hinsichtlich des Anteils der Proteine bildenden Aminosäuren, d. h. der Mengen
If verschiedener Aminosäuren, die für Vögel essentiell sind, optimal. Alle anderen ProtelnqueHen {Fleisch vom
t| Vieh, Fisch etc.) nähern sich dieser Bilanz, ohne diese jedoch voll zu erreichen.
ε§ Schließlich ist zu erwärmen, daß die Einverarbeitung von Gewürzkräutern oder grünen Pflanzen die Schmack-
'% "i haftigkeit dec Pellets erhöht.

Claims (2)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung eines Futtermittels für im Käfig gehaltene, körnerfressende Vögel, wobei ein Gemisch, das Vitamine, Aminosäuren, Spurenelemente sowie ein Stabilisierungsmittel enthält, zu Pellets
5 oder Pastillen extrudlert wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Gemisch zusammen mit 0,1 bis 04 Gewichtsprozent eines Anfeuchtungsmlttels extrudlert wird und daß die Pellets oder Pastillen mit Hpolden Materialien oder mit einem Sirup und mit Propylenglykol besprüht werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Anfeuchtungsmittel Propylenglykol oder Sorbit 1st.
DE2327597A 1972-06-01 1973-05-30 Verfahren zur Herstellung eines Futtermittels für Vögel Expired DE2327597C2 (de)

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DK (1) DK144632C (de)
GB (1) GB1428181A (de)
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