DE2327510C3 - Verfahren zur Herstellung von Dimethylalkylaminen aus Aldehyd-Ammoniak-Verbindungen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Dimethylalkylaminen aus Aldehyd-Ammoniak-VerbindungenInfo
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Description
Bekanntlich lassen sich sekundäre und tertiäre Amine durch reduzierende Aminierung von Aldehyden oder
Ketonen mit primären oder sekundären Aminen herstellen. Hierzu ist die gesonderte Herstellung des für
die beabsichtigte Reaktion notwendigen Amins unum-
R-CH =
R-CH = N
gänglich. Siehe Houben-Weyl, Bd. 11/1, Seite 618 ff und
641 ff. Ein technisch durchführbares Verfahren, mit dem die erwünschten Dimethylalkylamine ohne die vorstehend
erwähnten Reaktionen in einfacher Weise erhalten werden können, war deshalb erwünscht.
Es wurde gefunden, daß man statt von Aminen auch von einfach herstellbaren Aldehyd-Amnnoniak-Kondensationsverbindungen
ausgehen kann.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur
ίο Herstellung von Dimethylalkylaminen aus Aldehyden,
Ammoniak und Wasserstoff. Es ist dadurch gekennzeichnet, daß man aus Aldehyden der allgemeinen
Formel R — CHO, worin R für einen geradkettigen oder verzweigten Alkylrest mit 2 bis 20 C-Atomen steht, und
Ammoniak gewonnene Kondensationsprodukte in Gegenwart von Ammoniak und Wasserstoff bei 60 bis
180°C und 80 bis 120 bar mit Formaldehyd umsetzt.
Es war überraschend, daß sich die Aldehyd-Ammoniak-Kondensationsprodukte
unter geeigneten Reaktionsbedingungen glatt in Dimethylalkylamine umwandein
lassen. Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht die gezielte Herstellung von tertiären Aminen,
deren dritte Alkylgruppe sich durch die Art des Aldehyds im Aldehyd-Ammoniak-K.ondensationspro-
2=> dukt vorbestimmen läßt.
Eine der möglichen Ausführungsformen läßt sich
durch das nachstehende Forrnelschema darstellen:
CH-R + NH, + 6 HCHO + 9 H;
3 (CHj)2N-CH2-R + 6 H2O
In dieser Reaktionsgleichung steht R für geradkettige
oder verzweigte Alkylreste.
Beispielsweise können die Aldehyd-Ammoniak-Kondensationsprodukte von n- und Isobutyraldehyd.
2-Äthylhexanal oder Isononanal mit Formaldehyd in Anwesenheit von Wasserstoff und gegebenenfalls
Ammoniak in Gegenwart von Metallkatalysatoren der 6. und 8. Nebengruppe des Periodischen Systems der
Elemente umgesetzt werden.
Eine besondere Ausführungsform dieses Verfahrens bietet die Anwendung von wäßriger Formaldehyd-Lösung
unter den genannten Bedingungen.
Die erfindungsgemäße Reaktion gibt die Möglichkeit, aus Aldehyd-Ammoniak-Kondensations-Produkten, die
den stöchiometrischen Gegebenheiten des angegebenen Formelschemas nicht immer folgen müssen, in sehr
guten Ausbeuten zu tertiären Aminen zu gelangen, die zwei Methylgruppen und eine hiervon abweichende
Gruppe aufweisen. Außer dem im obigen Beispiel angegebenen speziellen Hydramid lassen sich auch
andere aus Aldehyden und Ammoniak gewonnene Aldehyd-Ammoniak·Kondensationsprodukte ähnlicher
oder anderer Konstitution einsetzen, wie /. B. Azomethine,
α-Äthanolamin.
Sofern ein Stickstoffunterschuß im Molekül des Aldehyd-Ammoniak-iCondensaiiunsprodukts vorliegt,
es je Mol Aldehyd weniger als 1 Mol Ammoniakstickstoff enthält, ist es zweckmäßig, die Umsetzung mit
Wasserstoff in Gegenwart von Ammoniak durchzuführen, wie das vorstehende Formelschema zeigt.
Die Umsetzung wird vorteilhaft bei Temperaturen!
zwischen 60 und 1800C und bei Wassersloffdrucken von 80 bis 250 bar durchgeführt.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann diskontinuierlich in Druckgefäßen durchgeführt werden, wobei ein
stöchiometrisches Gemisch von Formaldehyd mit dem Aldehyd-NHj-Kondensationsprodukt und überschüssigern
Wasserstoff und gegebenenfalls mit NH3 in
Gegenwart von Katalysatoren zur Reaktion gelangt.
Das Verfahren läßt sich auch kontinuierlich gestalten.
Die in Reaktion tretenden Partner Formaldehyd/Aldehyd-Ammoniak-Kondensationsprodukte
und Wasser-
4> stoff sowie ggf. NHs können im Rieselverfahren oder in
Sumpffahrweise in Suspension oder im Festbettkontaktsystem kontinuierlich unter den oben genannten
Bedingungen umgesetzt werden.
Besonders vorteilhaft ist es. kontinuierlich in Gegen-
Besonders vorteilhaft ist es. kontinuierlich in Gegen-
-.0 wart von fest angeordneten Katalysatoi
<;n zu arbeiten.
Besonders geeignet sind Katalysatoren, die wenigsten.,
ein Metall der 8. Nebengruppe enthalten. Bewährt haben sich sowohl durch Fällung oder Tränkung
hergestellte Trägerkatalysatoren als auch trägerlose
V) Katalysatoren. 7. B. solche vom Typ der Raney-Metalle.
Zweckmäßig enthalten die Katalysatoren außerdem wenigstens ein Metall der b. Nebimgruppe des
Periodischen Systems, insbesondere Chrom.
Als besonders vorteilhaft haben sich Katalysatoren
Mi erwiesen, die wenigstens ein Metall der Gruppe F>sen.
Kobalt, Nickel, vorzugsweise Nickel zusammen mit
wenigstens einer Verbindung eines Metalls der 6.
NebengfUppe, insbesondere Chrom(Ii I)-öxid, enthalten.
Ausgezeichnete Ergebnisse werden mit Nickel* Trägerkatalysatoren erhalfen, denen Weiterhin gegebefienfalls
Aktivatoren, wie Magnesiumoxid und Aluminiumoxid, zugesetzt Worden sind, z, B. Katalysatoren
mit folgender Zusammensetzung:
56 bis 57 Gew.-% Nickel, Magnesiumoxid und
Trägermaterial
ca. 25 Gew.-% Nickel, Aluminiumoxid und
ca. 25 Gew.-% Nickel, Aluminiumoxid und
Trägermaterial
ca. 50Gew.-% Nickel, Chrom(III)-oxid und
ca. 50Gew.-% Nickel, Chrom(III)-oxid und
Trägermaterial
ca. 52 bis 53 Gew.-% Nickel, Chrom(III)-oxid und
ca. 52 bis 53 Gew.-% Nickel, Chrom(III)-oxid und
Trägermaterial
Die Katalysatoren gelangen vorteilhaft in Pulverform und je nach Aktivität in Mengen von 5 bis etwa 30%,
bezogen auf das Aldehyd-Ammoniak-Kondensationsprodukt, zur Anwendung. Zweckmäßig setzt man sie in
reduzierter, aktiver Form ein. Es ist aber auch möglich, reduzierte, stabilisierte Katalysatoren zu verwenden, da
diese im Verlauf der Reaktion in die aktive Form übergeführt werden.
Die im folgenden aufgeführten Beispiele erläutern das erfindungsgemäße Verfahren. Es lassen sich, wie im
vorangegangenen hereits erläutert, auch andere Aldehyd-Ammoniak-Kosdensationsprodukte
in entsprechende Dimethylalkylamine umsetzen.
In einen 10-1-Autoklaven werden 1040 Teile wasserfreies
Isononanal-Ammoniak- Kondensationsprodukt, 200 Teile eines handelsüblichen Nickelträgerkatalysators
mit ca. 52 bis 53 Gew.-% Nickel und Chrom(III)-oxid
als Aktivator und 40 Teile Ammoniak gegeben, welche bei 150° C and einem Wasserstoffdruck von
120 bar hydriert werden. Wäh-end dt Reaktion pumpt man über eine Zeit von 2' 12 Stunden 1200 Teile einer
wäßrigen 38%igen Formaidehydlösunj ;n den Reaktor.
Die Hydrierung ist nach 3'/2 Stunden beendet. Die Reaktionslösung wird filtriert und anschließend vom
Wasser befreit. Man erhält 1074 g Produkt, welches nach gaschromatographischer Analyse (GLC) 77,4%
und nach der titrimetrischen Stickstoffanalyse 74,2% Ν,Ν-DimethyI-isononylamin enthält. Die destillative
Aufarbeitung des Reaktionsproduktes ergibt 810 g N.N-Dimethyl-isononylamin mit einer Rrinheit von
98,7% nach GLC gleich 75% bezogen auf das Reaktionsprodukt. Der Rest besteht aus Di-isononyl-
«min und Tri-isononylamin.
In einen 10-1-Autoklaven werden 656 Teile Isobutylhydramid,
324 Teile n-Butano!. 60 Teile Ammoniak und 200 Teile des Ni/Cr-Katalysators nach Beispiel 1
gegeben. Bei I 50'C und einem Wasserstoffdruck von
120 bar wird hydriert. Während der Hydrierung führt man 2000 Teile 38%ige Formaldehydlösung in einer
Zeit von 3 Stunden dem Reaktor zu. Nach Reaktionsende wird das Reaktionswasser sowie der Katalysator
entfernt und man erhält so 957 g Produkt. Der Gehalt an N.N'Dimethyl-isobutylamin beträgt nach GLC 66,1%
Und nach de? lilfirrietrischeti Methode 69,0%, Bei der
Destillation des Reaktiönspfoduktes in einer Laborkölonne
fallen in den Siedebereichen 60 bis 700C und 70 bis
85°C 152 g bzw. 576 g Destillat folgender Zusammensetzung art:
4,4%
7,1%
7,1%
74%
14,5%
92%
8%
8%
Isobutylamin,
Methyl-isobutylamin,
Ν,Ν-Dimethyl-isobiitylamin und n-ButanoI bzw.
Methyl-isobutylamin,
Ν,Ν-Dimethyl-isobiitylamin und n-ButanoI bzw.
Ν,Ν-DimethyI-isobutyIamin und n-ButanoI.
Es werden somit 643 g gleich 67,3% Dimethyl-isobutylamin
herausdestilliert.
720 Teile Isobutenyl-isobutylamin, 80 Teile Ammoniak und 200 Teile des Ni/Cr-Katalysators werden in
einen 10-i-Autoklaven gegeben. Die Hydrierung führt man bei 1500C und einem Wasserstoffdruck von 120 bar
durch. Während der Reaktion pumpt man 1800 Teile einer 38%igen wäßrigen Formaldehydlösung über eine
Zeit von 21/2 Stunden in den Reaktor. Nach Reaktionsende erhäli man nach Entfernung des Katalysators und
des Reaktionswassers 1056 g Produkt, in welchem gaschromatografisch 71,5% und titrimetrisch 70,8%
Ν,Ν-Dimethyl-isobutylamin gefunden werden.
Wie in Beispielen 1 bis 3 angegeben, werden 660 Teile wasserfreies 2-Äthylhexanal-Ammoniak-Kondensationsprodukt,
47 Teile Ammoniak und 1500 Teile 38%iges Formalin in Gegenwart von 180 Teilen Ni/Cr-Katalysator mit Wasserstoff bei 150°C und
120 bar umgesetzt. Der Formaldehyd wird während der Hydrierung in einer Zeit von 3 Stunden dem Reaktor
zugeführt Nach dem Reaktionsende wird das Reak-
ji tionswasser und der Katalysator entfernt Man erhält
763 g Produkt. welches gaschromatographisch 72,3 Gew.-% und nach der titrimetrischen Stickstoffanalyse
71,9Gew.-% N,N-Dimethyl-2-äthylhexylamin enthält Der Rest besteht aus N-Methyl-2 äthylhexylamin
und Di-2-äthylhexylamin.
Wie in Beispielen 1 bis 3 angegeben, werden 445 Teile
Ä-Äthanolamin und 500 Teile Isooktan in Gegenwart von 50 Teilen Ni/Cr-Katalysator bei 6O0C und 120 bar
hydriert. Während der Hydrierung werden dem Reaktor 1500 Teile einer 38%igen wäßrigen Formaldehydlösung
zugeführt. Nach der Reaktion wird der Kontakt abfiltriert. Die Destillation des Reaktionspro-
Vt duktes führt zu 454 g N.N-Dimethyl-äthylamin = 77.8% der Theorie und 108 g Diäthylamin, was durch
titrimetrische Stickstoffanalysen bestätigt wird.
v. Hinem rohrförmigen 2-l-Druckreaktor. welcher den in
Beispiel 1 erwähnten handelsüblichen Trägerkatalysator in einem fest angeordneten Bett enthält, werden
kontinuierlich 240 Teile Isobutenyl-isobutylamin und 27 Teile Ammoniak pro Stunde aufgegeben. Gleichzeitig
bo pumpt man stündlich 600 Teile einer 38%igen wäßrigen
Formaldehydlösung in das Druckgefäß. Die Hydrierung führt rnari bei 15O0C und einem Wasserstoffdrück Von
120 bar durch. Nach dem Umsatz von 648 Teilen Isobutenyl-isobutylamin erhält man durch Destillatton
838 g N^N'Dimethyl-isobutylamin, entsprechend 81,4%
der sich theoretisch bildenden Menge.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von Dimethylalkylaminen
aus Aldehyden, Ammoniak und Wasserstoff ■ in Gegenwart von Katalysatoren, die Metalle der 6.
bis 8. Nebengruppe des Periodensystems der Elemente enthalten, bei erhöhter Temperatur und
unter Druck, dadurch gekennzeichnet, daß man aus Aldehyden der allgemeinen Formel
R-CHO, worin R für einen geradkettigen oder verzweigten Alkylrest mit 2 bis 20 Kohlenstoffatomen
steht, und Ammoniak gewonnene Kondensationsprodukte in Gegenwart von Ammoniak und
Wasserstoff bei 60 bis 18O0C und 80 bis 250 bar mit
Formaldehyd umsetzt
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man das Verfahren kontinuierlich durchführt.
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