DE2327045C3 - Vorrichtung zum Ausgleichen von Unwuchten eines umlaufenden Maschinenelements - Google Patents
Vorrichtung zum Ausgleichen von Unwuchten eines umlaufenden MaschinenelementsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft είπε Vorrichtung zum Ausgleichen
von Unwuchten eines umlaufenden Maschinenelements mit einem zu dessen Drehachse zentrisch
liegenden Raum, der eine Flüssigkeit und einen in der Flüssigkeit beweglichen Körper von niedrigerem
Gewicht als das von ihm verdrängte FlPssigkeitsvoIumen
enthält, wobei uer Körper bei Auftreten einer Unwucht seine Lage in dem zentrischen Raum ändert
und dadurch eine Änderung der Gewichtsverteilung einer Masse zum Ausgleich der Unwucht hervorgerufen
wird.
Bei der bekannten Vorrichtung (GB-PS 9 24 779), von der die Erfindung ausgeht, wird der Körper zum
Ausgleich einer aufgetretenen Unwucht des Maschinenelements aus einer fest gebremsten Lage gelöst und
dabei auch das Wellenlager freigegeben, so daß sich die Welle zusammen mit dem Maschinenelement und auch
der Körper in dem zentrischen Raum aufgrund der Unwucht einstellen können. Infolge vier exzentrischen
Einstellung des Körpers in der zentrischen Kammer wird ein neue Gewichtsverteilung der den Körper
umgebenden schweren Flüssigkeit hervorgerufen, die den Abgleich herbeiführt worauf der Körper und das
Lager wieder festgestellt werden. Bei vielen umlaufenden und schwer belasteten Maschinenelementen ist es
aber nicht möglich, zur Beseitigung von Unwuchten das Lager freizugeben, da es zerstört werden könnte.
Außerdem können nur verhältnismäßig kleine Unwuchten durch die Verdrängung der Flüssigkeit in dem
zentrischen Raum beseitigt werden.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, auch größere Unwuchten zu beseitigen, ohne
den Betrieb unterbrechen zu müssen.
Bei der Vorrichtung der eingangs geschilderten Art wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst
daß der Körper in dem zentrischen Raum des Maschinenelements frei schwimmend angeordnet ist
und bei Lageänderung eine Einrichtung betätigt die ein Verschieben mehrerer in dem Maschinenelement
angeordneter Massenelemente bewirkt
Der frei schwimmende Körper nimmt stets eine Gleichgewichtslage mit dem Schwerpunkt im idealen
Umdrehungsmittelpunkt des Maschinenelements ein, so daß der Körper bei Auftreten von Unwuchten seine
Lage in dem zentrischen Raum ändert Bei dieser Änderung seiner Lage kann der Körper Mittel
betätigen, welche Massenelemente so einstellen, daß die Unwucht beseitigt bzw. der Abgleichfehlef berichtigt
wird. Die zum Auswuchten benötigte Massenumverteilung
wird also nicht unmittelbar durch den Körper selbst hervorgerufen. Dieser dient vielmehr dazu, auftretende
Unwuchtungen anzuzeigen und auf die Einrichtung zur Beseitigung der Unwucht einzuwirken, so daß wesentlich
größere Unwuchten beseitigt werden können. Der Körper muß auch nur sehr geringe Kräfte ausüben und
besitzt eine hohe Ansprechempfindlichkeit
Die erfindungsaemäße Vorrichtung ist insbesondere
anwendbar auf Maschinenelemente, die während des Betriebes einem erheblichen Verschleiß ausgesetzt sind,
beispielsweise bei Mahlscheiben zum Zerkleinern von Holzhackstücken, die mit hoher Drehzahl umlaufen und
hohen Belastungen ausgesetzt sind.
Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist in den Unteransprüchen
gekennzeichnet
Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung der Vorrichtung zum Ausgleich von Unwuchten in der perspektivischen
Darstellung einer Mahlscheibe,
F i g. 2 einen Schnitt durch die Mahlscheibe,
Fig.3 einen Schnitt längs der Linie III-III in Fig. 2
und
F i g. 4 eine abgewandelte Ausführungsform.
In den Zeichnungen ist eine mit 10 bezeichnete Scheibe dargestellt die mittels zweier Wellenzapfen 11,
12 in festen Lagervorrichtungen 13 drehbar gelagert ist In der Scheibe 10 ist eine gleiche Anzahl von Kammern
vorgesehen, die sich auf gleichem Abstand vom Mittelpunkt befinden und paarweise diametral einander
gegenüber angeordnet sind. Im vorliegenden Fall sind vier Kammern vorgesehen, wobei die Kammern 14, 15
ein diametral gegenüberliegendes Paar und ebenso die Kammern 16,17 ein solches Paar bilden. Die Kammern
haben kreisrunden Querschnitt und ihre Achslinien folgen einer Kreisbogenlinie um den Mittelpunkt der
Scheibe. Bei dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1—3 ist in jeder Kammer ein beweglicher,
abdichtender Kolben 18,19,20 bzw. 21 vorgesehen, von
denen jeder seine Kammer in zwei voneinander getrennte Räume unterteilt Die Räume 22 und 23 der
Kammern 14 bzw. 15 sind miteinander durch eine Leitung 24 zu einem geschlossenen System vereinigt,
das eine besonders schwere Flüssigkeit, wie Quecksilber, enthält In gleicher Weise sind die Räume 25 und 26
der Kammern 16 bzw. 17 miteinander durch eine Leitung 27 zu einem geschlossenen System vereinigt,
das mit einer schweren Flüssigkeit, wie Quecksilber, gefüllt ist
Von den Räumen auf jeweils der entgegengesetzten Seite der Kolben, die mit 28, 29, 30 bzw. 31 bezeichnet
sind, erstrecken sich Leitungen 32, 33, 34 bzw. 35 zur äußeren Begrenzungsfläche eines zentrischen Raumes
36 in der Form einer zylindrischen Bohrung, in der ein Körper 37 in der Torrn einer Kugel oder eines anderen
Rotationskörpers untergebracht ist Die Kugel hat einen kleineren Durchmesser als der Raum 36, so daß ein
Spalt oder Spiel zwischen der Kugel und der Begrenzungsfläche des zentrischen Raumes 36 vorhanden
ist, in das die vier Leitungen 32—35 mit derselben radialen Ausrichtung zueinander münden, wie sie die
Kammern 14 bis 17 einnehmen.
Der zentrische Raum 36 bildet einen Teil eines geschlossenen Umwälzkreises, der eine ortsfeste Pumpe
38 enthält, von deren Drucitieite eine Leitung 39 abgeht,
die über eine Dichtungsvorrrichtung 40 mit einem zentralen Kanal 41 in dem umlaufenden Wellenzapfen
12 in Verbindung steht, welcher Kanal über Kanäle 42
mit der zylindrischen Bohrung auf der einen Seite des Ventilgliedes 37 verbunden ist Auf der anderen Seite
des Ventilgliedes, in axialer Richtung gesehen, sii.d ähnliche Kanäle vorgesehen, die über einen axialen
Kanal 44 in den Wellenzapfen 11, eine Abdichtungsvorrichtung
45 und eine Leitung 46 mit der Saugseite der ortsfesten Pumpe 38 in Verbindung stehen. Der soeben
beschriebene Umwalzkreis ist mit einer Flüssigkeit gefüllt, die zwischen der Pumpe und dem Raum 36
umgewälzt wird und in letzterem beim Durchgang durch den Spalt oder das Spiel zwischen der Kugel und
der zylindrischen Wand des zentrischen Raumes 36 eine
!5 Drosselung erfährt Wie bereits erwähnt, befindet sich
dieser spaltförmige Durchlaß den Mündungen der Leitungen 32—35 in die Bohrung genau gegenüber und
diese Leitungen sind also, ebenso wie die Räume 28—31, mit derselben Flüssigkeit gefüllt Diese Flüssigkeit ist
leichter als die Flüssigkeit die die ger. .lüberliegenden
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sein. Der Rotationskörper hat niedrigeres Volumengewicht als diese Flüssigkeit (das Öl) und kann zu diesem
Zweck hohl sein.
Der geometrische oder durch Abgleichung festgelegte Umlaufmittelpunkt der umlaufenden Scheibe ist in
der F i g. 2 mit 47 bezeichnet Wenn nun z. B. durch einen eintretenden ungleichen Verschleiß der geometrische
Umlaufmittelpunkt der Scheibe zu dem Punkt 48 vtrschoben wird, fährt die umlaufende Kugel fort, sich
um den idealen Umlaufmittelpunkt 47 des Systemes zu drehen. Dies bedeutet, daß die Kugel in dem zentrischen
Raum 36 eine außermittige Lage einnimmt In der F i g. 2 ist angenommen, daß der Spalt oder das Spiel
zwischen der Kugel und der Mündung der Leitung 32 größer geworden ist als bei der diametral gegenüberliegenden
Mündung der Leitung 33. Ferner ist angenommen, daß ein Abgleichfehler nur in dieser Richtung
aufgetreten ist, d. h. der Spalt der Kugel zu den Mündungen der Leitungen 34 und 35 unverändert ist.
Infol^ des schmäleren Spaltes oder Spieles gegenüber
der Mündung der Leitung 33 erhält die von der Pumpe 38 axial an der Kugel vorbeigewälzte Flüssigkeit eine
größere Geschwindigkeit als zuvor und damit niedrigeren Druck. Dagegen steigt der Flüssigkeitsdruck und
verringert sich die Geschwindigkeit der Flüssigkeit in dem erweiterten Spalt vor der Mündung des Kanals 32.
Insgesamt hat dies zur Folge, daß die umgewälzte Flüssigkeit einen höheren Druck in der Kammer 28 der
Kammer 14 erzeugt als in dem Raum 29 der Kammer 15, derart, daß die Kolben 18 und 19 verschoben werden
und Quecksilber von dem Raum 22 in Raum 23 hinüberrjpicken. Hierdurch wird mehr Masse in die
Kammer 15 überführt und der Abgleichfehler wird so lange vermindert, br die Scheibe 10 zu ihrem idealen
Umlaufmittelpunkt zurückgekehrt ist
In dieser Weise läßt sich jeder an jedem beliebigen Teil des Umkreises der Scheibe 10 auftretender
Abgleichfehler dur.h Umverteilung der schweren Flüssigkeit in den Räumen 22, 23, 25, 26 beseitigen.
Infolge des Umstandes, daß die Achslinien der Kammern 14—17 einer Kreisbogenlinie folgen, nehmen
die in den betreffenden Kammern befindlichen Flüssigkeiten unabhängig von dieser Verteilung eine unveränderte
Schwerpunktlage gegenüber dem Umlaufmittelpunkt ein.
Die Ausführungsform nach der F i g. 4 unterscheidet sich von der zuvor beschreibenen lediglich dadurch, daß
die beiden Flüssigkeiten in den Kammern durch ein blasenartiges Gebilde 49 voneinander gelrennt sind, das
also innen mit dem einen Mittel, wie dem Quecksilber, gefüllt ist, und es mit seiner Wand von dem anderen
Mittel, wie der leichteren Flüssigkeil, trennt.
Die Veränderung des Druckes, den die durch den Spalt zwischen der Begrenzungswand des zentrischen
Raumes 36 und dem Körper 37, wie der Kugel oder einer Rolle, strömende Flüssigkeit bei Auftreten von
AbgleichfehSern in dem System an verschiedenen Stellen des Umkreises des Körpers 37 erfährt, läßt sich
auch dazu ausnutzen, Motoren in Bewegung zu setzen, die' ihrerseits Abgleichmässen in der Form von festen
Körper zürn Einnehmen neuer Lagen in dem Maschinenelement
zwecks Berichtigung der Abgleichfehler betätigen^ Die Erfindung ist auch auf solche Fälle
anwendbar, wo eine vollständige Abgleichung vor Inbetriebnahme des Maschinenelementes zu Verwicklungen
führen würde oder Unbequem durchführbar oder überhaupt nicht ausführbar ist.
Es stellt keine Bedingung dar, daß die Flüssigkeit durch den Spalt um den Körper 37 herumströmt.
Vielmehr kann die Bohrung oder der zentrische Raum
36 geschlossen sein, wobei der Körper dazu gebracht wird, mit z. B. elektrischen, um den Umkreis herum
angeordneten Kontaktgliedern zusammenzuarbeiten, die durch Schließen eines Stromkreises einen Servomotor
in Gang setzen und damit einen Abgleichkörper, z. B. eine Schraube öder einen Kolben zu einer neuen
Lage an der Stelle verschieben, wo die Abgleichüng
gestört ist. In einem solchen Fall braucht der Körper 37 nicht rund zu sein.
Claims (8)
1. Vorrichtung zum Ausgleichen von Unwuchten eines umlaufenden Maschinenelements mit einem zu
dessen Drehachse zentrisch liegenden Raum, der eine Flüssigkeit und einen in der Flüssigkeit
beweglichen Körper von niedrigererem Gewicht als das von ihm verdrängte Flüssigkeitsvolumen enthält,
wobei der Körper bei Auftreten einer Unwucht seine Lage in dem zentrischen Raum ändert und
dadurch eine Änderung der Gewichtsverteilung einer Masse zum Ausgleich der Unwucht hervorgerufen
wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Körper (37) in dem zentrischen Raum (36) des
Maschinenelements (10) frei schwimmend arageordnet ist und bei Lageänderung eine Einrichtung
betätigt, die ein Verschieben mehrerer in dem Maschinenelement angeordneter Massenelemente
bewirkt.
2. VorrichCiiflg nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der zentrische Raum (36) einen Teil
eines geschlossenen Umwälzkreises (38, 39, 41, 42, 43,44, 46) für die Flüssigkeit bildet, wobei von dem
Körper (37) eine bei einem Abgleichfehler im System erzeugte ungleiche Drosselung des Flüssigkeitsstromes
in einem spaltfönmgen Raum um den Körper herum zum Ingangsetzen der Verschiebung
der Masse ausgenutzt wird.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Körper als mit einem Spiel
oder Spalt in dem mit kreisrundem Querschnitt ausgeführten zentrischen Raum (36) angeordneter
Rotationskörper (37) ausgebildet ist.
4. Vorrichtung nach Ansprüchen 1—3, dadurch gekennzeichnet, daß um den Umkreis des Maschinenelementes
verteilte Kammern (14—17) miteinander über zwei von einer beweglichen Wand (18—21;
49) in jeder Kammer voneinander getrennte Leitungssysteme (32—35; 24, 27) in Verbindung
ttehen, die Flüssigkeiten unterschiedlicher Dichte enthalten, von denen die leichtere Flüssigkeit
diejenige ist, dessen Leitungen (32—35) in den rentrischen Raum (37) münden, derart, daß bei
Auftreten eines Abgleichfehlers und einer dadurch verursachten Verschiebung des Elements von dessen
Umdrehungsmittelpunkt die Flüssigkeit in die Kammer geleitet wird, die sich durch den Abgleichfehler
von dem idealen Umdrehungsmittelpunkt entfernt hat, und hierdurch die in dieser Kammer
befindliche schwerere Flüssigkeit in eine gegenüberliegende Kammer zwingt.
5. Vorrichtung nach Ansprüchen 1 —4, dadurch gekennzeichnet, daß das Leitungssystem (32—35)
für die leichtere Flüssigkeit einschließlich des geschlossenen Leitungskreises (38, 39, 41—441, 46)
mii sämtlichen Kammern (14—17) in Verbindung »teht, während in dem anderen Leitungssystem (24,
27) nur solche Kammern (14, 15 bzw. 16, 17) miteinander verbunden sind, deren Gehalt an der
ichwereren Flüssigkeit einander ausgleichende Wirkung hat.
6. Vorrichtung nach Ansprüchen 1—5, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Kammern (14'-17) in
Umfangsrichtung erstrecken, derart, daß die in jeder Kammer befindlichen schwereren Flüssigkeitsmengen
eine Schwerpunktlage gegenüber dem Umdrehungsmittelpunkt haben, die von der Menge der in
der Kammer befindlichen schwereren Flüssigkeit unabhängig ist.
7. Vorrichtung nach einem der Voransprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Leitungssystem für
die leichtere Flüssigkeit einen in dem geschlossenen Kreis gehaltenen Teil hat, der ortsfest ist und eine
Pumpe (38) zur Erzeugung der Umwälzung der Flüssigkeit durch den Kreis einschließt
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2—6, dadurch gekennzeichnet, daß der Rotationskörper
(37) in dem zentrischen Raum (36) in axialer Richtung zwischen Einlaß (42) und Auslaß (43) für
die in dem geschlossenen Kreis umgewälzte leichtere Flüssigkeit angebracht ist, derart, daß diese
eine axiale Strömungsrichtung durch den Spalt oder das Spiel zwischen dem Körper und der Umfangswand
des Raumes erhält
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