DE2326881C3 - Dekorativer Metallgegenstand mit reliefartigem, hauptsächlich aus großen Kristallkörnern bestehendem Muster und Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents
Dekorativer Metallgegenstand mit reliefartigem, hauptsächlich aus großen Kristallkörnern bestehendem Muster und Verfahren zu seiner HerstellungInfo
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Description
55
Die Erfindung betrifft einen dekorativen Metallgegenstand mit reliefartigem, hauptsächlich aus großen
Kristallkörnern bestehendem Muster sowie ein Verfahren zur Herstellung derartiger Metallgegenstände.
Es ist bekannt, daß man auf einer Metalloberfläche ein Kristallkornmuster erzeugen kann, indem man das
Metall einer geringen Verformung von wenigen Prozent unterwirft, das verformte Material glüht und
schließlich das geglühte Material ätzt. Es ist ferner bekannt, daß die Form und die Größe des Kristallkorns
von dem Verformungsgrad, der Glühtemperatur und den anderen Arbeitsbedingungen abhängen.
Zur Schaffung verschiedener Krisiailmuster sind schon verschiedene vor dem Glühen durchzuführend
Behandlungen bekaiintgeworden, beispielsweise Pres sen. Walzen, Strangpressen urd andere Verformungs
vorgänge, in denen der Werkstoff unterschiedliche! Druckwirkungen ausgesetzt wird, so daß verschiedei
große Kristallkörner auf der Oberfläche des Material erscheinen.
Bei aus der japanischen Auslegeschrift 10 965/196; sowie der BE-PS 6 59 407 bekannten Verfahren win
ein Blech mit einer gemusterten Walze gewalzt die mi einem Relief von verschieden hohen, erhabenen Teiler
versehen ist so daß das Blech auf seiner ganzen Flächt verschieden hohen Drücken ausgesetzt wird und dahei
verschieden große Kristallkörner auf der Blechoberfläche erscheinen.
Man kann ferner erreichen, daß Kristallkörner aul der Oberfläche einer Vase oder anderer Produkte in
Form eines Musters sichtbar werden, wenn man Metall unter Druck zu Vorformlingen oder Halbfabrikaten
verformt und das Werkstück sodann zur primären Rekristallisation spannungsfrei glüht, das geglühte Werkstück
in seine Endform verformt, das in seiner Endform befindliche Werkstück unter Bedingungen glüht, unter
denen eine sekundäre Rekristallisation und ein Kristallwachstum eintritt, und das Werkstück schließlich ätzt.
Die nach den vorstehend beschriebenen Verfahren hergestellten, mit einem Muster versehenen Gegenstände
besitzen ein angenehmes dekoratives Aussehen. Die nach den bekannten Verfahren erzeugten Kristallmuster
sind jedoch zweidimensional, d. h., sie wirken flächig.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen dekorativen Metallgegenstand mit einem räumlich wirkenden,
reliefartigem, hauptsächlich aus großen Kristallkörnern bestehendem Muster zu schaffen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Kristallgitter jedes großen Kristallkorns
oder bestimmter großer Kristallkörner in sich und gegenüber der Oberfläche des Gegenstandes gekrümmt
ist. Während bei den nach den bekannten Verfahren hergestellten, aus Kristallmustern bestehenden Oberflächen
der Gegenstände, die nach dem Rekristallisationsglühen nicht nochmals verformt wurden, sich der
Reflexionswinkel mit jedem Kristallkorn verändert, innerhalb eines Korns aber einfallende Lichtstrahlen unter
demselben Winkel reflektiert werden, ändert sich bei den erfindungsgemäßen Metallgegenständen der
Reflexionswinkel innerhalb eines Kristallkorns, so daß einfallende Lichtstrahlen von diesem Korn unter unterschiedlichen
Winkeln reflektiert werden. Bei den erfindungsgemäßen Metallgegenständen erscheint daher
das Kristallmuster in räumlicher, reliefartiger Form. Diese ansprechende Wirkung hat ihre Ursache in den
gekrümmten Kristallgittern. Durch eine Röntgenstrukturanalyse der erfindungsgemäßen Metallgegenstände
kann man erkennen, daß jedes der Kristallkörner, die auf der Oberfläche des mit dem reliefartigen Muster
versehenen, erfindungsgemäßen Metallgegenstandes freiliegen, ein gegenüber der Oberfläche gekrümmtes
Gitter besitzt, jedes einzelne große Kristallkorn, das auf der Metalloberfläche erscheint, reflektiert das Licht
in verschiedenen Richtungen ähnlich wie ein dem Licht ausgesetzter polyederförmiger, reflektierender Körper.
Das Kristallgitter kann stetig gekrümmt oder auch teilweise oder vollständig in Form eines Polygons gekrümmt
sein.
Ein Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen dekorativen Metallgegenstände zeichnet sich erfin-
dungsgemäß dadurch aus, daß der metallische Gegenstand in eine gekrümmte oder gefaltete Form gebracht
und zum Herbeiführen eines Kristallkornwachstums bei einer Temperatur über der Rekrisi jllisationstemperatur
geglüht wird, daß der Gegenstand anschließend gerich'.et oder derart verformt wird, daß er örtliche
Krümmungen erhält, die sich von der durch die erste Verformung herbeigeführten, gekrümmten Form unterscheiden,
und daß der Gegenstand schließlich geätzt wird. Der Metallgegenstand wird also zunächst gekrümmt
oder in gewünschter Weise verformt und das gekrümmte Werkstück sodann geglüht, so daß infolge
der eintretenden Rekristallisation das Material aus einem durch ciie Verformung erzeugten energiereicheren
Zustand in den energieärmeren Zustand zurückgeführt wird. Nach dem Rekristallisationsglühen ist an die
Stelle des Verformungsgefüges ein Gefüge gleichachsiger
Körner getreten. Bei längerem Glühen tritt durch die sekundäre Rekristallisation eine Kornvergrößerung
ein. Nach dem Rekristallisationsglühen besteht daher das gekrümmte Werkstück zumindest zum Teil aus
großen Kristallkörnern, die aus dem verformten Gefüge hervorgegangen sind und sich in einem energiearmen,
spannungsfreien Zustand befinden, in de.n das Kristallgitter gleichachsig und gerade ist. Wird nun das
Werkstück in seine ursprüngliche oder eine andere Form zurückgebogen, so gerät das kristalline Gefüge
erneut in einen energiereicheren Zustand, in dem das Kristallgitter in der beschriebenen Weise gekrümmt ist.
Das Verformen des Gegenstandes in eine geKrümmte
Form und das anschließende Glühen des Gegenstandes bei einer über der Rekristallisationstemperatur liegenden
Temperatur kann mehrmals durchgeführt werden, und zwar so oft. wie dies zur Erzielung eines gewünschten
Kristallmusters erforderlich ist.
In weiterer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird der metallische Gegenstand in einen
flachen Zustand gebracht und in diesem zum Herbeiführen eines Kristallkornwachstums bei einer Temperatur
über der Rekristallisationstemperatur geglüht, anschließend wird der flache Gegenstand zu einer gegebenen,
gekrümmten Form verformt und zum Herbeiführen eines Kristallkornwachstums bei einer Temperatur
über der Rekristallisationstemperatur geglüht, gerichtet oder in eine andere als die gegebene gekrümmte
Form verformt und geätzt. Zum Verrormen in einen flachen Zustand kann der Gegenstand gerichtet, gewalzt,
gebogen und zurückgebogen oder gestreckt werden.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nächstehend
an Hand der Zeichnung näher erläutert. In dieser zeigt
F i g. 1 ein Modell zur Darstellung der Oberfläche eines üblichen Gegenstandes mit einem zweidimensional
oder flächig erscheinenden Kristallmuster;
F i g. 2 und 3 zeigen, wie das Kristallgitter der großen Kristallkörner gekrümmt ist und wie kollimierte
Lichtstrahlen von der Metalloberfläche derart reflektiert werden, daß sie dem menschlichen Auge den Eindruck
eines räumlichen oder Reliefmusters vermitteln;
F i g. 4A und 4B sind Photographien von mit einem Reliefmuster versehenen Gegenständen gemäß der Erfindung.
F i g. 4C ist eine Photographic eines üblichen mit einem Muster versehenen Gegenstandes;
F i g. 5 zeigt in einer Photographic einen mit einem Reliefmuster versehenen Gegenstand gemäß der Erfindung;
F i g. 6 zeigt in einer Photographic die Form, die dem Werkstoff beim Hersteilen eines mit einem Reliefmuster
versehenen Gegenstandes gemäß der Erfindung erteilt werden kann;
Fig.7 bis 12 zeigen verschiedene mit einem Reliefmuster
versehene Gegenstände gemäß der Erfindung.
F i g. 1 zeigt im Schnitt ein Modell der Oberfläche des üblichen mit einem Kristallmuster versehenen Metallgegenstandes.
Die Oberfläche des Metallgegenstandes vor dem Ätzen ist durch eine gestrichelte Linie dargestellt.
Mit I, II und III sind verschiedene Kristallkörner bezeichnet Einander kreuzende, feine Linien in jedem
dieser Bereiche I, II und III deuten ein Kristallgitter an. Durch Ätzen der Metalloberfläche wird der zwischen
der gestrichelten Linie und der ausgezogenen Linie liegende Teil entfernt, so daß mikroskopisch kleine,
kantige Hocker gebildet werden. Die Neigung der einzelnen Gitterelemente gegenüber der durch die gestrichelte
Linie angedeuteten Oberfläche ist nur von der Orientierung des Kristalls abhängig. Wenn man auf die
mit den kantigen Höckern versehene Metalloberfläche kollimierte Strahlen a Ma 2/... a 3/ wirft, werden diese
von den einzelnen Kristallkörnern I, 11 und III unter verschiedenen Winkeln reflektiert, so daß das mensch
liehe Auge ein Kristallmuster erkennt. Wie aus der F i g. 1 hervorgeht, werden die kollimierten Lichtstrahlen
von der mit den kantigen Höckern versehenen Oberfläche jedes einzelnen Kristallkorns I, Il oder 111
unter demselben Winkel reflektiert, so daß jedes einzelne Kristallkorn auf seiner ganzen Oberfläche dieselbe
Helligkeit besitzt und die ganze Metalloberfläche den Eindruck eines flächigen Kristallmusters vermittelt.
Wie vorstehend erwähnt wurde, erhält gemäß der Erfindung das Blech eine Krümmung und wird das gekrümmte
Werkstück dann so geglüht, daß ein Kristallkornwachstum eintritt. In dieser Phase des Verfahrens
wird das Kristallgitter jedes Kristallkorns nicht verformt oder gekrümmt; dies ist aus F i g. 2 erkennbar
Danach wird das Werkstück gerichtet oder in der entgegengesetzten Richtung oder in anderer Weise gekrümmt
als bei der vorhergehenden Verformung, se daß das Gitter jedes Kristallkorns die in F i g. 3 gezeigte
Krümmung hat. Das Werkstück wird dann geätzt, se daß es die mit Kantigen Höckern versehene Oberfläche
erhält, die durch die dicke ausgezogene Linie dargestellt ist. Gemäß F i g. 3 ist das Kristallgitter stetig gekrümmt,
es kann jedoch auch teilweise oder vollständig in Form eines Polygons gekrümmt sein.
Zum Unterschied von der in F i g. 1 gezeigten Me talloberfläche, die den Eindruck eines flächigen Mu
sters vermittelt, sind in dem Werkstück gemäß Fig.;
einzelne Gitterelemente ein und desselben Kristallkorns gegenüber der durch die gestrichelte Linie dargestellten
Oberfläche unter verschiedenen Winkeln geneigt, so daß die auf die Körner fallenden kollimierter
Lichtstrahlen ai, ai und ai unter verschiedenen Winkelr
reflektiert werden, wie dies bei at', a2 und ai' angedeu
tet ist. Jedes einzelne Kristallkorn erscheint daher al: ein Mosaik mit verschieden hellen Elementen. Da da;
Kristallgitter gegenüber der Metalloberfläche ge krümmt ist, vermittelt jedes Kristallkorn den Eindrucl
einer Erhöhung oder Vertiefung gegenüber der Metall oberfläche und vermittelt die Metalloberfläche dahe
den Eindruck eines reliefartigen Kristallmusters. Dii mit kantigen Höckern versehene, konkave Oberflächi
des Kristallkorns I in F i g. 3 vermittelt den Eindrucl einer Vertiefung.
Die Richtung und Krümmung des Kristallgitters sini von der Veränderung abhängig, die durch die nach den
Glühen vorgenommene, zweite Verformung gegenüber dem Zustand bewirkt wird, der durch die vor dem Glühen
vorgenommene, erste Verformung herbeigeführt worden ist.
Im Hinblick auf die Endform des Metallgegenstandes erhält der Werkstoff vor dem Glühen eine solche
Form, daß auf einem gewünschten Teil seiner Oberfläche oder auf seiner ganzen Oberfläche ein Kristallmuster
erzeugt werden kann, das aus Kristallkörnern mit verschiedenartig gekrümmten Gittern besteht.
Durch das Glühen wird bedauerlicherweise im allgemeinen
die Festigkeit des Metalls herabgesetzt. Daher führt das übliche Verfahren zum Herstellen von Mustern
auf Metall nicht zu Gegenständen, die für den Gebrauch genügend starr sind. In dem erfindungsgemäßen
Verfahren führt dagegen die nach dem Glühen durchgeführte Verformung zum Härten des Werkstoffs,
wodurch der auf das erste Glühen zurückzuführende Festigkeitsverlust vollkommen ausgeglichen
wird. Das reliefartige Kristallmuster wird auch dann nicht beschädigt, wenn der Werkstoff in der zweiten
Verformung stark, d. h. um bis zu 430%, verformt wird.
Zum Herstellen von mit einem Muster versehenen Gegenständen gemäß der Erfindung verwendbare
Werkstoffe sind beispielsweise Kupfer. Messing, nichtrostender Stahl, Aluminium, Zink, Zinn oder deren Legierungen.
Der Werkstoff kann in jeder Form verwendet werden, beispielsweise in Form von Blech, Folie,
Stäben oder Rohren.
Wenn die Oberfläche des mit einem Reliefmuster versehenen Gegenstandes schließlich durch das Auftragen
eines durchsichtigen Lackes oder durch Galvanisieren oder Eloxieren behandelt wird, ist danach das Reliefmuster
mit allen Einzelheiten deutlich erkennbar.
Der Erfindungsgegenstand wird in den nachstehenden Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Ein 0,5 mm starkes Aluminiumblech wurde auf einen Stab von 20 mm Durchmesser gewickelt, der dann entfernt
wurde. Der Blechwickel wurde 30 min bei über 560° C geglüht, wobei große Kristallkörner gebildet
wurden. Nach dem Erkalten des Bleches wurde es abgewickelt und gerichtet. Das Blech wurde in einer
HCl-HNO3-Lösung geätzt, wobei große Körner in Form des in F i g. 4A gezeigten Musters erschienen.
Ein anderes, 0,15 mm starkes Aluminiumblech wurde auf einen Stab von 5 mm Durchmesser gewickelt der
dann entfernt wurde. Der Blechwickel wurde 30 min lang bei über 5600C geglüht, wobei große Kristallkörner
gebildet wurden. Nach dem Erkalten des Bleches wurde es abgewickelt und gerichtet und in einer
HCl-HNO3-Lösung geätzt Das Endprodukt ist in
F ig.4B gezeigt
Nie· zum Vergleich ist in F i g. 4C ein mit einem Knstallmuster versehenes Aluminiumblech gezeigt das
nach dem üblichen Verfahren hergestellt wurde. Man erkennt aus der Fig.4G, daß jedes einem einzigen
Korn entsprechende) unregelmäßige Flächenelement gleich heu erscheint, so daß die unregelmäßigen Flächenelemente zusammen dem menschlichen Aage den
Eindruck eines flächigen Mosaikmusters vermitteln. Dagegen erkennt man aus den Fig.4A und 4B, daS
jedes unregelmäBige Flächenelement auf der Oberfläche des nnt einem Master versehenen Gegenstandes
gemäß der Erfindung verschieden heu erscheinende Bereiche besitzt, d-fa, daß jedes einem einzigen Korn
entsprechende Flächenelement heller und dunkler erscheinende Teile aufweist und konkav oder konvex erscheint.
Wie vorstehend erwähnt wurde, vermittelt die Oberfläche den Eindruck eines reliefartigen Mosaikmusters,
weil das Kristallgitter in sich und gegenüber der Oberfläche gekrümmt ist. Wie aus den F i g. 4A, 4B und 4C
hervorgeht, hat der Kornbereich in dem erfindungsgemäßen Metallgegenstand (Fig.4A und 4B) ein völlig
anderes Aussehen als der Kornbereich des üblichen
ίο Metallgegenstandes (Fig.4), weil durch die vor dem
Glühen durchgeführte Verformung die Richtung des Kristallkornwachstums beeinflußt wird. Infolgedessen
ermöglicht die Erfindung die Ausbildung verschiedenartiger Mosaikmuster durch entsprechendes Verformen
des Werkstoffs vor dem Glühen.
Ein 0,6 mm starkes Aluminiumblech wurde zu einem Trichter gewickelt, der dann 1 Stunde lang bei 600° C
geglüht wurde.
Nach dem Erkalten wurde der Trichter abgewickelt und gerichtet und dann in einer HCI-HNO3-Lösung
geätzt, so daß Körner auf der Metalloberfläche erschienen. Das Endprodukt ist in F i g. 5 gezeigt. Aus dieser
Photographic erkennt man, daß sich das Reliefmuster von einer Ecke des Bleches radial zu den anderen Ekken
erstreckt und aus hell und dunkel erscheinenden Stellen besteht. Wenn man den Blick über die gemusterte
Fläche wandern läßt sieht es aus, als ob dieses Muster schwimmt, wodurch die ornamentale Wirkung
noch erhöht wird.
Ein quadratisches Stück aus 0,5 mm starkem Aluminiumblech
wurde in die in F i g. 6 gezeigte Form gefaltet und dann eine Stunde lang bei über 600cC geglüht.
Nach dem Erkalten wurde das Blech abgewickelt und gerichtet. Dann wurde das quadratische Blechstück in
einer HCI - HNO3-Lösung geätzt F i g. 7 zeigt den auf diese Weise erhaltenen, mit einem Reliefmuster versehenen
Gegenstand. Das Muster besteht aus radialsymmetrisch angeordneten, heller und dunkler erscheinenden
Streifen.
45
Eine Aluminiumfolie mit einer Stärke von 100 μπι
wurde teilweise geknickt und in die in F i g. 8A gezeigte Form geformt. Dann wurde die Folie 10 min lang bei
580° C geglüht. Die kalte Folie wurde wieder in die ur-
5& sprüngliche Form gestreckt und gerichtet. Schließlich
wurde die Folie in einer HCI — HNO3-Lösung geätzt.
F i g. 8B zeigt den auf diese Weise erhaltenen, mit einem Reliefmuster versehenen Gegenstand.
Eine andere Aluminiumfolie wurde teilweise gekräu-
seit und dann in der vorstehend angegebenen Weise
behandelt Der dabei erhaltene Gegenstand ist in F i g. 8C gezeigt In jedem Fall erscheinen an-den Falten der Folie Körner, die den Eindruck einer Erhöhung
oder Vertiefung gegenüber der Oberfläche der Folie vermitteln, so daß diese mit einem Reliefmuster versehen ist
Ein 03 mm starkes Reinaluminiumblech A1085 wur-6s de zuerst entspannungsgeglüht und dann in einer gegebenen Richtung auf einen Eisenstab von 40 an Durchmesser gewickelt Der Stab wurde dann entfernt Der
Blechwickel wurde bei über 5000C geglüht so daß ein
V] 537|·
Kristallkornwachstum eintrat.
Nach dem Erkalten wurde das Blech abgewickelt und gerichtet und dann quer zu der Richtung des ersten
Aufwickelvorgangs auf einen Eisenstab von 20 mm Durchmesser gewickelt. Nach dem Entfernen des
Eisenstabes wurde der Blechwickel bei etwa 580°C geglüht, so daß ein Kirstallkornwachstum eintrat. Nach
dem Erkalten wurde der Blechwickel abgewickelt und gerichtet und das ebene Blech in einer
HCl-HNO3-Lösung geätzt, so daß Kristallkörner auf der Oberfläche des Bleches erschienen. Der auf diese
Weise erhaltene, mit einem Reliefmuster versehene Gegenstand ist in F i g. 9 gezeigt.
Ein 0,5 mm starkes Aluminiumblech wurde auf einen Eisenstab von 40 mm Durchmesser gewickelt. Nach
dem Entfernen des Stabes wurde der Blechwickel bei etwa 5000C geglüht, so daß ein Kristallkornwachstum
eintrat. Nach dem Erkalten wurde das Blech abgewikkelt und dann von der Mitte des Bleches aus radial gefaltet.
Das gefaltete Blech wurde bei 5800C geglüht, so daß ein Kristallkornwachstum eintrat. Danach wurde
das Blech in einer HCl-HNO3-Lösung geätzt, so daß Körner freigelegt wurden. Man erhielt das in Fig. 10
gezeigte Blech mit einem Reliefmuster, das von großen Körnern gebildet ist, wobei jedes Korn in einer anderen
Richtung gewachsen ist und ein Kristallgitter mit einer anderen Krümmung hat.
Das auch im Beispiel 1 verwendete Aluminiumblech wurde so bearbeitet, daß es Spannungen unterworfen,
aber nicht verformt wurde. Dann wurde das Blech bei über 500° C geglüht, so daß ein Kristallkornwachstum
eintrat. Das erkaltete Blech wurde auf einen Eisenstab von 5 mm Durchmesser gewickelt. Nach dem Entfernen
des Stabes wurde der Blechwickel bei etwa 58O0C geglüht, so daß ein Kristallkornwachstum eintrat. Der
Blechwickel wurde dann abgewickelt, gerichtet und in einer HCI - HNO3-Lösung geätzt, so daß Kristallkörner
auf der Oberfläche des Bleches erschienen. Das Produkt ist in der F i g. 11 gezeigt. Gemäß F i g. 11 hat
das so erhaltene Produkt ein Kristallmuster, das sowohl aus flach erscheinenden als auch aus den Eindruck eines
Reliefs vermittelnden Körnern besteht.
Nach dem Entspannungsglühen wurde eine 0,15 mm starke Aluminiumfolie A 1050 in der Mitte gekräuselt
und dann bei etwa 500° C geglüht, wobei ein Kristallkornwachstum eintrat Die erkaltete Folie wurde gereckt
und geglättet, so daß sie wieder die ursprüngliche Form besaß. Dann wurde die Folie auf einen Eisenstab
von 5 mm Durchmesser gewickelt Nach dem Entfernen des Stabes wurde der Folienwickel bei einer Temperatur
von 540 bis 560°C geglüht, so daß ein Kristallkornwachstum
eintrat. Die Folie wurde dann gerichtet und schließlich in einer HCI-HNO3-Lösung geätzt, so
daß auf der Oberfläche der Folie Körner erschienen. Gemäß Fig. 12 vermitteln diskrete streifenförmige
Körner, die in einer gegebenen Richtung gewachsen sind, und zusammenhängende Körner mit kapillaren
Abmessungen, die in allen Richtungen gewachsen sind, zusammen den Eindruck eines Reliefmusters.
Aus der vorstehenden Beschreibung geht hervor, daß das Verfahren zum Herstellen von mit einem Reliefmuster
versehenen Gegenständen gemäß der Erfindung im wesentlichen aus folgenden Schritten besteht: Ein
metallischer Werkstoff wird ganz oder teilweise so verformt, daß er eine Krümmung erhält, danach geglüht,
danach gerichtet oder zwecks Erzielung einer Krümmung verformt, die sich von der ersten Krümmung unterscheidet
oder ihr entgegengesetzt ist, und schließlich geätzt. Der Verformungsgrad, die dadurch erzielte
Form, der Grad der Beanspruchung, die Glühtemperatur, die Glühzeit, die Art des Ätzmittels, die Ätzzeit und
andere Faktoren werden so bestimmt, daß die jeweiligen Anforderungen erfüllt werden.
Das Kristallmuster des erfindungsgemäßen Metallgegenstandes ist durch folgende Merkmale gekennzeichnet:
1. Jedes große Korn vermittelt den Eindruck einer Vertiefung oder Erhöhung gegenüber der Oberfläche
des Werkstoffs, so daß insgesamt der Eindruck eines Reliefmusters entsteht.
2. Jedes einzelne auf der Oberfläche des Werkstoffs erscheinende Korn hat hell und dunkel erscheinende
Stellen, so daß das Reliefmuster weiter variiert wird.
3. Die hell und dunkel erscheinenden Stellen verschieben sich mit dem Blickwinkel, so daß für
einen Betrachter, dessen Bück über die Oberfläche wandert, das Muster zu schwimmen erscheint und
einen unwirklichen Eindruck vermittelt.
4. Man kann die Metalloberfläche in erwünschten oder gewählten Teilen mit einem Reliefmuster
versehen.
Der mit einem Reliefmuster versehene Gegenstand gemäß der Erfindung eignet sich besonders zur Innen-
und Außendekoration von Gebäuden oder Fahrzeugen und zur Verwendung als Dekorationsgegenstand. Eine
0,05 bis 0,3 mm starke Folie, die mit einem Reliefmuster versehen ist kann als Auflage auf einem beliebiger!
Substrat verwendet werden. Ein mit einer derartigen Auflage versehenes Material kann für die verschiedenartigsten
Zwecke verwendet werden, bei denen eine Ornamentierung erwünscht ist. Insbesondere kann mar
Aluminium- oder Zinnfolie als Verpackungsmaterial; verwenden.
Hierzu 5 Blatt Zeichnungen 609648/31
V537
Claims (7)
1. Dekorativer Metallgegenstand mit reliefarti-
. gem, hauptsächlich aus großen Kristallkörnern be·
stehendem Muster, dadurch gekennzeichnet, daß das Kristallgitter jedes großen Kristallkorns
oder bestimmter großer Kristallkörner in sich und gegenüber der Oberfläche des Gegenstandes
gekrümmt ist.
2. Metallgegenstand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß das Kristallgitter stetig gekrümmt
ist
3. Metallgegenstand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß das Kristallgitter teilweise
oder vollständig in Form eines Polygons gekrümmt ist.
4 Verfahren zum Herstellen eines dekorativen Metallgegenstandes nach den Ansprüchen 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß ein metallischer Werkstoff in eine gekrümmte oder gefaltete Form
gebracht und zum Herbeiführen eines Kristallkornwachstums bei einer Temperatur über der Rekristallisationstemperatur
geglüht wird, daß der Werkstoff anschließend gerichtet oder derart verformt
wird, daß er örtliche Krümmungen erhält, die sich von der durch die erste Verformung herbeigeführten,
gekrümmten Form unterscheiden, und daß der Werkstoff sodann geätzt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das Verformen des Werkstoffs in eine gekrümmte Form und das anschließende Glühen
des Werkstoffs bei einer über der Rekristallisationstemperatur liegenden Temperatur mehrmals durchgeführt
wird.
6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der metallische Werkstoff in einen flachen Zustand gebracht und in diesem zum Herbeiführen
eines Kristallkornwachstums bei einer Temperatur über der Rekristallisationstemperatur geglüht
wird, daß der flache Werkstoff zu einer gegebenen, gekrümmten Form verformt und zum Herbeiführen
eines Kristallkornwachstums bei einer Temperatur über der Rekristallisationstemperatur
geglüht wird, daß der Werkstoff gerichtet oder in eine andere als die gegebene, gekrümmte Form gebracht
und geätzt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß zum Verformen in einen flachen Zustand
der Werkstoff gerichtet, gewalzt, gebogen und zurückgebogen oder gestreckt wird.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP47053218A JPS5222338B2 (de) | 1972-05-29 | 1972-05-29 | |
JP5321872 | 1972-05-29 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2326881A1 DE2326881A1 (de) | 1973-12-13 |
DE2326881B2 DE2326881B2 (de) | 1976-04-15 |
DE2326881C3 true DE2326881C3 (de) | 1976-11-25 |
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