DE2325163B2 - Verfahren zum Herstellen von Kohlenstoffkörpern - Google Patents
Verfahren zum Herstellen von KohlenstoffkörpernInfo
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- C04B35/532—Shaped ceramic products characterised by their composition; Ceramics compositions; Processing powders of inorganic compounds preparatory to the manufacturing of ceramic products based on non-oxide ceramics based on carbon, e.g. graphite obtained from carbonaceous particles with or without other non-organic components containing a carbonisable binder
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen maßgenauer Formkörper aus Kohlenstoff mit einer
gleichförmigen, glasartigem Kohlenstoff ähnlichen Struktur durch Formen, Carbonisieren und gegebenenfalls
Graphitieren eines kohlenstoffhaltige Feststoffe aus der Gruppe Sägemehl, Holzschliff, Papierbrei und
gemahlenes, gehärtetes Kunstharz und härtbare Bindemittel aus der Gruppe Phenolformaldehydharz und
Furanharz enthaltenden Gemischs, wobei die Gewichtsverluste der Feststoffe und der Bindemittel in der
Carbonisierungsstufe wenigstens 40% und weniger als 60% betragen, nach DE-PS 21 31 792.
Zur Formung von für die Herstellung von Kohlenstoff- und Graphitkörpern geeigneten, kohlenstoffhaltige
Feststoffe und carbonisierbare Bindemittel enthaltenden Gemischen sind zahlreiche kontinuierliche und
diskontinuierliche Formgebungsverfahren bekannt geworden. Die Formung mit Strang- oder Schneckenpressen
erfordert Gemische mit größerer, in der Regel durch einen erhöhten Bindemittelgehalt oder durch den
Zusatz von Gleitstoffen eingestellten Bildsamkeit. Die Maßnahmen zur Verbesserung der Bildsamkeit verschlechtern
andererseits das Carbonisierungsverhalten der Formkörper und vor allem die Qualität der
Endprodukte. Mit diskontinuierlichen Formgebungsverfahren wie Gesenk- oder isostatisches Pressen oder
auch auf Rüttelvorrichtungen hergestellte Körper weisen diese Nachteile nicht auf und ihre Eigenschaften
können zudem den jeweiligen Anforderungen durch Änderungen des Feststoff-Bindemittel-Verhältnisses in
weiten Grenzen angepaßt werden. Ein erheblicher Nachteil dieser Verfahren besteht jedoch in der
verhältnismäßig kleinen Preßgeschwindigkeit.
Nach der deutschen Patentschrift 21 31 792 ist es bekannt, die Qualität von Kohlenstoff- und Graphitkörpern
durch Formen, Carbonisieren und gegebenenfalls Graphitieren von Gemischen aus Feststoffen und
Bindemitteln mit gleichartigen Schrumpfeigenschaften zu verbessern. Durch die Verwendung von Feststoffen
und Bindemitteln, die in der Carbonisierungsstufe nahezu gleiche Gewichtsverluste aufweisen, werden
insbesondere Risse auslösende Spannungen vermieden, und die carbonisierten bzw. graphitierten Körper sind
von gleichförmiger glaskohlenstoffähnlicher Beschaffenheit.
Die Formung des Gemisches erfolgt mit den bekannten Formgebungsverfahren, so daß verhältnismäßig
lange Formungszeiten aufzuwenden sind. Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, die Formung
des Gemisches zu Teilen auch komplizierter Gestalt und unterschiedlicher Wandstärke sowie die Aushärtung des
") Bindemittels zu beschleunigen, ohne dadurch die Qualität der Formkörper zu beeinträchtigen.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß Gemische der eingangs genannten Art in einem
eine Temperatur von 140 bis 190°C aufweisenden
κι Preßspritz- oder Spritzgußwerkzeug zu Körpern
geformt werden.
Nach der Erfindung werden mit bekannten Mischvorrichtungen hergestellte, als Feststoff gemahlenes,
gehärtetes Kunstharz oder vorwiegend aus Cellulose bestehende Materialien und als Bindemittel härtbare
Kunstharze wie Phenolformaldehydharz, Furanharz oder Mischungen dieser Harze enthaltende Gemische
vorzugsweise nach einer geeigneten Tablettierung oder Granulierung in den Füllraum eines Preßspritzwerkzeugs
oder in den Massezylinder einer Spritzgußpresse eingelegt und dann durch die Überführungskanäle in das
oder bei Verwendung von Mehrfachwerkzeugen in die Gesenke eingepreßt Die eine vorzügliche Fließfähigkeit
aufweisenden Gemische erwärmen sich beim Durchfließen der Überführungskanäle gleichförmig und
werden dann im Gesenk unter Druck auf die erforderliche Härtungsendtemperatur erhitzt. Endtemperatur
und Härtungszeit sind im einzelnen Funktionen der verwendeten Bindemitteltypen und der Wandstärke
jo der Preßlinge. Die ausgehärteten Formkörper werden
dann durch Erhitzen auf etwa 800-100O0C in inerter Atmosphäre carbonisiert, wobei der Temperaturanstieg
zwischen 350 und 6000C vorzugsweise 3-4°C/Stunde beträgt und gegebenenfalls anschließend durch weiteres
Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens sind die beträchtliche Reduzierung der Formungs- und Härtungszeiten,
die bessere Nutzung der Formgebungswerkzeuge und die kleinen, ein nahezu spannungsfreies
Aushärten und damit die Herstellung von Körpern hoher Maßgenauigkeit ermöglichenden Temperaturgradienten
in dem Preßkörper. Nach der Erfindung hergestellte Kohlenstoff- bzw. Graphitkörper sind
insbesondere für Tiegel und Schiffchen, für Gleitringe,
Das erfindungsgemäße Verfahren wird im folgenden beispielhaft erläutert:
3 kg Phenolformaldehyd-Harz wurden durch Erwärmen auf 1800C gehärtet, zu einem Pulver der
Korngröße 0,1-0,2 mm gemahlen und dann mit 7 kg Novolak-Hexamethylentetramin-Binderharz und
0,05 kg Montanwachs als Gleithilfsmittel gemischt. Die Masse wurde anschließend tablettiert, in den Füllraum
eines Preßspritzwerkzeuges eingelegt und zu Tiegeln mit einer Wandstärke von 4 mm verpreßt. Die
Werkzeugtemperatur betrug 1600C, die Schließzeit 3 min. Die Formkörper wurden dann unter Stickstoff in
144 h auf 1000°C erhitzt.
Die carbonisierten, glaskohleähnlichen Körper waren von gleichmäßiger Beschaffenheit. Folgende Werkstoffkennzahlen
wurden gemessen:
Rohdichte
Biegefestigkeit
spez. elektr. Widerstand
Permeabilitätskoeffizient
Biegefestigkeit
spez. elektr. Widerstand
Permeabilitätskoeffizient
-1,46-1,49 g/cm1
-90-105 N/mm2
-7O-8Onmm2/m
< 10-6cm2/s.
-90-105 N/mm2
-7O-8Onmm2/m
< 10-6cm2/s.
4 kg gehärtetes und gemahlenes Phenolharzpulver wurden mit 6 kg Phenol-Resol-Harz als Binderharz und
0,05 kg Zinkstearat als Gleithilfsmittel gemischt, granuliert und dann mit einer Spritzgußpresse zu kastenförmigen
Schiffchen verpreßt Der Preßdruck betrug etwa 25 N/mm2, die Werkzeugtemperatur 180° C und die
Schließzeit 2,5 min. Die unter den in Beispiel 1 genannten Bedingungen carbonisierten Schiffchen wiesen
folgende Eigenschaften auf:
Rohdichte
spez. elektr. Widerstand
-1,48- 1,50 g/cm3 -90-95 N/mm2
-60-70Omm2/m < 1
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zum Herstellen maßgenauer Formkörper aus Kohlenstoff mit einer gleichförmigen, glasartigem Kohlenstoff ähnlichen Struktur durch Formen, Carbonisieren und gegebenenfalls Graphitieren eines kohlenstoffhaltige Feststoffe aus der Gruppe Sägemehl, Holzschliff, Papierbrei und gemahlenes, gehärtetes Kunstharz und härtbare Bindemittel aus der Gruppe Phenolformaldehydharz und Furanharz enthaltenden Gemischs, wobei die Gewichtsverluste der Feststoffe und der Bindemittel in der Carbonisierungsstufe wenigstens 40% und weniger als 60% betragen, nach DE-PS 21 31 792. dadurch gekennzeichnet, daß das Gemisch in einem eine Temperatur von 140 bis 190°C aufweisenden Preßspritz- oder Spritzgußwerkzeug zu Körpern geformt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19732325163 DE2325163C3 (de) | 1973-05-18 | 1973-05-18 | Verfahren zum Herstellen von Kohlenstoffkörpern |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19732325163 DE2325163C3 (de) | 1973-05-18 | 1973-05-18 | Verfahren zum Herstellen von Kohlenstoffkörpern |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2325163A1 DE2325163A1 (de) | 1974-12-05 |
DE2325163B2 true DE2325163B2 (de) | 1981-06-25 |
DE2325163C3 DE2325163C3 (de) | 1982-03-04 |
Family
ID=5881315
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19732325163 Expired DE2325163C3 (de) | 1973-05-18 | 1973-05-18 | Verfahren zum Herstellen von Kohlenstoffkörpern |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2325163C3 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0188637A1 (de) * | 1985-01-18 | 1986-07-30 | SIGRI GmbH | Verfahren zum Herstellen von Glaskohlenstoffkörpern |
EP0197176A1 (de) * | 1985-04-10 | 1986-10-15 | SIGRI GmbH | Verfahren zum Herstellen von Glaskohlenstoffkörpern |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1927687A3 (de) | 2006-11-29 | 2010-01-20 | Rieter Ingolstadt GmbH | Offenend-Spinnvorrichtung mit einem aerostatischen Axiallager für einen Spinnrotor, aerostatisches Axiallager sowie Verfahren zur Herstellung eines aerostatischen Axiallagers |
-
1973
- 1973-05-18 DE DE19732325163 patent/DE2325163C3/de not_active Expired
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0188637A1 (de) * | 1985-01-18 | 1986-07-30 | SIGRI GmbH | Verfahren zum Herstellen von Glaskohlenstoffkörpern |
EP0197176A1 (de) * | 1985-04-10 | 1986-10-15 | SIGRI GmbH | Verfahren zum Herstellen von Glaskohlenstoffkörpern |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2325163C3 (de) | 1982-03-04 |
DE2325163A1 (de) | 1974-12-05 |
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