DE2324415C2

DE2324415C2 - Chirurgisches Sauginstrument

Info

Publication number: DE2324415C2
Application number: DE2324415A
Authority: DE
Inventors: Roland 7200 Tuttlingen Haeberlen; Theodor 7201 Nendingen Schwarz
Original assignee: Aesculap Werke AG
Current assignee: Aesculap Werke AG
Priority date: 1973-05-15
Filing date: 1973-05-15
Publication date: 1975-06-05
Also published as: US3902494A; GB1449081A; JPS533596B2; DE2324415B1; JPS5042687A

Description

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Die Erfindung betrifft ein chirurgisches Sauginstrument zum Absaugen von Flüssigkeiten und/oder Gewebsteilen aus dem Operationsbereich mit einem Saugrohr aus einem elektrisch isolierenden Stoff, das an seinem freien Ende eine Saugöffnung und an seinem anderen Ende einen Anschlußstutzen zum Anschließen eines

Saugschlauches aufweist.

Ein Sauginstrument dieser Art ist z. B. durch die DT-PS 885 912 bekannt

Es sind auch chirurgische Sauginstrumente bekannt (US-PS 2 888 928), bei denen das Saugrohr aus Metall, vorzugsweise aus Edelstahl oder vernickeltem oder verchromten Messing, besteht. Die elektrische Leitfähigkeit der bekannten Saugrohre wird oft dazu ausgenutet, daß das Saugrohr mit einer Hochfrequenz-Stromquelle verbunden und zum Koagulieren des Gewebes, vorzugsweise von Blutgefäßen im Operationsbereich, verwendet wird. Dies hat jedoch den Nachteil, daß das Gewebe nicht nur an der gewünschten Stelle im Operationsbereich koaguliert wird, sondern daß auch die vom Saugrohr aufgesaugten Gewebsteile innerhalb des Saugrohres koagulieren und dadurch sehr schnell zu einer Verstopfung des Saugrohres führen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein chirurgisches Sauginstrument mit einem Saugrohr zu schaffen, bei dem auch bei Verwendung des Sauginstruments als Koagulationsinstrument eine Verstopfung des Saugrohrs durch Koagulation nicht eintritt

Diese Aufgabe ist bei einem chirurgischen Sauginstrument der eingangs genannten Art gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß an der Saugöffnung des Saugrohres eine Koagulationselektrode angeordnet ist, die mit einer elektrischen, an eine HF-Stromquelle anschließbaren Leitung verbunden ist. Dadurch wird erreicht, daß die Koagulation nur an der Koagulationselektrode eintreten kann, so daß das Saugrohr durch die Koagulation nicht verstopfen kann. Sollte sich beim Koagulieren durch Überhitzung der Koagulationselektrode an dieser koaguliertes Material festsetzen, dann kann dies leicht entfernt werden, weil sich die Koagulationselektrode außerhalb des Saugrohres befindet.

Durch entsprechende Formgebung der Elektrode kann darüber hinaus erreicht werden, daß eine Verstopfung der Saugöffnung durch an der Koagulationselektrode koaguliertes Gewebe mit Sicherheit vermieden werden kann. Auch kann die außerhalb des Saugrohres befindliche Koagulationselektrode jederzeit, z. B. auch während der Operation durch die Operationsschwester, leicht gereinigt werden, z. B. mittels eines entsprechend ausgebildeten Instruments.

Die elektrisch» Leitung kann in beliebiger Weise mit der Elektrode verbunden sein, z. B. in Form eines frei zur Elektrode geführten Drahtes.

Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß die elektrische Leitung längs des Saugrohres verläuft. Bei einer anderen vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung kann die elektrische Leitung ein ihre Biegesteifigkeit erhöhendes Profil aufweisen und mit dem Saugrohr mechanisch verbunden sein, so daß die elektrische Leitung zur Versteifung des Saugrohres beiträgt und so eine metallische Armierung des Saugrohres bildet.

Zum Isolieren der außen am Saugrohr anliegenden elektrischen Leitung kann ein das Saugrohr und die elektrische Leitung umfassender Isolierschlauch vorhanden sein. Dadurch wird gleichzeitig eine mechanische Verbindung zwischen dem Saugrohr und der elektrischen Leitung geschaffen.

Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß die Koagulalionselektrode eine Verengung der Saugöffnung des Saugrohres bildet. Dies kann in verschiedener Weise geschehen, z. B. bei einer ringförmigen Elektrode dadurch, daß der lichte Durchmesser der Elektrode klei-

ner ist als der lichte Durchmesser des Saugrohrcs oder bei einer anders geformten Elektrode, daß diese etwas vor die Saugöffnung ragt und dadurch dsn Querschnitt der Saugöffnung verringert Durch diese Verengung der Saugöffnung des Saugrohres wird erreicht, daß nur solche Gewebsteile vom Saugrohr aufgesaugt werden können, die kleiner sind als der lichte Durchmesser des Saugrohres, so daß eine einwandfreie Abfuhr dieser Teile durch das Saugrohr gewährleistet und eine Verstopfung des Saugrohres durch zu große angesaugte Teile mit Sicherheit vermieden wird.

Das Saugrohr für das erfindungsgemäße Sauginstrument kann aus einem beliebigen elektrisch isolierenden Stoff bestehen. Bei einer vorteilhaften Ausführungsform ist als elektrisch isolierender Stoff Polytetrafluor- äthylen vorgesehen. Tetrafluoräthylen hat den Vorteil, daß an ihm praktisch kein Stoff haftenbleibt und so die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe, ein Verstopfen des Saugrohres durch angesaugte Gewebsteile zu verhindern, besonders gut gelöst wird.

Ausführungsbeispiele der Erfindung werden an Hand der F i g. 1 bis 8 erläutert. Es zeigt

F i g. 1 eine teilweise im Schnitt und abgebrochen dargestellte Ansicht eins ersten Ausfiihrungsbeispiels,

F i g. 2 eine Ansicht der Saugöffnung des Sauginstruments nach Fig. 1,

F i g. 3 einen Schnitt nach der Linie III-I1I in F i g. 1,

F i g. 4 eine perspektivische Ansicht der Koagulationseleklrode des Ausführungsbeispiels nach den F i g. 1 bis 3,

F i g. 5 und 6 der F i g. 4 entsprechende Darstellungen von zwei verschiedenen abgewandelten Ausführungsbeispielen von Koagulationselektroden,

F i g. 7 eine Ansicht der Saugöffnung eines Sauginstruments mit der Koagulationselektrode nach F i g. 6,

F i g. 8 einen Schnitt durch das Sauginstrument nach F i g. 6 und 7.

Das in den F i g. 1 bis 4 dargestellte Ausführungsbeispiel eines chirurgischen Sauginstruments zum Absaugen von Flüssigkeiten und/oder Gew^bsteilen aus dem Operationsbereich ist mit einem Saugrohr 10 aus Tetrafluoräthylen versehen, das an seinem freien Ende eine Saugöffnung 11 aufweist und an seinem anderen Ende mit einem Handgriff 12 verbunden ist, der einen Anschlußstutzec 13 zum Anschließen eines in der Zeichnung nicht dargestellten Saugschlauches bildet, mittels dessen das Saugrohr 10 mit einer ebenfalls nicht dargestellten Vakuumquelle in bekannter Weise ver bunden werden kann. Der Handgriff 12 ist an seinem dem Anschlußstutzen 13 abgekehrten Ende mit einer Ausnehmung 14 versehen, die einen Sitz für das der Säugöffnung 11 abgekehrte Ende des Saugrohres 10 bildet. Die Ausnehmung 14 geht in einen Kanal 15 über, der den Hohlraum des Saugrohres 10 mit dem Hohlraum des Anschlußstutzens 13 verbindet. In den Kanal 15 mündet eine Belüftungsöffnung 16, die beim Ansaugen von Flüssigkeiten und/oder Gewebsteilen aus dem Operationsbereich mit dem Daumen der den Handgriff 12 haltenden Hand verschlossen werden kann. Der Handgriff 12 besteht aus einem verhältnismäßig steifen Isolierstoff, z. B. aus einem Kunststoff.

Am Saugrohr 10 liegt eine elektrische Leitung 17 an, die sich längs des ganzen Saugrohres 10 und über einen Teil des Handgriffs 12 erstreckt. Diese elektrische Lei tung ist ein Rundstab, der in dem Bereich, in dem er an dem Saugrohr 10 und am Handgriff 12 anliegt, mit einer eingefrästen Rinne 18 versehen ist, die dem Umfang des Saugrohres 10 und des Handgriffs 12 angepaßt ist. Dadurch wird eine optimale Anlage der elektrischen Leitung 17 am Saugrohr 10 erreicht und Raum gespart.

Der restliche Teil 19 des die elektrische Leitung 17 bildenden Randstabes hebt sich in einem Winkel vom Handgriff 12 ab und ist als Anschlußbuchse 24 ausgebildet, mittels deren die elektrische Leitung 17 mit einer HF-Stromquelle verbindbar ist

Das der Saugöffnung 11 zugekehrte Ende der elektrischen Leitung 17 ist mit einer ringförmig, die Saugöffnung 11 umfassenden Koagulationselektrode 21 verbunden, z. B. verschweißt Die lichte öffnung der Koagulationselektrode 21, die gleichzeitig die eigentliche Saugöffnung 11 bildet, hat, wie das aus F i g. 2 ersichtlich ist, einen etwas kleineren Durchmesser als die lichte öffnung des Saugrohres 10. Die Koagulationselektrode 21 besteht aus einem Material, das thermisch und elektrisch leitfähiger ist als nichtrostender Chromstahl, z. B. aus Silber oder einer Legierung Silber-Gold, Silber-Kupfer, Silber-Paladium, Silber-Ca^mium, Silber-Cadmiumoxyd, Silber-Nickel, Kupfer-Beryllium od. dgl., und erstreckt sich zur Vergrößerung seiner Wärmekapazität ein Stück 22 längs des Saugrohres 10.

Um die sich längs dem Saugrohr 10 erstreckende elektrische Leitung 17 nach außen zu isolieren, ist ein das Saugrohr 10 und die elektrische Leitung 17 umfassender und diese beiden mechanisch zusammenhalternder Isolierschlauch 23 vorgesehen. Der sich längs dem Handgriff 12 und dann von diesem weg erstreckende Teil der elektrischen Leitung 17 ist mit einer weiteren Isolation versehen, so daß nur das dem Handgriff 12 abgekehrte Ende des Teils 19 der elektrischen Leitung 17 zur Bildung der Anschlußbuchse 24 nicht isoliert ist.

Durch das sichelförmige Profil des am Saugrohr 10 anliegenden Teils der elektrischen Leitung 17 ist die elektrische Leitung verhältnismäßig steif. Dadurch, daß die elektrische Leitung 17 mit dem Saugrohr 10 durch den Isolierschlauch 23 mechanisch fest zusammengehalten wird, erhält damit das an sich verhältnismäßig weiche Saugrohr 10 die für den Einsatz erforderliche Steifigkeit. Dadurch, daß die lichte öffnung der ringförmigen Koagulationselektrode 21 kleiner ist als die lichte öffnung des Saugrohres 10, können nur Gewebsteile in das Saugrohr 10 gelangen, deren äußere Abmessungen kleiner sind als der Durchmesser des Saugrohres, so daß diese Gewebsteile leicht durch das Saugrohr 10 abgesaugt werden können, ohne zu Verstopfungen zu führen, wozu auch noch die Eigenschaft des das Saug rohr 10 bildenden Polytetrafluoräthylens beiträgt, daß diese Gewebsteile nicht haftenbleiben können.

Dadurch, daß die Koagulationselektrode 21 aus einem thermisch und elektrisch sehr leitfähigen Material besteht, wird die sich beim Koagulieren bildende Wärme schnell abgeführt und ein Erwärmen der Koagulationselektrode durch den Koagulationsstrom vermieden, so daß es zu keiner Überhitzung der Koagulationselektrode und damit nicht zum Anhaften von Gewebsteilen an der Koagulationselektrode kommt, wozu d:^ durch das Stück 22 vergrößerte Wärmekapazität der Koagulationselektrode 21 beiträgt. Sollte sich beim Koagulieren trotzdem in der öffnung der Koagulationselektrode 21 koaguliertes Gewebe festsetzen und diese öffnung verstopfen, dann kann sie sehr einfach von außen noch während der Operation wieder freigemacht werden.

Bei dem in F i g. 5 dargestellten Ausführungsbeispiel umfaßt die Koagulationselektrode 121 die Saugöffnung 111 nur halbkreisförmig, was bei verschiedenen An-

Wendungsfällen von Vorteil sein kann. Aber auch hier ragt die Koagulationselektrode 121 die lichte öffnung des Saugrohres 10 verringernd vor die Ansaugöffnung 111, um dadurch das Ansaugen von eventuell zur Verstopfung führenden Gewebsteilen zu verhindern.

Bei dem in den F i g. 6 bis 8 dargestellten Ausführungsbeispiel bildet die Koagulationselektrode 221 lediglich einen in die Saugöffnung 211 ragenden Lappen.

Bei diesem Ausführungsbeispiel ist die elektrische Leitung 217, ebenso wie das Verlängerungsstück 222, das an das Ende der elektrischen Leitung 217 angeschweißt ist, rinnenförmig ausgebildet, so daß sie mit ihrer Innenseite am Saugrohr 10 anliegt und durch die rinnenförmige Wölbung ein seine Steifigkeit erhöhendes Profil aufweist.

Bei einem in der Zeichnung nicht dargestellten Ausführungsbeispiel ist die elektrische Leitung als das Saugrohr 10 umfassendes Rohr ausgebildet, wodurch ebenfalls die angestrebte Versteifung des Saugrohres 10 erreicht wird. Bei diesem Ausfühmngsbeispiel braucht als Isolation der rohrförmigen elektrischen Leitung kein diese umfassender isolierschlauch vorgesehen zu sein. Es genügt, wenn die äußere Oberfläche der rohrförmigen elektrischen Leitung mit einer Isolierschicht versehen ist.

Die elektrische Leitung kann aber auch jedes andere beliebige Profil aufweisen, das gewährleistet, daß die Leitung eine ausreichende Biegesteifigkeit hat, um das

ίο Saugrohr 10 den diesbezüglichen Anforderungen entsprechend zu versteifen.

Die erforderliche Steifigkeit des Saugrohres kann aber auch durch entsprechende Stoffauswahl oder Formgebung desselben, z. B. durch angeformte Längsrippen od. dgl, erreicht werden, so daß dann auf die versteifende Wirkung durch die elektrische Leitung verzichtet und diese lose an die Koagulalionselektrode, z. B. als isolierter Draht, herangeführt werden kann.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Chirurgisches Sauginstrument zum Absaugen von Flüssigkeiten und/oder Gewebsteilen aus dem Operationsbereich mit einem Saugrohr aus einem elektrisch isolierenden Stoff, das an seinem freien Ende eine Saugöffnung und an seinem anderen Ende einen Anschlußstutzen zum Anschließen eines Saugschlauches aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß an der Saugöffnung (11) des Saugrohres (10) eine Koagulationselektrode (21) angeordnet ist, die mit einer elektrischen, an eine HF-Stromquelle anschließbaren Leitung (17) verbunden ist. is

2. Sauginstrument nach Ansprach 1, dadurch gekennzeichnet, daß die elektrische Leitung (17) längs des Saugrohres (10) verläuft.

3. Sauginstrument nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die elektrische Leitung (17) ein ihre Biegesteifigkeit erhöhendes Profil aufweist und mit dem Saugrohr (10) mechanisch verbunden ist.

4. Sauginstrument nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß zum Isolieren der außen em Saugrohr (10) anliegenden elektrischen Leitung (17) ein das Saugrohr (10) und die elektrische Leitung (17) umfassender Isolierschlauch (23) vorhanden ist.

5. Sauginstrument nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die elektrische Leitung als das Saugrohr umfassendes Rohr ausgebildet ist.

6. Sauginstrument nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die elektrische Leitung (17) ein Rundstab ist, in den eine Rinne (18) eingefräst ist, die dem Umfang des Saugrohres (10) angepaßt ist.

7. Sauginstrument nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß zum Isolieren der elektrischen Leitung (17) diese in die vorzugsweise äu-Bere Oberfläche des Saugrohres (10) eingelassen ist.

8. Sauginstrument nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Koagulationselektrode (21, 121, 221) eine Verengung der Saugöffnung (11, Hl, 211) des Saugrohres (10) bildet.

9. Sauginstrument nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß als elektrisch isolierender Stoff für das Saugrohr (10) Polytetrafluoräthylen vorgesehen ist.

10. Sauginstrument nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Koagulationselektrode (21) aus einem Materia! besteht, das thermisch und elektrisch leitfähiger ist als nichtrostender Chromstahl, und daß sich die Koagulationselektrode zur Vergrößerung ihrer Wärmekapazität ein Stück (22) in die Isolation (23) der elektrischen Leitung (17) erstreckt.