DE2322338C2 - Verfahren und Vorrichtung zum Reinigen von Abgasen bei der Stahlherstellung - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Reinigen von Abgasen bei der StahlherstellungInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zum Reinigen der bei der Stahlherstellung in einem
metallurgischen Ofen (Konverter oder Elektroofen) anfallenden Abgase, wobei die aus dem Ofen austretenden
Gase zunächst nachverbrannt und dann zwecks Abscheidung de; in ihnen mitgeführten Feststoffteilchen
naßbehandelt werden.
Es ist bekannt, daß im Herstellungsverfahren von
Stählen mit Sauerstoff die Reduzierung des Kohlenstorfgehaltes
auf die beabsichtigten Werte und die Entfernung von unerwünschten Elementen, wie Phosphor,
Silizium, Mangan usw.. dadurch erreicht wird, daß in das flüssige Bad Sauerstoff (gegebenenfalls gemischt
mit anderen Gasen, wie z. ß. Argon) eingeblasen wird,
der den Kohlenstoff zum Teil zu CO und CO2 oxydtert
und zum Teil Oxyde von Phosphor, Silizium. Chrom. Mangan, Eisen usw. bildet, die somit als Schlacke vom
Strahf abgesondert werden können.
Während der Einführung des Sauerstoffes entwickelt sich somit eine beträchtliche Menge von Gasen mit
hoher Temperatur, im wesentlichen aus CO und CO2 bestehend (je nach dem Herstellungsverfahren in
veränderlichen Verhältnissen), die gemeinsam mit anderen Gasen, wie Stickstoff und Argon, den Ofen
verlassen und erhebliche Mengen von Staub und metallischen Dämpfen mit sich führen.
Eines der besonderen zeitgemäßen Probleme ist die Umweltverschmutzung, sei es durch die Verbreitung
solchen Staubes, sei es wegen der möglichen Anwesen
heit erheblicher Mengen von Kohlenoxyd im Abgas.
Aus der US-PS 26 55 361 ist ein Verfahren zum Reinigen von Abgasen bekannt die bei der Stahlherstellung
in metallurgischen Öfen anfeilen, beispielweise in Konvertern o^er Elektroöfen. Die aus dem Ofen
austretenden Gase werden zunächst nachverbrannt und dann naßbehandelt um die in den Gasen mitgeführten
Festteiichen abzuscheiden. Dieses Verfahren erfordert jedoch einen verhältnismäßig hohen Autwand an
Betriebsmitteln und an Raum.
Demgegenüber liegt dem ,\nme!d"ngsgeg»"«-'and die
Aufgabe zugrunde, in einer möglichst kompasten und raumsparenden Anordnung eine wirksamere Reinigung
der Abgase als bei den bisher üt "■ sen Verfahren zu
ermöglichen. Die von den A^gsuen bestrichenen
Rohrleitungen, insbesondere :ie'enigen, in denen die
Nachverbrennung durchgeführt wird, sollen weitgehend
von Verkrustungen freigehalten werden.
Die Aufgabe wird dadurch gelöst daß die I:ift zur
Nachverbrennung in zwei Stufen zugeführt wird, und zwar einmal in tangentialer Richtung als rotierender
Luftstrom an der Innenwand der verkürzten Nachverbrennungsleitung, der den Abgasstrom umgibt, und zum
anderen in axialer oder radialer Richtung in den Abgasstrom hinein, und daß zur Naßbehandlung die
Abgase in einem ersten Bereich im Gegenstrom zu dem eingeführten Wasserstrom geführt werden zur Abscheidung
eines ersten Teils gröberer Feststoffteilchen, während in einem sich daran anschließenden zweiten an
sich bekannten Bereich mit einem Venturirohr eine erneute Anreicherung der Feststoffteilchen mit Wasser
vorgenommen und schließlich eine getrennte Abscheidung restlicher feinerer Feststoffteilchen durchgeführt
wird.
in der Fig. 1 (eine schematische Ansicht teilweise im
Schnitt) ist ;ie Folge der Vorgänge dargestellt, die im
Rahmen der üblichen Technik gewöhnlich zur Einschränkung der Verschmutzung vorgesehen werden.
Das im Ofen 1 entwickelte warme Gas tritt von der Mündung 30 aus, wird über den Kanal 2 abgesaugt, der
mit einem geeigneten kühlmantel für den VVa"eninv
Iauf versehen ist wird gekühlt und durch Einspritzen von Wasser i in dem Sättiger 3 gesättigt, wird mit
anderem Wasser im Scrubber-Venturi 5 gewaschen und über einen Ventilator 7 ins Freie abgelassen.
Gemeinsam mit dem sich im Ofen 1 entwickelten Gas wird durch den Spalt 8 ai.s Ende des Kanals 2 eine
Luftmenge in starkem Überschuß gegenüber der für die Verbrennung erforderlichen Menge angesaugt und dies
zu dem Zweck, das CO und COi zu verbrennen und die
Temperatur des Gases längs des Kanals 2 herabzusetzen.
Unter den größten Mangeln der übiichen Verfahren
können folgende angeführt werden:
a) Übermäßige Länge der Flamme infolge schlechter Mischung der bei 8 angesaugten Luft und dem aus '
der Mündung 30 austretenden Gas; daraus ergibt sich die Notwendigkeit, den Kanal 2 sehr lang zu
machen, um die Entfernung von CO zu sichern. Üblicherweise ist die Länge des Kanals 2 gleich
dem 10- bis 12fechen des Kanaldurchmessers.
b) Bildung von sehr starken Verkrustungen auf der inneren Oberfläche de, Kanals 2, die eine häufige
und kostspielige Wartung erfordern. Die Bildung dieser Verkrustungen ist auf die Anwesenheit von
unvei brpnntem CO zurück -ufOhrer, welches den
als Zunder aus dem Of^n austretenden Staub zu
Metal! reduziert und auf die Anwesenheit von Mcht oxydiertea metallischen Dämpfen, die auf den
inneren, durch der. Wasscrumiauf im Mantel
gekühlten Wandungen des Kanals 2 kondensieren, c) Übermäßiger Energieverbrauch des Ventilators 7
infolge des starken Überschusses an Luft, die durch '■.ι den Spalt S angesaugt werden muß, um die
Verbrennung des Gases im Kar.il 2 zu oewerksteiiigen.
In der F i g. 2. die wieder eine schematische
γ, Stirnansicht teilweise im Schnitt ist. ist eine der
verbreitesten Ausführungsformen von Einrichtungen dargestellt, welche die in der Fig. 1 schematisch
angegebenen Vorgänge bewerkstelligen.
Das aus dem Ofen i über die Mündung 30 austretende
■2o Gas wird übtr den Kanal 2 in den Topf des Turmes T
geleitet, wo es mit aus einer oder mei.-eren Düsen 20
austretendem Wasser 4 berieselt wird; /on da aus
gelangt es zum Scrubber-Venturi, der aus einem konvergenten Teil 9, der Verengung 10 (mit Einsprit-
2ϊ zung von Wasser 6), dem Diffusor 11 und dem
Flüssigkei^abscheider 12, 13 gebildet ist (siehe z.B.
italienisches Patent 8 85 662).
Man hat nun gefunden, daß die Verfahren und Vorrichtungen gemäß der früheren Art wesentlich
jo verbessert werden können durch eine kritische Kombination
von Maßnahmen, dank derer gleichzeitig folgende Vorteile zu erreichen sind:
a) die vollständige Verbrennung erfolgt in einem Kanal 2 mit sehr verkürzter Länge.
b) die Sättigung des Gases erfolgt im Gegenstrom zur Sättigungsflüssigkeit.
c) die Abscheidung der Waschflüssigkeit erfolf * in
zwei Stufen ohne Einsatz von zusätzlichen mechanischen Mitteln.
Das Verfahren nach der Erfindung is· dadurch gekennzeichnet, daß die Verbrennung des Gases in dem
Entstaubungskanal mit sehr gekürzter Flammenlänge und unter Schutz der inneren Wandungen des
genannten Kanals dank einer doppelten Zuführung von Luft erreicht wird, wobei in einer der beiden die Luft
selbst in eine drehende Bewegung versetzt wird, deren Achse mit der Achse des Kanals übereinstimmt
Die andere zugefüiirte Luft kann entweder über Düsen im wesentlichen in rechtem Winkel zur Achse
dos Kanals (oder zu der seines Anschlusses) oder über ein Rohr parallel zur Achse des Brennkanals eingeführt
s; v/erder
Vorzugsweise befindet sich dieses Rohr außen am Anschluß des Kanals und ist mit einem Luftverteiler
versehen.
Um das Waschen des erfindungsgemäß verbrannten
Um das Waschen des erfindungsgemäß verbrannten
eo Gases vorteilhaft zu bewerkstelligen, läßt man letzteres
im unteren Teil des Turmabschnittes ankommen, welcher als Sättiger im Gegenstrom oder im Kreuzstrom
zur überschüssigen Flüssigkeit der Sättigung und dem Vorwaschen cient; das so behandelte Gas wird
S5 oben aus der genannten Zone entnommen und durch
einen Scrubber-Venturi geleitet, der außerhalb des den Sättiger enthaltenden Turmes liegt; das aus dem
genannten Scrubber-Venturi austretende Gas wird in
den Turmabschnitt zurückgeführt, der als Abscheider derart dient, daß das Gas zunächst einer Ablenkung, die
eine Vorabscheidung der flüssigen Bestandteile bewirkt und dann einer Fliehkraftabscheidung ohne mechanische
Hilfsmittel unterworfen ist, wodurch die völlige Abscheidung der feinsten Bestandteile erreicht wird;
schließlich wird der Überschuß an Sättigungswasser unten gesammelt, wodurch ein hydraulischer Abschluß
durch eine Wassersäule geschaffen wird.
Die Erfindung umfaßt eine Vorrichtung zur Durchführung des erwähnten Verfahrens, die dadurch
gekennzeichent ist. daß sie aus einem Ofen, einem kurzen Kanal für die Entstaubung und Verbrennung des
aus dem Ofen austretenden Gases und aus zwei Mitteln für die Zuführung der Verbrennungsluft besteht, von
denen eines aus einem mit Flügeln versehenen Kranz besteht.
In einer Ausführungsform besteht die Einrichtung noch aus einem Turm, dessen Achse im wesentlichen im
rechten Winkel zur Achse des genannten Kanals für die Entstaubung und Verbrennung des Gases steht, aus
einer Sättigungszone im oberen Teil dieses Turmes, aus einem Eintritt für das Gas unterhalb dieser Sättigungszop.e.
in der von oben Wasser im Überschuß im wesentlichen im Gegenstrom zum Gasstrom geführt
wird, aus einem Austritt für die behandelten Gase, der in
dem oberen Teil dieser Sättigungszone angebracht ist und mit einem Scrubber-Venturi verbunden ist, welcher
letztere außerhalb und parallel zu diesem Turm angeordnet ist. aus einer im unteren Teil dieses Turmes
befindlichen Abscheidungszone für die Waschflüssigkeit,
aus einem ausgeprägten Kniestück zwischen dem Austritt aus dem Venturi und dem Eingang in diese
Abscheidungszone. aus einem Trichterelement mit stark verlängertem Rohr, das in dem Turm zwischen der
genannten oberen Sättigungszone und der genannten unteren Abscheidungszone liegt, und aus einer öffnung
in dieser letzteren Zone zum Anschiuß des Absaugers
oder Ventilators.
In einer anderen Ausführungsform führt der Kanal tangential zum Turm, dessen oberer Teil von einem
Rohr durchquert ist. das die spiralförmig aufsteigenden Gase im Kreuzstrom mit Wasser bespritzt.
Dieser Teil des Turmes ist ähnlich wie ein Zyklon-Scrubber ausgebildet
Die Erfindung wird nun unter Bezugnahme auf einige bevorzugte Ausführungsformen beschrieben, wie sie in
den F i g. 3. 4 und 5. die zwei schematische Ansichten teilweise im Schnitt darstellen, gezeigt sind.
Wie aus diesen Figuren hervorgeht, wird das aus dem Ofen 1 über das Mundstück 30 austretende Gas (dank
der Wirkung des Ventilators 7) in den kurzen Kanal 2 angesaugt Dieser weist zwei wesentliche Eigenschaften
auf:
1) in seinem dem Ofen 1 nächstliegenden Teil ist er
mit einer doppelten Luftzuführung ausgerüstet
2) an seinem Ende A ist der Verbrennungskanal 2
rechtwinklig am unterer« Teil PB des Sättigers 3 im Turm Tangeschlossen, so daß das aus den Düsen 20
austretende Wasser das Gas G im Gegenstrom trifft
Das gleiche Gas G (gekühlt gesättigt und vorgewaschen)
gelangt nun (dem Pfeil G\ folgend) über das Kniestück 15 in den Scrubber-Venturi 9,10,11, der sich
außerhalb des Turmes Γ befindet: an der Stelle 10 tritt Wasser 6 für die Endwaschung ein. Nach einem anderen
typischen Kennzeichen der Erfindung wird das völlig gewaschene, aus dem Scrubber-Venturi austretende
Gas Gz in kritischen Zuständen wieder in den Turm T
eingeführt, das heißt in der Weise, daß man vorerst im Kniestück 18 eine Vorabscheidung der gröberen
Flüssigkeitsteile bewirkt und daraufhin der Eintritt von
Gt in Tim wesentlichen tangential zur Wandung von T
erfolgt.
Auf diese Weise versetzt man das Gas Gx in eine mit
CE bezeichnete schraubenförmige Bewegung, die eine
ίο Fliehkraftabscheidung der feinsten Tröpfchen gegen die
Wandung P/des Abscheiders 19 hervorruft Nach e'irtem
anderen Kennzeichen der Erfindung ist das durch die Düsen 20 eingespritzte Wasser im Überschuß gegenüber
der für die Sättigung des Gases erforderlichen Menge, so daß eine erste Stufe z'im Auswaschen des in
diesem Gas enthaltenen Staubes bewerkstelligt wird. Der Wasserüberschuß, der den in der ersten Stufe
niedergeschlagenen Staub mit sich führt, sammelt sich auf dem Boden oes Trichters / des oberen Abschnittes 3
und gelangt durch ein Tauchrohr 16 auf den Boden des unteren Abschnittes 19. wo eine für den hydraulischen
Abschluß Gases ausreichende Wassersäule B\
aufrechterhalten wird.
Alles auf dem Boden des Abscheiders 19 sich sammelnde Wasser kann somit mit einer einzigen
Pumpe 14 abgeführt werden.
Für das Festhalten von groben, eventuell im Gas enthaltenen Bestandteilen kann man einen Rost GR
über dem Trichter /vorsehen.
Eine andere bemerkenswerte Eigenschaft der Erfindung ist durch das derart ausgebildete Zuführungssystem
der Verbrennungsluft zum Entstaubungskanal 2 dargestellt daß dessen Länge wesentlich gekürzt und
die Bildung von Verkrustungen auf den Wandungen von 2 vermieden werden kann.
Man hat gefunden, daß es für Gas mit wenigstens 50% Volumenanteilen von CO oder mehr vorteilhaft ist
am Anfang des Kanals 2 mit dem Durchmesser D eine geeignete Zahl von radialen Düsen U mit dem
Durchmesser d zu verwenden, über welche Verbrennungsluft in etwa stöchiometrischer Menge eintritt
Wie in der F i g. 3a ersichtlich ist die den Schnitt der Fi g. 3 in der Schnittebene X-X zeigt sind die Düsen U
mit ihrer Achse normal zur Achse des Kanals 2 angeordnet und längs eines Kranzes oder mehrerer
Kränze über den Umfang verteilt und zwar 3 bis 18 Düsen je Kranz mit einem inneren Durchmesser d, daß
das Verhältnis —zwischen 0,05 und 0,25 liegt
Durch den Ringspalt FA wird außerdem eine gewisse Luftmenge angesaugt die zum Schütze der innerer
Wandung P des Kanals 2 in der Verbrennungszone dient Um diesen Schutz wirksamer zu machen, wird die
Luft auf diese Wandung mittels einer Serie von Flügeln C geschleudert die in dem Spalt entsprechend
angebracht sind: diese Flüge! sind schematisch in der F i g. 3b dargestellt, die ein zu F i g. 3a analoger Schnitt
ist jedoch gemäß der Schnittebene Y-Y.
Es wird nun ein Zahlenbeispiel des Verfahrens wiedergegeben, das der Vorrichtung nach den F i g. 3,3a
und 3b entspricht
Aus einem üblichen unter der Bezeichnung »Argon-Oxygen«
bekannten Konverter entströmen 6000 mVh Gas mit folgenden Eigenschaften:
Zusammensetzung:
Zusammensetzung:
CO = 75,0 VoL-%
CO2=83VoL-%
Ar-I-N2= 16.7 VoI.-%
CO2=83VoL-%
Ar-I-N2= 16.7 VoI.-%
Temperatur:
175O0C.
175O0C.
Der Innendurchmesser des Kanals 2 beträgt 1000 mm; es sind 48 Düsen U mit c/=80mm in vier
kreisförmigen Kränzen angeordnet. Die Düsen U sind
von einem Kranz zürn anderen versetzt.
Dure/.die Düsen werden 10 000 m3/h Luft angesaugt,
während durch den Spait FA ca. 8000 rn'/h Luft für den
Wandungsschutz angesaugt werden. Es s!nd 24 Flügel
mit 15° Teilung und einer Neigung von 30° vorgesehen. Die Länge der Verbrennungszone ergibt sich zu
1900 mm (1,9mai den Durchmesser des Kanals 2).
In der Fig.4 ist eine andere Ausführungsform des
Kanals 2 dargestellt, die z. B. für die Verbrennung von Gas mit weniger als 50% Co-Gehalt geeigneter ist.
Das vom Ofen · durch das Mundstück 30 kommende Gas wird wieder über den Kanal 2 vom Ventilator 7
angesaugt, so daß dieser Kanal unter Unterdruck steht Nach einem vorteilhaften Kennzeichen der Erfindung
wird nun die Luft in zwei annähernd gleichen Mengen angesaugt, und zwar ein Teil durch das Rohr Tu mit
Durchmesser d und ein Teil durch den Ringspalt FA': dieser letztere Spalt ist nun hinter Tu versetzt. Wie aus
der Fig.4a ersichtlich ist, die ein Schnitt längs der
Schnittebene X-X der Fig.4 ist, ist der Spalt FA' mit
Flügeln C versehen, die die eintretende Luft in drehende Bewegung versetzen, so daß diese Luft gegen
die innere Wandung des Kanals 2 geschleudert wird, um einer wirksamen Schutz dieser Wandungen zu erzielen.
Das Gas G wird dagegen zu einem kreisförmigen Kranz Z mit der Breite L gezwungen, dessen innerer
Durchmesser etwa gleich d'xsi (F i g. 4a).
Man hat gefunden, daß es besonders vorteilhaft ist, wenn der Wert des Verhältnisses
D-d
ID
zwischen 0,10 und 035 liegt, dem ein Wert des Verhältnisses L/D zwischen 0.085 und 03 entspricht.
Das Rohr Tu mit Durchmesser i/kann praktisch durch
ein gleichachsiges Ix>ch mit gleichwertigem Durchmesser
ersetzt werden, das direkt in der Wandung des Kanals 2 angebracht wird.
Im folgenden wird ein Zahlen-Beispiel für die^n
F i g. 4 und 4a dargestellte Vorrichtung wiedergegeben.
Aus dem elektrischen Ofen 1 entströmen durch das vorgesehene Mundstück 30 9000 mVh Gas mit folgenden
Eigenschaften:
Zusammensetzung:
CO = 333Vol.-%
C02=222VoL-%
N2+Ar=44,5VoL-°/o
Temperatur:
Temperatur:
ca. 1700° C.
Durch das Rohr Tu werden etwa 9250 m3/h Luft und
durch den Spalt FA' etwa 9250 m3/h Luft angesaugt.
Der innere Durchmesser D des Kanals 2 beträgt 1000 m.
■während der innere Durchmesser des Rohres 7i/=475 mm ist
Die Zahl der Flügel beträgt 24, die Teilung 15° und die
Neigung 30°.
Die Länge des Verbrennungskanals beträgt ca. 2,44 m, entsprechend ^mal den Durchmesser des
Kanals 2.
Die F i g. 5 und 5a geben eine besonders vorteilhafte Ausführungsform wieder. Die Verbrennungsluft tritt
durch eine doppelte Zuführung ein; die erste ist durch ein Rohr Te gebildet, das sich außerhalb des
Kniestückes Rg des Kanals 2 befindet. Auch das Rohr Te hat die gleiche Achse wie der Entstaubungskanal 2
und weist einen inneren Durchmesser d auf, der wesentlich größer ist als der Durchmesser c/des Rohras '
Tu nach F i g. 4. Am Eintritt oder im lnt.eren von Te ist
to nun nach der Erfindung auch ein Luftverteiler Ra
angebracht; wie aus der Fig. 5a ersichtlich ist, ist Ra vorzugsweise ein einfacher Rost Cd. der aus einem
kreisförmigen Kranz Cc und aus einer Reihe von Rippen Cs besteht.
Dieser Rost kann aus beliebigem Material hergestellt werden; er besteht vorzugsweise aus Metall oder noch
vorteilhafter aus feuerfestem Material. Man hat gefunden, daß der Einsatz des Luftverteilers Ra in
Rostform die Gefahr wesentlich verringert, daß sich im Inneren des Verbrennungskanals eine Zone bildet, in
der das aus dem Ofen kommende Gas nicht mit Luft gemischt ist. Der Rost Cd ergibt nun eine ausgezeichnete
Mischung von Luft und Gas, und Mängel werden vermieden, die dadurch bedingt sind, daß in den
Krümmungen das Gas dazu neigt, sich an der Wandung mit geringerem Radius zu stauen, während die
Zentralluft (z. B. die von Tu kommende) gegen die Wandung größeren Durchmessers zustrebt; demzufolge
ergibt sich eine Entmischung der beiden Flußnrttel in den Krümmungen.
Mit dem Verteiler Ra erhält man eine praktisch gleichmäßige und konstante Mischung von Luft und Gas
und dadurch eine Verbrennung mif erheblich gekürzter Flammenlänge auch in den Krümmungen des Kanals 2.
Ein weiterer Vorteil des völlig außerhalb des Kniestückes Rg des Kanals 2 angeordneten Rohres Te
besteht darin, daß die Verbrennungszone schon an der Stelle 35 beginnt, d. h. sie erstreckt sich über das ganze
innere Voiumen von Rgwnd 2, wodurch die Länge von 2
noch weiter gekürzt werden kann. Die innere Wandung von 2 ist auch hier durch die in FA' eintretende Luft
geschützt, die durch die Flügel in eine drehende Bewegung versetzt ist.
Nach einem anderen Kennzeichen der Erfindung stellt die F i g. 5 eine vorteilhafte Ausführungsform für
den Fall dar, daß der Kanal 2 tangential in den Turm T eingeführt wird; es gibt hiermit keinen im wesentlichen
vertikalen Auftrieb der verbrannten Gase mehr.
Da die Gase jetzt eine Spirale nach Art Ug ausführen.
läßt man das Wasser aus einem mit Düsen versehenen Ronr 22 derart austreten, daß es nach der gestrichelten
Linie t\—l„ gegen die Wandung Pi von Tgerichtet isi
und iomit im Kreuzstrom auf die Gase Ug trifft. Die
Gase G i werden am oberen Ende in den außenliegenden
Scrubber-Venturi 15-9-1 ί-16 abgesaugt
Im Inneren des Turmes befindet sich stets der Rost GR. doch den Wasserüberschuß läßt man dem Becken
PO über die Ablauffläche 38 und das Rohr 40 zufließen,
während das Waschwasser von der Ablauffläche 39 und dem Rohr 41 aufgetragen wird.
In dem Becken PO befindet sich ebenfalls eine Wassersäule Bx. Die Anwendung der Vorrichtungsteile
22, Ug, 15,38,39 und PO, d. h. des Kreuzstromes und des
Schleuder-Scrubbers, ist nicht unbedingt an die Lösung mit dem Rohr Te gebunden, sondern auch mit anderen
Ausführungsformen nach den Fig.3 und 4 kombiniert werden.
Mit der doppelten Luftzuführung nach der Erfindung
Mit der doppelten Luftzuführung nach der Erfindung
ist es gelungen, einen normalen Kanal in eine wirksame
Verbrennungskammer für Gase zu verwandeln und unter anderen folgende Vorteile zu erzielen:
— drastische Kürzung der Länge des Kanals zur Absaugung und Verbrennung des Gases infolge der
geringen Flammenlänge;
— beträchtliche Verringerung der durch Niederschlag von metallischen Dämpfen verursachten Verkrustungen
auf den inneren Wandung des Kanals 7 und ;o des diesbezüglichen Aufwandes an Wartung infolge
der schnellen Entfernung des CO sowie des Schutzes, der durch die auf diese Wandungen
geschleuderte Luftschicht erzielt wird;
— bemerkenswerte Kostensenkung von Anlage und Betrieb als Folge des geringeren Luftüberschusses,
der zur Erzielung der vollständigen Verbrennung des Gases erforderlich ist.
Dank der kritischen Wahl der die Erfindung kennzeichnenden Maßnahmen und besonders des
doppelten Zuführungssystems der Verbrennungsluft je nach dem CO-Gehalt des Gasstromes erzielt man
überraschenderweise eine beträchtliche Kürzung der Flammenlänge und einen wirksamen Schutz der inneren
Wandung im Verbrennungskanal.
Hinzu kommt, daß die Verbrennung des doppelten Zuführungssystems mit den Maßnahmen, den kurzen
Verbrennungskanal in den unteren Teil der Sättigungszone des Turmes senkrecht zu dessen Achse oder
tangential zur äußeren Wandung einzuführen (Gegenstrom oder Kreuzstrom Gas-Wasser), den Scrubber-Venturi
nach außen zu versetzen mit einem scharfen Kniestück in der unteren Zone zur Wiedereinführung
des Gases (Vorabscheidung der Tropfen durch Ablenkung), das Gas in den Abscheider tangential zu der
inneren Wandung wiedereinzuführen (Abscheidung der feinen Tröpfchen durch Fliehkraftwirkung), den Trichter
/oder Ablaufflächen 38 und 39 in diesem Abscheider mit oder ohne Rost GR vorzusehen, dazu führt, ein gut
funktionierendes Verfahren mit einer sehr kompakten und wirtschaftlichen Einrichtung zu schaffen.
Die enorm gekürzte Länge des Kanals It, der jetzt
eine geringere Zahl von Krümmungen aufweist, sowie sein rationeller Anschluß an den Sättiger, machen den
Einbau von Reinigungsanlagen auch an Öfen bei geringem Freiraum möglich. Zu unterstreichen sind
weiter die einfache Wartung des jetzt in leicht zugänglicher Lage befindlichen Venturi und die
Vermeidung mechanischer Hilfsmittel, die bei Fliehkraftabscheidern
schlecht zugänglich sind.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
Claims (14)
1. Verfahren zur Reinigung der hei der Stahlherstellung
in einem metallurgischen Ofen (Konverter oder Elektroofen) anfallenden Abgase, wobei die aus
dem Ofen austretenden Gase zunächst nachverbrannt und dann zwecks Abscheidung der in ihnen
mitgeführten Feststoffteilchen naßbehandelt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die
Luft zur Nachverbrennung in zwei Stufen zugeführt wird, und zwar einmal in tangentialer Richtung als
rotierender Luftstrom an der Innenwand der verkürzten Nachverbrennungsleitung, der den Abgasstrom
umgibt, und zum anderen inaxialer oder radialer Richtung in den Abgasstrom hinein, und daß
zur Naßbehandlung die Abgase in einem ersten Bereich im Gegenstrorn zu dem eingeführten
: Wasserstrom geführt werden zur Abscheidung eine«: ersten Teils gröberer Feststoffteilchen, während in
einem sich daran anschließenden zweiten an sich bekannten Bereich mit einem Venturirohr eine
erneute Anreicherung der Feststoffteilchen mit Wasser vorgenommen und schließlich eine getrennte
Abscheidung restlicher feinerer Feststoffteilchen durchgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet
daß die zweite Naßbehandlung außerhalb des ersten Naßbehandlungsbereichs vorgenommen
wird.
3. Verfahre,, nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet daß die in der ersten Stufe zur Nachverbrennung zugefüh.te Lui. vornehrniich bei
einem CO-Gehalt von wenigste is 50 Prozent im Gasvolumen im wesentlichen senksccht zum Gasstrom
eingeführt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet daß für einen geringeren als
50prozentigen Anteil von CO im Gasvolumen die Luft ziir Nachverbrennung in der ersten und zweiten
Stufe in die Nachverbrennungsleitung (2) derart eingeführt wird, daß der Gasstrom einen ringförmigen
Kranz bildet, welcher innen und außen durch die eingeführte Luft begrenzt wird.
5. Vorrichtung zur Reinigung von bei der Stahlherstellung in einem metallurgischen Ofen
(Konverter oder Elektroofen) anfallenden Abgase, wobei die aus dem Ofen austretenden Gase zunächst
in einer Nachverbrennungsleitung nachverbrannt und dann einem Abschneider für die Naßbehandlung
zur Trennung mitgeführter Feststoffteilchen zugeführt werden, zur Durchführung des Verfahrens
nach einem oder mehreren der Ansprüche ί bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die sich an den
metallurgischen Ofen (1) anschließende kurze Naehverbrennungsleitung (2) zwei Lufteinlaßbereiche
aufweist, und zwar einen ersten tangential leitenden Lufteinlaßbereich (FA; FA') und einen
zweiten radial leitenden Einlaßbereich (U; Tu; Te), daß die Nachverbrennungsieitung(2)im unteren Teii
(PB) einer mit Wasserüberschuß arbeitenden Sättigungseinrichtung (3) angeschlossen ist, in der die
Abgase im Gegenstrom zu einem im oberen Teil eingeführten Wasserstrom geführt werden, und daß
zur weiteren Naßbehandlung der Gase der Sättigungseinrichtung
(3) eine zweite an sich bekannte Naßbehandlungseinrichtung in Form eines Scrubber-Venturi
(19,11) nachgeschaltet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet daß der tangential leitende Lufteinlaßbereich
(FA; FA") ein Zuführungsrohr ist
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 und 6, dadurch gekennzeichnet daß der radial leitende Lufteinlaßbereich
(U. Tu, Te) ein Düsenkranz oder ein Ringspalt ist
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet daß das Verhältnis i/D
ίο zwischen dem Durchmesser (d) der radialen Düsen
und dem Durchmesser (D) der Nachverbrennungsleitung (2) im Bereich zwischen 0,05 und 0,25 liegt
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet daß das Verhältnis d/D gleich 0,08 ist
10. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet daß die Düsen in über dem Umfang
verlaufenden Kränzen angeordnet sind, wobei die Anzahl der Kränze zwischen ί und 8 und die ZaM
der Düsen für jeden Kranz zwischen 3 und 24 liegt
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch
gekennzeichnet daß vier Kränze vorgesehen sind und die Zahl der Düsen je Kranz zwischen 8 und 16
liegt
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis
11, dadurch gekennzeichnet daß das Verhältnis (£>-4>2I>zwischenO,01 und 035 liegt
13. Vorrichtung ns-;h einem der Ansprüche 7 bis
12, dadurch gekennzeichnet daß in der Nachverbrennungsleitung (2) im Bereich des Ringspalts
Flügel (C; C) befestigt sind.
14. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet daß die Nachverbrennungsieiiufig
(2) ein Kniestück zum Anschluß an d°n Ofen aufweist und über eine
horizontale Strecke derart weitergeführt ist, daß sie im rechten Winkel zur senkrechten Achse des Turms
in den Sättiger (3) mündet
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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