DE2322159A1 - Verfahren zur herstellung einer carbidschicht aus einem element der gruppe va des periodensystems auf der oberflaeche eines eisen-, eisenlegierungs- oder sintercarbidgegenstandes - Google Patents
Verfahren zur herstellung einer carbidschicht aus einem element der gruppe va des periodensystems auf der oberflaeche eines eisen-, eisenlegierungs- oder sintercarbidgegenstandesInfo
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Description
DR. BERG DIPL.-ING STAPF
PATENTANWÄLTE 8 MÜNCHEN 86, POSTFACH 860245
Ihr Zeichen Your ret.
Unser Zeichen Our ref.
8 MÖNCHEN 80 ~ 2. MS! 1973
Anwaltsakte 25 803
Be/Sch
Kabushiki Kaisha Toyota Ctmo Keukyusho
Nagoyashi, Aichiken / Japan
"Verfahren zur Herstellung einer Carbidschicht aus einem Element der Gruppe Ya des Periodensystems auf
der Oberfläche eines Eisen-, Eisenlegierungs- oder Sinterkarbid-Gegenstandes"
Diese Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Karbidschicht eines Elements der Gruppe Va des
Periodensystems auf der Oberfläche eines Eisen-, Eisenlegierungs- oder Sinterhartmetall- bzw. Metallkarbidoder
Sinterkarbid-Gegenstandes und im besonderen die Bildung der Karbidschicht auf der Oberfläche des Gegenstandes,
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den man in ein geschmolzenes Behandlungsbad eintaucht. Der
Eisen-, Eisenlegierungs- oder Sinterkarbidgegenstand mit der darauf gebildeten Karbidschicht hat eine wesentlich
verbesserte Härte, Abriebbestandigkeit und Bearbeitbarkeit (Zerspanbarkeit).
Bekannt sind verschiedene Verfahrensarten zur Beschichtung oder Bildung einer Metallkarbidschicht auf der Oberfläche
von Metallgegenständen. Die Anmelderin hat ein Verfahren, zur Bildung einer Karbidschicht eines Elements der Gruppe
Va auf der Oberfläche von Metallgegenständen in einem geschmolzenen Behandlungsbad, das Borsäure oder ein Borat
und ein Metallpulver eines Elements der Gruppe Va enthält, entwickelt (Japanische Patentanmeldung Serial No.44-87805).
Durch dieses Verfahren kann eine einheitliche Karbidschicht gebildet werden und es ist sehr produktiv und billig. Das
Karbid eines Elements der Gruppe Va, wie Vanadiumcarbid (VQ), Niobcarbid (WbG) und Tantalcarbid (TaG) hat eine sehr hohe
Härte im Bereich von Hv 2000 bis Hv 3000 (Micro Vickers
Hardness). Die gebildete Karbidschicht hat daher einen hohen Härtewert und einen überlegenen Verschleisswiderstand
bzw. Abriebbestandigkeit und ist daher für die Oberflächenbehandlung von Formen wie Düsen und Stempel, Werkzeuge wie
Brechstangen, Kneifzangen, Schraubenzieher, für 'Teile von
Werkzeugmaschinen und Automobilteile, die dem Abrieb unterworfen sind, besonders geeignet.
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Weiterhin ist das Karbid eines Elements der Gruppe Va gegen Eisen oder Stahl viel närter und viel weniger reaktionsfähig
bei hohen Temperaturen als das Sinterkarbid aus Wolframkarbid. Es wird daher durc-n die Bildung der Karbidschicht
eines Elements der Gruppe Va auf der Oberfläche eines Schneidwerkzeugs aus Sinterkarbid, die Verwendungsdauer
des Werkzeugs wesentlich erhöht.
Das oben erwähnte Verfahren hat jedoch einen Nachteil. Das
Verfahren verwendet ein geschmolzenes Behandlungsbad, welches Metallteilchen enthält. Die Metallteilchen brauchen jedoch
verhältnismäßig lange, bis sie sich in dem Bad lösen, und es können sich nichtgelöste Metallteilchen in der gebildeten
Karbidschicht ablagern und die Oberfläche des behandelten Gegenstands rauh machen.
Hauptgegenstand dieser Erfindung ist daher ein verbessertes
Verfahren zur Bildung einer Karbidschicht eines Elements der Gruppe Va auf der Oberfläche eines Eisen-, Eisenlegierungs-
oder Sinterkarbidgegenstandes in einem geschmolzenen Behandlungsbad.
Weitere Gegenstände dieser Erfindung sind:
- ein Verfahren zur Bildung einer Metallcarbidschicht mit
hoher Dichte und Einheitlichkeit und ohne irgendwelche ungelöste Behandlungsmetallteilchen auf der Oberfläche des
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Gegenstandes,
- ein Verfahren zur .bildung einer Karbidschicht, das in
der technischen Durchführung sicher und einfach und weniger kostspielig ist,
- ein geschmolzenes Behandlungsbad, das zur Bildung einer Karbidschicht mit glatter Oberfläche auf dem Eisen-, Eisenlegierungs-
oder Sinterkarbidgegenstand· geeignet ist.
Die Erfindung als solche, soweit sie das Arbeitsverfahren betrifft, ist mit zusätzlichen Gegenständen und Vorteilen
am besten aus der nachfolgenden Beschreibung der spezifischen Ausführungsformen in Verbindung mit den begleitenden
Zeichnungen zu verstehen, worin:
Figur 1 eine Mikrophotographie ist, die eine Vanadiumkarbidschicht
zeigt, die auf der Oberfläche eines Kohlenstoffwerkzeugstahls
nach Beispiel 1 gebildet ist;
Figur 2 eine Mikrophotographie ist, die eine Wiobkarbidschicht
zeigt, die auf der Oberfläche eines Kohlenstoffwerkzeügstahls gemäß Beispiel 2 gebildet ist;
Figur 3 ein Höntgenbeugungsbild der Schicht ist, die auf
der Oberfläche eines öinterkarbidgegenstandes gemäß Beispiel 3 gebildet ist.
Allgemein stellt die vorliegende Erfindung eine Verbesserung des Verfahrens zur Bildung einer Karbidschicht eines Elements
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der Gruppe Va des Periodensystems auf der Oberfläche eines Eisen-, Eisenlegierungs- oder öinterkarbidgegenstandes in
einem geschmolzenen Behandlungsbad dar, wozu man das geschmolzene
.oehandlungsbad dadurch herstellt, daß man ein
Element der Gruppe Va in geschmolzener .borsäure oder -borat
anodisch löst. Das Verfahren der vorliegenden Erfindung besteht demnach darin, daß man eine Borsäure oder ein Borat
unter überführung in den geschmolzenen Zustand unter
Bildung eines gescnmolzenen Bades erhitzt, ein Metall, das ein Element der Gruppe Ya enthält, in das geschmolzene Bad
taucht, das Metall in dem geschmolzenen Bad anodisch löst unter Bildung des geschmolzenen Behaadlungsbades und den
Gegenstand in das geschmolzene Behandlungsbad taucht unter Bildung einer sehr harten Karbidschicht aus dem Element der
Gruppe Va an der Oberfläche des Gegenstandes.
x*ach intensiver Untersuchung des Mechanismus zur Bildung
einer Schicht an der Oberfläche eines Gegenstandes unter Diffundieren eines Elements der Gruppe Va aus dem geschmolzenen
Behandlungsbad, das eine Borsäure oder ein isorat und
ein Metallpulver des Elements der Gruppe Va enthält, wurde festgestellt, daß die Hauptquelle des Elements der Gruppe
Va zur Schichtbildung eher aus dem gelösten Element in dem geschmolzenen Behandlungsbad als unmittelbar aus den nicht
gelösten festen Metallteilchen stammt. Denn das in dem Metallpulver enthaltene Element der Gruppe Va wird in dem
geschmolzenen ßehandlungsbad gelöst und es erreicht dann
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das gelöste Element der Gruppe Va die Oberfläche des Gegenstandes und diffundiert in den Gegenstand unter Bildung
der Karbidschicht mit dem Kohlenstoff, der in dem Gegenstand enthalten ist. Es ist nicht notwendig, daß das geschmolzene Behandlungsbad Metallpulver enthält und es genügt,
daß das Bad ein Element der Gruppe Va in gelöstem Zustand enthält.
Um das Element der Gruppe Va in dem geschmolzenen Behandlungsbad
zu lösen und damit eine Karbidschicht mit glatter Oberfläche zu bilden, genügt es, einen Metallblock ohne r>erührung
mit dem zu benandelnden Gegenstand in das Bad einzutauchen, anstelle,wie oben erwähnt, Metallpulver zuzugeben.
Jedoch verringert die Verwendung eines r-ietallblocks
anstelle des Metallpulvers wesentlich die gesamte wirksame Oberfläche "des Metalls, sodaß die LösungsgeschuindigKeit
des Elements der Gruppe Va wesentlich'abnimmt. Der Metallblock kann durch die Umsetzung mit dem Sauerstoff in der
Luft verschlechtert werden, bevor genug Element der Gruppe Va in dem geschmolzenen Behandlungsbaa gelöst ist. Durch
Versuche wurde festgestelltr daß die Verschlechterung des
Metalls an dem Metallblock dann eintritt, wenn ein Durchmesser von 2 mm oder größer als 2 mm vorliegt. Um die Verschlechterung
des Metalls zu vermeiden, könnte man einen dünnen Metallfilm anstelle des Metallblocks oder eine inerte
Gasatmosphäre zur Abdeckung des geschmolzenen Behandlungsbades und zur Vermeidung der Absorption von bauerstoff in
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dem geschmolzenen Behandlungsbad verwenden. Jedoch kann im ersteren Falle der dünne Hetallfilm nicht leicht hergestellt
werden und im zuletzt genannten Falle benötigt man eine komplizierte und kostspielige Vorrichtung und lange
Zeiten, um genug Element der Gruppe Va zur .behandlung zu lösen.
Die oben erwähnten Nachteile können durch anodisches Lösen eines Elements der Gruppe Va aus einem großen Block von Metall,
das das Element der Gruppe Va enthält, überwunden werden. Verwendet man nämlich einen großen Metallblock als
Anode in dem geschmolzenen Bad, so wird Boroxid elektrolysiert, wobei man das Badegefäß als Kathode verwendet. Durch
die anodische Lösung eines Elements der Gruppe Va stellt man das geschmolzene Behandlungsbad der vorliegenden Erfindung
her. Die Karbidschicht eines Elements der Gruppe Va kann durch Eintauchen eines Gegenstandes in das geschmolzene
Behandlungsbad gebildet werden. Die Bildung der Karbidschicht auf der Oberfläche eines Gegenstands kann während
dem anodischen Lösen eines Elements der Gruppe Va in dem geschmolzenen Behandlungsbad durchgeführt werden.
Als oubstanzen, die das Bad bilden, können Borsäure (BpO^)
oder Borat, wie Natriumborat (Borax) (Na2B^On), Kaliumborat
(K2B^O,-,) und dergleichen oder ein Gemisch derselben
verwendet werden. Die borsäure und das Borat haben die Aufgabe, ein Metalloxid zu lösen und die Oberfläche des zur
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Behandlung vorgesehenen Gegenstandes rein zu halten, wobei die Borsäure und Borat weiterhin nicht giftig und schwer zu
verdampfen sind. Es kann daher das Verfahren der vorliegenden !Erfindung in freier Luft durchgeführt werden.
Als Elemente der Gruppe Va, die in dem geschmolzenen Behandlungsbad
gelöst sind, können ein oder mehrere Elemente, nämlich Vanadium (V), Niob (Nb) und Tantal (Ta) verwendet
werden, wobei 1 Gew.% (die nacnfolgenden Prozentsätze beziehen
sich immer auf das Gewicht) Element der Gruppe Va in dem geschmolzenen Behandlungsbad ausreichend ist. Bei
der praktischen Durchführung kann Jedoch das Element der Gruppe Va in dem geschmolzenen Behandlungsbad in einer Menge
zwischen 2 und 2.0% gelöst werden.
Um die Elemente der Gruppe Va zu lösen, kann ein Block des Metalls eines Elements der Gruppe Va oder ein Block der
Legierung, die ein Element der Gruppe Va enthält, verwendet werden. Als Legierung kann die Eisenlegierung eines Elements"
der Gruppe Va zweckmäßig sein, weil diese relativ billig und leicht zu erhalten ist. Es ist nicht zweckmäßig, daß
die Legierungen mehr als Λ0% Ti, Zr, Hf, Mn, öi, Al, Mg,
Ca oder Seltenerdenelemente enthalten, die die Borsäure
oder das Borat unter Bildung von metallischem Bor verringern. Um die Viskosität des geschmolzenen Beaandlungsbades
zu senken, kann dem geschmolzenen Behandlungsbad Salz, wie Alkalimetallchlorid und -fluorid zugegeben werden.
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während dem anodisohen Lösen der Elemente der Gruppe Ya
kann die praktische Stromdichte im .Bereich von 0,2 bis
5A/cm ausgewählt werden, wobei die Erhöhung der Stromdichte
die Zeit zur Lösung einer bestimmten Menge des Elements der Gruppe Ya in dem geschmolzenen Behandlungsbad
verkürzt. Die anodische Lösung der Elemente der Gruppe Va
kann bei einer relativ niederen Spannung durchgeführt werden, bei der die tatsächliche Elektrolyse der Borsäure oder
des Borats nicht eintritt. Obgleich die für die anodische Lösung der Elemente der Gruppe Va erforderliche Zeit von
der Stromdichte, dem Volumen des geschmolzenen Behandlungsbades, der Größe des als Anode verwendeten Blocks und den
in dem Block enthaltenen Verbindungen abhängt, kann die praktische Zeit zur anodischen Lösung im Bereich von 30
Minuten bis 5 Stunden liegen.
Das zur Behandlung vorgesehene Eisen , Eisenlegierung oder der Sinterkärbid muß wenigstens 0,Q5# Kohlenstoff, vorzugsweise
0,1$ oder mehr Kohlenstoff enthalten. Der in dem Gegenstand
enthaltene Kohlenstoff wird während der Behandlung in eine Karbidverbindung überführt. Dabei wird angenommen,
daß der Kohlenstoff in dem Gegenstand zu dessen Oberfläche diffundiert und mit dem Element der Gruppe Va
aus dem geschmolzenen Behandlungsbad unter Bildung des Karbids an der Oberfläche des Gegenstands reagiert. Ein höherer
Kohlenstoffgehalt in dem Gegenstand ist im Hinblick auf die Bildung der Karbidschicht vorzuziehen. Wenn der Eisen-,
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Eisenlegierangs- oder Sinterkarbid50 ^cnstond weniger alt.
0,05^ Kohlenstoff enthält, kann es sein, daß keine einh^.-vliche
υ.starke Karbid schicht durch die' ^eiiandl. gebildet v^1 f-Weun
aber der Gegenstand wenigstens 0,05/^ Kohlenstoff nur
in seinem öberflächenteil enthält, so kann ex1 unter Bildung
einer Karbidschicht an der Oberfläche des Gegenstandes behandelt werden. So kann beispielsweise ein reiner Eisen-.
gegenstand, der zur Erhöhung des Kohlenstoff gehalt s in de>:;
Oberflächenteil einsatzgehärtet ist, als Gegenstand der vorliegenden Erfindung verwendet werden.
In dieser Beschreibung sind die .begriff sbeaeichnungen so
auszulegen, daß unter Eisen Kohleustoff-enthaltendes Lisoii
und einsatzgehärtetes Eisen, unter Eisenlegierung Kohlenstoffstahl und LegierungsstaLil und unter ßinterkarbid ein
gesintertes Kobalt-enthaltendes V/olframkarbid zu verstehen
ist. Das üinterkarbid kann cit-e geringe henge l'itankarbid,
iiiobkarbid, 'jjantalkarbid und dergleichen enthalten.
In manchen Folien kann in dein Behandlungsbad enthaltener
Kohlenstoff als Kohlenstoffquelle zur Bildung der Karbidschicht an der Oberfläche"des Gegenstandes verwendet werden.
Es ist jedoch die Bildung der Karbidschicht in diesoüi
lalle nicht stabil und daher die Verwendung von Kohlenstoff in dein geschmolzenen Behandlungsböd nicht zweckmäisig.
Yor der Behandlung ist es wichtig-, die Oberfläche des Ge-.^en-309847/1041
Standes zu reinigen, um eine gute Karbidschicht zu bilden,
wozu man Rost und Öl von der Oberfläche des Gegenstandes durch Waschen mit sauren wäßrigen Lösungen oder einer anderen
Flüssigkeit entfernt.
Die Behandlungstemperatur kann in dem weiten Bereich vom Schmelzpunkt der Borsäure oder des Borats bis zum Schmelzpunkt
des zur Behandlung vorgesehenen Gegenstandes ausgewählt werden. Es kann daher vorzugsweise die Behandlungstemperatur
im Bereich von Ö00 bis 11000G liegen. Bei Senken
der Behandlungstemperatur erhöht sich die Viskosität des geschmolzenen Behandlungsbades allmählich und es nimmt dann
die Stärke der gebildeten Karbidschicht ab. Demgegenüber verschlechtert sich bei einer relativ hohen Behandlungstemperatur
das geschmolzene Behandlungsbad schnell. Weiterhin wird auch die Qualität des auf dem Gegenstand gebildeten
haterials durch Erhöhung der Kristallkorngrößen des Materials verschlechtert.
Die Behandlungszeit hängt von der Stärke der zur Bildung vorgesehenen Karbidschicht ab. Ein kürzeres Erhitzen als
1ü Minuten kann jedoch zu keiner praktisch annehmbaren Bildung der Schicht führen, obgleich die genaue Bestimmung
der Behandlungszeit von der Behandlungstemperatur abhängt. Durch Erhöhen der Behandlungszeit kann die Stärke der Karbidschicht entsprechend erhöht werden. Bei der praktischen
Durchführung kann eine annehmbare ötärke der Schicht inner-
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halb von 30 stunden oder weniger erreicht werden. Die bevorzugte
Behandlungszeit wird zwischen 1 bis 30 Stunden liegen.
Das Gefäß zur Aufnahme des geschmolzenen Benandlungsbades
der vorliegenden Erfindung kann aus Graphit oder wärmeresistentem Stahl hergestellt werden.
Es ist nicht erforderlich, das Verfahren der vorliegenden Erfindung in einer Atmosphäre von nicht oxidierendem Gas
durchzuführen, sondern es kann das Verfahren in wirksamer Weise sowohl unter einer Luft- als auch inerten Gasatmosphäre durchgeführt werden.
Die nachfolgenden Beispiele erläutern die Erfindung.
1000 g Borax führt man in einen Graphittiegel ein und erhitzt sie auf 90O0G, um das Borax in einem elektrischen
Ofen unter Luft zu schmelzen und dann taucht man eine Metallplatte^
6 χ 40 χ 60 mm, aus Ferro-Vanadium (mit einem
Gehalt von 53»7$ Vanadium) in die Mitte des geschmolzenen
Borax ein. Bei Verwendung der Metallplatte und des Tiegels als Anode bzw. Kathode löst man die Metallplatte anodisch
in dem geschmolzenen Borax, wozu man 2 Stunden einen Gleich-
strom bei einer elektrischen Stromdichte von 2Ä/cm an der
Anode verwendet. Man erhält auf diese Weise ein geschmolze-
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ηes Behandlungsbad, das 9»ß% Ferro-vanadium enthält.
Eine polierte Probe mit einem Durchmesser von 7 nim aus
Kohlenstoffwerkzeugstahl (JIS ÖK4, Gehalt 1,0# Kohlenstoff)
taucht man in das geschmolzene Behandlungsbad und beläßt es dort 2 Stunden, nimmt es dann heraus und kühlt es an der
Luft. Das an der Oberfläche der Probe haftende Behandlungs-, material entfernt man durch Waschen mit heißem Wasser, wonach
man die behandelte Probe untersucht. Die Oberfläche der Probe war sehr glatt. Nach Schneiden und Polieren der
Probe wurde die Probe mikrographisch untersucht und es wurde festgestellt, daß die in Figur 1 gezeigte einheitliche
Schicht gebildet wurde. Die Stärke der Schicht betrug 7/U. Durch Höntgenbeugung und ßöntgenmikroanalyse wurde festgestellt,
daß die Schicht aus Vanadiumkarbid (VC) bestand.
In der gleichen Weise wie in Beispiel 1 wurde eine Metallplatte, 6 χ 40 χ 50 mm, aus Ferro-Niob (das 58,9$ Niob und
3,6$ Tantal enthielt) anodisch gelöst, wodurch ein geschmolzenes Behandlungsbad hergestellt wurde.
Dann wurde eine polierte Probe aus Kohlenstoffwerkzeugstahl (JIS SK4) in das geschmolzene Behandlungsbad eingetaucht
und 2 Stunden darin gehalten. Durch die Behandlung erhielt man eine einheitliche, 9/U starke üchicht, die der in Beispiel
1 gebildeten Schicht ähnlich war (siehe Figur 2).
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Durch Röntgenbeugung und Röntgenmikroanalyse wurde festgestellt, daß diese üchicht Niobkarbid war (NbG), das eine
geringe Menge Tantal enthielt.
500 g Borax wurden in einen Graphittiegel gegeben und auf
1000 G in einem elektrischen Ofen zur Schmelze des Borax erhitzt und dann wurde eine als Elektrolyt verwendete Niobplatte,
4-0 χ 35 x 4 mm, anodisch in dem geschmolzenen Borax
gelöst, wozu man 2 Stunden einen Gleichstrom mit einer elektrischen Stromdichte von 1A/cm an der Oberfläche der
Anode verwendet. Durch Feststellen des Gewichtsverlustes der Platte konnte errechnet werden, daß das geschmolzene
Behandlungsbad etwa 9»4# gelöstes Niob enthielt.
Es wurde dann eine Probe, 1 mm dick, 5>5 mra breit und 30 mm
lang, aus Sinterkarbid, das 91# Wolframkarbid und 9# Kobalt
enthielt, in das geschmolzene Behandlungsbad eingetaucht und darin 14 stunden belassen, dann herausgenommen und an der
Luft gekühlt. Das an der Oberfläche haftende Behandlungsmaterial wurde durch Eintauchen der Erobe in heißes Wasser
entfernt. Die Oberfläche der behandelten Probe war glatt. Nach Schneiden und isolieren der Probe wurde der Querschnitt
der Probe mikrographisch beobachtet und mittels Röntgenbeugung und Röntgenmikroanalyse untersucht. Es wurde festgestellt,
daß eine Schicht mit einer einheitlichen und dich-
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ten Struktur gebildet wurde und daß diese 26 ,u stark war.
Witteis Röntgenbeugung wurden starke Niobkarbid (NbC)-Beugungslinien
an der Schicht festgestellt. In Figur 3 ist
das Röntgenbeugungsbild gezeigt. Durch Röntgenmikroanalyse wurde festgestellt, daß die Schicht eine große Menge Niob
enthielt. Die Härte der Schicht, gemessen an der Oberfläche
der Probe, betrug etwa eine Härte Hv (Micro Vickers Hardness) von 2888. Demgegenüber betrug die Härte des Grundmaterials
der Probe etwa Hv 1525.
In der gleichen Weise, wie in Beispiel 3 beschrieben, wurde eine elektrolytische Tantalplatte, 50 x 4-0 χ 4 mm, während
1 Stunde bei 1000°C bei einer elektrischen Stromdichte von 1A/cm anodisch gelöst. Das so erhaltene geschmolzene Behandlungsbad
enthielt etwa 11,2!p gelöstes Tantal.
Danach wurde eine Probe der gleichen Größe und des gleichen Materials, wie die in Beispiel 3 verwendete Probe, in das
geschmolzene Behandlungsbad eingetaucht und 16 Stunden darin belassen. Durch die Behandlung wurde eine einheitliche
und dichte, 15/U starke Schicht gebildet. Mittels Röntgenbeugung
wurde die Schicht als Tantalkarbid (TaC) identifiziert. Die Härte der Schicht betrug etwa Hv 1720.
Zusammenfassend beinhaltet die Erfindung ein Verfahren zur Bildung einer Karbidschicht eines Elements der Gruppe Va
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des Periodensystems auf der Oberfläche eines Eisen-, Eisenlegierungs-
oder öinterkarbidgegenstandes in einem geschmolzenen Behandlungsbad, wozu man eine Borsäure oder ein Borat
in seinen geschmolzenen Zustand unter Bildung eines geschmolzenen Bades erhitzt, ein Metall, das ein Element der
Gruppe Va enthält, in das geschmolzene Bad eintaucht, einen elektrischen otrom dem geschmolzenen Bad über das- Metall zuführt,
das als Anode dient, wodurch man das Metall in dem geschmolzenen Bad unter Bildung des geschmolzenen Behandlungsbades
anodisch löst und den Gegenstand in das geschmolzene Behandlungsbad eintaucht, wodurch eine sehr harte Karbidschi,cht
des Elements der Gruppe Υφ6η der überfläche des
Gegenstandes gebildet wird. Durch das 'Verfahren dieser Erfindung kann eine sehr glatte Karbidschicht an der Oberfläche
des Gegenstandes gebildet werden.
-Patentansprüche-
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Claims (1)
- Patentansprüche :1. Verfahren zur Bildung einer Karbidschicht an der überfläche eines Eisen-, Eisenlegierungs- oder bintei'karbidgegenstandes in einem geschmolzenen Behandlungsbad dadurch gekennzeichnet, daß man eine Borsäure oder ein Borat in seinen geschmolzenen Zustand unter Bildung eines geschmolzenen Bades erhitzt, einen Metallblech:, der ein Element der Gruppe Va des Periodensystems enthält, in das Bad eintaucht, "'""" man einen elektrischen otrom dem geschmolzenen Bad durch den Metallblock, den man als Anode verwendet, zur anodischen Lösung des Hetallbiocks zuführt, um dadurch das geschmolzene Behaudlungsbad herzustellen, den Gegenstand, der wenigstens 0,05$ Kohlenstoffenthält, in das geschmolzene Behondlungsbad eint&ucnt, den Gegenstand in dem geschmolzenen Behandlungsbad unter Bildung einer Karbidschicht eines Elements der Gruppe Va des Periodensystems auf der Oberfläche des Gegenstandes beläiit * und dann den .Gegenstand aus dem geschmolzenen Behandlungsbad entnimmt.2. Verfahren gemäß Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß man als Borat Natriumborat und/oder Kaliumborat verwendet.5. Verfahren gemäß Anspruch 1 dadurch g e --16-309847/1041kennzeichnet , dais man als Metallblock einen solchen aus metallischem "Vanadium, Niob und/oder Tantal verwendet.4. Verfahren gemäß Anspruch 1 dadurch.gekennzeichnet , daß man als Metallblock eine Metallegierung verwendet.5. Verfahren gemäß Anspruch 4 dadurch gekennzeichnet , daß man als Metallegierung eine Eisenlegierung verwendet.6. Verfahren gemäß Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet , daß man als Eisenlegierungsgegenstand einen solchen verwendet, der aus Kohlenstoffstahl und/oder Legierungsstahl mit einem Gehalt von wenigstens # Kohlenstoff hergestellt ist.7. Verfahren gemäß Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet , daß man einen öinterkarbidgegenstand verwendet, der aus gesintertem Wolframkarbid, das Kobalt enthält, hergestellt ist.8. Verfahren gemäß Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet , daß man ein geschmolzenes .Behandlungsbad verwendet, das wenigstens 1 Gew.% Element der Grup--19-309847/10 4 1pe Va in gelöster Form enthält.9. Verfahren gemäß Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet , daß die elektrische Stromdichteder Anode 0,2 bis 5 A/cm beträgt und daß man den Metallblock anodisch während JO Hinuten bis 5 stunden löst.10. Verfahren gemäß Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet , daß man das das geschmolzene Bad enthaltende Gefäß als Kathode während der Zuführung des elektrischen btromes verwendet.11. Verfahren gemäß Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet , daß man, während man den Gegenstand in dem geschmolzenen Behandlungsbad hält, den Metallblock anodisch löst, um dem geschmolzenen Behandlungsbad Elemente der Gruppe Va zuzuführen.12. Verfahren gemäß Anspruch 1 dadurch g e kennzeichnet , daß man den Gegenstand in dem geschmolzenen Behandlungsbad 1 bis 50 btunden bei einer Tenrperatur von Ö00 bis 11Ou0C beläßt.13· Verfahren gemäß Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet , daß man ein geschmolzenes Behandlungsbad verwendet, das Alkalimetallchlorid oder -fluorid zur Senkung der Viskosität des geschmolzenen Behandlungsbades enthält^ 9847n(U1
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